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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192202011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-01
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1922
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rd dadureb «menfabrik ' «t«stellen er- una deZ Kin- > mit Arztzimmec wendig gemacht, die, einen erfordern. Dieser Betrag bat aeste, müssen. 4 schwer^b« von Kun müssen. HMIßk sie i, tzrtt, vorfcblaa de« Herrn v-rst. «Nntber anaenommen. Neber I die Zusammensetzung de» Ausfchuffe» soll in der nächsten i Sitzung Beschluß aekaßt werden. . 1l. Der Verpachtnna der Stadtparkwirt- I schäft auf weiter, drei Jabre an Herrn Gastwirt Weser unter den vom Rate festgesetzten Bedingungen wurde zu- I gestimmt^ "sch, Ed,",, Herr Gtadtv. Il l a en fragt an, wie wett die Frage der Errtchtuna eine» Kauf- mann«- undGewerbegerichts aedleben sei. Here Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, daß die Satzungen vom Rechts« und VersassnngSauSschuk und den Vertretern der verschiedenen Gemeinden beraten und sodann an die Vertretungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer weiter« gegeben worden seien. Diese hätten Aendernngen beantragt, I die setzt bearbeitet würden. Di« Satzungen würde» dem nächst wieder dem Recht»- und Verfaffung-anSschuß vor gelegt werden. Schluß der Sitzung V.ü^hr. < —' Gestohlen wurde am Montag nachmittag in der 7. Stunde au» dem Hosraume de» Hcinsarnnditückrs Babn- bosstraße 14 ein Herrenfahrrad im Werte von 1200 Mk. Beschreibung: Marke .Anker", Nr. 98 150, schwarzer Nahmenban, gelbe Felgen, bochgebogene Lenkstange, brauner Ledersattel, braune Satteltasche, aus dem Hinterrad ein Gepäckträger angebracht. An dem Rabmenbau bat sich eine Ledertasche befunden, in der Zählerkartrn vom Elektri» »itätsverband Gräba ansbewahrt gewesen siud. Der Be stohlene bat slir die Wiedererlangung dr» Fahrrade« eine Belohnung von 11)0 Mk. ausgesetzt. Sachdienliche Wahr- I nehmuugen wolle man in der hiesigen Polizeiwache melde». —* Stnbenbrand. In der dritten Etage de» Grundstückes Poppitzer Straße 29 war gestern nachmittag in der vierten Stunde ein Stnbenbrand ansgebrochen. E» mußte in der Küche und im Vorsaal der Fußboden ans- gerissen werden. Die Entstehung de» Brandes ist aus eine schadhafte Stelle deS Stubenosen» »urücknifübren. Die» konnte nach Abbruch des Ofen» einwandfrei sestgestellt werden. Da« hiesige ir-iw. NettungSkorvS war anderthalb Stunden bei dem Brande beschäftigt. Die am Blatzr er schienene Feuerwehr de» Eisenwerke» Lauchhammer kam i nicht in Tätigkeit. —*FürdieDeranlaaungderEinkommen- fteuer 19 21, die sich unmittelbar an die Veranlagung der Einkommensteuer für das Kalendersahr 1920 anscblleßen i wird, haben alle Arbeitgeber lür die von ihnen im Kalender jahr 1921 länger al« 2 Monate beschäftigten Personen, deren ArbeitSemkommen im Kalendersahr 1921 sich auf mehr al« 24000 Mark belaufen bat oder bet Umrechnung sich auf einen solchen JahreSbetrag belaufen würde, bi« zum 15. März 1922 EinkommenSnachweisungen bei der I Gemeindebehörde oder dem Finanzamt de« Arbeitnehmer» I «inzureichen. Die