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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-07
-
Monat
1932-07
-
Jahr
1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1932
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Kall, daß der eine einen UnterschenkelVruch, »er ander« einen Knicscheibenbruch erlitt. Beide muhten tnS Kranken haus gebracht werden. * Lichteren, «in «in» »blich verbrüht. Am Sonnabend war hie» da» vierjährige Töchterchen einer Familie im Waschbau« in «Inen Kessel mit beiße« »aff,, gefallen. Dabei erlitt da« Kind so schwer« Verbrühungen, dah es nunmehr im Heidenauer Kohanuiterkraukeutanl, wohin e« überführt worden war, verstarb. * Freiberg. Wegen Meineids verurteilt. Da» Schwurgericht verurteilte den 25 Jahre alten erwerbslosen Maurer Fischer aus Oederan wegen Zeugenmeinetd» zu 4^ Monaten Gefängnis. Er hatte vor dem Amtsgericht Oederan als Zeuge beschworen, an einem größeren nächt lichen Hühnerdiebstahl nicht beteiligt gewesen zu sein, um sich der Strafverfolgung zu entziehen. * Freiberg. Schwer verunglückt. Im benachbarten Großhartmannsdorf ereignete sich am Dienstag abend ein schwerer Motorradunfall. Ein aus Brand stammender Motorradfahrer verlor infolge zu schnellen Fahrens in der Kurve die Gewalt über sein Fahrzeug und fuhr mit solcher Wucht gegen eine Brnnnenfassung, daß diese zertrümmert und die 2Z4 Zentner schwere Zementabdcckung einige Meter fortgeschleudert wurde. Diese fiel dem in den Dorsbach gestürzten Fahrer ans Bein, das dadurch gebrochen wurde. Der Soziusfahrer kam mit leichten Verletzungen davon. * Bischofswerda. In Oderputzkau wurde om Dienstag abend «ine 73 silbrige Wirtschaftsbesitzerin von dem Kraftwagen eines Arzte« aus dem benachbarten Schmölln überfahre« und so schwer verletzt, dah fi« nach kurzer Zeit starb. * Bautzen. Die Ehefrau unter Mordverdacht. Die Kriminalpolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen Mord verdachts gegen die Bäckcrsehefrau Dutschmann in Peterwitz cingeleitet, deren Ehemann, der 64 Jahre alte Bäckermeister Ernst Dutschmann, am Montag abend in seiner Wohnung erschossen aufgefundcn worben war. Man nahm zunächst Selbstmord an. Die behördliche Untersuchung ergab in dessen, baß Dutschmann unmöglich den Schuß auf sich selbst abgegeben haben kann. Dieser dürfte vielmehr von einem Nebenraum auf Dutschmann abgefeuert worden sein. Zwi schen den im Alter sehr verschiedenen Eheleuten soll es viel fach Zwistigkeiten gegeben haben. Die in den dreißiger Jahren stehende Ehefrau wurde festgcnommen und der Bauhncr Staatsanwaltschaft zugcführt. * Banden. Für 4000 Ml. Porzellan vernichtet. E ne hiesige Firma erlitt dadurch einen empfindlichen Verlust, daß rin großer Mlasscbrank, in dem wertvolle Porzellan- gegenstände unteraebracht waren, plötzlich zusammenbrach. Der Schaden soll sich ans etwa 4000 Mk. belaufen. Bautzen. In der Nacht »um Dienstag drangen unbekannte Einbrecher in de» Güterschuppen des Babnho'r« Klir ein. Sie stahlen zwei Kisten mit 86 Kilogramm Seite, ein Fatz Branntwein und einen Reisekorb. DaS DiebeSant schafften sie mit einem Tafelwagen, den sie rben- fall« gestohlen hatten, fort. * Leiozig. Gin Kind totarfahrrn. Am Mittwoch vormittag wurde an der Ecke Essener- und Jmmelmann- straße in Mockau die 5 Jahre alte Edith Mantb von einem Privatkraftwagen überfahren. Der berbeigeruseue Arzt konnte nur den bereit; eingetretenen Tod des Kinde« fest- stellen. DaS Kind