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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-26
-
Monat
1932-07
-
Jahr
1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1932
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WWWWW M JeWk« «Ulk!. NKWsUWiiiMliNeW. Die Ortsgruppe Rtesa der Deutschen Volkspartet veranstaltete gestern abend im Saale der „Elbterraffe" eine öffentliche Wählerversamm- lung, in der der Spitzenkandidat der Deutschen BolkS- partei im Wahlkreise Ostsachsen, der bisherige NeichStagS- abgeordnete Dr. Rudolph Schneider, über das Thema: „Der Kamps der Deutschen Volkspartei" sprach. Die Kundgebung eröffnete der Vorsitzende der Orts gruppe, Herr Rechtsanwalt Dr. Mäckel mit Worten der Begrüßung an die erschienenen Damen und Herren, sowie an den Referenten des Abends, Herrn Dr. Schneider. Er wies auf die gegenwärtigen NcichStagswahlkämpfe hin, die diesmal besonders heftig durchgcfiihrt würden und sogar schon zahlreiche Opfer an Menschenleben gefordert haben. Die Deutsche BolkSpartet wolle durch den Redner des heu tigen Abends der Öffentlichkeit erklären, wofür sie kämpfe und um was sie kämpfe. Alsdann ergriff Herr Dr. Schneider das Wort zu seinem reichlich einsttindigen Bortrage. In sachlicher, ein dringlicher Rebe wies er zunächst auf die erst vor zwei Jah ren erfolgten RcichStagswahlen und deren Ergebnisse hin. In dem gegenwärtigen Ncichstagswahlkampfe gelte der Kampf der bürgerlichen Parteien, einschließlich der Deutsch nationalen BolkSpartet, dem Radikalismus gegen rechts und »ege« links. Die radikalen Parteien hätten die bürgerliche Mitte, ausschließlich des Zentrums, stark zerklüftet. Aber die bürgerlichen Parteien würden den Kamps sortstthrcn, bis zu den Zeiten besserer wirtschaftlicher Verhältnisse. Früher habe den Kämpfen ein bestimmtes Problem zugrunde gelegen; heute gebe der Kampf der Parteien geaen sich selbst. Der diesmalige Wahlkampf der bürgerlichen Parteien aclie geaen die Hitlerbewcguna einerseits und gegen den Bolsche wismus andererseits. Sic würden alles daran setzen, daß die Zeit des jetzt herrschenden verkappten Absolutismus ver schwinde. Schuld an den verworrenen Verhältnissen sei die ungeheure Wirtschastsnot. Die Deutsche Volkspartei wisse, daß der Kampf um aroßc Weltanschauungen geht; sie glaube aber nicht an sog. Allheilmittel. Einst habe die ganze Welt von Handel und Wandel auskömmlich gelebt, fetzt würden die Grenzen verschlossen und Hobe Zölle aufcrlegt. Die Arbeitslosigkeit wachse; der heimische Markt vermöge die Waren nicht auszunchmcn. Durch Kündigung der Kredite folge ein Zusammenbruch dem anderen. Man werde die WeltkrisiS nur abivcnden können durch Wicdcrgebcn von Krediten. Das gegenseitige Mißtrauen müsse behoben wer den, das gegenseitige Ablebncn müsse verschwinden, denn alles, waS den Kredit verschärft, helfe mit. die Krisis zu verlängern. Wer also an der Wicdcraesundung der Wirt schaft arbeiten wolle, der müsse für Rübe und Ordnung sor gen, denn nur dadurch könnten Kredite wicbergewonncn werden. — In seinen weiteren Ausführungen rechnete der Vortragende scharf kritisierend mit der nationalsozialistischen Bewegung ab. Er bezeichnete ihre Versprechungen als Stimmenfang. Hierbei erinnerte Redner an die bekannten Anträge der nationalsozialistischen Landtagsabgcordneten in Preußen, Hessen, Hamburg ukw., wodurch die kommunisti schen Anträge zum Teil noch überboten worden seien. Daß Stimmenfang schon im allgemeinen zu verwerfen ist, dar über seien wir uns wohl alle einig. Wenn man Zenten, deren Stimme man gewinnen wolle, vielvcrheißende Ver