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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-20
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1925
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so — 4«ben Lieb« auf den menschenleeren Waldwegen dabln, al» trelv« «in« unsichtbar« Macht st« vorwärt». E» nur ihre Gedanken und Erinnerungen, die lebendig hinter dieser heißen Stirn kreisten ihr her gezischelt. Immer wieder traf da« AM, Wt, M MW. Messer Sportverein schlügt SV. Oschatz 4:« (0:0!) Der Sonntag brachte In der 1. Klasse bohr Favoriten- liege. In Döbeln wurde der FT. Geringswalde vom Sport- Elnb 5:1 geschlagen. Der FC. Roßwein schlua den BT. Hartha recht boch mit 6: 0, der Sport-Verein Gröditz konnte aeaen den DiB. Rochlitz leinen ersten Sieg leiern, mit 6:3 Loren wnrden die Rochlitzer geschlagen. Nur der Kampf SD. Nünchritz — VlB. Riesa endete mit 3:3 Toren unrnt- schieden. — In Riesa batte der MSV. den SV. Oschatz zu Tast«. Di« Oschatzer Mannschaft überrascht« nach der angrnehmen Seite und lieferte zumal in der ersten Halbzeit ein flottes Spiel. Mit starkem Rückenwind — und Sonn« bieltei« sie das Spiel srderzeit offen. Den Oschatzern wurde dies «mlo leichter, als der RSV.-Stnrm recht systemlos spielte und die klarsten Torchancen versiebte. — So war es möalick, daß das Spiel bi» zur Halbzeit 0:0 stand. — Dir 2. Halbzeit gehörte bi» aus wenige Minuten völlig dem Meister. Aber auch setzt mochte es im Sturm nicht klappen. Erst nachdem Mücklisch in die Stürmerreihe ausrückt, fällt durch ibn das erste Tor. Hofmann batte aut geflankt und Mücklisch lenkte den Ball mühelos ein. Oschatz wird setzt mehr und mehr in seine Spielhälfte »urückgedrängt und verteidigt und webrt sich mit allen Mitteln. Ein Schuß BornS wird von Knopp am Verteidiger vorbei abgelenkt. Nnb setzt? Gottlob, da» Vanbern tst auch heute «och tm Schwange, und bi« Wandervögel singen auch jetzt in ber s» aufgeklärten Lett tbre liebe« seine« Lieber, s« »t« so sch»«« Märchen von Ltebe»l«ut«n nnb «blen Frauen «nb Rittern verflochten sind, Allerdings der Reisend«, ber mit dem Schnellzuge durch da» Land eilt, ober ber, den der Kraftwagen in -te Berg« fährt, trifft bi« froh,« Wander burschen nicht. Doch wen« man etwa» abfett» von der Straße geht, in» stille Dors, in den dunklen Wald, an den versteckten See mit seiner blauen Wasserfläche, bann findet man auch die rechten Wanderburschen. Wenn man sich zu ihnen an» Lagerfeuer setzt, bann kann man vo« der srohen Jugend auch die alten schönen BolkSlirber hören, und die Jungen erzählen von ihren Fahrten durch die Auen ber Täler und auf die Berge ber Heimat. Ihre Augen leuchten, wen« sie bavon plaudern, wie sie ber Frühling in ber Berg- bürg überraschte, wie ber schöne Gommer bie Fugend unter dem Bergfriet sammelte. Da oben Haven bi« Wandervögel ihre Hetmat. Wanbere einmal mit den jungen Scharen durch deine . Hetmat. Du findest unter ihnen auch viele Alte, aber sang und jugendlich find sie alle. Die Alten find noch einmal jung geworden. Sie haben alle erkannt, wa» thnen Heimat und Wandern geben. Nur einen Tag können viele htn- auSztehen, nur einen Tag köstlich rein im schönen Hei matwalde genießen. DaS ist für viele der Sonntag, unb ber