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de« amerikanische« YNe-erkretfe» hatte sich 1« b« Ach ten Zeit eins merkbare Enttäuschung über de« g«O»>»- wärtigen Typ der Flugzeuge fühlbar gemach^ und über, all reiste die Erkenntnis, daß der Weg zu wirkliche« Fortschritten über neue Erfindungen und durchs reifey-e Verbesserungen führen müsse. Gegenwärtig ringen ^ue Reihe amerikanischer Flieger u« den Hearft-Prets von LOO000 M., der für einen Flug von San Franzirr» »ach Newyork ausgesetzt ist. Die Flügergebntsse waren big- her durchaus unbefriedigend- und erst am Sonnabend traf die Nachricht ein, daß auch Robert Fowler, der vor drei Wochen von San Franzisko abgeflogen war- end gültig aufgeben müsse, weil eS ihm nicht möglich sei, die weit über 3000 Meter hohe Bergkette der Sierra» zu überfliegen. Nach Berichten aus dem Wrightschen Haupt quartier würden derartige Leistungen mit der neue« Flügelmaschine ohne Schwierigkeit zu bewältigen sein. In Kitty-Hawk in Nordkalifornien, wo seinerzeit die Brü der Wright ihre ersten Bersuche unternahmen und eigene Schuppen besitzen, sollen in den nächste-, Wochen eine Anzahl der neuen Flügelmaschinen vor einer kleinen Schar amerikanischer und englischer Sachverständiger praktisch vorgesührt werden Man wird dem Ergebnis dieser Probe flüge auf Grund der bisherigen Angaben über die Eigen art dieser neuen Flugzeuge mit Spannung erktgegen- sehen. Pe^onalle« v-n zwölf Individuen, dH» M«if«lSohne dieser Falschmünzeraffike In A-sammen-ang stehe«, ustellen E» wurden daraufhtrr 1» Verhaftung« Vor namen, U scheint sich -ter um eine organisierte chmünzerbande zu handeln, die ihr Unwesen haupt- lich in Pari» trieb. Leftschiffehrt. LK. Dtaneue Flügelmaschine der Brüder Wright. An der legten Zeit mutzte der Eindruck vor walten, datz die Brüder Wright in dem stampfe um die Eroberung der Lüste 1« das Hintertreffen geraten seien. Waren sie auch die Erst«, die mit ihre« Zwei- decker größere Entfernung« im Flug« zurücklogt«, so schienen doch die späteren Konstruktionen der Rival« die ursprüngliche Wrightmaschjnezu übertreff«, und man hört« immer weniger von den Leid« amerikanischer; Brüdern. Jetzt erfährt man aus Newyork, datz die Er- ' finder diese Zeit der Zurückgezogenheit nicht tatenlos verbracht haben. Seit langer Zett arbeitet« Orvtlle und Wilbur Wright in dek abgelegenen Sanddühnen von North Carolina an bedeutungsvoll« Versuchen, die nun -um Ziele geführt haben. Sie gipfeln in der Erfindung einer völlig neu« Flugmaschine oder richtiger gesagt FMgelmaschine, die, wenn die Berichte sich bestätig«, eine neue Entwicklungsphase in der Geschichte der Flug kunst eröffn« wird. Wie iurvwr, hab« auch diesmal die beiden Brüder ihre Mperimente im Geheim« durch- gefühtt und keine Besucher zugelafsen, ehe der Erfolg sich einstellte. Al» seinerzeit die erst« Nachricht« über de« Wrightschen Zweidecker, die erste Schwerer-alS-dtv- Luft-Maschine, 1« die Oeffentltchkeit drang«, erklärte Wilbur Wright in einem Interview- datz sie zu dem Schraubenantrteb ihre» Flugzeuge« nur gegriffen hält«, weil alle Bersuche einer mechanisch« Reproduktion des VogelflugeS mißglückt sei« SS scheint, datz die Brüder seitdem in de» Stille an der Lösung dieses vielumstritte nen Problem» rastlos fortgearbeitet hab«. Da» Ergebnis ist di« neue Flügelmaschine, die man beinahe mit einer Schwalbe vergleich« möchte. Do» Vorbild der Schwalben, die mit wenig« Flügekschläg« weite Kreise beschreiben- ,war für die Konstruktion de» neu« Flugzeuges maß gebend; es galt, mit einem Minimum von Kraftaufwand größte Flugkraft und Beweglichkeit zu erzeug«. Ter neue Apparat besitzt kein« Propeller, die motorische Kraft dient zur Bewegung der Flügel. Nachdem nun die umfangreichen Versuche die Möglichkeit einer solchen Konstruktion bewies« haben, seh« sich die beiden Brü der am Ziel