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Deutsche AuStausch-Schiilerinnen in England. Ein Bild von lustigen sungen deutschen Mädchen, die sich gegenwärtig als Austausch-Schülerinnen <»u Besuch in England aufhalten. Nach Beendigung ihrer Ferien werden sie englische Kameradinnen mit nach Deutsch land nehmen. Selbstmord des früheren mecklenburgischen Ministerpräsidenten. Der frühere mecklenburgische Ministerpräsident Paul Schröder hat in Rostock den Freitod gewählt, da er seit längerer Zeit an einer unheilbaren Zuckerkrankheit litt. Die Wcltschönhcitskönigin 1832 gewählt. Aus der Wclt-Schvnheitskonkurrenz in dem belgischen Bad Lpaa wurde Mik Türkei slinksj zur Weltschön- heitskönigin gewühlt. Neben ihr ihre schärfste Konkur rentin Mik Ungarn. Die grösste Talsperre Europas im Bau. In der Nähe von Lengenfeld im Erzgebirge wird gegen wärtig die Saidenbach-Talspcrre gebaut, die nach ihrer Fertigstellung die grösste Talsperre Europas sein wird. Unser Blick zeigt die Sperrmauer mit den Bauanlagcn und dem Steinbruch, der einen bedeutenden Teil der Baumasse liefert. Einweihung eines englischeu Kriegerdenkmals an der Somme. In Thiepval im französischen Departement Somme wurde das Denkmal geweiht, das zu Ehren der 73 000 englischen Offiziere und Soldaten errichtet wurde, die während der Somme-Schlacht in den Jahren 1916 und 1917 hier sielen. Bild links Das erste Funkbild von der Erössnong der Olympische» Spiele. Dieses erste von Los Angeles über Newrwrk nach Ber lin gefunkte Bildtelegramm zeigt den Einmarich der Olympiateilnehmer in das Riesenstadion vor IM MO Zuschauern. Rowan von kr. V. van O««ksr«n mm Lop/Uekl Ole», L«rli» zv ZO, Llr«L» rr 23. Forschung. Tränen schossen ihr in die Augen. „Mehr, als du weißt, Robert. Für dein Glück ginge ich aus deinem Leben und aus dem meinen." „Mia!" Da lag ihr Kopf an der Schulter des ManneS, dessen Arm sie umfaßt und an sich gezogen hatte. „Mia, ich will nicht leben ohne dich." „Und ich sterbe ohne dich, Robert." Es war still im Wagen. Doch das Herz einer Frau pochte, pochte in Leid und Qual und Liebe und rang sich durch zu dem Entschluß, den Kamps um die Se ligkeit zu wagen, statt ihm feig zu entfliehen^ VN. Mein lieber und verehrter Herr Doktor! Volle fünf Tage bin ich nun schon fort von Ihrer Heimatstadt, die mir seit einiger Zeit aus guten GiÄn- den lieb zu werden begonnen hat. Erst übermorgen werde ich sie mit dem Mittagzug auf dem Potsdamer Bahnhof Wiedersehen. Ich bin von Dingen, die ich Ihnen vielleicht (?) einmal erzählen werde, so er schöpft, daß ich mich sofort werde niederlegen müs sen. Und wenn ich ein wenig auSgeruht bin, stehe ich aus, rufe Sie an und bitte Sie dann, zu mir zu kommen und mich zu beraten, wie ich rasch wieder zu Kräften komme. Ich teile Ihnen dies nur mit, um Sie zu bitten, übermorgen nach Ihrer Sprechstunde ein kleines Teilchen Ihrer kostbaren Zeit zu reser vieren Ihrer dankbaren und Sie freundlich grüßenden Hilde Ronk. Der Poststempel auf dem Briefumschlag gab Köln als Aufgabeort an und ließ den Tag genau erkennen. Dr. Garonder trug das Schreiben in der Brusttasche, als er nach dem Potsdamer Bahnhof fuhr. Mochte die Frau, nach der sein Blut brannte, auch keineswegs erwarten, ihm bereits aus dem Bahnhof selbst zu begegnen, mochte sie auch darüber ungehalten sein, — ihn quälte die Sehnsucht, ihn peitschte das Ver langen. Den Gedanken, sie mit Blumen zu begrüßen, hatte er rasch fallen gelassen; sie liebte es nicht, irgendwie Anlaß zu bieten, daß