Volltext Seite (XML)
Morgenausgabe 1S-. Jahrgang Nr. 205 ISIS Soimudrna, ürn 24. klpril Uhr / >kt. !t»- n n len In «il er- ren de ZNS ckr« ja» :er- ut- ^al- tio- sll- nt- ren 4vn 'vn len iel> ses , in inä 8e- l)i« ien cker ich no- en. ISN arx reu cker em ) o- >ktt- ur. äis in ist. Zn Siidostgalijien «ud in der B» ko» wina keine Veränderung. Der Stellvertreter de» Ehess de» Seneralstabe». ». Hoefer, Feldmorlchall-Leutnont. glänzend bewährt. Möge ihr auch fernerhin die hohe Freude beschicden sein, ihrem obersten Kriegsherrn und unserem Jubilar zu bewei'en, dass ihr beider Trachten und Mühen znm Besten des Vaterlandes nicht vergeblich gewesen sind.. . -x- Zum Jubiläum des Großadmirals von Tirpitz schreibt die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" u. a.: „Zu einer Zeit, wo Deutschland, von allen Zeiten überfallen, gegen eine Welt von Feinden lämpst, darf Großadmiral von. Tirpitz, obwohl der ge plante Ausbau der Flotte noch nicht zur Vollendung gekommen ist, die Früchte rastloser und zielbewußter Arbeit ernten und mit stolz auf seines Lebens Werk blicken. Wenn heute die Kaiserliche Marine ihrem Meister Dank und Glückwunsch darbringt, so tut sie es gleichzeitig im Namen des gesamten deutschen Volkes. Möge uns vergönnt sein, den hochverdienten Staatssekretär noch lange an der Spitze der deut schen Marineoerwaltung zu iehen, zu Nutz und Frommen unserer allzeit kampfbereiten Flotte, in deren Annalen der Name Tirpitz mit unvergänglichen Lettern eingegraben jein wird." blutigen Oktobertagen hatten sich Deutsche und Eng länder in der Gegend nördlich von Ppern gegenüber gestanden: in zäher, unermüdlicher Arbeit, Winden iin Wettern trotzend, hatten sich die Deutschen hier eine Mauer errichtet, an der jeder feind liche Sturm zerschellen mutzte. Und nun sind sie, als der Feind dennoch den Sturm wagte, selbst aus ihren Schützengräben herausgesprun gen, haben die Andringenden aufs Haupt geschlagen und haben sie vor sich her gejagt in wilder Flucht bis über die Ufer des Ppern-Kanals hinaus. Nun mag Herr French versuchen, den Deut schen den neugewonnenen Raum streitm zu machen: er darf eines heitzen Empfangs versichert sein. Inzwischen hat auch in dem Gebiet zwischen Maas und Moseldie erhöhte Gefechtstätigkeit, die am 20. April einsetzte, ihren Fortgang genommen. Hier und da ist es den Franzosen zwar gelungen, in die vordersten deutschen Schützengräben bei Ailly uns Apremont einzudringen: aber zu meist wurden sie wieder hinausgeworfen. Die deutsche Linie bleibt unerschütterlich. Auch von der Nordsee kam gute Kunde. Die Vorstötze englischer Unterseeboote in die deutsche Ducht der Nordsee sind völlig gescheitert. Die deutsche Admiralität hat zu unser aller Genugtuung feststellen können, daß dabei ein, wahrscheinlich sogar mehrere dieser feindlichen Fahrzeuge vernichtet worden sind. Nun hat aber auch die deutsche Hochseeflotte in der letzten Zeit Kreuzfahrten in der Nordsee unternommen: sie ist dabei sogar bis in die eng lischen Gewässer vorgedrungen. Aber nirgends hat sich ihr die Flotte Englands gestellt. Nach wie vor hält Herr Churchill seine wertvollen Panzerschiffe verborgen. in e s ns )as der u - be eilt lliy ber «er lab den ibe, en- n - vor rhn ren atz. er -ge ckte st- der mit >er- seit in- gs. hre em als ge- rn- satz ter «ei ner hat die ben lag se bei :rs- «om ges arb md, nn, hat aen > s- w - rk- >kl- »I- ie ark ten kke, nt- mx US L - in 24) mit 386 n - ins or- ien en. r u bst cal- S) Eine neue Heldentat -es Landungskorps -er „Em-en". will. Berkin. 