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Bau etnerineuen,^ feste« Brmre vegonnrn. Während die Notbrücke etwas pverhalb der alten Brücke errichtet worden Ist, kommt bie^newe BrLck« an die Stelle der alten zu stehen. "Freiberg. Hum Theaterklrektor gewählt. Der Ttabtras > hat de« Iuteudanten Otto Nneff in Verlin- kchönebe,o für die Winterspielzeit 19»/3S zum Direktor de« Freiberger Stadttheater« gewählt. ^T.r.eiberg. Ungetreuer Rechtsanwalt. Die erste Ferienstraikammer »e« Landaericht« nirurteilte den sechs» nodvierzia Jahre alten Rechtsanwalt und Notar Fritz Hachau in Olbernhau wegen Untreue zu zehn Monaten Ge» sSngnie und erkannte ihm die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher istemter für die Dauer von dret Jahren ab. gachau hatte in seiner Eigenschaft als Konkursverwalter und Prozeßvertreter iu einer Reib« von Fällen ihm onver- trante Selber von insgesamt etwa 9000 M. veruntreut. * Schirgiswalde. Verhaftete Falschmünzer. Die Fälschmünzer-Angelraenhett in Wilthen, wo auf dem Schützenfest «iu Ehepaar «ege« Ausgabe falscher Zwei» Markstück« festgenommtn wurd«, »ieht writrrr Kreis«. Di« Ermittelungen der Kriminalpolizii ergaben, das, das Falsch» gelb mit Hilfe von Gipsformrn hergeftellt worden war. Im Zusanimenhaug hiermit wurd« am Mittwoch in Ober gurig der Sohn des JleischermeifterS verhaftet. * Schirgiswalde. Schmuggler festgenommen. In der Nacht zum Donnerstag wurden, dem Bautzener Tage blatt zufolge, dem Amtsgericht Schirgiswalde vier Schmug gler, darunter eine Frau, zugeführt. Die Verhafteten sollen an der deutsch-böhmischen Grenze einen schwunghaften Schmuggel mit Goldwarcn getätigt haben. Dabei wurden sie von Grenz- und Gendarmeriebeamten auf frischer Tat scstgenommen. An den Schmuggelgeschäften soll eine größere Anzahl von Personen beteiligt sein, die teils die deutsche, teils die tschechische Staatsangehörigkeit besitzen. * Leipzig. Warnung vor einer Warenbetrügerin. Das Polizeipräsidium teilt mit: Wie bereits Anfang vorigen Monats berichtet wurde, ist in verschiedenen Lebensmittel geschäften in Leipzig, insbesondere in den Vororten des Nordens, eine Warenbctrügerin aufgetreten. In den letzten Tagen hat sic wieder einige Geschäftsleute um Ware be trogen. Ihr Auftreten ist dem Ladcnpersonal gegenüber auffallend freundlich, um den Eindruck zu erwecken, als ob sie eine alte Kundin sei. Sie kauft Waren in ziemlich gro ßen Mengen. Einen großen Teil davon läßt sie sich nach ihrer Wohnung schicken. Tie übrige Ware will sie in der Regel gleich mitnehmen. Beim Bezahlen bemerkt die „Kun din" plötzlich, baß sie das Geld vergessen und sie bittete, ihr wenigstens die Ware, die sie dringend braucht, ohne Bezah lung mitzngeben. Bei der Zusendung der anderen Ware verspricht sie alles zu bezahlen. Bei der Ablieferung stellt sich jedesmal der Schwindel heraus. Tie angegebene Adresse ist falsch und „Frau Schmidt", wie sie sich in allen Fällen nannte, konnte nicht ermittelt werden. * Leipzig. Zwei Männer in der Elster ertrunken. Ein folgenschweres Badeungliick hat sich am Donnerstag gegen 16 Uhr in der Elster hinter dem Fabrikgebäude der Kammgarnspinnerei Stöhr und Compagnie zugetragen. Der 13jährige Kraftwagenfübrer Friedrich Mazet wollte in Ge meinschaft mit seinem Schwager Max Mentzel im freien Flußlanf ein Bad nehmen. Als sie ins Wasser gegangen waren, geriet Mentzel in Gefahr. Sein Schwager der