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also 9104 Stimmberechtigten 3466 4344 2242 1231 299 , 421 1300 486 957 Nies« Gröba Röderau Geithain Nünchritz Pausitz Poppitz Weida Merzdorf Glaubitz bat« werden entweder auf di» vanernbvndler entfallen, oder Bauernbündler und Gioßdeutsche werde» t« ein Mandat erhalten. Da» Ergebnis der LandtagSwablrnUm Bürgen land« ist wahrscheinlich solgende«: 12 Sozialdemokraten, v Christlich-Soziale, 6 Vauernblindler und 3 Großdrntsche. Hierzu kommen 3 Mandate der Reststimmen. Rußland. « Ginowie« der Unterschlagung beschnldigt. Die »Neue Berliner Zeitung" meldet aus Kopenhagen, dab es vor dem Zentralausschuß der russischen kommunistischen Partei leb hafte Auseinandersetzungen Uber die Verrechnung eines Betrages von 10 Millionen Goldrubel gab, die von der Regierung angeblich zum Teil dazu verwandt worden waren, um das Wcltproletartat aus die Konferenz von Genua vorzubereiten, ferner fitr die revolutionäre Propa ganda in Indien. Dirke Angelegenheit steht im engsten Zu sammenhang mit den Anschlägen, die sich gegen den Präsi denten der 3. Internationale Sinowjew richten, den man beschuldigt, von diesen Propagandagcldern Unterschlagungen begangen zu haben. Sinowjew suchte sich vor dem Zentral- auSschuß zu rechtfertigen. Trotzdem wird versichert, dab er ansehnliche Beträge sür sich verwandt habe. LentnS Gesundheitszustand. Ein Bulletin vom 17. 6. 22. meldet über die Erkrankung Lenins, dab der Katarrh de» Magen- und Darmsystems zur Zeit verschwun den sei und alle inneren Organe sich in Ordnung befinden. Temperatur und Puls sind normal. Die Erscheinungen von Störung in der Blutzirknlation seien verschwunden. Der Kranke bat das Bett verlassen. Unterzeichnet ist da« Bulletin von den deutschen Aerzten Klemperer und Kramer, sowie von dem russischen Volkskommissar für öffentliches Gesundheitswesen. Edina. Die Kämpfe in Kanton. Reuter meldet aus Hongkong: Die Truppen Tscheng-Tschiung-MingS in Kanton haben vier Kanonenboote nnd ein Torpedoboot beschossen, die den Kantonflub hinausdampstcn. Die beschossenen Schisse, die der Partei Sun-Ja-TsenS angchören, erwiderten das Feuer. ES wurde ein Waffenstillstand vereinbart unter der Be dingung, dab die Truppen Tscbeng-Tschinng-MingS die Bc- schiebung der Kriegsschiffe einstellcn und diese davon ab sehen, Kanton zu beschicken. Die Kantoner Bevölkerung ist nach Hongkong geflüchtet. Resultate des Volksbegehrens. In der Zeit vom 6. bis 19. d.M. lagen in ganz Sachsen die Eintrogungslisten znm Volksbegehren zur Herbeiführung eines Volksentscheids über die Auflösung des Landtages auf. Um das Volksbegehren wirksam zu machen, mub nach dem Gesetz V,« der bei der letzten LandtaaSwahl Wahl berechtigten ihre Namen in die aufgelegten Listen eintragen. Dieses Zehntel beträgt 296798. Die Parteien der Linken batten ihre Anhänger aufgesordert, sich nicht am Volks begehren zu beteiligen und sich nicht in die Listen ein- hutragen. Nach den bis heute vormittag vorliegenden Zählungsergebnissen habe» sich eingetragen in: Riesa von Zu diese« Tage» wird der Briefträger zu unseren Post- brziehern komme» und das Bezugsgeld sür da« nächste Vierteljahr erbitten. Damit , eine Unterbrechung in der Zustellung des t- Riesaer Tageblatt«» zu Beginn des kommen- W den Monat« vermiede» wird, kmosehlen wir L di« sofortig« Erneuerung de» Bezug»r,chtS beim Briefträger oder dem nächsten Post amt. — Vierteljährlicher Bezugspreis de« Riesaer Tageblattes durch die Post frei ins Hau« 81.