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Groenhoff tödlich abgestürzt. Aliegerlager wasferkuvpe. 2S. Juli. Der auogezeich- aele Segelflieger Günther Groenhoff, der den Weltrekord für Aernsegelslüge innehatte, sand in de« Ipäten Tlachmittags- stunden de, Sonnabend bei einem Ilug durch ein Gewitter »en Tod. Die Gewitterfront erreichte gegen v Uhr abends die was- serkuppe. Am Nord- und Westhang waren zahlreiche Maschi nen startbereit, unter denen sich auch da, Segelslugzeug „Jasnir" Groenhosss befand. Der Flieger stieg schell auf und floch nach der Richtung Jlseburg davon, wahrscheinlich ver sagte die Steuerung, und das Flugzeug stürzte ob. Groen- hosf fvrang mit einem Fallschirm ab: anscheinend war aber die Höhe zu gering, und der Fallschirm konnte sich nicht mehr richtig entfalten. Reim Aufprall«» auf die Erde wurde Groen hoff tödlich verletzt. Ter verunglückte Günther Grönhosf hat «in Alter von 24 Jahren erreicht. Trotz feiner Jugend gehörte Arönhoff bereits feit mehreren Jahren zu den Ersten der deutfchen Segelfliegerei, wenn man ihn nicht sogar als den Besten dieser Sportart bezeichnen muß. Grönhosf war u. a. Inhaber des Hindenburg-Preises. Er war in Frankfurt am Main als sohn eines Pfarrers beheimatet. Seit 1926 war er praktisch in der Fliegerei tätig. Damals nahm er zum ersten Male an einem Segelflugkurfus in der Segelstiegerfchule Rosfitten teil. In der Folgezeit wurde Grönhosf auch zum Berkehrsslieger ausgebildet. Später widmete er jedoch feine ganze Kraft wieder der Segel fliegerei, die nicht zum mindesten durch feine Arbeit und feine hervorragenden Flüge in den letzten Jahren außer ordentlich an Volkstümlichkeit gewonnen hat. Auch für die Wissenschaft ist Grönhoffs Fliegern von großer Bedeutung gewesen. Schon die erwähnten Rekord flüge brachten eine reiche wissenschaftliche Ausbeute. Man hätte wahrscheinlich, wenn ihn nicht jetzt schon das Flieger schicksal erreicht hätte, von ihm noch große Taten sowohl auf fliegerischem, als auch auf dem Forschungsgebiet zu erwarten gehabt. M MMWt Mmmnetrcln. Berlin. (Funkspruch.) Das Reichskabinett ist heute vormittag, wie angekitndigt, um 11.8g Uhr zu einer Sitzung znsammengetreten, in der neben der Berichterstattung des Reichskanzlers über die Stuttgarter Länderkonserenz und einer Besprechung der für heute nachmittag vorgesehene» Tagung des Ueberwachungsausschusses des Reichstages, wie migekündigt, auch die wirtschaftlichen Aufgaben der Reichs regierung auf der Tagesordnung stehen. Im Zusammen hang mit diesen Fragen wird von unterrichteter Seite be tont, daß in dem Wirtschastsprogramm der Reichsregierung nichts von irgendwelchen Zwangsanleihe-Plänen enthalten ist. Im übrigen trifft es auch nicht zu, daß der frühere Neichsbankpräsident Dr. Schacht als Reichskommissar oder als Treuhänder der Neichsregierung für die Gelsenkirchener Bergwerksangclegenheit eingesetzt werbe« soll. Allerdings wird die Neichsregierung die ganzen in der letzten Zeit verfolgten Reichsbetciligungeu an den verschiedene» Be trieben in den Kreis ihrer Beratungen einbeziehen. Nie Wge MW Lei MelwAiWMM Berlin. (Funkspruch.) Zu der Sitzung -es Ueber- wachungsausschufses des Reichstages, die um 2 Uhr nach mittags begann, waren die Vertreter der Deutschnationalen, Nationalsozialisten, der Deutschen Volkspartei und des Landvolks wieder nicht erschienen, ebenso nicht die Wirt schaftspartei. Dagegen nahm Abg. von Lindeiner-Wildau (Konservativ) an der Sitzung wieder teil. Die drei Ver treter der Reichsregierung, Reichskanzler v. Papen, Reichs wehrminister Schleicher und Rcichstnnenminister v. Gayl, deren Anwesenheit der Ausschuß gewünscht hatte, waren pünktlich zur Stelle. Mit ihnen erschien