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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193209162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-09
- Tag 1932-09-16
-
Monat
1932-09
-
Jahr
1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1932
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Das deutsche Lied Der HaiOlMuk tilgte in WM. Vorbereitung des nächste» TängertageS. Beitragsschnldner werden veritsfentlicht., SBK. In der schönen Wartburgstadt tagte am 10. und 11. Septemder der Hauptausjcbuß des DSB. unter dem Barsch von Rektor Brauner, Berlin. Die Schling wurde eröffnet mit Warten herzlichen Gedenkens für den verstarbenen Führer Dr. Hammerschmidt. Rektor Brauner widmete dem Taten einen warm empfundenen Nachrnf und zeichnete mit kurzen Worten die grossen Verdienste Hammerschmidts um den Deutschen Sängerbund. — In den Besprechungen, die sich in der Hauptsache auf die Er ledigung laufender Geschäfte sowie die Vorbereitung des nächstjährigen SüngertaglS in Dartinnnd erstreckten, stellte der Hauptausschuh sest, dah nach den einschlägigen Be stimmungen der Satzung der bisherige stellvertretende Vor sitzende de? DSB. Rektor Brauner bis znm nächsten Sängertag die Geschäfte des Bnndesvarsihenden Merniinint. Auf der Tagesarduung des Dortmunder Sänger tages steht sodann die Neuwahl des Vorstandes sowie der Ausschnhmitglieder gemäh der am 1. Januar 1933 in Kraft tretenden neuen Sahung. Jur Vorbereitung de§ Sängertages tritt am 25. und 26. Februar in Halle (Saales der Gcsamtausschuh zu sammen. Auch die anderen Ausschüsse haben Tagungen in Aussicht, so der Presseausschuh ^im 21. September in Berlin, der gleichzeitig mit den Sahungsansschüssen ein berufen ist. Der Musikausschuh kommt unter Leitung seines Obmanns Dr. R. LaugS im Oktober zusammen. Liese Sihung soll n. a. der 'Auswertung des Ergebnisses des Frankfurter Festes gelten, Zahlreichen Anregungen folgend, wird der Säugertag in Dortmund weit über das bisher übliche Maß ansgebant lind mit Konzerten und Vorfüh rungen umrahmt. Mehrere namhafte Vereine der Tagungs stadt werden in Konzerten, bei denen in erster Linie neue Ehorlitcratur berücksichtigt werden soll, den Teilnehmern der Tagung Mustcrkonzcrte bieten. Insbesondere wird man den Versuch machen, auch gemischtchörige Literatur zu Gehör zu bringen. Vorher oder im Anschluß an den Sängertag findet dann ein Eho r g c s a n g k o n g r e ß für die Mitgliedsvereine des DSB. statt. Tie Durchführung dieses Planes, der bereits seit längerer Zeit die Leitung des DSB. bewegt, wird in jeder Beziehung für den Bund etwas Neues dar stellen. In Aussicht genommen sind Vorträge namhafter Fachleute mit anschließender Aussprache. Die oben ge nannten Konzerte bilden dazu die praktische Ergänzung. Die an dein Kongreß ist natürlich durchaus frei willig, man ist jedoch überzeugt, eine genügende Anzahl rnteressrerter Persönlichkeiten für die Teilnahme zu finden. >jM einzelnen steht die Durchführung noch nicht fest, mit der Ausarbeitung eines genauen Planes wurde der Ob mann des Musikausschusses Dr. h. c. Laugs -Kassel betraut. Ueber den Verlaus des Frankfurter Sänger bundesfestes wurde eingehend berichtet. Schon heute kann gesagt werden, daß das Fest unter keinen Umständen mit einem Fehlbetrag abschliehen wird. Es ist mit einem Ueberschnh zu rechnen, dessen