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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193104082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-08
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1931
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* Jahnishausen. Einen recht netten Abend konnte man am 1. Ostcrfeicrtag im Gasthof Jahnishausen verleben. Wieder war eS der Gesangverein Liedertafel aus Niesa-Weiba, welcher dort mit Gesangsüarbietungen aufwartete, diesmal ausschließlich auf eigen« Kräfte gestützt. Herr Liede rin elfter Brettins hatte mit der Auswahl des Singspiels »Die Dorfprinzesstn" wieder einen recht guten Griff getan. Der fast unaufhörliche Beifall allein bestätigte, daß sämtliche Darbietungen wohlgelungen umren. Wer hätte wohl besser und naturgetreuer den alten Gutsbesitzer spielen können als Herr Georg Fuß? Sei» Solo-Gesang galt einer verflossenen Liebe. Geradezu meisterhaft beherrschte Fräulein Dora Plato die Titelrolle. Wohltuend wirkte auch die Tenorstimmr de» Herrn Wran» kcn. Beider Aussprachen ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Frau Wranken verkörperte die gestrenge Wirtschafterin des Gutshofes. Unter deren Fuchtel hatte daS weitaus verliebte Gutspersonal nichts Besonderes zu lachen, so auch die Stütze Stina, die Fräulein Liska Mcichsner vortrefflich spielte. Aber auch di« übrigen Sänger und Sängerinnen füllten ihre Posten gut aus. An guten Tanzeinlagen, Neigen und -ergl. ließ es der Herr Liedermcister nicht fehlen, selbst Gcwittcrszene mit Blitz und Donnerschlag brachten Abwechslung in die Handlung. — Der Besuch war nicht nur gut zu nennen, sondern Hun derte von Personen fanden keinen Einlaß und mußten sich auf die Wiederholung dieses gut gelungenen Singspiels am ü. Mai 1ü31 im Gasthof Pausitz vertrösten laßen. Im An schluß findet wieder ein nettes Tänzchen statt. Schon fetzt kann man getrost zu gutem Erfolg gratulieren. Herr Liedermcister Brciting mit seiner Künstlerschar wird es sicher wieder an nichts fehlen laßen, was zu einem wirk lichen Vergnügen gehört: zumindest dürste die fleißige und gute Hauskapelle wieder ihr Bestes tun. Hu He. Lommatzsch. Krastwaacnunfälle. Am 2. Osterfeier- tage gegen 8.30 Uhr vormittags ist das Döbelner Post auto mit einem ans Richtung Churschütz kommenden Per sonenkraftwagen in der Kurve im Orte Meila zusammen gestoßen. Die Schuld trifft den Leuker des Personenkraft wagens. der die Kurve unvorsiclstig schnell durchfuhren hat, während das Postauto vorschriftsmäßig langsam durch die. Kurve gefapreu ist. Der Personenkraftwagen fuhr direkt auf das Postauto auf und beide Wagen wurden start beschädigt, so daß sie abgeschlevpt werden mußten. Wäh rend von den Insassen des Postantos niemand verletzt wor den ist, mußte der Lenker des Personenkraftwagens, der eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, narb Döbeln inS Kran kenhaus gebracht werden: zwei andere Personen kamen mit Kopf- bezw. Beinverletzungcn glimpflich davon Von leich terer Art war ein Anprall, der dem Kraftwagen deS Herrn Baumeisters Svrößig, der mit mehreren Lommatzscher Herren am 1. Osterseiertage aus Richtung Meißen nach Zehren fuhr, in der Näße der „Güldenen Aue" znge- stoßen ist. Der Wagen hatte bei dem Zusammenstoß mit einem aus Zehren kommenden Kraftwagen seine Stene- rungsfähigkeit verloren, fo daß er ebenfalls abgeschieppt werden mußte. Dahlen. Plötzlicher Tod. Am Donnerstag erlitt der Weichenwärter i. R. Hermann Dörl aus Dahlen, der sich auf dem Wege nach Schmannewitz befand, einen Herz schlag. der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Lenz. Die