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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193207073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-07
-
Monat
1932-07
-
Jahr
1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1932
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ur! »ui rx s z o Ü d f t die die Er zu wc fäl Pr Im As d« Ml no di> S bo br st« D w la zr lu zr b< tn d« L b, s< Ä T r si k, l, e 3» 8«itn tli MIMeS. Nicht mit Unrecht werden heute als Arrangeure der Wahlkämpfe von den einzelnen Parteien bekannte und be währte Werbefachmänner herangezogen. Denn man hat erkannt, daß jeder Wahlkampf eine Reklame ist, die Reklame für eine Partei. Wann wirkt nun eine Reklame'? Das zu überlegen ist Aufgabe jeden Geschäftsmannes und fetzt jeder Parteileitung. Der Werbefachmann sagt, es gibt keine einseitige Reklame, eine Reklame müsse vielseitig sein. Und jeder Laie weih, einzelne Plakate wirken nicht, sie überzeugen ihn nicht, Flugblätter allein haben keine Be deutung, Demonstrationen allein überzeugen und werben wenig, Versammlungen allein vermögen die Massen nicht in Bewegung zu bringen. Ueberall und vielfältig muh die Propaganda auftreten. Jede Propaganda ist ein Teil der großen gewollten Beeinflussung. Wenn von allen Seiten auf den Wähler die Schlagworte einstürmen, dann wirb er aufmerksam, wenn er von einer Partei durch Plakate, durch Flugblätter, durch Versammlungen umworben wird, wenn er sie aufmarschieren sieht, wenn er sie und ihre Zeichen überall findet, dann erhält er den Eindruck, bah sie da, dah sie rührig, bah sie kraftvoll ist. Just so ist es ja auch mir der Werbung um einen xbeliebigen Gegenstand. Sie must vielfältig sein. Sie mutz Schlagkraft haben, sie mutz den Uninteressierten überall verfolgen, vom Morgen zum Abend, überall wo er sich aushält, sie mutz ihn gewisser matzen so beeinflussen, baß er zum Interessenten wird. Sicherlich nehmen sowohl in der Geschäftsreklame wie in der Wahlpropaganda die Zeitungsanzeige« die beste Stelle ein, denn die Zeitung ist nicht eine minutiöse Erscheinung, sie blitzt nicht mit einem Schlagwort auf, duldet schnelles Abschütteln und Vorübergehen. Man liest sie, gewöhnlich in stiller Stunde, und man hat Zeit, die Anzeige in sich aus- zunehmen, sie zu durchdenken. Und kehrt sie immer wieder, dann wird auch der, der zunächst über sie hinwcgsah, auf merksam, liest sie, beginnt zu denken. Diesmal nun wird der Wahlkamps tatsächlich nach den Erfahrungen der Werbe fachmänner geführt, mit direkter und indirekter Beeinflus sung, mit den Versuchen, an den Wähler von allen Seiten heranzukommen. Aber wie es mit einer Ware ist, so ist es auch mit der Politik: ein Amerikaner, der durch eine grobe Reklame zum Millionär wurde, hat bekannt, datz nur daun eine grobe Reklame einen Zweck habe, wenn die ange- priescne, gewissermatzen ausgedrängtc Ware den Verspre chungen der Reklame entspricht. Sib must gut sein. Der Käufer darf nickst enttäuscht werden. Just so darf auch die Partei, die für sich wirbt, nicht mit uneinlösbareu Verspre chungen arbeiten. Sie mutz erfüllen können, was sie ver spricht. Auch ein Wähler, der in früheren Wahlkämpfen durch uneingelöste Versprechen enttäuscht wurde, ivendcr sich ab, erkennt, datz er düpiert wurde. Der Käufer wie der Wähler wollen die Wahrheit. Die Wahrheit im Wahl- kampf! das ist die Forderung, Vermeidung aller Uebertrei- bungen, Vermeidung von Versprechungen, die uneinlösbar sind: dann kann der Kampf vielgestaltig sein und dann wird die Werbung, die Propaganda, die Massen sucht, auch den Erfolg haben und dazu von bleibendem Erfolg sein! .Predi. Oertliches lind Sächsisches. Riesa, den 7. Juli 1932. —"Wettervorhersage für den 8. Juli 1932 Akttgeleilt von der Sachs. Landerwetterwarte zu Dresden.) Meist schwache Winde, vorwiegend ans westlichen Rich tungen, langsamer VewölkungSrückgang, vielfach Nebel, et«»« »ärmer, Gewitterneigung, im übrigen anfänglich leicht« Niederschläge. —* Maten für den 8. Juli 1932. Eonnrn- «uf««n« 3,53 Uhr. Sonnenuntrrgina 20,18 Uhr. Mond- lufgana 9,00 Ubr. Monduntrriang 32.32 Ubr. 1621: Der Fabeldichter Jean de Lafontaine in Chateau Thierry gest. (gest. 1695). 