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Wt», aut denen hervor M, daß der Kampf ein erbitterter «mr und da- eine starte chinesische Truppenmacht das Gebiet südlich von Mulden besetzt hielt. Am 18. Abend- bemerkte die japanische Vorlmt unter General Oseko aus eine Ent fernung von 10 Meilen eine Abtheilung chinesischer In fanterie. AM iS. Morgen« rückte Oseko mit 3 Bataillonen Infanterie, 1 Schwadron Kavallerie und 3 Batterien Ar tillerie vor und stieß auf die chinesische Armee, welche, 10000 Mann stark, Kyamoatsai besetzt hielt und eine starke Fror.t -lldete, deren rechter Flügel sich auf einen Wald stützte. Die Japaner eröffneten das Feuer, welche« von den Chinesen nachdrücklich erwidert wurde. General Oseko, der an den Kommandeur de«'Hauptkorps Drahtnachrichten gesandt hatte, in denen er um Verstärkung bat, hielt bis zur Ankunft des Gros der Armee das Feuer aufrecht. Sofort nach Eintreffen der Verstärkung wurde zum allgemeinen Angriff vorgegangen. Die Chinesen, denen 8 Geschütze zur Verfügung standen, wiesen den Ansturm viermal zurück. Schließlich jedoch, als die gesammte japanische Armee mit ihren Reserven sich ent wickelt hatte, waren die Chinesen gezwungen, den Rückzug anzutreten. Die Verluste der Chinesen belaufen sich auf 300, diejenigen der Japaner auf 420 Mann, die japanische Armee, welche Haitschenk besetzt halten mußte, ging noch in derselben Nacht dorthin zurück, nachdem sie in Kyanwatsai eine^Garnison-zurückgelassen hatte. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 31. December 1894. — Gestern wurde im „Kronprinz" eine außer ordentliche Generalversammlung der Ortskrankenkasse ab gehalten, welcher als Vertreter des Stadtraths Herr Stadtrath Schwarzenberg beiwohnte. Es war seitens einiger Vertreter der Krankenkasse eine schriftliche Be schwerde gegen die Geschäftsführung des Vorstandes ein gegangen. Da nach dem Statut die Leitung der Ver sammlung während der Berathung dieses Punktes in andere Hände übergehen mußte, so wurde Herr Stadtrath Schwarzen berg als Letter gewählt, während als Beisitzer die Herren Kolbe, I. H. Pietschwann und Baumeister Reinhardt ernannt wurden. Nach längerer Diskussion kam ein Antrag zu Stande, welcher dahin lautete, daß die heutige Generalver sammlung die in den beiden Vorstandssitzungen gefaßten Be schlüsse für nichtig erklären sollte. Dieser Antrag wurde gegen 12 Stimmen angenommen. In der hierauf unter Leitung des seitherigen Vorsitzenden vorgenommenen Wahl eine« Arbeitgeber-Vertreters in den Vorstand wurde Herr Abendroth gewählt. Zum Schluß wurde noch ein Antrag betreffs Statutenänderung eingebracht, konnte aber nicht be- rathen werden, da er erst auf die Tagesordnung der nächsten Generalversammlung gesetzt werden muß. — Der erst seit Kurzem hier bestehende Deutsche Jugend bund veranstaltete am 28. d. M., im Hotel zum „Kaiserhos" eine Weihnachtsfeier, wozu sich zahlreiche Gäste eingefunden hatten und kann dieselbe als in jeder Hinsicht gelungen be trachtet werden. Der erste Vorsitzende begrüßte die Er schienenen in wohlgesetzter Rede, legte in kurzen markigen Worten die Bestrebungen und die Ziele der Jugendbünde dar und übermittelte die von Fern eingegangenen Glück wünsche, wobei diejenigen vom Hamburger Brudervereine besonders ehrend hervorgehoben wurden. Hierauf nahm Herr Stadtverordneter H. Barth das Wort und schilderte in schwungvoller begeisterter Rede den Zweck und die Verdienste der Juzendbünde, dabei erwähnend, daß selbige schon zu Körners