Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt 8». Jehr«. MitNvmh, 7. Okttber 1S8«, s»r«»S ^?23S Drahtanschrift» Tageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. VL Poftschecktont« Dresden 1580 »irokasie: Riesa Nr. 82 ««d Anzelger MMÄ «ad Mzeigerf. und des Hauptzollamte- Meißen . Der Führer eröffnete das Winler- WSwert des deuffche« Volles Soffnung Ml- Vertrauen Aum vierkenmal schickt sich da« deutsche Volk an. den -rohen Kampf gegen Hunger und Hätte aufzunehmen: Vie Aktion für da» vierte Wlnlerhllfswerk de» deutschen Vol ke» 19Z8/Z7 hat am Dienstagabend begonnen. Zn drei ge waltigen. friedlichen Feldzügen hat die Rolgemeinschaft de» deutschen Volke» dle Riesensumme von fast 1100 Millionen Reich»mark aufgebracht, ein glänzender und überzeugender vewei, für den Soziall»mu» der lat. den der Rational- sozialismu» Deutschland gebracht hat und der ohne Beispiel tu der Geschlchie der Menschheit dasteht. Der hohen Bedeutung, die dem Winterhilfswerk zu- kommt, entsprechend, ist in sedem Jahr der Beginn hier,zu die feierliche Eröffnung durch den Führer Dir Zahl der freiwilligen Helfer, die auf Einladung de, Reichs» Propagandaministers der Eröffttungskundsskbung stet» bei- , wohnen, ist so ungeheuer «roh geworden, dah man in diesem Jahr die D e u ts chl o n dy a l le, den größ ten Hallenbau Deutschland«, hierzu ausersehen hatte; auch dieser Rirsenraum war bi» auf den letzten Platz besetzt. Zm Parkett und in den Rängen sahen dichtgedrängt mehr al» 20 000 Männer und Frauen. die sahrau» jahrein in opfervoller hlagebender Arbeit sich an der großen Sam melaktion beteiligen. Vie» Ist eln Ehrentag für sie. e» ist der einzige Loba für ibr« Arbeit und Müh«, dah sie an diesem Tage ihren Führer leben und sprechen Horen, in dessen Dienst ihre ganze Arbeit steh». Auf dem großen Podium an der Stirnwand der Deutsch- landhalle sahen sämtliche Reichsminister und Reichsleiter, die Staatssekretäre, Reichsstatthnlter. alle Gauleiter, die führenden Männer der Parteigliederungen, der Wehrmacht und der Polizei. Auf dem großen offenen Platz vor dem Eingang zur Deutschlandhalle standen Ehrensturme der SS.. SS. und des NSKK., im Saal bildete die SS.-Derfügungs» truppe Spalier. Die Ausschmückung de» Saale» beschränkte sich allein aus Fahnenschmuck; nur oben an der Stirnwand de« Saale» la» man in «rohen silbernen Buchstaben aus Tannengrlln da» Wort „Winterhilfswerk 1V3S 37". Der Führer wurde, al» er di« Halle betrat und unter den Klängen de» Badenweiler Marsche» da» Spalier durchschritt, mit einem Sturm der Begeisterung und Freud« begrübt. Minutenlang hallten di, Heil» Rufe durch den Raum. In der Begleitung de» Führer» kamen Reichsminister Dr. Goebbel», Staatssekretär Funk und der Beauftragte für da« Winterhilfswerk, H i l» g « n f e l d t. Standarten und Fahnen marschierten ein. Staatssekretär Funk eröffnete die gewaltige Kundge bung mit folgender Ansprache: Wieder sind di« Blicke von Millionen deutscher Volks genossen in dieser Stund« voll Hoffnung und vertrauen aus da» mit dieser Kundgebung in allen deutschen Sauen ein setzende große nationalsozialistische Sozialwerk gerichtet, von dem sie eine Linderung