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Drahtanschrift: Tageblatt Riesa Fernruf Nr. 20 Postfach Nr. 52 ««d Anzeiger (üAMM AuMger». . DaS Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung -er amtliche« vekauutmachuugeu -er SmtShauptmannschaft Girokaffe: Großenhain behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen -«» Finanzamtes Riesa Riesa Nr. 52 und des Hauptzovamte» Meißen 8». Fahr« Montag, 29. Juni 1986, abends F- 11» Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Gönn, und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bei Abholung in -er Geschäftsstelle Wochenkarte (ö aufeinanderfolgende Nr.) 65 Pfg., Einzelnummer 15 uw-Anzeige« für die Nummer deö Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Nach dem am Freitag das SOO-jährige Bestehen des Frohnauer Hammers mit einem erzgebirgischen „Hutznohmd" begangen morden war, brachte der Sonnabend Tagungen der Aemter, Gliederungen und Verbände. Auf dem Schillerplatz wurden sportliche Wettkämpfe ausgetragen. Von zwölf Bergen und Höhen des Oberen Erzgebirges eilten 350 Läufer zum Frohn auer Hammer, um ihm die Grütze der erzgebirgischen Heimat zu überbringen. Das Grenzlandtresfen des Kreises Annaberg-Obererz- gebirge wurde am Sonnabendabend mit einer Feierstunde im Grenzlandtheater eröffnet. Anton Günthers Lied „V e r- gah bei Hamit n e t I" leitete zur Ansprache des Kreis leiters Vogelsang über. In erzgebirgischer Mundart legte er den Sinn des Grenzlandtrefsens dar, das sich zu einem Treffen für Volkstum und Heimat gestaltet habe. Der Führer habe dem deutschen Volk die Heimat erhalten; darüber sei das Volk glücklich. Neben Adolf Hitler gelte der Dank der Erzgebirgler dem Sachsengauleiter Mutschmann, der den Kampf um Deutschlands Erneuerung in Sachsen ausgenommen habe. Wir sind stolz daraus, datz wir Erzgebirgler sind. un stolz auf unser Sachsenland, da» wir von niemandem ver- ächiiich machen lassen. Im Mittelpunkt des Abends stand eine Ansprache des Gauleiter» Mutschmann: Volkstum und Heimat seien für den Nationalsozialisten heilige Begrissc, die gerade im Erzgebirge mit seinem herr lichen Liederschatz besonders ausgeprägt seien. Durch die Pflege von Volkstum und Heimat, wie sie im neuen Deutsch land betrieben werde, erstehe die wahre Volksgemeinschaft unter den verschiedenen Volksfesten, eine Gemeinschaft, die schon in der Kampfzeit das echte Bollwerk gegen den Bol schewismus gewesen sei. Die Treue de» Erzgebirgler» zu volk»tum und Heimat habe wesentlich beigctragen, den Marxismu» in Sachsen zu besiegen. E» gelte, für alle Zeiten sestzuhalten am heimat lichen Lied und Brauch. Durch den Rundfunk werde erzge- birgisches Volkslum auch anderen volkrteilen übermittelt. Wenn früher nur wenige Volksgenossen das Erzgebirge gekannt hätten, so führe heute „Kraft durch Freude" au» allen Gauen des Vaterlandes Gäste in dieses einziaartiae schone Fleckchen deutscher Heimaterde. Hier lernten sie nicht nur die Naturschönheiten kennen sondern auch das Gemüt der sächsischen Volksgenossen, die so ganz ander» seien, al» gewisse Zeitgenossen sie darstellten. Der Gauleiter wandte sich unter lebhafter Zustimmung gegen die Verunglimpfung sächsischen Sprachgule», gegen die er nachdrücklich oorgehen werde, DleHerabfehnng sächsischen Wesen» durch Leute, denen sächsische, Vokkstum meist völlig fremd sei. könne nicht hin-e- nommeu werde«. Sächsisch« Volkslaute und Spräche dürften nicht weiter in Mißkredit gebracht werden; den» dadurch werd« der Sachse in den Augen anderer Volksgenos sen zu einem minderwertigen Menschen gestempelt. Wir wollen aber al» Menschen gelten, denen entsprechend ihren LeistuuMn ans allen Gebieten gebührende Achtung gezollt wird. Sachsen hat dem deutschen Volk große Männer ge schenkt, die au» dem Erbgut sächsischen Voftstum, geschöpft haben. Möge sich au» der ASrdernag von Volkstum und Heimat neue Kraft entwickel«, die dazu diene« mag, Deutsch land im Konzert der Völker die Stimme zu stchern. die ihm zukommt. Nach der mV starkem Beifall ausgenommen«« Rede do» Gauleiters