Höhe noch nicht feststeht. Jedoch ist die Abrechnung des Festes schon sehr weit vorgeschritten, so dah man in nicht allzu langer Zeit die Schlußabrechnung erwarten kann. Wie üblich gab der Schahineister des DSB., Bürgermeister a. T. N oth, ein Bild über die Finanzlage des Bundes. Eine Anzahl Bünde ist mit der Beitragszahlung im Rückstand. Laut Beschluß des Haupt ausschusses soll in einem Oktoberheft der DSBZ. die Höhe der Rückstände unter 'Angabe der Schuldner ver öffentlicht werde». Die anderen Punkte der sehr ausge dehnten Tagesordnung waren interner Natur. Am Sonntag vormittag nahm der Hauptausschuß Ge legenheit, sich den Tonfilm des XI. Deutschen S ä n g e r b n n d e s f e st c S vorführen zu lassen. Die guten Eindrücke, die der Film bei seiner BerlinerProbeaiifsührnng hinterließ, verstärkten sich. Die Mitglieder des Haupt ausschusses erklärten sich übereinstimmend mit dem In halt und der technischen Ausführung des FilmS sehr zu frieden. Immer wieder wurde die Lebendigkeit gelobt, nut der besonders die Festzugbilder zusammeugestcllt sind. Es ist zu erwarten, daß der Film der Döring-Film« w e r ke-H an n o v e r nicht nur Zufriedenheit, sondern sogar Begeisterung in den Reihen unserer Sänger auslösen wird. In der Tat stellt der Film eine außerordentliche Werbckraft für unsere Bewegung dar. Er ist ebenso für das große Publikum, das der DSB.-Bewegung fernsteht, bestimmt, wie für unsere Sänger. Der Film wird in den örtlichen Lichtspielhäusern laufen, und zwar voraussicht lich bereits ab Ende September, nachdem in Berlin die Uraufführung stattgcfunden hat. Es besteht kein Zweifel, daß der Film von Frankfurtfahrern, von den Daheim- gebliebencn rind schließlich von allen denen, die für deut sches Lied sich begeistern, besucht werden wird. Die Eisenacher Sängerschaft unter ihrem Dirigenten Dr. Hau bald hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz der bekannt ungünstigen Zeit des Sonnabends, den Haupt ausschuß durch einige frisch gesungene Lieder zu begrüßen. Der Ganvorsitzcnde Bogel bekundete in einer warm herzigen Ansprache die treue Anhänglichkeit der Thüringer Sänger an den'DSB. Bon den Süngersührern des Kreises 19 waren u. a. der Kreisvorsitzende Fabrikant Zech-Apolda sowie der Vorsitzende des Henneberger Sängerbundes Musikoberlehrer O. G ü n tz ei-Meiningen anwesend. Rektor Brauner dankte den Eisenacher Sängern für die freundliche Begrüßung und bedauerte, daß es infolge der Arbeitsüberlastung des Hauptausschusse? nicht möglich sei, sich ihnen längere Zeit zu widmen. Dr. Ewens. Eerichtskaal Schwere Zuchthausstrafen für den Schleizer Sprengstoff- dievsiahl Am 29. Januar ds. Js. war ein schwerer Einbruch in den Pulverturin bei Schleiz verübt worden, bei dem der Täter Dynamit, Pulver und etwa 500 Sprengkapseln erbeu tete. Der Verdacht lenkte sich auf den bereits vorbestraften Buchbinder Göpfarth, der unter dein Druck des gegen ihn zusammengetragenen Materials ein Geständnis ablegte. Da er sich in Not befunden hätte, wollte er für seine Fa milie durch einen Einbruch Lebensmittel beschaffen. Der Einbruch sei geglückt, und er habe in der Dunkelheit Pakete genommen, von denen er annahm, daß sie Lebensmittel ent hielten. Zu Hause habe er feststellen müssen, daß er Spreng stoff erbeutet hatte. Er habe, um wenigstens den Spreng stoff zu verwerten, zusammen mit dem