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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-26
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1925
- Autor
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Erwartung .Hunderte von Httpztger Burg rn mußten wegen U,Verfüllung de« Saales von dieser Feier Ab stand nedmen. Die Ausführungen der Festredner und der BundeSlettuna gaben erneut Ausdruck, daß ein deutscher Werkmeister reinen Klasscnkamps kennt, daß er aus dem Boden der Arbeitsgemeinschaft steht und den Anschluss an eine bestimmte Partei grundsählich ablehnt. Herr Nubach, BezirkSacschLitSlührer iür Mitteldeutschland, sriiher Beamter im Düsseldorfer Verband (wurde bekanntlich wegen Herausgabe einer Broschüre mit dem Titel „We- >nger Klasfenkamps, mehr BildnngSarbeit" vom sozialisti schen Werkmeister-Verband gemaßregelt) war sichtlich ge rührt über den großen Erfolg seiner Arbeit, die er un Deutschen Wcrkmeister-Bund geleiste. hat. K. ist auch der Gründer dtr Ortsgruppe Riesa. Der Riesaer Vertreter, Herr Werkmeister Freier, hob in seiner Rede daS Wohl- .vollen und die Wohltaten des Bundes hervor, der Karnpf und Sturm der Marxisten gegen den Bund seien glänzend abgewiesen worden. Seine Ausführungen schlossen mit dem Wort: „Wohltaten still und rein gegeben, — Sind Tote die im Grabe leben, — Sind Blümlein, die im Sturm oestehen, — Sind Sternlein, die nie untergeben." —* Der heilkräftige Hollunder. Eine viel- fach unbeachtete, aber sehr nützliche Pflanze ist der Hol- lundcrtzrauch. Er gilt seit alter Heft als sehr heilkräftig, wird aber in der Gegenwart nicht genügend gewertet. Jetzt sind die Früchte deS Hollunderstrauches gereift. Die schwarzblauen Beeren slvd das Entzücken eines jeden Naturfreundes. Viele Vögel genießen die Beeren gern. Die zuücrrcichcn Beeren geben aber auch ein gutes MuS, das man in Brandenburg wohl auch „Fliederkreide" nennt. Dieses Mus gibt Fischen, die in „polnischer Sauce", d. h. braun gekocht werden, einen eigenartigen Wohlgeschmack. Man bereitet aus den Beeren auch einen vorzüglichen Saft, der sich zu Glühwein eignet und sehr nervenberuhigend wirkt. In jedem Hause sollte Hollundersaft sein. Die getrockneten Beeren haben bei Durchfall eine beruhigende, verstopfende Wirkung, ähnlich wie die Heidelbeeren. Bei Durchfall esse mau stündlich einige Beeren. Gute? Kauen ist notwendig. Jede Hausfrau sollte sich mit dieser billigen Medizin versehen. Strehla. AIS Tag der Weihe deS Kriegerehrenmals in Strehla — bekanntlich ist man auf den sogenannten „Silberplatz" auf dem Friedhof als dem geeignetsten Ort für die Errichtung des Denkmals zugekommen — ist der Totensonntag (22. November) in Aussicht genommen. Der Entwurf stammt von dem Dresdner Architekten Dämmig, dem Schöpfer des Görziger Denkmals. An alle, die Ge fallene betrauern, ergeht vom Denkmalsausschuß die Bitte, die Namen ihrer Lieben dem Denkmalsausschutz mitzu teilen. Meißen. Ein aufregender Vorfall ereignete sich früh -iftl Uhr auf der Fußgängerbahn der Eiscnbahnbrücke. Dort hatte in der Absicht, sich in die Elbe zu stürzen, ein Igjäh- riges Mädchen daS Geländer überklettert, wurde jedoch von dem Monteur Bodag überrascht und lief davon, nach der Dresdner Straße zu, durch die Badgasfe und sprang dort! sofort in die Elbe. Bodag, der ihr nachgelaufe» war, konnte sie noch rechtzeitig aus dem