dazu erforderlichen Vordrucke werden von I den Gemeindebehörden und dem Finanzamt an die Arbeit- I geber unentgeltlich abgegeben. Auf die entsprechende öffentliche I Bekanntmachung de» Finanzamt« Riesa wird aufmerksam gemacht. —*SSchsischerVbilologenverein. Di« außer- ordentliche Dertreterversammlung de« über 2400 Mitglieder zählenden SVbV., an der Abgeordnete aller Landesteile und aller böberen Scbnlaattungen trilnabmen, faßte am Sonntag mit 81 gegen 4 Stimmen folgende Entschließung: -Angesicht« der im Landtage gemachten Versuche, auch an den I höheren Schulen die kollegiale Schulverwaltung, t>. h. dieWahl dr» Schulleiter« ans Zeit durch die betr. Lehrerschaft ein- zufübren, erklärt sich die Vertreterversammlung mit aller Entschiedenheit dafür, daß da» Amt de« Rektor« lDirektor») mit der Dieustbezeichuung Oberstudiendirektor an den höheren Schulen Sachsens beibebalten wird. Der Rektor soll unter I Mitwirkung de« betr. Lehrerkollegium« auf Lebenszeit von der Behörde ernannt werden, zwar keine Disziplinarbefugyi» gegenüber dem einzelnen Lehrer haben, aber im Dino»- nehmen mit der Lehrerversammluna. die grundsätzlich Beschlußrecht in allen Fragen der Schule bat, die verant wortliche Aussicht über die Schule führen. Sie fordert, daß im demokratischen Staate die Entscheidung einer Berus»« gruppe brachtet wird, und daß sich die oberste Schulbehörde nicht von Außenstehenden zu unberechtigten Eingriffen in da« EelbstbrstimmungSrecht einer geschloffenen Beamten, gruppe drängen läßt." Im Anschluß an den Geschäftsbericht, den der Vorsitzende. Stndienrat Prof. Dr. Thomsen erstattet«, wurde in eindringlichen Worten Widerspruch erhoben gegen unbegründete Vorwürfe, die von Gegnern der böberen Schulen im Landtage ausgesprochen worden sind. Zugleich verwahrte sich die Versammlung energisch argen allgemein gehaltene Verdächtigungen, die gegen die höhere Lehrerschaft in der Press« wegen ihrer angeblich reaktionären Gesinnung ausgesprochen worden sind. Die Vertreter legten Wert auf die Feststellung, daß die höhere Lehrerschaft jede Partei- Politik aus dem Schulbetrieb ausgeschaltet wissen will. —* Schiedsspruch in der Lohnbewegung der fach s. Gemeindearbeiter. In der Sitzung de« ge- meindlichen ZcntralauSschuffe« in Berlin am Montag ist unter Vorsitz de» vom Reichsarbeitsminister ernannten Un- parteiischen ein einstimmiger Schiedsspruch gefällt worden. Er hat den Spruch der Bezirksschiedsstelle Dresden vom 2S. Januar 1922 im allgemeinen aufrecht erhalten, jedoch dahin abgeändert, daß die UeberteuerungSzuschläge für an gelernte und ungelerutcArbriter und für die Facharbeiterinnen um 10—20 Pfennig für die Stunde erhöht werden. Die Parteien haben sich innerhalb einer Woche zu erklären, ob sie den Schiedsspruch annehmen. —* Eine neurZusammenkunftdermlttel- deutschen Mini st er. Eine Ministerzusammenkunst der sozialistischen Minister von Sachsen, Thüringen, Äraunichweig und Anhalt fand am Montag in Leipzig statt. Besprochen wurde diesmal die Justizverwaltungsreiorm. Ferner wurden Berichte entgegengeuommen Über dir Lage der VolkShoch- schulen in Tinz bei Gera und Dreitzigacker bet Meiningen. Mit einer Aussprache über dir Fragen der Ernährungs schwierigkeiten schloß die Sitzung. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. —* Neue Prei»erböhung. Nach Mitteilungen der Landwirtschaftlichen Genossenschaft für die Provinz Sachsen steht bei dem Stickstoffsynditat hauptsächlich wegen der Erhöhung der Eisenbahntarife und der Steinkohlen preise eine neue Erhöhung der Preis« für Stickstoffdünge- mittel bevor. —* Tie sächsische Industrie zu dem Not se sep über eine vorläufige Arbeitslosen versicherung. Ter Geiamtvorstaud des Verbände» Sächsischer Industrieller nahm in seiner letzten Sitzung Stellung zu dem Entwurf eines Notgesebe» über erne vorläufige Arbeitslosenversicherung. Nach einem au»sübr« lichen Referat des Herrn Stadtrat Prinz-Waldheim und eingehender Aussprache stimmte der Gelamtvorstand dem Gesetz trotz der sehr erheblichen Belastung, die die In dustrie dadurch wiederum erfährt, grundsätzlich zu, da durch dieses Gesetz die Erwerbslosenfttrsorge mit ihren vollswirtschastlich außerordentlich nachteiligen Wirkungen abgelöst werden solle. AlS Boraussetzung für diese Zu stimmung hielt .der Gesamtvorstand jedoch folgende Ge sichtspunkte für notwendig: Di« Bestimmung, nach der die Arbeitnehmer der Land- und Forstwirtsclmst von der Ver sicherung ausgeschlossen sein tollen, hielt der Vorstand nicht für zweckentsprechend, da kein ersichtlicher Grund vorhanden sei, die Arbeitnehmer der Land- und Forst wirtschaft von der Versicherung auszuschließen. Die Be stimmung, wonach der sogenannter Kurzarbeit die Arbeit- «eber-B^träge weiter vngezahlt werden lollen. mutz nach Anwesend waren Herr Gemetndevorstand Han», die Herren GemetndeSltestcn Günther und Schmidt, sowie Herr OrtSbaumetster Langer. Bom Kollegium fehlte ent schuldigt nur Frau Schäfer. Der Zuhörerraum war sehr gut besetzt. Die Sitzung leitet« Herr Gemetndevorstand Han». 1. Die Akt-Ses. Lauchhammer beabsichtigt, Ecke Schloß- und Riesaer Mratze zwei Beamtenwohn bäu f e r mit je 6 Wohnungen zu errichten. Da« Bauvor haben wurde vom Gemelnderüt unter den vom BauauS- jchuk festgesetzten Bedingungen genehmigt. S. Die GrotzeinkaufSgesellschaft hat dem Gemelstbe- rat Mitteilung »uneben lassen, daß „sie beabsichtige, in ihrem durch die Verlegung eine» Teile» ihr«» Betriebes nach Chemnitz sreiwerbenden vagerhau-gebaude den Ein bau einer Zündholtzfabrik und chemisch-tech nische Betriebe vorzunehmen, vaubedtngunoen Und fetten» der Gemeinde hierzu nicht zu stellen. Da» Kollegium natzn von der Mitteilung Kenntnis. Ebenfall» nah»» das Kollegium Kenntnis S. von den vorliegenden Zsichuunaen der zu errich tenden, .bereit» vom früheren Gemeinderat genehmigten «Itenbab »brücke über die Oschatzer Straße der dec Seifenfabrik 4. In dem Grundstück Oschatzer Straße 1, daS bekanntlich bisher der Güterabfertigung-steile über lassen worden war, nunmehr aber von der Gemeinde wieder benutzt wird, haben sich durch di« Unterbrinm derhortS, der TuberknlofeberatungSstelle mit usw. verschiedene Bauarbeiten notwendig gem Gesamtaufivand von 88000 Mk. erfordern, wurde verwilligt. 