der Nöte de» Winter» erwarten. Wieder steht das Heer der Helfer und Helferinnen bereit, da« Letzte für da» Gelingen diese» Werke»-hmzugeben. Auch die»ma> soll der wett offenbar werden, wa» di« Kraft der Solidarität einer von einem Geist und eine« wil len erfüllten Volk»gemeiaschast zu leiste« vermag. Wir aber, die wir von Ihnen, mein Führer, mit der Durchführung dieser hohen Aufgabe betraut worden sind, geloben Ihnen, alle unsere Kräfte wiederum freudig dafür einzusetzen, daß die Gemeinschaft der Gebenden und Emp fangenden als eine echt« und wahr« Notgemeinschaft noch enger, noch stärker wird, damit wir Ihnen am Ausgang de» Winters melden können, dah in Deutschland kein Volks genosse gehungert und gefroren hat. Aeitzrmivlster Dr. »oebbels zab einen grohangelegten Rechenschaftsbericht über )ie bisherigen Winterhilfswerk«, insbesondere über da» de» Jahres 1935/36, und betonte dabei einleitend, daß dies« Winterhilfsaktion, di« im ersten Jahr noch fast undurchführ bar erschien, heute geradezu ein« liebe Selbstverständlichkeit geworden sei. Not werde es immer geben, es komm« nur darauf an, wie ein Volk seine Kräfte mobilisiere, um ihr zu begegnen. „wir wollen", so betont« vr. Goebbel», «auch ft» kommenden Muter kein Mittel unversucht sage«. » tzeU Armen und Bedrängten zu Helten und den Makel von lhnen zu nehmen, baß er um da», woraus er in unsere« national sozialistischen Staat Anspruch erheben kann, betteln muh. Da» ist ein Ausdruck jene» deutschen Sozialirmu». wie Sie. mein Führer, ihn un» schon in der Kampfzeit gelehrt haben. I ein Sozialismus, der nichts mehr mit Mitleid und Mild tätigkeit zu tun hat. und -er zugleich eia nationale» ve- kenntni, ist." Das Winterhilfswerk wird das ganze deutsche Volk al» eine Einheit sehen. In einer zerrütteten, von sozialen, wirt schaftlichen und nationalen Kellen erfüllten Welt wollen wir bei uns zu Hauie einen Schutzwall gegen di« Anarchie oufrichten, die wir überwunden haben. Deutsch land ist «in Block der Ordnung geworden, und diele Ord nung beruht auf der sozialen Gerechtigkeit. Bei un» Ist die Bolksgemeinschast nicht nur do» Ergebnis einer systematischen Propaganda und Volksausklorung sondern darüber hinau» auch de» großen geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Um schulungsprozess«,, den der Nationalsozialismus durchge- führt hat. . , «va» deutsche Volk", ries Vr. Goebbel» unter laugau- hattendem veisall au», „Ist heute von dem sicher«« Gefühl erfüllt, daß der Führer an der Spitz« de» Volke» kelu« Handlung tut» und keine Handlung zaläht. dle nicht am Ende zum Segen und zu« Wohl de» deutschen Volke» aus schlägt! Darum vor allem fühlt sich unser Volk glücklich und zufrieden!" Wenn eine mißgünstige Auslandspresie un» vorwirst, dah wir Sorgen hätten, dann lind wir aut da» festeste davon überzeugt, so erklärt« der Minister unter erneutem Jubel, dah der Führer immer Mittel und Wege finden wird, um sie mit Hilfe des deutschen Volkes zu überwinden. Wir haben den nutzlosen Streitereien des Parlamentarismu» ein Ende gemacht und mit der Tat angeiangen! Der Appell de» Führer» an die Nation hat auch in dieser Beziehung, wie immer, einen Widerhall