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MMmrWM. Die Bernehmnn« der medizinischen Sachverständigen. U Brieg. Die Aussagen der drei medizinischen Sachverständigen bildeten den Höhepunkt der gestrigen Ver handlung über die Vorgänge in Oblau. Bei den meisten Verlebten hat es lieb nach den Bekundungen der drei Sach verständigen um Stich- und Schlagwnndcn gehandelt, die Schlagwunden rührten von stumpfen Schlagwerkzeugen her. Fast' sämtliche Eingeliefcrtcn waren am Kopfe verwundet, einige von ihnen wiesen auch Schufiverlehungen auf. Am schwersten war der SA.-Mann Marx verwundet. Er hatte vier bis fünf Stiche in die Lunge erhalten und muhte einer Operation unterzogen werden, die aus Leben und Tod ging. Professor Strohmann von der Chirurgischen Universitätsklinik Breslau bat auch die Leichen der beiden Todesopfer «cziert. Er erklärte, dah der SA.-Mann K"- nietzki von seinen Gegnern an der Ohle-Brücke regelrecht niedergeschlagen worden sei und mittels stumpfer Schlag werkzeuge einen Schabelbrnch und mehrere Armbritclie zuge- kiigt erhalten habe. Er sei dann bewuhtlos, aber noch lebend in die Oble geworfen worden. Sein Tod sei dnrch Ertrin ken einaetretcn Der SA -Mann Stanictzki sei durch einen Schuh, der den Kops durchschlug, getötet worden. Die Verhandlung wandte sich dann den Vorgängen an der Ohle-Brücke zu Von einem Zeugm, wurde behauptet, - dah der Angeklaate Manche bereits vor Ausbruch der Schlä gerei an der Ohle-nr,liefe gewesen sei. woraus der Zeuae schliessen will, dah Manche sich dort als Rädelsführer betä tigt habe, Im übrigen unterscheiden sich die ^euaeuauslagen über diese Vorgänge sehr erheblich. ES lassen sich nur schwer gewisse übereinstimmende Bekundungen berausschälen. So ergab sich übrigens, dah au der Oble-Brücke ein völlig llv- beteiligter, der von einem Kriegcrfest nach Hanle zurück kehrte, ergriffen und niedergeschlagen wurde und beinahe in die Ohle geworfen worden wäre. Bei der Vernehmung des SA -Mannes kielkg kam es zu einem Zwischenfall: als er von der Verteidigung in ein Kreuzfeuer genommen wurde, erklärte er einem Verteidiger, er lasse sich nicht dumm machen, uud muhte nam Vorsitzenden belehrt werden, dah er die fragen der Verteidigung ein wandfrei zu beantworten habe. Am Nachmittag wurden im Lause der Beweisaufnahme einige Angeklagte aus der Hast entlassen. Es wurde" muiae Entlastunaszeugen kür lwu Anaeklaaten Stadtrat Manche gehört. Durch weitere Zeugenvernehmungen wurden der Angeklagte Banin und der Orts-ruppensührer des Neichs- bannerS, Blech, neu belastet als diejenigen, die mit Latten aus die Nationalsozialisten ciugeschlaaeu hätten. Stadtrat Manche erlitt während einer Zeuaenauslage über ihn einen Nervenzusammenbruch, so dah eine kurze Boule eingelegt werden muhte. DaS Eericht vertagte sich auf Freitag. Hm Konflikt im Mlltlk-PlUk. vdz. Berlin Die kür Freitag avberaiimte Vervaub. snna im Felseneck-Brozeb ist auf den Donnerstag nächster Worbe verlegt worden. Diese Verlegung ist notwendig ge worden, weil da? Elericht die Entscheidung de« Kammer. gericktS auf d>e Beschwerde des R.-N. Dr. Litten ab warten will. R.