Einbrecher ermittelt. Die drei Täter, welche am 13. März 1931 gegen 1 Uhr nachts in die Woh nung des Rentners Kar! Richter in Lenz mit Gewalt ein gedrungen waren und seine gesamte Barschaft raubten, find ermittelt und zwei davon festgenommen worden. Die Täter haben nach. einem vollkommen gut auSgedachten Plane gearbeitet. Einer der Täter ist derjenige, welcher vor zirka zwei Jahren bei Richter einen Betrug auSge- führt hatte und auch zu dieser Zeit schnell ermittelt wurde. Zwei der Täter sind aus Dresden und einer aus Rabenau. Die Betreffenden werden bald ihrer wohlverdienten Strafe entgegensetzen. Kalkreut tz. Schwerer BerkehrSnnfall. Am 6 April gegen 1.15 nachts ereignete sich auf der Staatsstraße Folberu—-Kalkreuth in Flur Kalkreuth ein bedauerlicher Unfall. Ein Krastradfntzrer, welcher im Gasthaus „Zum Löwen" daselbst zum Tanzvergnügen gewesen war, fuhr auf dem Nachhausewege in eine Gruppe seiner zu Fuß gehenden Arbeitskollegen von hinten hinein, so daß eine Person durch den Anprall in den Straßengraben geschleu dert worden ist. Der Kraktradfahrer, sowie der Nnge- fadrene haben beide erhebliche Verletzungen erlitten, so daß sich noch in derselben Nacht die Ucberführung mittels Sanitätsautos in das Großenhainer Stadtkrankenhaus nötig machte. Der Krastradsahrer soll etwas angetrunken gewesen sein. Großenhain. Eine der ältesten Einwohnerinnen von Großenhain ist während deS Osterfeste? zum ewigen Frieden abbcrufen worden. Am 2. Feiertag starb nach nur kurzem Kranksein an Herzschwäche Frau Henriette verw. Altenberger, hier, Meißener Straße 1, im 94. Lebens jahre. Noch bis zu ihrem Tode war sie außerordentlich rüstig und geistig rege: erst am Sonntag Judica war die Greisin noch mit in der Kirche zum Festgottesdienst an läßlich des Konfirmationsjubiläums. Sie durfte damals die 80. Wiederkehr des Tages ihrer eigenen Konfirmation fröhlich und dankbar mitbegehen. Raden. Storcheneinzug. Gestern früh wurde unser Ort durch einen langersehnten Besuch erfreut, und zwar konnte man ein Storchcnpaar auf dem Nest deS DHbel- schcn Grundstückes feststellen. * Dresden. In diesen Tagen feiert da« welt bekannte ZirknSunternebmen Sarrasani. da« in Dresden leinen Hanptsitz hat, sein 80 iäbrige« Bestehen. AuS Anlaß de? Jubiläums sand an, Ostersonntag in einem ank dem Feldherrnplaß errichteten Niesen,eltbau, der 10000 Personen faßt, eine Jubiläumsnorstellung statt. Dem Unternehmen ist zn feinem Jubiläum eine Unzahl Glückwünsche zn- gegaugen. Der Zirkus, der außer dem festen Bau in DrcSden-Nenstadt noch mehrere große Rriseunternebmen unterhält, ist Eigentum des Gründer« und Direktors Han? Stolch-Sarrasani. Dresden. Emil Limmers Heimgang. In Tolkewitz erfolgte am Dienstag die Einäscherung des weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Zeichner» nnd Kunstmalers Emil Limmer, der über 35 Jahre als Vertreter der „Leipziger Jllnstrierten Zeitung" alle gro ßen Weltgeschehnisse mit seinem kunstgewandten Stifte fest gehalten hat. Schlicht, wie des Künstlers Leben, war sein Abschied aus dieser Welt. Die Traucrgemeinde bestand nus den Angehörigen und vielen seiner Freunde. Pfarrer Freiesleben hielt die Trauerrede auf Grund des Bibel wortes 1. Mos Kav. 24: „Haltet mich nicht auf!" Er zeichnete den Charakter deS Entschlafenen, sein künst- lcriscl>cs Schaffen, sein Leben als treuer, liebevoller Mensch, als guter Deutscher, der mit allen Fasern seines Herzens an seinem Baterlande hing. Im Namen des Freundeskreises „Kap Skalden" widmete Oberlehrer Paul .Mürbe dem Heimgegangenen Freunde mit dem guten Herzen und dem