Wasser ziehen und über gab das Mädchen am Bahnhofe der Polizei. * Freiberg. Da die Belegschaften in den staatlichen Hüttenwerken in Muldenhütten und Halsbrücke der Auf forderung zur Wiederaufnahme der Arbeit nicht nachge kommen find, erfolgte von feiten der Werke die angekün digte Entlassung, von der etwa 1100 Arbeiter betroffen wurden. Während in Muldenhütten der Betrieb ruht, wird die Arbeit in Halsbrücke mit Hilfe der Beamten, Angestell ten und der wenigen Arbeitswilligen, wenn auch wesentlich eingeschränkt, aufrechterhalten. Auch die Beamten und An gestellten der Muldenhüttencr Werke wurden zu den Be- triebsarbeitcn in Halsbrücke hcrangezogen. * Dresden. Der hiesigen Kriminalpolizei gelang die Ermittlung und Festnahme zweier hiesiger Händler, die mit Motorrädern im Lande herumsahren und minderwertige Uhren alS echt goldene abzusttzen verstanden unter der schwindelhaften Angabe, zur Begleichung unverhofft ent standener Neparaturkostcn an den Motorrädern Geld zu benötigen. * Tharandt. In Höckendorf brach am Mittwoch nachts gegen )-11 Uhr in dem Wohnhaus des Sportschuh fabrikanten Fritz Lentzsch Feuer ans, das sich rasch über das große zweistöckige Anwesen verbreitete und es bis auf die Grundmauern in Asche legte. Der Besitzer war ab wesend, die Frau und daS 5jährige Kind schliefen bei Aus bruch des Feuers und vermochten sich nur mit großer Mühe zu retten. * Kamenz. Wie das „Kamenzer Tageblatt" mittcilt, sind in den letzten Tagen in der Kamenzer Gegend Werber der Fremdenlegion beobachtet worden. Für SO Mark monat lich verkauft die deutsche Jugend ihre Gesundheit und viele Jahre ihrer Freiheit, wenn die Leute wirklich gesund zurückrommcn, so sind sie genau so arm wie jetzt. — Bei Siebitz wollte der 80jährige Arbeiter Kubank, der sich mit seinem Motorrad aus der Heimfahrt nach Crostwitz befand, eine in gleicher Richtung fahrende Strohpresse überholen. Dabei stieß er mit dem Kopfe an das aus der Strohpresse herausragende Schwungrad, stürzte und erlitt tödliche Ver letzungen. * Bautzen. Im Laden des Fleischermeisters Max Strmnpe in der äußeren Lauenstraße ereignete sich beim Ableuchtcn der reparierten Gasleitung durch Entzündung des sich in der Gasgrube angesammelten Gases eine heftige Explosion, durch die großer Sachschaden angerichtet wurde. Personen sind glücklicherweise nicht verletzt worden. * Chemnitz. Die Frage der Zusammenlegung der beiden Schulämter beschäftigte mehrfach die Stadtverord neten. Der Rat hat nunmehr, nachdem sein Einspruch gegen die beschlossene Zusammenlegung vor der Mehrheit der Stadtverordneten keine Berücksichtigung fand, sich zwecks Entscheidung in der Angelegenheit, wie in der letzten Sitzung der Stadtverordneten mitgeteilt wurde, mit einer Klage an das Verwaltungsgericht der Kretshauptmannschaft gewandt. — In seiner Sitzung bewilligte das Stabtverord- iietenkvllcgium u. a. 250 000 Mark als Darlehen an den Verein „Höhere Fachschule für Wirkerei- und Stickerei industrie Chemnitz und Limbach", ferner 1178 000 Mark zum Bau des Hauptgebäudes der Industrieschule Chemnitz und 20 000 Mark für die Kartoffclversorgung der Minder bemittelten." Avgelehnt wurde dagegen der kommunistische Antrag auf Bewilligung von 200 000 Mark für die kostenlose Totenbestattung. Ein weiterer kommunisttfcher Antrag, daß das Kollegium entschiedensten Protest gegen die durch den