ihrer Wünsche, sie fühlen sich im Stande, ein Flugzeug zu schaff«, da» in seiner Leistungsfähig- keit gegenüber den Zweideckern und Eindecke« ein« ähnlich großen Fortschritt bedeutet wie einst der erste Wrtghtsche Zweidecker gegenüber den Freiballons. In «mit M »HM ürmlt feder Art mittelst Wasserkur und Magnetismus. K. Ries«, Bahnhofstraße 3», gepr. Masseur, Heilmagnet» seur und Nattirheilkundtger. Lur LuMnM über ckie Herstellung von krümsnZ L» beliebt vlelkack» noch ckle klnllcbt. Laimin lei «kn »uo verwiesenen kett« rulammengeletzte» llunflprockukt, cka» irgenck «eiche unbekannt« LuLitze ocker veinükkungen entkalk«. 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Okt. Allen Personen, die ihre Stimmorgane an strengen müssen, ge währen Wyberl-Tablette« sichersten Schutz vor Er müdung der Stimme. Sie sind bei Erkältungen der Atmungsorgane ihrer lösenden Eigen schaften wegen geschätzt, Tausende bezeugen die einzigartigeWirkungder- selben. Vorrätig in all« f Apotheken L Mk. 1.—. ? Depot in Riesa: Stadt-Apotheke. Wckulack, hart trocknend, kauft man vorteilhaft bei Paul Koschel Rachf., * Bahnhofstraße. Die diesjährige Veickenlmtrmlg des Rittergutes Glanbitz soll Montag, den 9./10 1911 vormittags 10 Uhr parzellen weise gegen sofortige Zah- lung meistbietend versteigert werden. Ans. an der Försterei. Die Revierverwaltnug. Trommler. Institut Boltz Ilmenau i. Thür. Siuf., KSHnr.s, Prim.-Abttur.- (Ex.) Schnell, sicher. Pr. frei. Eigene Wege. Roman von M. von vünau. 10 TS hatte freilich heiße Kämpfe gekostet, ihr« Mann zu überreden, Dina ihren Weg gehen zu lassen. Sie sel ber war fest von der großen Ließe ihrer Tochter zu Bor chers überzeugt. AuS einem anderen Grunde wie auS Liebe schloß man doch wahrhaftig nicht solche Ehe. Dazu reichte selbst DinaS Eigensinn nicht auS. Gaben sie die Heirat nicht zu, so blieb Dina womöglich ganz als Schwester im Kran kenhaus. Das war der Mutter ein viel schmerzlicherer Ge danke, als sie als BorcherS Frau glücklich und zufrieden, wenn gleich in bescheidenen Verhältnissen, zu wissen. Und warum sollte BorcherS nicht noch einmal ein berühmter Arzt werden? ES haben viele klein und bescheiden angefangen, die nachher als SanitätSräte oder gar Leibärzte irgend einer Fürstlichkeit einen hohen Rang und viel Geld einnahmen. Wie viele adelige Mädchen au» groß« Häufe« heira teten nicht Aerzte und Professor«, und die Sach« ging aut auS. Dina war wirklich nicht di« erste, d«r so «twaS «n- siel. Jedenfalls wollte st« dem arm« Kind d« schön« Hoch zeitstag nicht gänzlich verderb«. Etwa» trübselig würde er ohnehin werd«, besonder» w«n sie di« Hochzeit« ihrer anderen Töchter damit verglich. Der große Verwandt«, und Freundeskreis, der sich dazu etnaefundm hatte, die Aufführun gen am Polterabend, «in Fackelzug der Dorfleute, di« be kränzten Wag«, in denen daS junge Paar unter dem Hurra- ruf« und Tücherschwenken der ZurüSdleibendm adsuhr, arme Dina, nichts von alledem würbe bet ihrer Hochzeit gescheh«. Mit einem Seufzer sah sie auf Dina, die immer noch teil nahmslos auf all die Prob«» und Stoffmuster herabschaute. Wie bla- und schmal st« gewordm war. Die Augen über mächtig groß mit dunsten Schatt« darunter. DaS arme Ding hatte sich gewiß im Krank«nhauf« übermäßig angestrengt. Die Oberin konnte sie ja nicht genug lob«. Alles was recht ist, walk Dina anfing, da» hatte Hand und Fuß. .Da Du all«» so einfach hab« willst, Dina," mrinte st« endlich, di« Brob«n auch rasch durchsetzend und da» Prak» tis^ste miSwählend, »da bleibt noch ein hübscher Post« »Denn ich Dir raten kann, behalt Du da» für Dich. GS ist gut, wenn man solchen stein« Vorrat hat und sich nicht um jeden Groschen an seinen Mann wenden muß, wenn man einmal nicht auskommt." „Laß nur, Mama, wa» sollte ich wohl nötig haben?" wehrte Dina ab. »Elegante Toiletten brauche ich in Mühlfurt