jetzt Mitangeklagten Arbeiter Blechschmidt versucht, den Sprengstoff an Kommu nisten zu verkaufen. Das sei aber nicht gelungen. Die Große Strafkammer verurteilte Göpfarth wegen schweren Rückfall diebstahls in Tateinheit mit Vergehen gegen das Spreng stoffgesetz zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, die zusammen mit anderen Strafen auf drei Jahre sechs Monate Zuchthaus erhöht wurden; die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf die Dauer von acht Jahren aberkannt. Blechschmidt erhielt unter Einbeziehung einer kleinen Gefängnisstrafe ein Jahr neun Monate Gefängnis; außerdem erkannte das Gericht gegen Heide Angeklagte auf Stellung unter Polizeiaufsicht. Vas Urteil im Straßenbahn-Lieferungsskandal Dritte Strafkammer des Landgerichts Dresden ver« kündete im Lieferungsskandal bei der Dresdner Straßen bahn folgendes Urteil: Das Urteil der ersten Instanz erfuhr hinsichtlich der drei Angeklagten Kammeroerwalter Reichert, Schneidermeister Frohberg und Schneidermeister Schuttig, die Berufung eingelegt hatten, eine wesentliche Abänderung. Reichert, der in erster Instanz zwei Jahre sechs Monate Gefängnis erhalten hatte, wurde wegen Annahme von Ge schenken, gemeinschaftlichen Betruges und gewinnsüchtiger Urkundenfälschung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten Schuttig und Frohberg, die vorher drei Mo nate zwei Wochen bezw. drei Monate Gefängnis erhalten hatten, wurden zu Geldstrafen von 250 und 70 RM verur teilt. Bei Reichert kam die fett 17. Oktober 1931 verbüßte Untersuchungshaft in Anrechnung. In der Begründung kam zum Ausdruck, daß das Gericht nicht annahm, daß Reichert vor dem 17. April 1930, als die Straßenbahn noch städtisch und Reichert Beamter war, dieser für die angenommenen Geschenke pflichtwidrige Handlungen beging. Das Tanzstättenverbot für Jugendliche. — Eine grund sätzliche Entscheidung. Das Oberlandesgericht Dresden (Ferienstrafkammer iatte die Frage zu entscheiden, ob sich Jugendliche durch Verweilen auf dem Vorplätze öffentlicher Tanzstättcn straf bar machen. Vom Jugcndschöffcngericht war ein noch nicht 17 Jahre alter Fleischerlehrling wegen Ucbertretyng der Verordnung über Tanzvergnügungen zu Strafe verurteilt morden, weil er sich am Abend des 25. November 1931 ver botswidrig vor der Haustür eines Gasthofs aufgehaltcn hatte, als zu dieser Zeit im Saale des Gasthofs Tanzmusik stattsand. In Beachtung der vom gesetzlichen Vertreter des Angeklagten eingelegten Revision hat das Obcrlandes- gericht unter Aufhebung des angefochtenen Urteils auf Freisprechung erkannt. . In den Entscheidungsgründcn heißt cs, daß gemäß 8 9 Ziffer 2 Satz 3 der Verordnung der Aufenthalt auf Vor plätzen zum Tanzsaal jugendlichen männlichen Personen unter 17 Jahren zwar verboten, aber für diese Personen nicht unter Strafe gestellt ist. 8 14, Zister 3 bedroht nämlich mit Strafe yur die Teilnahme dieser Personen am Tanz vergnügen. Als Teilnahme kann jedoch nur die Beteiligung am Tanze oder das Verweilen im Tanzranm selbst, nicht aber der bloße Aufenthalt außerhalb des Saales lauf einem Vorplatz oder auf Zugängen! bezeichnet werden. Dafür, daß Jugendliche des genannten Alters sich nicht aus den Vorplätzen zum Tanzsaal verbotswidrig aufhalten, sind die Veranstalter und der Gastwirt verantwortlich (8 14 Ziffer 1 und 2). Bei dieser Rechtslage brauchte