23. April. Die Besatzung S. M. S. „A i) e s h a", das Landungskorps der „Emden", ist am 27. März in dem arabischen Hafen Lidd, südlich Dschidda, angekommen, nachdem es ihr gelungen war, zum zweiten Male den kng'isch-sranzösischen Bcwachunqsstreitkräs» len zu entgehen und den 3iiü Meilen langen Seeweg von Hodeida nach Lidd unbe merkt vom Feinde zurückzulegen. Auf dem Weitermarsche zu Lande wurde sie von Ara bern, die von den Engländern bestochen waren, angegriffen. In hartem dreitägigen Kampfe wurden die Angriffe der Räuberbanden abgeschlagen, bis der Weg zur Hedjchas-Bahn frei war. Leider hat die tapfere Schar hierbei schwere Verluste erlitten. — Ein Telegramm aus dem türkischen Hauptquartier meldet, Latz Leutnant zur See Rode rich Schmidt, der Matrose Rademacher und der Heizer Lauig gefallen sind, während einige Leute der türkischen Begleitmannschaft und die Matrosen Mauritz und Koschinsky schwer sowie der Matrose Witte leicht verwundet wurden. Die Verwundeten befinden sich in guter Pflege im Militärlazarett zu Dschidda. Der österreichische Tagesbericht. ulb. Wien, 23. April. Amtlich wird bekannt gegeben: Die allgemeine Lage ist unverändert. An der K a r p a t h e n f r o n t vereinzelt Ge schützkämpfe, wobei unsere Artillerie im Abschnitte Nagy Polanq, deutsche Artillerie bei Koziowa mit Erfolg wirkte. Vor Lea Stellungen am Uzsoker Pah nach dem abge schlagenen Sturmangriff der Russen verhältnismäßig Ruhe. Alle Gefangenen bestätigen die schweren Ver luste des Gegners. Oestlich des Passe» wurde gestern ein starker Stützpunkt des Feinde» dd--—sde lelpslg uns Vorort, Sur» uns«» rn>a« VaAUAAPkaifa» unSSp,oit«ur«rmaltSollchtn»hau»-,drocht: «»«atllch 1.2» M-, vlrrtollllhrNch S.7S M. Lei Ser VrpHSstostrU,, unser« ZNiole« unt Nuo»ad,N«U«n odgehoU; monatlich IM., virrtrpLhrlich z M. Durch uus,r« au«»Srtig«n Mal,« lno hau» erbracht: monatlich 1.S0 M., »l«rt,llltt>rllch 4.LS M. Vurch Sl, Post; i«n«rl>ald vrutsch- lanS» und Srr Srutschr« Kolonln, monatlich 1.SS M., virrtrljShrUch NI., auoschlirßllch p»std,st,lla«lS. Preis S,r <ln,«Inumm,r IS Pf. 0« Leipzig, ürn Nachbarorten unü Sen Erlen mlt eigenen Malen wlrS ül, fidenSauogabr noch am fldenS üe» erscheinen» la» hau» geliefert. Der Uebergang der Deutschen über den Ypern-Kanal Eine neue Heldentat des Landungskorps der „Emden". Erfolge deutscher Artillerie an der Aarpathenfront. — Der Zar in Leinberg. für gnzeigrn au» LeipUg un» Umgebung Sie /^»«A*kaenprelfe.,fpalttg» p,tin,u«2rp<, »I, n,klamr,«u«, m., von ou.wirt» ZS Pf., Nrklamen 1.2» m.. Klein« stnzeigen Siepetitzeile nur SSpf.,b.wt»S,rh»l.Nad.,fInH»tgen von0,i>or»«n im amtlichenreiiüiepetit- zeit, SS Pf. Veschäftoanretgen mit plaNvorschrist 'm Preis« «rchökt. Rabatt nach gortf. »«ilagen: vesamtaufl. 7 M.Sa» rousenS ouoschl. Postgrduhr. ftnzeigen-stnnahme: 1»hanni»gast«5, bet sämlUchrn >>lia,en S«o Leipziger Lageblatt«» unS allen stnnonc«n-<epeSiti»nrn Se» Zn- unS »tuclanSe«. da» Leipziger Tageblatt erscheint Werktag» rmal.e onn-u.Zciertogo i mal. vertincr NeSaktion: ZnücnZetten >7, >ern>prech--!aschluft: 0ansa llr. die günstigste Gelegenheit zur Entfaltung, zur Vorbereitung auf tue damals kaum geahnte ge waltige Ausgabe, die ihn später an die Spitze des Rcichsiuarincaints rief. Damals war cs, als er sich den ehrenden Beinamen „der Mei ster" bei seinen Freunden und Mitarbeitern ge wann. Es ist bekannt, dass die deutschen Torpedo boote sich unter den schwierigsten Verhältnissen stets bewährt haben. ' Als Kapitän zur See und Ehef des Stabes des Obertommandos der Marine kam der Zu bilar in die Lage, maßgebende Kritik zu übeu an dem damaligen Schilfsbestand unserer Marine und der Art ihrer Verwendung. Umfangreiche taktische Untersuchungen, die großzügig angelegt und durchgeführt wurden, sowie Vergleiche