nicht, und BorcherS muß sich gewiß Instrumente und alles möglich« für sein« Berus anschaffen. Ihm wird das Geld ge wiß lieb sein." Frau von Grünwald schüttelte den Kopf. »Bei Dir ist alle» sehr ander» wie bei Dein« Schwestern." »Sehr ander», Mama i Wozu könnte ich auch Damastbe- zttge, Gersontotletten, Brüsseler Spitzen brauchen?" «Ja, ja, da» ist schon wahr, aber ein bischen hübsch und gemütlich wollen wir» doch auch machen. Die Wohnung kommt mir nach d« Zeichnungen, die Sol cher» schickte, nicht sehr angmehm vor. In einer engen Straße liegt sie, da» größte Zimmer muß Sprechzimmer werd«. Dann ist auch die Stube Dein« Schwiegermutter mitten zwi schen Gur« Dohnräumen. Da» ist all«» nicht sehr angenehm. »Aber di« Hauptsache ist» daß di« Wohnung in der Nähe de» Krankenhaus«» und in einer belebten Gegend liegt, Bor- cher» Privatpraxi» wegen." »Zieh Dich jetzt an, Dina, wir hab« noch schrecklich viel zu besorgen. Morgen, wmn Vorcher» kommt, hast Du viel, leicht für nicht» andere« mehr Sinn." Dina antwortete nicht und machte sich zum AuSgehen s ^ie liefen stundmlana in den verschiedenen Stadtteil« hemm, um alle» mögliche zu bestell« und auSzuwählm, bi» Dina «klärte, e» sei ihr völlig gleichgültig, ob und wie ihre Küche eingerichtet würde. Heute könne sie nicht» mehr besehen, ihr schwindle bet Kopf. Frau von Grünwald war auch sehr müde. Sie fuhren ,in «in« Droschke nach Hause, zu angegriffen, um viel mit einander red« zu mögen, und nur froh in dem Gedanken, trockene Schuhe und eine warme Lasse Tee im Hotel vorzu finden. Sie fand« ab« außer diesem ersehnten Stärkungsmit tel noch etwas andere«, sie erwartend in ihrem Dohnztmm« vor: einen jungen Henn im Retseanzug, der sich bequem auf ihrem Sofa rekelte und bei ihrem Eintreten ihnen mit anS- gebreiteten Armen entgegenkam. „Mama, Dina, endlich seid Ihr da? Seit zwei geschla genen Stunden erwarte ich Euch in diesem herrlichen Sa< lon!" »Berthold, liebster Junge!" Frau von Grünwald fiel dem Sohn um den Hals. Auch über DinaS blasses Gesicht lief ein zartes Rot freudiger Ueberraschung. Berthold hatte mit am wütendsten gegen diese Heirat ge eifert. Aber in seiner großen Gutmütigkeit konnte er e» nicht ertragen, daß niemand von den Geschwistern der Hochzeit beiwohnen wollte. Dazu kam er rasch entschlossen, ohne vor herige Anmeldung im letzten Moment noch angereist. Dina, Du alte verdrehte Dirn!" lautete seine brüderlich« Begrüßung, mit der er sie derb auf die Schulter klopfte. »Hol» der Geier, ich hielt« nicht auS, Dich ohne meinen brüderlich« Segen heiraten zu lassen." »Ich danke Dir Berthold, eS ist sehr lieb von Dir," sagt« Dina leise. »Mama, ich hole Dir warme Schuhe hi« herein. Du erkältest Dich sonst. Berthold, bitte, klingle und bestelle Dir vier, oder war Du sonst haben willst." „Die Dina ist ja so sanft, streckt gar keine Krall« her aus heute!" meinte Berthold erstaunt» Er sah der Schwester nach. Mit den Händen in den Ta- schm ging er dann «in paarmal auf und ab. „Ich weiß nicht, kommt dar, weil ich sie so lange nicht gesehen habe, aber e» fällt mir heute trotz brüderlich« Blindheit mit einem Male auf, wie bildhübsch st« ist. Wirklich ein StaatSmädel, unsere Dina, und wird nun Frau Dr. BorcherS. Na, da ist nun nicht» mehr daran zu ändern. „Nein, eS ist nicht mehr zu ändern. Morgm mittag kommt BorcherS. Uebermora« früh ist die Trauung. Lieb« Berthold, e» ist sehr nett von Dir, daß Du gekommen bist, aber versprich mir nun auch, Dich nicht über den Doktor oder gar üb« seine alte Mutt« zu most««. Da» würde Dina mit Recht sehr kränk«." 190,20 „Die Alte kommt auch? O Du gerecht« Strohsack! viel leicht noch gar ein halbe« Dutzend Schwefle« und Vasen?" „Nein. Er hat keine Geschwister oder nähere Verwandt«." Dina» Eintreten unterbrach hie Unterhaltung. Sie kniet« vor der Mu»»« nieder und zog ihr die warm« Hausschuhe an.