1836: Der Staatsmann Joseph Chamberlain in Cam berwell geb. (gest. 1914). 1838 : Ferdinand Graf von Zeppelin geb. in Konstanz (»ist. 1917). 1839: Der amerikanische Großindustrielle John Davison Rockefeller geb. 1855- Der amerikanische Polarforscher Sir William Ed»ard Barry in Ems gest. (geb. 1790). 1865 : Ter Geschichtsschreiber Hans Ferdinand Helmolt in Dresden geb. (gest. 1929). * —* Meisterprüfung. Herr Fritz Weber aus Riesa hat von der Gcwerbekammcr Dresden nach einer Prüfung im Ziegel- und Schicserdcckerhandwcrk den Meister titel zuerkannt erhalten. —* Der Chorvcrein Riesa veranstaltet, wie in der gestrigen Nummer an dieser Stelle schon bekanntgcgebcn, am Freitag, den 8. Juli, abends N8 Uhr, ein Singen im Klosterhos sRathaus-Parkseite), der einzig schönen Stätte unserer Heimatstadt. Die Bortragsfolge verzeichnet folgende Darbietungen für gemischten Chor: 1. Brahms: Von edler Art; Bei nächtlicher Weil'. 2. Alte Weisen. Hans Leo HaSler (1864—1612): Tanzlicdchen; Newsiedler (1586): So wünsch ich ihr ein gute Nacht. 8. Schönebaum: Spinnerlicd; Ich ging emal spaziere. 4. Mendelssohn: Ihr Vöglein in den Zweigen schwank; Im Grünen („Im Grün erwacht der frische Mut"); O Täler weit, o Höhen; Berg und Tal will ich durchstreifen; Kommt, labt uns gehn spazieren; Durch Feld und Buchenhallen. — Dem Singen im Freien, zu dem Eintrittsgeld nicht er hoben wird, folgt ein geselliges Beisammensein der Sängerinnen und Sänger mit ihren Angehörigen auf dem Konzertplatz des Stadtparkes, wo Gelegenheit gegeben ist, im Rundfunk die prächtige Musik zu „Euryanthe" von Carl Maria v. Weber zu hören. Die Besucher der Veranstal tung im Klosterhos sind auch hierzu willkommen. (Siehe Inserat.) —* Flihrerlager der Christlichen Pfad finder schäft. Am Sonnabend und Sonntag findet bei Gohlis ein Führerlager des Gaues Mittelsachsen der Christ lichen Pfadfinderschaft Deutschlands statt. Es ist dies das erste derartige Lager in unserer Gegend. Eine Schar jüngerer und älterer Führer aus dem mittleren Sachsen wirb zusammenkommen, um über den Fortgang der Arbeit zu beraten. Auberdem soll eine gründliche Schulung statt finden, welche sich auf zahlreiche Tinge erstreckt, die in der Christlichen Pfadfinderschaft geübt werben. Solche Lager tragen in hohem Matze dazu bei, die Gemeinschaft unter den Gliedern zu stärken, die in dieser Zeit vor allein eine Kampfgemeinschaft ist. Dieser Kampf richtet sich gegen jede Halbheit in allen, zuerst aber religiösen Dingen, die sich in und um uns breit macht. Auch dieses Führerlager wird unsre Führer bereiter machen, ihren Dienst an der Jugend zu tun. M. E. —* Dr. Wirth spricht in Dresden. Am Sonn sag, den 10. Juli, veranstaltet die Zentrumspartei Dresden zum ersten Male in diesem Wahlkampf eine größere Kund gebung. Im Nahmen der Kundgebung, die im Triauou- wale stattsindet, wird Reichskanzler a. D. Dr. Wirth i-recken. —* Brandgräber der Bronzezeit auSge- graben. In den neu angelegten Gärten des Gartenbau vereins „Jahnatal" sdl. der Leutewttzer Stratze konnte Herr Lehrer Mirtschin in den letzten Tagen drei Branbgräber der jüngeren Bronzezeit ausgraven. Sie waren von den Arbeitern Nestler, Paul, Notzberg und Krautz beim Setzen der Gartensäulen angetrofsen worben. DaS erste