stimmten die Anwesenden das Bekenntntsliod der ErzgebirFer am .Feilsch on frei wolln mer sek". Im Laus des Abends besuchten Gauleiter Mutsch mann, Landesstellenleiter Salzmann und Ministerial rat Florey als Vertreter des Wirtschastsmintsteriums die Heimatabende in Annaberg, Buchholz und Frohnau, wo die Erzgebirgler ihren Gästen zeigt«, wie fröhlich es auf do« Hutznohmd zugeht. Bei schönstem Sommerwetter begann der Sonntag mit einem großen Wecken. Das bunte frohe Treiben in der Feststadt erreichte am Nachmittag den Höhepunkt mit einem Festziig mit vielen Darstellungen aus dem Leben und der Geichichte der obererzgebirgischen Heimat. Am Annaberger Rathaus nahm Reichsstattyalter Mutschmann den Vorbei marsch sämtlicher Gliederungen der Partei aus dem Kreis gebiet ab. In seiner Begleitung befanden sich der Minister für Wirtschaft und Arbeit, Pg. Lenk, und Landesftellenleiter Pg. Salzmann. Auf dem Schillerplatz am Fuß des Pählberges mar- Werten die Parteigliederunaen zur Grenzlandkundgebung auf. Tausende wohnten dieser gewaltigen Abschlußveran- Haltung bei, die Kreisleiter Vogelsang mit einem Gedenken in die Gefallenen einleitete. Gauleiter Mutschmann brachte seine Freude über den schönen Verlaus des Treffens zum Ausdruck. Im über wundenen Systemstaat, in dem Deutsche sich artfremdem Geist untergeordnet hatten und Volksgenossen gegen Volks genossen standen, sei ein solcher Appell der Volksgemeinschaft nicht möglich gewesen. Heute wisse jeder, daß nur soldatischer Geist deutscher Geist sein könne. Aus ihm fliehe die Kraft der Selbstbehauptung in der Welt. Deutschland habe in fünfzehnjährigem Kamps die Lüge überwunden und die Wahrheit zum Erfolge geführt. Aus dem Ambo» sei ein Hammer geworden, wie ihn der Frohnauer Hammer in seiner Wucht darstelle. Deutschlands Kraft liege in der Einig keit des Volkes, die nicht besser als bei dem heutigen Grenz- landtresscn verkörpert werden könne, wo sich Volksgenossen aller Schichten in Liebe zu Volkstum und Heimat zusammen fanden. Die Jugend gebe die Gewähr für die Zukunft, und ein jeder fühle sich mit seinen Volksgenossen verbunden. Kreisleiter Vogelsang gab dem Gauleiter den Treue- spruch des erzgebirgischen Grenzlandoolke» mit auf den weg: ,.veitsch on frei wolln mer sei, on do bleibe« mer a -erbet» weil mer Arzgebercher sei". Die 5S0'3ahrleier in Frohnan „KOO Gohr Hammr"l Zwischen zwei Masten spannt sich das weithin leuchtend« Schriftbild über die Sehmatalstratze in Frohnau. Durch eine Gasse von Birken und Tannen führt der Weg hin zum alten Hammerwerk, das in diesen Tagen im Mittelpunkt einer der größten Feiern steht, die das Ober erzgebirge je erlebte. Vielgestaltig und wechselhaft war das Schicksal dieses einzigartigen Kulturdenkmals im Wandel der Jahrhunderte. Zeiten deutscher Gröhe, Jahre des Nie derganges sind an ihm vorbeigeganaen. Wenn das Ober erzgebirge in überwältigender Geschlossenheit an dem Grenz- lanotreffen für Volkstum und Heimat teilnimmt, so ist es neben der Liebe zur Heimat das Herzensbedürfnis, den Dank abzustatten für die Erfolge der nationalsozialistischen Ausbaumahnahmen, die dem fleißigen Grenzlandvolk des Obererzgebirges Aufstieg und Wiedergesundung gebracht haben. Der erste Tag des Grenzlandtreffens stand im Zeichen des 500. Jahrestages des Frohnauer Hammers. Am Frei tagnachmittag fanden sich die Schulkinder aus Annaberg, Buchholz und Frohnau zu einem fröhlichen Fest am Hammer zusammen. Am Abend hielt der Hammerbund, der sich di« Erhaltung des Hammerwerkes zur Aufgabe gemacht hat, im Herrenhaus des Frohnauer Hammers eine Festsitzung ab. Nach einem Gedenken an den heimgeaanaenen letzte Vorsit zenden des Bundes, Studiendirektor Professor Dr. Raschk«, sang ,Fr Kaaden Alfred" sein Hammerlied und die „Leit vom Hammrbnnd" schlugen mit den Holzhämmerchen den Takt daW. Kreisielter Vogel sang hieß als Vorsitzender des Bundes in erzgebirgischer Mundart die Gäste willkommen. In bunter Folge wechselten nun Liedervorträge mit den „Schnorten" vom Gehner Friedl. Die Klippmävel in ihrer neuen