sprechungen macht, an deren Verwirklichung man ausgespro chenermaßen gar nicht denkt, wen enttänsche man denn da? Man enttäusche doch da sehr notleidende Menschen, man treibe Stimmenfang mit Zenten, die unser aller Mitleid verdienen. Und es sei doch sehr zu bedauern, -aß Leute, anstatt mitznhclfen, daß der Not mit vernünftigen Mitteln gesteuert wird, so weit das eben möglich ist, diese Not zum Stimmenfang benutzen, daß sie die Massen radika lisieren, so daß wir mit der zunehmenden Not eine Ver hetzung der Massen ohnegleichen haben, deren schlimmste Folgen wir wohl am Wahltage zu erleben haben. Aber cs drehe sich nicht bloß darum, daß man 200 000 oder 20 Millio nen Stimmen gewinnt, sondern es kommen auch die Tage nach der Wahl, wo dann die Verantwortung komme. Zur Innenpolitik forderte der Redner VerfassungS- resorm, Stärkung der Selbständigkeit der Länder, Schul gesetz und andere kulturelle Maßnahmen, Kampf gegen den KulturbolschewismuS und anderes. Er begrüßte die Ein richtung des Freiwilligen Arbeitsdienstes aus wirtschaft lichen und moralischen Gründen. Weiter trat er sür die Entschuldung der Landwirtschaft ein und warnte entschieden vor Enteignungstendenzen. Das Ernährungsministertum vertrete die Interessen der Landwirtschaft rücksichtslos, und eS fei zu wünschen, baß der gleiche Schutz auch der Industrie gewährt werde. Eingehend setzte sich der Redner dann mit dem nationalsozialistischen ArbeitsbeschasfungSprogramm auseinander und erklärte die darin vorgeschlagene Finan- zterungSart durch produktive Kreditauswcitung sür äußerst gefährlich, weil dies nichts anderes als Inflation sei. Sozialisierung und Zwangswirtschaft habe die Deutsche Bolkspartei als bürgerliche Partei jederzeit abgelehnt. Sie wende sich gegen die Ausdehnung der Betriebe der öffent lichen Hand ebenso wie gegen Konzentrattonsbestrebungen, weil der kleine und mittlere Betrieb für den Staat viel wertvoller sei. Nach einer kurzen Ablehnung seglicher Art von Autarkie plänen beklagte der Redner die Verrohung der Sitten, die sich auch im Wahlkampf geltend mache, und betonte, baß es bei der bevorstehenden Wahl nicht um Parteischicksal, son dern um Volksschicksal gehe und daß die Deutsche Volks partei sür Ausbau und Freiheit kämpfe. Der Redner stellte seinen weiteren Ausführungen die Wiedercrringnng der deutschen Freiheit nach innen und außen als oberstes Ziel deutscher politischer Arbeit voran. Freiheit lei auch di« Voraussetzung eines wirklichen Aus baues. Nationale Politik sei eine Selbstverständlichkeit, allen denen aber, die über ihr nationales Bekenntnis allzu viel Worte machten, begegne der Redner mit Mißtranen. Der nationale Kamvs gebe um Versailles, daS Grundnbel unserer außenpolitischen Zage. In der nächsten Zeit müß ten insbesondere die Ebrenfraaen einer Lösung zugeführt werden: Kriegsschuldlüge, Gleichberechtigung, Abrüstung. Die F'age der Wehrbastigkeit sei besonders im Hinblick auf den Osten äußerst wichtig. Kurz streifte der Redner dann eine Reihe anderer außenpolitischer Probleme und forderte in der Frage der Kolonien einen scharfen Protest von zuständiger deutscher Regierungsstelle gegen die Pläne, die einen Austausch un serer ehemaligen Kolonien gegen die amerikanischen finan ziellen Ansprüche der Mandatsländer erwägen. Abschließend ging Dr. Schneider nochmals aus die hohe Bedeutung der dieSmaliaen ReichStaqswahl ein und betonte ganz besonders, daß nickt das Schicksal irgend einer Partei, sondern das Schicksal des Vaterlandes aus dem Spiele stehe. Der Kamps der bürgerlichen Parteien sei nicht gegenein ander zu führen: der Kamps