ein großer Stab von Ministcrialbeamten, insbesondere die Sachreferenten der Ministerien für die einzelnen vom Ausschuß zu behan delnden Materien. Auch der Retchsrat war in der MontagS- sihung sehr zahlreich vertreten. Für bas NeichStagspräsi- dium wohnte Vizepräsident von Kardorff der Sitzung bet. Auf der Tagesordnung standen zunächst die Anträge zu den Notverordnungen vom 2li. Juli 1982 über die Einsetzung eines Reichskommissars in Preußen und über den Aus nahmezustand. Der Zentrumsantrag verlangt die Auf hebung beider Notverordnungen. Ein Antrag der Kommu nisten fordert die Zurückziehung des Reichskommissars für Preußen und der kommissarischen preußischen Regierung, die Aufhebung des Belagerungszustandes, des Demonstra tionsverbotes, der Besetzung der kommunistischen City- Druckerei in Berlin, des Verbots kommunistischer Zei tungen, Versammlungen, Plakaten und Flugblättern. Der soz.-dem. Antrag verlangt schließlich die Außerkraftsetzung der beiden Notverordnungen vom 20. Juli, stimmt also in haltlich mit dem Zentrumsantrag überein. Zunächst begründete Abg. Dr. Breitschetd (SPD.) die Anträge seiner Partei. , PnsmßMmU M Vitt dki fmWki Lickiini. Berlin. (Funkspruch.) Wie wir erfahren, beschäftigt ich der stellvertretende Retchskommissar für Preußen, Dr. bracht, gegenwärtig mit der Drage, ob auch unter den preußischen Landräten unaufschiebbare Personalverände rungen vorgenommen werden müssen. Wenn in einem Berliner Bormittagsblatt davon die Rede ist, daß weitere Personalveränderungen in Preußen nicht in Frage kom men, so bezieht sich dies, wie von zuständiger Stelle be tont wird, lediglich darauf, daß die erste Prüfung der Perfonalangelegenheiten der leitenden preußischen Berwal- tungsbeamten, Oberprästdenten, Regierungspräsidenten und Polizeipräsidenten zunächst abgeschlossen ist. Dr. Bracht hat, wie wir weiter erfahren, die Auf hebung derJmmunitätdes LanbratesHauS« mann beantragt, gegen den ein Verfahren wegen Beschimpfung der alten Armee ein geleitet werden soll. Landrat Hausmann war, wie erinnerlich, seinerzeit Mittelpunkt einer heftigen Aus einandersetzung der Oefsentlichkeit, indem ihm der Vor wurf gemacht wurde, daß er in einer öffentlichen Wahl rede herabwürdigendeAeußerungen über die glte Armee getan habe. Ae IlckmiW lm Psfni - NOfMskl. Berlin. (Funksprucb.) Reichskanzler von Bapen und lleichsinnenmiiiister von Gayl empfingen gelegentlich ihres Stuttgarter Aufenthaltes den MeickSkükrer deS Ebriftlich- Lozialen VotksdieusteS MeichStagsabg. Simpfendörfer. Lunpiendörier lenke, wie vom Ebrißlich-Sozialen NolkS- dieust dem Nachrichtenbüro des VTZ. mitgetrilt wird, rin- gebend bk Stellung de» Boltsdienfte» dar, betonte «ui«»» oolitisch die entschiedene Ablehnung de» Lausanner Ab- kommen, forderte innenpolitisch Milderung der Härten der Juni-Notverordnung und eine aktive christliche Kulturpolitik. BMW HkMM an -em MtinunasanstM ans 8rnn- -eß ktttMaßMnlMnß. Berlin. (Funk'vruch.s Wie wir von nnterrichieter Seit« hören, bot die Rrtch-regierung in der Angelegenheit de» sogenannten DertranenSadkommrnS auf Grund der von ihr »Inge,o,»neu Erkundigungen der britischen Re- gierung uunmebr mitteilen lasten, daß ste bereit fei, sich aemäfi der englisch - französischen Erklärung vvm 18. Juli iu de« »intreteudeu Fällen an einem offenen Meinungsaustausch über die in der Erklärung erwäbutru europäischen Fragen zu beteilige«. Tine entsprechend« Mitteilung gebt auch der französtschen Regierung zu, die inzwischen gleichfall» an die Reicheregirruna die Auffor derung zum Beitritt zu der Erklärung gerichtet hat. 8MW ck,r NkiWmiMisi M ikMkS NiilVMlni. Essen. (Funksprucb.) Nachdem vor kurzem in Berlin «in« vorbereitende Konferenz