5. Infolge der fortgesetzt, steigenden Kohlen- und aller anderen Materialpreise, sowie der Gehälter und Löhne sieht sich der GaSwerkSauSschutz gezwungen, erneut eine entsprechende Erhöhung de» GaSpreise», der Gasmefsermieten und de« KokSpreiseS «rntreten zu lassen. Er schläat de-hrlb vor, den GaSprei» pro Kubik meter von 2,50 Mk. auf 8 Mk., die Gasmessermiete von 50 Pfg. auf 1 Mk. und den KottpretS für Gräbaer Ein wohner pro 100 Kilo von 46 Mk. auf 56 Mk. zu erhöben. ES wurde jedoch ausdrücklich darauf verwiesen, daß die in Vorschlag gebrachten Preise zwar der augenblicklichen wirt schaftlichen Lage de« Gaswerk» entsprächen, daß aber im. Mär» erneut Stellung zu der Preisfrage genommen wer den müsse und ab 1. April eine weitere Preissteigerung nicht zu umgehen sein werde. Lio vorgeschlagenen Er höhungen wurden einstimmig genehmigt. 6. Ebenfalls den gegenwärtigen Verhältnissen Rech' nung tragend, fühlt fick auch der WasserwerkSauSschuß aezwuugen, eine Erhöhung de» WasserztnseS ans ILO Mk. pro Kubikmeter ab 1. Januar vorzuschlagen. Für Inhaber eigener Wassermesser soll sich per Preis auf 1,45 Mk. stellen. Der Gemeinderat gab auch zu dieser Er höhung feine Einwilligung. 7. Der Kriegersiedlungsverein und die Elbe-Siebe- lunaSgesellschaft haben um Vermittelung von Bau kosten-Zuschüssen für weitere Klelnwohnungsbaute» nachgesucht. Der Bauausschutz steht diesem Wunsche nicht unsympathisch gegenüber, glaubt aber Insofern gewisse Vor sicht walten lassen zu müssen, als man zunächst bedacht sein müsse, für die bereit« von der Gemeinde genehmigten dem nächst zur Ausführung gelangenden Neubauten, durch dis etwa 30 Wohnungen erstehen würden, Bauzuschüsse zu er halten. Unter diesen Vorbehalten hat der Bauausschutz beschlossen, di« Anträge auf Vermittelung der gewünscht ten Zuschüsse zu befürworten. Dieser Beschluß wurde vonr Kollegium gutäeheitzen. 8. Auf Ersuchen der Amtshailptmannschaft bat die Zu wahl eine« Landwirte» al» Beisitzer für das Miet- einignngSamt zu erfolgen. Gewählt wurde auf Vor schlag des Verw.-AuSsch. Herr Gutspächter Hennig. 9. Als Mitglied für den Aufsichtsrat derSpar-unv Baugenossenschaft wurde in schriftlicher Abstim mung Herr Lteberwirth mit 16 Stimmen gewählt; auf Herrn Freudenberg entfielen 6 Stimmen. 10. Die m der GemeinderatSsibung vom 9. Januar offen gebliebenen Plätze ie eine« Gememdcvertreters im Bau- und im RittergutSau-schuh wurden heute wie sollt besetztr dem DauauSschutz wurde Herr Matthäus, oem Ritter- m'itäete'ilt 9»tS au« schuß Herr Schwarz zugewählt, während Herr n Kries«. Hennig nunmehr.dem Steuerausschutz an Stelle deS Herrn rk liefern. an Stelle des. - Herrn Liederwrrty zugebört. 11. Fn der ersten diesjährigen vffentl. GemeinderatS- sitzung war bekanntlich von der sozialdemokratischen Fraktion die Einsetzung einer Kommission zur Prü fung der ,n den GemetnderatSwahlflugblät- tern ausgestellten Behauptungen gefordert worden. ES wurde seinerzeit beschlossen, den VerwaltungSauSschutz mit der Bildung dieser Prüfungskommission zu beauftragen. In der inzwischen stattgefundenen Sitzung des Verwob- tungSausschusse» konnten jedoch die gegenüberstehenden Darteten m der Zusammensetzung dec Krmmission zu einer Einigung noch nicht gelangen. Die Angelegenheit