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exemten «tädke sich au» VS 485 Wähler mtt einer, 80828 mit zwei, 25880 mtt drei «nd 58 787 mit vier Stimm«» «ad in den übrigen städtischen Wahlkreisen aus 78 272 mit einer, 48855 mtt zwei, 15183 mtt drei und 80 290 mit' vier Stimme» verteilen. Di« Wahlbeteiligung bei den letzten Landtagiwahlen ist, wie früher schon Hervorgehoden morden ist. «ine sehr stark« gewesen. E« gaben von d«n 778118 Wahlberechtigten tu Sachsen überhaupt 888845 ihn Stimm« ab und zwar 2V1170 wahib«rechtigt« mit «lner, 170 802 mtt zwei. 57 080 mtt drei und 11V 83V mtt vl«r Stimmen. Insgesamt wählten in Sachsen 82,88*/, der gesamten Wählerschaft. In den Wahlkreisen der exemten Städte und der übrigen städtischen Wahlkreise war di« Wahlbeteiligung fast dieselbe, in den ersteren be trug sie 84 92*/,, in den letzteren 84.71°/,,, während die ländliche Wählerschaft e« nur auf 80,18°/, brachte. Bon d«u Wahlberechtigten mij einer Stimme wählten im ganzen Königreich 82,13°/,. mit zwei Stimmen 80,14°/,,' mit drei Stimmen 84.07 °/, und mit vier Stimmen H7.08 °/,. von den bet den Haupttvahken abgegebenen Mlttgen Stimmzetteln . entfielen 125 802 auf di« konservative, 125157 aus di« nationalliberale, 41 857 aus die freisinnige und 341 396 auf die sozialdemokratische Partei. Mdrgen Sonntag nachmittag werden sich die Imker aus den Bieneinzüchtervereinen der Amtshaupt- mannschast Großenhain im „Noten Hause" in Großen hain Ausammenfinden, um die jährliche Derbandsver- savnnLung abzuhalten. Ter Vortrag des Gröditzer Ver- einSvorstandcS „Tie Ruhr und ihre Verhütung" und die sich daran anschließende Wcchsekrede werden gcioiß für jeden Bienenfveund mannigfachste Anregung in jetziger Jahreszeit bringen. Niemand sollte deshalb von ihnen an diesem Tage der Versammlung fern bleiben. Jeder Imker weiß, wie schwer es ist, die Ruhr, wenn sie einmal auf dem Stands auSgebrochcm ist, zu heilen, Und daß gerade im Herbste die beste Zeit ist, diese Krankheit für die Folgezeit zu bekämpfen. Gar man cher Bienenzüchter wird an; diesem Tage Gelegenheit haben- die Freundschaft mit seinen alten Berufs- und auch Leidens genossen wieder aufzufrischen und mit ihm dl« Erlebnisse des heurigen Jahres, die Wohl nirgends besonders erfreuliche sind, zu besprechen. Darum be suche jeder Imker, gleichviel oh er einem Verein angehört «her nicht, die Versammlung. ' Eine interessante Entscheidung haben die Kanf- MMtuSgerichte in Magdeburg, Chemnitz und Berlin ge- troffen. Die Gepflogenheit von Firmen, Vereinbarungen mtt Angestellten zu treffen, für eine Urlaubszeit ge zahlte-Gehalt in Abzug bringen zu können, wenn der Angestellte binnen drei Monaten nach dem Urlaub auStrith, ist gesetzlich unzulässig. Wenn während der UrlaubSzeit Gehalt gezahlt wsrd, so kann auch bei.einem vrdmrrrgsmäßigen Austritt unter Innehaltung der Knn- dtgungsfristen bald nach dem Urlaub oder bei einer Kün digung Während des Urlaubs das Gehalt nicht innebe- hcktten oder abgezogen werdet!. — Brieftelegramme werden am 1. Oktober in ganz Deutschland versuchkweise eingeführt. ES sind dies Telegramme, die in der Nacht an den Bestimmungsort telegraphiert und dort wie gewöhnliche Briese möglichst mit der ersten Bestellung abgetragen oder Abholern in der üblichen Weise auSgehändigt werden. Jedes Wort kostet 1 Pfg-, mindesten» aber 50 Pfg. für jedes Telegramm mit Abrundung auf 5 Pfg. nach oben. Brieftelegramme dürfen U«r von 7 Uhr abends bis 12 Uhr nacht« aufgeltefert «verde». ES kann dies bei allen Annahmestellen für Telegramme erfolgen. Sie können auch brieflich aufgelie- fert werden. Voraussetzung