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» Tyemnitz- Erklärung VrS Chemnitzer Ttadtrat». Zur geplanten Bildung eine- städtischen HauSschutze» teilt di« städtische Nachrichtenstelle noch mit: Entgegen verschie denen ander» lautenden Waldungen handelt «S sich bei der zunächst nur in Aussicht genommenen Einführung eine- sogenannten Selbstschutz«» für die städtische Verwal tung lediglich um einen für äußerste Fäll« gedachten .Hausschuh" einiger städtischen Tienstgebäude, also nur um den unmittelbaren Schuh solcher Gebäude durch jeweilige Beauftragung einiger wenigen, sich freiwillig dafür zur Beifügung stellenden städtischen Beamten für etwaig« Fälle unmittelbar eintvetender Gefahr bi» zum Eintreffen der Polizei. Alle weiteren hieran geknüpften Behaup tungen und Vermutungen entsprechen nicht den Tatsachen. * Chemnitz- Verurteilter Brandstifter. Ta» Chem nitzer Schöffengericht verurteilte den 20 Jahre alten Johannes Großer au» Reichenhatn wegen Brandstiftung in vier Fällen zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis. Bon Dezember 1931 biS März 1932 wurden in Reichen ¬ hain vier Scheunen durch Brandstiftung «ingeäschiert, ohne daß eS zunächst gelang, den Brandleger zu ermitteln. Großer machte sich schließlich durch sein verstörtes Wesen seinem Bater gegenüber verdächtig, der ihm schließlich die Schuld auf den Kopf zusagte. Ter junge Großer, der selbst Feuerwehrmann war, hatte die Brände angelegt, weil er, wie er sagte, Freude an der Aufregung der Ein wohnerschaft gehabt habe. Er hatte, nachdem er die Brände gelegt hatte, wiederholt selbst die Feuerwehr alarmiert. * Chemnitz. Schweres Autounglück. Gestern nacht wurde zwischen Glauchau und Remse ein Chemnitzer Per sonenkraftwagen infolge Reifenschadens gegen einen Baum geschleudert und vollständig zertrümmert. Bon den vier Insassen befinden sich RetchStagsabgeordneter AmtShauvt- mann i- W. Kuhnt und Schriftleiter Fiebiger mit schweren Verletzungen im Glauchauer Krankenhaus«. * Annaderg. Hochwasserschaden. Durch den heftigen Gewitterregen der letzten Tage ist im oberen Aschovautale Hochwasser eingetreten, wodurch die Vrückenbauarbeiten zum Teil schwer beeinträchtigt wurden. Bei Tannenberg wurde eine Wossrrpnmpe durch den angeschwollenen Fluß fortgeschwemmt. * Glanchau. Schweres DerkebrSunglück. Außer dem Autounglück, dem zwei sozialdemokratische Riedner zum Opfer fielen, ereignete sich am Mittwoch abend ein »weiter verhältnismäßig schwerer V erkehrSuniall, Auf der Licbten- fteiner Straße, in der Nähe de» Forttbausr«, überschlug sich infolge Reifenschadens in voller Fahrt ein Personenauto. Der Kaufmann Florins Taubert, der den Wagen selbst steuerte, mußte mit schweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Sein mitfahrender Schwieger- sobn Willi Petzold kam mit Schnittwunden davon. Die beiden Verunglückten stammen aus Schmölln <Tbür.). "Neukirchen. Die aufregende Inschrift am Scheunen giebel. Die hiesige Ortsaruove der NSDAB. batte a» di« Kiebelseite eines landwirtschaftlichen Gebäudes an der Sckulstraße folgenden WablverS anbrinaeu lassen: „Wenn 6 Millionen Arbeitslose noch nickt genügen, dann wähle SPD., sie wird dick weiterhin betrügen". Diese Inschrift erregte in marxistischen Kreisen ziemliche Aufregung, «nd es kam zu einer Schlägerei mit einer kleinen Mannschaft, die nachts die Inschrift bewachte. Dabei wurden einig« Nationalsozialisten mißhandelt bezw. verletzt. "Zwickau. Tödlicher Unfall infolge verbotswidrigen Verhaltens. Die 24 Jahre alte Arbeiterin Elfriede Pamvel aus Niederbaßlau fiel an ihrer Arbeitsstätte bei der Firma Friemann L Wolf einem tödlichen Unfall zum Opfer. Al« sie an einer Maschine verbotswidrig mit Benzin eine Reini gung vornahm, kam sie einer offenen Flamme zu nabe. Das Benzin entzündete sich, und die Unglückliche wurde fo schwer verbrannt, daß sie im Krankenftist den Ver letzungen erlegen ist. "Zwickau i. Sa. Gefängnisstrafen für Schmier- kolonnen- In den letzten Tagen sind hier drei Mitglieder kommunistischer Schmierkolonnen festaenommen und de» Schnellgericht zugesührt worden. Die Strafen lautete» auf «ine, sechs bezw. sieben Wochen Gefängnis. " Niesky. Gefährlicher Stur, au« dem Fenster. Gestern früh stürzte ein Oberschütze de« Jnf.