Sonntag tst ihr Wandertag. Aber ein« große Freude ist in thnen, und wenn sie selbst an trüben Herbste»- unb Winterlager» durch die herrliche GotteSnatur schweifen, wenn sie hören, wie die Abenbglocken zur Andacht rufen, bann klingt e» in ihnen: ,D «ander«, o wandern, du freie Burschenlust! Da weht Gotte» Odem so frisch in bie Brust.... Da singet unb jauchzet da» Herz zum Himmelszelt. Wie bist du doch so schön, o du weite, weit« Welt!"' waren aber so unheimlich lebendig hinter dieser heißen Stirn kreisten. »Die Tochter de» Spielers!" hatten di« Leut« hinter thr her -»zischelt. Immer wieder tras da» Wort sie wie »in Peitschenschlag, und immer wieder mußte sie es höre«. E» klang ihr entgegen in den weltfernen Ansiede lungen des Westens, wohin sie ihrem Vater gefolgt war, in den lichtüberfluteten Straßen der großen Städte, in dem internationalen Menschengewog« der Badeorte. Sie wußte e» längst, daß ihr Vater, der Mensch, sür den sie di« Heimat aufgegeben, «in Passion,svt«l«r war. Liner vo« jenen, welche leben von den Verlusten anderer. Fritz Wentheim spielte, um zu erwerben, und er war rin Meister l«de» Spiele». Allerdings verlor er auch manchmal, und dann kamen schwere Zeiten, wo sie kaum da» Nötigste besaßen. Aber er wagte von neuem, er rechnet» und kalku lierte, und oft war das Glück ihm hold. Dann verlieben sie sofort den Ort und tauchten wo anders auf, mieteten ein« elegant« Wohnung in einer Pension, fuhren im feinen Wagen spazieren und lebten eine Weile nur für sich. Dann war Fritz Wentheim ein ganz anderer Mensch. Heiter, oft fast kindisch verbracht« er sein, ganze Zelt mit Hilda, bi, dir Dämon ihn wieder packt», oder auch di« Leb«n,not ihn zwang, Geld Herbtizuschaffen. Hilda hatte ihren ganzen Einfluß und ihr« Ueber- redungskünst« aufgeboten, ihn zu einer anderen, geregelten Tätigkeit zu bringen. Aber er hatte nur immer trüb« lächelnd abgewebrt. „Zu spät, Kind," hatte er gesagt, »alles zu spät! Ich bin kränklich, zermürbt vom Leben. Zur Arbeit tauge ich nicht. Und leben muß man doch! Ja, du sollst über haupt nicht nur leben, sondern genießen. Deine Schönheit, deine Anmut können dir «inen Platz im der allerersten Gesellschaft erobern, wenn sie durch den Glanz de» Geld»» noch gehoben werden! Und ich «Ul dich glücklich sehen, reich, vornehm, beneidet l" Hilda hatte zu alledem nur traurig den Kopf ge schüttelt. Sie war noch so jung, und doch hatte sie fast kein, Wünsch« mehr. Und immer klarer wurde es ihr, daß si, nie, nie Georg Günther vergessen würde und nie einen anderen lieben könnt«. Sie dachte täglich an ihn und betet«, daß ein schöne» voll» Glück ihm beschleden sei; si» betet«, er möge si« vergessen, und doch schrie ihr Herz bei diesem Gedankrn auf in wildem Weh. — Immer mehr und mehr vermied si« den Verkehr mit anderen Menschen, immer seltener hörte st» etwas von der Außenwelt; denn die Bemerkungen, welch« ihr da und dort entgegenklangen, trieben ihr da» Blut in di« Wangen. So lebt« st« dahin, ohne fest« Heimat, heut« tm Prunk «in vaar Wochen später in Aermlichkett, immer in Todes angst um den Vater. Wenn sie dachte, wie sich all diese» gestaltet hatte, wie trostlo» einsam ihr Leben allmählich geworden, so traten ihr heiße Tränen in die Augen. Oft und oft hatte