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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-26
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1925
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SS», s. Beil«,« zum Riesaer r«,e««tt. S«m«»t»d, s«. Septe«der ISS», adrnis. 78. Jahr«. ^^^^^MWW«WW^EWMMWW»WWS>MWWW»^W»E>WSWWM»WMWWMMWMWWWWM^MS«SSSiS»M»»E^WSSWr»>SS»I^SSSS^^^S-S^^S^^^^^^S^^ »»^1 1»^Ix j.Uglö riS37Sq^. ^.^«faüvtenlziat AMAi finalamj S 2.Viis^üM.n1SM,IÜ ftSeM' -Ko^I levsßeniä^- ' cücht» ^«llrrenlLü '.8-126«tkm. ?reurren 2^2638^ I;.. ^innlanö 3875H5 qsfin.. in Stand gesetzt und ein geordnetes politisches, wirtschaft-! liches und kulturell aufstrebendes, Staatsgebilde. Sein Gebiet ist 40 000 Quadratkilometer größer als Las Preu-! ßens. Während aber in Preußen auf ein Quadratkilometer! 12S Einwohner kommen, sind es in Finnland nur 9 Ein wohner. In Kultur genommen sind von diesem großes Gebiet erst 40 000 Quadratkilometer als Acker- und Garten land, Wiesen und Weiden. Weit über die Hälfte Finnlands ist noch mit Wald bedeckt. 81126 Quadratkilometer sind Oedland. Hier bietet sich also noch für viele Tausende Bauernfamilien eine verheißungsvolle Existenz. Das Deutsche Reich hat gewiß ein großes Interesse an diesem Lande. Umgekehrt wissen wir, daß der Deutsche in Finnland an-' gesehen und herzlich willkommen ist. Es ist daher ein kürz lich aufgetauchter Vorschlag eines lange in Finnland leben den Deutschen nicht von der Hand zu weisen, der dahin' geht, das hier mit einem Schlage beispielsweise die Frage," wie die Optantenfamilien aus Polen am zweckmäßigsten' unterzubringen sind, gelöst werden kann. Auch die Regierung Finnlands, das als Agrarstaat doch dafür zu sorgen hat, mit möglichst viel neuen Land, bedauern mehr Land in Kultur zu bekommen, was die Staatseinnahmen wieder steigern hilft, dürfte mit die- ser Lösung einverstanden und einer erhöhten Einwande rung guten deutschen Volksmaterials gegenüber sich nicht ablehnend verhalten. Dafür könnte Deutschland als ver stärkter Abnehmer für finnische Agrarprodukte sich erkennt lich erweisen und in Finnland andererseits ein gutes Ab satzfeld für landwirtschaftliche Maschinen, Lokomotiven, Eisenbahnschienen usw. finden. Entsprechende Verhandlun gen müßten in diesem Sinne baldmöglichst von den in Be- hr^M-kommenden Stellen einaeleitet werden. - Di« Zahl der jLhrlich nach den »Staat«", al, LV« ldeu großen Heriugsteich abwandernden Deutschen hat unter tzen drockonischen EinwauderuageLestimmrmgen der amrri- kantschen Behörde« etwa, abgenommen. Noch Immer ab« gibt es irregeführte oder durch ihren Optimismus verblen dete Deutsche genug, di« glauben, daß Drüben* eine besser« Zukunft winke und mit Kind und Kegel st» cka »»gewisses Nicht« jenseits des Weltmeeres steuern, «a in Sg von 106 Millen dann gar bald ein traurig« Schiffbruch «folgt.! Dennoch hängen die Blicke unser« mit der alten Heimat au« »iesen oder jenen Gründen nicht mehr zufriedenen < Mit«^ bürg« immer noch wie gebannt» an tzden>LLichern< des »««iranischen Kontinents. *»- A " »fSÖ* j Gin andere« naturschön« und den deutschen' verhält- Men viel mehr entsprechendes Land, da» noch dazu durch üe bekannten militärischen Hilfsaktionen zu