für die Beförderung ist natür lich «in entsprechender Nachtdienst. Die neue Einrichtung beschränkt sich deshalb auf den Verkehr zwischen folgenden Orten; Aachen, Augsburg, Bamberg, Barmen, Berlin mit dem ganzen Rohrpostbezirk, Bielefeld, Bonn, Braunschweig, Bremen, BreSlau, Bromberg, Chemnitz, Danzig, Darmstadt, Dessau, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Elber feld, Emden, Erfurt, Essen, Eyd Kuhnen, Flensburg, Frank furt a. Frankfurt a. O., Freiburg t. B., Gera, Gießen, SörNtz, Göttingen, Halle, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Koblenz, Kolmar, Köln, Königsberg, Köslin, Krefeld, Kuxhaven, Leipzig, Liegnitz, Ludwigshafen, Lübeck, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Metz, Mülhausen i. E., München, München-Gladbach, Münster, Nordhausen, Nürn berg, Oldenburg, Osnabrück, Passau, Plauen, Posen, Pots dam» Regensburg, Rostock, Saarbrücken, Schwerin, Stettin, Stralsund, Straßburg, Stuttgart, Thorn, Trier, Wiesbaden, Würzburg und Zwickau. Brieftelegramme können aber auch über diese Orte hinaus innnerhalb Deutschlands mit der Post weitergeschickt werden. Die Telegramme erhalten den gebührenpflichtigen Vermerk »Bst* oder .Brieftelegramm* vor der Adresse. Sie dürfen nur in offener Sprache abge- faßt sein. Die Wortzahl ist schon vom Absender anzu geben. ES ist auch eine vereinbarte abgekürzte Adresse und die Bezeichnung .postlagernd* zulässig. Die Vermerke .dringend*, .Antwort bezahlt*, .Vergleichung*, »telegra- phatlagernd*, .Empfangsanzeige*, .mehrere Adressen* und «etnschreiben* werden dagegen nicht zugelassen. Die Adresse lautet z. v.: Bft Johann Müller Leiterstraße 17 Bonn oder Bft Post Schubach Euskirchen Köln. Line Eilbestel lung ist nicht zulässig. Eine Nachsendung erfolgt brieflich ohne Gebühr. Unbestellbare Brieftelegramme werden wie unbestellbare Telegramme behandelt. Der Einpfennigtarif findet nur auf das Telegramm selbst Anwendung, nicht auch auf gebührenpflichtige Diensttelegramme, die durch ein Brieftelegramm veranlaßt werden oder sich auf ein solches beziehen. Die Gebühr wird auf Antrag nur dann er stattet, wenn das Brieftelegramm durch Verschulden de« LelegraphenbetriebS verloren gegangen oder später ange- kommen ist, al» e» bei Aufgabe und Beförderung al» ge wöhnlicher Brief mtt der Post angekommen wäre. Nicht selten liest man Anzeigen, in denen jemand «itt Kind als eigen auziünchmen wünscht gegen ein- malige Abfindung, und da man in Zweifel geraten könnte- von welcher Seite die Abfindung erfolgen soll. sv wtrd Wohl «och hinzugefügt: vtt« fetten der Elter«, oder die Sbfttchung wird al» Erziehungsbeitrag bezeich net. Derartige Gesuche können durch lautere Motive ver anlaßt sein. Kinderlose Eheleute wollen sich für da» Elternglüch da» ihnen der Himmel versagt hat, dadurch entschädigen,- daß sie ein fremde» Kind al» eigen an nehmen und erzieht«. Eie sind sich der Verantwortung bewußt- die sie damit übernehmen- haben den Schritt wohlweislich überlegt, und «» ist ihr fester Witte, da» fremde Kind so zu halten- als wäre eS ihr leibliche-. TS kommt indessen auch vor, daß eS dem Suchenden nicht um das Kind, sondern um die Abfindungssumme zu tun ist. Er weiß aus drückender Geldverlegenheit nur diesen Ausweg. TaS Kind, das an solche Adoptiveltern gerät, ist wohl immer zu bedauern, denn es ist lediglich Mittel zum Zweck. Aber das menschenfreundliche Vor haben stößt zuweilen auf unvorhergesehene Hindernisse. Man hat nicht bedacht, daß das Gesetz die Annahme an Kindesstatt regelt und sie nur unter bestimmten Voraus setzungen zulätzt. Tie wesentlichsten derselben