Nicht schwimmer ist, wollte ihm zu Hilfe kommen. Wahrscheinlich haben dann die beiden Männer den Boden unter den Füßen verloren und sind in der Elster untergegangen. Wie sich der Vorfall jedoch im einzelnen abgespielt hat, konnte bisher noch nicht fcstgestellt werden. Feuerwehrmannschaften fan den nach einiger Zeit die Verunglückten im Wasser und brachten sie ans Land. Mit Sauerstoffapparaten wurden längere Wiederbelebungsversuche gemacht, blieben aber ohne Erfolg. > "Böhlen (Bez. Leipzig). Ein 10 Kilometer langer Unterirdischer Gang? Im Tagebau der Sächsischen Werke forschte eine Wünschelrutengängerin nach einem vom Schloff Rötha nach Groitzsch lausenden unterirdischen Gang, der aus der Ritterzeit stammen soll. Die Wünschelrute zeigte auch einen Hohlraum an: - entsprechende Nachgrabungen werden das Vorhandensein des Ganges ergeben. * Elfem nitz. Aus der Unglückschronik. Am Mitt woch vormittag wurde auf der Stollberger Straffe ein 12 "Jahre alter Schüler von einem Personenauto ange fahren und zu Boden geschlendert. Der Knabe erlitt einen Schädelbrnch, dem er am Mittwoch nachmittag im Kran kenhaus erlag. — In einem Hause auf der .Kaiserstrahe fiel ein 42 Jahre alter Invalid, der mit dem Streichen eines Treppengeländers beschäftigt war, von einer Leiter. Mit einer schweren Gehirnerschütterung und einem Arm bruch muffte er ins Krankenhaus gebracht werden. * Tbemnitz. Die Diamantene. Am Donnerstag feierten Bäckermeister i. R. Reinbold Oswald Vogel und seine Ehefrau Lina Helene geb. Vilz die diamantene Hoch zeit. Vogel ist Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71 nnd seit 1876 Mitglied des sächsischen Militärvereins Albertbund in Chemnitz. "Hainichen. Eine Wirtschafts-Realschule. Ans An regung des DolkSbildungSminifterium« befaßt sich sitzt der Stadtrat mit dem Gedanken einer Zusammenlegung der drei Oberschulklaffen mit der Handelsschule zu einer Wirt» schaftsrealschule. "Hainichen. Mißglückter Raubüberfall. Als Mitt woch nachmittag «in hiesiger Bierverleger mit seinem Ein spänner von Berbcrsdorf nach Kaltofen fuhr, wurde er unterwegs von zwei Burschen überfallen. Einer von diesen brach aus dem Gebüsch hervor, schwang sich auf den Führer sitz des Wagens und griff in die Tasche des Bierverlegers, der sich energisch zur Wehr setzte und dem Angreifer mit einer Bierflasche auf den Kopf schlug. Beide fielen im Handgemenge vom Wagen herunter. Am Boden liegend wurde der Ueberfallene von dem sich bis dahin versteckt haltenden Helfer des Angreifers an der Kehle gepackt. Der Bierverltzger konnte sich aber auch des zweiten Gegners Urwehven und trug lediglich Hautabschürfungen davon. Die beiden 22 Vis 24 Jahve alten Räuber flüchteten dann auf einem Feldwege, ohne etwas erbeutet zu haben. ES ban delt sich offenbar um Hausierer, die auf den Dörfern günstige Gelegenheiten zu Einbrüchen und Ueberfällen er spähten. "Fköka. Felddlrb« stberkallin «inrn Feldhüter. Am Dienstag abend nach Einbruch der Dunkelbeit war e« dem Feldhüter der Gemeinde Grllnbera gelungen, an der Flnr- arenze Gründern —Blanc—Bernsdorf »wei Felddieb« »n stellen. D>«se stürzten sich a»f den Feldhüter nnd v»rletzten ihn durch Messerstich« in den linken Arm. Ga aelana ihnen daraufhin, unerkannt »n entkommen. Der Verletzt« mußt« st st in ärztlich« Behandlung beaeben. * Zwota. Diamantene Hochzeit. Da« Fest der dia mantenen Hochzeit konnten hier der