wurde henke ebenfalls wiedec in anSgiebigster Weise be sprochen. Dem WunsLe d«r bürgerlichen Fraktion, noch mal» Rücksprache mit dem Wahlausschuß nehmen zu kön nen, wurde stctttgeäeben, gleichzeitig «wer auch betont, datz eine weitere Verzögerung nicht erwünscht sei, man viel- mehrbaldigste Erledigung erwarte. Die Unten Fraktionen erNStten sich ferner bereit, auch dem Wunsche d-r Bür- gerlichen du entsprechen, den Ausschuß m gleicher An- zabl au» Vertretern der Rechnen und der Linken zusammen-» -usetzen. Die von bürgerlicher Seite vorgelchlagene An- »ahl von je 8 Personen hielt man jedoch für zu hoch. E» wurde empfohlen, den Ausschuß mit je 4 Vertretern »zu besetzen und «ventl. einige Stellvertreter hinzuzu- i wählen. Bon der Linken wurde schließlich die Erklärung ^gegeben, daß sie al» Vorsitzenden deS Ausschusses Herrn Gemeindevorstand HanS in Vorschlag bringe, während von den Bürgerlichen bestimmte. Vorschläge für die nächste Sitzung de» Verwaltungsausschusses »ugesagt wurden. Hier- auf wurde beschlossen, dte Angelegenheit nochmals au den VerwaltungSauSschutz zur weiteren Vorbearbeitung zurück- zugeben. - Die erbetene Erhöhung der Gebühren für Len Fleischverkaufauf der Freibank wurde einstimmig be- .. A «per damit in Verbindung stehende Nachtrag über die Gebührensätze Mr die Freibank genehmigt. Ar Antrag unabb.foz Fraktion aus Veiiel- S^tuns "Sozialistische Gemeinde" für di« Demelndevertreter fand nicht genügende Unterstützung. U wurde vielmehr beschloßen, die „Sächsische Gemeinde- zeitung" beizubehatten,. für dte 6 Vertreter dec U. S. P. aber an.deren Stelle tue Zeitung „Sozialistische Gemeind^ i validen- und AngesteUten-ÄerjilderunL Li. gmtl. Bekannt-» Ansicht de» »elamworstandeO, namentlich tm Füteresle der I mittlere« und kleinen Betriebe, belettiat werden. Ferner > hielt e» der Gesamtvorstand für zweckmäßig, daß di« 4Vrag« ! der Staffelung der Beiträge erwogen wird, währenb der i Gesetzentwurf die Beiträge gleich hoch für alle Industrie» i und Gewerbe und alle Arbeitnehmer ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht bemW. Die Verschiedenheit der In- i dustriezwetge untereinander läßt diese alelmmäßige unter- schledSlose Belastung al» ungerecht erskvemen. Für den Ersatz der AuSflibrnngsbestimmunae» wünscht o«r Gesamt vorstand, dem Reich 5arbettSmtnister einen Äusfchuß an die Seite zu setzen. Endlich wird man nach Ansicht-deS Ge- samtvorstandeS um eine schärfere Kontr )l'e der Erwerbs losen nicht herumkommen: bekanntlich bestehen häufig Mei nungsverschiedenheiten darüber, namentlich zwischen Städten und Erwerbsfttrsorgeämtern, ob eS sich im em- zelnen Fall um Unterstützungsbedürftige bandelt, die eigentlich der Armenfürsorge zugefübrt werden müßten, oder um Arbeitslose, die unter die Erwerbslosenversiche rung zu rechnen sind. Das Notaeleb berücksichtigt diese Frage gar nicht. Ihre völlige Neberaehung wird aber v«i der Durchführung de» Gesetze» sicherlich zu praktischen Schwierigkeiten führen. . . , . —* Konferenz über die EinheltSkurz- schr 1 st. Im Neichöministerium de« Fnnern hat am 31. 1. 