soll an der Kreuzung in den Wagen hineingelausen sein. Die polizeilichen Ermittlungen sind noch im Gange. * Leipzig. Von einem Lastzug tödlich überfahren. Am Mittwoch früh, kur» nach 8 Uhr. wurde in der Blücher- ftraße der frühere Handelsvertreter Jakob Kroener, 75 Iabre alt, von dem Anhänger eines Lastzuges überfahren. Er war unter den Wagen geraten und trug schwer« Verletzungen an beiden Unterschenkeln. Fleischwundeu im Gesteht und innere Verletzungen davon. An deren Folgen ist er kurz nach der Einliefervn» in« Israelitische Krankenhaus ver storben. Vermutlich bat der Verstorbene beim Anziehen de« Wagen« ohne Wissen des Führers ans der Kuppelung gesessen oder zwischen beiden SSa«en gestanden. Zeu«en des Unfalles werden ersucht, sich beim Kriminalamt zu melden. * Leipzig. Der Messerstecher vom Meßplatz ver haftet. Wie berichtet, wurde am I. Juli gegen 1,10 Ubr vormittaaS auf dem Floßplatz, hinter dem Bratwurstglöckle, der 62 Jahre alte Arbeiter Ernst Brecht mit mehreren Messerstichen in der Brust schwer verlebt anfgefunden. Die kriminalpolizrilichen Ermittlungen führten am 5. 7. zur Verhaftung de« Täters. Er batte am SO. Juni mit mehreren anderen Männer«, darunter dem grstocheue«, am Tatort» aelagert. Dabei ist Schnaps getrunken warben. Gegen V.30 Ubr hatten sich die Beteiligten mit LnSnahme de« jetzt «rrbasteten und des Brecht entfernt. Die beiden Zurückgebliebenen waren stark angetrunken. Au§ nicht festzustellender Ursache will der Verhaftete, wie er augibt, .in der Trunkenheit blindlin«« auf Brecht «ingestochen haben, hiernach habe er sich entfernt. Gr wurde der Staatsanwaltschaft Leipzig »«geführt. * Leipzig. Schwerer Unfall eine« »ehnjihri»«« Knaben durch eigene Schuld. Glter» und Erzieher, «arnt Sure Pflegebefohlenen I Am 5. Juli hatte gegen 7,15 Ubr vormittag» der zehnjährige Schulknabe Fran» Rudalf M. in der Lütznerstratze in Leipzig-Schönau da« »erbindun««- stück zum Anhänger eine« stadtwört« fahrend«« Lastzug,« bestiegen, um mit nach Leipzig-Lindeuau zu fahren. I« Spiegelbild« eine» Schaufenster« beabachtet« die« der Führer de» Lastzuges. Gr stellte de» Motor ab. um de« Lastzug an,uhalten und de« Knaben «bsteige» „lassen. Dieser sprang „doch uoch wahrend der Sahrt ab und kam ,« Fall, Er wurde »am Anhänger, der mit 100 Ztr. Braunkohl» beladen war, über d,n recht»» Oberscheukel ge- fahren, der ihm vollständig abgequetfcht wurde. * Schkeuditz. FeurrSberfall von Kommunist««. Am Dienstag abend kam e« bei der Abfahrt der SA., di» zu einem Aufmarsch nach Merseburg fuhr, zu einem größeren Auflauf von Kommunisten auf dem Markt, di« sich iu wüste« Beschimpfungen und Steinwürfen gegen di« Natio nalsozialisten und Polizei ergingen. Die Polizei konnte jedoch ernstere L«samme«stöbe verhindern. Kur» vor Merse burg wurde da« Auto der SA. von Kommunisten au« dem Hinterhalte beschaffe«, ohne daß jedoch jemand verletzt wurde. Gin SA.-Mann erhielt «ine Kopfoerletzung durch Steinwiirfe. Bei der Rückfahrt von Merseburg wurde« di« Schkeuditzer Nationalsozialisten geae« 12 Uhr nacht« a« der Luppenbrück« wiederum scharf beschaffen. J««g«samt wurden 25 Schüsse von Bäumen herab aus die SA. ab- gegeben, glücklicherweise ob«, jemand zu verletz,«. Di« von der Polizei aageftellten Ermittlungen baben zu keinem Ergebnis geführt. Am Tatort wurde «ine größere Anzahl Pairoiieuhülsen verschiedener Kaliber, darunter anch von Armeepiftole«, gefunden. * Chemnitz. Eteuerdiktate. Di« KreiShauptmann- schast