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'§5 r Riesaer G Tageblatt «nd Anrrtgrv (LlbeblM und Tmeiaer). a. Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesa — vabnbofftrafte Nr. 17. Tel. Nr. 40. — Kostenlose ArbeitSdermitteluna und Stellennachweis für Jedermann. Melde,eit für Kranen vorm. 8—1», für Männer 10,-12, Uhr. Offene Steffen für: 7 Böttcher, 1 Treibriemen-Sattler, 1 Schriftsetzer, 1 Linotype setzer, mehrere Schlosser, Schmiede, Dreher, Elektromonteure, gelernte Weber, Weberinnen, Fabrikarbeiterinnen (nach auswärts), 1 Verkäuferin für Damenkonfektion, mehrere Haus mädchen, landw. Pferdeburschen, Knecht« und Mägde gegen Tariflohn. ES ist beantragt worden, die Errichtung einer Töpfer- und Ofensetzer-Zwangs-Innung, der alle im kreishauptmannschattlichrn Bezirke Dresden das Töpfer- oder Ofensetzerhandwerk selbständig Betreibenden angebören sollen. Diese werden ausgefordert, sich schriftlich oder mündlich bis zum 6. März 1922 im Neuen Ratbause, Dresden, Zimmer 298, für oder gegen Errichtung dieser Zwangsinnung zu äußern. Die Lifte über die Teilnehmer an der Abstimmung liegt vom 7. bis 22. März 1922 ebenda öffentlich aus. Nach dem 22. März angebrachte Widersprüche werden nicht be rücksichtigt. Dresden, am 18. Februar 1922. Der Kommissar. Stadtrat Reichardt. Zur Förderung von AnftandsetznugSarbeiten an private» Gebäuden im Wege der produktiven Erwerbslokenfürsorge sind der AmtShauptmannschaft Mittel zur Verfügung gestellt worden. Die Durchführung der Arbeiten hat bis 31. Mär, 1922 zu erfolgen Anträge können im hiesigen Gemeindeamt« grftrllt wrrden. Weida bei Riesa, am IS. Februar 1922. Der Genwindevorstand. «nd Anfrigrr (Llbeblatt und TuMger). Dieft» vlstt ntt-Slt die «wtllche« vekmmMachmrG» " i ' der «mts-mchtmaunschast «rodeuhai«, de» «mtS«er!chtt, der AmtSauwattschaft beim Amtsgerichte «nd de» " ' «sie» der Stadt Riess, de» Finanzamt» Riesa und de» tzandtzollamt» Meitze», sowie de» SemeinderateS Gröba. 4S. Sonnabend, 18. Februar 1S2S, abends. 7ö. Jahrg. «a« Ries«, Tageblatt erscheint je»«« ft« abend, '/.» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Hesitage. vezugSPkei«, gegen BorauSzaytung, monauich 11.- Stark «insqlietzlich Bringerwhn. «inzelnummer d5 Pf. «nzefte» sttr die Nummer btt «uSgccketageS sind btt » Uhr vormtttaa« mrf»ugeben und tm v-rau, zu bezahlen; ein« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und vlätzen wird nicht «lbernonuaeu. Brett für di« 4» mm »rett«, tz mm Hohr Grundschrift-Zril« (7 Silben) SSO Mark; zrttraub«nd«r und tabrllartschrr Satz 50°/, Aufschlag. Nach. weisur.zS- «d »mnNSriunglge-ithr l M. Keg« lar,.'«. v«willigt«e »abatt «lischt, w«nn irr Betrag »«»fällt, durch Klag« -tngezogrn werd«» muß »d«r brr Auftraggeber in Konkurs gerät Lahlung«. und SrfallungSortr Ntesa. Schttägig« ontirh-utungSbrUag« .Erzähler an »er EIL«". — Im gall« HSHerer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes brr Druckerei, der Lieferanten oder der veförderungSeinrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises Rotationsdruck und Verl«: Langer ä Winterlich, Riesa. VrschiiftSstelle: Gorthrftratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Oertliches und Sächsisches. Nlesa, den 18. Februar 1922. -- Oeffentlich« Sitzung des Stadtver- srdneten-Kollegiums zu Riesa am Dienstag, den 21. Februar 1922, nachmittags 6 Uhr im Festsaale der Oberrealscknle. 1. Errichtung einer neuen ständigen Lehrer ftelle für die Knabenschule. Berichterstatter Herr Stadto. Schinkel. 2. Ratsbrsckluß, die Ablehnung des Anschlusses an das Ferngaswerk in Leisnig betr. Berichterstatter Herr Stadto. Schneider. 3. Erhöhung der Prämie für die Haft pflichtversicherung der Stadt. 