Ende des Welt« Äege» außerordentlich deutschfreundlich geworden ist. näm- ich Finnland, wird dagegen heute noch außerordentlich selten in den Kreis der Erwägungen Luswanderungslusti« A« gezogen. Und doch sollte» sich gerade dorthin di« Blick« weit eher wenden, al« nach Amerika, das von Einwanderer» »ll« Rationen überschwemmt wird und für seine eigene Bevölkerung kaum genug Ernährungsmöglichkeiten zu bie« tze» vermag. Finnland gehört bekanntlich zu den östlichen Randstaaten., Durch den Weltkrieg selbständig, wurde es W «MiMiiil- kiMWWMj Tie Vervindlichkeitserkliirnng. Bon Wilh. Berger. Eine hervorstehende Erscheinung unseres heutigen Wirtschaftslebens sind die andauernden Lohnkämpfe, bald dieser, bald jener BerufS-weige. Es liegt hier nicht in un erer Absicht, auf die Ursachen und Berechtigung Lieser ewigen Kämpfe, welche den geregelten Gang der deutschen Wirtschaft erheblich stören, einzugchen. ES sei nur gesagt, daß sie vielleicht am deutlichsten zeigen, wie traurig eS um das deutsche Wirtschaftsleben bestellt ist. Erfreulicher weise aber sind heute Einrichtungen getroffen worden, welche die Gefahren solcher Kämpfe erheblich herabmindern. Während früher 1» erster Linie auf der Arbeitnehmersette der Grundsatz gewissermaßen eine dogmatische Bedeutung hatte: „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm eS Willi", also der Streik bie ultima ratto war, dem von Arbeitgeberseite die Aussperrung gegenübergestellt wurde, sucht man heute nicht erst durch langwierige Verhandlungen von Organisation zu Organisation zu einer Einigung zu kommen, ehe man zu den äußersten Gewaltmitteln greift. Kommt eine gütliche Verständigung nicht zustande, so ruft man das Urteil eines Schlichters zur Fällung eines Schiedsspruches an, der nötigenfalls von den zuständigen Stellen für verbindlich für beide Parteien, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, erklärt wird. In der Tat spielt seit dem Erlaß der Schlichtungs ordnung vom 80. Oktober 1S28 das Schlichtungswesen bei der Beilegung von Streitigkeiten zwischen Arbeitgeber« und Arbeitnehmern ein« ständig steigende Rolle. Da» Ziel der Schlichtung ist darauf gerichtet, durch Fällung eine» wohl abgewogenen Schiedssprüche» die Grundlage für eine gütlich« Einigung zu schaffen. Zur Annahme de» Schied»- sprucheS sind die Parteien nicht verpflichtet. Erklären sie sich beide au» freien Stücken bereit, den Spruch anzuneh- men, so wirb ter Schiedsspruch rechtliche Bestimmung für beide Parteien. Ein« spätere Nichteinhaltung würbe bi« Rechtsfolgen eine» Vertragsbrüche» «ach sich ziehen. Da» n-samt« Schlichtungswesen einschließlich dieser freiwillig übernommenen Verpflichtung zielt also auf freiwillige Ber- cinbarung hin. Die einzige 1« der Schlichtungsordnung vorgesehen« Zwangsmaßnahme stellt die BerbtndlichkeitSerkkärnna dar. Lehne« «ine od«r h«tde Parteien de« SchltchtungSspruch ab, dann kau« in besonderen Fällen der Schlichter de» Schied»- spruch verbindlich erklären. Diese BerbindltkbrettSerklärung schafft dann wie der freiwillig von beiden Parteien über- «ommene Schiedsspruch Recht »wische« de« Parteien, seine Nichtausführung zieht die gleichen Rechtsfolgen nach sich. Wann di« BerbindlichkettSerklärung ausgesprochen werden kann, sagt der 8 6 ber SchlichtungSorbnung solgendermaßen: ^Wtrd der Schiedsspruch nicht von beiden Seiten an genommen, so kann er für verbindlich erklärt werben, wen« die in ihm getroffene Regelung bet gerechter Ab- wägung der Interessen beider Teil« der Billigkeit ent spricht und ihre Durchführung au» wirtschaftlichen und sozialen Gründen erforderlich ist." Die BerbindlichkettSerklärung kann auf Antrag einer der Parteien erfolgen, ber Schlichter kann sie aber auch ohne Aufforderung von Amt» wegen au» sich heraus vor nehmen. Die in ber BerbtndlichkeitSerklärung gegebene Möglich keit zur Ausübung eine» Zwanges bet der Beilegung von ArbettSstreitigkeiten ist von manchen Seiten stark angegrif fen worden. Bon gewisser Seite wirb behauptet, baß damit da» Gtreikrecht illusorisch gemacht werb«. ES wird zur Nichtbeachtung der BerbindlichkettSerklärung aufgeforbert mit dem Hinweis, baß bie Rechtsfolgen praktisch gegen bie Masse der Arbeitnehmer gar nicht verwirklicht werben könnten. ' In Wirklichkeit sind bie Schlichter bisher schon sehr vorsichtig mit der Anwendung der BerbtndlichkeitSerklärung verfahren. Diese» schärfste Mittel, daS ihnen zur Ber- fügung steht, werben sie nur im äußersten Falle anwenden. Au» einer Aufstellung ergibt sich, baß im Bereich eine» Schlichter» von 208 Anträgen auf BerbindlichkettSerklärung nur 57 durch BerbinblichkeitSerklärung erledigt wurden. Bei 70 Fällen wurde diese Erklärung abgelehnt, bei 78 er folgte noch vor Erklärung eine Einigung und 8 Fäll« regelten sich auf andere Weise. E» ist also nur in rund 28 n. H. der Fälle tatsächlich die BerbindlichkettSerklärung dnrchgeführt worden. Sehr lehrreich ist auch, baß von den 208 Anträgen 32 auf die Arbcitgeberseite, 178 auf die Arbeit nehmersette fallen und 3 BerbindlichkeitSerklärungen ohne Antrag von AmtS wegen erfolgt sind. In der letzten Zeit scheinen die Schlichter immer zurück- haltender mit der Anwendung von DerbtndlichkeitSerklä- rungen geworden zu sein. Die» wird, wie „Die Näder" wissen wollen, auf Weisung de» ReichsarbeitSministcrium» zurückzuführen sein. Es hat sich anscheinend in der Praxis herauSgestellt, daß durch BerbindlichkettSerklärung von Ge samtschiedssprüchen in großen Wirtschaftskämpfen leicht eine erzwungene Einigung hcrbeigeführt wird, bie für die Ge samtwirtschaft Nachteile bringen kann. Nur so ist es auch erklärlich, daß der Reichsarbeitsminister bei dem sieben Wochen andauernden Bauarbeiterstreik in Berlin e» ver mieden hat, durch eine Verbindlichkeitserklärung in diese Arbeitsstreitigkeit einzugreifen. Es zeigt sich also, daß auch die Verbindlichkeitserklä- rung ihre Grenzen hat und kein immer wirksames Mittel sein kann. Selbst dieser in der Schlichtungsordnung ver bliebene kleine obligatorische Teil wird daher sehr mit Vorsicht gehandhabt werden. Ein Ausbau des Schlichtung?- wesens auf obligatorische Schiedssprüche hin wird sich mit den bisherigen Erfahrungen schwer vereinbaren lassen. Das ist wichtig Hervorzuheben, so sehr auch vom Stand- punkt der unbeteiligten BevölkerungSkreise die Schaffung solcher Sis-ermigsmiitel wünschenswert erscheinen mag. Vermischtes. , Diebstähle in Berlin In einem Hotel in der Friedrichstadt zu Berlin ist einem Hanauer Juwelier ein brauner Lederkosfer gestohlen worden, in dem Ju welen im Werte von 30000 Mark aufbewahrt wurden. Den Koffer hatte der Juwelier, der seit Jahren in dem Hotel wohnte, während seiner Abwesenheit vom Hotel der Hotelbesitzerin übergeben, die ihn in einem ihrer Pri vatzimmer aufbewahrte. Aus diesem ist er tm Laufe deS Donnerstag abend oder in der Nacht zum Freitag ge stohlen worden. — Bei einem Einbruch rn dis Räume der Medizinischen Gesellschaft in der Karlstraße zerrissen die Diebe dre Geschäftsbücher und erbrachen den Geldschrank, wobei ihnen etwa 23000 Mark in die Hände fielen. — In der Nacht zum Freitag wurden nach der B- Z. in drei Konfektionsgeschäften große Einbrüche verübt, bei denen den Verbrechern Waren im Werte von 80 000 Mark in die Hände fielen. Erkrankungen an Fleischvergiftung. Im Norden Berlins und in Charlottenburg sind fünf Fami lien nach dem Genüsse von Schabefleisch unter schweren Vergiftungserscheinungen erkrankt. Drei Personen liegen im Krankenhause bedenklich darnieder. Brände im Saargebiet. In den lebten Mo naten hat sich die Zahl der Brände im Saargebiet außer ordentlich vermehrt. In den meisten Fällen lag der Verdacht der Brandstiftung nahe. Es handelt sich haupt sächlich um die nördlichen Teile de» Saargebietes in der Umgegend von Saarlouis und Völklingen. Hier sind eine ganze Reihe von Verhaftungen «folgt. Grubenunglück in Karnap. Auf der Zech« Mathias StinneS Schacht 1 und L in Essen ereignete sich aus bisher noch unbekannten Gründen gestern nachmittag ein Unglück, bei dem ein Bergmann getötet und ein an derer schwer verlebt wurde. Durch Großfeuer wurde in Hamm bi« Verzinkerei der Phönix - Mtiengesellschaft vollständig zerstört. DaS Feuer war durch Ueberheizung einer Zinkpfanne entstan den. Die Verzinkerei der Phönix-Aktiengesellschaft fällt für die nächste Zeit aus. Das Werk wird ferne lausenden Aufträge durch Schwesterwerke erledigen lassen. Die etwa 200 Mann starke Belegschaft LeS betreffenden Betriebe soll mit den RäumungSarbeiten beschäftigt werden. Man hofft, in etwa vier Wochen den Betrieb der Verzinkerei wieder aufnehmen zu können. Sie darf nicht dicker werden. Die amerika nische Filmgesellschaft „First National" bat mit ihrem neuen Star, der 18 jährigen Dorothh Mackatlleinen fünf jährigen Kontrakt geschlossen, bei dem da» Körpergewicht der jungen Dame die Hauptrolle spielt. Ihr augenblick- liche» Gewicht wurde mit 118 Pfund un Vertrage ange geben. Der Vertrag soll in dem Augenblicke nichtig kein, wenn daS Körpergewicht de» neuen Star» über 130 Pfund steigt, sie« Sese In der SMW der deriMWi Mud. ES ist t« letzter Zeit in Wirtschaft-- und Handwerk«« kreisen bet Besprechungen über Gewährung von Urlaub für Jugendliche darauf htngewtesen worden, baß viele Ju gendliche die Freizeit nt«R zu verwenden wissen. Auf ber Jugenbburg Lobeba de» DHD. sind nun zum wiederholten Male mit Erfolg Versuche gemacht worben, eine größere Anzahl berufstätiger Jugendlicher nach Landesteilen unter Leitung von Führer« au» der Juaenbbewegnna »u sam meln. Die Veranstaltung«» für die jugendlichen Urlauber wurden auf je acht Tage angesetzt. An BortragSkräften stellten sich bereitwilltgst Lehrer und Gportosftziere zur Verfügung. Go fand kürzlich, um nur ein Beispiel heraus- zugretftn, eine Sachsenwoche de» Bundes der KaufmannS- jugend tm DHB. statt. Die geringe Teilnehmergebühr von 28.— Mark für Unterbringung, Verpflegung, Besich- tigungS- und Fahrgelder hatte vielen «ine Teilnahme er möglicht. Bei einfacher Lebensweise, freiwilliger Zucht und Ordnung fanden sich bie jungen Kaufleute und Handels- schiller zu einem wahrhaften Gemeinschaftsleben zusammen. Die Einheit der Schulung war erstes Gebot. Nach Morgenbad, Turnen und Gymnastik unter fachmännischer Leitung folgte meist 4m Park ein einführender Vortrag. Die Themen waren gegliedert: nach ber Nattonalerziehung. Wehrhaftmachung, Persünlichkeits- nnd Bcrufserziehung. Es schlossen sich täglich Besichtigungen oder Fahrten nach Weimar usw. an. Am Abend wurde zum Vorbild edle deutsche, aber auch echte humorvolle Geselligkeit gepflegt Dir Kameradschaftlichkeit und das Vorleben der Führer und Vortragenden, das Zusammenleben von Lehrer unk Schüler, brachte e» mit sich, daß die aus den verschiedensten Kreisen und Städten Sachsens zusammengekommcnen Jugendlichen sich oft freudig bemühten, mitzuarbeiten. Sie begriffen in diesem kleinen Gemeinschaftsleben, waS ber große Erzieher Goethe wollte; der Tüchtige fordert nicht, er leistet. Mancher Lehrherr, der seinem Lehrling durch einen Zuschuß die Teilnahme zu diesen Wochen ermöglicht, hat auch zum anderen durch Urlaubsgcwährung ein be deutendes Stück Erziehungsarbeit an jungen werdenden Menschen geleistet. Wenn jetzt die Jugendschutzgcsetzgebung in Fluß kommt, soll man die wertvollen Erfahrungen der freien Jugendarbeit nicht unberücksichtigt lassen. Handel nnd Volkswirtschaft. An d« Berliner Börse war das Effektengeschäft am Freitag zunächst gegenüber den vorhergehenden Tagen etwas gebessert. Ta aber der Umsatz sehr gering blieb, hatten es die Baisse-Spekulanten leicht, das Niveau der Kurse wieder herabzubrücken. Am Markt der Jnnenanleihen schloß die fünfprozentige Kriegsanleihe mit 0,22125 Prozent. Von fremden Renten waren ungarische Papiere etwas gebessert. Bankaktien waren vernachlässigt. Rei den Eisenbahnaktien gewannen Elektrische Hochbahn 2X und Canada 1 Prozent Schisfahrtsaktien waren etwas erholt. Norddeutscher Lloyd konnte bts IX Prozent anziehen. Am Montanaktienmarkr befestigten sich zunächst BuderoS um 2X Prozent, Deutsch- Luxemburg, Gelsenkirchen, Bochumer, Hocsch, Köln-Neuessen und Phönix um X bis IX Prozent, wahrend rheinische Braunkohlen sogar um 2 und Siegen-Soliugen um 2' Prozent anzogen. Die meisten dieser Kursbesserungeu gingen später wieder verloren. Kaliwerte, insbesondere Salz-Datfurth, konnten sich ganz erheblich befestigen. Farb werte, chemische Werte und Elektrizitätswert« waren im ganzen wenig verändert. Am Markt der Maschinenwerte waren ziemlich erhebliche Besserungen zu verzeichnen. U. a. gewannen Deutsche Kabel 2X Prozent. Der Satz sür täg liche» Geld war unverändert 8 bis 9X Prozent. Ter Pri- vatbiSkont blieb kür beide Sichren unverändert. — An der Produktenbörse blieben die aus Nordamerika und England gemeldeten erheblichen Preisermäßigungen ohne Einfluß auf den Brotgetreidemarkt. Inländisches Getreide war nur spärlich angeboren. Tas Mehlgeschäft war still, ebenso fand Gerste kaum Beachtung. Hafer wurde wiederum nur in den besten Qualitäten gefragt. Sächsischer Lebeushaltuugsiudex. Nach der- Berechnung de» Statistischen LandeSamtes beträgt die sächsische Gesamt- tndexzifser der LcbenShaltungskosren aus erweiterter Gruud- läge (Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung, Beklei dung, Verkehr, Körperpflege, Reinigung ufw.s im Durch schnitt des Monats September 148,2 (Vorkriegszeit — 100>. Sir ist demnach gegen die für den Monatsdurchschniki Augusi vorliegende Indexziffer von 145,8 um 9,3 vom Hundert ge stiegen. Weit«« Verkäufe auS der Stiuues-Masse. Wie die „Kölnische Zeitung" erfährt, stehen die Verkaufsverhanb- lungen, die das Bankenkonsortium bezüglich der im Buch- und Zellstoffgewcrbe Hugo Stinncs G. m. b. H. zusammen geschlossenen Betriebe mit einer Berliner Druckerei und einer Leipziger Firma führt, vor dem Abschluß. Es Han- belt sich dabei in der Hauptsache um die W. Büxensrein Ver lag. und Druckerei G. m. b. H., den Verlag Reimar Hobbina und die Firma W. Vobach u. Co., Berlin. Es dürsre sür die Objekte ein Preis erzielt werden, der noch über der vom StützungSkonsortium vorgenommcnen Bewertung dieser Betriebe von acht Millionen Mark liegt. Neues Warenverzeichnis znm Zolltarif und neue Au, leitnng für die Zollabfertigung. Tas Reichsfinanzmininc- rium hat Neudrucke des Warenverzeichnisses zum Zolliarii und der Anleitung sür bie Zollabfertigung herausgegebcn, die in diesen Tagen nacheinander sämtlichen Zollsrcllen zu gehen und im Buchhandel in R. v. Deckers Verlag,Berlin- SW. IS, Jerusalemerstr. 56, erhältlich sind. In diesen sind sämtliche Zolländerungen berücksichtigt, die auf Grund des Gesetzes über Zolländerungen vom 17. August 1925 mir dem ersten September diese» Jahre» bereits in Kraft getreten find. Bei unserer Annahmestelle für die , Zeppelin-Eckener-Spende gingen rin M. 11.— : Beamte d. B.-W., Riesa. Mit besten Dank wird hiermit öffentlich quittiert. Weitere Gaben, auch die kleinsten, werden noch an genommen. Einzahlungen können auch ans unser Post, scheckkonto Dresden 1530 erfolgen. Geschäftsstelle de» Riesaer Tageblattes Goethestr. 59. Maekttzericht«. Amtlich festgesetzte Preise an der Produktenbörse zu Berlin am 24. September. Getreide und ie clsaaten pro 1009 sonst pro 100 dg. (In Goldmark der Goldanleihe oder in Rentenuiark.s Weste«, märkischer 208 — 209, pommerscher —. Roggen, märkischer 180—157, Mecklenburg. 148—153, pommersch. —, Gerste. Sommergerste 206—280, neue Wintergerste 17O—I7S, Hafer» märkischer 172—180, pommerscher —, wsstpreuß. —, MaiS, loco Berlin —, Waggon frei Hamburg —, Weizriiuicdl, pro 100 dg frei Berlin brutto inkl. Sack (feinste Marken über 9lo:iz> 27,78—31,75. Roggenmehl pro 100 »8 frei Berlin brutto inkb Sack 22,28—24,80. Weizenklete, srei Berlin 10,25—10,50. Roggen kleie, frei Berlin 9,80 — 9,80. Raps 345. Leinsaat — Viktoria-Erbsen 26-31, kleiue Speisr-Srbsen —, Futter- «tsen 21,00 — 24,00. Peluschken —. Rckcrbobncn —. Wicke» 24,00-26,00. Lupinen, blaue —, gelbe — Serradella alte —, neue —. Rapskuchen 15,00—1,20. Leinkuchen 21,00—21,50. Trockenschnitzcl 11,40. Jaya-Lchrat 20,50. Torfmelass« 80 70 8,00-8,20. «artosselftockk» ISO).
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