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Riesaer G Tageblatt und An 1 rr iSlbtdlatt mid Änreiaerf. Lrahtqnschrtftr Lag,blatt Riesa. Fernruf Nr, 20. «nd Anzeiger sElbeblatt und Anzeiger,. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen . P°srsch-ckk°nt-: Dresden irr der «mtShauptmannschaft Großenhain, des «mtSggrichtö, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des ' ° ' Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Melken. 22S. Sonnavend, 2<r September 1925, abends. 78. Jährst. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta« abends V»6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mart 2'- Psennig durch Bo't oder durch Boten. Für den Fall des Eintretens von ProduttionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich kür Redaktion: r. V.: F. Teicharäber. Risia: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riela. . " Das Ende der Entente? BPD. Bei den neuerlichen Erörterungen über die Zweckmäßigkeit der SicberhertSverhandlungcn ist von poli tischer Seite ein bemerkenswerter Hinweis aus die ganze Tragweite der gegenwärtigen aussenpolitischen Entwick lung gemacht worden. Dieser Hinweis bezieht sich darauf, baß das Zustandekommen eines Sicherheits paktes gleichbedeutend wäre mit dem endgültigen Auf hören der Entente unter den alliierten Zandern. Unter denjenigen Mächten, die am Sicher - heitspnkt beteiligt sind, würde bann eine vollständig neue Konstellation cintreten, innerhalb der dem Deutschen Reiche eine gleichberechtigte Stelle eingcräumt werden könnte. Altem Anschein handelt es sich hierbei um einen Gedankcngang, der vom Außenminister Dr. Stresemcmn ausgcht, und der durch den Gang der letzten diplomatischen Verhandlungen feste Gestalt auzunehmcn beginnt. Schon die Anerkennung des Prinzips, daß die am Sichcrheitspakt teilnehmenden Mächte die Verpflich tung eingehen müßten, auch die deutschen Grenzen vor einem willkürlichen Ncberfall zu schützen, bedeutet einen völligen Umschwung der europäischen politischen Mächte gruppierung, die notgedrungcnermaßen durch den Sicher heitspakt zu einer noch großzügigeren Lösung der inter nationalen Machtprobleme führen muß. sollten die Staatsmänner das Werk des SichcrheitspakteS wirklich zur Vollendung bringen, dann würde demnach Deutschland zu denjenigen Mächten gehören, die dazu bcrusen sind, im Falle einer Kriegsgefahr ihren Einfluß in die Wag schale zu werfen und an den Garantien für die Innehaltung deS Rechts- und Friedenszustandes mitzu- wirlen. Aus diesen Erkcnntmsjen erwachsen der deutschen Politik eine Reibe uou Aufgaben, die liichr nur die lüu.s- lige gleichberechtigte Stellung Deutschlands r,n Konzern der europäischen GroßnrWte berühren, sondern die sogar darauf lünauslausen, den künftigen Gang der europäischen Politik entscheidend zn beeinflussen. In den deutschen diplomatischen Kreisen hält man es sür sehr wahrscheinlich, daß sich tue Staatsmänner Eng lands und Frankreichs auch ihrerseits mit derartigen Gedankengängen beschästigt haben, und daß sic nicht an der Frage Vorbeigehen können, welche Rolle, man Deutsch land bei der künftigen Umgruppierung der Kräfte zuzu schreiben gedenkt. In dein Augenblick, wo inan von den durch den Sicherheitsvakt eingetretenen neuen Rechtszu stand sprechen kann, sällt der Bcgrisf der „Entente der alliierten Mächte" selbstverständlich weg. England, Italien. Belgien und Frankreich dürfen neben dem Sicherhcitscik- kommen keine anderen Bündnisverträge mehr kennen, son dern sür sie gilt nur noch die Verpflichtung, die poli tischen, rechtlichen und moralischen Bindungen des Sicher- hcitspaktcS anzuerkennen. Deutschland, das bisher einer mehr oder weniger geschlossenen Front der Alliierten gegenüber stand, wird aus seiner stotterten Stellung be freit und hat als Vertragspartner den Anspruch darauf, bet etwaigen Streitfragen ein Mitbestimmungsrccht gel tend zu machen. Dies sind nach Auffassung führender politischer Kreise die moralischen und ideellen