Kindergemüte Abschieds- und DankeS- Worte. Nach Gebet und Segen traten die Teilnehmer der Trauerversammlung zum Sarge und spendeten dem Ver blichenen den lebten Blumengruß. Dresden. Der Kampf um Len Lohn. In einer von Lex Ortsverwaltuna Dresden «inbernfenen Mitgliederver sammlung der in den NeichSbetrieben beschäftigten Arbeiter un- Arbeiterinnen wurde eine Entschließung gefaßt, ln der gegen den von der Neichsrcateruna geplanten Lohnabbau protestiert wird. — Im Dresdner Bauoewerbe habe» die Arbeitnvhmcr von vier Betrieben Im Hinblick aus den Schiedsspruch für daS Baugewerbe, der bekanntlich «ine Lohnsenkung Vorsicht, in der vorigen Woche die Arbeit nie- dcrgelegt nnd dieselbe noch nicht wieder ausgenommen. Die übrigen Baubetriebe arbeiten unverändert weiter. * Dresden. Neue Einbrüche in Kirchenkanzleien. Zu den gemeldeten Einbrüchen in Kirchgemeindehäuser wirb jetzt etn weiterer Einbruch Zn di« Ktrchenkanzlet der Martin Lutherllrche b-launc wo den Dieben wiederum er hebliche Geldbeträge in die Hände kielen. — Im Begriffe, einen Einbruch tn das Mutterhaus der Dtakontfsenanstalr Holzlwfggsse zu begehen, wurde am 2 Feiertag etn Unbe kannter ergriffen und der Polizei zugeführt. Ob der Ver haftete zu den vorangegangenen Einbrüchen in Beziehung steht, darüber sind die Erörterungen noch nicht abgeschlossen. Dresden. Die täglichen Unfälle. Am Dienstag mittag gegen 12 Uhr wurde Ecke Prager- nnb WaisenhauS- straße eine, ältere, aus der Ferdinanbstraße wohnhafte Witwe beim Uebcrschreiten der Fahrbahn von einem Per sonenkraftwagen erfaßt nnd überfahren. Die Fran mußte schwerverletzt tn bedenklichem Zustand ins Johannstädter Krankenhaus gebracht werden. — Gegen 2 Utzr nachmittag» stieß Ecke Comenius- und Hähnekstraße ein Motorradfahrer mit einem Kraftwagen zusammen. Der Kraftradfahrer er litt erhebliche Verletzungen, die seine Ucberführung InS Johannstädter Krankenhaus nötig machten. — Etwa zur gleichen Zeit ereignete sich auf der Bautzener Landstraße etn heftiger Zusammenstoß zwischen einem Personenauto nnd einem Motorrad. Der Führer des letzteren mußte schwerverletzt der Diakonisscnanstalt zugeführt werden. — In der Technischen Hochschule siel ein Mnlergchilse, der dort gearbeitet hatte, von einer Leiter. Er erlitt einen Beinbruch und wurde inS Friedrichstädter Krankenhaus gebracht. Freiberg. Gottlosen Attentat kn der Kirche. In der Nacht zum Ostersonnabend ist in der Kirche von Bienen mühle durch Eindrücken einer Fensterscheibe eingebrochen worden. All« Gegenstände wurden dnrcheinandergemorfen. In der Sakristei wurden die Gesangbücher und Abend» mahlskclÄe auf den Kopf gestellt. Eine Flasche Wein wurde geöffnet nnd zum Trinken wurden die Kelche benützt. Nach dem Tatbestand ist cS den Einbrechern nm Geld nicht zu tnn gcioesen, denn die Büchsen waren alle verschlossen ge blieben. Die Kirche selbst wurde im Innern in der gemein- sten Weise besudelt. Die Täter konnten bisher nicht er mittelt werden. ... . Bad Schandau. Hoher englischer Besuch Der eng lische. Botschafter in Berlin, Sir Horace Rumbold, ist^mit Gemahlin und Sohu hier eingetrofsen und hat in Ste phan? Elbhotel Wohnung genommen. * Neustadt. NnS der Lnftschaukek gestürzt. Gestern fiel e n etwa löfähriges Mädchen aus einer ans dem Schützenplatz befindlichen Lusdschaukel und zog sich einen Tchädclbrnch zn. der die UcbcrfüHrung inS hiesige Kranken haus nötig machte. Schirgiswalde. Schwerer Krnst-wagennnifall. Etn schwerer VerkehrSnnsall ereignete sich gestern nacht zwischen 12 nnd 1 Uhr auf der Sohlander Straße. Der 42 Jahre alte Richard Döring aus Bautzen stand um dies« Zeit