fremde Menschen neugierig und mit gewissen körperlichen Bemerkungen sie ansahen. Während der Fahrt durch den Tiergarten fragte der Arzt sich immer wieder, wodurch diese Frau, von der er nicht viel mehr wußte als Namen, Wohnung und Heimat, deren wundervolle Schönheit ihm dafür jedoch vor einem Dutzend Tagen durch eigene Anschauung und Berührung bekannt geworden war, — wodurch diese Frau eine so überwältigende Macht über ihn gewonnen und ihn, der, wenn auch kein Frauenfeind, so doch ein Ungläubiger der Liebe gewe sen war, so völlig gewandelt hatte. Seit kaum fünf Wochen kannte er sie. In einem Gasthaus, in dem er eilfertig einige Bissen hinunter schlang, war er ihr zum ersten Male begegnet. Er hatte jemanden anrufen wollen, die Telephonzelle be setzt gefunden und war ärgerlich an seinen Tisch zu- rückgekehrt, um wieder die Zeitung zur Hand zu neh men, zu essen und zu lesen. Als er nach einer Weile aufblickte, war eine Dame, von der er vorerst nur den Rücken gewahrte, eben im Begriffe, die Klinke der sreigewordenen Zellentür zu fassen. Mit einem Satz war er heran. „Entschuldigen Sie, gnädige Frau, ich warte länger als Sie. Ich bin außerdem Arzt und habe bestimmt Wichtigeres hier zu suchen als eine Modistenbespve- chung oder ähnliches? DaS waren die ersten Worte gewesen, die er in seiner schroffen Art zu ihr gespro- chen hatte. Und da wandte sie sich ihm zu, da sah er sie. Selt sam, wie es ihn sogleich gepackt batte, als entlüde sich ein Starkstrom in seinen Leib und jagte ihm flammen de» Blut zum Hirn! Lag da» nur an ihrer Schön heit? An ihrer Haltung? An ihrem Blick? Er wußte es nicht zu sagen. „Bitte, Herr Doktor. Wenn die Pflicht des Arztes sich nicht mit dem Recht des Kavaliers verträgt, so trete ich selbstverständlich zurück", war ihre Antwort gewesen. Ihre Worte beschämten ihn. Doch das hätte er nie und nimmer eingestanden. „Ich danke. Wenn Sie von der Pflicht des Arztes sprechen, so sind Sie wenigstens nicht so ganz ober flächlich", sagte er, noch immer ohne Liebenswürdig keit, und trat in die Zelle. Dann aber hatte er mit geklemmter Unterlippe im engen Raum gestanden, als der Anruf vorüber war, und endlich seiner Brusttasche eine Karte entnommen. Mit dem kleinen Blättchen trat er an ihren Tisch. „Ich muß mich wohl noch einmal entschuldigen. Hier meine Karte, damit Sie wissen, wem Sie eine ärztliche Pflicht erleichtert haben." Eine kurze, steife Verbeu gung, und er war gegangen, hatte auch den Saal bald darauf verlassen. Aber seltsam war es, daß er ihr Bild nicht mehr los wurde. Zwe Tage später wußte Hilde Ronk, wer Dr. Egon Garonder war, wo er wohnte und wie man sein Ver mögen einschätzte. Nach zwei weiteren Tagen rief sie an. Egon Garonder war verblüfft, auf seine Frage nach dem Anrufenden durch den Hörer die Antwort zu vernehmen: „Hier die Dame, die Ihnen vor vier Tagen Ihre ärztliche Pflicht am Telephon erleichtert hat." Er entsann sich sofort; ihr Bild erstand klar und lockend in seiner Erinnerung; dem ersten Staunen folgte die heiße Blutwelle, die er schon bei der ersten Begegnung durch seinen Leib flammen gefühlt hatte. „Sie wünschen?" Es klang schon weniger schroff; beschämende Erinnerung und die Flamme im Blut milderten den Ton. „Sie sind der erste Mensch, der grob zu mir ge wesen ist", vernahm er. „Seither bin ich wie krank, rufe Sie deswegen aber nicht etwa als Arzt an. Ich WM nur als Revanche für meine Gefälligkeit eins Frage beantwortet hören, die mich gequält und tzcqnk macht." ^Fortsetzung folgt.)