auf die weitere Rüge, daß der Begriff des Vorplatzes zum Tanzsaal ver kannt sei, nicht eingcgangen zu werden. Verhängnisvoller Leichtsinn. Am 24. April hatte sich, wie erinnerlich, in Bannewitz bei Dresden ein folgenschweres Unglück zugetragen, das den Tod der achtjährigen Äcsitzerstochter Inge Winkler zur Folge hatte. Der 28jährige Mechaniker Kurt Kantler hatte in einem Schuppen ein Tesching aufbewahrt, um damit nach Ratten und Mardern zu schießen. Am fraglichen Tage befanden sich in dein Schuppen auch der 18jährige Wirt- schaftsgehilfc Gerhard Kaiser und die kleine Inge, die Tochter seines Arbeitgebers. Kaiser ergriff das frei und ungesichert auf einer Bank liegende Tesching und legte im Scherz, ohne sich vorher vergewissert zu haben, ob die Waffe nicht etwa geladen sei, ans das Kind an. Hierbei berührte er den Abzug, und ein Schuß traf es so unglücklich in die rechte Schläfe, daß eS noch am gleichen Tage starb. Die 13. Strafkammer des Landgerichts, die sich nist dem Fall zu befassen hatte, verurteilte wegen fahrlässiger Tötung Kantler zu fünf Monaten und Kaiser zu sechs Monaten Ge fängnis. Zu der Begründung bejahte das Gericht den ursächlichen Zusammenhang zwischen der leichtfertigen Aufbewahrung der Waffe und dem Unglücksschuß und hob hervor, daß Kaiser, dem die Untersuchungshaft angerechnet wird, lediglich durch seine Jugend vor einer härteren Strafe für feinen freventlichen Leichtsinn bewahrt worden ist. Ein Schtviudelunternehmen. Neble Geschäftsmethoden einer „Bausparkasse. Zuchthaus für den Geschäftsführer. Das Dresdner Gemeinsame Schöffengericht verurteilte am Donnerstag nach mehrtägiger Verhandlung den 33 Jahre alten Kaufmann Friedrich Johannes Hamich aus Dresden wegen fortgesetzten Betruges zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus, 2000 Mark Geldstrafe und fünf jährigem Ehrverlust. Der Angeklagte, der gelernter Bäcker ist, gründete im Jahre 1930 ohne Kapital eine Bausparkasse unter dem hochtönenden Namen Spar- und Kredit-Gemeinschaft Dres den, Allgemeine Bauspargenossenschast m. b. H. Er selbst war Geschäftsführer dieser Genossenschaft und suchte durch Zei tungsinserate Geldgeber, um das Unternehmen erst richtig zu finanzieren. Der Angeklagte, der bereits häufig' und schwer vorbestraft war, hatte jedoch kein Glück. Geldgeber sanden sich nicht in der erwünschten Weise. Trotzdem ver anlaßte er durch Werbedruckschriften und Werbevorträge eine ganze Reih- von Leuten, in die Bausparkasse einzu treten und Gebühren und Beiträge zu zahlen. Dabei ver sprach er in seinen Ankündigungen, ihnen nach einer sehr .kurzen, im Einzelsall bestimmt vereinbarten Wartefrist, Baugetder oder Gelder zur Ablösung von Hypothekenschul den zur Verfügung zu stellen. Eine ganze Reihe von Leuten vcrantaßte er auch dadurch zum Beitritt, daß er ihnen bererts vor der Beendigung der Wartezeit Zwischen kredite geben wollte. Der Angeklagte und seine Genossen schaft waren aber ohne jede Geldmittel und die Einzahler verschleuderten in fast allen Fällen ihr Geld nutzlos, ohne daß der Angeklagte seine Versprechungen einhielt und die Leute zu ihrem Kredit kamen. Der Angeklagte, der bei der Mitgliederwerbung sich nicht genug tun konnte, sein Unter nehmen in ein besonders günstiges Licht zu rücken, fing seine Munden damit, daß er ihnen vollständig falsche An gaben über die Größe und