Vorteile, die Deutschland ans dem Zustandekommen eines Sicherheitspattes ziehen könnte. Auf der anderen Seite ist die Frage zu stellen^ welche Nachteile sich aus dem Sicherheitspakt für Deutschland ergeben werden. Da ist zunächst die Frage der Garantie rung der gegenwärtigen Grenzen, die defakto bedeutet, daß Deutschland jeden Versuch ausgibt, Elsaß-Lothringen zurückzugewinnen. Dieses schwere Opfer kann auch keines wegs dadurch abbeschwächt werden, daß man be hauptet, es könnte sich in später Zukunft einmal eine Mög lichkeit Herausstellen, auf dem Wege gütlicher Verein barungen die elsaß-lothringische Frage neu zu regeln. Ein solcher Gedaakengang ist vorläufig viel zu abwegig, als Laß er in irgend einer Hinsicht als Entlastungsargument angeführt werden dürste. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus dem ganzen System der Schiedsgerichtsverträge. Wenn auch von vornherein die Gefahr beseitigt. ist, daß Frankreich sich als Garant für die Sicherstellung der Schiedsverträge im Osten aufspielen könnte, so bedeutet der Schiedsgeoanke von vornherein den moralischen Zwang, sich dem Urteilsspruch juristischer Organe zu unterwerfen und auf jedes Mittel der Politik, sich anderweit Recht zu verschaffen, zu verzichten. Am schwerwiegendsten aber ist die Forderung der an deren Länder, Deutschland müsse dem Völkerbund angehören, wenn es zum Sicherheitspakt zugelassen wer den will. Die Zugehörigkeit zum Völkerbund bedingt gleichzeitig die Preisgabe einer völlig unabhängigen. Stel lung und die Uebernahme neuer moralischer Verpflich tungen, die internationalen Verträge zu wahren und sich den Beschlüssen des Völkerbundes zu unterwerfen. Darum wird die deutsche Politik mit größter Vorsicht alle posi tiven und negativen Momente abschätzen müssen, ehe sie sich auf unabsehbare Zeit hinaus bindet. Offensive gegen die Drusen. Paris. Nach einer von der Ere Nouvelle wieberge- gebenen Nachricht meldet man aus Damaskus, daß eine große französische Offensive gegen die Drusen bevorsteht. 20 000 Mann mit 4-1 Tanks und 82 Panzerantvs.nnd 110 Flugzeugen sollen an dieser Operation teilnehmen. . HavaS meldet, General Eamelin hat feine Kommando stelle nach Sueida verlegt. Die Garnison von Sueida wird so schnell wie möglich nach Damaskus zurückkehren. Die Trusen haben sich nach allen Richtungen hi» zerstreut. Die französischen Verluste sind äußerst gering. Der Anstatt zur Pattkonserenz. Bor Ueberreichüng der deutschen Antwort. Wie wir erfahre«, wird die deutsche Antwort auf die alliierte Einladung am Sonnabend gleichzeitig in Paris, London und Brüssel erfolgen. Unmittelbar darauf sollten Zeitpunkt und Ort der Konferenz bekannt gegeben werden. Die deutsche Mitteilung ist bereits am Freitag abend den deutschen Botschaftern in London und Paris und dem deut schen Gesandten in Brüssel durch Kurier zugestcllt worden. Bon deutscher diplomatischer Leite wird daraus hiugcwiesen, daß in den ersten Tagen nach Eröffnung der Konfcrenz Zusammenkünfte unter den Staatsmänner« vereinbart werde« sollen. In erster Linie sind Besprechungen zwischen dem deutschen Reichskanzler und den Telegationsführern der Alliierten vorgesehen, in denen das offizielle Konferenz programm fcstgclegt werden wird. Keine weitere Sicherheitskonferenz I In den politischen Kreisen ist die Frage aufgeworfen worden, ob die bevorstehende Konferenz in Luzern endgültig sein soll, oder ob cs notwendig werden wird, eine weitere Sicherheitskonferenz ei'nzuberufcn. Von einer hohen Per sönlichkeit des Berliner Auswärtigen Amtes crsahrcn wir hierzu, daß wahrscheinlich auf allen Seiten das Bestreben vorherrschen werde, eine weitere Konferenz überflüssig zu machen, zumal die Situation genügend geklärt sei, um die Sichcrheitsfragc zu einem positiven Abschluß zu bringen. Tie Abmachungen der Staatsmänner müßten auf jeden Fall noch durch die beteiligten Regierungen ratifiziert werden, sodaß kein Grund dazu vorliege, die Konferenz ohne Re sultat abznbrcchen. * Tie