bat al« Aufsichtsbehörde Nachträge zur Gemeiade- iieuerordnuna für di« Städte Limbach und Hohenstein- Ernttthal erlasse». Darnach wird tu beiden Städten mit Wirkung vom 1. April 1S32 di« gemeindlich, ZufchlagS- Ueuer zur Gewerbe« und Grundsteuer für da« neu« Rech nungsjahr durch Ortegesetz auf 135 ». H. der staatlichen Steuer festgesetzt. * Annabe ra. SchulhauSbrand. Am Sonntag brach im Kirchschulgebäude in Tannenberg ein Brand aus, der das große zweistöckige, etwa 146 Jahre alte Haus völlig tu Asche legte. Eine vierköpsige Familie konnte nur über die SprunalettLL -er Feuerwehr gerettet werden. Mit Mühe gelang «» den benachbarten Dorfgasthof zu schützen. Man vermutet Brandstiftung. * Aue. Abgelehnter HauShaltpkan. Die Gtabtverorb- «eten nahmen tu ihrer Sitzung am Montag abend die Generalaussprache über den HauShaltpkan vor. Der Erste Bürgermeister Hofmann setzte sich für seine Annahme ein, indem er darauf hinwteS, daß andernfalls die Kreishaupt mannschaft den Etat feststellen würde. Schließlich wurde der Antrag der bürgerlichen Fraktion, über den Etat en bloc abzustimmen, mit 14 gegen 18 Stimmen ange- nommen, ebenso ein nationalsozialistischer Zusatzantrag aus Abänderung der Geschäftsordnung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten. Der HauShaltpkan selbst wurde darauf einstimmig abgelehnt. * Penig. Schweres Gewitter in der Peniger Gegend. Am Mittwoch nachmittag trat über der hiesigen Gegend ein schweres Gewitter auf, das von einem wolkenbruchartigen Regen begleitet war. Unter den vielen Blitzschlägen waren mehrer« zündende. Einer der Blitzschläge traf ein Seiten gebäude beS Gutsbesitzers Baer in Dittmannsdorf, baS bis auf die Grundmauern eingeäschert wurde. Die darin lagern- den Vorräte an Futtermitteln sind restlos verbrannt. * Weißbach I. Erzgeb. Beim Jauchefabren vrrnn- alsickt« der Gutsbesitzer Paul Jllmann, der unter den um stürzenden Wagen geriet. Jllmann ist den erlittenen sch««- ren Verletzungen nunmehr erlegen. "Bad Sidmiedeberg. 217 wollen Bürgermeister werden. Für die Stelle de« kiesigen Bürgermeisters baben sich nicht weniger al« 217 Bewerber aemrldet. * Zwickau. Infolge KurzschlnffeS an der von ib« bedienten Maschine verunglückt« auf dem WilbelmSschacht der SOjäbrige Häuer Seidel au« Reinsdorf durch einen elektrischen Schlag tödlich. Gr hinterläßt Frau und Kind. Zwick««. Die Zwickauer GaSverlorauna. Zwischen der Gewerkschaft Morgenstern und der LandeS-DaSoer- sorgnna ist rin Vertrag znstandegekemmen, wonach vom Brückentera-Schacht aus dar Was an die Zwickauer Lan« de«-Ga«versorauna aeliesert werden soll. Am Montag be- sann bereits die Leanng einer 4 Kilometer langen Leitung vom Brückenbera-Zchacht zu« diesigen Gaewerk. Die Neu« reaelung der Gasversorgung bedingt nm'angreiche Arbeiten, die »ine wesentlich« Entlastung sür den Zwickauer Arbeits markt bedeuten. Ameisen G /Ü5 Äe /o/r/möe/rtk-ÄllMbe mit Lnküväixuoxsu kür Lovntax oäor Llovtax volle mau sofort abßkbsn lasssn. ^nrsißsn-L.llnaiims uoä uosnt- xvltliodo 8illo bsi ^.vksrtizunA vou ^ursixsa tiixiiok voo krüd 8 vkr ab. oGstcKSIßAAßGlI« GS« ksrnruff 20. aiSstGvr * Crimmitschau. Die Hammerspitze in der Lchä- deldecke. Vor einem Hause in der Silberstraßr ereignet« sich am Dienstag vormittag ein eigenartiger Unfall. Einem mit AbrüftungSarbeiten beschäftigten Dachdecker fiel aus der Tragtasche ein sog. Echieferdrckerbammer und traf einen in demselben Augenblick auf