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Riesaer G Tageblatt Montag, 28. Januar 18W, AbeuvS 48. Jahr» Vorn». 0 Uhr. in om Klötzer den Keil. 229 I. „ „ Astreisig, i kies. Langhaufen 1. CI.) Rm. kief. Brennkniippel, l „ „ Aeste, l 406 373 26 500 40 40 SO 401 657 292 61 2553 16 67 10 Rm Aus dem Hauptreviere: Kahlschlüge in Abth. 5 u. 26 «Am Artillerieschießplatz u. Lichte Eichen). Nutzholz entnahme in Abth 60 u. 61 (Sautränke). DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta» Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Pirrteljährltcher vezn^prri» bei Abholung in den Expeditione« in Rttsa und Strehla, d« AttBMWM» snoi» am Schalter der laijerl. Postanstalten 1 Mart 25 Pj., durch die Träger frei In« Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger srei tu» Hau« 1 Mark «5 Ps. A«jri,«»Duuchiin pr dtr Mmm, de« Ausgabetage« bi« Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Lauge, L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanieuftrake p». — ftik die Redactio, »erautworUtch: -er». Schmidt tu Rial«, 11—15 16—22 23—30 16—22 23—30 10—12 13—15 Dienstag, kief. Brennscheite,) ,, Brennkniippel! „ Aeste, ! „ Stöcke, i Terbsiangen Eg 4 «4 od «4 42 sür das ^Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis T Eg I» Vormittags 8 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. - Di« Geschäft«»,«e. r»»d Anzeiger (WM« «kd Lyrt-ch. Amtsötatt der König!, »mtshauptmannschast Großenhain, des Känigl. Amtsgerichts und des Stadttaths zu Rief». Montag, den tief. Stämme, ,/ Bemerkung. Auf dem Kahlschlage in Abth. 26: Die Brennscheite von Nr. 1382 an die Brennknüppel von Nr. 1383 an, die Aeste von Nr. 1384 an, das kieferne Astreifig von Nr. S80 an. * König!. Forstrevierverwaltung Gohrisch und König!. Forstrentamt Moritzburg, den 22. Januar 1895. Eppendorfs. Mitteibach. Mark Sparkasse»^!!)« sind im Ganzen oder getheilt gegen 4°/gige Verzinsung hypothekarisch auszu leihen. Die Beleihung der Grundstücke erfolgt in der Regel bis zur Hälfte der Brandkasse, außerdem wird für jede kulturfähige Grundsteuereinheit 24 Mk. gewährt. Etwaige Gesuche sind unter Beifügung von Brandkassenschein, Besitzstandsverzeichniß und Folienabfchrift baldigst anher einzureichen. Lommatzsch, den 26. Januar 1895. Der Stadtrath. vi'. Bent. Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gasthos „zur Königslinde" in Wülknitz 11. Februar 1805, Vorm. 0 Uhr. Mittenst., bis 15 „ 16 „ „ 16 Oberst., 3,»—4,« „ 3,a 4,§ Unterst., bis 11 „ „ 12 IS. Februar 1805, Vorm 0 Uhr. Auf dem Hauptreviere: Kahlschläge in Abth. 5, 26, 27 (Am Artillerieschießplatz und Lichte Eichen) sowie Einzelnutzungen in den Abth. 1, 3, 4, 7, 10 (Dürrhölzer) und 32, 60, 61 (An der Gohliser Grenze, am Artillerieschießplatz, am Königsstand, Sautränke). Auf der Hoische. in Abtheilung 94 (Durchforstung). Aus Bulgarien kommen Nachrichten, die erkennen lassen, daß dort wiederum wichtige Ereignisse sich vorzubereiten scheinen. Das kleine Fürstrnthum hat in seiner Politik bekanntlich jetzt einen voll ständig neuen KourS eingeschlagen; während es früher sich an Oesterreich anschloß, sucht es jetzt mit voller Unterwürfigkeit mit Rußland zu liebäugeln. Ern bereits mehrfach erwähnter handelspolitischer Streit Bulgariens mit Orsterreich.Ungarn läßt erkennen, daß die 'Beziehungen beider Staaten zu ein ander ziemlich gespannte sind. Man schreibt hierzu der „M. Z." aus Wien unter dem 23. Januar: „Allem An scheine nach stehl Bulgarien im Begriffe, aller bitteren Er fahrungen ungeachtet, sich wieder völlig in die Arme Ruß lands zu werfen. Die Verabschiedung Stambulows, die Güstattung der Rückkehr Dragan Zankows und neuestens die beiden Noten, die der bulgarische Minister des Aeußern in Angelegenheit Les schwebenden handelspolitischen Konfliktes wegen des neuen Accsiegesetzes an die diesseitige Regierung gerichtet hat, könne» als ebensoviele Etappen auf diesem Wege angesehen weiden. Oesterreich, das 'bei dem nach vielen Mühen jüngst zu stände gebrachten vorläufigen Handelsver träge dem Wunsche Bulgariens nach Erhöhung des Werth zolles von 8'/? auf 10^/, »/o zugcstimmt hat, erblickt