Befürchtungen Rußlands. Die russische Sowjet-Regierung scheint nach Len Infor mationen der diplomatischen Kreise auch jetzt noch fieberhaft bemüht zu fein, der Sichcrhcitspolilik der Westmächre durch ihre Verhaudlungeu mit Polen mit allen Mitteln entgegen- M PMMlWMW »kl MMWW. In Ergänzung zu der Meldung über die gestrige Nach mittagssitzung der Minister- und Staatspräsidenten der Länder, in der mit der Reichsregierung über die Maßnah men zur Preissenkung beraten wurde, weiß das Berliner Tageblatt mitzutcilen, daß das NeichSwirtschaftsministe- rium mit dem Studium der Kartellgesctzgcbung des Aus landes beschästigt ist, um, wenn nötig, auch in Deutschland die Kartellorduung zu verschärfe«. Auch wird im Reichs- - Wirtschaftsministerium ein Gesetzentwurf über die Lffeu- barungspflicht bei Verabredungen zu öffentlichen Verdingen vorbereitet. Wie das Blatt weiter hört, will sich die Neichs- regiernng bei ihrem Bemühen um den Abbau der Preise vor allem auf die Preisprüfungsstelleu stütze«, die der Exe kutive der Länder unterstehen. Es soll dafür gesorgt wer den, daß sich vor allem die Herabsetzung der Umsatzsteuer auswirkt. Der Kampf «m de« Preisabbau. Am Freitag fanden im ReichswirtschastSministerium Verhandlungen mit den Vertreter« des Großhandels und der Markeuartikelerzeuger statt, um eine Preissenkung für diese Waren zu erzielen. Bei dieser Besprechung waren vor allen Dingen Vertreter derjenigen Industrie beteiligt, die lebenswichtige Markenartikel, wie Gerstenflocken, Marga rine, Maiskaffee usw. Herstellen. Wie wir erfahren, gaben die Vertreter des Handels und der Industrie die Zusiche rung, die Ermäßigung der Umsatzsteuer zum Anlaß zu nehmen, um eine Revision der Preise bezw. der Preis spannen Herbeizuführcn. Des weiteren werden in den näch sten Tagen erneute Verhandlungen mit den Banken statt finden, um eine Herabsetzung der Provisionen und der Be reitstellungsprovisionen zu erreichen. Hs zenkim m Hei ßMeidm. Der Reichsparteivorstand des Zentrums, der für den S. Oktober nach Paderborn einberufen worden ist, wird, wie wir hören, eine Reihe sehr wichtiger innerpolitischer Fragen zu entscheiden haben. Im Vordergrund stehen folgende drei Probleme, die für die künftige Zcntrnmspolitik ausschlag gebend sein werden: 1. die Wirthkrise, 2. die Frage der An näherung an die bayerische Volkspartci, 3. die Einstellung des Zentrums als Regierungspartei. Stach den letzten Vor gängen im Zentrum zu urteilen, dürste die Wirthkrise glatt überwunden werden, denn die Rückkehr Tr. Wirths zur Reichstagsfraktio» erscheint gesichert. Möglich ist aber, daß ein Wechsel in der Führung der Reichstagssraktivn cintritt, die man wieder unter die Leitung des frühere» Reichskanzlers Tr. Marx bringen will. Tr. Marx, den man für die nächsten Monate im Hinblick aus das Rcicbsschulge- seg und aus das Reichs tontordat besonders braucht, wird jedenfalls nach ivie vor die maßgebende Rolle im Zentrum spielen. Im übrigen wird erklärt, daß die Rcichspartcivor-- ' stände eine Resolution über die inneupolitischo Linie des Zentrums beschließe» werden, ru der festgestellt werden soll, daß die Partei nach wie vor auf dem Boden der Politik der . Mitte steht.' zuwirken. In Moskau behauptet man, daß der Westoakr sür Rußland eine unerträgliche Situation schasse» werde, und daß Deutschland sich ganz vergeblich den Anschein gebe, als ab cS durch eine Westorientierung seiner auswärtigen Politik absolut keine Aeuderung in den Beziehungen zu Rußland cinlreten lallen werde. Wenn Teutichtaud den Sicherheitsvakt im Westen abschließc, werde das Zustande kommen eines russisch-polnischen Bündnisses nicht mehr zn verhindern sein. Tie russische Diplomatie habe Berlin ge warnt, aber diese Warnungen seien scheinbar ganz überhört worden. Zur Pattkonferen;. Ueber Pie Sicherheitspaktkonserenz wird folgende oftrn- bar offiziöse Auslassung durch ermge Morgenblätisr, ver breitet: In Frankreich ist man mchr der Ansicht, day dte am 5. Oktober