Zeiten und 1870 segensreich gewirkt und nunmehr, nachdem ein neuer innerer Feind erstanden, zu neuem Leben erwacht, dieselben Erfolge wie damals erzielen möchten. Von Bundes mitgliedern vorgetragene patriotische Gesänge, sowie eine Verloosung verschönten das Fest bei brennendem Christbaume. Der zweite Vorsitzende, sowie ein weiterer Gast feierten das heilige Weihnachtsfest in gewandter Ansprache als das Fest des Christenthums, als das Fest von Christen mtb für Christen. Eine zum Schluß veranstaltete Versteigerung von Geschenken brachte der Kasse ein hübsches Sümmchen, ebenso wurde durch Beitritt neuer Mitglieder dem Vorstande noch die Freude, da« Fest auch in dieser Hinsicht von Erfolg begleitet zu sehen. — Abdrücke einer Uebersetzung der Bestimmungen über den Verkehr ausländischer, also namentlich auch deutscher HandlungSreisender in Rußland können von der Handels und Gewerbekammer zu Dresden bezogen werden. — Seit Jahren ist der Verband Deutscher HandlungSgehülfen zu Leipzig bemüht, die Han- del-angestellten gegenüber den Lockungen der Sozialdemokratie in einer vaterlandStreuen Bereinigung zu organisiren, die, wenn sie auch keine politischen Ziele verfolgt, doch in erster Linie von ihren Mitgliedern die Liebe zum Vaterlande ver langt. Der Verband hat es daher auch dahin gebracht, daß der Sozialdemokratie au« den Kreisen der Handelsangestellten fast gar keine oder nur eine ganz verschwinde»,de Anzahl Anhänger zugekommen ist und daß in den Kreisen der Ge- hülfrn der Wunsch und die Tendenz maßgebend ist, Besse- rungrn in der Stellung rc. im Einvernehmen mit den Prin- zipalen herbeizusühren. Das ist auch thatsächlich gelungen. Die größte kaufmännisch« und leistungsfähigste Krankenkasse ist die des Verbands, seine Wittwen- und Waisen-, Alters- und Invalidität-kaffen haben mit Hülfe der Beiträge der zahlreichen Prinzipalsmitglieder ein Vermögen von 320000 Mark angesammelt und zahlen an 12 Witiwcn uns Warfen jährlich 103« M. Pensionen. Der Rechtsschutz ist in zahl reichen Fällen den Mitgliedern zu Thell geworden, die Stet- lenvermittlung, di« völlig kostenfrei ist, hat im letzten Jahre über 2000 Stellen besetzt und die Veranstaltungen, die stuft in den Kreisen der Mitglieder für Unterricht und Fortbil dung getroffen sind, sind gut». Außerdem empfingen im Verlaufe de« letzten Jahres Sü Mitglieder 4840 Mark aus de« Fonds zur Unterstützung bei Stellenlosigkeit. Daß sich ei« solch« Thätigkeit bei 40000 Mitgliedern nicht durch un bezahlte Kräfte bewältigen läßt, liegt auf der Hand und e ist daher die Summe, die jährlich an Kosten auch für die von den Mitgliedern gewünschten Geschäft« stellen in Berlin, Breslau, Chemnitz, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Königsberg i. Pr., Magdeburg, München und Nürnberg mit 70 Beamten ausgegeben wird, eine große. Sie beträgt über 62000 Mark. Diese Höhe wird jetzt be nutzt, Stimmung gegen den Verband zu machen, indem von sozialdemokratischer Seite entsteh ende Notizen in die Oeffent- lichkeit gebracht werden. Neu ist ein solches Verfahren nicht, neu ist aber auch nicht, daß man dabei verschweigt, was für den Beitrag von 3 Mark jährlich alles geleistet wird, daß mit diesem Beittag, trotz der Kosten, 67000 Mk. Vermögen angesammelt wurde und daß in allen Generalversammlungen, an denen im Gegensatz zu anderen Vereinen jede« Mitglied theilnehmen und Anträge stellen kann und über welche sehr eingehend in den „Verbandsblättern" Bericht erstattet wird, niemals eine