st« schon daran gedacht, ihre eigen« jung« Kraft zu nützen und zu trachten, «twa» zu verdienen. Aber Fritz Wentheim gestattete ihr auch nicht die kleinste derartige Anspielung. Er, und nur er, wollt« ihr geben, was. sie brauchte. Einmal in seinem Leben, vor dreieinhalb Jahren, hau« er ein unerhörte» Glück gehabt. Ein großer Lotterie gewinn war ihm zugefallen. Damals war er mit diesem Gelbe nach Europa gegangen. Aber sein Leben drüben, die Flucht — alle» die» hatte Geld genug gekostet. Nun mußte das Glücksspiel, da» Wagen wieder von neuem beginnen. Dabei war in letzter Zeit seine Gesundheit ziemlich schwankend geworden. Seine Lunge war geschwächt; Schmerzen und Atemnot, sowie ein dumpfer Husten quälten ihn oft stundenlang; aber semehr er fühlte, daß seine körperlichen Kräfte nachließen, desto fieberhafter ward sein Streben nach Gold sür sein Kind! Noch wollte er die Zeit nützen, zusammenraffen, so viel al» nur möglich war. Und so saß er die Nächte durch am grünen Tisch, beim Roulette. Im großen Speisesaal der Bank, diesem Hauptan ziehungspunkt de» Badeortes, war er bald ein ständiger Gast. Und je mehr er wagte, desto mehr lacht« ihm da» Glück. Er hatte erst vorgestern vor Hilda Hände voll Gold auf den Tisch geworfen. Aber gestern hatte er Unglüö gehabt, fast alles war verloren gegangen. Und heut, war er trotz des Stechens auf der Brust und der heiße» Fieberröte auf den Wangen schon vormittag» wegge- aangen und bis jetzt nicht heimgekommen. Und nun sank schon die Sonne Hilda war stehengeblieben und lehnte sich an einen Baum. Müde starrte sie hinein in da» glühend«, flammend« Rot des Abendhimmels, dessen Farben allmählich einem sanften Blau wichen. Wohin sollt« sie sich wenden? Wieder zurück, dorthin, wo die Menschen waren? Eie hatte nach den Spielsälen gewollt, obgleich ihr Later ihr ein für allemal strengstens untersagt hatte, dorthin zu gehen. Aber heute fand sie keine Ruhe in ihrem todes einsamen Zimmer. Die Stunden schienen ihr endlos. Und eine Angst war in ihr, eine tolle, sinnlose Angst vor dem, wa» di, nächst« Zukunft bringen würde. Aber der Dater konnte ja nun schon längst beim- gekehrt sein. Vielleicht wartete er schon zu Hause auf siet Ueberdies trat nun schon die Dämmerung ein. Man würbe sie kaum mehr erkennen. — Da» junge Mädchen schauerte plötzlich zusammen. Ein kühler Lufthauch streifte, vom Meer her kommend, ibrr Stirn. Und weiter übermannte sie beinahe eine Furcht, die ihr sonst ganz fremd war. Sie lief wie gehetzt zurück. Als sie auf die Promenade heraustrat, sah sie, daß dort und da Menschengruppen beisammenstanden, welche lebhaft zu sprechen'schienen. Sie hastet« vorüber, aber da trafen ein paar Worte ihr Ohr: „Ein Blutsturz — ja — er nahm da« Geld, und der gndere gab ihm einen Stoß —" Eine Frauenstimme fragte dazwischen: »Die beißt er doch gleich?" und die erste Stimme entgegnete darauf gelassen: „Helwang — ja. Helwang — er muß sterben —" Sie fuhren olle entsetzt auseinander, die barmloi Sprechenden, als die schlanke Mädchengestalt in dem weißen Kleid auf einmal wie htngeweht zwischen ihnen stand, und sie siariten voll Entsetzen in diese« totenblasse, schöne Gesicht, in dem nur die Augen noch zu leben schienen. „Helmana? Um Himmel» willen — was