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„Ich weis nicht» meint fie. oem Eyef stimmt etwas nicht. Manchmal glaube er lfi kr«L Hakt ihr denn noch nichts gemerkt Sinter?" Da steht die heimliche Kmdersorge «an offen am Tisch. Za, da» Süken hat recht," stimmt Ruch M. »Irgend etwas »rückt ihn. Er ist verschlossener al-fimher, « schläft auch schlecht nach »em Gen. «utzerdem beMt er seit einiger Zeit gewisse Abrechnungen für sich. UÜlG Kinder?!" Aber wa»? Man »Sann ich nicht gerade finde», daß da» »Mg ist," meint Mella. »Außerdem scheint mir da- mit dem sein Gesicht. Er ab Da» Sitten hat a »Misch »ich nicht ^Aach »ein Abitur »rav und lies mir Storm vor. Du weißt doch ... kann »och nicht hstaehe» «nd wird der Ehef einfach eine» S »itzige Krageri» tztmm-w rfen. Reim so einfach geht da- nicht. Ma» muß e» listiger anstelle». Mella wlv- mit Lteblinatzspeife» versuchen. Aber ihr Vorschlag wir» abgelehnt. Ruth kan» auch nicht rate», »leibt nur da» Küken übrig. »Süke», du kannst «n schbnste» schmeicheln! Krag »u ihn mall Du mußt e» geschickt wachen. Wie. ba tst bei»e Sache." Daraus haben fie sich aeeinigt. Da» Sitte» verspricht, Olle» nach beste« Gewissen -» erledige». igenpaare sehen nun aus seine» Weg, seine Worte, nicht» -n merken. »Oeoer »e stille« Etraten geit klar »« Klokkenslag ..." „... god Nacht! Di« Hart »ist slapen, un morgen i» ok en Da-!" hat Ilse, vollendet. Storm ist de» Vater- Liebling-dichter, darnm kennt da- Süken fast alle selne Verse au-weudlg. Aber mit den Versen ist nicht- gebessert, »le Sorge nicht -ebamch die kleine Wolke nicht geschwunden. l" Fabrik »Ei»en AugeubUck, bitte" entschuldigt da» Fräulein tm Vorzimmer, ^er Herr Dtrektvr beendet feste Unter redung sofort! Ich habe Eie bereit» LEUet, nachdem Ledäsessel. yn seiner Herr Kriedrich SSntg gehört bet aller Großzügigkeit seines Denkens zu »en altmodischen Menschen, die ihre Beine zum Gehe» benutze». Er steht morgen» ein wenig zeitiger aus «n» läuft zur Fabrik. Er verzichtet darauf, seine Wege tm lautlos gleitenden Wage» de» Herrn Direktor- zu erledigen uu» erspart dadurch jähr lich einige tausend Mark wie er e- schmunzeln» seinen Töchtern zu erklären »siegt. »Dafür kann stch jede von euch «al ein kleine» Anto kaufen, weyu ihr richtig er- wachse» seid!" bat er ihnen versprochen. Aber bisher scheint wohl »och keine erwachseu zu sein. Wer diese Einstellung de- Herr» SSntg kennt, dem wird es um so bemerkcn-werter vorkomme«, daß ter Ches heute ein Taxi benutzt. Er scheint in Gedanken zu sein? Nein, er arbeitet angestrengt im Taxi weiter, blättert in einem dicken Aktenbündel, notiert Zohlen, addiert, raucht und schüt telt häufig sorgenvoll den Kopf. Di« Taxe halt, aber der Kahrgast nimmt gar keine Notiz davon. Der Kührer. ei» älterer Ma»n, der komische Säuze ge»ug gefahren habe» mag i» feinem Leben, wartet ein Weilchen,'hupt dann dreimal, stsstieß- lich öffnet er die kleine Scheibe zum Inneren de» Wimen» nnd ruft: »Mr sind da, Herr Geheimrat! Ein»fnftzig ma^»!" . Friedrich SSntg fährt zusammen, packt die Akte» in die Tasche «nd kramt Kleingeld heran». Dan» steigt er an» und steht vor de« prächtige» neuen Gebäude de» ne- er- fie ei» noch lunger Man» von tadellosem Aussehen und gewinnenden Umgangsformen. Da» Erb« seine» Vater verwaltet «nd erweitert er mit bestem Erfolg, es acht ihm der Ruf eine- anständigen «nd sauberen Men« rate und eine geräuschlosere Art der Geschäftsführung, Kriedrich Sönig fühlt sich recht unbehaglich. Da erlischt die Glimmlampe. -Bitte, Herr Sönig," sagt da- Schretbmaschtnenfräu- lein und öisnet di« Polstertür. ueoer der T« PttN PriVaköars de- vankdirektor» glimmt eine Seine Lampe. Wenn ihr Licht erlischt, ist der Eingang für de» nächsten Besucher stet. König war lange nicht hier oben. Als sein alter Freund van Grooten noch lebte, saß hier weder ei» Schreibmaschinenstäulein, noch stand hie« ei» Ledersessel, e» gliumcke auch kein« rote Signal« lampe. Der alle van Grooten Holle seine Besucher Würdigkeit, bietet Zigarren und Liköre an »ud bittet, ihm Ke Wünsche bekanntzugeben, die ihn hierherge führt haben. Sönm hält nicht hinter« Berge. Er breitet Pläne au». Er erzählt von einer nenarttgrn Masse, einer Art Malz-Gelee, die in seiner Versuchsabteilung zn- sammengestellt sei. Eine Sache, wohlschmeckend er« frischend «m» nahrhast zugleich. Man müßte fie in Fünf-Pseunig-Stücken verkaufen. Feder Junge, iede- Mädel müsse fie schlecken! Mau könnte die Sarve bis m ^n Neinpen Dorfladen bringen. Eia wirklich gute» s^r^van Grooten nickt. Da» leuchtet ihm ein. »Die Sache scheint gut zu sein, Herr König. Aber — verzeihen Sie meine törichte Frage — ich sehe noch nicht recht ein, wie ich Ihne» dabei Helsen kann!" »Ja, lieber van Grooten. sehen Eie denn nicht, »aß »tese Sache erst einmal richtig bekanntgemacht «erden mnßl? Ich werde einen Reklamefeldzug zu führen haben, wie ich da» bisher noch del keinem «einer Er zeugnisse nötig hatte. Und e» ist mir klar, daß die Sache scheitern m«ß, «en» e» nn» nicht gelingt, sie so volkstümlich zu machen, daß fie feder, aber auch wirklich jeder kennt! Auch da» kleinste Schulmädel im ostpreußilchen Dorf! Zeitung, Rundfunk, Bilder, Preis ausschreiben vielleicht... alle Minen muß ich «ringen lassen l" «Gewiß! Sicher! Aber ..." »Herrgott, ich brauch« Veld dazu! Sapttall Sreditl Begreifen Sie doch!" Nu» hat er e» gesagt. Nun ist e» Hera»-. Da» erste Mal in seinem Leben «ill er Geld borgen, mntz «s. Schwer ist », so al- Bittender zu komme«, «en» man bisher den Kopf immer au stecht «trage» hat. »Und wieviel müßte e» nach Ihrer Schätzung un ¬ gefähr sein?" »Biennal hunderttausend «st da» mindest«. Ich habe e-genau überschlage»." Schweigen. Die große Zahl hat da» Gespräch erdrückt, van Grooten ist aufgestanden »nd a»S Fenster getreten. Ziel Grldst sagt er endlich ^Siel Geld." Unendlichkeiten scheine» zu verstreiche». Sönig wünscht, »aß er »eit fort wäre. I« Gebirge, an der See, zu Hau- ... nur nicht hier «m Ledersessel. E» ist furchtbar, so warten» zu fitzen. Manchmal überlegt er, ob «an nicht einfach hlnandlanse» könnte. Irgendwo- hi», kkttr fort» Nach langer Pause spricht Peter vau Grooten endlich weiter. »Herr König, Sie wisse« sa selbst, was ein« solche Summe heule für einen Betrieb bedeutet. Auch für meinen Betrieb, für meine Bank. ES kann mein Unter- «ang sttü. wenn die Sacke schief geht!" «er! »nd vegräbni-feierlkchkeiten her . . . also gar nichl. "" 'len habe ich beispiel-weise keinerlei Vor- sich auch de» vankdirektor »an Grooten vertritt. Wir arbeiten ost zusammen. Ist er ettwer- staube», wie ich e» di», und e» ist kau« dara» z» zwei feln, da»» ist alle» t» vrdmstg. Wir »erlasse» »n» dabet ga»z auf Sie, Herr Sönig! Aber bitte ..." fährt er fort, ». . . noch etwa» Persönliche» hätte ich mit Ihnen zu bespreche». E» ist ... »le soll ich e» sagen . . . e» ist ein privater, persönlicher Wunsch!" „Sie werde» sich denke» könne», »aß ich -» feder Gegenleistung bereit bin!" .Sie find sa nicht nur et» Sunde n«fcre» Hanse»," spricht van Grooten »etter nnd schau» de» alten Herrn recht ernsthaft an, .nicht nur ein steuer, gnter Su»de, dem die Bank zn Entgegenkommen verpflichtet ist. Sie find ja auch ein guter Freund unsere- Hanse». Sie haben uns alle wachsen sehen, da- Geschäft, '>hr« Töch- kann planen, schaffen, vorwärtSstrel sich schlecht auf- Bitten. Da- ist verhaßt. Nein, verhaßt ist e» ihm eigentlich gar nicht, mir fremd, ganz wesensfremd. Er hat die Fabrik über- »ommen als Sachwalter seiner Kinder, fein innerste- Wese» hat ihn immer zu einem stillen Gelehrtendasein getrieben. Nnn aber gibt e» kein Zurück «ehr. ->fch^dabe Ihnen eine, Vorschlag z» machen. Herr Der junge Vankd trektor hat sich zu seinem Besucher gesetzt. Sönig nickt erwartung-ooll «nd tzöslich. -Ich bin begierig. Herr »an Grooten .. -Ich stelle Ihnen au- Privatmittet» die Sunnne zur Verfügung. Zu zwei Dritteln au» «einem Kapital, ^kch konnte Iyue» wkwerpnr ge»e»t" »Net«, danke ... die Ktckttk »olle» «st auf keinen Fall belasten. Sie unrtz stet atmen können. Diesen Weg «öchte ich st» Intmsse der Fabrik »nd anch al» Treuhänder «einer Knude» nicht gehen." Er schreitet i» ttese» Ueberleaen auf nnd ab. -Andererseits leuchtet «st Ihr Vorschlag etss. Er W lebendig »nd verspricht Erfolg. Gott, e» ist etne Sache «st ma» fie von Sönig» Schokoladenfabrik zwar i« allgewetue» nicht gewöhnt ist, aber vielleicht tst «» ^erade^da», die» Außergewöhnliche, wa» den Erfolg Za, vielleicht bringt gerade da» den Erfolg!" wieder- Iolt^Sönig mechanisch und abwesend. In diese« Auge^- besteht auch kaum eine Aussicht, daß sich dieser Zu- stand ändert. Ich bin kein Harun a! Raschid, der durch die Lande wandelt, um eine Fran zu suchen, »te tch sie mir denke. Ich bi» auch andererseits ein wenig alt- modisch und hab mir immer gedacht, daß meine Frau ein Mensch sein mühst, bei dem man Sraft und Stärke für seine Arbeit findet, wenn man zu ihr komm». Bei «einen Bekannten finde leb in der Hanpttache Slatsch »der Kilmberichte. Da hab ich denn das Suchen gelassen, vi» mich endlich der Zufall bei meinen Besuchen in Ihrer Fabrik entdecken ließ, daß ganz in meiner — oder besser gesagt: Ihrer Nähe ein solche» Mädchen ihren Weg geht? »Sie denken an Ruth?" Der junge vankdirektor nickt. Er wird sogar ei» wenig rot dabet. Da» «acht sich sehr absonderlich bet dem kühlen, beherrschten Mann. Aber Sönig freut stch darüber. In diesem Augenblick erscheint ihm der junge Mann mtt de» sstrngen Zügen fast liebenswert. Er hat eben einen Blick tun dürfen hinter die Maske, die alle Menschen voneinander trennt. Er hat ein Herz ge spürt. -Schauen Sie, Herr Sönig, unsere Familien find nach dem Tode «eine- Vaters nicht mehr miteinander in " Mrung gekommen. Ich war jahrelang unterweg- kenne Ihre beiden anderen Töchter nur von den irSbniSfererlkchkeiten her . . . also gar nicht. Von Ihrer Iün, fiellung «tt -Sie wirt . st«« mehr »orstelle» können! Sie gingen «U vierzehn Jahren tnS Internat, al» Ilse eben zwei Jahre alt war!" -Aber Fräulein Ruth kenne ich. Und an fie denke ich auch, verstehen Eie mich bitte recht: Noch ist nicht» ge- ßibkhen ods gesagt^ «a» irgendwie hjs-en oder »er- r geeignete .. . nsche lch, wächst «n» tiefer noch bärde auf fier anfgef t knapper ihren letzten, mich? Du Sie, wie Bank. »Hier ... «eine »rbettl Aber ich tiefste» Sinn »och nicht. Für Neber Gottl" Er wstttt müde < ich e» «eine?" König nickt. Peter van Grooten ist et» Man» von Wert: jung, strebsam, unverdorben, u»ter der Obhut feste» alten Freunde» herangewachfen, also nicht ohne Hintergrund und Tiefe, nicht ohne menschliche Vorzüge. Sönig könnte stch keinen bessere» Ehepartner für Ruth wün schen. Daß Kefe verbind»»» außerdem die weitesten geschästltche» MögNchkeiten offen läßt, tst ohne weitere- klar. Zerr König, fetzt haben Sie da» Wort!" ES soll freundlich, vielleicht anch ein wenig spaßig klingen, aber König spürt die Verlege bett dahinter. Za . . .!" fährt er auf. -Richtig, lt«er Herr van Grooten, nun muß ich wohl sprechen. Sie werden sich denken können, daß e» «st nicht ganz leicht fällt. ES kommt überraschend, wa» Sie da sagen, und «einem Mädel wird eS ebenso gehen. DaS liegt an Ihrer Art, die selten hinter dem vankdirektor de» Mensche» er kennen läßt. Aber da» eine glaube tch Ihnen sagen zu können: ich würde Sie herzlich drgrüßen st unserer Familie. Ihre kaufmännischen Fähigkeiten find mk be kannt, Sie haben an» der bescheidene» Privatbank Ihre» Vater- ein Unternehme» von weitem Riff ge schaffen. Ihre untadelige Gesinnung spüre ich, ganz be« sondnr- erfreut bi» ich jedoch, daß Sie heute auch ein wenig Wärme, menschlich« Wärme gezeigt haben. Ver zeihung, wenn Sie da- etwa- eigenartig berühren sollte, aber man fühlt so wenig davon, wett man Sie mir al- Geschäftsmann kennt? -Ich lebe sehr zurückgezogen, Herr König!" -Da» ist meist kein Schade. AI« »te schon gesagt: ich stimme gern zu. Nur... Ruth muß zuerst einwtlligen. Und da- läge dann bei Ihnen. Herr van Grooten, «nd . . . beim Schicksal!" »Gewiß. Ich glaube nur nicht, daß da» Schicksal de- fondere Schwierigkeiten »acht, wenn Sie versuchen, Ihrer Tochter meine etwa» eigenartige Lage ein wenig klarzumachen." König schüttelt den Kopf. Da» ist nicht seine Art. Seine Mädel- müssen selbst entscheiden. Hat er sie nicht so erzogen, daß ste früh zeitig lernten, auf eigenen Küßen zn stehen" „Herr van Srootem" meint er deshalb vorstchtig, -da- erscheint mir nicht ohne Geiahr. Ich will Ihnen aber Helsen, soweit ich e- kann. Besuchen Sie un» ans unterem Landaut. I» wenige» Tagen gibt e» Ferien. i Pflichten konnte, yriwiem oenry »eivn nnro reme Ahnung von meine» Gedanke» baden. Ich kenne sie außerhald der Fabrik anch gar nicht. ES find zunächst vorwiegend Gründe der Vernunft, der Ueberleguug, Ke mir sagen: Hier ist da» Mädchen, »ach de« d» ge sucht hast! Ruth erscheint mst als der geeignete .. . Kamerad! Vielleicht, so hoffe und wüi zwischen un» beiden etwa» heran, da» . »nd fester aneinander bst bet. Allerdings ... tch glaub«, daß gegenseitige Achtung, vertraue« und die Fähig keit, gute Kameradschaft z« halte», wichtiger sind al- bie himmelstürmende Liebe!" -Darüber, Herr »an Grooten . . lächelt König, „nrstili die Wett sehr verschieden! Ich habe eine Ehe geführt, Ke mst »och immer al- da» Schönste meine» Leben» erscheint, «och fetzt! Aber gerade Ke bimmel stürmende Liede, die ist e» vor alle« gewesen, die «n- «neinanderband, die un» half, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Au» dieser Liede erst ist dann eine Leben-kameradschaft erwachsen." Ernst nick» van Grooten. „ES muß schön sein, unter den AuSerwählten zu sein, die an diesem Glück teilhaben dürfen. Ich wei» nicht, ob tch dabet sein werde. Aber da- sind ja Fragen -er Zukunft ... «nd der Znknnft möchte ich eben ein klein wenig helfen, möchte de« törichten Zufall an- dem Wege gehen! Ich bitte Sie als» st aller Ergeben* it, «ir Gelegenheit -« geben, Ruth kennenzulernen. Eie wissen ja, Herr Sönig, wie da» »ar, al» Vater starb, von «einer Ingend »st nicht «ehr viel übrig geblieben. die Räume »er