-A. Dr. Litten, dem Houptverteidiger der kommunistischen Angeklagten, war bekanntlich durch Ge- richtSbeschluh die Derteidiauna entzogen worden, mit der Begründung, dah er seine Verteidigerstellvno »u politischer Agitation mißbrauche und dadurch die sachlichen Verband lungen verzögere. Dr. Litten batte gegen diesen Beschluß protestiert. Er bat gegen den ihm mit schriftlicher Begrün dung gestern zugegangenen Beschluß des Gerichts Beschwerde beim Kammergericht erhoben, aber es steht feit, daß dnS Kammcrgericht frühestens Anfang nächster Woche seine Ent» » scheidung über diele Beschwerde treffen kann. Die Ver- bandlungspause will das Gericht auch benutzen, nm für den Fall der Abweisung der Beschwerde die Osfizialverteidigung der bisher von Dr. Litten vertretenen Angeklagten neu zu segeln. Vermischtes. Scbreckenslzenen aus der Landstraße. Aus der Landstraße Ibach—Langenberg ereignete^ sich ein fol genschweres Unglück. Der Chauffeur Franz S. aus Gelsen kirchen befand sich mit einem Möbeltransport-Lastwagen nebst Anhänger aus der Fahrt von Barmen nach Gelsen kirchen. Plötzlich verlor er die Gewalt über sein Fahrzeug. Der Lastwagen geriet ins Schleudern und sauste etwa ÜLO Meter die alstchüsng' Landstraße hinab. Der Anhänger kippte um, während der Lastwagen an einem Hochspan nungsmast zum Stehen kam. In dem geräumigen Last wagen befanden sich außer mehreren Packern — die zum Teil auch in dem Anhänger uvtergebrocht waren — die 3S- säbrige Frau des Kaufmanns C. aus Barmen, deren Ange stellte sowie der Chauffeur und der Sohn des Spediteurs. Zwei Packer sprangen während der rasenden Fahrt ab und wurden leicht verletzt. Die Ehefrau E. dagegen wurde beim Herausspringen ans der Kabine von dem umkipven- dcn Möbelwagen so schwer am Kopfe verlebt, daß sie bald daraus verstarb. Ihre Angestellte, die mit vier Packern und dem Chauffeur in der Kabine sitzen blieb, wurde nicht verletzt, während der Sohn des Chauffeurs einen Nerven schock erlitt. Zu allem Unglück geriet der Lastwagen auch noch in Brand. Die alarmierte Feuerwehr konnte von dem Wagen und den Möbeln nur nzenig retten. Bon der Polizei wurde die Unglücksstätte in weitem Umfange über drei Stunden abgesperrt, damit die nötigen Ermittlungen durch- gesührt werden konnten. Ein Versöhn ungS-Nekord. Innerhalb der letzten acht Monate beantragte die Ehefrau eines Ein wohners von Neumark (Kreis Stuhm) vor dem Amts richter viermal die Ehescheidung. IedeSmal aber, zuletzt dieser Tage, sand wieder eine Aussöhnung statt und Arm in Arm verließen die „Neuverliebten" den Schiedsrichter. Notlandung n u S H u n g e r. Zwei Studenten der Technischen Hochschule für Luftfahrt in Darmstadt nahmen auf einem Stoppelfelde bei Sehda (Pr. Sachsens eine Not- landung vor. Sie erklärten den hinzueilenden Leuten, daß sie so großen Hunger bekommen hätten, daß sie sich vor dem Weiterslug nach Berlin tüchtig stärken müßten. Munition in der Puderdose. In der Stift straße in Aachen wurde ein Mädchen sestgenommen, das zwei belgische Pistolen, Kaliber 6,35 und 7,65 Millimeter, aus Belgien eingeschmuggelt hatte. SO Schuß zugehörige Munition wurden bei dem Mädchen in einer Puderdose gesunden. Geheimnisvolle Klopfzeichen. Die Bevöl kerung von Liedberg und Umgebung (Westfalens wird durch einen Brandstifter in Unruhe versetzt. In einem Falle wurde eine Jagdhütte unter Zuhilfenahme von Stroh in Brand gesetzt, in der an diesem Tage der Besitzer mit seinen zwei Kindern übernachtete. Kurz nach Anlegung des Brandes wurden die Bewohner durch Klopfzeichen ge weckt. Dann sielen aus dem nahen Walde mehrere Schüsse. Unter denselben sonderbaren Umständen spielte sich eine zweite Brandstiftung ab, der Scheune und Nebengebäude des Herz-Iesu-Klosters in Liedberg zum Opfer fielen. Auch hier wurden die Bewohner des Klosters durch laute Klopfzeichen am Hoftor aus dem Lchlafe geweckt und so aus den Brand aufmerksam gemacht. 23 Jahre abgesessen und nochmals vier Jahre „Z". DaS Schöffengericht in Düsseldorf verur- teilte den Diener Theodor L>t. aus Essen-Steele wegen schweren Nücksalldiebstabls zu vier Jahren Zuchthaus. St. hat seit dem Jahre 1900 rund 23 Jahre in Zuchthäusern und Geiängnissen verbracht. Zuletzt ist er von einem bäuerischen Gericht wegen Diebstahls zu zehn Jahren Korikvivr'anL Wll WM U WIM WM? Vielleicht ist er rühriger als Sie? Vielleicht sind feine Angebote werbewirksamer? Vielleicht hat er bessere Einfälle in der Anfertigung geschmackvoller Druck sachen? Scheu Sic, da haben mir schon den Haken! Aber warum wollen Sie zurückstehc»? Werbesreudiger können auch Sie werden, wenn Sie einmal mit unseren crsolgbringende« Drucksachen geworben Haven. Wir geben Ihren Drucksachen, was es auch sei, ein Aussehen, daö den Empfänger zum Lesen anregt. Dafür berech nen wir keineswegs mehr! In der guten Beratung und in der vorbildlichen Oualitätsliescrung sehen wir den besten „Dienst am Kunden!" Druckerei des Riesaer Tageblatt. Komaa von tzr. stk. vao O»«kS»»o MM Loxzkrijjkr dzf Vigo, Lerlio 3V. Kosovdvlmer Ltrnö» 32 LI. Fortsetzung. «Wie soll ich das wissen? Garonder hak mir nichts erzählt, und ich will auch nichts darüber hören. Wenn sie in dem Hause gewohnt hat und nicht mehr dort wohnt, ist sie eben übergesiedelt. Ob als Frau Garonder nach der Regentenstraße oder wohin sonst, ist nicht deine Sache. Emmy, ich bitte dich noch mals mit meiner ganzen brüderlichen Herzlichkeit: schlagt dir diesen Menschen aus dem Sinn! Soll er mit dieser Frau glücklich werden!" Der Trugton der Ruhe wich aus der Stimme der Schwester. „Glücklich werden?" Sie bäumte sich auf. . «Hast du mir nicht selbst gesagt, daß du von dieser Frau, schon vom bloßen Sehen, den ungünstigsten Eindruck empfangen hast und daß sie unmöglich sein Glück sein kann?" > «Er liebt sie. Alles andere geht nur ihn an." „Du liebst Mia. Und wenn Mia eine — ich Weiß nicht, was, wäre, wie diese Hilde Ronk eS vielleicht ist, ginge das nur dich an?" Ihr Atem flog. „Emmy, ich muß mir solche Vergleiche verbitten", wies der Bruder scharf zurück. „Im übrigen bist du weder die Mutter noch die Schwester GaronderS; dich geht eS bestimmt nichts an." Gerhard war abermals, jedoch viel tiefer, zusammen gefahren, als er den Namen MiaS zugleich mit dem anderen nennen hörte; unter dem dunklen Braun der Wangen flammte eS auf. „Ich bitte um Verzeihung, jetzt möchte ich etwas wissen", warf er ein. „War der Name nicht Hilde Ronk?" Der Bruder sah ihn erstaunt an. „Ick. Kennst du sie?" „Nein. Ist sie eine geborene Zillessen und geschie dene Frau Tborna?" „Das weiß ich nicht. Garonder sagt, sie ist Witwe." „Auch das. Witwe eines gewissen Ronk. „So?" sagte Gerhard. „Dann kann sich Garonder gratulieren. Sie hat einen Herrn Ronk in Emmerich geheiratet, der wahnsinnig geworden ist und sein Haus angezündct hat. Danach ist sie noch einmal von je mandem geheiratet worden, trotzdem ihre eigene Mut ter ihn warnte, von einem bekannten Großgrund- und Weinbergbesitzer Hugo Thorna, und von ihm aus dem Haus geworfen worden. Garonder kann sich zu dieser Frau gratulieren." Emmy saß reglos, wie erstarrt; von ihren Lippen schien kein Atemzug zu kommen. Hingegen verriet Robert in jedem Zug eine unge heuerliche Erregung. Warum hatte Gerhard nicht ihn angesehen, während er sprach? Er wäre verstummt, ohne zu Ende zu sprechen, wenn er seinen Blick, seine Gebärde bemerkt hätte. Nun war eS zu spät. Wenn Emmy von ihrem Wissen Gebrauch machte? Das konnte ein furchtbares Unglück zeitigen. Robert ritz sich zusammen. „Ob das wahr ist, waS du erzählst, Gerhard", begann er. „Verlaß dich darauf! SS ist verbürgt", fiel der Bruder ihm ins Wort. „Ich habe in Köln ihre Mutter gesehen und von einer hohen Gerichtspersönlichkeit die Geschichte gehört." „Oder ob nicht eine Verwechslung vorsiegt, ist noch sehr die Frage", fuhr Robert unbeirrt fort. «Aber sogar wenn eS wahr ist, — uns darf eS aus guten Gründen nichts angehen. Dor allem dich nicht, Emmy. Gerade du hast in diesem Fall unbedingt die Pflicht, zu schweigen." Ein drittes Mal fuhr Gerhard zusammen. Ihm glühte das Gesicht, al» hätte ein Peitschenhieb eS von Wange zu Wange, von Stirn zu Kinn gebrandmarkt. Emmy erhob sich. Eine unheimliche Ruhe ging von ihr aus. Sie griff nach ihrem Täschchen. «Es ist spät geworden. Wir sprechen morgen weiter. Gute Nacht, Robert! Gute Nacht, Gerhard!" Der ältere Bruder hielt ihre Hand fest. «Emmy, du versprichst mir — ZuckitbauS verurteilt worden. Im Dezember vorigen Jay- res starb seine Mutter, weSbalb ihm ein Urlaub zur Teil- nabme an der Beerdigung bewilligt wurde. DaS zur Rück- reise ins Zuchthaus bestimmte Geld benutzte er zum Kauf eines Kranzes. Dann fuhr er nach Düsseldorf, wo er ein« Reihe von Mansardeneinbrüchen verübte. Eine V i e r t e l m t l I i o n tns Ausland ver schoben. Das Dessauer Schöffengericht verurteilte dieser Tage den Fabrikbesitzer Robert D. aus Zerbst, der ge- meinsam mit seiner Frau, einer aeboreiren Engländerin, insgesamt «ine Biertelmillion Mark nach England und der Schweiz verschoben hat, zu einem Jahr Gefängnis, sein« Frau zu sechs Monaten. Ferner erkannte das Gericht auf eine Geldstrafe von zusammen 95000 Mark. Die Ver urteilung «rsolgte in Abwesenheit der Angeklagten, die nach England geflohen sind aber Grundbesitz im Werte von 100000 Mark in Zerbst zurückgelassen haben. Ein Berliner Stadtbahnzug wurde am Donnerstag beschossen. Zwischen den Bahnhöfen Tempelhof und Hermannstraße erfolgte daS Attentat. Ein Geschoß durchschlug eine Scheibe des FührerstandeS. Ver letzt wurde niemand. Die Täter konnten bisher nicht er mittelt werden. Bauchthphus in einer ungarischen Ge meinde. In der ungarisechn Ortschaft PaSzive ist eine BauchtnphnSepideniie feslgestellt worden. Von 51 Erkran- kungsfällen sind bisher drei tödlich verlaufen. B e n z i n e r v I o s iv n bei Ge Keimversuchen in der englischen M arine. Bei Geheimversuchen ererg- nete sich auf ejn m Motorversuchs'wot der englischen Marine im Hafen von PvtSinouth eine Benzinexvlosion, durch die ein Mechaniker gelöst und drei weitere Mechaniker schwer verwundet wurden. Die Erplvsivn, deren Ursache noch nicht sestgestellt werden konnte, ereignete sich beim Anlassen des Motors. Russische V ci n d e n f ü h r e r zum Tod« Ver urteilt. In Tscl'eliabinsk wurden die Führer einer Bande, die im Laute deS Jahres 2 bewaffnete Raubitbev- fälle auf Güterzüg? und 8 Diebstähle in Zügen unter- nominen hatten, zum Tode verurteilt. Lie MW MMn im Juni. vd». Berlin. Im Güterverkehr der Deutsche« Reichs bahn find die znrückaelegten Lokomotm-Kilomrter vo» 1.12 Millinnen im Mai 1932 ans 1,09 Millionen im Juni 1932 zuriirkgennnnen. Im Versonenvrrkebr wurden im Inni 1932 3.49 Millionen Vertonen je Kalendertag befördert. DaS bedeutet geaenüber dem Mai «ine Abnahme de» Eie- samtverkebrS um 18 Prozent. Seit IabreSbrainn hat die Deutsche Reichsbahn 676 Millionen Personen befördert davon 484 Millionen Personen im Fernverkehr. Im Jahr» 1931 betrug die Zahl der Reisenden im »ntsprecheude« Zeitraum noch 818 Millionen, davon 568 Milli»»«» im Fernverkehr. Die Zahl der durchschuittlich in eine« Z»a« beförderten Reisenden ist i« Juni gegen den Vormonat um 10 Prozent und gegen den Juni 1931 um 21 Pro,««! »urückgegangen. Durchschnittlich war nämlich «in Personen- »na im Jnni mit 77 Personen besetzt gegen S8 Personen im Juni 1931 und 129 vertonen i« Juni 192V. Der Ge- samt-Perlonalstand der Reichsbahn bat sich um rund 80<Xl Köpf« verringert. Die Gesamt-Einnabme« betrug«« i» Juni 24S Millionen Mark gegen 243 Millionen in» von monat. Rundfunk-Programm. Sonnabend, den 20. August. Berlin — Stettin — Magdeburg. 15.29: Für die Kinder. — 15.40: „Berliner Häuser «zähl«».* — 16.05: Konzert. — 18.30: „Dis Erzählung der Woche." — 18.50: „Die Funk-Stund« teilt mit ..." — 18.55: Stimm« zum Tag. —> 19.05: Sonate a-moll, op. 42, von Franz Schubert. — 1S.S0: „Für den Siedler und Kleingärtner. — Obstoerwertung." — 19.40: „Kol- portage." — 20.00: „Hallo, Funk-Ausstellung 1832." Ein Funk- Potpourri. — Anschließend: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Danach bi» 0.30: Tanzmusik. König,wu st erhausen. 10.10: Schulfunk: Szenen au» „Julius Cäsar" by William Shakespeare. — 11.00: Stunde der Unterhaltung. — 15.00: Kinder bastelstunde. — 15.30: Wetter- und Börsenberichte. — 15.45: Hel fend« Kinderhände. — 16.00: Falsche Berufsromantik. — 16.30: Konzert. — 17.30: Gesundheitsgefährliche Pflanzen. — 17.50: Fremdenverkehr und Verkehrswerbung. — 18.05: Musikalische Wochenschau. — 18.30: Der ewige Harlekin. — 18.55: Wetterbericht. — 19.00: Englisch für Anfänger. — 19.30: Kirche und Jugend erziehung. — Anschließend: Wiederholung des Wetterberichtes. — 20.00: Berliner Programm. — Anschließend bis 24.00: Aus Köln; Nachtmusik und Tanz. «Zu schweigen?'' fiel sie ihm ins Wort, i > <^2." ' '.Trotz allem, was du sagst, wäre eS meine Pflichk Ze, wesen, den Mann, den ich liebe, vor dieser: Hilde Ronk zu warnen. Ihn vor Frau Garonder zu warnerk, habe ich nicht mehr das Recht. Gute Nachtl's/ Und dann waren die Brüder allein. . „Das hättest du Emmy nicht erzählen dürfen, Ger hard", sagte der Aeltere mit tief umwölkten Mienen. „Wenn sie doch lprrckt — dann geschieht rin Un glück." XIV. — Frühe Molsgensonne zaubert« Blinkgold Auf VaS Glas der Fensterscheiben, durch die sie ihre breiten Strahlen in die Zimmer warf. Gerhard erwachte und blickte auf die Uhr. Sieben vorüber. Bor zwei Stunden hatte er zum letzten Mal« die Zeiger nach der Zeit befragt. Er war also doch noch eingeschlafen, hatte in dieser Nacht doch noch we nigsten- zwei Stunden lang den Schlummer gesunden, der von der Marter der Gedanken erlöst! Sein Auge suchte den Bruder, der, fast durch die ganze Zimmerbreite getrennt, im zweiten Bette lag. Wie friedlich Robert atmete! Vielleicht träumte er gerade von der Umgestaltung dieses Raumes, von der er, ehe er einschlief, noch gesprochen batte. Heut« oder morgen wollte dieser Wiener damit beginnen, hatte Robert erzählt und zugleich die Frage aufgerollt, wann und wohin Gerhard übersiedeln und an welchem Tag die Hochzeit stattfinden sollte. Gerhard wußte sogar schon, wie dieses Zimmer dann aussehen würde, wie und wo die Betten stehen sollten, die, gleich de» übrigen Möbeln, bereits der Ablieferung harrten. Wie fest der Bruder schlief! Neber Gerhard» strenge, - reinlinige Züge senkte sich wieder der Schatten, der sie in jo vielen Stunden der Nacht verfinstert Hatter t« Brust und Haupt fühlte er wieder den Stur« ersteh«, der ihn wachgehalten und durchrüttelt hatte. Nmk von neuem entbrannte der Kamps der vielen widttAvkt- tenden Gefühle und Gedanken. / «SortkeLE «SrLZ