-RegtS. 10, der mit einer Truppe hier in Quartier lag, nach dem Wecken aus dem Fenster seines Zimmers, anscheinend insolge eine« plötzlichen Unwohlseins, auf die Straße. Er trug schwer« Verletzungen davon; doch soll keine Lebensgefahr vorliegen. Bodenbach. Spaltung der evangelischen Gemeinde in Bodenbach. In der evangelischen Gemeinde rn Bodenbach wirkt seit dem Jahre 1929 der Pfarrer Alfred Präger als Seelsorger. Bald nach seinem Amtsantritt geriet er mit dem Kirchenvorstand in Unstimmigkeiten, die sich ständig verschärften und schließlich zu einem offenen Streite und zur Amtsentsetzung Prägers und Gründung einer Herrn huter Brüdergemeinde führten. Ter Kirchenvorstand er klärt, daß sich Präger seinen Verpflichtungen entzogen und zersetzende Wühlarbeit in der Gemeinde betrieben habe. Präger hinwiederum erklärt unter Hinweis auf die Billigung ferner Tätigkeit durch den Präsidenten der sudetendeutschen evangelischen Kirche, daß der Kirchenvor- stand die Aufteilung der Steuerlasten zu Ungunsten der Minderbemittelten vorgenommen und die Steuern sogar bei Arbeitslosen erngepfändet habe. Nun wurde am 10. Juni Pfarrer Präger vom Kirchenorstand des mittelböh- mischcn Kirchenkreises der deutschen evangelischen Kirche in Tux seines Amtes enthoben mit der Begründung, daß er von der in der Gemeinde Bodenbach-Tetschen im Gang befindlichen Austrittsbewegung Kenntnis gehabt hab«, ohne die Kirchenbehörde darüber zu unterrichten, und ohne diese Bewegung hintanzuhalten. Präger hat gegen die Amtsent- setzung die Berufung an die Kirchenleitung in Gablonz eingebracht. Tie Verletzung der Amtstreue soll darin be stehen, daß Pfarrer Präger Propaganda für die Herrnhuter Brüdergemeinde betrieben habe. Ter Konflikt des Pfarrers mit dem Kirchenvorstande hat den Austritt von 600 Per sonen aus der Bodenbacher evangelischen Gemeinde und die Gründung der evangelischen Brüdergemeinde rn Boden bach zur Folge gehabt. Tie Aufnahme dieser Gemeinde durch die UnitätSdirektion in Herrnhut ist bereit» erfolgt. " Reichen berg i. B. Deutsche Uneinigkeit spielt deutschen Großgrundbesitz in tschechische Hände. Wie be kannt, hatte die Stadt Reichenberg beabsichtigt, Schloß und Meierhof Wartenberg bei NiemenS zu erwerben. Tos Schloß sollte für die Zwecke eine- Ferienkinderheim» aus gestaltet werden. Tie Ausführung des Planes scheiterte daran, daß eine deutsche Partei den Ankauf aus wirtschaft lichen Gründen bekämpfte. ES währte nicht lange, so war Schloß und Meierhof in die Hände «ine» tschechischen Legionärs und SokolS übergegangen. Im vorigen Jahre wiederum wurde die Erwerbung des Waldgutes Hammer a. See, das die Stadtgemeinde Reichenberg ankaufen wollte, abermals durch eine deutsche Partei Hintertrieben. Diesmal von einer anderen als im Falle Wartenberg. In der Stadtvertretung Reichenbergs kam e» damals zu schweren Konflikten. Ter Kaufvertrag wurde deshalb durch den Landesausschuß nicht genehmigt. Ter Besitz ging nun mehr an die Prager Dominikaner über, und zwar um einen Betrag von 2,8 Millionen Kronen. Bei 800 Hektar stellt sich also der Quadratmeter auf 30 Heller. Ein großer Komplex wurde parzelliert, und da kaum anzunehmen ist, daß sich die Dominikaner mit Bodenspekulation befassen — in Hammer stellt sich der Bauplatzpreis derzeit auf 25 Kra ue« — ilt die