Instrumentenbauer Karl Wilhelm Grünrrt nnd seine Ehefrau Thekla oeb. Träger beaeben. Karl Wilhelm Grünert ist in der Ge meinde Zwota der einzig, noch lebend« Veteran von 1870/71. * Dlanitz. BeramannSleft. In Vlanitz, wo der säch sisch« Steinkohlenderaban vor Jahrhunderten seinen Au«» aang genommen bat, wird am kommenden Eonntaa ein historischer Verganfzug vor sich gehen. Am Vormittag findet feierlicher BerggotteSdienst in der neuen Stadtkirche statt. Daran schließt sich der Umzug der veraleute sowie Besichtigung der Stadt und der alten Echloßkirchr. " Crimmitschau. TodrSstnrz von der Scheunen tenne. In Heukewaldr stürzte der etwa vierzigjährige Guts- besitzer Ketscher infolge eines Fehltritts vom Scheunen boden in dir Tiefe und erlitt einen Wirbeliäulenbruch. Der Verunglückte erlag am Dienstag im Krankruhause seiner schweren Verletzung. " Z wickau. Tragischer Unfall beim Srnte-Einsabren. Am Mittwoch nachmittag geriet in Wulm das fünfjährig« Söhnchen einer Gutsbesitzers unter den vollbrladenen Ernte wagen. Bin Rad ging dem Kinde über den Unterleib. Schwer verletzt wurde es ins hiesige Krankenstift eingr- lieirrt. Sein W ederauikommen erscheint zweüelbast. * Zwickau. Historischer Bergmannsfestzug in Zwickau. Hier findet am Sonntag, den 21. August, anläßlich der großen Ausstellung „Hausfrau, Handwerk und Gewerbe" unter starker Teilnahme ein historischer BergmannSaufzug statt, wie er in seinem Ausmaß und unter Anwendung der malerischen Bergmannstrachten seit Jahren in West- und Mittellachsen nicht gesehen worden. Zahlreiche Ehren gäste werden erwartet. Außerdem findet um 8 Uhr mor gens eine Kirchenparade und feierlicher Berggottesdienst in der neuen Stadtkirche statt. Auch die 400 Jahre alte Schlvffkirche ist von der Rittergutsherrschaft zur Besichti gung sreigcgeben worden. Ein starker Zustrom von Frem den ist zu erwarten. "Werdauer Spinnerei niedergebranni ... Nachts brach im dreistöckigen Seitengebäude Karl Scherfs Feuer aus. Der Brandherd befand sich in ersten Stock. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand bereits das ganze Gebäude in Flammen. Zur Bekämpfung des Brandes wurden die beiden Werdauer und eine Langenhessener Motorspritze eingesetzt. Nachdem das Feuer ziemlich eingedämmt worden war und eine grö- ßere Gefahr nicht mehr zu bestehen schien, flackerten kurze Zeit spater die Flammen wieder auf und das ganze Ge- baude brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Auch für die Nachbarhäuser bestand vorübergehend große Gefahr und es mußten alle Wohnungen von ihren Inhabern ge räumt werden. Erst nach zweistündiger Arbeit gelang es, ü^I^r n'ederzukämpsen. Die Entftehungsursache konnte bisher nicht festgestellt werden. Sohland a.d. Spree. Der „Pachterhof" wird wieder aufgebaut. Bor einiger Zeit war, wie erin nerlich, das historische Gasthaus „Pachlerhos" niedergebrannt. Der „Pachterhof" war im Besitz der Gemeinde Sohland. Die Gemeindeverordneten beschlossen, den Gasthof wieder aufzu bauen: mit dem Bau soll sofort begonnen werden. Das neue Gebäude soll nicht an der Stelle des alten, sondern direkt an der Dorfstraße errichtet werden. — Wie die Ermittlun- gen ergeben haben, ist der „Pachterhof" ohne Zweifel das Opfer böswilliger Brandstiftung geworden. Sohland. Freiwilliger Arbeitsdienst. Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold organisiert zur Zeit Arbei ten des Freiwilligen Arbeitsdienstes, die eine Regulierung des Flußbettes der Spree zwischen Taubenheim und Sohland zum Ziel haben. Bei den Arbeiten sollen auf die Dauer von voraussichtlich 20 Wochen bis zu 100 Arbeitsdienstwillige Be schäftigung finden. Seit einigen Tagen sind 25 Reichsbanner leute aus Dresden, Bautzen und Sohland damit beschäftigt, ein Barackenlager zu errichten, das den Arbeitsdienstwilligen als Unterkunft dienen soll. Saalburg. DreiBauerngehöfteeingeäschert. Ueber das Gebiet der Saaletalsperre ging nachts ein schweres Gewitter nieder. Dabei schlug der Blitz m die Scheunen der Gutsbesitzer Paul Becher, Cotthold Joachim und Otto Fröh lich ein und setzte sie in Brand. Innerhalb weniaer Minuten waren die Flammen auf die gesamten Anwesen der drei Landwirte übergesvrungen. Die Feuerwehren mußten sich lediglich auf den Schutz der benachbarten Gebäude beschran ken und konnten nicht verhindern, daß neben den Wohnun gen und Stallungen auch u. a. eine vor vier Wochen erbaut« Gastwirtschaft in Asche gelegt wurden. WrmiK «iS 8«Wem in MW» 8W». Chemnitzer Brief. tsd. Fast eine Woche lang wurde nun Chemnitz von nichts anderem beherrscht als von dem IS. Wettinbundes- schießen, das am 14. August in Chemnitz begann, der Stadt des Mitbegründers und Vizepräsidenten des Wettin- Schützenbundes, Grünewald, der Stadt von acht Schützen gesellschaften mit der ehrwürdigen, fast 566 Jahre alten Priv. Scheibenschützengesellschast an der Spitze. Chemnitz ist immer gastfreundlich gewesen, und der Schiitzengetst, der in unserem Bürgertum von Ahnenzeiten her steckt, hat von jeher dafür gesorgt, daß die Schützen, ob sie nun zu einem Wettin-BundeSschießen oder zu einem Mitteldeutschen Bun- dcSschießen nach Chemnitz kamen, immer besonders herzlich und gastlich bei uns ausgenommen wurden. Chemnitz hat in allen sächsischen Schützenkreisen einen besonders guten Klang, kein Wunder, baß es fast ihrer 8000 waren, die am Sonnabend und Sonntag aus allen Gauen des Sachsen landes nach Chemnitz kamen und so trotz der Schwere ber Zeit erreichten, daß bas 16. Wettin-Bundesschießen, daS zu gleich mit dem 40. Stiftungsfest des Bundes selber verbun den war, nicht schwächer besucht war als seine Vorgänger. Die alte, einst so wehrhafte Stadt Chemnitz, die im Mittelalter als „feste" im Sachsenlande bekannt war, vrangte schon am Vortage in festlichem Fahnenschmuck. Die Lokale und Häuser, ja ganze Straßenzüge waren geschmückt. Die Stadt hatte die ganze Bahnhofsstraffe herein hohe Fah nenmaste aufrichten lassen, und die Straßenbahnen trugen Flaggenschmuck. Unter den ersten, die nach Chemnitz kamen, war auch der Schutzherr des Bundes, den noch immer die Wettiner gestellt haben: Prinz Friedrich Christian von Sachsen, der schon am Freitag in einem kleinen Kreise alter Militärs hier weilte. Er nahm auch an dem großen BegrüßungS- kommerS am Sonnabend teil und sprach hier zu den Schlitzen vom alten Schützengetst. ber noch immer beseelt war von der Liebe zu Heimat und Bürgertum. Am Sonntag aber war ganz Chemnitz schon früh auf den Beinen. Herrlichstes Sommerwetter begünstigte den großen Tag, uyb trotz der Hochsommerglut hielten die Menschenmauern stundenlang auf den Straßen aus, den großen Festzug zu sehen. Vor dem Opernhaus erfolgte die Uebergaoe des BunbeSbannerS, das drei Jahre in der Obhut der Stadt Zittau gewesen war, an den Rat der Stabt, die mit einer ergreifenden Gefallenenehrung