der SiedlungSiührer und SirdlungSpolitiker zum Zwecke einer gemeinfomeu Aktion stattgefunden batte, ist setzt eine NeichSgemeinschaft für das deutsch« SirdlnugSwrsrn gegründet worden. Zum Führer dieser ReichSaemeinschaft v -b« der Cbeiredaktenr der Wochenzeituug »Freier Volt", F itzsche, gewäblt. Dem erweiterten, al» ReichSfiedler-AuSschnß gebildeten Vorstände gehören auch di» Vertreter der einzelnen Siedlungs-Ver bände au» dem Reich an. Die Reichraemeinscbait für da» deutsche Siedlungswesen bat sich zur Ausgabe gemacht, die vaterländischen Belange durch eine Aktivierung der Sied- lungSvolitit zu fördern und die deutsche Landwirtschaft nach Kräften zu beleben und zu pflegen. Si« bat 10 Richt sätze ausgestellt. MMe InsaoMnW. Schlägerei zwischen Mitgliedern der Eisernen Front und NSDAP. Leuten. Wolfen bütte l. (Funkspr.) In Leiferde kam eS gestern abend zu einem schweren Zusammenstoß zwischen Mitgliedern der Eisernen Front und Nationalsozialisten, iu deren Ver lauf einige Schliffe fielen. An der Schlägerei beteiligten sich etwa 200 Personen. 10—12 Personen erlitten Verletzungen, 4 von ihnen, 2 Reichsbannerleute und 2 Nationalsozialisten, mußten ins Krankenbaus gebracht werden. Der Prozeß gegen -en Mör-er -es W-enlen Doiilner Paris (Funkspruch.) Schon in den Vormittagsstun den herrschte im Pariser Justizpalast große Bewegung, denn um 1 Uhr hat der Prozeß gegen Gorgulosf, den Mör der des Präsidenten der Republik, begonnen. Etwa 100 aus ländische und französische Journalisten sind zum Prozeß er schienen, sonst sind an sich nur Rechtsanwälte in ihrer Amts robe, die Zeugen und die Geschworenen in den Sitzungssaal zugelassen. Ein sehr umfassender polizeilicher Ordnungs dienst hat Absperrungen vorgenommen. Um 12 Uhr wur den von den vielen wartenden Personen 50 in den Sitzungs saal eingelassen, um auf diese Weise, gemäß dem Gesetz die Oefsentlichkeit der Debatte zu wahren. Unter der vor dem Palast wartenden Menge befinden sich zahlreiche Russen. Als Zeugin ist übrigens auch Frau Gorgulosf erschienen. Die Anklage gegen Gorgulosf lautet bekanntlich auf vorsätzlichen Mord. Nootßiinglillk ans -er Dona». — Drei Tote. )( Regensburg. Ans der zur Zeit beckgebenden Donau übten sich »wei Burschen im Alter von 17 Jahren im Kahusabren. Schließlich kippte der Kabn nm und beidr ertranken, obwohl ihnen o,n der Brücke «in beherzter Bursche nachgespruuaen war und alles versucht batte, um ste zu retteu. Der Bursche ertrank schließlich selbst bei feinem Rettungsversuch. Eine Fähre gesunken. BiSber 2V Tote. * Peking. Nach einer Meldung au« Tlchif« sank im Dorf« Linst «In« Fiibr«, dir zu stark belastet war. S4 Per sonen werde« vermißt. Bi» jetzt konnten 20 Leichen ge- borgen »erden. M MM-MiUii W AleikWM vom 2d. Juli 1SSS Gronau will «och heute nach Amerika weiterflieg««. Berlin. (Funkspruch.) Wolfgang von Gronau be absichtigt nach einem Telegramm, das er vor seiner Landung in Jvtgtut durch eine kleine grönländische Küstenstation drahtlos nach Berlin gesandt hat, noch heute von Jvtgtut nach Amerika weiterzusliegen. 84 Teilnehmer einer Bersammlnng tu Bronnschweig verbaftet. v rau nf <vw e i g. (Funkspr.) Di« »olizei nahm gestern abend 84 Personen, vermutlich »eichsbannerleut, und Kommunisten, fest, vie fick» zu einer »ichtgenehmigten Ver sammlung in einer Wäscherei ««»gefunden hatten. Der Polizei war mitgeilt worden, daß di« Teilnehmer National sozialisten auflauera wollten, die von einer Kundgebung heimkehrten. Siu NotionalsozialiU tu Jülich erschossen. Jülich. (Funkspruch.) Ein« nat.