Erzgebirgstracht sangen Heimatlieder. Die Reihe der A ichen eröffnete der stellvertretende Kreishauptmann von rat Dr. Walther, der von 1919 bis 1 rbundes war. Das Glück ¬ ans des Erzgebirgsvereins überbrachte besten Vorsitzender, Oberstndiendirektor Grundmann. Der Heimatdichter Weigel, Chemnitz, übermittelte die Grüße für de« Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Namens der Stadt Annaberg sprach Bürgermeister Dr. Riedner. In ollen Ansprachen kam die unlösliche Verbundenheit der Erzgebirgler mit ihrer Heimat- schölle zum Ausdruck. Recht luftig ging» zu beim „Hutzn- ohmd" im Hammerhaus, das im Schein ungezWter Lam pen erstrahlte. «es«- -e§ Reichrstatt-allers k »«tzlstz Die Landesbauernschaft Sachsen führt jährlich einig« Tierschauen durch, um der Landwirtschaft der einzelnen Kreise das für die verschiedenen Tiergattungen gesteckt« Zuchtziel vor Augen zu führen. Welchen Anklang derartige Schauen finden, zeigte der starke Besuch der mit einem Reitturnier verbundenen Kreistierschau Rochlitz, die da» Tierzvchtamt Chemnitz in Verbindung mit der Kreisbauern schaft Rochlitz am 27. und 28. Juni veranstaltete. Ein« besondere Auszeichnung für die von etwa 800 Volksaenos- Während der erst« Tag der Kreistierschau besonder» dem Richten der Tiere gewidmet war, stand der zweite Tag im Zeichen der Schau und des Reitturniers. Nach Eröfs- nung durch Kreisbauernführer Heyne sprach Landesbauern, sichrer Körner über den Sinn solcher Schauen, wobei er betonte, daß es Pflicht aller Tierhalter sei, den hier gezeig ten Leistungen nachzueisern. Unter den hervorragenden Leistungen, die das Reit turnier zeigte, fanden besonderen Anklang die Fahrerqua drille der NSKK-Motorsporischule Rochlitz, die Voltigier- und Leibesübungen von Schülern und Schülerinnen der Landwirtschaftsschule Rochlitz, die Springauadrille der Reit- und Fahrschule Wermsdorf und die Jagdspringen. «en au» Stadt und Land besuchte Schau bildete die Anwe senheit einer Anzahl Gäste am Sonntag mit dem Reichs- statthalter Mulschmann an der Spitze. Neben ihm hatten sich unter anderem einaesunden der Reichsinspekteur für das NSKK, SA-Truppenführer Osfermann, Kreishaupt mann Gruppenfülner Schepmann, Wirtschaftsminister Lenk, Londesstellenleiter Salzmann und Landesbau- e njührer Körner. Kameradschaft der Frontkämpfer Verirrter der British-Legion auf dem ReichSkriegertag. Frankfurt a. M., 29. Juni. Am Sonntag fand in Limburg a. d. Lahn ein gro- ßes Treffen des Gaues Südwestdeutschland der ReichSver- einigung ehemaliger Kriegsgefangener statt, an dem auch über SO Vertreter der British-Legion letlnahmen. Die Engländer waren am Tage vorher Gäste der Stadt Frankfurt a. M. Sie wurden, nachdem sie am Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof einen Kran, niedergelegt hatten, zusammen mit Vertretern der Retchövereinigung im Kai- sersaal des Römers von Oberbürgermeister Staatsrat Dr. Krebs begrüßt. Außerdem treffen am SO. Juni 17 britische Frontka meraden unter Führung eines früheren Generalmajor« in Bremerhaven ein. Dieser Besuch ist eine Erwiderung auf den Besuch der dem Deutschen ReichSkriegerbund (Kyffhäuserbund) e. V. angehörenden Kameradschaft der 1. Garde-Dragoner im Januar ds. Js. in Wales. Nach einem Empfang im Bremer Ratskeller kommen die briti sche» Kameraden nach Berlin, wo eine feierlich« Kranz niederlegung am Ehrenmal Unter den Linden stattfindet, an die sich ein Empfang durch einen Vertreter der Regie rung anschließt. Am 4. ds. Mts. treffen die britischen Frontkämpfer in Kastel zum Besuch des ReichSkriegerta- ges ein. Am 6. Juli wird der Herzog von Braunschweig die britischen Kameraden, die von einem Besuch der West- fälisthen Stadt Warburg zu deren SOOjährigem Jubiläum nach Blankenburg kommen werden, empfangen. Staatssekretär Grauer« im einstweilig«« Ruhestand Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß vom 2». Juni IWUZ den Staatssekretär im Reichs- und prenßi- schen Ministerium des Innern, Grauert, auf seinen An trag in den einstweiligen Ruhestand versetzt. IWagenborg-Archiv — Ml