Bemängelung der Kosten vorgekommen ist, weil thatsächlich eine solche große Organisation mit so fegens- reichen und vielseitigen Institutionen nicht ohne beträchtliche Betriebsmittel bestehen kann. Die Auslassungen, welche in mißgünstigem Sinne durch die Blätter gehen, sind auf den Wunich der Sozialdemokratie, dem Verband Deutscher Hand- lungsgehülfen zu schaden, zurückzuführen, ein Wunsch, der sich hoffentlich im entgegengesetzten Sinne erfüllt. — Prinz Max von Sachsen, welcher seit vorigem Monat an den Folgen einer schweren Erkältung leidet, ist, wie der „Pirnaische Anz." mittheilt, zur Erholung an die Riviera gereist. Sein Begleiter ist der Präfect am bischöflichen Seminar zu Eichstätt. — In den Gebirgsgegenden Sachsens hat der Schnee sturm am Sonnabend theilweis auch den Eisenbahnbetrieb in Mitleidenschaft gezogen, denn nach Mittheilungen aus Zwickau hat der Verkehr auf der Secundairbahn Wilzschhaus-Saupers- dorf am Sonnabend früh, wegen Schneeverwehung eingestellt werden müssen. — Das evangelische Landeskonsistorium hat die ueube- gründete Stelle eines Hilfsgeistlichen in Neustädtel Herrn crurä. tiwol. Franz Ferdinand Nietzsch, zur Zeit Lehrer hier, übertragen. - Tie neuerdings durch die Zeitungen gegangene Mit theilung, daß nicht erst mit dem 31. December 1900, sondern schon mit dem 31. December 1894 volle 1900 Jahre seit der Geburt Christi verflossen seien, erklärt der bekannte Astro nom Schurig ini Leipz. Tagebl. als einen Jrrthum, der schon vor mehreren Jahren widerlegt worden sei, nun aber immer wieder austaucht. Schurig macht daraus aufmerksam, daß in dem unlängst ausgefundenen vierten Buch vom Daniel-Kom- mendar des Kirchenvaters Hippolitus nachzuweisen ist, daß wir 5 Jahre zu wenig schreiben (nicht aber 6). Bei richtiger Zählung würde also das 20. Jahrhundert mit dem 1. Januar 1896 (nicht aber schon mit dem 1. Januar 1895) beginnen. L'om.matzsch, 28. December. Herr Hilfsgeistlicher Schmidt in Eibau wurde als Diakonus für die hiesige Kirche gewählt. * Döbeln. Die königlich sächsischen Militärvereine des Bezirks Döbeln haben beschlossen, für alle ehemaligen Soldaten und zur Entlassung kommenden Reservisten Arbeits nachweisstellen zu gründen, einerseits, um Suchenden bequem und billig Arbeit zu verschaffen, andererseits aber auch das Militärvereinswesen noch weiter zu Heden. Vorbehältlich der Genehmigung der Bezirksversammlung sollen in Döbeln die Zentralstelle, in Hainichen, Leisnig, Roßwein, Waldheim Nebenstellen errichtet werden, die ihre Vakanzen zwar auch selbstständig besetzen, aber durch die Hauptstelle verbunden Angebot und Nachfrage ausgleichen können. Die Kosten der ersten Einrichtung trägt der Bezirk, die Verwaltung geschieht durch Vereinsmitglieder, die sich in selbstloser Weist dazu erboten haben, kostenfrei, nur zur Deckung der laufenden PortoauS»aben rc. soll ein kleiner Betrag erhoben werden, der für Vereinsmitglieder und solche, die es werden wollen, vorläufig auf 30 Pf., für die Anderen auf 1 Mk. für stde vermittelte Stelle festgesetzt ist. Wir sprechen den Wunsch aus, daß diese Einrichtung, welche mit dem kommenden 1. April ins Leben treten soll, recht fleißig von Arbeitgebern und Arbeitsuchenden benutzt werden möge und sich als eine recht segensreiche erweisen möge. Dresden, 29. December. Die Königin hat auch zum diesjährigen Weihnachtsseste 104 Schulkindern und o2 Zög lingen der Spielschule irr Sibyllenvrt Kleidungsstücke bcscheeren lassen. Schuhwerk und ein Theil der Knabenkleider