in dem nachträglich von der Sooranje beschlossenen Accisegesetze, das 16 größtentheils im bulgarischen Jnlande gar nicht erzeugte ausländische Einfuhrartikel mit einer neuen Abgabe von ver- schiedener Höhe belegt, eine verschleierte Zollerhöhung, also eine indirekte Umgehung des eben abgeschlossenen Handels vertrages, und hat daher mit gutem Rechte gegen die An- Wendung dieses Gesetzes Protest erhoben. Ein zweiter Pro test Oesterreichs richtete sich gegen die von der bulgarischen Regierung erlassenen neuen Patentvorschriften, die nichts an- ' deres als eine verhüllte Erwerbssteuer bilden, die in erster Linie die ausländischen Kaufleute treffen soll. Nun behauptet Herr Natchowiksch in den erwähnten Noten, daß bei der bul garischen Regierung mit dem Accisegesetze nicht die Absicht vorlag, dem österreichisch-ungarischen Handel Hindernisse in den Weg zu legen, sondern daß eS einzig und allein den Zweck verfolge, Bulgarien aus seinen Finanznöthen zu be- freien; ferner, daß die anderen Mächte entweder stillschwei gend oder, wie England und Belgien, sogar ausdrücklich ihre Zustimmung zu den Accisen gegeben haben, und auch der österreichische Geschäftsträger Herr v. Bunan, wiewohl er von der Absicht der bulgarischen Regierung, di« Accisen ein- zuführen, vor der Berathung in der Sobranje unterrichtet war, damals keine Einwendung erhoben, sondern nur die von Bulgarien gewünschte Aufnahme der Accisen in den pro visorischen Hemdelsvertrag abgelehnt habe. Soweit der sach liche Inhalt der Noten, dessen Richtigkeit dahingestellt bleiben mag, wiewohl mittlerweile bekannt geworden ist, daß keines wegs alle Mächte der Accise zugestimmt haben, und z. B. die Türkei e» sogar ablehnt, aus die von Oesterreich ange nommene Werthzollerhöhtwgeinzugehen. BemrrkenSwerther vom allgemeinen politischen Gesichtspunkte ist der brüske Ton, den der bulgarische Minister des Aeußern in seinen Noten -egeu Oesterreich aazuschlsgea sür gut befindet. Ja der einen droht er mit Rücktritt des Ministeriums, fai.s Oester reich auf seinem Proteste verharre, fügt aber hinzu, daß Luch, ein anderes Ministerium auf der Anwendung der Accisen bestehen müßte. In der zweiten Note wird der Protest gegen die Anwendung der Patentvorschriften auf österreichisch.un garische Staatsbürger rund heraus als eine Kriegserklärung und die HaltungOesterreich-Ungarns in dieser Frage wie in der Angelegenheit der Accisen als eine chikanöse bezeichnet, die, „um nicht mehr zu sagen", höchst befremdend sei und „jedenfalls nur Rußland zu gute kommen könne." Wir wissen nicht, welche Art von Erledigung Graf Kalnoky Herrn Nat- chowitsch hat zukommen lassen. Wer unseren Minister des Aeußercn kennt, weiß, daß er die ungeberdige Sprache des kleinen Gernegroß in Sofia keineswegs tragisch nehmen und sich dadurch nicht aus seinem Gleichmuihe bringen lassen wird, wie ihn ja auch die komische Drohung mit Rußland schwer lich abhalten wird, die Interessen des österreichisch-ungarischen Handels weiterhin mit der gebotenen Energie zu wahren. Die Bedeutung der von Herrn Natchowitsch beliebten Sprache liegt darin, daß sie ein Symptom ist des in den maßgeben den Kreisen Bulgariens gegenüber Oesterreich-Ungarn ein getretenen Stimmungswechsels. — Man wird nicht fehl gehen, wenn man diesen Stimmungswechsel bis in den fürst lichen Konak hinein verlegt. Nach allem, was man vom Fürsten Ferdinand weiß, ist es wenig wahrscheinlich, daß sein Minister ohne sein Vorwissen derartige Noten schreibt. Man scheut also auch an jener Stelle vor einer förmlichen Brüs- kirung Oesterreichs nicht zurück. Und die Gründe sür diese verändere Haltung? Vielleicht ist sie durch den Verdruß darüber heroorgerufen, daß es t otz jahrelangen Bemühens nicht gelungen ist, mit Hilfe Oesterreich-Ungarns die so heiß ersehnte Anerkennung zu erlangen. Nun will man es ohne Oesterreich versuchen und liefert sich darum Herrn Dragan Zankow, d. h. Rußland, aus. DaS Schicksal des Battenber gers scheint vergessen. Es ist ein alter Erfahrungssatz, daß man niemals durch den Schaden anderer, sondern nur durch den eigenen, selbsterlebten klug wird. Das wird vielleicht eines Tages auch der Koburger erfahren. Freilich wird es dann zu spät sein." Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Folgende allerhöchste Ordre wird anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers ver öffentlicht: „An mein Heer! Zum fünfundzwanzigsten Male kehren die Gedenktage des großen Krieges wieder, der - dem Baterlande aufgedrungen und nach einem Siegeszuge ohne gleichen zum ruhmreichen Ende geführt, Deutschlands Sehnen erfüllt und als herrlichsten Lohn für seine Hingabe in dem Bunde seiner Fürsten und Stämme die unerschütter lich« Grundlage sür seine Größe und Wohlfahrt geschaffen hat. Mit bewegtem Herzen preise ich die Gnade des All mächtigen, daß er unsere Waffen in solchem Maße gesegnet hat. ThnlnahmSvoll gedenke ich Derer, welche in dem opfer reichen Streite für Deutschland« Ehre und Selbstständigkeit freudig ihr Lebe« dahin gegeben haben, und sage erneut allen Denen Dank, welche zur Erreichung dieses Ziele« mitgewirkt haben. Besonders richtet sich aber mein Dank an mein , ,,. Heer, welches mit den Truppen meiner erhabenen Bundes- ' genossen in heldenmüthiger Tapferkeit gewetteifert hat. Un auslöschlich glänzen seine Thaten in den Büchern der Ge schichte, unverwelklich ist der RuhmeSkranz, den es um seine Fahnen gewunden hat. Ihm gebührt darum vor allen die Pflicht, daß Gedächtniß auch in den Geschlechtern heilig zu halten, welche die Früchte seiner Siege genießen. Ich be stimme deshalb, um zugleich den Truppen ein wahrnehmbares Zeichen ihrer stolzen Erinnerungen zu gewähren, daß so oft in der Zeit vom 15. Juli dieses Jahres bis zum 10. Mai des kommenden Jahres die Fahnen entfaltet werden, sämmt- liche Fahnen und Standarten, denen mein Herr Großvater des großen Kaisers und Königs Wilhelm I. Majestät für die Theilnahme an diesem Kriege eine Auszeichnung verliehen hat, mit Eichenlaub geschmückt werden und die ersten Ge schütze derjenigen Batterien, welche in ihm gefochten haben, Eichenkränze tragen. Möge mein Heer stets eingedenk bleiben, daß nur Gottesfurcht, Treue und Gehorsam zu Thaten be- fähigen, wie die waren, welche seine und des Vaterlandes Größe schufen. Berlin, den 27. Januar 1895. Wilhelm." Die wirthschaflliche Bereinigung des Reichstags hat Freitag Abend, wie bereits kurz berichtet, eine eingehende Berathung über den Antrag Kanitz mit dem Beschlüsse be endigt, die von der Kommission vorgeschlagene Fassung als Antrag an das Plenum des Reichstages zu bringen. Der- selbe lautet: Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage baldigst einen Ge setzentwurf vorzulegen, wonach 1. der Einkauf und Verkauf des zum Verbrauch im Zollgebiet bestimmten ausländischen Getreides, mit Einschluß der Mühlenfabrikate, ausschließlich für Rechnung des Reichs erfolgt, 2. die Verkaufspreise dcs Getreides nach den ausländischen Durchschnittspreisen der Perioden 1850 bis 1890, die Berkaus-preise der Mühlen- favrikale den Gerreidepreisen entsprechend nachdem wirklich,n AuSbcutcvcrhältniß bemessen werden, so lange hierdurch die Einkaufspreise gedeckt sind, während bei höheren Einkaufs preisen die Berkaufspreise entsprechend zu erhöhen sind, 3. über die Verwendung der aus dem Berkaus des Getreides und der Mühlcnsabrikute zu erzielenden Ucberschüsse derart Bestimmung getroffen wird, daß s) alljährlich eine den jetzigen Gerretdezoll - Einnahmen mindestens gleichkommende Summe an die Reich kaffe abgefübrt wird, b) bei Ansamm- lui g aon 6.reälh II lür aß roi deutliche Bedürfnisse (Kriegs fall u. s. Iv.) die nölhigen Mittel b reilgest llt werden, e) ein Rcjeroefond gebildet wird, nm in Zeiten hoher In- nnv Auslandspreise die Zahlung der an die ReichSkaffe jährliP abzuführenden Summe (s) sicher zu stellen. Der „Post" zufolge hat der Reich« wgsabgeordnete Frhr. ». Stumni den Professor Wagner auffordern lassen, entweder die in seiner durch die Zeitung „Das Volt" veröffentlichten Erklärung vom 25. d. M. enthaltenen beleidigenden Aeußer- ungen zurückzunehmen oder die unter Ehrenmännern übliche Genuglhuung zu gewähren. Professor Wagner hat beide» abgelehnt. Aus Berlin, 27. Januar, berichtet mau: Auch heute