ist mit tbm?" -e« darüber, wie sich »et de« -rotzen Röt« ber Reich»- bahnbeamtenfchalt und de» wirtschaftliche« Druck auf b«r Deutsche« Retchöbahngesellschast (siebe DaweS-Gutacht««, Retch»va»«g«setze usw.s »«ei gleich bedeutungsvolle Fak- toren aegrnüberfte-e», die beide erträglich ,« gestalten «ine Angelegenheit nicht nur der gesamten Beamtenschaft, sondern beb ganzen deutschen Volke» sein müßte, -r verwies t« besonderen aus die sehr richtige« AuSsüörun- ae« beb tn Heidelberg anwesenden Vertreter» der Deut- schen RetchSbahnaesellschast, Herr« Staatssekretär Voigt, der es al» unerläßlich bezeichnet«, daß in verschiedenen großen ÄtrtschastSsragen Personalvertretung u«d Verwal tung gemeinsam an die Lösung derselben S«ra«treten möchten. Jedenfalls «ar man sich darüber einig, daß lediglich mit Anerkennung ber Notlage der Beamtenschaft fetten» der zuständige« Ministerien unb Körperschasten, dieser nicht geholfen ist. SS würde «in Unglück sür Staat uub Verwaltung bedeuten, wollt« «ran di« Beamten noch länger wirtschaftlicher Verelendung unb damit moralischer Zerrüttung prrilgebeu. Die Bertreterversammlung nahm nach auSsührlicher Debatte zur Tagesordnung «ine Entschließ»«» an, tn «ek- cher sie sich vollinhaltlich mit ber Politik de» Hauptvorstan- de» einverstanden erklärte. Aufgabe ber gesamten Be amtenschaft sei eS, im Interesse des Schuhes unb de» An- sehens ihres Berufsbeamtentums, die Sammlung aus der religiös und politisch neutrale« Linie d«S Zeutralgewerk- schastSbuudeS, der schon heut« über 120000 ReichSbahnbe- amte fast aller Gruppen umfaßt, zu betreiben. Hieraus wurde die Wahl de» LandeSstellenvorstandeS aus der Grundlage der Bereinigung mit ber Zrntralge- werkschaft vollzogen. LS bedeutet« et« Vertrauensvotum sür bie bisherigen Vorstandsmitglieder, daß sie restlos wieder gewählt unb neu« Vorstandsmitglieder lediglich zur Verbreiterung ber ArbettSvasiS htnzugewählt wurden. s «Wim, I «Wim. »IW tz«MW. Das Wandern! Go vor einem Jahrhundert war eS wohl tm Gange, als Eichendorfs mit dem Postillon durch die Lande suhr unb seine herrlichen Retselteber dichtete. Venn einem nach holperiger Fahrt über Hügel unb Berge unb an trällernden Bächlein entlang tm WirtShause perlender Wein kredenzt wurde, da zog man wohl die Wanderschuhe an und sang unb jauchzte durch Berg unb Tal. Da entstand manch schöne- Wanderlied, wie sie heute noch tm „Zupf- geigenhandl" und im „Wandervogel" klingen. Der Türmer schaute von manch altem efeuranktgen Bergfried ins Land und suchte seine Wanbersreube. Der Stecken setzte hart auf den Stein und hals rüstig vorwärts, bis das Schloß tm Abenbsonnenschein den Wanderer grüßte. Da ging die Brücke über Wall und Graben nieder und im zeitgrauen Erkerzimmer fand ber wandernde Dichter vlü- tenweiße Betten. Der Schloßherr füllte die Kelche mit per lendem Edelwein unb spann bie Gagen um den alten Bau romantisch und schön, und das Vurgfräulein brachte dem Gaste bas Nachtmahl. Im Schlaf sangen die Elfen all bie Weisen von heimlicher Liebe und seligem Glück, die sie unter dem Ltndenbaum unten im Burggarten von de» Ebelfräulein und ihren Rittern behalten haben. Am anderen Morgen blickten kaum die frühesten Sonnenstrah len durch die Butzenscheiben, und kaum röteten