wurden in Sibyllenvrt angefertigt, die übrigen Gegenstände kaufte Ihre Majestät in Dresden. Die Bescheerung für die Schul kinder sand am 21. d. M. im dortigen königlichen Schlöffe statt. — Eine große Weihnachtsfreude haben der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg ihren Beamten und Bediensteten, sowie deren Familien bereitet. Sie alle, die Eltern wie die Kinder, die ini Palais in der Parkstraße Wohnung haben, waren von Ihren königlichen Hoheiten auf- gesordert worden, Wunschzettel zu schreiben. Dieser Auf forderung wurde denn auch entsprochen, und unter einem strahlenden Tannenbaum fand in einem Saale des Prinzen palais die Bescheerung statt. Von der Oberelbe. Im Laufe voriger Woche hat der Frachtjchifffahrts-Verkehr auf der oberen sächsischen und böhmischen Elbstrecke nunmehr endgiltig für dieses Jahr auf gehört. ES wurden in diesem Jahre inSgesammt an Station Schöna 8789 befrachtete Schiff« und 1896 böhmische Flöße angrrufen und registrirt. Tie Eröffnung der Schifffahrt er folgte am 9. Februar und dauerte biS 25. December. Die erste Obstzille fertigte man am 15. August zu Lobositz ab, die letzte am 12. November bei Bodenbach-Rosawitz. Seit Jahr zehnten sind di« Passagier-Dampfschifffahrten zwischen Dresden und Schandau nicht so lange eingehalten worden als 1894. Freiberg, 29. December. Die durch die Erzgebirgische Gewerbe- und Industrie-Ausstellung erzielte Gesammteinnahme beläuft sich nach dem endgildigcn Abschluß auf rund 257 OVO Mk., die Gesammtausgabe auf rund 191000 Mk. (einschließlich 8000 Mk. zur Wiederherstellung d^ Kinderwiese, die als Festplatz diente). Der zu Bertheilung gelangende Gesammt- überschuß beträgt 66 000 Mk. Gewährt wurden davon 7000 Mk. Rückerstattung für Platzmiethe (20 Proc.) an die Aussteller des Ausstellungsbezirkes, 1500 Mk. dem landwirth- schastlichen Krcisverein zu Ausstellungszwecken, 100 Mk. der der Frisch'schen Arbeitsschule, 500 Mk. zum Schulbaufonds der deutschen Gerberschule, 9000 Mk. zu Stipendien für Zöglinge vaterländischer Fach- und Gewerbeschulen, wobei dem Gewerbeverein das Vorschlagsrecht zusteht, 4000 Mk. für eine zu errichtende Freitreppe zur Kinderwiese 6 000 Mk. zu Verschönerungszwecken auf der Kindern iese und in der» übrigen städtischen Anlagen, 6000 Mk. zur Beschaffung von vier broncenen Löwen für den zu errichtenden Marktbrunnen und Anderes mehr. Auch die Vereinskasse des Gewerbevereins, aus dessen Schoße die Anregung zu dieser Aufstellung hervor gegangen und dein die Hauptaufgabe bei dem ganzen großen Unternehmen zugefallen war, entfiel ein Zuwachs von 31900 Mk., wovon unter anderem ein Ausstellungsfonds von 10000 Mk., sowie ein gleichgroßer Unterstützungsfond für gewerbliche und gemeinnützige Zwecke (Vereine, Stipendien, Prämien rc.) begründet werden soll. Die Zahl der Besucher der Aus stellung betrug in der Zeit vom 16. Juni bis 21. August: 263 649 Eintritt zahlende Personen, nämlich 228 625 Tages besucher und 35024 Abendbesucher, demnach durchschnittlich täglich 4185 Personen. Dauerkarten zu 6 und 3 Mk wurden 4312 Stück ausgegeben. Chemnitz. Ein Unglücksfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich am Sonnabend, Abends gegen 6 Uhr in einer hiesigen Eisengießerei. Mehrere Arbeiter waren daselbst da mit beschäftigt, zwei Kerne, der eine 8, der andere 4 Zentner schwer, auf einrm auf Schienen gehenden Wagen in die Trockenkammer zu fahren. An dec Lingangsthür zur letz:ercn stieß jedoch die auf dem Rahmen des Wagens liegende