4. Ratsbeschluß, die Zahlungen an die Riesaer Düngerabfuhr-Äktien-Gesellickaft. Bericht erstatter Herr Stadto. Dobereich. 5. Bewilligung von 5400 Mark für ein Gutachten. 6. Beschlußsassung Über die Zu sammensetzung des Ausschusses zur Nachprüfung der Ge schäftsordnung des Stadtverordneten-Kollegiums und Wahl von Mitgliedern für denselben. 7. Mitteilungen. Nichtöffentliche Sitzung. —* Zur BrotpreiSerböhung. Aus Arbeitgeber- kreisen wird der Telegrapben-Union mitaeteilt: Nunmehr hat auch der ReichswirtschastSrat zu der BrotpreiSerböhung Stellung genommen. In seiner Entscheidung ersucht er die Regierung, Maßnahmen zu treffen, durch die die Lohn«. Ge- Halts- und Rentenempfänger sowie die erwerbsunfähigen Kleinrentner in de» Stand gesetzt werden, die Folgen der BrotpreiSerböhung zu tragen. Nach den Darlegungen der Arbeitnebmervertreter im ReichSwirtschäftsrate und in einem Teile der Presse sieht es aber aus, als ob die 50 bis 75 Prozent-Brotpreiserhöhung sich in der gleichen Prozentzahl auf die gesamte Lebenshaltung auswirken wurde. Dem ist aber nicht so. In statistischen, allgemein gültigen Aufstellungen machen die Kosten für Brot nur etwa 6 Prozent unter den Gesamtlebenshaltnngskoften aus. Es kann also von einer LebenShaltungSsteigerung um 50 bis 75 Prozent keineswegs die Rede fein. Etwaige Lohnforderungen könnten dementsprechend nur im Rahmen der Gesamtteuerung Berücksichtigung finden. —* Evangelisattonsvorträge. Der Herr Evangelisator führte gestern etwa folgendes aus: Der kluge Kaufmann suchte eine ante Perle und fand die köstliche Perle. Hat er sie nur betrachtet und bewundert und ist dann davon gegangen? Manche bewundern den Herrn Jesus nur, sehen in dem geschichtlichen Christus eine Größe ersten Grades und weiter nichts. Aelter als die Frage nach Christus, wer er ist, ist die Frage: Wo bist du? -Willst du andre verstehn, blick' in dein eigenes Herz". Selbst erkenntnis, Sündenerkenntnis muß mehr haben und hat in Christo auch mehr, hat in ihm die köstliche Perle, den Sünderbeiland, den Erlöser. Der Kaufmann kennt den unvergleichlich hohe» Wert der Perle; er muß sie haben. Er verkaufte alles, was er hatte, und kaufte dieselbe. Jesus Christus, die einzige Perle, ist zu haben, aber der Mensch muß viel aufgebe», ehe er Jekum sein eigen nennin kann. LLer nicht allem absagt, kann nicht mein Jünger sein." Verkaufe alle falschen Vorstellungen von der Taufe, vom Abendmahl, von der bloßen äußeren Zugehörigkeit zur Kirche, von dem bloßen Wissen des Wortes Gottes; ver- kaufe die Lappen deiner Selbstgerechtigkeit; verkaufe deinen Stolz und deine vermeintliche Klugheit; verkaufe deine weltlichen Vergnügungen, die sündlichen Vergnügungen. Gib auf die Verbindung mit leichtfertiger Gesellschaft, alles, wo Jesus nicht sein kann. Die köstliche Perle legt man nicht in Schmutz. Er kaufte die Perl« rasch, entschloßen. Er wartet nicht. Eile, eile und errett« deine Seele. Du kannst reich werden. Suche Jesum und sein Licht, alles andre hilft dir nicht. — Leider muß der Herr Evangelisator aus zwingenden Gründen am Montag abreisen, sodaß er die Bibelstunde und den Vortrag an diesem Lage nicht halten kann. Er wird deshalb am Sonntag nachmittag 5 Uhr Bibelstunde halten und am Sonntag abends 8 Uhr über das Thema „Das schönste Bild" reden und in der Predigt um 9 Uhr das Thema .Unsere einzig« Rettung" behandeln. Im Anschluß an dir Predigt findet Abendmahls- -»Lande-kirchliche Gemeinschaft Gröba. Wir werden gebeten, auf die Anzeige der Lande-kirchlichen Gemeinschaft Gröba hiermit aufmerksam zu machen. —«Töpfer und Ofeüsetzer finden eine für sie wichtige Bekanntmachung im amtlichen Teile dieser Nummer. Ihre Erklärung, ob sie für oder gegen du Mr ihr Gewerbe geplante Zwangs-Innung