im Herzen de» Bolkes gesunden. Wir haben vor allem die Freude gehabt, dah sichdieAermstenunteresPolkesam uneigen nützigsten und opferbereitesten für dies« soziale Tat zur Verfügung gestellt haben. Stürmischer Bei fall begleitete diese Feststellung des Minister» ebenso wie seine Erklärung, daß unser Volk mit dem Winterhilfswerk nicht nur eine Dankesschuld an die Armen sondern vor allem auch andenFührerabgetragen und abzu tragen Hobe. Der Minister brachte an Hand vieler Zahlen die Bilanz -es «zerflossenen Winterhilsswerkes zur Kenntnis; er wer» I re» dtt Tatsache, daß da» Winterhilfswerk 1V35S« mit s seinem 372 Millionen-Gelamtergebni» wiederum «in« Stei gerung gegenüber dem de» Vorfahre» darstellt, al» einen neuen Beweis für den nachgerade zu einer Selbstverständ lichkeit gewordenen Opsergeist unseres Volke». Bei dieser Gelegenyeit erwähnt« der Minister, daß für di« von der Reichsbahn frachtfrei beförderten 59,3 Millionen Zentner Güter 197 674 Waggons zu je 30V Zentner Ladegewicht erforderlich wären und dah ein au» diesen Waggon» zu- sammengrstellter Güterzug die Länge von 1977 Kilometer haben wurde, was der Entfernung von Stettin nach loled» oder von Berlin nach Madrid entipreche. Wer diesen Zug an sich vorbeisahren lassen wolle, müsse neunundoierzig Stunden warten und würde in jeder Minute vierundachtzig Waggon» zählen. Mit der Herstellung der SV1SVVVV ver teilten Brote würden sämtliche Bäckereien von Groß-Berk» zweirinoiertel Monat lang voll beschäftigt sein. Dr. Goebbel» teilte mit. -oh -ie Durchschnitt»zahlen der voa -en eiazeluev Wlnterhilsswerken betreute» Volk»ge«»fje» voa 16817000 über 13866666 aas 12 969 606 i« vergangenen Winterhilfe werk zarÜckg«- gaagea seien. L, gehe -araa» eindeutig die gü»Utge «asmirkaag derklrbeltsschlacht hervor, die kle Zahl -er zn Vetreaea-ea inzwischea ,« säst vier MMiaa« herab^e-rück» habe. Da» Gesamtaufkommen durch die Zahl der Betreuten zu teilen, wie da» eine gewiss« Au«lond»press« mißgünstiger Weis« getan hab«, sei rein« Unvernunft. Man müsse ja bedenken, daß sich unter den Betreuten weil über vier Mil» lionen Unterstützte befunden hätten. Diel« Kritiker täte«, so erklärte Dr. Goebbel» unter stürmischer Zustimmung, bester, sich um die Winterbetreuung in ihren eigene» Läa- detzn^u kümmern. Weiter teilte Dr. Goebbel» mit. daß die Zahl der geg«» Entgelt beschäftigten Helfer nur 0,6 v. 5z. ausmach«, und daß di« Aufwendungen für Löhne und Gehälter, aemesten an der Gesamtleistung, nur 1.64 v. H. darstellten. Lena di« Eintopfspende eine Steigerung von 2 38S0VV Reichsmark zu verzeichnen hätte, so sei das «in Zeichen dafür, dah dieser anfang» heftig bekämpfte Bestandteil de» Winterhilfswer ke» sich zunehmender Beliebtheit erfreue. Wie tief der natio nalsozialistisch« Gedanke im Volk Wurzel gefaßt hab«, beweis« vor allem auch da, glänzend« Sammelergebni, de» Tages der Nationalen Solidarität. Di« Sammlung unter den Au»land»d«utsche» habe eine Erhöhung um 95 v. H. auf 17S1VVV Reichs mark gebracht. .Zch mochte diese Gelegenheit benutzen", s« erklärte der Minister unter lebhaftestem Beifall, ^.um vg« (Fortsetzung auf der nächsten Gelt«) (Lagenborg-Archiv — M.j