Grab in Auerbachs Garten war das gefäßreichste. Sieben kleinere Gefäße standen In zwei Gruppen östlich und westlich eines kopfgroben Haufens verbrannter Menschenknochen, die in Abweichung von sonstiger Gewohnheit nicht in einer Urne, sondern frei in der Erde lagen. Die östliche Gruppe war beim Süulesetzen sehr zertrümmert worden. Um so schöner fanden sich dann die vier Gefätzchen der westlichen Gruppe. Sie sind tadellos erhalten, reich mit sorgfältig angebrachten Strichmustern verziert und von leberbrauner Farbe. ES sind ein einhenkliges Näpfchen, zwei Tassen und eine zwei henklige Amphore. Eine Tasse ist dadurch interessant, daß sie bet ihrer Herstellung mißraten ist. Durch ungleiches Brennen ist sie verbogen'und geplatzt. Bemerkenswert ist auch die Beobachtung, daß in drei Gefäßen einige Brand- knochen lagen. Z. T., und zwar hauptsächlich nach Süd- westen zu, war das Grab, dessen oberste Gefäßteile nur 88 Zentimeter unter der Erdoberfläche angetroffen wurden, mit Bruchsteinen abgcgrenzt. Das zweite Grab saß auf dem 8. Weg, in Zuckschwerdts Garten reichend. Hier lag ein Scherbenhaufen scheinbar wahllos hingestreut. Beim Zusammensetzen zeigte sich aber die Merkwürdigkeit, baß von 4 kleinen bis großen Gefäßen nur je eine Hälfte ver graben worden war. Ein fünftes Gefäß, ein gut erhaltener Krug, stand etwas abseits. Lcichenbrand war nicht vor handen. Auch um dieses Grab waren Steine, z. T. recht große und bcs. nach Norden zu, gesetzt. Auch mitten unter den Scherben satz einer, dessen oberster Rand nur 82 Zenti meter unter Niveau. Knapp 1 Meter sdl. war das dritte Grab festgestellt worden. Eine große Urne, von der Schulter und Hals schon vor der Beisetzung abgetrennt woroen waren, satz aufrecht, oberster Rand 50 Zentimeter tief. Die Menscheuknochen wurden von einer Schüssel bedeckt. Zwi schen ihnen lagen zwei Fingerringcl aus mehrfach ge wundenem Bronzedraht und ein winziges Bronzeringel. Ein Beigefäß stand neben der Urne. — Diese Graber, und sicherlich das eine Gefätz, das vor einige» Wochen in Hahne- seldts Garten vorgcsunden wurde, gehören zu dem Fried hof, der sich auch jenseits der Stratze im Gartengebiet des 12. Weges ausdchnt und schon früher 4 Gräber ergab. Der Friedhof ist rund vor 3000 Jahren angelegt worden. Die Gartenbesitzer schenkten liebenswürdigerweise die Funde dem Riesaer Heimatmuseum und unterstützten die Aus grabung in jeder erdenklichen Art. Ihnen sei auch hiermit bestens gedankt. — Nordsächsische Meldestelle für Urge schichtsfunde: Lehrer Mirtschin, Riesa, Poppitzer Str. 21a, erreichbar durch Tel. 26, Riesa. —* Weitere Fahrpreisermäßigung für reisende Kaufleute. Berufsreisende erhielten bisher gegen monatliche Zahlung einer Gebühr von NM. 20.— einen Fahrausweis, der zur Inanspruchnahme einer Fahr preisermäßigung von 50 Prozent auf den Linien der Kraft verkehr Freistaat Sachsen A.-G. berechtigte. Nach den Er fahrungen trat aber eine wirkliche Ersparnis erst dann ein, wenn der Gesamtfahrpreis den doppelten Betrag der monat lich zu zahlenden Gebühr wesentlich überstieg. Bon dieser Einrichtung konnten viele reisende Kauflente keinen Ge brauch machen; wenn sie neben den Linien der Kraftverkehr Freistaat Sachsen A.-G. die Eisenbahn und die Kraftposten benutzen mutzten. Deshalb erstrebten die Berufsorganisa tionen eine Aenderung, die den wirklichen Bedürfnissen der reisenden Kaufleute Rechnung trägt. Der Bund reisender Kaufleute im Dentscbnatioualen Handlungsgehilfen-Verband weiß uns schon heute mitzuteilen, daß die Aenderung am 16. Juli 1032 cintritt. Die Kraftpost und die Kraftverkehr Freistaat Sachsen A.-G. werden einen gemeinsamen Ausweis ausgeben, so daß alle Linien benutzt werden können. Die Gebühr für eine 30 Tage geltende Stammkarte beträgt nur RM. 12.