habe sich heute nur gegen die zu richten, die mit Sozialisierung, mit Bolschewismus und mit der Gefahr der Inflation bedroben. Redner schloß: „Der 8t. Juli werde nicht aller Tage Abend sein. Und da müssen wir gerüstet sein! Die bürgerlichen Parteien werden ihren Mann stellen. Helfen Sie nns dabei!" Dem Vortragenden wurde lebhafter Beifall zuteil. Dem Vortrage folgte eine kurze Aussprache. Als ein ziger Debattercdncr versuchte Herr Rechtsanwalt Rudolph die Daseinsberechtigung der bürgerlichen Mittelparteien zu verwerfen und trat erregt für den Kampf um den Rechts radikalismus ein. — In seinem Schlußwort wies Herr Dr. Schneider die dargelegten Argumente des Vorred ners mit dem Bemerken zurück, daß die bürgerlichen Par teien sich nach wie vor sachlicher Politik zuwenden. Die Deutsche Volkspartet werde ihren Weg weiter gehen; sie lasse sich an Vaterlandsliebe von niemandem übertreffen, aber sie lehne alles Phrasentum ab. Mit dem Appell, der Deutschen Bolkspartei treu zu blei ben und am 81. Juli seine Stimme der Liste 8 zu geben, hatte die Kundgebung, deren Besuch leider zu wünschen übrig ließ, ihr Ende erreicht. Oertliches und Sächsisches. Rieia. den 26. Juli 1932. —* Wettervorhersage kür den 27. Juli 1922 (Mitgeteilt von der SSchs. Landerwetterwarte zu Dresden.) Zeitweise auffrischende Winde ans End bis West, höchstens vorübergehend stark bewölkt, tagsüber etwa? kühler, Ge witterneigung, sonst keine erheblichen Niederschläge. —* Daten sür den 27. Juli 1SS2. Sonnen- »nfggng 4.16 Ukr. Sonnennntergang 19,65 Uhr. Mond- »ufggna 23.05 Ubr. Monduntrrgang 15,27 Uhr. , 1794: Stur, RobeSvierreS. 1830: Beginn der Pariser Jnlireoolntion. v —* Zur Reichstags wähl. Die Frage, ob Mit glieder des Abstimmungsvorstandes bei der Reichstagswahl während der Ausübung des Dienstes politische Abzeichen oder Uniformen tragen dürfen, hat der Neichsminister des Innern verneint, da die Abstimmungsvorstünde staatliche Organe sind und ihre Mitglieder staatliche Ehrenämter be kleiden. Während dies mit der von den Mitgliedern des Abstimmungsvorstandes zu verlangenden strengsten Un parteilichkeit nicht vereinbar ist, sind Wähler, die den Ab stimmungsraum lediglich zur Stimmabgabe betreten, am Tragen von Uniformen und Abzeichen nicht gehindert. —* Reges Interesse für den neuen Wohn hau s b a u. Das an der Stadtgärtnerei Riesa von -er „Bauhütte Riesa" neuerstclltc schlüsselfertige Einfamilien haus erfreut sich einer recht regen Besichtigung. Am Sonn tag wurden trotz des ungünstigen Wetters nicht weniger als 1800 Besucher gezählt. Auch gestern abend wurde bas Haus wieder von vielen Besuchern begutachtet. —* Der Ein zell; an del in der Wirtschaft s - triie. In der unter Vorsitz von Generaldirektor Hörichs kürzlich stattgefundenen Vorstands- und Hauptausschuß- Sitzung des Allgemeinen Dresdner Einzelhandels-Verban- des wies der geschäftsführende Vorsitzende, Professor Dr. Kastner, in seinem eingehenden Bericht über die Lage auf das starke Absinken der Umsätze auf dem Jnlandsmarkt hin, worin sich neben Preissenkungen vor allein auch ein mengenmäßiger Rückgang ausdrücke. Bei Nahrungsmitteln ;. B. betrage dieser mengenmäßige Rückgang vom Mai 193! bis Mai 1932 7 Prozent, bei Bekleidung über 14 »,'<>. Der Einkommensausfall von 5 bis 6 Millionen Arbeits loser mache sich immer unheilvoller bemerkbar. Der Ein zelhandel bringe daher der Frage, wie man diesen Millio nen wieder Arbeit und Einkommen schassen könne, das größte Interesse entgegen, verurteile dabei aber jeden Ver such, die Individualwirtschaft auch nur im geringsten anzutasten. Nicht in einer