stimmen, haben sie bis zum 8. Mär, 1922 an Herrn Stadtrat Reichardt in Dresden, Neues Ratbau-, in kurzer schriftlicher Form zu richten oder ebenda, Zimmer 298, mündlich abzugeben. --Gastspiel der Petrrn,-Oper. Da» infolge de» Eisenbahnerftreik» am, 10. Februar ausgefallene Dresdner Opern-Saftspiel .Die verkaufte Braut" findet nun nächsten Freitag, den 24. Februar, in Hopfner« Saal statt. In Anbetracht der fetzt wesentlich erhöhten Eifenbabnsahr- vretse ist es mit Freud« zu begrüßen, daß Direktor Petren, in Riesa auch weiterhin Overn-Vaftspirle gibt, und so einem breiteren Publikum den Besuch von „Opern" ermöglicht, ohne »in« kostspielige Sisenbabnfahrt unternehmen zu müssen. Die komisch« Ovy ,Du vront" von Frishr. Smetana es, gehört zu den Dühnenwerken der Weltliteratur, sämtliche großen Bühnen des In- und Auslands haben dieses Werk über die Bretter gehen lassen. Zum hiesigen Gastspiel dieser Oper haben ihre Mitwirkung als Gast »»gesagt Arno Bey- reutber (Bariton) und Erik Wildhagen (Tenor) von der Dresdner StaatSoper, ferner wird das Orchester von Mit gliedern der Dresdner Staatsoper gestellt. Leitung Kapell- meister Petren». Das Interesse ist ein sehr großes, da bereits zahlreiche Vorbestellungen auf Karte» erfolgten. —* Personenzuaverkehr. Ab 19. Februar 1922 verkehrt Prrsonenzug 3438 Riesa — Chemnitz ab Riesa ll.45 vorm. nur Sonntags; ferner verkehren ab 20. Februar 1922 Personenzug 3448 ab Riesa 10.25 abends und Personenzug 3447 an Riesa 12.17 nachts täglich zwischen Riesa und Döbeln. —* Das Tauwetter hat nun doch stärker einge setzt und heute vormittag bei etwr 5 Grad über Null Regen gebracht. Die Straßen und Wege sind mit einer glitschigen, schmutzigen Masse bedeckt, der man es nicht mehr ansehen kann, daß es ehemals Schnee gewesen ist. Unter der Einwirkung deS Tauwetters ist auch die Eisdecke der Elbe an der Oberfläche morsch geworden und es haben sich auf dem Eise Wasserflächen gebildet. Das Ueberschreiten der Elbe ist daher schon seit gestern nicht mehr möglich. —« Haben dieSäuglingsberatun^S stellen Zweck? Es sollen heute nur Zahlen sprechen. Im Jahre 1921 wurden 343 lebende Kinder in Riesa grboren. Gestorben find unter 1 Jahr 56 Kinder, also 16 Prozent. Diese Zahl muß als reckt bock angesprocken werden, da die Länder des Nordens (Schweden und Norwegen) nur eine halb so hohe SterblickkeitSziffer der Säugling« aufweisen. Teilt man nun di« Säuglinge ein tn solche, die in der Beratungsstelle vorgestellt wurde» und in solche, wo daS nickt geschehen ist, so ergeben sich folgende Zahlen: ») Riesa: von 163 Säuglingen, die vorgestellt wurden, starben 8 --- 5°/., von 180 Säuglingen, die nickt vorgestellt wurden, starben 48 --- 25°/,; d) Gröba: von 95 Säuglingen, die vorgestellt wurden, starben 3--3'/., von 93 Säuglingen» die nicht vorgestellt wurden, starben 10—10°/,. Diese paar Zahlen erbringen den unwiderleglichen Beweis, daß die Eltern, welche nach den Angaben der Beratungsstelle ihre Säug linge pflegen, drei- bis fünfmal mehr Aussicht haben, ihre im ersten Lebensjahre sehr gefährdeten kleinen Lieb- linge am Leben zu erhalten, als die anderen Eltern, welche aus irgendwelchen Gründen mit ihren Säuglingen der Beratungsstelle fernbleiben. Dabei ist die Beratungsstunde dort, welche in R i e s a (Hintergebäude des Rathauses) jeden 1. und 3. Dienstag im Monat, vormittags 9—10 Uhr mit Arzt und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat, nachmittags 3 Uhr ohne Arzt, und in Gröba lZentralschule) jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, nachmittags '/,4 Uhr statt findet, völlig unentgeltlich, obwohl dort auch ärztlicher Rat zur Verfügung steht. —«Ein Schreiben Hindenburg». Der Wirt schaftshilfe der