—Mark. oder ob sich bunte Szenen im wechsel auf der viivne zeigten, e» war ei» Eindruck, den alle Festteilnehmer batten: Die Svanqelische Weibliche Jugend lernt einander kennen, siebt die Notwendiakelt de» Zusammenschlüsse» um der gemeinsamen Arbeit willen und siebt, dab auch überall In unseren Jnnasranenverelnen an demselben Ziele ge- arbeitet wird: Christliche Häuser bauen zu helfen, und daß Glaubenstreue und Frobsin» »usammenaebören. —* Neue Erhöhung der Gütertarife der Eisenbahn. W.T.B. meldet an« Berlin: Die Wirt- schastsentwlckluua der letzte» Wochen bringt der Reich», bahn neue Ausgaben persönlicher und sächlicher Natur. Wie bereit« in der Oeffentlichkeit bekannt, steht eine Erhöhung der Beamtengehälter und Arbeiterlöhne bevor. Außerdem ist in den allernächsten Tagen mit einer weiteren starken Erhöhung der Materialpreise zu rechnen, die sich insbesondere auf Kohle und Eisen, zwei der wichtigsten B«darf«g»arnftände der Reichsbahn, bezieht. Während von einer Erhöhung der Personeutarife mit Rücksicht auf den augenblicklichen starken ErbolnngSreiseverkebr Abstand genommen werden soll, werden die Güter-, Tier- und Ervreßgnttarife »um 1. Juli um 25Vro»ent erbüht. Die ErsparniSmahnahmen innerhalb der Reich«- bahnverwaltung schreite» vorwärt«. So ist beispielsweise der relative Koklenvrrbrauch der Retch«bahn, der im Jahre 1919 rund 22 Tonnen auf 1000 Lokomotivkilometer betrug, im abgelaufenen Jahr <1921) auf 17,91 Tonnen, also um über 18 Prozent arsunken. Ter Berbrancb war 1921 auch um rund 1,5 Tonsten pro 1000 Lokomotivkilometer geringer al« für da« Jahr 1921 veranschlagt worden. Die wirtschaftlichere Verwendung de« Personal« ist durch «ine neue Arbeitsregelung sichergestellt, die auf Grund einer Vereinbarung mit dem Personal zustande gekommen ist. Die organische Einarbeitung der Erhöhungen in den Taris vom 1. Februar d. I., die bereits znm 1. August d. I. beabsichtigt mar, wird auf einen späteren Zeitpunkt, voraussichtlich den 1. September d. I. verschoben. Eine Besprechung, die für den 24. d. M. mit den Vertretern der Länder über die Einarbeitung vorgesehen war, wird bis zur Fertigstellung der Vorbereitungen für die neue organische Einarbeitung vertagt. Mit letzterer werden sich im Übrigen auch der ReichSeisenbahnrat und die Landeseisenbahnräte, deren Wahl auf Grund der kürzlich ergangenen Verordnung bevorfteht, beschäftigen. —* Da« Goldzollaufaeld wird mit Wirkung vom 25. Juni 1922 ab bis auf weitere» auf 6400 v. H. festgesetzt. —* AuSgeloste Sächsische DtaatSpavlere. Kürzlich sind abermals Sächsische Staatspapiere, und zwar: g^zinsige Staatsschulden-Kafsenscheine von den Jahre» 1852/68 sowie 3)4 und 4zinsige vormalige Löbau-Zittauer Eisenbahn Aktien und 6 ausgclost worden. Die Liste der gezogenen Nummern wird demnächst in der Sächsischen Staatszeitung veröffentlicht, auch bei allen Stabtrüten, Bürgermeistern und Gcmeinbevorständen beS Landes zu jedermanns Einsicht ansgelegt. In dieser Liste werden zu gleich die in früheren Terminen ausgelosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren grobe Zahl leider beweist, wie viele Paptertnhäber zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. ES kann nicht genug vor dem Jrrtnme gewarnt werden, dab, solange die zu derartigen Papieren gehörigen Zinsscheine unbeanstandet eingelöst werden, das Kapital ungekündigt sei. Die Ein lösungsstellen können die ihnen zur Zahlung vorgelegten Zinsscheine nicht darauf prüfen, ob das Kapital selbst fällig geworden ist und lösen jeden echten Zinsschrin ein. Eine Verzinsung ausgeloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus findet in keinem Falle statt: die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen müssen vielmehr seinerzeit am Kapitale gekürzt werden. Vor diesem oft empfindlichen Nachteile können sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten lder tm neuen Auslosungstcrmin gezogenen wie der Restnummern) schützen. Die am bevorstehenden Vierteljahrswechsel fällig werdenden Zinsen und Kapitalbeträge werden bereits vom 15. dieses -Monats an bei der Staatsschuldcnkasse und den bekannten Einlösungsstellen ausgezahlt. —* Fürsorge für Krtegerwaisen und Kin der Schwerkriegsbeschädigter. Die Erziehungs- nnd Berufsfürsorgc für Kriegswaisen und Kinder Schwer- kriegsbeschädigter soll im Bereich des Landcsamtes für Kriegerfürsorge in enger Zusammenarbeit zwischen der Schule und den örtlichen Fürsorgestellen für Kriegs beschädigte und Kriegshinterbliebene dnrchgeführt werden. So hat das Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts bereits in einem im Verordnungsblatt 4/1S21 vom 3. März 1921 veröffentlichten Erlaß vom 15. Fe bruar 1921 die Erwartung ausgesprochen, daß die Schulvor stände, Schulkommisstonen und -birekttonen bedürftige und besonders begabte Krtegerwaisen, namentlich die von kinder reichen Kriegerwitwen, sowohl bei der Gewährung freier Lehrmittel als auch bei der Vergebung von Freistellen an Höheren Schulen nach Möglichkeit in erster Linie berück sichtigen. Für die Gewährung von Freistellen an höheren Schulen wie für den vollen oder teilweisen Schulgelderlab bei zahlreichen, dem Wirtschaftsministerium unterstehenden Fachschulen kommen in erster Linie besonders begabte Krtegerwaisen in Frage, die sonst von ihren Müttern oder sonstigen Erziehungsberechtigten kaum oder überhaupt nicht einer geeigneten Schul- und Berufsausbildung zugeführt werden könnten. Die Orts- und Bezirksämter für Krieger fürsorge sind gehalten, der Erziehungs- und BerufSauS- btlbung der Krtegerwaisen und Kinder Schwerkrteg». beschädigter ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und vor allem durch die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Berufsberatungsstellen dafür Sorge zu tragen, baß die Krtegerwaisen einen ihrer Befähigung entsprechenden Beruf erlernen. Bet der Gewährung der Freistellen, Er- ziehungs- und Berufsbeihilfen leisten di« Vereine und die Stiftung Hetmatdank dankenswerte Mitarbeit. Nähere AuS- kunft in diesen Fragen erteilen die OrtS- und Bezirks ämter für Kriegerfürsorge. —* Auf der LandeStagung der sächsischen Zentrale für Jugendfürsorge wurde eine Ent schließung angenommen, nach der im Interesse der VolkS- und Jugendwohlfahrt alle Instanzen gebeten werden, den Vertrieb von Alkohol zu verbieten, vor allem aber die noch nicht volljährige Jugend von seinem Genuß fernzuhalten. Eine andere Entschließung besagt: „Alle Erziehung in HauS, Schule, Kirche und Beruf mub auf Bildung und Stählung des Charakters eingestellt sein. Nur so wird eS gelingen, ein Geschlecht heranzubilden, das den Aufstieg deS Vater- landes Herbeiführen kann." —* Die kommenden sächsischen Ausfüh rung Sb e st immun gen zum RetchSmteten- gesetz. Wie aus Dresden gemeldet wird, ergaben sich bet der Beratung des NeferentenentwurfeS für die sächsische« Ausführungsbestimmungen zum RetchSmietengesetz auf der Konferenz -er Negterungsvertreter, der LandtagSabg»- ordneten, sowie der Mieter, und Vermietervertretungen so starke Abweichungen in den Anschauungen, baß der Entwurf noch erhebliche Veränderungen erfahren wird, die zurzeit im Ministerium des Innern Gegenstand eingehender Br- ratungen sind. Voraussichtlich werben aber die staatlichen Richtlinien noch Ende dieser Woche den Gemeinden zu gehen, die ihrerseits wieder AuSsührungSbeftimmungen zu treffen haben. , -* Blutiger Zusammen st ob in Chemnitz. Di« Arbeitsgemeinschaft vaterländischer Berbäiide in Chem- 2712 681 211 227 79 72 l13 225 78 Nach weiteren Zäblungsergebniffen'haben sich am Volks begehren beteiligt in: DreSden-Stadt von 407000 Stimmberechtigten 114803, Leipzig nebst Vororten von 414500 Stimmberecht. 