Krise des Kapitalismus, wie man es jetzt ost höre, sondern in einer ausgesprochenen Lrile des Sozialismus befänden wir uns augenblicklich. Ausgehend von der Erwägung, daß der Export heute 13 Prozent aller Beschäftigten Arbeit bietet, daß etwa 80 Prozent des deutschen Volkseinkommens heute ihre Grundlage im Export haben, steht der Einzelhandel weiter auch allen Experimenten sehr skeptisch gegenüber, die darauf binauSlaufen, die deutsche Wirtschaft in überstürzter Weise vollständig vom Ausland abzuschließen. Interessante ar beitsrechtliche und sozialpolitische Fragen wurden von dem 2. Syndikus, Dr. Steckhan, besprochen. Sehr eingehend referierte Dr. L-teckhan auch über einige Steuerfragen, so insbesondere über die Einheitsbewertung und die Neu bewertung des Vermögens. Ein weiteres Referat Dr. Steck- Hans befaßte sich mit Ratschlägen in Versicherungsfragen, insbesondere Aufruhr-, Feuer- und Einbruchsversicherung. —* Landwirtschaftliche Jungarbeiter und Berufsschulpflicht. Im Jahre 1930 hatte das Ministerium für Volksbildung eine Verordnung erlassen, nach der jugendliche Reichsausländer, die als sogenannte Wanderarbeiter in Sachsen vorübergehend in der Land wirtschaft Beschäftigung finden, unter gewissen Voraus setzungen vom Besuche der Berufsschule befreit sein sollten. Da im laufenden Jahre der Landwirtschaft ausländische Wanderarbeiter nicht zur Verfügung stehen, ist sie in großem Umfange aus Arbeitskräfte angewiesen, die außerhalb Sach sen aus anderen Gegenden Deutschlands angeworben wer ben. Es hat sich dabei das Bedürfnis herausgestellt, sie in derselben Weise, wie dies bisher bei -en ausländischen Wanderarbeitern der Fall gewesen ist, von der Berufsschul pflicht auszunehmen. Durch eine im Sächsischen Verwal- tungsblatt vom 26. Juli 1932 veröffentlichte Verordnung des Ministeriums für Volksbildung wird dem Rechnung getragen. Danach sind im laufenden Schuljahre, das mit dem 81. März 1933 endigt, im berussschulpflichtigen Alter stehende junge Reichsinländer nichtsächsischer Staatsange hörigkeit, die ihren regelmäßigen Aufenthaltsort außerhalb Sachsens haben und durch Vermittlung eines sächsischen Arbeitsamtes (öffentlichen Arbeitsnachweises) für vorüber gehende Zeit als landwirtschaftliche Arbeiter an Orten innerhalb SachsenS Beschäftigung finden, nicht zur Teil nahme am Unterrichte der Berufsschule in ihrem neuen Aufenthaltsort heranzuziehcn, wenn durch eine Bescheini gung des Arbeitsamtes nachgewtesen wird, daß die Beschäf tigung nach dem abgeschlossenen Vertrage nicht länger als bis zur Beendigung der Herbsterntearbeiten und längstens bis zum 15. Dezember dieses Jahres dauert. Jugendliche dieser Art sind, da sie an sich zum Besuche der Berufsschule verpflichtet sind, zur Schule anzumelden. Die Erlaubnis zum Wegbleiben vom Unterrichte verfügt auf Gesuch hin der Schulleiter für die Dauer des durch die Bescheinigung nach gewiesenen Arbeitsvertrages. Den Gesuchen ist der ge nannte Nachweis beizufügen. Verbleibt der Jugendliche nach Ablauf des Vertrages in Sachsen, ist er ungesäumt zum Besuche der Berufsschule Heranzuziehen. Dement sprechend ist auch bet Jugendlichen zu verfahren, die im laufenden Schuljahre die Berufsschule bereits betuchen, «en« üe «m die Befrei«»« nachluchen. —* Deutsches Landvolk und ReichStags- ivahl. Die Leitung der deutschen Landvolkvartei (Christ lich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei), Landesver band Sachsen, bittet um Veröffentlichung folgender Mit teilung: „Die „Deutsche Landvolkpartei" hat für die drer sächsischen Wahlkreise als Spitzenkandidat aufgestellt