dem Fahrrad vorüberkomme», den 17 Jahre alten Erwerbslosen auf den Kopf. Das Werkzeug bobrte sich mit der Spitze in dir Schädrldrck« de« junaen Mannes, der noch einige Meter weitrr fuhr» bi« er »um Stürzen kam. Der Hammer scheint aber bei« Fallen auf irgendeinen Gegenstand, vielleicht auf einen Draht der Lichtleitung, aufgestoßeu zu sein, sodaß sich di« Wucht mil derte. Wär« der Hamuier bei der Höhr, au« der der Fall erfolgte, ohne HiuderniS herabgrflo«»«, so wäre e« um da» Leben de« Getroffene« geschehen geweseu. Der Veruu«lKckt« wurde von Passanten nach der Wache gebracht, dvrt »»» einem Arzt verbunden und schließlich iu« Krankenhaus übergeführt. * * Weißenfels. Der Rektor mit de« falsche» Doktor diplom. Bor einiger Zeit wurde »um Rektor der Berg mädchenschul« Alfred Tb., angeblich Dr. vbil-, au« Roßleben gewählt, der gute Empfehlungen aufzuweisen hatte. Th.nab« die Wahl auch an, zog seine Bewerbung aber kurz daraus zurück. S» ergab fick, daß er den Doktortitel zu Unrecht führte, da die von ihm sein» Bewerbung brigrfügt« be- glaubigte Abschrift eine« Doktordiplom« der Universität Hall« nicht echt war. Die Angelegenheit dürfte sür Th strafrechtliche Folgen haben. »Hirschberg i. Riesengb. Tödlicher Stur,. Die in Giersdorf zur Sommerfrische weilende Frau Martha Kräh! aus Berlin stürzte etwa 4 Meter tief tu bas steinerne Fluß bett beS GierSdorfer Wassers und blieb mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. * Böhmisch-Leipa. Sie wollte den Selbstmord erzwingen. Den To- erzwingen wollt« -i« Frau LeS Streckenarbeiters Lelichovski in Thammühl. Sie hatte sich vor den Zug geworfen, -och wurde sie rechtzeitig bemerkt. Die Lokomotive, die sie töten sollte, kam wenige Schritte vor ihr auf dem Geleise zum Halten. Daraufhin über schüttete sich die Unglückliche mit Petroleum und zündete sich an. Mit Brandwunden schwersten Grabes wurde sie nach Böhmisch-Leipa in KrankenhauSpfleg« überführt. Ak LchM lickkM tisMcki. * Leipzig. Am Mittwoch kam «S, wie schon gestern kurz berichtet, in der Wandelhalle der Universität Leipzig zu Kundgebungen von Studenten. Sie waren veranlaßt durch die Tatsache, daß sich Rektor und Senat gegen die vor einiger Zeit von mehr als zwei Dritteln der ge- samten Studentenschaft geforderte neue Satzung ausge sprochen hatten und daß sich infolgedessen auch da» säch sische Ministerium für Volksbildung zu einer Ablehnung der neuen Verfassung entschlossen hatte. Da die Kund gebungen «ine erhebliche Störung des BorlesungSbetriebeS verursachten, sah sich der Rektor der Universität, Pro fessor Dr. Litt, veranlaßt, die Universität für Mittwoch nachmittag und Donnerstag, also bis Freitag früh zu schließen. Dieser Cntschlutz wurde an den ge schlossenen Pforten der Universität durch folgende Be kanntmachung des Rektors den Studenten mitgeteilt: „Heute mittag 12 Uhr ist in der Wandelhalle der Uni versität folgendes geichehen: Der Leiter des Kreises 4 der Deutschen Studentenschaft, der nicht an der Universität Leipzig immatrikuliert ist, hat eine Ansprache an dre dort zahlreich versammelten Studenten gehalten. Im An schluß daran ist ein gemetnsanl«- Lied angestimmt worden. oas auch nach dem Erscheinen des Rektors, der auf vis Ordnung des Hauses hinwies, fortgesetzt wurde. Die Auf forderung, die Halle zu räumen, wurde uur zum Teil befolgt. Nachher wiederholten sich diese Vorgänge bis gegen 13 Uhr. Die Ordnung des Hauses war vollkommen zerstört, der