sich bie alten Eichenmöbel im Gemach, da entließ der Herr den Wanderer in die Weite. Durch Wald und Flur, durch Berg und Tal gtngS wieder dahin, und am Abend war dem Wanderbur schen tn der Wassermühle eine Kammer über dem Radkasten Nachtlager. Da« Wort klang noch immer nach in ihren Ohren, diese» Wort; an das si« sich nie, nie gewöhnen konnte, und das ihr doch immer häufiger und häu-iger entgegen tönte in Len drei langen, langen Jahren, seit sie, die kleine, unerfahrene, nach Lieb, dürstende Hilda Wentheim in die Nacht hinäusjagte mit dem Manne, der ihr nun alle» sein wollte und alles ersetzen sollte, mit ihrem Vater. Wenn Hilda zurückdachte an jene Fahrt, hinein in Dunkelheit und Finsternis, an jene» Dahtnrasen durch unbekannte Gegenden, über Berge und durch stille Täler, immer weiter, da befiel sie heut« noch «in Schwindel. Sie war noch so erschöpft gewesen durch ihre vorher- gegangene Krankheit, so todmüde von allem Durchlebten; ihr Herz war so zerrissen, ihr« Seele so wund, daß si« in allen jenen Tagen keinen klaren Gedanken fassen tonnte. Dann blieben sie tn einem einsam gelegenen Hause bei einem Freunde ihre» Vater», der sie beide verbarg. Hilda erholte sich langsam, sehr langsam. Ringsum dehnt, sich di« norddeutsche Ebene, Moor und Heide. St« sah niemand, si, hörte von niemand. Keine Zeitung kam zu ihr, keine Kunde, nicht der leiseste Ton au» jener Welt, tn welcher si« bi» jetzt gelebt hatte. Alles das war verschwunden hinter ihr, war tot, begraben. Freilich, ihr Herz war nicht gestorben, da« schrie oft i« heißer Sehnsucht nach dem Iugendgeltebten, bas ver langte stürmisch sein Recht. Aber dann kam der Stolz. Hatte nicht er sie aufgegeben? Hatte nicht er an ihr ge- zweifelt? Und trotzdem schrieb sie einmal heimlich an Georg Günther einen Brief voll zärtlicher Worte, voll Liebe. Aber der Brief wurde ni, abgesandt; denn Fritz Wentheim beobachtete seine Tochter auf» schärfste undstellte ihr immer wieder die Unmöglichkeit vor, jetzt noch Drücken schlage« zu wollen zwischen dem Einst und Jetzt. — Si« hält« ja auch ihn mit verraten, und da» dürft« und konnte si« nicht. War doch seine heiße, leidenschaftlich« Zärtlichkeit da» einzig», was si« sich gerettet hatte. Freilich, ost sürchtet« sie sich beinahe vor ihm. Und al» «r ihr einige Zeit nach ihrer Flucht Papier» vorlegt», welche scheinbar auf sie paßte«, und in denen sie Hilda Helwang hieß, da stieg ein leiser verdacht -ege» ihn zum erstenmal auf. Wie macht« er nur da» alle»? Lr hieß hier si dort so. Er zog auch sie selbst mit hinein in diese» L< voller Rätsel und Unerklärlichkeiten. Aber sein» L besiegte immer wieder ihr« Bedenken und Zweifel, dies« Lieb«, welche oft tn einer so rührenden, dann wieder in so heftiger Weis« zum Ausdruck kam, dl« «inzig und allein da» Herz diese» vollständig vereinsamten, allein stehenden Manne» auszufüllen schien. Dann kam «i«d«r ganz plötzlich, saft fluchtähnlich, bie Abreise nach Amerika. Da» junge Mädchen sah di« furchtbar« inner« Un- ruhe des Manne», seine Angst, sein, Furcht vor Ent deckung. Und sie litt mit ihm und zittert» mit ihm. Al» da» Schiff majestätisch den französischen Hafen verließ, von dem sie sich einschifsten, atmet« Fritz Wentheim tief auf. — Endlich! Aber