Vermutu«a.»iM_M«» der Land zu weisen. MM kill WM WMllllllW. Eine Tote, mehrere Verletzte. Danzig. (Funkspruch.) Heut« vormittag arge« 11 lwr ereignete sich bei Dirfcha» zwischen den Stationen Markau «nb Snbkau ein schwere» Eisenbahnunglück. Bon «ine» Sonderznge, der mit Teilnehmer« an de« Fest de» MeereS, das am Sonntag in Gdingen ftattfinbet, besetzt «ar, rissen sich bi« letzte« fünf Waggon» lo» und sprangen au» den Schienen. Der Zug hatte an der Unfallstelle ein« Geschwindigkeit von etwa 89 Stundenkilometern. Di« erste« beide» der entgleisten Waggon» wnrdeu schwer beschädigt. Bon den Passagieren wurden etwa SV verletzt, darunter 19 schwer; ein« Fran starb auf dem Transport in» Kranken hau». Zahlreich« Reisend« erlitten Hautabschürfungen und Verletzungen durch GlaSsvlitter. von DirschaN wurde so, kort «m Rettung»,«g an di« UnglückSüell« entsandt, der die Verletzten «ach Dirschau transportierte. Da die Strecke zweigleisig ist, könnt« der Verkehr ansrechterhalte« »erde». Die Katastrophe soll durch den erste» der entgleisten Waggons bervorgernse» morde« sei«, dessen Fahrgestell reparaturbedürftig »ar. Dieser Fehler soll auch bereits ans einer Station vorher bemerkt mord«« sei«. Rach einer an dere» Version waren bi« Eisrubahnschwelle« ans der Strecke sehr morsch. Die AnfräumungSarbeiteu an der Uafallstell» sind im Gange. Der Materialschaden ist sehr groß. ßleiiregewlls ües kiinMiinkz. Berlin. (Funkfpruch.) Die bestehende Rundfunk organisation geht auf bas Jahr 1925 zurück. Die seitdem gesammelten Erfahrungen haben eine Reihe Unzulässigkeiten gezeigt, die den Neichspostmtntster und den Reichsminister des Innern zu einer Nachprüfung des gesamten Rundfunk« wesens veranlaßten. Das Ergebnis wurde in Leitsätze« zur Neuregelung des Rundfunk» zusammengesaßt. In der Sitzung der vereinigten Ausschüße des ReichSratS vom 27. Juli wurde mit den Ländern volle Einigung erzielt. Die Neuregelung kann nunmehr in Angriff genommen werden. Die Leitsätze gehen von dem Gedanken au», daß der Schwerpunkt des deutschen Kulturlebens bei den einzelnen Stämmen ruht und daher die landsmannschaftlichen Eigen- arten der besonderen Regelung bedürfen. In Auswirkung diese» Standpunktes lassen sie die bisherigen Selbständig keiten der örtlichen Nundfunkgesellschasten in bezug auf die Programmgestaltung unangetastet bestehen. Die Leitsätze sehen ferner eine Rückkehr zu der in den bisherigen Richt linien verankerten Bestimmung vor, daß der Rundfunk keiner Partei bient und schließen demgemäß in Zukunft parteipolitische Darbietungen auS. Im einzelnen werben in ihnen Zweck und Inhalt der Neuregeluug unter anderem wie folgt bestimmt: Die Neuregelung bezweckt: Die Organisation deS Rundfunks zu vereinfache» und übersichtlicher zu gestalte«, die noch in Privathand befindlichen Geschäftsanteile der Nundfunkgesellschasten tu die öffentliche Hand (Reich und Länder) zu überführe« und damit ihr die alleinige Verwal tung des Rundfunks zu sichern, in bezug auf die Programm gestaltung die Durchführung einheitlicher Richtlinien in der Richtung zu gewährleisten, baß ausgehend von den lands mannschaftlichen Eigenarten des deutschen Kulturleben» die Selbständigkeit der örtlichen Nundfunkgesellschasten erhalten bleibt (Dezentralisation der Programmgestaltung) und der Rundfunk non parteipolitische« Darbietungen fretgehalteu wird. (Entpolitisierung des Rundfunks.) Die obere Leitung des Rundfunkbetrieb» in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht wird von der ReichSrundfunk- aesellschast al» Dachgesellschaft der örtlichen Rundiunkgesell- fchaften wahrgenommen. Sie übt ihre Tätigkeit al» gemein nützige G. m. b. H. auS. Von den Geschäftsanteilen gehören 51 v. H. der Deutschen Neichspost, 49 v. H. sind auf die