den Mitgliederbestand der Bau sparkasse machte, ihnen erzählte, daß er über große Geld mittel und gute Beziehungen zu Geldinstituten verfüge. Die, die auf den Angeklagten und seine Methoden herein sielen, büßten in der Regel Beträge von 150 Mark ein, die sie niemals wiedersahen. Reiner von den Geschädigten wäre natürlich jemals Mitglied geworden, wenn er gewußt hätte wie es sinanzkell um die Bausparkasse aussah. Der Ange-' klagte, dem das Gericht zubilligte, daß er vielleicht an fangs selbst an die Lebensfähigkeit seines Unternehmens ge- glaubt hat, ging dann, als die Lage immer schwieriger für ihn wurde, dazu über, die Geldsuchenden auch noch um die Sicherheiten zu bringen, die ihm meist in Gestalt von Hypothekenbriefen übergeben worden waren. In zwei be sonders kraß liegenden Fällen verstand es der Angeklagte unter der Vorspiegelung, er könne die Kredite mit einem Hypothekenbrief in der Hand besser beschaffen, sich in den Genuß des Erlöses dieser Wertpapiere zu setzen, indem er sie einfach weitergab und für andere Zwecke verwendete, während seine Auftraggeber nicht nur keinen Kredit er hielten, sondern auch noch um den Wert der Hypotheken briefe geschädigt wurden. Eines der Opfer des Ange klagten war sogar gezwungen, sein Haus zu verkaufen als Folge des Betruges, der durch den Angeklagten an ihn» begangen worden war. DikliWUlm von Aneralsekretür Lr.RM Hannover. RH. Der Generalsekretär des Deutschen Handwerks- nnd Gewerbekammertages, Herr D r. Hans Mensch, Hannover, wird morgen, Sonnabend, dem 17. September 1932, den Tag begehen, an dem er vrr 25 Jahren in den Dien st des Kammertages trat. Generalsekretär Dr. Mensch gelang es, in zäher, ziel bewußter Arbeit die großen Fragen der Handwerkspolitik ihrer Klärung entgegen,zusühren, den Berufsstand und die Wirtschaft des Handwerks als festumrissene Größen in Praxis und Wissenschaft zu bringen und den geistigen Inhalt der Handwerkerbewegung neu zu gestalten. An dem Schutz des Handwerks in der Kriegswirtschaft, an seiner Versorgung mit Rohstoffen, Halbfabrikaten und Be triebsstosfen, an dem Aufbau der wirtschaftlichen Organisa tion des Handwerks für Heereslieferungen hatte er her vorragenden Anteil. Alle Kräfte des Handwerks zu ein heitlicher Willensbildung und Willensäußerung in der Nachkriegszeit durch Gründung des Rcicksverbaudes des deutschen Handwerks zusammengesaßt zu haben, bleibt gleichfalls sein Verdienst Große Beachtung fand der von ihm bearbeitete Entwurf einer Rcichshandwerksordnung, deren Grundgedanken mit der Berufsstandsidee heute wie der lebendig geworden sind und zu einem festen Bestand teil der Handwerkspolitil wurden. 68000 ArkMW Mt. Unter diesem Thema veranstaltete die Ortsgruppe Riesa des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Vervanbes am 13. September 1932 im Ortsgruppenheim einen Vor tragsabend. Der Referent über dieses Thema, Herr Hugo Ködcl, gab einen ungewöhnlich aufschlußreichen Ueber- blick über den mustergültigen Stellenvermittlungsapparat des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes. Der Redner führte u. a. folgendes ans: Die Zentrale der Stellenvermittlung des DHB-, die gegenwärtig 60 009 Bewerber betreut, ist in Hamburg. Diese Zentralstelle hat Verbindung mit 5 Bezirksstellen- vermittlungen, in die bas deutsche Wirtschaftsgebiet auf geteilt worden ist, mit 27 