—, für eine siebentägige Geltungsdauer NM. 4.—. Die Lösung kann an jedem beliebigen Tage erfolgen. Gegen diesen Ausweis der Stammkarte erhält der Berussrcisende eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent. Auch die Zu schläge für Eillinien werden um 50 Prozent ermäßigt. Von der Ermäßigung werden Rückfahrkarten, Schülerkarten usw. nicht betroffen. Diese neue Einrichtung soll zunächst versuchsweise und nur für den Freistaat Sachsen gelten. Wenn man weiß, datz die Gesamtlänge beider Kraftvcr- kehrsstrcckcn etwa 5900 Kilometer gegen 3400 Kilometer Eisenbahnschiencnlänge beträgt, dann dürfte diese neue Fahrpreisermäßigung den Berufsroisenden weitere Vorteile bringen. —* 800 000 Berliner auf Urlaub. Nach den Fest stellungen der Reichsbahndirektion Berlin sind vom 80. Juni bis 3. Juli etwa 300 000 Personen von den Berliner Bahn höfen abgefahren. In dieser Zeit verließen 137 Vor. und Nachzüge, 36 Fertensonderzttge und 6 Gesellschasts- und Kindersonderzüge die Reichshauptstadt. Insgesamt wurden 179 Extrazüge eingesetzt, gegen 209 im Vorjahr. Trotz der verbilligten Urlaubskarten ist der Rückgang gegenüber dem Vorjahr also recht beträchtlich. —* Auskunftsgeb tthren der Einwohner meldeämter. Auf Anregung der sächsischen Regierung war das Reichsministerium des Innern zur Erzielung einer Vereinheitlichung der Gebühren für Wohnungsauskünfte der Einwohnermeldeämter mit den Länberregierungen in Verhandlungen getreten. Diesen lagen die preußischen Gebührensätze zugrunde (50 Pf. und sofern Nachfragen er forderlich waren, 1 Mark). Vorbehaltlich des Abschlusses der zwischen den Länderregierungen noch zu treffenden Verein barung wird den Gemeinden vom Ministerium des Innern empfohlen, schon jetzt diese Sähe zu übernehmen, die die staatlichen Polizeiämter ebenfalls anwenden, da die inter essierten Kreise immer stärker auf eine Vereinheitlichung der Gebührensätze drängen. —* Verkehr mit landwirtschaftlichen Grund st ticken. Das Wirtschaftsministerium weist darauf hin, daß der Erwerb eines Grundstücks auf Grund des Zu schlags im Zwangsversteigerungsverfahren nicht unter die Bekanntmachung vom 15. März 1918 über den Verkehr mit landwirtschaftlichen Grundstücken fällt. Die Abtretung der Rechte aus dem Mcistgcbot hat in Ansehung des in das Meistgebot eintretenben Uebernehmers dieselbe Wirkung, wie wenn der Uebernehmer ein gleich hohes Angebot vor Gericht abgegeben hätte; auch er erwirbt das Eigentum auf Grund des Zuschlages und nicht kraft der Abtretung der Rechte aus dem Mcistgebot. Dieser Erwerb des Eigentums durch Zuschlag ist nicht genehmigungspflichtig, daher auch nicht die Abtretung der Rechte aus dem Mcistgebot. —* Gegen den geplanten Stellenabbau. Vvm Landesausschutz Sichsen des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes wird uns geschrieben, datz er wegen des geplanten Stellenabbaues im sächsischen Haushaltsplan 1932 eine Eingabe an die Sächsische Regierung gerichtet habe, der wir folgendes entnehmen: Aus dem sächsischen HauShaltplan für das Rechnungsjahr 1932 geht ein deutig klar hervor, datz der Gesamtgehaltskürzungsbetrag mit rund 47,9 Millionen den durch die Besoldungsregelung von 1927 entstandenen Mehraufwand von rund 38,8 Mil lionen um rund 9 Millionen übersteigt. Damit dokumen tiert die Sächsische Regierung selbst, datz die heutige Besol dung der Beamten noch unter das Niveau vom September 1927 gesunken ist. Doppelt bitter mutz es deshalb von der Beamtenschaft empfunden werden, daß zu den bereits durchgesührten barten Maßnahmen im Haushalt jür noch 731 Beamtenstellen gestrichen und rund 950 Beamten stellen als „künftig wegfallend" bezeichnet werden. Den Anwärtern für