-so». Klebekolonn« stieß vier gestern vormittag mit «in,» Trupp Kommunisten »»sammen. Dabet wnrd, der SS-Mann Waldman», et» ehemaliger Lehrer an« Aachen, erschaffen. Der Titer, der bekannt sein soll, »ird von der Polizei gesncht. Der nationalsozialistische „Führer" in Karlsrnhe anf 3 Tag« verbot««. Karlsruhe. (Fnnksprnch.) As« nationalsozialistisch« TageSzeitnug .Der Führer" ist »o» Ministerin« dr« Innern mit Wirkung vom 25. Juli ab »,f di« D«»er »o» S Taaen verbotrn worden. Blutige Auseinandersetzung mit Kommunisten in Trier. Trier. (Funkspruch.) Zwei mit Fahrrädern auf einer Streife befindliche Volizeiveamte in Zivil wurden in der vergangenen Nacht von vier Männern, die sich hinter Bäumen versteckthielten, mit Rufen: „Halt! Rot Front, Heil Moskau!" empfangen. Es kam zu einer Auseinandersetzung. Einer d^ Beamten, der mit einer Pistole bedroht wurde, streckte deü Angreifer durch einen Kopfschutz nieder. Ter Erschaffene ist der Sohn des ehemaligen kommu»ttttfchen Stadtverordneten. ksteneralkonsul Reifer geftorbe«. Mannheim. (Fnnkspi.) ^«r Generalkonsul August Reiser ist gestern im Alter von 72 Jahren gestorben. Flugzeugabsturz in Frankreich. )(Dari«. Bei St. Brienx ist gestern nachmittag ein Flugzeug abgeftürzt. Die beiden Insassen katnen um» Leben. SantoS Dumont gestorben. )(Rio de Janeiro. Der Lnftschiff-Erbaner und Flieger SantoS Dumont ist hier gestorben. Sanin« Du Mont umkreiste als erster im Jahre 1902 den Pariser Eiffelturm mit seinem Luftschiff und gewann den dafür ausgesetzten Preis. Hroni im Vrst. Von-Prof. Dr. K. Mohs, Direktor des Instituts für Müllerei in Berlin. WK. Es ist im allgemeinen wenig bekannt, daß seit einigen Jahren ungefähr 76 v. H. der in Deutschland hcrgestellten Mehle mit Präparaten zur Verbesserung der Backsähigkeit behandelt werden. Unsere in Deutschland geernteten Weizen stehen infolge der klimatischen Einflüsse oder Bedingungen, unter denen sie wachsen und geerntet werden, in ihrer Backfähigkeit den We,zensorteu Kanadas und der Vereinigten Staaten nach. Die Backfähigkeit der Weizenmehle beruht in maß geblicher Weise aut dem Physikalischen Zustand des die Teigbildung bedingten Klebers oder aut besten Quellung. Die Erreichung des für die Backsähigkeit ausschlaggebenden Quellungsgrades des Klebers kann durch die Beimischung ausgezeichnet backfähiger aber teuerer Auslandsweizen sorten oder durch den Zusatz bestimmter chemischer Ver bindungen zum Mehl herbeigesührt werden, die sich beim Ansteigen der Mehle im Teigwasser listen und dann die Kleberauellnna fördern bezw. regulieren. Die wirksamste chemische Verbindung ist das Kaliumbromat, als weitere Verbindung kommt Ammoniumversustat zur Anwendung. Es ist nun die Frage zu klären, ob diese Verbindungen dem Mehle ohne Bedenken zugesekt werden können. Nach dem von der chemischen »Fabrik Merck-Darmstadt Iierausgegebenen „Inder" beträgt die MarimaldoiiS Brom- katium für den Säugling 0,5 Gramm und den erwachsenen Menschen 12 Gramm pro Tag. Dan auch ein dauernder Genuß von Bromkalium ohne Schädigung des mensch lichen Organismus möglich ist, beweist ja der vielfache Gebrauch dieser iu der Pharmazie als Beruhigungsmittel (Bromsalz) verwendeten Verbindung. Es muß aber ganz besonders aus die Geringsügigkeit der Mengen hingewiesen werden, die bei der Behandlung der Mehle in Frage kommen. Bei Kaliumbromat bewegen sich die Zuiatzmengen zwischen 0,002 v. H. au^Mehl be rechnet, oder 2 Gramm am 100 Kilogramm Sack- Niehl bis zu 0,005 v. H. oder 5 Gramm vro Sack Mehl. Rechnet man bei Weizengebäck mit einer durchschnitt lichen Gebäckausbeute von 160, so ergeben sich aus 1'0 Kilo gramm Mehl 160 Kilogramm Weizengebäck und in diesen sind dann bei stärkster Behandlung des Mehles mit 0,005 v. H. Aroma rund 6,6 Gramm Bromkalium enthalten. Wir verzehren in Deutschland durchschnittlich täglich jeder un- gesähr 