mit den Ergebnissen früherer Seekriege beim Stu- oium der Seelriegsgeschichte führten zur Au,- stellung von Grundsätzen für die deutsche Flotten- organstaiion und die von uns cinzuschlagende Marinepolitik. Interessant ist, daß zu jener Zeit ein ameri kanischer Seeoffizier, Kapitän Mahan, nach um fangreichen Studien der Seetriegsgejchlchte mit einem Werke hervoctrat, in dem ec den Ein fluh der Seemacht auf die Welt geschichte uno besonders den bervunoerns- werten Gebrauch, den England von seiner Flotte zu machen verbanden hatte, zur großen B.f^eol- gnng der Engländer oarste.lte und damit un parteiisch bestätigte, was dura) mehrjährige prak tische Arbeit auch bei uns als Wahrheit erlannt worden war. Wohl hatte das Oberkommando der Marine dem Staatssekretär des Neichsmarlncamts eine taktisch nno strategisch gut motivlercc Basis für die bringend notwendigen Anforderungen der Flotte gegeben, die innerpoliuschen Verhältnisse jedoch, das wenig vertrauensvolle Verhältnis zwischen Negierung und Volksvertretung machten es dem Admiral Hvllmann unmöglich, die für eine gedeihliche Entwicklung notwendige lang fristige Anerkennung der Marinebedürsniste zu er langen. Noch im Hintergründe hatte Konter admiral Tirpitz, der inzwischen zum Ehef des Kreuzergcschwaders cruanut woroeu war und in Ostajien Handel und Wandel, Land und Leute kennen zu lernen Gelegenheit hatte, klar erlannt, daß das Schicksal der Marine, besonders ber Schiffbau im Interesse der Industrie sowohl als auch dec Steuerzahler, dem jährlichen Partei kampf im Reichstage entzogen werden müs,e. Mit dieser Erkenntnis arbeitete sich der Seeoffizier in unserem Jubilar zum Diplomaten und Staatsmann durch, sobald er nach dem Rücktritt des Admirals Hollmann an die Spitze der Marineoerwaltung gerufen worden Ivar. Erst wägen, gründlich wägen, dann »vagen und mit zäher Energie das Zwl nicht aus den Augen lassen, jeden Widcrstano geschmeidig über winden, das Glück beim Schopfe fassen, das war die Methode, die dem neuen Staatssekretär zu deu iu aller Welt bekannten großartigen Er- folgen verhalf; mit echt deutschem Bienenfleiß, getragen vom regsten Pflichtbewusstsein, war er immer an der Arbeit zu prüfen, oo er in seinem Amt noch auf dem richtigen Wege sei, ob die Vor aussetzungen für das Flottrngefetz noch zulräfcn, und andernfalls unverzüglich das Fundament auszubessern, auf dem jetzt unsere Flottenmacht ruht. Die Propaganda des Flotlenvereins setzte ein; mit welchem Erfvcg, ist bekannt; wie oenn überhaupt dem Staatssekretär v. Tirpitz zu erkannt werden darf, daß er bald em feines Ver ständnis für die Macht und die Interessen der Presse entwickelte und sich dieses Instruments mit Geschick bediente gegen die zahlreichen Feinde der deutschen Flotte hüben und drüben, innen und außen, wo immer sic sich auch zeigten oder versteckt hielten. Im Reichstag uno un Volke wuchs niir dem Widerstand von außen, mit den groben Drohungen an der Themse die Erkennt nis, daß die Entwicklung der Flotte richtig und sehr wichtig war; die glatte Annahme der hohen, immer mehr steigenden Anforderungen für die Marine zeigten Herrn v. Tirpitz, wir sehr man ihm vertraute. Wir alle dürfen uns glücklich preisen, daß unser Kaiser diesen Tüchtigen er wählt und mit unveränderter Zuneigung seinem treuen Diener und Ratgeber den Rücken gestärkt hat, damit dieser die schwere Bürde der Verant wortung in ungeminderter Kraft und Schaffens freude tragen konnte. Im Kriege mit der ersten Seemacht der Welt hat unsere Flotte sich überall /trntsblLtt des Rates und des pokzeuuntes der Stadt Leipzig NeüoMo« u«ü v«schüft»st,ll«: Z»hanni»,oss, Nr.«. » Zernfprech.MnschluK Nr. 14004, 1»»»» unü 110-4. Großa-miral v. Tirpitz. Zum fünfzigjährigen Dienstjubiläum. Vom Konteradmiral z. D. Kakau vom Hose. Welcher Deutsche betrachtet nicht mit Stolz und Bewunderung den Wandel, der sich in der Wertschätzung der deutschen See macht vollzogen hat zwischen jener Zeit, als unser Jubilar am 19. Marz 1849 zu Küstrin a. O. das Licht der Welt erblickte, als Lord Palmerston, Englanos Premierminister, dem Frankfurter Parlament bedeuten ließ, daß er die in der Nordsee die deutsche (schwarz-rot gol dene) Rcichsflagge führenden Dampfschiffe als Piraten behandeln lassen würde, uno heute, wo Kaiser Wilhelm II. ohne ernste Sorge um den Schutz der deutschen Küsten den gewaltigsten Weltkrieg nach Osten und Westen fuhren lann, wo die englische Armada, weil sie in ihren eigenen Krregshäfen sich nicht mehr sicher fühlt, im äußersten Nordwesten Großbritanniens ver steckt worden ist, aus Furcht vor dem Angriff der vorzüglichen, schneidig geführten deutschen Unterseeboote und Marineluftschisfe. Viele tüch tige Männer und hervorragende Geister aus allen Kreisen Deutschlands haben vor ihm au dem großen Wert ihr redlich Teil an Arbeit und Mühe geleistet und die Grundlagen vor bereitet für den stolzen Ausbau unserer Flotte; allein der schnelle gewaltige Ausschwung un seres Voltslebens in den letzten Jahrzehnten, die inner- und außerpolitischen Verhältnisse des Kaiserreichs brachten es mit sich, daß die er freuliche Entwicklung unserer Kriegsmarine lange Zeit aus einem Stadium der Unsicherheit, der tastenden Versuche nicht herauskam. Erst dem Großadmiral v. Tirpitz gelang cs, aus deu Mißerfolgen seiner Vorgänger im Neichsmariue- amt die richtigen Lehren zu ziehen, das Ziel genügend weit zu stecken und unbeirrt durch Widerstände aller Art die Organisation der deut schen Flotte durchzusctzen; die Höhe, die unsere Seemacht heute erreicht hat, ist sein unbestrittenes Verdienst. Aus naheliegenden Gründen muß die volle Würdigung der Persönlichkeit und der Ver dienste des Jubilars ruhigeren, späteren Zeiten Vorbehalten bleiben. Sein Wirken ist, so Gott will und wie wir alle hoffen, noch lange nicht abgeschlossen. Ter Werdegang des Großadmirals begann mit der Einstellung des Sechzehnjäh rigen als Scctadett in die damals preußische Marine am 24. April 186ö. Schon früh er weckten die besonderen Fähigkeiten Tirpitz' die Aufmerksamkeit seiner höchsten Vorgesetzten. Als Kommandant des Torpcdojägers „Zieten" konnte der Kapitünleutnant Alsred Tirpitz am Schluß einer Inspizierung der Marine im Kie ler Hafen, die Kronprinz Friedrich Wilhelm, be gleitet von seinem ältesten Sohne, dem Prinzen Wilhelm, im allerhöchsten Auftrage im Jahre 1880 vornahm, zum ersten Male die Wirkung der neuen Torpedo w affe vorsührcn, deren endgültige Einführung und Leistungsfähigkeit seinem wohlgegründeten Optimismus zu danken Ivar. In voller Fahrt wurde aus dem llnter- wasserbugrohr des „Zielen" ein Torpedo auf die alte Dampfregatta „Barbarossa", die vou England als Fregatte „Britannia" gekauft und Flaggschiff der deutschen Flotte im Jahre 1849 unter dem Befehl des Admirals Brommh ge wesen war, abgefeuert, der so sicher traf und wirkte, wie die Torpedos des Kapitänlcntnants Otto Wecdigen. Nachdem General von Eaprivi die Leitung des Reichsmarineamtes übcrnom- inen hatte, wurde das Torpedowcscn, das den Bau großer kostbarer Schiffe jedenfalls für die kleineren Marinen entbehrlich zu machen schien, aus Gründen der Sparsamkeit ganz besonders gefördert. Die Schaffung einer Torpedoboots flotte, im besonderen die Bestimmung des Boot- thps, die militärische Organisation und Aus bildung der Truppe, die Aufstellung der Grund sätze für ihre kriegsmäßige Verwendung, die Instandhaltung, Mobilmachung und Verwaltung der Torpedoboote und ihrer Besatzungen, die im Interesse der Schlagfertigkeit und Sparsamkeit dem Einfluß der Werftvcrwaltung entzogen blie ben und den Torpedobootsabteilungen zuge wiesen wurden, boten dem Tatsachensinn, der streng sachlichen Kritik, dem Organisations- und Verwaltungstalent des Korvettenkapitäns Tirpitz Zu -en Tagesberichten. Eine neue glänzende Wafsentat der Deutschen! Der Uebergang über den Ppern-Kanul ist erzwungen! (Das Wölfische Büro hatte gestern wieder einmal, wie leider schon so oft, den Tages bericht fehlerhaft übermittelt; es mug „Ppern- kanat" statt „Pserkanac" heißen.) Der Ppern- kanal ist dce kanalisierte Pperlce, durch die Ppern mit dem Flußgebiet der Pier verbunden wird. Er erstreckt sich in nordwestlicher Richtung von Ppern, geht in der Nähe des heiß umstrittenen, jetzt wieder in deutsckjen Hunden befindlichen Ortes Drce Grachten vorüber und mündet südwestlich von Dix- muiden, nicht weit von Nieucapellc (nicht zu ver wechseln mit Neuve Ehapelle!) in die kanalisierte Vser. Dieses Gebiet zwischen Ppern und Dixmuioen war der Schauplatz der jüngsten Heldentat des deut schen Westheeres. Oestlich von Ppern hat der ge waltige, überwältigende Stoß der deutschen Truppen eingesetzt. In uno bei Langemarck, das 71/2 Kilometer nordöstlich von Ppern liegt, hatten sich Engländer und Franzosen starke Verteidigungs stellungen eingerichtet. I" erbitterten Kämpfen wurden sie hier geworsen und mußten dem unwider stehlichen Ansturm der Deutschen weichen. In einer Breite von !> Kilometern stürmten die Deutschen vor wärts, eroberten die Höhen östlich und stidlich von P i l k e m, eroberten hierauf das Dorf Pilkcm selbst und erzwangen sich in hartnäckigem Ringen weiter .lordwestlich bei Steenstratc und Het Sas den Uebergang über den Ppernkanal. Hier setzten sic sich auf dem westlichen User des Kanals fest und bedrohen nun Zuydschotc. Während Herr Iofsrc noch am Donnerstag abend in seinem Berichte ver kündete, die Deutschen seien nördlich Langemarck von den Engländern endgültig zurückgeichlagen, hat die deutsche Kampfdegris.crung ihm über Nacht einen dicken Strich durch seine schöne Rechnung gemacht. Sie gewannen schnell an Boden und jagten die zweifellos dieses furchtbaren Gegenstoßes nicht ge wärtigen Engländer aus Langemarck, Pilkcm. Steenstratc hinaus, trieben die Fliehenden durch die Wässer des Kanals, und ruhten nicht eher, als bis sie sich an dessen westlichem Ufer eine stchcre Stellung erkämpft hatten. Immer enger, immer atembedrückendcr schließt ich der eiserne Ring der Deutschen um Ppern zu- ammen. Nur noch die Westseite der Stadt hat sich bis her der Umklammerung erwehren können. Ter starke Einbruch am Pperntanal bedroht aber fetzt die eng lisch-französische Front auch auf dieser Stelle in sehr bedenklicher Weise. Herr French hatte schon lange durchblicken lasten, daß nun bald auch die große englische Offensive einsetzcn würde. Durch diese An kündigung wollte er offenbar die klagenden und murrenden Stimmen, die seit den schweren Verlusten der Engländer bei Neuve Ehapelle immer lauter geworden waren, einigermaßen be schwichtigen, und nun hat sich die fast frohlockend angekündigte Offensive in eine furchtbare Nie derlage verwandelt! Eine Niederlage, deren Größe und Bedeutung an der Beute zu ermessen ist, die den ruhmbedeckten Siegern in die Hände fiel: 30 Geschütze, darunter vier schwere englische, mußten die Feinde im Stiche lassen, und 1600 Franzosen und Engländer mußten sich er. geben. Wie gewaltig mögen da die Zahlen der toten und verwundeten Feinde sein! Seit den