verbunden war. Pfarrer Haag sprach zu den Tausenden, die den Platz umsäumten und in tiefem Schweigen verharrten, wie sich dann gegen 800 Fahnen tief neigten, wie vom hohen Petri- turm herab die Gockcn erklangen zu Ehren ber Toten und in ihr Brausen hinein die Melodie des alten Kameraden- liedeS gedämpft klang... M MW WIM« «MMW. Laftaut» Mit Hitler-Ina««» «maeschlage«. Int«,samt IE Verletzte. Chemnitz. Ein schwer« Autounglück «rei-nete sich am Donnerstag nachmittag gegen S Uhr an der Kreuzung Mübleu-Straß« und vrühl. Sin Motorradfatzre» Rietz mit eine« Lastkraftwagen »usammeu.auf dem IRKtnv« von der Leipziger Hitlerjugend, die von einem Serien» aufrntbalt »urückkehrten. Vlatz genommen hatte«. Lei« Ausweichen geriet der Wagen auf den Sntzftrig und ktzwt« um, sodaß die Insassen auf die Straß« stürzten. 11 Kintz«« trug«» dobei Verletzungen da»»«, di« zum Glück nur leichterer Natur waren, sodaß sie nach örztlicher Unter» suchung die Reise fortsrtzen konnten. Nur «in« zur Beaus» fichtiguug der Kinder im Wagen mitfahrend« Fra« wurde erheblicher verletzt, konnte jedoch ebenfalls ihr« Reise fort setzen. Der Motorradfahrer und ein« auf dem Soziuüfit mitfahr« «de Frau wurden so schwer verletzt, daß sie de« Krankenhaus zugeführt »erden mußten. Di« Schnldfrgg« ist noch nicht geklärt. Die SMirtWft — eis Wender NiMWeiß. Annaberg. Dom Montag bis Donnerstag fand hier der 29. Verbandstam des Landesverbandes der Saal» und Konzertlokalinhaber im Freistaat Sachsen, Sitz Dresden, statt. Der eigentlichen Hauptversammlung, die unter überall» zahlreicher Beteiligung in der großen Festkalle abgehalten wurde, wohnten Regierungsrat Dr. Froustaot al» Vertreter der Kreishauptmannschaft Chemnitz und Bürgermeister Dr. Krug-Annaberg bei. Nach einer Begrüßungsansprache de» Derbandsoorsitzenden Petzold-Dresden referierte Syndikus Dr. Schneekloth-Dresden über das Thema „Steuer knechtschaft und Umsatzlähmung". Dos einst blühende Saal» Wirtschaftsgewerbe sei infolge des Steuerdrucks ein sterbender Wirtschaftszweig geworden. Der Redner ging auf die ein zelnen, das Saalinhabergewerbe belastenden Steuern ein und forderte deren Senkung oder Beseitigung. Der oegen- wärtige Konzessionsschutz sei völlig unzureichend. Der Umsatz in Saalwirtschaftsgewerbe sei in diesem Jahre um 40 bi« 60 Prozent niedriger als im Vorjahr. — Bundesvorsitzender Kocke l-Berlin, MdRWR, wies daraus hin, daß das Gewerbe den Weg der Selbsthilfe beschreiten müsse, indem es Einfluß auf die Gesetzgebung zu gewinnen suche. Da, Ge werbe verlange keine bevorzugte Behandlung, sondern ledig lich Gerechtigkeit. Der Redner forderte schließlich für die Mittelstandsbetriebe ein Jahr oder zum mindesten «in halbes Jahr Steuerfreiheit. In einer Entschließung wird Aushebung bezw. Ein schränkung der Dielentanzkonzessionen und die Abschaffung der Mietzinssteuer gefordert. Syndikus Gelbke erklärte sich als Vertreter des Sächsischen Gastwirteverbandes bereit, Ver handlungen zur Schaffung einer Einheitsfront de» gesamten Gastwirtsgewerbes einzuleiten. — Der bisherige Vorstand ist einstimmig wiederaewählt worden. Die nächste Verbands- tagung soll in Meißen stattfindcn. llmlevkung Ker VnelM sSr Naße«. u Berlin. Die Nachrichtenstelle des Reichspostministe- riumS teilt mit: Der Postverkehr zwischen der Mandschurei und dem übrige« China ist zeitweilig »pterdroche«. Die Briefschaften ohne Leitvermerk nach China, Hongkong, Japan und den Philippinen werden nach wie ' vor über Sibirien geleitet, und zwar die Sendungen nach der Man dschurei über Mandschuria-Harbin, die übrigen über die Amurbahn—Wladiwostok. Durch die Leitung über Wladi- wostok—Tsuruga (Japans vergrößert sich die bisherige Be förderungsdauer um zwei bis neun Tage. Tie Beförde rung über Suez oder über Amerika würde noch etwa ern bis zwei Wochen länger in Anspruch nehmen. Sendungen mit Leitvermerk können wie bisher sowohl über Tuez als auch über Amerika versandt werden. — Tie chinesische Post verwaltung leitet ihrer Briefschaften sür Europa seit dem 24. Juli über Suez oder über Amerika. Tas hat zur Folge, daß der regelmäßige Zugang der Briespost auS China etwa vom 8. bis 20. August unterbrochen wird, weil die Post jeyt rund vier Wochen statt wie bisher zwei Wochen unterwegs ist. Tie Posten aus Japan kommen weiter über Sibirien an, brauchen aber ebenfalls z. Z. 2)4 bis 3 Wochen. Wie lange die Umlenkung nötig sein wird, kann nicht an gegeben werben, da sie nicht nur durch die Unterbrechung der Chinesischen Ostbahn infolge der Ueberschwemmungen verursacht worden ist, soirdern auch durch die politische» Verwicklungen in der Mandschurei. Tas Mitttne M. MstaasmM. Berlin. iFunkspruch.s Aus München ist gemeldet worden, daß das weitere Mandat auf der Neichsliste der Bayerischen Volkspartei nicht den Abg. Mollath iWirt- schaftSparteis, sondern den Abg. Gandorsrr zusallen würde. Dazu ist festzustellen, daß Abg. Gandorfer, der ber Deut schen Bauernpartei (Bayerischer Bauern- und Mittelstands bund angehörtj überhaupt nicht auf der Reichsliste der Bayerischen Volkspartei kandidiert hat. Das «V8. Reich-» tagSmandat fällt dem Abg. Mollath zu, ber auf Grund d«S zwischen ber Wirtschaftspariei und ber Bayerischen Volks partei abgeschloffenen Wahlabkommens die 6. Stelle aus der Reichsliste der Bayerischen Volkspartei ernnahm. Im übrigen ist Abg. Gandorfer von der Deutschen Bauern partei ohnehin bereits gewählt worden. Das aber, was die Massen am meisten fesselte, war natürlich der große Festzug, an dem allein über 3000 Schützen in Uniform teilnahmen. Und man bekam Uniformen zu sehen! Eine ganze Geschichte des sächsischen Dchützenwesenä wurde lebendig, denn die einzelnen auswärtigen Gesell- schäften hatten es sich nicht nehmen lassen, zum Teil in alten historischen Uniformen in Chemnitz auszumarschiercn. ES war ein farbenfrohes, buntbewegtes Bild, das noch be reichert wurde durch die vielen historischen und die zahl- reichen entzückenden Trachtengruppen. Ein Stück sächsi schen Volkstums wurde hier mitten im Grohstabtlärm lebendig und fesselte die Tausende, die mit stürmischem Jubel den Zug begrüßten und ihn von den Fenstern herab förmlich mit Blumen überschütteten. Sächsische Schützenaufmärschr aber sind kein bloßes Festefeiern. Sie sind ernste Sportarbeit, und kaum eine Stunde, nachdem der Zug auf dem Kestplatz angekommen war, knallten schon die ersten Schüsse auf den Schiebständen: Schnellfeuer, das da« ganze Könne» der Schütze» erweise, sollte. Und es hat es erwiesen, denn es wurden Ergebnisse erzielt, die auch einen alten Soldaten überraschen mußten. Es steckt etwas brtn in der alten Schützentradition: kerniges deutsches BolkStum, ein Stück deutscher Heimatliebe, unt das hat froh und gläubig in ber von Sorgen zermürbtem still gewordenen ArbettSstabt Chemnitz gemacht! Lohengrtiu