Platzvertretungen, die in allen Großstädten des Reiches sitzen, mit 180 Vcrbandsgeschäfts- stellen und mit mehr als 800 ehrenamtlichen Stellenvermitt lern. Außerdem ist der Zentrale eine Auslandsstellenver mittlung, die bas europäische und überseeische Ausland be arbeitet und die sich ihrerseits stützt auf zahlreiche Geschäfts stellen des Verbandes in allen Teilen der Welt, und eine Abteilung für erste Fachkräfte angegliedert. Tas Heraus suchen geeigneter Kräfte für frei gewordene Positionen ist angesichts der Niesenzahl zur Verfügung stehender Stellen loser eines der schwierigsten Probleme jeder Arbeitsver mittlung geworden. Der Verband hat dieses Problem in ungemein glücklicher Weise durch das ihm patentierte, soge nannte Sichtbogenfystem gelöst. Dieses System gestattet, innerhalb weniger Minuten aus einer Bcwerbezahl von Zehntansendcn die jeweils gesuchten Kräfte mühelos herauszusuchen. Die so geschaffene rasche Vermittlung hat das Vermittlungsergebnis des Verbandes aufs glücklichste beeinflußt. In den ungünstigen Jahren 1929/31 besetzte die Stellenvermittlung des Verbandes nicht weniger als 35 353 Stellen. Auch gegenwärtig werden im Durchschnitt monat lich noch 4—500 Vermittlungen erzielt. Als erfolgreichste Stellenvermittlungs-Werbearbeit hat sich von jeher die persönliche erwiesen. Der planmäßige Firmenbcsuch wird deshalb von der Stellenvermittlung des Verbandes beson ders gepflegt. Die fortgesetzte enge Zusammenarbeit mit Unternehmern und Personalchefs auf diesem Gebiet gibt daneben der Verbandsleitung dauernd Anregungen für den Ausbau ihrer Bildungseinrichtungen. Wie stark der Ver band an der Berufsertüchtigung seiner Mitglieder arbeitet, mag die Tatsache erweisen, daß allein in den letzten fünf Jahren durch die Gliederungen des Verbandes 25 493 Lehr gänge mit 646 245 Teilnehmern, 43 850 fachlich wirtschafts politische und allgemeinbildende Vorträge mit 1929 215 Teilnehmern durchgcführt wurden. — Gegenwärtig hält es der Verband für seine vornehmste Aufgabe, sich um die Frei machung von Arbeitsplätzen zu bemühen. Noch immer wer den Tausende und Abertausende von Arbeitsplätzen durch sogenannte Doppelverdiener oder durch Personen, die nicht unbedingt auf Erwerb angewiesen sind, besetzt, während auf der anderen Seite Tausende an den Folgen der Arbeits losigkeit körperlich und seelisch zugrunde gehen. Es wäre, so erklärte der Redner, für unsere Stadt besonders ehren voll, wenn gerade auf diesem Gebiete ein edler Wettstreit unter allen dafür in Frage kommenden Persönlichkeiten entbrennen würde, und jeder Bürger unserer Stadt es als seine vornehmste Aufgabe betrachten würde, soweit als überhaupt nur möglich, Arbeitsplätze für unsere Stellen losen freimachen. Bei gutem Willen sei ohne allen Zweifel auf diesem Gebiete noch manches möglich und mancher Familie könnte so geholfen werden. — An den Vortrag schloß sich eine umfassende Aussprache an. KMIM MWlkWsl. An der Berliner Börse war die Tendenz am Donners tag nach schwächerem Beginn bei lustlosem Geschäft teilweise erholt. Wasserftände IS. 9. 32 16. 9. 32 Moldau: Kamaik -i- 17 Z- 13 Modran ....... — 68 — 71 Eger: Laun — 34 — 39 Elbe: Nimburg — 16 — 14 Brandeis ...... — 53 — 56 Melnik -s- 24 Z- 32 »»»»«« Z- 54 -I- 55 Aussig — 58 — 36 Dresden —194 —196 Riesa —I4S —14S
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