Eisen welle, an welcher der 4 Zentner schwere Kern hina, an die Thürsäule und wurde an der einen Seite nach hinten ge schoben, bis dieselbe mit dem Kern zu Boden fiel. Die Last traf den Handarbeiter H aus Hermersdorf, welcher den Wagen >n gebückter Stellung schob, auf den Hinterkopf, drückte ihn mit zu Boden und wurde derselbe sofort qelöolet. Penig, 29. December. Zwischen Langenleuba-Oberhain und Penig wurde am Donnerstag Abend gegen 6 Uhr eine Frau ungefallen nnd ihrer Baarschaft beraubt uud zwar von einem Manne, der sich ihr unterwegs angeschlossen hatte. Bei den sogenannten Sträuchern packte er die Frau plötzlich, warf sie nieder und entriß ihr einen Betrag von gegen 30 Mark. Eisleben. Dieser Tage haben wiederum Erderschüt terungen stattgefunden, einige so stark, daß Fenster, Thüren, Oefen u. s. w. wankten. Die Zerstörungen an den Häusern schreiten unablässig fort. Wilhelminenort, Kreis Oels, 28. Dezbr. Die „Lok. an der Oder" berichtet: Der zweite Lehrer Jakobi schießt gern Sperlinge und hatte sich zu diesem Zweck vor einiger Zeil ein Tesching geborgt und dieses geladen im Schulzimmer hinter dem Schulichrank aufbewahrt. Am Sonnabend Vormittag am Schluß der Schule beauftragte der Lehrer Jakobi zwei Knaben und ein Mädchen im Alter von zwölf Jahren, noch da zu bleiben und das Schulzimmer zu reinigen, während er sich in die Wohnung des ersten vehrcrs Jäschke begab. Die Kindw entdeckten das Gewehr und der eine Knabe, 'Namens August Pozuntke machte sich damit zu schaffen, legte auf das Mädchen Anna Bresler, Tochter des hiesigen Tischlermeisters Bresler, an und traf es in den Hintcrkopf; die Kugel drang in das Gehirn und das Mädchen war sofort eine Leiche; eine große Blutlache bed'ckte das Schulzimmer. Der Lehrer Jakobi hat sih so fort dem Ersten Staatsanwalt in Oels gestellt. Vermischtes. Ein Raubmord unterm Christbaum. Die „W. A. Z." meldet: Die Eheleute Pamperl bewohnen das HauS Str. 3 in der Ortsgemeinde Kalladorf bei Guntersdorf (Nieder österreich). Dienstag Morgen zwischen ^6 und 8 Uhr früh waren die beiden Eheleute nach dem Markte Wallers dorf gegangen, um der Christmette beizuwohnen. Im Hanse war nur eine erwachsene Person, das Dienstmädchen Maria Woburka, zurückgeblieben; sie sollte die beiden Kinder, ein 9jähriges Mädchen Katharine und einen Säugling, der in der Wiege lag, beaufsichtigen. Als Herr und Frau Pamperl nach der Christmette zurückkehrten, fanden sie daS Haus, daS verschlossen gewesen war, erbrochen; in furchtbarer Angst eilten sie in ihre Wohnung. Ein gräßlicher Anblick bot sich ihnen dar. Unter dem Weihnachtsbaum lag die blutige Leiche ihres Kindes, die Tannenzweige waren über und über mit Blut bespritzt; der Körper deS Kindes wies auf der linken Seite deS HalseS tiefe, klaffende Wunden auf, die ihm augen scheinlich mit einem scharfen Messer beigebracht waren. In der anstoßenden Küche lag daS Dienstmädchen als Leiche. Die Mörder hatten daS unglückliche Mädchen von rückwärts überfallen, eS war mit Rübenschneiden beschäftigt gewesen und hatte offenbar die Tritte der sich Nähernden überhört. Den Säugling in der Wiege hatten die Mörder verschont. All einern Schrank, der sich in der Küche befindet, fehlte ein« Lade. Diese hatte ein Sparkassenbuch enthalten, das auf einen größeren Bettag lautete, dann eine silberne Uhr und Kette, sowie andere Pretiosen. Die Lade wurde ihres In haltes entleert auf einem Felde in der Nähe deS ThatorteS aufgesunden. Bis zur Stunde fehlt jede Spur von den Mördern.