beginnende Konferenz der Vorläuse: einer umfangreichen Konferenz sein soll. Man mitt tu Locarno mir der Frage des SlcheröeilspcrklLS und den zwischen Deurschlanv und seinen östlichen Nachbarn vorgeieyenm Schiedsgerichtsverträgen zu Ende kommen. Man glaubt deshalb, daß die Konferenz 14 Tage dauern wird. * Der Aelteste«rat des Reichstages. Der Aeltestenrai deS Reichstages beschäftigte sich tu sei ner heurigen Sitzung unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten Tr. Rießcr mit dem Antrag der kommunistischen Fraktion, Las Plenum Les Reichstages sür Lie nächste Woche emzu- bernse«. Der Antrag wurde mit der «uHeupolitischen Lage und mit der Preissenkungsaktion der ReichSregieruua be gründet. Alle anderen Parteien konnten zur Zeit noch kei nen Anlaß zur soiorligen Einberufung deS Reichstages sehen. Tic Sozialdemokraten behielten sich nur gegebenen, falls ein« andere Stellungnahme vor. Demnach blewr es vorläufig bei dem vom Pleunm selbst gekrofieue» Disposi tionen, nachdem der Reichstag etwa am IS. November der znsammentrcten sollte. Der polnische Jrre-entisnms. Es ist der Warschauer Regierung außerordentlich pein lich, daß in Deutschland die enge Verbindung der polnischen Regierung mir dem irredentistischen Westmarkenverein be kannt geworden ist. Hat sich doch herausgestellt, daß der Westmarkenvcrein von der Regierung in aller Form mit der Organisation einer polnischen Jrredema in Len bei Preu ßen verbliebenen Gebieten beauftragt worden ist. Tie Geldmittel stellt die Warschauer Regierung zur Verfügung und leitet sic über das polnische Generalkonsulat in Königs berg. Auch die polnische Gesandtschaft in Berlin ist außer ordentlich kompromittiert, da ihr nachgewiesen werben konnte, daß sie die Propagandatätigkeit in den Grenzgebie ten von Berlin aus finanziert und geleitet hat. ES ist verständlich, baß die polnischen Behörden eine strenge Unter suchung eingeleitet haben, wen die Schuld an dem Bekannt werben dieser Tatsachen trifft. Einheitliche StimmaVaabe Preußens im Reichsrat. Der VersassungSausschuß des Preußischen Landtages be schäftigte sich mit der Vertretung Preußens im Reichsrar. Von Leu 26 preußischen Stimmen sind jetzt 13 den preu ßischen Provinzen zugebilligt. Bei der Stellvertretung der Provinzialmitglieder war es bisher vorgekommcn, daß ein Hauptvertretcr nicht seinen auf einem anderen politiichen Standpunkt stehenden provinziellen Vertreter im Bedarfs fälle mit seiner Vertretung beauftragte, sondern einen Parteifreund aus einer ganz anderen Provinz. Demgegen über beschloß der Ausschuß, daß jedes Mitglied mit der Vertretung nur seinen in der gleichen Provinz gewählten Stellvertreter zu beauftragen hat. Ein sozialdemokratischer Antrag, außer diesem provinziellen Stellvertreter auch die Bevollmächtigung an ein vom Staatsministerinm bestelltes Mitglied zu gestatten, wurde mit den Stimmen der Rechten und des Zentrums gegen Sozialdemokraten und Demo kraten abgclehnt, ebenso ein sozialdemokratischer Antrag ans Einführung der Verhältniswahl für die Bestimmung der provinziellen Vertreter durch die Provinzialausschüssc. ZN einer lebhaften Anseinandcrsctzung kam cö über einen sozialdemokratischen Antrag, die Frage zu prüfen, ob eine einheitliche Stimmabgabe sämtlicher preußischer Vertreter zweckmäßig und nach der Rcichsvcrsassung zulässig sei. Ter Berichterstatter, Aba. Babt sLoz.s bejahte beide Fragen. Auch die Abqg. v. Eampc >T. Vp.) und Falk (Dem.) stimmten dieser Auffassung zu. Ter Abg. Lauscher iZentr.) verneinte die Zweckmäßigkeit der einheitlichen Stimmabgabe und auch ihre juristische Zulässigkeit, da man den Provinzen die von ihnen einmal ansgenbten Rechte nicht mehr nehmen könne. Auch die Tcnischnativnalen Abgg. Hosfinaim und Bäcker äußerten vcrfassnugsrcchttichc Bedenken. Tic Kommunisten erklärten sich für die Vereinheitlichung der Stimmabgabe. Schließlich sprach sich der Ausschuß mit Mehrheit gegen Zentrum und Tentschnationalc für diese Vereinheitlichung ans.