1922 unter dem Vorsitz von Staatssekretär Schulz eine Konferenz Über die Einheitsknrzschrift stattgefunden, an der Vertreter der Reichsregieruna und fast aller Landes regierungen, darunter aller größeren und mittleren Län der, teilgenominen haben. Tie eingehenden Beratungen endigten mit der einmütigen Annahme folgender Ent schließung: Die Vertreter der Länder und dec hier an wesenden ReicbSrcssorts sNelchSministerium deS Innern, ReichSwirtschaftS-, RrichSpast- und NeichSverkehZunniste- rium) sind einig in dem Bestreben der baldigen Schaffung einer Einheitsknrzschrift. Sie sind bereit, zu diesem Zwecke geeignete, besonders pädagogisch geschulte Vertreterde» Ausschuß zur Schaffung einer deutjchcu Etuheitskurzschrift zu entsenden, der unter Zugrundelegung deS EinheitSent- wurss der Schulen Gabelsberger und Stolze-SchreY den Entwurf einer deutschen Eniheitökirrzschrift endgültig um stellt. Da» Reicksministerium des Innern wird ermcht, die weiteren Schritte zu unternehmen und da« Ergebnis der Arbeiten des Ausschusses den Regierungen de» Reichs, der Länder und Deutsch-Oesterreichs zur Annahme zu empfehlen. , —* Um da» Nelsen auf den harten Holz bänken zu erleichtern, hat eine Gesellschaft da» Recht erworben, auf den Bahnhöfen Sitzkissen zu verleihen. Zunächst soll auf det Strecke Berlin—Frankfurt a. M. ern Probebetrieb eingerichtet werden, und zwar sind die Bahn höfe Berlin-Anhalter Bahnhof. Halle a. S-, Erfurt. Eise nach und Frankfurt mit den Bediensteten der Gesellschaft besetzt. Bon Berlin auS wird das Sikklssen bis Halle 6 Mark, bis Erfurt und Eisenach 12 Marr und bis Frank furt 18 Mark kosten, so daß der Reisende, der m Berlin ein Sitzkissen gegen die Leihgebühr von 50 Mark auSleiht, in Frankfurt 32 Mark bei der Rückgabe deS Kissen» zurück- erhält. lieber 600 Kilometer Entfernung beträgt die Leih gebühr 24 Mark. . )l Radebeul. Im Alter von. 80 Jahren ist der Naturheilkundige Friedrich Eduard Bilz, der Begründer de« Radebeuler Sanatoriums, gestorben. * Dresden. Ein nnzweiselhaft groß angelegte» VetrugSmanöver kam vor dem Dresdner Schöffengericht zur Verhandlung. Wegen versuchten Betrug« mußte sich der 1889 zu Gottleuba aeborne, zuletzt in Dresden wohnhafte VerlagSbuchhändler Alfred Mar Eichler verantworten. Der Angeklagte ist bereits vorbestraft. Im Herbst vergangenen Jahre« war Angeklagter durch Inserat« mit dem 24 Jahre alten Ingenieur Han« Edler von Waldthurn bekannt ge worden, den er mit 2000 Mark Monatsgehalt anstellte, und dann mit 84 Personen, oder vielmehr Nmncu aus feinen Bekanntenkreisen, den «Deutschen Volksbund zur Förderung derKriegSbeschädigtennnd Kriegshinterbliebenen- Fürsorge e. V." gründete, und Edlen von Waldthurn al» Vorsitzenden bezeichnete, während er sich selbst als Schrift- sichrer auSgab. Die Zentrale der neuen Gründung sollte in Berlin sein, Edler von Waldthurn mutzte mehrfach mit Satzungen dorthin fahren, um die Eintragung in da» Vereinsregistrr zu erwirken, wa« aber abgelehnt worden ist. Auf Vorhalte erklärte Eichler wiederholt, daß er unter diesen Dolksbund-Namen hoffte, seinen Orplid-Derlag be- kanntzumachen. er wollte in allen Orten und Städten mit mehr «l« 10000 Einwohnern musikalische Leihbibliotheken einrichten und diese