deutschen Studentenschaft in Dresden ist folgendes Schreiben des GeneralseldmarsckallS von Hinden- bürg zngegangen: Ich habe von den Plänen und Berichte» der studentiscken wirtschaftlichen Selbsthilfe durch eigene Handarbeit, Zusammenschluß zu gemeinsamen SpeisungS- und Verkaufseinrichtungen, Arbeitsvermittelungsstelleu, Werkstätten und Vorschubkassen Kenntnis genommen und habe mit Freude und Genugtuung gesehen, daß der gleiche tapfere Geist selbstloser Hingabe in den deutschen Studenten unvermindert weiter lebt, den sie während des WeltkrieaeS so oft bewiese» haben, wo sie mit den anderen Volksgenoffen in Begeisterung und selbstloser Hingabe Leib und Leben für das Vaterland eingesetzt haben. Die Entschlossenheit, mit der deutsche Studenten den neuen Kampf gegen die schwere wirtschaftliche Not ausgenommen haben, zeigt, daß die Lebenden der Toten würdig find. Vor allem ist es als ein Beispiel für das ganze Volt sehr zu begrüßen, daß die Studenten selbst in ihrer schweren Not jeden Gedanken an Almosen oder des SichverlassenS auf andre oder den Staat streng ablrhnen und daß sie sich, wie es jungen deutschen Männern schon von jeher eigen war. nur verlassen auf ihre eigene Kraft, die in dem kameradschaftlichen Zusammen- schluß liegt. Ich sehe in diesem Verhalten der deutschen Studentenschaft ein hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft, das in schwerster Zeit neuen Mut gibt. Die Pläne und Arbeiten der Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft sollten mit allen Mitteln von jedem einsichtigen Freunde des Vaterlandes gefördert werden. Meiner persönlichen Unterstützung darf die deutsche Studentenschaft auf diesem Weg« immer gewiß jein. Hannover, den 11. Januar 1922. gez. v. Hindenburg. —* Die Vorwürfe gegen die Reichs getreide st eile. In letzter Zeit waren in der Tagespresse wiederholt Artikel erschienen, die sich gegen das Vorgehen der ReicbSgetreidestelle beim Absatz« von Kleie ans der Zeit der Zwangswirtschaft richten. Zwei Vorwürfe sind es, die hierbei immer wiederkehreil und stets geaert die Reichs- aetretdestelle gerichtet sind. Einmal wird der hohe Preis beanstandet, der 340 Mark für den Doppelzentner betragen habe und der eine wucherische Ausbeutung der Landwirte darvelle« 1oL Zup» ander» wird Angenommen, Hs, Rrickr- getreideftelle habe Kleie trotz der übergroßen Futternot zu lange lagern und auch diese zum Teil verderben lassen In einer längeren durch WTB. verbreiteten Veröffentlichung wird daraelegt, daß diese Vorwürfe unberechtigt sind. —* Guthaben für englische Kriegsge fangene. Di« Hauptkaffe für das KriegSgefangenenwesen hat «ine beschleunigte Bearbeitung der englischen Guthaben anträge, die bisher nicht möglich war, weil die von der englischen Regierung «inaesandten Guthabenliften nur den Namen und nicht di« Adresse des Empfängers enthielten, »»gesagt. Vorbedingung hierfür ist, daß alle diejenigen Kriegsgefangenen, die in englischer Gefangenschaft aus fran- zöfisckem Boden waren und noch Anspruch auf Guthaben aus dieser Zeit haben, sämtliche für rasche Auszahlung er forderlichen Angaben machen. Diese find: Name, Vorname, genaue Adresse (mit Angabe der Poftanstalt), letzte Ge- sangenenkompanie, Durchgangslager und Tag, an dem der Entlassungsschein ausgestellt wurde. Diejenigen aus eng- lischer Gefangenschaft heimgekehrten deutschen HeereS- angehörigen, die noch auf ein Guthaben Anspruch haben, wollen dies« Angaben möglichst umgehend an die nächst- orlrgene Ortsgruppe der Reichsoereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, e. V., oder an die Bundesleitung der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, Berlin^. 