ihren bisherigen ReichstaaSabaeordneten, Gutsbesitzer Domsch- GroßbennerSdorf. Im Wahlkreise DreSden-Bautzen und im Wahlkreis Leipzig folgt an zweiter Stelle Mtte'guts- helitzer D r. Povendieker, Pvchra (Oschatz-Land), während im Wahlkreise Chemnitz-Zwickau an »weiter. Stelle VGutsbesitzer Franz Zahn, Fravkenhausen (Plauen), steht. Wie bekannt, find die drei sächsischen Wahlkreise durch Listenverbindung vereinigt, während die Reststimmen der Reichsliste der D->utfchnationalen Volkspartet zugutekom- men. Auf diese Weise ist dafür gesorgt, daß keine Rest stimme der nationalen Rechten verloren geht." Olchntz. Einen Unfall erlitt nestern morgen ein junges, ans Mannschak stammende« Mädchen A., als es in der Bahnhofstraße in der Nabe des Grundstücke? von Hofmann ein nach Zschölkau zu fahrendes Geschirr mit ihrem Fahr rad fälschlicherweise rechts überholen wollte. Allem Anschein stieß »S dabei gegen den Waaen. Dadurch kam eS zu Fall und stürzte so unalücklich, daß ibm die Wade de« einen Fußes durchschnitten wurde. ES wurde sofort in ärztliche Behandluna aenommen. Treptitz. Erben aesnnden. Wir veröffentlichten kürz lich eine Notitz, daß Erken für einen am 9. Nov. 1931 in Rniaria de Santa Fe (Argentinien) verstorbenen Hermann Otto Vbillinv gesucht wurden, der 1860 in Trevtik geboren war. Die glücklichen Erken befinden sich »nm Teil in unserem Ort. Fran Müklenbesitzer Bbillivv und ihre Kinder und Gutsbesitzer H. G. in Collin sind im Oschatzer Bezirke die nächsten Anverwandten des Verstorbenen, der ein ansehnliches Bermöaen hinterlassen bat. Lommatzsch Unfall. Mit seinem Lastkraftwagen ist Sonntan mittaa Herr Schosst snn. in Altkommatzsch argen einen Baum gefahren. Dabei ginn die Windschutzscheibe in Trümmer, nnd Sch. trnn mehrere Schnittwunden im Gesicht davon, die ärztlich bekandrlt werden mußten. * Leisnig. Unflätigkeiten in einer Stadtverordneten« ffknna. Am 24. Mai fand im Rathaus Leisnig eine Stadt- verordnelensitznng statt, bei der eS wegen der Herabsetzung der FiirsorgennterftützungSsätze ,n außerordentlich lebbaflen Auseinandersetzungen kam. Der kommnnistiscke Stadt verordnete Eckmrikbt hielt eine Rede, bei der sick die Tri- bnnenbesucher in die Verhandlung einmilchten. Dabei ries der Bruder des Skburikbt, der Kommunist Otto Schuricbt. dem Bürgermeister zu: „Sie Bestie, ick werde Sie erwürgen!" nnd bezeichnet« den Bürgermeister als Kanaille. In einer kommunistischen Versammlung, die acht Tage später statt- fand, erklärt« er, er bedauere nicht, den Bürgermeister Ke- leidigt 'n haben. Sckuricht erhielt darauf eine« Strafbefehl wegen öffentlicher Beleidigung über einen Monat Gesänanis, Gegen diesen Strafbefehl batte er richterliche Entscheidung beantragt. Das Gemeinsame Leipziger Schöffengericht ver warf aber seinen Einspruch und bestätigte den Strafbefehl. Wie iß en. Die gefährliche Elbbrücke. Am Sonnabend ist auf dem linksseitigen Brückenköpfe rin hiesiger Einwohner mit seinem 6 Jahre alten Enkelkinde von einem Personen kraftwagen angefahren worden und mit dem Kinde unter diesen zu liegen gekommen. Er wurde von dem Wagen mehrere Meter fortgeschleift, während dem Kinde die Räder des Wagens über den Kopf und die Brust gegangen sind. Beide haben äußere und innere Verletzungen erlitten und sie wurden auf Anordnung eines hinzugczogenen Arztes nach dem Stadtkrankenhanse gebracht. Zur Zeit dürfte Lebensgefahr nicht bestehen. Die Schuldfrage wird noch geklärt. * Meißen. Betriebsunfall. Beim Reinigen einer auf der Talfahrt begriffene» Elbzille stürzte gestern morgen «in Schiffer In den zum Kahn gehörigen drei Meter tiefen