Hilda sah mit brennenden Augen zu rück, solange noch »in letzter, schmaler Küstenstreif zu sehen war. Dort — scheinbar in den Fluten ertrinkend — dort laa Europa^ dort war alle», alle», wa« ihr einst teuer gewesen. Und vor ihr lag, unsicher, dunkel und a«heimnl»voll, das Land d«r Zukunft. — La» jung« NSdch«» schritt schneller, immer lckneller wa« da« 2. Tor »inbrinat. Mit viel Glück und Geschick greift der Oschatzer Torwart wiederholt erfolgreich »In, muß aber einen, Fenttchuß de« Läufer« Sitte zum S. To: passieren lassen. Nach einem Niederwurf vor dem Oschatzer Tor kann Hofmann durch zahlreiche Bein« hindurch den 4. Treffer erzielen. - Troß de« 4:0 Sieae« konnte der Meister nicht überzeugen. In der Eturmreibe schien Jahr- markt«stimmnna zu berrschrn, sonst wäre ein bessere« Resultat heranSgekommen. Stand der Dabell, der 1. Klaff« Wau Stordfgchsen. Ohne Gewähr. NSV. L. Mannschaft war spielfrei. MSB. ». Elf schlua im Verbandsspiel die 1. Eli de« BfB. Ttrebln mit 10:1 <!> Toren. — Es ist schon lana« her. daß eine NSD.-Mannschaft seinem Gegner eine,Zwei stellige" ansbrummt». — Mit diesem Siege hält di« 3. Elf ebenfall« nach wie vor die Spitze. A. Riesaer Sportverein e. V. Riesa. Abteilung für Jugendpflege. Der Jugeudmeifter in Hartha mit k r v siegreich. Infolge des Jahrmarktes war es vielen Soleiern, di« geschäftlich tätig waren, unmöglich, an dem Spiele teil- znnrbmeu. ES mutzte daher Mr 4 der besten Spieler Ersatz eingestellt werden. Er wurde der früheren 1. Knabeneu entnommen und bewährte sich vor»iiglich. Die Larthaer, die die 1. Halbzeit bergab und mit Wind im Rücken spiel ten, hatten mehr vom Spiel und die RSB.-Hintermann- schaft mutzte oft rettend eingreifen. Daß keine Tore fielen, war der vorzüglichen Arbeit des RSÄ.-Ersgtz-Torwächter« zu verdanken. Nach einem schönen Angriff gelang es dem Iuaendmeister, durch de» Linksaußen bis zur Pause «in Tor zu erzielen. Nach dem Seitenwechsel lagen die Riesaer ständig im Angriff nnd durch den Mittelstürmer und linken Läufer fallen 4 weitere Tore. In Mühlberg zog die 2. Jun.-Mannschaft mit 3: 2 den Kürzeren. Infolge Fehlens des Schiedsrichters konnte kein VerbandSspiel ausgetragen werden. D. Hockey im RSV. Die 1. Herren- und Damenmannschaft hatten für vorigen Sonntag kein Spiel abgeschlossen. Die 2. Elf batte den Nossener Sportverein verpflichtet, der am späten Sonntagvormirtag das Spiel seinerseits ab sagte, „da es in Nossen in Strömen gotz". DaS ist natür lich kein triftiger Grund zur Ablage, da beniglick der Wit terung«. und Platzverhältnisse nur der Blatzbesitzer maß gebend sein kann. Auch die 2. Elf mutzte also, allerdings unfreiwillig und verstimmt durch das sonderbar« Verhalten deS Gegners, an dem schönen Herbstsonntag feiern. A. kpl«le -ew. unkngch. »erl. Lore vuntt« 4-- itu». rechnun«, RSV. 6 6 0 0 26:7 12:0 -l- 12 F. E. Motzwein « 5 0 1 24:13 10:2 4- 8 <S. E. Döbeln 6 5 0 1 18:10 10:2 4- 8 GerinaSwalde 5 S 0 2 16:16 6:4 4- 2 S. V. Nünchritz 6 2 1 8 12:10 5:7 — 2 «. V. Oschatz « 2 1 3 14:18 5:7 2 VfB. Miesa 5 ' 1 1 8 8:13 8:7 — 4 B. E. Hartba 4 I 0 3 4:13 2:6 — 4 S. V. Gröditz 6 1 1 4 16:22 3:9 — 6 VfB. Rochlitz « o 0 6 6:24 0:12 — 12 SS 26 4 26 146:146 56:56
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