diese Stellen wird damit jede Möglichkeit genommen, jemals in das Beamtenverhältnis zu ge langen. Namens der dem ADB- in Sachsen angeschlossenen Beamten und Anwärter protestiert der ADG. auf das nachdrücklichste gegen diesen geplanten Stellenabbau. —* Vorsicht bei Erteilung von Bauauf- trägen. Vom Landesausschutz des Sächsischen Handwerks wird uns geschrieben: Immer wieder mutz die Erfahrung gemacht werden, daß Bauarbeiten, Reparaturen und Instand- sctzungsarbeiten aller Art an Personen vergeben werden, die keine ordnungsgemäße Fachausbildung besitzen und ohne Gewerbeanmeldung sowie Anmeldung bei der Berufs genossenschaft Schwarzarbeit ausführen. Der Bauherr ist sich hier zumeist gar nicht über die Folgen klar, die in einem solchen Falle für ihn eintreten können. Nicht nur, daß sich schon bald allenthalben Mängel und Fehler zeigen und die Arbeit nachträglich teurer wird, der Auftraggeber mutz schließlich auch noch die Beiträge zur Berufsgenossenschaft, zur Krankenkasse, Invalidenversicherung und verschiedene Steuern tragen, weil er für den Ausfall an Soztalbeiträgen und Steuern anstelle des beschäftigten Schwarzarbeiters haftet. Darüber hinaus haftet er auch für Unfallschäden. Solchen Aergcrnissen und Geldverlusten kann er aus dem Wege gehen, indem er seine Bauvorhaben und Reparatur- arbeiten einem leistungsfähigen Fachmann überträgt, der auch Gewähr für eine ordnungsgemäße Ausführung leistet. —* Vorsicht mit Benzin! In letzter Zeit sind wieder mehrere Unglückssälle durch falschen Gebrauch! von Benzin vorgekommen und es besteht Veranlassung, davor zu warnen, derart leichtsinnig Leben und Gesundheit der Hausbewohner zu gefährden, und auf folgendes hinzu weisen: Die Gefahr liegt darin, datz die sich entwickelnden Benzingase mit der atmosphärischen Luft gemischt außer- ordentlich explosibel sind. Diese Benzindämpfe sind schwerer als die Lust, bewegen sich am Boden entlang entsprechend der hier herrschenden Strömungen und kommen auch an weit von der Benutzungsstelle des Benzins ent- fernten Feuerstellen, brennenden Lichtern, entzündeten Streichhölzern oder gar schon an Funken von elektrischen Kontakten zur Entzündung und Explosion. Schon 2,5 Teile Benzin auf 100 Teile Luft, also ganz geringe Mengen, lassen das gefährliche Explosionsgemisch entstehen. Selbst das Oeffnen der Fenster genügt bei solchen Arbeiten nicht als Vorbeugungsmaßnahme, weil die schweren Benzin dämpfe auf dem Boden ruhen und nicht abziehen können. Geradezu gemeingefährlich ist das Fortgicßen benutzter Benzinmengcn in die Wasserleitungen, Toiletten und dcrgl., besonders in Garagen. Denn dadurch können explosions gefährliche Gasmengen in die Kanalisation gelangen, die sich schlimmer auswirken können, als wenn ganze Straßen züge mit Dynamit unterlegt sind. —* Die Stach elbeerblattwespc tritt wie der auf. In einigen deutschen Gegenden sind an Stachel- und Johannisbeeren die bereits im Frühjahr stark schädigenden dunkelgrünen Larven der Stachelbeerblatt wespe wiederum ausgetreten. Dabei handelt es sich um die zweite Generation dieser Schädlinge. Nach dem vieler orts gemeldeten starken Befall im Frühjahr ist in diesen Tagen unter Umständen mit einer noch größeren Zahl zu rechnen. In Anbetracht der kurz bevorstehenden Stachel- und Johannisbeerernte dürfen die Sträucher nicht mit Arjenmitteln bespritzt werden. Dagegen darf Nikotin ver wendet werden. Auch Streuen von Aetzkalk unter den Sträuchern ist zu empfehlen. Da die Raupen nicht nur die Blätter in kürzester Zeit radikal auffressen, sondern auch die Beeren selbst beschädigen, seien alle Beerenobstzüchter auf die bevorstehende Gefahr aufmerksam gemacht. * Glaub itz. Die Ortsgruppe Glaubitz der Natio nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ladet für Sonn abend abend zu einer Ansprache, Konzert mit anschließen dem deutschen Tanz im Gasthof Donat ein. (Siehe Jnsera- tenteil.) Mügeln. Aufklärung eines Einbruchs. Die Diebe in Köln verhaftet. In der Nacht zum Mittwoch wurden in Köln zwei Personen aus Mügeln Bez. Leipzig festgenom men, die sich durch große Geldausgaben verdächtig gemacht hatten. Bei der Vernehmung auf der Polizei stellte sich heraus, daß die beiden in Mügeln am 4. Juli einen Ein bruch verübt hatten, bei dem ihnen ein größerer Geldbetrag in die Hände gefallen war. Bei den Tätern fand man noch 3140 Mark; außerdem hatten sie sich vollkommen neu ein gekleidet. Wie man hierzu erfährt, ist in letzter Zeit in Bernt itz bei Mügeln ein größerer Gelbdiebstahl verübt worden, über den im Interesse der wirksamen Aufklärung noch nichts veröffentlicht worden war. Wer die Betreffen den sind und wie sich die Angelegenheit verhält, dürften erst die weiteren Ermittlungen ergeben. Noffen. Einbrecher am Werk». Nacht« stiegen Diebe in das Schlafzimmer de« Gutsbesitzers Müller in Hirschfeld ein und stahlen eine <S»ldkasi«tte mit 200 Mark Inhalt sowie einen Scheck über 167 Mark. Di« Gelder waren erst kur» zuvor für die Kirchgemeinde kassiert worden. Von den TStern fehlt jede Spnr. Meißen. Oberbürgermeister i. R. Dr. Max Aq 70 Jahre alt! Der ehemalige Oberbürgermeister von Mei ßen, Dr. jur. Max Ay, feiert am Freitag seinen 70. Geburts tag. In Hohburg als Sohn eines Gutsbesitzers geboren, besuchte er zuerst die dortige Dorfschule und später die Real schule in Wurzen und die Thomasschule in Leipzig. Er widmete sich dem Studium der Rechte in Bonn und Leipzig, war an den Amtsgerichten Leipzig und Grimma, am Land gericht und der Staatsanwaltschaft Leipzig, in Dresden als Referendar und Gerichtsassessor und wurde 1892 besoldeter Stadtrat in Crimmitschau, wo er bis 1896 tätig war. 1896 kam er als Bürgermeister nach Meißen, bekleidete dieses und später das Oberbürgermeisteramt ebenda bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand, Ende des Jahres 1926. Dr. An war als Angehöriger der Konservativen Partei von 1908 bis Ende 1918 Mitglied der ehemaligen Ersten Kammer der Ständeversammlung, zuletzt als deren Sekretär. Seit 1919 gehört er der Deutschnationalen Volkspartei an. "Dresden. Vereitelte Flucht eines Untersuchung?, gefangenen. Laut» „Halt-auf-Nuke" durchhallten am Mitt woch nachmittag da« Vestibül des Landgericht?, und alle verfügbaren Justizwachtmeister eilten der NuSgangStür zn, wo soeben der UvtersuchungSgesangene Türschmann ent flohen war. Ein vorbeifabrender Radfahrer konnte den Flüchtling ergreifen und ihn den Justizpersonen üLrrgebcn. * Dresden. Nächtliche Schießerei. Gestern nacht entwendeten unbekannte Täter auf der Vogelwiese einen Personenkraftwagen. Ein Poltzeibeamter beobachtete einen jungen Mann, der auf der Waldschlößchenstrabe in das Auto einsteigen wollte. Als er den Mann stellen wollte, ergriff dieser die Flucht und gab auf einen ihm entgegentrctevden Reichswehrsolbaten mehrere Schüsse ab. Obwohl der Polizei beamte ebenfalls nach dem Flüchtling schoß, gelang es dem Täter, zu entkommen. * Dresden. Die täglichen Unglückssälle. Am Dienstag nachmittag verunglückte auf dem Hofe der 89. Volksschule auf der Schleiermacherstraße ein 42 Jahre alter Beifahrer beim Ankuppeln eines Anhängers an einen Lastkraftwagen schwer. Beim plötzlichen Anrückcn des Last autos wurde der Mann gegen den Anhänger gebrückt. Er erlitt schwere Brustauctschuimen und mußte dem Kranken bause »«geführt werden. — Auf einem Sportplatz in Dies- ben-Leuben kamen.zwei.Fußballspieler so unglücklich zu
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