Frei raum nnd schlug mit dem Kops so heftig auf eine dort ver staut« Taurolle auf, daß er besinnungslos liegen dlieb. Erst al« di« nächst« Station von der Zill« passiert wurde, kannte der Verunglückte in« Krankenhaus gebracht werden. * Meißen. Todesfall. Im 60. Lebensjahre starb hier am Sonnabend der Maler Albin Scharfe infolge Schlaganfall«. Er war lang« Jahre als Stasfiermaler an der Staatlichen Porzellanmanufaktur tätig und hatte auch als frei schaffender Künstler einen bekannten und geachteten Namen. * Coswig. Das Aerpflegbelm „Wettinstift" in CoSwig, da« bekanntlich dem BrzirkSverband« der AmtS- banptmannschaft Meißen gebärt, betrachtet es seit dem Jahre 1913 als seine vornehmste Aufgabe, unseren Alten, denen es an aeelgneter Pflege mangelt, eine »weit« Heimat zu bieten. Tut», ausreichende Verpflegung in dem aufs neuzeitlichste eingerichteten Heime und Belegenheit zu Svaziirgängen in dem angrenzenden herrlichen Moritz- burger Walde lassen den Insassen di» Sorgen de« Alltages vergessen. In neuerer Zeit hat die Helmleitung «in weiteres, erst im Jahre 1926 errichtete« Gebäude seinem Betrieb« al« Rentnerbeim analirdern können. Nicht nur Einzel personen, sondern auch Shrpoare finden nunmehr im Heime freundliche Ausnahme für ihren Lebensabend. Und dabei muß man den Derpflegsatz sür all das, «aS den Insassen geboten wird, al« sehr billig dezeichnen, sodaß e» auch Eelbstzahlern möglich ist, di« Kaste» für de» Heim-Ausent» halt auftudringr». * Dresden. Opfer eigener Unvorsichtigkeit. Am Sonnabend fand in einer Wohnung auf der Hauptstraße ein« folgenschwere SpirituSexvlofion statt. Sine Frau batt« auf einen brennenden Spirituskocher in unvorsichtiger Weise Spiritus nachgegoffen. Durch die Stichflamme erlitt sie schwer« Brandwunden an Gesicht und Händen. Auch einige Einrichtungsstück« sielen dem entstehenden Brand« zum Opfer, der von der Feuerwehr schnell gelöscht wurde. * Dresden. Nicht an Brunnen herumklettern. Am Montag abend kur» vor 8 Uhr kam am Jüdenhof «in els- jähriger Knabe zu Schaden, der an dem dert befindlichen Brunnen berumgeklettert und dabei i» den Brunnen gestürzt war. Gr mußt« ins Krankenhaus gebracht werden. * Dresden. In der Sächsischen Schwei» abgestürzt. Mit dem Unfallwagen der Dresdner Feuerwehr wurde am Montag abend 21,40 Uhr am Hauptbahnbof ein 2ljähriger Bergsteiger abgeholt und mit einem Knöchelbruch dem Friedrichstadter Krankenhaus »»geführt, der am Tage am Wartturm (Sachs. Schwei») abgestürzt war. * Dresden. Anglerglück. Einen nicht alltäglichen Fang machte am Eonntagvormittag ein Angler in Kaditz, indem er mit der Grundangel eine 15'/,pfttndig« Barbe sing. * Dresden. Betrüger sestgenommen. Wegen Betruges wurde am Sonnabend der 40 Jahre alte Händler Georg Ludwig aus Dresden sestgenommen. Er suchte in Dresdner Tageszeitungen Teilhaber für ein angebliches Unternehmen und ließ sich daraufhin Ginzelbeträge bi« zu 1000 M. ans- zahlen. Als Sicherheit übereignete er einen Kraftwagen, der schon vielfach verpfändet war. Es ist anzunehmen, daß Ludwig noch weit mehr Personen als bekannt betrogen hat. — Ferner wurde von einem Kriminalbeamten aus dein Wiener Platz ein mehrfach gesuchter Kellner namens Johann Dachsel sestgenommen. Dachsei hat unter verschiedenen Vorwänden Geldbeträge erschwindelt. * Dresden. Die Wohlfahrtslasten der Stadt Dres den. Die Ausgaben der Stadt Dresden in der sozialen Fürsorge beliefen sich im Monat Juni auf rund 3,8 Mil lionen Mark. Allein di« Aufwendungen für die Wohl» ckadrtSerwerbSlosea .betrugen l.64 -Million«!«
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