600 Gramm Brot. Beim Verzehren von 600 Gramm Weißgebäck würde man also 0/'08 Gramm Bromkalium mit in sich ausnehmen. Es dürfte kaum ein Ernährungs physiologe oder Nahrungsmittelchemiker ausstehen, der be haupten möchte, daß eine tägliche Autnahmemenge von 8 Tausendstel Gramm Aromkalium dem menschlichen Or ganismus schaden könnte. Ter praktische Beweis für die Unschädlichkeit der Anwendung der gebräuchlichen Meblveredelungs- vräparate ist ja schon dadurch erbracht, daß leit Jahren dje Mshlveredeluug in Deutschland geübt wird, ohne daß eine Schädigung der Konsumenten teskgestellt wurde. Außer den Zusätzen, die gemacht werden, um die Back sähigkeit zu erhöhen, behandelt man die Mehle mit oxydie renden Verbindungen, um die Farbe aunuhellen. d. b. um die Mehle zu bleichen bezw. zu schönen. An sich ist die „Schönung" von Naturprodukten nichts Unge wöhnliches. Gemüse, Obst, (^rauben, Teigwaren, Qete und Fette werden solchen Behandlungen unterworfen. Unter diesem Gesichtspunkt der besonderen Belebung der weißen Mehlsarbe läßt sich das Meklbleichen rechtfenigen. Das Bleichen der Mehle ist lediglich eine Folge der Zu spitzung des Wettbewerbs, wobei mit dem Vorurteil des lausenden Publikums zu rechnen ist, das srch durch die „Weiße" des Mehles bestechen läßt. Es wirft sich auch hier die Frage auf, ob durch die Bleichung der Mehle die Möglichkeit gesundheitsschädlicher Wirkungen überhaupt gegeben ist. Gciundhcitsschädlich- keit oder etwa Beeinträchtigung der lebenswichtigen Vita mine deS Mehls konnte bisher experimentell in keinem Fall« nachgewiesen werden. Obgleich es last als zuviel Mühe und Aufwand erscheint, die Gesetzgebung nach dieser Richtung in-Anspruch zu nehmen, sind durch besondere Erlasse deS Reichsministers des Innern die Verwendung von Ehlor- gas und von Benzoylsuperoxvd als Bleichmittel iür Mehle besonders erlaubt worden, während man behördlich davon Abstand genommen Kat, zur Bleichung oder Mehlverede lung mit den übrigen Substanzen Stellung zu nehmen, da man von deren vollkommener Unschädlichkeit überzeugt ist. Die obigen Ausführungen lassen erkennen, daß hygie nische Bedenken gegen die Mehlveredelung und Mehlblei chung nicht zu erheben sind. Zu bemerken bliebe nur ncxch, daß diese Ansicht nicht nur vom Institut für Müllerei vertreten wird, sondern von zahlreichen Ernährungsphysio- logen und Vorstehern nahrungsmittelchemischer Institute des In- und Auslandes. Derlei Amr Vorzüglich« Empfehlung. „Ich möchte gern eine« Rundfunk-Apparat auf Abzahlung kaufen", erklärte die Dame. „Gern, meine Gnädige," erwiderte der Verkäufer, „können Sie uns irgendwelche Referenzen aufgeben?" „Aber gewiß", erklärte sie lebhaft. „Sie brauchen sich nur in dem Geschäft zu erkundigen, wo wir unseren letzten Apparat kauften. Da wirb man Ihnen sagen, baß nicht der geringste Kratzer an der Politur war, als er abgeholt wurde." Ideale Ehe. „WaS sagt denn Ihr Mann dazu, baß er immer das Geschirr abwaschen muß?" „Das weiß ich nicht. Er ist stets schon fertig, wenn ich aus dem Kino nach Hause komme." Sei» Alpdruck. Der Arzt schüttelte bedenklich den Kopf. „Sie haben also jede Nacht denselben Anasttraum," fragte er. „WaS ist eS denn?" „Ich träume, daß ich verheiratet bin," sagte der düster blickende Mann. „Mit wem," forschte der Arzt. „Mit meiner Frau," stöhnte der andere. „DaS ist ja eben der Alpdruck." Theorie und Praxis. „Endlich, mein Engel," sagte der glückliche Mann mit einem erleichterten Seufzer, als sie das Standesamt verließen, „sind wir nun wirklich eins." „Theoretisch woyt," erwiderte die vorsichtige junge Frau," aber vom praktischen Standpunkt würde es sich doch ernp- frblen, unser Hochzeitsessen für zwei zu bestellen."