113715, Cbcmnitz-Stadt von 190000 Stimmberechtigten 55198, Blauen i. B. von 63 000 Stimmberechtigten 20 900, Zwickau-Stadt von 30 246 Stimmberechtigten 11478, Zittau in der Lausitz von 20560 Stimmberechtigten 6710. ES zeichneten sich ferner ein in: Adorf.1301, Anna- berg 4789, Auerbach i. Vogtl. 2917, Vuchholz 1618. Crimmitschau 4423, Ehrenfriedersdorf 841, Eibenstock 1657, Falkenstein i. V. 2486, Geyer 1267, Glauchau 2795, Kirchberg 842, Klingenthal 1042, Lichtenstein-C. 1002, Limbach 2760, Lößnitz 606, Marienberg (Stadt) 1229, Markneukirchen 2742, Meerane 2735, Mylau 825, Netzsch kau 1094, Ncustädtel 557, OelSnitz i. V. 2261, Olbernhau 1740, Reichenbach i. V. 4404. Schwarzenberg (Stadt) 1723, Thum 875, Treuen i. V. 1393, Waldenburg 4Y3, Werdau (Stadt) 3597, Zschopau 1403. - Heute mittag wurden uns noch folgende Ergebnisse übermittelt: Eingetragen haben sich sür das Volksbegehren in de» Amtshauptmannschastcn Tresden-A. 8528, Dippoldis walde 11625, Freiberg 9719, Zittau 11702, Löbau 14423, Sayda 5303, Annabera 9133, Auerbach 9314, Chemnitz 12651, Flöha 11033, Marienberg 8448, Stollbera 6686, Zwickau 8868, DreSden-N. 15810 und in den Städten Freital 2081, Großenhain 2798, Königstein 788, Lommatzsch 963, Meißen 6319, Neustadt 1217, Nossen 1194, Radeberg 2296, Bautzen 7069, Kamenz 2072, Pirna 3423, Sayda 358, Schandau 869, Sebnitz 1714, Wilsdruff 1002, Pirna 1115, Löbau 2573, Bernstadt 375. Die Einzeichnungen haben die zum Erfolg vor- yeschriebene Zahl von SVV7S8 Stimmen bereits wett überschritten, der Zweck des Volksbegehrens auf Auflösung des Landtages ist «»reicht worden! eine Sonnwendfeier gm BiSmarckturm. Beim Anmarsch der Teilnehmer »urde der Zug kurz vor dem Ziel am Grüne« Hof In Borna, «o dur« ein« Straßen- bauabsprrrung »in« Art Engpaß gebildet wird, plötz lich überfallen. Win« Schor von «twa hundert Mensche» stellte sich ihm entgegen. Uebrr den Zusammenstoß gibt da« Chemnitzer Tageblatt auf Gründer «»«sagen von Augenzeugen folgende« Bild r Der Spitz« de« Zuge« trat zunächst «in Mann entg«g«n, der einen Hund de« sich batte und .im Namen der Konununistischen Partei' die H»rau«aabe der Fahne verlangte. Do« wurde selbstver ständlich verweigert. Von ZuaSteilnebmern wurde dem Manne bedeutet, daß e« sich bet der Fahne nur um »in« Gesangverein-fabne mit Gängersprüchen und Sänger emblemen Handl». Inzwischen hatten sich um den Mann weitere Leute aesammelt. di« sich al« .kommunistische Bau arbeiter" bezeichneten. Diese drangen nun auf die Verein«- Mitglieder mit Kniiopeln und abgerlffenen Zaunlatte» »in. Au« mit großen Steinen wurde geworfen. So entstand «in heftiger Zusammenstoß, bei dem die Angreifer auch da« schwere Schild der Stravenabsperruna und^Pfähle und Balken der letzteren als Wurfgeschosse in di» Menge der Zuglteilnebmer schleuderten. Auch Frauen und Kinder wnrden getroffen. Da« Fahnentuch wurde abaeriffeu; «S gelang, e« zu bergen. Di« Fobne »ine« Milttärvereiu« war nicht mehr auszusiuden. Auf beiden Seilen gab e« Verletzte, von denen drel ernster« Verwundungen davon- getragen baden und in da« Gtabtkrankenhau« etngeliefert wurden. Schließlich flohen die Angreifer, die vorher schon «tuen Reich«wehrsoldaten