Äorlcsungsbctrieb durch den andauernden Lärm unmöglich gemacht. Es scheint, daß gewisse Kreise der Stuoentenschast das Rektorat zwingen wollen, zur Aufrechterhaltung der Ordnung Polizei heranzuziehen, um dann über Angriffe auf die akademische Freiheit Klage führen zu können. Das Rektorat wird diesen Weg erst dann beschreiten, wenn es sich alS unmöglich erwiesen hat, auf andere Weise die Ordnung wieder herzustellen. Einstweilen bleibt das Universitätsgebäude heute und morgen für den gesamten Borlesungsbetrieb geschlossen. Roch glau ben wir annehmen zu dürfen, baß die Studentenschaft sich über den für eine Hochschule beschämenden Charakter dieser Vorgänge klar wird und ihre Wiederholung unter läßt, bezw. zu verhindern weiß. Freitag werden die Vor lesungen wieder ausgenommen. Der Rektor der Universität (gez.) Litt". — Verhandlungen zwischen dem Rektor und der Studentenschaft sind ausgenommen, die neue Stö rungen des Universitätsbetriebes unmöglich machen sollen. 6 Zähre Cats. LandesiailtaMah. Unter Vorsitz des Herrn Min.-Rat Dr. de Gueherh vom Tächs. Wirtschaftsministerium hielt der Sachs. LMA am 9. Juni 1932 seine Mitgliederversammlung ab. — Die schwere Wirtschaftskrise warf ihre Schatten auch auf die Tätigkeit des Sächf. LMA. Trotz beschränkter Mittel konnten die geplanten Maßnahmen dennoch im wesentlichen durchgeführt werden. — Einen Markstein in der nunmehr 6 jährigen Tätigkeit und zugleich einen Höhepunkt im ver gangenen Geschäftsjahr bildete die Herstellung der Wan derausstellung „Die Milch". Diese bisher ein zigartige -sonderschau gab der gesamten Milchprovaganda in Sachsen eine neue und entscheidende Richtung. Sie bietet Gelegenheit, durch M i l ch w e r b e v e r a n st a l t u n g e n alle Verbraucher- und Erzeugerkreise gleichzeitig und wir kungsvoll zu erfaßen. Es da! sich als praktisch erwiesen, Milchwerbeveraustaltunsen iunerimlö eines amls'aovt» mannschaftlichen Bezirk s im Z! s mmei Haug durchzusiihren. Staatliche und städtische Be öroeu sowie deren Fachberater stellten sich dckbei in den Dienst der Mßchwerbung. Mit den Milchlverbevcranslaltungeu in den Ah.'s Marienberg und Schwarzenberg siuo bmchkenswerte Erwlge erzielt wor den. Landwirtschaft, Möllere en und Miichbandel baben nachweisbar neue Absatzgebiete erhalt?». In len >-'e chä>- ten werden s.itdem vorzugsweise deutsche Milche z ugniise verlangt. — Im vergangenen Geichänsjalne sanden 29 M i l ch .o e r b e v e r a n st a l l u u g e » statt. Bei ter Schulwerbung wurden neue Wege beschritten, indem sie stets mit der Milchwerbeveraustaltuug verbunden wurde. Besonders, seitdem die Mttchwerbeveranstallungen anus- hauptmannschastsweisc durcbgeiubrr werden, wurde die Schutwerbung durch die Mitwirkung des Bezirksschulrates erleichtert und zugleich erfolgreicher gestaltet. Tie Schul- klasien wurden geschloßen in die Wanderausstellung ge ührt. Anschließend wurden den Schülern Milchwerbeiilme vorge führt und ein Milchfrühstück umsonst verabreicht. Besondere Schulwandertage wurden angeietzl, um den auswärtigen Schulen die Möglichkeit zur Besichtigung der Wanderaus stellung zu geben. Im Zusammenhang mit den Milch werbeveranstaltungen wurden in Berufs-, Hauslallungs- und Mädchenschulen Milchkochkurse abgebalten- In der Ab. Schwarzenberg veranlaßte der Bezirksschuk ahnarzt ein Preisausschreiben in sämtlichen Schulen mit dem Thema: „Frische Milch — Gesunde Zäbne". Der Be- zirksschulzahnarzt ycelt Vorträge über „Tie Wichtigkeit der Mikchnahrung für das wachsende Gebiß". Hier er öffnet sich sür den LMA im Zusammenwirken mit den Bezirksschulzahnärzten ein ganz neues, aber sicher aus- sichtsrecches Werbegebiet. — Svortvrovaganda: Bet den Milchwerbeveranstaltungen stellten sich die Turn- und Sportverbände mit in den Dienst der Milchprovaganda. Auch Freiballone und Flugzeuge beteiligten sich an der Werbung. Ein besonderer M il ch w e r b e f l u g t a g fand am 23. 