sind, daß, wer ein fremdes Kind an Kindesstatt annimmt- selbst keine ehelichen Abkömmlinge haben darf, und daß der An nehmende das fünfzigste Lebensjahr vollendet und min destens achtzehn Jahre älter sein muß als das Kind. Don dieser letzten Vorschrift kann allerdings Befreiung bewilligt werden. Ein eheliches Kind kann bis zur Voll endung des 21. Lebensjahres nur mit Einwilligung der Eltern- ein uneheliches bis zum gleichen Alter nur mit Einwilligung der Mutter an Kindesstatt angenommen werden, und die Einwilligungserklärung bedarf der ge richtlichen oder notariellen Beurkundung. Der Anneh mende ist dem Kinde und denjenigen Mkömmlingen des Kinde-, auf welche sich die Wirkungen der Annahme er strecken, vor den leiblichen Verwandten des Kindes zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet. Ueberhaupt er langt das Kind durch die Annahme an Kindesstatt die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes des Annehmen den, dessen Familiennamen es auch erhält. Mit der An nahme an Kindesstatt verlieren die leiblichen Eltern die elterliche Gewalt über das Kind, die uneheliche Mutter das Recht und die Pflicht., für die Person dcS Kindes zu sorgen. Wer bei der Annahme eines Kindes die „ein malige Abfindung" oder den „Erziehungsbcitrag" im Auge hat, kann sich sehr verrechnen, denn er übernimmt Gegenverpflichtungcn von großer Tragweite. Es wird sein Kind; und selbst wen!« er die moralischen Verpflich tungen leicht nimmt, die rechtlichen wollen beobachtet werden. „Tresd. N." Oscha tz. Ein großer Brand wütete im benachbarten Naundorf. Tort brach, in der Scheune des Gutsbesitzers Richard K'itzing Feuer aus, welches auf das Wohnhaus, das Seitengebäude und einen Schuppen Übergriff. Ebenso wurde das benachbarte Wohnhaus des Nachtwächters Fischer und das Gemeindehaus ein Raub der Flämmen. Es waren, über acht Feuerwehren am Platze erschienen. Dresden. Vorgestern Donnerstag hat sich der Bankbeamte Queiscr bei der Deutschen Bank in Dresden, der im 28. Lebensjahre steht, durch einen Revolverschuß getötet. Er hat 110 000 Mark verspekuliert. Außerdem wird das Derschwiudcn eines Wertbriefes mit dem Selbstmorde in Verbindung gebracht. — Das Landgericht verurteilte den beim hiesigen Stadtrate angestclltcn Bau hofverwalter Wilhelm Oskar Herrmaun, der in amtlicher Eigenschaft Geschenke isn Höhe von 250 M ark angenommen hatte, wegen passiver Bestechung zu einem Monat Ge fängnis. 88 Dresden. Nach jetzt beendeten amtlichen Er- Mittelungen de» RateS zu Dresden ist eS al» feststehend zu betrachten, daß die durch den Weafall der städtischen indirekt?» LebenSmtttelsteuer erhoffte Preisminderung für die Verbraucher nur in sehr geringem Maße eingetreten ist. Nach den in der Ratssitzung vom 11. Juli gemachten Mitteilungen de» Statistischen Amtes hatte der Rat seiner zeit beschlossen, den Ablauf de« ersten Jahres nach Auf- Hebung der indirekten Abgaben abzuwarien, um die Preis- Bewegungen deS letzten Jahre» vor und des ersten Jahres nach Aufhebung der indirekten Abgaben einander gegenüber stellen zu können. In die vom Statistischen Amte vor genommene Untersuchung sind die Kleinhandelspreise der gangbarsten Sorten von Rind-, Kalb-, Hammel- und Schweinefleisch nebst rohen und geräuchertem Speck und Schweineschmalz, ferner von Brot, Roggenmehl und Weizen mehl, sowie die Großhandelspreise für Ochsen, Kälber, Schafe und Schweine, ferner für Roggen- und Weizenmehl «inbezogen worden. Die in tabellarischer Form zusammen gestellten Ergebnisse der einzelne» Untersuchungen zeigen, daß sich die Hoffnungen, die in Konsumentenkreisrn auf den 1. April 1910 gesetzt