Länder Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg. Baden und Hamburg nach näherer Vereinbarung mit ihnen zu verteilen. Der Reichsrundfunkgesellschaft werben zwei RetchSkom- missare übergeordnet, von denen einer vom Reichspostmini ster, einer vom Reichsminister de» Innern ernannt wird. Der vom ReichStnaenmtntster ernannte Kommissar behan delt auch di« politisch«« Programmfrage« und di« Ueoer» wachung der Richtlinie» für de« Programm« und Rach, richtendienst. Der Reichsrundsunkgesellschaft werden beigegeben: Ein Verwaltungsrat, bestehend auS den beiden Reichskommis, saren, je drei vom Neichsminister des Innern und vom RetchSpostmtntster und sieben von den Ländern zu bestellend« Mitglieder, von denen zwei Preußen und je einen Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden und Hamburg ernennen: ferner ein Programmoeirat, bestehend au» 15 Mitgliedern, die der NeichSminister des Innern ernennt und die au» dem ganzen Reichsgebiet berufen werben sollen. Die Nundfunkgesellschasten üben ihre Tätigkeit al» ge meinnützige G. m. b. H. aus. Von den Geschäftsanteilen gehören 51 v. H. der Reich», runbiunkgesellschast, 49 v. H. sind aui die beteiligten Länder zu verteilen. Ten Nundlunkgesellschaiten werden beige- geben: ein von dem zuständigen Lande im Einvernehmen mit dem Neichsminister Les Innern zu ernennender Staatskommissar, dem ein Ausschuß von RegierungSver« tretern zur Sette steht. Der Staatskommissar übt die Be fugnisse deS UeberwachungSauSlchusseS aus, ein Programm beirat, dessen Mitglieder von den zuständigen Ländern im Benehmen mit dem Reichsminister deS Innern ernannt werden. Tie Ausgaben des StaatSkomminarS, des Au». schusseS und deS Proqrammbeirats werden unter Zuziehung der zuständigen Ausschüsse des Neichsrats geregelt. Die derzeitigen politischen UeberwachungsauSschüss« falle« fort. Tie vorhandenen Kulturbeiräte sind umzu wandeln. Ter Deutschlandfenber wird NeichSsender, über den die Reichsrundsunkgesellschaft verfügt. Ter drahtloser Tievst A.-G. wirb liquidiert. Der poli tische Nachrichtendienst wird an die Reichsrundfnnkgefell- schast angegliedert. Tas Recht der Länder, den Rundfunkgesellschaften Aus- lagenachrichren und Auklagevorträge zuzuleiten, bleibt vor behaltlich der Regelung in den zu erlassenden Richtlinien unberührt. Viskkstt Lonntsg S-S Ukr. daß diese Parzellierung Siedlungszwecken dienen wird. Zwei wichtige deutsche Besitze südlich vom Jesch-ken sind also mit deutscher Hilfe in tschechische Hände gelangt. " Reichenberg i. B. Schwere» DerkehrSunglück. In der Nacht zum Donnerstag fuhr ein von Gablonz nach Reichenberg unterwegs befindliche» Aut» in einer Kurve bei der Liebigschen Fabrik in Reichenberg aus den Bürger- steig, schlug um und schleuderte sämtlich« 5 Insassen an di« Mauer des Fabrikgebäude«. Bier der Insassen erlitten sckwere Verletzungen. Der Tertiltrchniker Herbert Drediger aus Reickenberg verschied auf der Stelle, der Chauffeur Knirsch und der Wagenbesitzer Kurt Legner wurden verhaftet. FklWW M MMMeWlI IN Imdkll. Dresden. (Fnukspruch.) Kriminal- »ab Schutzpolizei beamten gelang es heute vormittag zwei langgefnchte Ver brecher, d«u Arbeiter Friedrich Hoffmann anS Schönebeck «ud den Kletscher Karl Maeze, an» vrtels- bürg zu stellen. Hoffmanu trat den Beamte« sofort m i t geladener Schußwaffe entgegen und mnßte von Kriminalbeamte« durch > Schüsse kampfnnsähig gemacht werden. Maezey entkam zunächst, konnte aber bau« eben, falls festgenomme« werde«. Hoffmann «ud Maczey habe« eine Reihe von schwere« Verbrechen in Sachse» »nd Preußen begangen. Neue Verhaftungen in Zwickau Zwickau. Wie gemeldet, wurde der Geschäftsführer de» Reichsbanner« in Zwickau wegen Waffenvergehen« festge nommen. Wie hierzu noch von der Zwickauer Polizeidirek- tion mitgeteilt wird, sind inzwischen