entwaffnet hatten, über di« S«ld«r. Di« F«t«r srlbtt ging dann ohne weiter« Störung vor sich. —* DaS BolkSkurhetm in Bad Elster. Der Plan, in Bad Elster ei« Bolk«kurheim zu errichten, -er jüngst bet der Besichtigung beS BadeS durch den Haushalts ausschuß allseitige Zustimmung fand, wird energisch weiter verfolgt. Am 16. Juni fand im Ministerium deö Innern mit Vertretern von Reichs- und Staatsbehörden (Eisen bahn, Post, Hauptversorgungsamt und Landesamt für Kriegerfürsorge), der groben BersicherungSträger (Landes versicherungsanstalt. OrtS. und Bctrtebskrankenkassen, Be- rufSgenoffenschaften), der Gewerkschaften, der Industrie und de» ArbetterwohlfahrtSauSschufleS eine Besprechung über die Durchführung -e» Unternehmens statt. ES ist beabsichtigt, unter erheblicher gelblicher Beteiligung deS Staates eine selbständige, rechtsfähige Vereinigung in Form einer G. m. b. H. oder eines eingetragenen Vereins zu gründen, an der sich alle Kreise, die für bas zur Hebung der Volksgesundheit so notwendige Unternehmen Verständnis und Interesse haben, beteiligen können, und die sowohl den Bau wie die spätere Verwaltung de» Kurheims auf gemeinnütziger Grundlage auSführen soll. Neben einem Hauptgebäude mit Küche, Speise-, Gesellschafts- und Verwaltungsräumen sind vier lediglich zur Unterbringung der Kranken und Er holungsbedürftigen bestimmte Häuser mit je etwa 50 bis 60 Betten in Aussicht genommen. Der Bau dieser Häuser wird nach und nach erfolgen können. Bet der Ausführung wirb auf möglichste Billigkeit der laufenden Verwaltungsaus gaben Wert gelegt werben. Gedacht ist, -je ein Haus für Nervenkranke, für Frauenleiden, für Herz- und Stoff wechselkranke und für Kinder zu errichten und diese Häuser auch für Wtnterkuren, die sich tm letzten Winter recht be währt haben, etnzurtchten. Die Mittel, die zunächst für zwei Häuser schätzungsweise sich auf etwa 18 bis 20 Millionen Mark belaufen werden, wären durch Grünbungssttstungen, durch einmalige und jährliche MitgliedSbetträge sowie durch Gewährung von Darlehen zu einem mäßigen Zinssätze auf- zubringcn. Die Stifter und sonstigen Mitglieder der Ge sellschaft sollen nach der Höhe ihrer Beteiligung an der Leitung deS Unternehmens nnd bei der Vergebung der Plätze beteiligt werben. Auch in diesem Kreise wurde dem Plan und der in Aussicht genommenen Art seiner Durch führung einmütig zugestimmt. Dabet wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß auch die Industrie, die in der Jetzt zeit über die meisten Mittel verfügt, sich in weitgehendem Maße an dem Unternehmen, das in erster Linie ihren Arbeitnehmern zugute kommen wird, beteiligen werbe. Rach Eingang der endgültigen Aeußerungen der Beteiligten, die in etwa 1 Monat zu erwarten sind, wird sich übersehen lassen, in welchem Umfange der Plan durchgeführt werden kann. Inzwischen sollen die Vorarbeiten so sehr als möglich gefördert werben, damit womöglich schon in der neuen Kur zeit daS Bolkskurheim eröffnet werden kann. Endlich wurde auf die notwendige Erweiterung deS Radiumbabes Ober- schlema hingewiesen und gebeten, nachzuprttfen, ob nicht auch dieses Projekt durch dieselben Körperschaften gefördert werden könnte. Meißen. Der 86. Sächsische GastwirtSverbanbStag ist am Sonntag mit der Eröffnung einer Fachausstellung ein geleitet worden. Als Ehrengäste waren u. a. erschienen Herr Ministerpräsident Buck, Abg. Ztller und AmtShauptmann Sievert. * Dresden. Bon gut unterrichteter Seite wird dem Telunion Sachsendtenst mitgetetlt, daß für die am 2. Juli in Dresden zu erfolgenden Elternratswahlen unter den Linksparteien eine Einigung