mit seinem unbeleuchteten Fahrrad auf der Straße, al« die bei den Motorradfahrer Fritz Müller nnd Martin Richter an« Wilthen vorbcikamen. Während Müller den aufs Rad steigenden Döring noch zeitig genug benverkte und au»- wcichcn konnte, streifte der folgende Motorradfahrer Richter Döring wahrscheinlich mit der Lenkstange st, -aß beide aus di« Straße stürzten. Während Richter nur laichte Beschä digungen an seinem Motorrad und seiner Kkethnn« zu ver zeichnen hatte, erlitt die auf dem Soziussitz mitsahrende Gertrud Wagner auS Cunewalde-Sachsenhöhe schurr« Knie verletzungen. Döring blieb besinnungslos auf ber Straße liegen und würbe ebenso wie Wagner nach der Heilanstalt Ealleirvcrg gebracht. Döring hat «inen Bruch der Schädel- bastS. «ine Gehirnerschütterung und Kopfwunde davon g«- tragen: sein Z,«stand ist sehr ernst. Grimma. LiebeStvagödie. In der Nacht »um Diens tag wurde die Mordkommission der Leipziger Krimimck- Polizei nach der GatterSburg in Grimma gerufen, wo ein junges Mädchen erschossen aufgefunden worden war. Neben der Leiche lagen ein Revolver, ein Herrenhandschuh und eine Handtasche. Durch Verwandte der Toten konnten die Personalien festgestellt werden. ES lmndelt sich um die Schneiderin Hertha Kroschkh. in Leisnig wohnhaft. Der Verdacht lenkte sich sofort auf den früheren Bräutigam deS MädclnniS, den Handlungsgehilfen Martin Arthur Opv aus Wurzen. Ovp kmtte lange Zeit ein Verhältnis mit der Kroschky. Die Eltern des Mädchen» waren gegen eine Verheiratung. Von Seiten deS Mädchen« wurde deshalb da» Verhältnis gelöst. Unter dem Vorwande, nockmiafS eine Aussprache herbeizuführen, hatte Ovp seins Geliebte für den 2. Feiertag nach Grimma eingeladen. Die K. war der Einladung gefolgt. Während der Aussprache bat Opp dann seine Geliebte mit einem Revolver erschossen und sich selbst einen Kopfschuß beigebracht. In schwerverletztem Zustand wurde O. auf der Straße Grimma—Pomtzen aufgefunden. Er wurde ins Krankenhaus St. Jakob nach Leipzig gebracht. Seine Verletzung ist lebensgefährlich. In der Wohnung des O. wurden einige Abschiedsbriefe gefunden, aus denen hervorgeht, daß O. die feste Absicht gehabt hat, seine Gesiebte zu töten und dann Selbstmord zu begehen. Anch bei seiner Vernehmung im Kranken hause hielt er das Geschriebene aufrecht. Die Leiche der K. wurde beschlagnahmt und in das Institut für gerichtliche Medizin in Leipzig gebracht. * Leipzig. In den Ruhestand Oberstudienötrertor Prof. Dr. Lamer vom König-Albcrt-Gymnasium tn Leipzig tritt mit Beginn des neuen Schuljahr» tn den Ruhestand. Prof. Lamer leitete die Anstalt seit 1. Oktober 1923. * Leipzig. Hilferufe an« einem Aut». In d« Nacht »um S. April gegen S SO Ubr Härte ein P«li»«i- beamtrr auf Runde in der Ebristianstraße Hilferuf« an« einem Personenkraftwagen, der von der Hindenburabrück« »«fahren kam. Der Beamt« sprang auf di« Etraße und gab dem Waarnsübrrr Zeichen zu« Anhalten. Der Fahrer achtete jedoch nicht darauf und fuhr «eiter. Nur durch Ziirseitespringen im letzten Augenblick gelang r« dem Beamten, sich vor dem Ueberfabrenwerden z« retten. Zu gleich schaltete der Führer da« Schlußlicht au«, sodaß ha« Kennzeichen nicht rinwandstei feftgeftellt «erden kannte. U« bandelt sich vermutlich um einen Opel-Wage» mit grauem Anstrich Die ans dem Wagen kommenden Hilfe- ru'r wnrden immer stärker. Der Beamte war jedoch außer stande, den von ihm verfolgten Wagen «imuholen, da der Wagen mit großer Geschwindigkeit tn der Richtung nach der König.Jobann-Stroß« zu davonstihr. * Zwenkau. Tödlicher Stur» durch »in scheuende» Pferd. Auf der Fahrt von Espenhain nach