Kriegsbeschädigten übertragen, er hoffte dadurch an 5000 Plätzen solche Filialen zu errichten, und damit zahlreiche Kriegsbeschädigte unterzubringen. Gin Betrug sei nicht geplant gewesen, nur sein Verlag sollte auf diesem Wege gehoben werden. Anfang November batte Eichler t» einer größeren Anzahl Zeitungen Sachsen» im lokalen Teile Notizen untrrgebracht, worin t> wurde, der Deutsche Volksbund usw. könne an beschädigte Kartoffel» den Zentner zu 60 Mark liefern. Meldungen unter Angabe der Kopfzahl seien an den Schrift führer de» Deutschen Volkskunde», an den DerlagSdirektor Eichler in Dresden, Königstraße 8 zu richten. Zu gleicher Zeit batte Eichler sich «ine Mitgliederliste der Ortsgruppe Dresden de» Reichsbunde« der Kriegsbeschädigten verschafft, und daun an wenigsten» 500 Mitglieder Rundfchreiven verschickt, worin der Deutsche Volksvund bis zu 10 Zentner Kartoffeln zu liefern versprach. Eine Unmenge Anfragen liefen bei Verlagsdirektor Eichler rin, wer ftch meldete, dem wurde mitgeteilt, daß bei Ausgabe der Bestellung für «inen Zentner der Vorfchuß zu hinterlegen fri al» Anzahlung. Verschieden« Ortsgruppen wandten ftch grfchloffen an den Deutschen Nolksbund. Als Beispiel sei hierzu erwähnt, daß , darauf die Vorsitzenden der Ortsgruppen zu Großen hain und Zittau Schreiben erhielten, nach welchen mit geteilt wurde, daß nach dem VerteilungSplan für Sachsen unter anderem für Großenhain 500 Zentner, für Zittau I 2000 Zentner Kartoffeln geliefert werden, obgleich er nicht einen einzigen Zentner zur Verfüauim hatte. Zeuge Edler von Waldthurn und weiter auch Kriminal« I hauptwachtmeistrr Vogel machten umfangreich« Angaben, wodurch Eichler teilweise recht erheblich belastet wurde. So führte der Kriminalbeamte au», die Anzeige habe der Bor- I sitzende der Dresdner Ortsgruppe der Kriegsbeschädigten, Mtßbach. erstattet, durch schnelle» Zugreifen konnten mehr al» 30000 Mark Vorfchußgelder für die Kri«g»bejchädigt«n arrrttet werdrn. Dr. Schreyer forderte ein« strenge Bestrafung, bi« abschreckend wirken müsse. Der Angeklagte hab« eine ganz niedrige Gesinnung an de» Tag gelegt. Ohne Kgr- > toffeln an der Hand zu haben, feien Tausend« von Z«ntn«rn versprochen und in Aussicht gestellt worden zu einer Zeit, wo r» bereit» keine mehr zu beschaffen gab. Da» Gericht hielt den Angeklagten de» versuchten Betrug» für über- führt, e» versagte mildernde Umstände und erkannte auf vier Monat« Gefängnis, sowie auf Vertust der bürgerlichen Ehrenrechte auf zwei Jnbre. In der Urteii»vegründung kam zum Ausdruck, daß Eichler gemrinaesährlich fei, er hab« zur Ausführung feines Planes sogar dir Zeitungen mißbraucht. Buchholz. Dte Errichtung eine» Kleingarten-Pacht- «inigungsamitß macht sich hier notig. E« soll an da» Miet- einigungsamr angegliedert werden. Das Stadtverordneten kollegium har der Einrichtung zugestimmt, nachdem noch die Zustimmung der Overvehürdr er»olgt jein werde, würden aus der Mitt« der Pächter und Befttzer di« Ueisttzer ge- wählt werden. -( R < ichenba » i. B. Da» hiesige Elektrizitätswerk, da» zugleich Uebrrlandtrntralr für einen großen Bezirk ist,
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