Reichsschulgesetzentwurf drohende Zerschlagung der deutschen Volksschule erheben soll, fand dagegen Annahme. Carlüscld. Unter großer Beteiligung von nah und fern wurde das lang ersehnte Kriegerdenkmal enthüllt und mit markigen Worten vom Ortspfarrer Baltzer geweiht. Ueberdacht von hohen Bäumen, umgeben von Strauchwerk, steht das Denkmal auf grünem Rasen nahe der altehrwür digen, wegen ihrer Eigenart viel genannten Kirche. Die Gestalt des Denkmals ist, der ernsten Aufgabe entsprechend, schlicht, dabei wohlerwogen und vornehm in der Wirkung. Mit der Architektur, die zwar zeitgemäß ist, hat sich der Künstler au die der Kirche (Barock» angclehnt, dadurch wird das Denkmal in seine Umgebung stilvoll cingeglicdert, was für Sie harmonische Ableitung zwischen Kirche und Umge bung als besonders glücklich gelungen bezeichnet werden kann. Der Entwurf wurde von dem Dresdner Architekten kl. Julius Sckuria versaßt und auch von diesem au-aekübrt. "Glauchau. Am Donnerstag früh brach in den hiesigen Gpinnstosfwrrken ein Brand au«, der größeren Schaben anrichtete. Bet den LöschungSarbetten erlitt ein Arbeiter schwere Brandwunden. * Meerane. Der kommunistische Stadtverordnete Dörfler ist auS dem Stadtparlament und auS der Kommu nistischen Partei ausgetreten. * Oppach. Der Vertreter Albin Richter au» Ober- Oppach stieß am Dten-tag mit seinem Motorrad von Senf, tenberg kommend, mit einem Radfahrer zusammen, wurde an «inen Baum geschleudert und erlitt dabei einen Lchädcl- Lruch, der seinen Lob herbeisührte. Plauen. Zur Frage der Preissenkung nahm am DienStag die hiesige Fletschertnnung in einer außerordent-' lichen Versammlung Stellung. Man sprach sich einstimmig dahin au», daß die Fleischer von dem ihnen aus Grund genauer Kalkulation zustehenben Verdienst nicht» nachlassen können, wenn sie anderseits ihren Betrieb aufrecht erhalte» wollen. « » » Zetßholz, Ar. Hoyerswerda. Vom Zug erfaßt und überfahren wurde gestern im hiesigen Braunkohlenwerk der Arbeiter Karl Schneider. Der Verunglückte hinterläßt Frau und 5 Kinder. Die dentsAe Antwortnote. Berlin. sFunkspruch.j Die deutsche Antwortnote wird, wie den Blättern mitgeteilt wird, heute übergeben werden. AIS Zeitpunkt für die Veröffentlichung ist vorläufig TienS- tag vormittag in Aussicht genommen. Als Beginn der Kon ferenz dürfte der 5. Oktober in Frage kommen. Die Nach richten, Laß gegen Locarno als Konserenzort Bedenken be stünden, sind bisher nicht bestätigt. Bisher steht nur fest, baß Deutschland vom Reichskanzler und Reichsaußenministcr vertreten wirb. Erst in der kommenden Woche wird es sich scststellen lassen, ob außerdem noch weitere Regierungsvcr- treter teilnehmen werden. Neberreichung der deutschen Antwort in London. London. (Funkspruch.) Ter amtliche britische Funk dienst meldet, der deutsche Botschafter sprach auf dem AuS- wärtigen Amt vor, um die deutsche Antwort auf die Ein ladung der Alliierten zu einer Ministerkonserenz mitzu teilen. Der Auswärtige Ausschutz deS Reichstags trat am Sonnabend unter Vorsitz des Abg. Hergt (Dnt.) zusammen, um über die mit dem Sicherheitspakt zusammen, bangende politische Lage zu beraten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende in einem warm empfundenen Nachruf des Ablebens des ZentrumSabgeord- »eten Spahn. Hierauf wurden die fachlichen Verhandlungen mit einem ausführlichen Bericht des Reichsministers des Aeußern Dr. Stresemann eröffnet. In der Reibe der Redner äußerten sich zum SicherbeitSpakt zunächst die Abgeordneten Gras Westarp (Tut.), Müller-Frankcn lSoz.) und Dr. KaaSlZ.). Die Sitzung, der Reichskanzler Dr. Luther beiwohnt, dauert »och an. Im weiteren Verlauf der Sitzung äußerte sich Dr. Stresemann auch über den Stand der EntwaffnungSfrage. Jin Rahmen der außenpolitischen Aussprache nahmen noch das Wort die Abg. Tauch (DVp.>, Frau Eohlke (Kam.), Dr. Bredt (Wirtsch. Vcrgg.), Graf Bernstorff (Dem.), Graf zu Reventlow (Völkisch), Gras Lercheuseld (B. Vv.), Dr. Rosen berg (Koni.) und von Lindeiner-Wildau (Dnt.). Damit waren die Beratungen des Ausschusses zu Ende. Wk MWWkWWN M MMM vom 26. September 1925. Die PreisseukuugSaktio«. Berlin. (Funkspruch.) Wie das Tageblatt mitzuteilen weiß, findet in absehbarer Zeit eine Konferenz zwischen dem Reichswirtschaftsmirristcrium, dem Reichseruährungsmini- stcrum und den Fachrcferenten der Länder über die Preis- senkuiigsakiivi! der Reichsregierung statt. Auf dieser Konfe renz sollen bestimmte Beschlüsse über Maßnahmen zur Durchführung Les Preisabbaus gefaßt werden. Grundsätzliche Aushebung des Ein« uud Ausfuhrverbotes. Berlin. (Funkspruch.) Aus dem Neichswirtschafts- ministerium erfahren wir, daß die bereits angekündigten beiden Forderungen, die die Ein» und Ausfuhrverbote mit wenigen Ausnahmen beseitigen, in der nächsten oder über nächsten Nummer des Reichsanzeigers erscheinen werden. Das Einfuhrverbot für polnische Waren bleibt selbslver- stündlich bestehen, bis mit Polen eine Verständigung über die wirtschaftliche Lage erzielt ist. Außerdem sind der Schweiz gegenüber gemäß den kürzlich getroffenen Verein- baruugcn einstweilen noch einige Waren von der Freigabe der Ausfuhr ausgenommen. Entsprechend den HandelS- vertragsverhandlungen mit der französischen Regierung bleibt Frankreich gegenüber daS Einfuhrverbot für Teer farben bestehen. Ermäßigung des Frachten-Nottarifes für Lebensmittel. Berlin. (Funkspruch.) In den derzeitigen Fracht sätzen des Nottarifes wird, wie den Blättern mitgeteilt wird, für Lebensmittel vom 1. Oktober ab eine Ermäßigung von 10 Prozent eintreten. Wichtige Aussage« Etzdorfs i« Pfaubbriefprozeß. Berlin. (Funkspruch.) In der heutigen Sitzung deS Landespfandbriefanstaltprozesses erklärte der Angeklagte von Etzdorf nach längerem Zögern, er wolle jetzt die Gründe angeben, aus denen die Direktion der Lanöcspfandbrief- anstatt dem Konsortium ohne Unterlagen große Beträge weit über die Bedürfnisse deS Geschäftes hinaus bewilligt habe. Direktor Lüders habe wiederholt ihn und die übrigen Mitglieder des Konsortiums darauf aufmerksam gemacht, daß er bei dem Geschäft auch persönlich verdienen wolle. Diese Tatsache habe er auf Befragen auch Direktor Nehring mitgeteilt. Geheimrat Nehring habe nichts dagegen unter nommen, so baß die Mitglieder deS Adelskonsorttums den Eindruck hatten, sie sollten durch Bestechung die wettere Hergabe von Krediten sichern. Diese Aussage von Etzdorfs rief im GerichtSsaal ungeheure Erregung hervor. Sie wurde auf Veranlassung des Staatsanwaltes sofort proto- kolliert. Der Angeklagte von Etzdorf machte seine Aus sagen in stärkster Bewegung und erlitt bann einen Nerven zusammenbruch, der längere Zeit anhielt. Im weiteren Verlaufe der heutigen Prozeßverhandlung wegen der Kreditgewährung der Landcspfandbricsanstalt be antragte Staatsanwaltschaftsrat Dr. Zimmermann gegen den Angeklagten Lüders sofortigen Erlaß eines Haft befehls, weil jetzt zum ersten Male in konkreter Form die Beschuldigung erhoben wird, daß er zur Erlangung per sönlicher Vorteile in gewinnsüchtiger Absicht falsche Beur- kundunlle» gemacht habe, ein Verbrechen. das durch -en 8 810 deS SrrafgcscnvnchcS mit Zuchthaus bedroht wird. DaS Gericht wird über den Antrag deS Staatsanwaltes entscheiden. Im Prozeß wegen der Kreditgewährung der Landes- Pfandbriefanstalt' wurde der Antrag der Staatsanwalt schaft auf Erlaß des Haftbefehls gegen den Angeklagten Luders abgelehnt. Steigerung des Spürsinns. Berlin. iFunksxruch.) Wie der deutsche Sparkassen' und Gtroverband mitteilt, sind die Eivzahlnnacn bei den preußischen Sparkaisen im August 1025 um 52 Millionen M gestiegen. Sie betragen nunmehr 808,50 Millionen Mark gegen 401,1 Millionen Mark Ende l024. Abflug der japanischen Flieger. Berlin. lFunkspruch.» Kurz nach 10 (Ihr sind die bei den javanischen Flugzeuge wieder fast gleichzeitig aufgcstie- gen, um ihren kühnen Flug fortzusctzen. Die 4 japanischen Flieger beabsichtigen heule bis Straßburg zu fahren niis dort zu landen. Morgen wird der Weilerslug nach Paris ftattsinben. Schweres Eisenbahnunglück. Hersfelb. lFunkspruch.) Ter MittagSzng der HerS- selber Kreisbahn ist gestern in der Stühe der -ladt Hers feld auS bisher noch nicht festgeslcllten Ursachen entgleist. Der Zug setzte sich aus zwei Lokomotiven, Packwagen, drei Personenwagen und zehn Güterwagen znianiiucu. Tie Per sonenwagen wurden in den Packwagen hinciugcichobeu. Die beiden Lokomotiven hatten sich bis zu den Achsen in die Erde eingcbohrt. Acht Personen wurden verletzt, davon drei schwer. Tic Schwerverletzten sind: Tor Kreisbahn direktor Hille aus HcrSseld, ein Fräulein Collmanu aus Weimar und eine Frau Marie Schmidt aus Bochum. Tie übrigen Verunglückten stammen aus dem Kreise Hcrsftld. Die erste Reise des Tampsers „Berlin". Bremen. lFunkspruch.) Ter neue Pavagierdampser „Berlin" des Norddeutschen Lloyd hat letzte Stacht vollb-'ctzi seine erste Abreise nach Newyork angctrcleu. Eifersuchtstragödie. Salzwebe l. lFunkspruch.) Eine 38 Jahre alte Steno typistin erschoß heute nacht einen 23 Jahre alten Eiscnbabu- bcamlen nach vorangcgangenem Wortwechsel, wahrscheinlich aus Eifersucht. Eine furchtbare Bluttat. BreSlau. lFunkspruch.» Wie die Schlesische Zeitung aus Gleirvitz meldet, spielte sich gestern in dem Handelsge schäft des Kaufmanns t.'co Borühin eine furchtbare Bin:lut ab. Ein im gleichen Hause wohnender Kaufmann Poüarz stand in freundschaftlichen Beziehungen zu der Tochter des Bordhin, deren Eltern jedoch gegen den Verkehr waren. Nachdem Pollarz von dem Mädchen abgewicicu wurde, stell:: er ihren Vater zur Rede, der ihm jedoch die Hand seiner Tochter verweigerte. Hierauf zog Pollarz einen Revolver und verletzte Bordhin durch zwei Schüsse schwer. Pollarz brachte sich bann einen Kopfschutz bei, au dessen Folgen er im Krankenhaus gestorben ist. Bordhin dürste mit dem Leben öavonkommcn. Schadenfeuer. Glog au. lFunkspruch.» Freitag nacht entstand in. der Dampsmühle von Robert Zimmerling in Priebemv'': Kreis Glogau ein Schadenfeuer, dem beträchtliche Gcireidc- und Mehlvorräte zum Opfer fielen. Tas gesamte Muhlengebaiche ist vollständig ausgebrannt. Ter Schaden ist außerordent lich groß. Tschechischer Tcutschenhaß. Hirschberg. lFunkspruch.) Tie Verwaltung der staat- lichen (tschechischen) Wälder in Ober-Rochlitz ha: die Ent fernung der deutsch-sprachlichen Wegweiser binnen vierzehn Tagen angcordnct. Vom Völkerbund. Genf. lFunkspruch.) Tie Bölkcrbuudsvcrsammlung beschloß in ihrer heutigen Sitzung, daß das Hils-swcrk zur Ansiedlung armenischer und ruifticher Flüchtlinge in Süd amerika fortgesest und versucht werden soll, von deu inter essierten Negierungen einen Beitrag von 100 000 Psund zu erhalten. Außerdem soll die Ansiedelung und Bewässe rung in Armenien gefordert werden, um dorr für MWg Flüchtlinge Unterkunft und Lcbcusmöglichtcfteu ,u schonen. Zu diesem Zweck ist später die Ausnahme einer Anleihe non 8000 Pfund in Aussicht genommen. Reform der Verwaltung Elsaß-Lothringens. Paris. Wie dem Journal aus Straßburg gemeldet wird, bestätigt cs sich, datz de: ehemalige Kabiucusches Ins Generals Rollet, Vallot, zum Generaldirektor siir Elsaß- Lothringen in Paris ernannt worden ist. In Straßburg würden nur drei bis vier Beamte verbleiben, die sich lcbig- lich mit Personalsragen zu beschäftigen Hanen. Tcr beratend- Ausschuß werde erst dann gebildet werden, wenn die neue Verwaltungsstelle für Elsaß-Lothringer: in Paris cingerich. tet sei. Zusammenstöße in Paris. Paris. Bei einem Zusammenstöße zwilchen Anar chisten und Polizei, der gestern abend am Bahnho-e Lr. Lazare erfolgte, wurden, wie Journal wissen will, 74 Per sonen verhaftet, von denen 66 nach Feststellung ihrer Per- .sonalien entlassen wurden. Deutsche Arbeiterführer in Amerika. )l Newyork. Sieben deutsche Arbeiterführer sind mir dem Dampfer „Columbus" hier eingctrofsen. Sie wurden an der Landungsstelle von einer Abordnung amcrikaui'chrr Arbeiterführer begrüßt. Auch der frühere Reichskanzlei Dr. Wirth hatte sich eingefunden. Zu de« frauzöfisch-amerikanischsn Lchnldcnrcrhandlnngen. )< Washington. In der letzten Sitzung der n,-.m zösisch-amerikanischen Schuldcnkonfcrenz, die 10 Mim - n dauerte, wurde der französischen Lchuldcnkviumijiiou cio. Erklärung über den amerikanischen Standpunkt gegebo. Wie verlautet, habe Caillaux Zeil zu erhalten gcwuum- um die Frage mit seinen Kollegen eingehend zu bespreche: Tie nächste gemeinschaftliche Sitzung dürste daher erst am Montag stattfinden. Schatzsckretär Mellon erklärte, die Amerikaner hätten ziemlich endgültige Feststellungen über die französische Zahlungsfähigkeit getroffen. )( Washington. Senator Bvrah hat Mellon und Hoover, die Mitglieder der amerikanischen Schnldcusundie- rungskommission, um eingehende Informationen über di kürzlich von den europäischen Nativnen in Amerika abge schlossenen Anleihe» gebeten. In seinen Briesen an die bei den Kabinettsmitglieder weist Borah ans die Pretznachricmeu hin, wonach die voraussichtlichen Lchuldcnabtommeu deu Weg zur Auflegung europäischer Anleihen bahnen wurden. Borah vertritt den Standpunkt, daß, wenn die europäischen Regierungen jetzt über große Anleihen in Amerika verhan delten, wofür sic 0 bis 8 Prozent Zinsen zu zahlen und für die amerikanische» Bankiers annehmbare Sicherheiten zn feisten hätten, so seien die auswärtigen Schuldnernativnen sehr wohl in der Lage, die Zahlungsbedingungen zu erfüllen, -te in dem britischen Schuldenabkommen voraelchrieben seien.
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