Großpötzschau scheute plötzlich da» Pferd de» Tischlermeister» Bveiting, der dadurch vom Sitz seines Wagen» geschleudert wurde. Mit schweren Verletzungen wurde Breittng in das hiesige Krankenhaus etngeltcfcrt, wo er bald darauf verschied. Chemnitz. Schwere VerkehrSnnfälle. Am Oster montag früh wurde ein« etwa SOjährige Frau auf der Augustusburger Straße von einem Personenkraftwagen angesahren und zu Boden geschlenöert. Sie trug einen schweren Schädelbruch davon, an besten Folgen sie kurz nach ihrer Einlieferung in» Krankenhaus starb. — In Hart mannsdorf wurde ein etwa 85 Jahre alte« Mann von einem Motorrad überfahren. Der Greis, der direkt in da» Rad btnetnaelaufen fei» s»ll. erlitt schwere inner« und am 1. Feiertag der In g«i äußere Verletzungen, die seine NeVcrfützruna in» zrranren- hauS erforderlich machten. — Am Dienstag früh fuhr etn tn Adorf wohnhafter 22 Jahre alter Fabrikant auf der Biktoriastraße mit seinem kleinen offenen Personenkraft wagen auf den Fußsteig und gegen einen Baum. Der Führer und zwei weitere Männer, di, mit tm Wage» saßen, wurden auf di« Straße geschleudert. Einer der In fasten, ein in Chemnitz wohnhafter S2 Jahre alter Zeichner, mußt« ins Stadtkrankenhaus «ingeliefrrt werden, wo bet ihm eine schwere Gehirnerschütterung feftgeftellt wurde. D « Schuld an dem Unfall dürfte dem Führer betzumeffe» sein, weil er zweifellos infolge Allohalgeuuffe» «S an der nötigen Aufmerksamkeit hatte fehlen lasten. * Falken st ein. Trotz des bestehende« UmzugS- verboteS versuchte die kommunistische Jugend, am Oster sonntag einen Umzug durchzuführen. Di« bereitstehende Schutzpolizei löst« den Zug auf und nahm 40 Mitglieder der Antifa aus Plauen, die in etn benachbarte» Restaurant ge flüchtet waren, fest. Nach Feststellung der Personalien wurden die Verhafteten am Abend wieder fveigelassen. Göritz ha in. Von wildernden Hunden zerrissen. Waldarbeiter fanden im Gückelsberg ein von wildernden Hunden zerrissenes Reh. Ein Jagdberechtigter konnte den einen Hund stellen und streckte ihn durch einen verdienten Schuß nieder. Zwickau. Gewerkschaft Morgenstern. Der Aufsicht»- rat der Gewerkschaft Morgenstern in Pöhlau hat beschlos sen, der auf den 23. d. M. anbcraumten Gcwerkenversamm- lung die Vertciluna einer Ausbeute von vierzig Reichs mark je Kur tim Vorjahr sechzig RM) und die Neber- nähme auf das Werk vorzufchlagen. Li mb ach. Zur großen Armee abgerufen wurde der Privatier Christian Theodor Hiersemann im Älter von 77 Jahren. Eine große Traueraenreinde: liebe Angehörige, Verwandte und Freunde des Entschlafenen begleiteten den allseitig geschätzten und beliebten Mann, der einer der ältesten und angesehensten in der Gemeinde war und mit dem ein große» Stück Geschichte deS OrteS inS Grab sinkt, zu seiner letzten Ruhe. Der Verstorbene war lange Jahre Gemeindevorstand, Mitbegründer des MilttärvereinS Thal heim, dem er 35 Jahre angehbrte, und Mitbegründer de» hiesigen Männergesangvereins. Crimmitschau. Mysteriöser BerkehrSnnfakl- In mitternächtlicher Stunde wurde auf die hiesige Polizeiwache ein auswärtiger Elektrotechniker gebracht, der schwer verletzt war. Er gab an, er habe tm Beiwagen mit einem Freunde eine Kraftvadsahitz gemacht, wobei tn der Glauchauer Land straße der Beiwagen von einem Personenkraftwagen ge streift worden sei, so daß er selbst au» dem Beiwagen ge schleudert und erheblich verletzt worden sei. Der Saft wagenführer sei davon gefahren, ohne sich um ibn zu kümmern, während er selbst auf der Straße liegen geblt«ben sei, bis ihn der Fühnr eine» anderen Kraftwagen« ge sunden und stach der Wache gebracht habe. