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ISS I. Beilage znm Riesaer Tageblatt. Montag, 1«. Augnft 1S37, avenvs SS. Jayrg. Der große FeMonntag des 7VV jäheigen Verlin Berlin im Festgewand Ein strahlen- schöner Gonntagmorgen begrüßt das kOOMrig« Geburtstagskind Berlin. Die Gtadt harter Arbeit, intensiven Fleißes unb unbeirrbarer Schaffens kraft ist gleichsam über Nacht zu einer einzigen und einzig artigen JubiläumSstadt geworben, deren unbändiger Lebenswille sich in einem Meer von Fahnen, einem Rausch von Farben, einem festlichen Gepräge von nie gesehenem Ausmaß dokumentiert. Neven den Symbolen des Dritten Reiche» bi« städtischen oder die alten kurmärkischen Ban ner. Girlanden und Grünschmuck an den Häuserfronten. Weiß und rot leuchten überall di« Gtabtfarben. Auf grün- umkvänzten Schildern grüßt in Golbziffern die stolze Jahreszahl 700. Seit 8 Uhr schon wandern viele Tausend« aus den äußeren Bezirken zur Innenstadt, um sich läng» der Fest- »ugSstraße rechtzeitig, zum großen Teil mit Klappstühlen ausgerüstet, «inen guten Blick zu sichern. Lebhafte» Ber» kehrSgewimmel Unter den Linden, der historischen, von Fahnenwälbern umsäumten Prachtstrabe, die sonst um dies« Zett sonntäglichen Frieden atmet. Geschäftiges Leben und Treiben auch in der KünigSstraße und besonder» vor dem Rathaus, da« sich in herrlichstem Fahnenschmuck präsentiert. Totenehrung am Ehrenmal «nd am Grabe Horst Wessel» Durch nicht» hätte der Hauptfesttag besser eingeleitH werb«» können, als mit einem Gedenken an die gefallen«« dentschen Männer im großen Bölkerringen und an die Er mordeten der Bewegung. Stadtprästbent und Oberbürger, meister Dr. Lippert und Gauleiter-Gtellvertrete» StamS- rat Görlitzer legten am Vormittag um 10 Uhr in Gegen wart der führenden Männer der Partei und der Reichs- hauvtstadt Berlin sowie der Wehrmacht im Beisein einer vieltausendköpfigen Menge am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Ein Vorbeimarsch der Ehrenkompanie beschloß daS Totengedenken am Ehreilmal. Im Gedenken an sämtlich« Ermordeten der Bewegung verweilt« der Stadtpräsident auch am Grabe beS FreihettShelben der Partei, de» Sturmführers Horst Wessel, auf dem Nicolai- Friedhof einige Minuten in Andacht unb legte auch hier im Beisein «ine» Vertreter» de» Obergruppenführers einen Kranz nieder. Die Festsitzung der Ratsherren Verleihung Les VhreuschildeS der ReichShanptftaLt an Ganleiter Dr. Goebbels Di« JubiläumSwoche wurde am Mittag durch eine feierliche RatSherrensttzung im Berliner Rathaus eröffnet. An der Goldenen Pforte empfing Oberbürgermeister Dr. Lippert die SSO Ehrengäste. Eine Frontseite des Vesti bül» war den zahlreichen Ehrengaben «ingeräumt, die ber NeichShauptstabt zu ihrem 700. Geburtstage von Städten aller Gaue zugegangen waren. Kurz nach 11 Uhr erschien Gauleiter Dr. Goebbels. Nach der Ouvertüre zum »Frei- schütz" nahm Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr.Lip, Mit da» Wort. Er begrüßte bi« Ehrengäste. Insonderheit galt sein Gruß dem Gauleiter von Berlin, Reichsminister Dr. Goebbels, dem Vertreter beS Reichsministers des Innern, Staatssekretär Psundtner, dem Staatöminister Dr. Poppitz, b«r als Vertreter der Preußischen Staats- rsgterung und im Auftrage de» Ministerpräsidenten Gene raloberst Göring anwesend war, dem RetchSverkebrS- Minister Dr. Dorpmüller, den Staatssekretären v. Macken- sen, Dr. Krohn«, Milch, WillikenS, Zschintzsch u. Dr. MuhS, dem General der OrbnungSpolizet Dalucge, al» Vertreter de» MeichSführer» F und Ebes» ber Deutschen Polizei, dem stellvertretenden Gauleiter Staatsrat Görlitzer, dem Polizeipräsidenten von Berlin, Graf Helldorf sowie den Vertretern der Wehrmachtteile, ber Parteigliederungen und der angeschlossenen Verbände. Di« Gründung Berlins al» Gtadt, so suhr ber Ober bürgermeister fort, war die bewußte und kämpferische Tat einiger weniger Männer. In dieser bewußten Tat kam vor allem der Wille zum Ausdruck, hier an beiden Ufern der Spree nicht nur Handel zu treiben und manchem Ge werbe obzuliegen, sondern vor allem ein Bollwerk zu schaf fen al» Mittelpunkt deutschen Fleißes, alter deutscher mili tärischer Zucht und deutschen Kulturwillens. Wie oft wurde diese Stadt durch übermächtige Zeit ereignisse geschüttelt. Fremde Eroberer haben ihren Boden betreten und Niedertracht, Verrat, KncchtschastSgesinnung traten hervor. Ausstände und Revolten, der Tanz um das Golden« Kalb und andere böse Lüste haben diese Stadt durchtobt wie kaum «ine zweite in unserem Vaterlands Aber immer wieder kam auch in ihr da» Gute, da» in unserem Volk steckt, zum sieghaften Durchbruch. Menschen aus allen deutschen Gauen haben Berlin sein Gepräge gegeben. Und so stehen wir Heutigen, wir Nationalsozialisten, vor einem gewaltigen Erbe, da» auf uns überkommen ist. So wollen wir heute in dieser feierlichen Stunde als treue Gefolgschaft unsere» Führer» geloben, un» würdig zu er weisen sowohl der Geschehnisse unserer reichen unb viel fältig«» historischen Vergangenheit al» auch ber Verpflich tungen, bi« unS bi« Zukunft auferlegt. Wir sind un« dabei zutiefst bewußt, baß wir nicht da ständen, wo wir heut« stehen, und Berlin nicht da» wäre, wa» e» heute ist, hätte uns nicht ein gütiges Geschick Adolf Hitler al» Retter gesandt. Die Stadtverwaltung will den heutigen Anlaß be nutzen, um einen «hrenschilb der Rei-»Hauptstadt zu schaf fen. Er soll verliehen werben an Männer, bi« durch ihr« Arbeiten^ ihr Wirken und ihr unermüdliche» Streben bi«. s«r Stakst Form und ein neu«» Gepräge gegeven haben. Wir sind un» darüber klar, daß eine Auszeichnung, deren Verleihung an solche Bedingungen geknüpft ist, wohl nur einmal im Leben einer Generation zu vergeben sein kann. < Di« feierliche Eröffn«»« der 7VV»J«hrfeier der Reichs Hauptstadt Im RatSherrensttzungSsaal de» Berliner Rathause» wurde am Sonntag die 700-Jahr-Feter ber Reichshauptstadt er- öffnet. — Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lip pert überreicht Retchsminister unb Gauleiter Dr. Goebbels den Ehrenschilb ber Reichshauptstadt. lScherl-Wagenborg — M.) Di« Freigeländeschau .700 Jahre Berlin" feierlich eröffnet In Anwesenheit von Oberbürgermeister und Stadtprästbent Dr. Lippert und des stellvertretenden Gauleiters Görlitzer wurde die große Freigelündeschau „700 Jahre Berlin" unter dem Berliner Funkturm eröffnet. — Obcrbürger- meister Dr. Lippert während seiner Rebe. .Kurfürstliche Soldaten" standen neben ihm. Sie begleiteten di« Feier mit Fansarenklängen. iScherl-Wagenborg — M.j Und wenn ich Sie, verehrter Herr Gauleiter und Reichs- prinister, nunmehr bitte, dies« al« für unser Geschlecht ein malig« Auszeichnung, den Ehrenschild ber Reichshauptstadl au» meiner Hand entgegennehmen zu «ollen, so tue ich biet in dem Bewußtsein, daß wir mit dieser äußeren Ehrung nur einen Teil der Dankesschuld abtragep, die wir Ihne» al» dem Eroberer Berlin» schuldig sind. Gauleiter Dr. Goebbels spricht Anschließend bankt« Gauletter Dr. Goebvel» und ent bot b«r Stabt Berlin feinen Gruß. Er führt« «. a. au«: ES ist für unS alte Nationalsozialisten eine besondere Ehr« und groß« Freude, zum Buch ber ruhmreiche» Ge schichte Berlin» «in Blatt hin,»gefügt zu haben, von de» wir glauben und hoffen, baß e» auch von spätere« Gene rationen nicht achtlos überschlagen werden wird. E» ist un» gelungen, in knapp 10 Jahren au» dieser nach Moskau einst rötesten Stabt der Welt wieder ein« wahrhaft deutsch« Stadt z« machen. Ich hab« vor einigen Tagen «ine« Film gesehen, ber au» bisher ber Oeffentlichkeit noch nicht zu gänglich gemachten Beständen de» HeereSarchtv» zusammen gestellt war. In diesem Film wird di« rote Vorherrschaft in Berlin geschildert. Ich bin ber Ueberzeugung, baß da» Volk von diesem Film auf» tiefste erschüttert werde» wird. Denn wir können un» heut« kaum noch vorstellen, wie «S einmal in Berlin auSgeseben hat, und nur diejenigen, die damals als Zeugen und* aktive Nationalsozialisten bi« schweren Kampfjahr« mttgemacht haben, die dazu «in sehr starke» und lebhafte» Erinnerungsvermögen besitzen, könne« sich heut« noch vorstellen, durch welch« Schwierigketten Li« nationalsozialistische Bewegung hindurchgehen mußte, um in Berlin »um Sieg« zu kommen. Darum waren wir UnS auch im klaren darüber, baß, wenn di« Durchführung de» un» vom Führer gegebenen Auftrage» gelänge, wir damit «in« wahrhaft historische Aufgabe lösen. Am 80. Januar 1088 haben wir dann die Erfüllung unserer Wünsche und unserer Hoff nungen erlebt. Heute ist'e» unser höchste» Glück, die 700- Jahrfeter ber NcichShanptstadt in einem deutsche« Deutsch land und in einer nationalsozialistischen Stadt feier« DU können. Wer heute mit offenen Augen einmal durch dir Straßen unserer Stadt führt und Zehntausend«, ja Hundert tausend« von fröhlichen, optimistischen unb begeistert« Mensch« sieht, dem geht eine Ahnung davon auf, daß uns«»« Aufgabe nicht nur «ine wirtschaftliche, eine politisch« ober nur eine soziale gewesen ist. sondern daß e» vielmehr «in« Aufgabe am Menschen war, -aß wir nicht nur diese Stadt in ihrem äußeren Bild, sondern daß wir Ne geändert hab« auch in den Menschen aller Schichten. Bor allem, daß der üble Beigeschmack, den man sonst im Lande empfand, wem» von verlin oder vom Berliner die Rebe war, nun ge schwunden ist, baß wir Berlin von diesem üble« Ruf be freit haben, indem wir eine parasitäre jüdisch« Oberschicht beseitigt »nd da», wa» am Berliner gut un- so sym pathisch ist, nämlich seinen Fleiß, seine Tüchtigkeit, sein« LebenSbejahung un- seinen Lebenshumor, seinen SebenS- optimiSmu» und seinen LebenSwitz, seine Beweglichkeit und sei»« Disziplin, sein« Hinneigung zu soldatisch« Eigen schaft« »mb Tugend«, baß wir alle» da» wieder zu» Durchbruch gebracht haben. Und deshalb ist e» nicht nur für un» in diesem kleinrn Krei», di« wir da» Glück und Ld« Ehr« besttz«, an irgendeiner Stelle der ReichShanptstudt führen» tüttg zu fett», «ine befonder« Freude, da» TVOfub' rtge Bestehen für die ganz« Stabt, von dem sich »ie««M auSschlietzt, feiern zn können. ES wird ebenso gefeiert i» de» Vierteln de» West«» wie in den Arbeiterviertel« deü Ost«» und Nord«», «in Fest, da» die ganz« groß«, «zß all« so an» H«rz gewachsen« «'/»-Millionenstadt v«ettv und verbind«-. Und so glaube ich. können wir am beste» unsere Wünsche für di« Reich»hauptstadt, die un» «hemaR» g« NichtberAmern so lieb und teuer g^vorden ist, »Ufa»» ««fast« tt» d«r freudige« Zuversicht: Möge Berliu in al» Zpkunft, ja R» tu bi« Zett, tu der au» der 70V von h«t» eine 7000 geworben ist, da» bleiben, wa» «» immer ga- wesen ist: Eine fleißig«, eine fanatische, «in« leben», bejahend«, kurzum «in« mttionalsozialikisch« Stadt, et« de, treuesten in der Gefolgschaft de« Führer« «nd sein« Bewegung. Ehr*»plak«tt« L«S Deutsch«« GemeiuLetag«» für Dr. Lippert Nach der mit stärkstem Beifall ausgenommen« Fest ansprache nahm Oberbürgermeister Dr. Weid«»«»», bet stellvertretend« Präsident de« Deutschen Gemeindetage«, da» Wort, um in Vertretung von RetchSleiter Fiedler dtt Glückwünsche aller deutschen Gemeinden zu übermitteln Der Redner betonte, daß di«s« Glückwünsche an die gesamt» Vvölkerung, in erster Linie tedoch an den Mann gerichtet seien, der diese Stabt erst dem Führer der Bewegung nnd damit dem ganzen Volk erobert bat. Anschließend über» richte er Oberbürgermeister Dr. Lippert Li« Ehreuplakett« Les Deutsch« Gemeiubetag««, di« La« Bildnis de» Reich«- freiherrn vom Stein trägt. Bürgermeister St«««, ber ständige Stellvertreter de« Oberbürgermeister», teilte dann mit, daß sich die Stadt»»««, waltung entschlossen habe, Dr. Lippert, Lem treuen Mit helfer de» Gauleiter», in Anerkenn«»»« seine» unermüd licher» Wirken« im Geiste del nationalsozialistischen Staate« , S« Nchtza«ber der GeburtStagSftaLi ?er historisch« F«stz«g kn,- Berlin I Geschichte Berlin» widerspiegelte. - Di« .Berolina" im Da» Denkmal L"ßen Kurfürsten am Berliner Schloß Aus Anlaß der 700-Jahr-Fcier der chshauptstadt durch- Festzug am Brandenburger Tor. tm «SstmrMRKM. trttastk^Wgggnstorg - W-) I dog ein großer historischer Festzug ^e Straßen, der die 1 (Scherl-«qge«So»s-W,j