worden sind, nur in sehr be schränktem Umfang« verwirklicht haben. Bei Rind-, Kalb- und Hammelfleisch und entsprechend bei Ochsen, Kälbern und Schafen sind die Preise durch den Wegfall der indirekten Abgaben auf die NnhrungSmittelpreise nicht beeinflußt worden, haben Belmehr durchweg seit dem 1. April 1910 von vorübergehenden Schwankungen nach unten abgesehen, steigende Tendenz bekundet und sind bi- zur Gegenwart höher als zur Zeit der Aushebung der indirekten Abgaben. Bei Schweinen und Schweinefleisch, einschließlich Speck, und ebenso bet Mehl und Brot scheint dagegen der Wegfall der indirekten Abgaben prei-mindernd mitgewirkt zu haben. In erster Linie wird allerdings für die Senkungen, die sich bei den Preisen für diese Nahrungsmittel nach Wegfall der indirekten Abgaben gezeigt haben, da» stärkere Angebot im Großhandel, hervorgerusen durch wesentlich stärkeren Auf trieb von Schweinen im Vieh- und Schlachthofe, und hin sichtlich deS Mehl- und BrotmarkteS durch die besonders günstige Roggen- und Weizenernte deS Jahre« 1910 be stimmend gewesen sein, wie sie sich au« dem Anziehen der Preise für Schweine, Schweinefleisch, Mehl und Brot in der letzten Zett ergibt. Sine dauernde Wirkung deS Weg falls der indirekten Abgaben ist, wie das Statistische Amt zu Dresden am Schluffe seiner Betrachiuugen hervorhebt, jedenfalls auch hier nicht festzustellen gewesen. — Wir wollen dahin gestellt sein lassen, ob da« vom Rat Leig^ brachte statistisch« Zahlenmaterial zn «in«r ß«nou«a Prüfung und Feststellung schon jetzt ausreichend ifi. 88 Radeburg, von böswilliger Geil« war «tue« Dresdener Blatte «in Jns«rat zur veröffentlich», über geben worden, in dem angrzelgt wurde, daß der Spar- und Kredttoerein zu Radeburg aufgelöst w«rd« «,d di« Kassenschränk« verkauft werden sollt«». Jufolg« diese« Bubenstück«» fand uun «iu Run auf dl« fett 50 Jahren bestehend« Sparkasse statt und viele Sparetnl«g«r verlangten ihre Einlagen zurück. Die Sache ist sofort d«r Staat»- anwaltschast zur Ermittelung de» Fälscher» übergeben worden. Langebrück. Auf der Landstraße zwischen Lange- brück und Schönborn beschäftigten sich zwei auf Wander schaft befindliche Glasschleifer mit einem Revolver. Tann schoß sich der eine namen» Friedrich Heinze in selbst mörderischer Wsicht eine Kugel in die Brust. Er schleppte sich zum Langebrücker Erbgericht, wo ihm die Kugel von einem Arzte entsernt wurde. Ter Verletzte wurde nach dem Stadtkrankenhause in Radeberg gebracht. Zittau.. Neber den Tod eines Zittauer», der unter eigenartigen Umständen erfolgte, und jetzt die Aus grabung der Leiche zur Folge, hatte, wird au» Hirschberg berichtet: Am 14. Juli starb in Landeshut der auf einer Ferienreise befindliche Expedient Freudenberg au» Zittau. Kopfschmerzen veranlaßten den bei der „Zittauer BolkS- Zeitung" angestellten Mann, einen Arzt zu konsultieren der ihm Pillen verordnete, die nach dem Rezept in einer Apotheke angcfertigt wurden. Sofort nach dem Genuß der Pillen stellte sich ein größeres Unwohlsein »in und tags darauf starb Freudenberg. Nun haben aber Zittauer Freunde des Verstorbenen, denen der plötzliche Tod ver dächtig vorgckommen ist, die noch vorhandenen Pillen untersuchen lassen. Tie Untersuchung soll ergeben haben, daß in den Pillen eine zehnfach stärkere Dosis Aoomithin enthalten gewesen ist, als der Arzt angeordnet hat, -wo durch der Tod herbeigeführt worden ist. Auf die nunmehr erfolgte Anzeige hat die Ausgrabung der Leiche stattge- fuuden. Ter betreffende Provisor, der die Pillen ange- scrtigt hat, soll vor einiger Zeit seine Stellung in der Apotheke plötzlich aufgegcben