35, Schöneberger Mer 25, weitergeben, da eine Vermittlung nur auf diesem Weg« zulässig ,tt. —«DaS Goldaufgeld wird mit Wirkung vom 1. März bi» auf weiteres auf 4400 festgesetzt. —* Zusammenkunft »wischen Lerckenfeld und Buck. Anläßlich des Besuches der Leipziger Messe wird der bayerische Ministerpräsident Graf Lerchenfeld auch mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen eine Besprechung in Dresden haben. —-Der nächste Einstellungstermin bei der Reichswehr ist der 1. April d. I. Es ist erwünscht, daß Meldungen möglichst frühzeitig vor diesem Datuin ringe- reicht werden. Alle Reichswehrtruvpenteile find zur Ent gegennahmeberechtigt. (Jnf.-Regt. 10 Dresden. Jns.-Regt.i l Leipzig, Jnf.-Regt. 12 Halberstadt. Art.-Regt. 4 Dresden. Pion.-Batl. 4 Magdeburg. Nachr.-Abt. 4, Kraitfahr/Abt. 4 und Fahrradabteilung 4 Dresden.) Zur Einstellung können Leute gelangen, die das 17. Lebensjahr vollendet haben und noch nicht über 23 Jahre alt sind. —- Bekämpfung des Baufackarbeiter- mangels. Zur Förderung der Bautätigkeit und zur Be kämpfung d«S Baufacharbeitermaiigels soll versucht werden, geeignete Arbeitskräfte ans den Reihen der Bauhilfsarbeiter oder der dem Baubandwerk nahestehenden Berufsangehörigen zu Baufacharbeitern umzuschulen. Tie dabei zu beobachren- den Gruudsätze sind durch Verordnung des sächsischen Arbeits ministeriums vom 20. Dezember 1921 festgelegt und den Behörden bekannt gegeben worden. Danach soll die Turch- führung und Ausgestaltung der Umschulung auSgehci, von örtlichen UmschulungSausschüssen. die einem LandcSum- schulungsausschuß für das Baugewerbe beim Laudesamt für Arbeitsvermittelung unterstellt werden. Aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge wird sie durch An- lernungSzuschüsse unterstützt werden. Tie Umschulung wird sich in der Regel über zwei Bauperioden erstrecken, in den Betrieben unmittelbar erfolgen und mit dec Ablegung der Gesellenprüfung abgeschlossen werden. Der Lohn eines nm- zuschulenden (Umschülers) ist auf 90 Proz. des jeweiligen Banhilssarbriterlohnrs für die ersten 25 Wochen der Um schulung festgesetzt und soll dann auf den vollen BauhilfS- arbeitrrlohn steigen. Auf diese Weise wird sich für ungelernte Arbeitskräfte eine Möglichkeit bieten, die Ausübung eines Berufes zu erlernen, dessen Arbeitsmarkt auch weiterhin verhältnismäßig günstige Aussichten bieten wird. Für die Frage der künftigen Zulassung ausländischer Bauarbeiter wird entfcheidend sein, ob es gelingt, durch Umschulung ge nügend einheimische Kräfte heranzubilden. —* Ueber die Auslegung des Begriffes Kostümfest scheint in weiten Kreisen der Bevölkerung noch Unklarheit zu herrschen. Die Veranstaltung eines solchen liegt namentlich schon dann vor, wenn einzelne Teilnehmer tn außergewöhnlicher Tracht erscheinen, gleich viel, ob dabei Maskenstücke vorkommen oder nicht. Als außergewöhnlich ist eine Tracht anzusehen, die auch außer halb des Ballsaales ungewöhnlich ist, wenn sie also nach Landesbranch überhaupt nicht oder nicht mehr oder nur von bestimmten Bevölkerungskreisen getragen wird. Allge meine Sommer- und FrühjahrStracht (Saisonanzüge) gehören nicht hierher, ebensowenig Sport- (z. B. Tennis-- Kleidung. —* Eichelsolo ohne Elf. Für Skatspieler dürfte eS interessant sein, wie jüngst ein durch sein kühnes Spiel bekannter Werdauer Skatspieler ei» Eichelsolo ohne elf Matadoren gewann. Der Spieler saß in Vorderhand, hatte fünfmal Schellen und fünfmal Rot. Im Skat fand er grün Aß und grüne Zehn, die «r sofort wieder legt. Darauf meldet« er Eichelsolo, spielt Schell-Aß vor und erhielt Zehn und König. Nachgespielt wurde Rot-Aß, das ebenfalls durchging, er bekam die Zehn; somit hatte er 67. Die Ent rüstung der Mitspieler war groß, aber noch größer dis Freude des waghalsig«« Hu>el»r^