8. 31 in Leipzig statt. — Eine eigenartige Milch- Vropaganda wurde wäbrend der Weihnachtsieiertage beim Wintersport in Oberwiesenthal durchgefübrt.— Der Geschäftsführer hielt im vergangenen Geichästsjahr 29Werdcvorträge in den verschiedensten Kreisen. Der Landesmilchausschuh wirbt durch seine Wanderausstellung bei allen Volksschichten um Verständnis für das Reichsmilch gesetz. Gerade fetzt gilt es, allen Kreisen der Bevölkerung einzuhcimmern, dah Milch und Milciierzeugnißc — bei'on- sonders auch Magermilch und Magerkäie — immer noch und gerade in der Notzeit die vreiswürdigsten Nahrungs mittel und billigsten Eiweißquellen sind Bon maßgeben den Stellen ist wiederholt anerkannt worden, dah der Ab satz- und Verzehrrüctgang an Milch und Milcherzeugnißen, veranlaßt durch die wirtschaftliche Not, in noch viel stär kerem Ausmaße eingetreten wäre, wenn nicht durch die Tätigkeit des LMA neue Kreise für den Genuh von Milch und Milcherzeugnissen gewonnen worden wären. Für den Landesmilchausschuß erwächst daraus die Pflicht, trotz aller llöot und beschränkter Geldmittel, die Propaganda fortzu setzen. Der LMA hat noch große Aufgaben zu erfüllen. Seine Arbeit ist auch Dienst am Volke. Durch zielbcwuhte Weiterarbeit kann er mit vertragen zur Ertüchtigung des Volkes, zur Kräftigung der deutschen Volkswirtschaft und zur Wiedererstarkung des Vaterlandes. Die zlWlM von ßrmnß. tu. Hambnr«. Der Ozeanflieger ven Gronau, der gegenwärtig in Lisi ans Sylt weilt, mecht« dem Tolter Mitarbeiter der Telegraphen-Uviou Mitteilung über seine neue« AlugplSne. Danach wird er vor Antritt seine« Fernst»«»« zunächst nech nach Braunschweig, Berlin und Warnemünde fliegen und erst am 18. oder 19. Juli nech Lisi »urückkrhren. Der ««plante Fervflug wird keineSmll« vor Ende de« Monat« Juli angetreteu werden. Der Flug selbst, über dr» bereits all« möglichen Verlautbarungen verbreitet «erde», dient zunächst lediglich der weiteren planmäßigen Erforschung der günstigsten Flngweae üb« den Nardatlantik nach Amerika. Er wird über ESdarön- land und Stdlabrador gehen. Alles weitere wird sich dann nach der Ankunst in Amerika entscheiden und von der Aktionsfähigkeit de» Flugzeuge«, siwie von den Verhand lungen in Amerika abhingen. Mo« Grenau erklärt« ab- schließend, der Flug bedeute «ine konsequent« Wetterführung der Linie, die er im planmäßigen Ausbau ans seine» bis herig«» Langftreckenflügrn verfolgt und unlängst aus der Tagung der Ozeanflieger dahin festgeleit habe, daß r« gelt«, den zweckmäßigsten und giinitigstrn Weg zu einem plaumißigen Atlautitflugverkeßr aus der Streck« über Ssland-Grönland zu erkunden. Mm M SluSum in LMm mpinisn. „ tu. London. Di« beiden geretteten deutschen Austra- lienstteger Bertram und KlauSmann sind in Wyndham ein- getroffen. Während Bertram verhältnismäßig irisch ikt, ist Ktausman« sehr leidend und mußte inS Krankenhaus ge bracht werden. Beide verlangen sortgeseßt nach Essen.
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