haben. Altendors bei Schandau. Gestern früh zeitig lie ferte man hier den Leichnam eines etwa 20jährigen Menschen ab, welcher sich vorgestern abend jedenfalls in selbstmörderischer Weise an Station Kohlmühle vom Zuge überfahren ließ. Tom Toten ist der Kopf vom Rumpfe getrennt und wurde derselbe von Herrn Tr. Nachtzeit auf den, Geleise aufgefunden. Zwickau. Ter 32 Jahre alte Musterzeichner Kurt Zimmer, der Sohn eines städtischen Beamten, der hier ein Musterzeichnereigcschäft betrieb, hat eine Anzahl klei ner Geschäftsleute und Beamte durch falsche Vorspiege lungen über den Umfang seines Geschäftes um bare Dar lehen in der Gesamthöhe von etwa 30000 Mark ge schädigt, die er in leichtsinniger Weise auf Reisen usw. verjubelt hat. Er wurde im Juli in Haft genommen und am Freitag von der Ferienstrafkammer unter Annahme mildernder Umstände wegen einfachen und vollendeten Betrugs und einfacher und schwerer Urkundenfälschung, begangen durch Wechsel- und Telegrammfälschungen, zu drei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrenverlust verurteilt, wovon zwei Monate auf die Untersuchungs haft ««gerechnet worden sind. Zwickau. Tie Chanffeursehefrau Bleyl aus Ebers dorf bei Chemnitz, die jüngst in Rittersgrün ihr fünf jähriges Kind mit einem Beile erschlagen hat, ist aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen und in das hiesige Stadtl'rankeuhaus gebracht worden. Ihre Beobachtung hat ergeben, daß die Unglückliche geisteskrank ist und für ihre Tat nicht verantwortlich gemacht werden kann. Tie Frau dürfte demnächst in eine Irrenanstalt überge führt werden. Chemnitz. Tie hiesige sozialdemokratische „Volks stimme" brachte in diesen Tagen einen Artikel, in dem gesagt war, dag am Tage der ötathauswcihe die 11. Kvm- pagnie des 104. Regiments zum Schutze des Bürgertums vor den ausgesperrten Metallarbeitern kriegsbereit ttt der Kaserne gestanden habe. Las Blatt erhielt jetzt vom Kommando des 104. Regiments folgendes Schreiben: „Tie Behauptung, daß am Sonnabend, den 2. d. M., die 11. Kompagnie des 104. Regiments seit 10 Uhr vormittag- mit scharfen Patronen ausgerüstet, kriegsbereit in der Kaserne gestanden habe, ist unwahr« v. Gersdorff, Oberst und Negiments-Korümandeur." Johanngeorgenstadt. Nicht wenig erschrocken war am Donnerstag die Zahntechnuersfrau Leonhardt als sie nachts gegen 11 Uhr ihre Schlafkammer betrat und einen Unbekannten darin stehen sah, der in einer Kommode herumwühlte, sich bereits sämtliche Taschen gefüllt und ein Etui, in dem sich die Schützen-KönigSkette im Werte von 150 Mark befand, zur Mitnahme bereit gelegt hatte. Frau Leonhardt schlug Lärm und durch herbeieilendc Hausbewohner wurde der Eindringling fest gehalten und der Polizei übergeben. In dem Tiebe wurde ein 27 Jahre alter Geschirrsührer Schödel aus Neudek festgestellt. In sein au Taschen fand man Hosenträger- Handschuhe, Manschetten, Strümpfe, Hausschuhe, Taschen tücher, Kragen, Schlüssel und — ein Gebetbuch. Brunndöbra. Am Dienstag fuhren die Kinder des Wirtschastsbesitzers Otto Wild mit einem kleinen Kastenwagen in den Wald, um Sand zu holen. Ta- älteste Kind, die neun Jahrei alte Erna Rosa, führte auf dem Heimwege die Deichsel. Der Wagen geriet in- Rol len und prallte unterhalb des WasserbasjinS an einen Baum. Der Erna Rosa wurde dabei der Brustkasten ein gedrückt, außerdem hatte sie noch andere Verletzungen erlitten, denen sic erlag. Schöneck. Tie kleinste Schule Sachsen» ist die zu Kvttenhaide, einem stillen Walddör schon bei Schöneck. Cie zählt gegenwärtig 13 Schulkinder. Am vorigen Sonntag ist dort seit Bestehen der 1883 gegründete«