in Suhl und Worbis die Lieferanten der beschlagnahmten Waffen durch Sichler Kri minalbeamte in Gemeinschaft mit einem Zwickauer Kriminal beamten festgenommen worden. Zwei zum Waffenhandel be rechtigte Büchsenmacher in Suhl haben nach den bisherigen Feststellungen der Polizei zunächst über da, Ausland, später aber direkt 450 Pistolen und viel« tausend Schuß Munition an einen Reichsbannerangehörigen in Werdau verkauft. Die beiden Büchsenmacher wurden verhaftet, der «ine in Suhl, der andere in Worbis aut Hem HichstelL. Nach Feststellungen der Polizeidirektion Zwickau handelt es sich bei dem beschlagnahmten waffentraniport um mehrere hundert Pistolen und viele tausend Schuß Munition. E« find noch der sozialdemokratische Parteisekretär Josef packert, der Schriftsetzer Verthold schad und der Eisenbadnfekretär Glöckner festgenommen und der Staatsanwaltschaft Plge- führt worden. Auch im Regierungsbezirk und darüber hinan« sind zahlreich« Festnahmen durchgeführt worden. Der größte Teil der Verhafteten sind Kommunisten; ein Test ist gestän dig. Unter den Verhaftete» befindet sich ferner der Wiesen burger Reichsbannerführer haucke. M'mWM vs» SsmmMv Mit«. Leipzig. (Fnnksprnch.f Zwischen SA-Leute« «nb Sommnuiste» kam es in Wiederitzsch zu einem Zusammen stoß. Siu Nationalsozialist wurde durch einen Messerstich t» de« Hals tödlich verletzt. Alis kiu MMr- llllil AMszarltn wird uns von Herrn Obstbaubeamten Glauich-Großenhain» Großraschütz über Erfahrungen über Srdbeersorteu folgen de» mitgeteilt: Der Erbbeeranbau hat in den letzten Jahren in ganz Deutschland gewaltig zugenommen. Dieser ver mehrte Anbau hat auch dazu geführt, daß alljährlich eine große Anzahl neuer Sorten den Anpflanzern zum Anbau empfohlen wurden. Man kann heute schon mehrere hundert Sortenuamen in Deutschland zusammenstellen. Je größer aber da» Erdbeersortiment wirb, umso schwieriger wirb di« GortenauSwabl für den Anpflanzer, vier lind 48 ver schiedene Erdbeertorten in größeren und kleineren Mengen zum vergleich und zur AuSprobierung für hiesig« Verhält nisse seit einigen Jahren angepflanzt und sind als gute, brauchbare, reichtragenbe Sorten folgende befunden worden: Deutsch Evern, zeitigste Sorte, mittelgroß, länglich, leuchtend rot. Gedeiht noch gut aus leichtem Boden. Brachte hier im fünften Jahre noch gute und reichlich Früchte. — Larton» Noble, frühreifende, sehr große, dunkelrote Frucht, gedeiht in allen Lagen. — Sieger, hellrote, große, früh reifende Frucht, eignet sich für alle Bodenlagen, in etwa» schwerem Boden jedoch bessere Erträge. — Ober schlesien, groß«, leuchtend rote Frucht, mittelfrüh, wächst sehr stark, größte Erträge aus schweren Böden. — Garteutnspektor Koch, große, leuchtend rote Frucht, mittel frühreifend, für nicht zu leichten Boden. — Kaisers Sämling, grobfrüchtig, hellrot, mittelfrüh. — Rheingolb, groß, hellrot, mittelfrüh. — Mad. Moutot (heißt auch Tomatenerdbeere und Hindenburg), ist die grohsrüchtiaste Erdbeere und doch von gutem Geschmack, reist spät, hat sehr starken Wuchs, für leichten Boden nicht geeignet. Al» sehr gute Sorten zum Einfachen können genannt werben: Hansa, Ernst Prenß, Jucunda, Späte von Leopold», hall, Roter Elefant, Johanne« Müller, Wunder von Evthe«. Sie sind von dunkelroter Färbung und behalten diese auch beim Etnkochen. Der Boden darf für diese Sorten nicht zu leicht sein. Bon neuen Sorten sind Wieland und King George beachtenswert. Di« al» neu angeprtesene Gorte Früheste aller Frühe« ist genau wie Deutsch Evern und Rotkäpple von Schwabenland genau wie Mad. Moutot. Von den Monat»erdbeeren sind Ruhm von Machern, Ruhm von Döbeltitz und Sonntagskind als rankende Sorten und als «tchtrankend« Gorte Liebenwalber Stolz, die bis zu Eintritt de» Winter» trägt, lehr empfehlenswert.