nicht hat erzielt werben können, sodaß, wie in Leipzig, mit mehreren sozialistischen Vor schlagslisten zu rechnen sein wirb. Ob die wenigen bürger lichen Anhänger der weltlichen Schule auch noch mit eigenen Listen hervortreten werben, bleibt abzuwarten. Die christ lichen Elternvereiue sollen ihre Vorbereitungsarbeiten fast durchweg beendet haben. . )( Dresden. Die vier Stabte Dresden, Leipzig, Chemnitz und Zwickau haben anläßlich beS RathanSnenbaneS der Stadt Plauen i. V. ein Wandbild für den dortigen Stadtverordnetrnsißungssaal gestiftet. Mit der Ausführung des Bildes ist jetzt Rudolf Puschmann in Dresden beauftragt worden. Dresden. Die Erschießung de« Gutsbesitzer« Albert Kaiser au« Oberpesterwitz sand am Montaa vor den Ge schworenen ihr« gerichtlich« Sühne. Die Anklage richtet« sich gegen den 1897 zu Oberpesterwitz geborenen Arbeiter Ernst Egon Otto Hithnig, der sich wegen Totschlag« und unbefugten Waffenbesitzes zu verantworten batte. DaS unter Anklage stehende Verbrechen war am Morgen de« 15. August 1920 verübt und bezüglich der Täterschaft lang« Zeit unrntdeckt geblieben. Der Angeklagte war am 15. August 1920 zeitig morgen« aufgestanden, um für seine vier Kaninchen Klee zu stehlen. Er ging dieserhalb auf da benachbarte Feld de« Gutsbesitzer« Kaiser, traf dort bereit» zwei andere Männer an, dir gleichfalls Klee rupften. Mitten in ihrer Arbeit kam Kaiser hinzu, der sofort Lärm machte. Letzterer hatte eine Sense, und soll mit Einschlagen der Knochen gedroht haben. Alle drei Kleediebe flüchtet»*, Oertliches und Siichsisches. Riesa, den 20. Juni 1922. ,, —* Das 1. Kreisfest der Evangel.-luth. Weib lichen Jugend im Großenhainer Kirchenkrei», in Roderan am Trinitatisfeste, 11. Juni 1922, gefeiert, hatte 11 Vereine vereint: Röderau, Großenhain, Riesa, Gröba, Frauenhain, Gröditz, Zabeltitz, Glaubitz. Neu schloß sich am Festtage an der Verein vom Flüchtlingslager auf dem Zeithainer Truppenübungsplatz; aus dem benach- barten Kreise waren der Strehlaer und Oschatzer Verein erschienen. Vom Wetter war das Fest nicht begünstigt, die auf geschmückten Leiterwagen (Zabeltitz) Erschienene», wie die zu Fuß Herzugekommenen hatten den fetnsprühenden Gewitterregen über sich ergehe» lasse» muffen, darunter die älteste Festteilnehmerin aus Großenhain mit 72 Jahren. Aber dann war man im Saale des Röderauer Wald schlößchens sroh vereint und konnte mit Freude wahr nehmen, wie feinsinnig der Röderauer Jungfrauenverein sei» Festmotto: „Wirket am frühen Morgen, wirket im Licht der Sonnen!" durchsührte. Spiele und Reigen, die wieder holt werden mußten, so gut gelungen waren sie, bildeten mit allgemeinen Gesänge» und Bläserchören des Riefaer Jungmännervereins den ersten Teil. Pfarrer Segnitz au« Zabeltitz verglich den Kreistag mit einem Familientag. Dann zog alles festlich, mit Fähnlein und Wimpeln, in« Gotteshaus und erbaute sich an der Festpredigt de« Herrn Pfarrer Friedrich aus Riesa über 1. Theff. 4, 1: Immer reicher, immer reiner, immer reifer werden! Diese Stunde in der geschmückten Kirche unter dem Gotteswort und dem Klang der Kirchenchor- nnd Jungsrauenchorgesänge wog allein alle Unbill des Wetter» auf. Dann zeigt« sich noch einmal im Saale das bunte Treiben frohen Jugendseiern«, zu reichhaltig, hier einzeln beschrieben zu werden. Aber ob Man nun Lnuleninusik oder Chor- und Eiuzrllieder ver. nahm, ob sehr künstlerische Schattenbilder aus dem Vereins. Di« Arvettsgemrulfwan varerianoiiwer wcroanoe in iLyem- , «it itlbstaeiertiateu Bealeitaedicktfn aueiat wurd«u »ltz veranstaltet« am Sonnabend, in später Abendstunde j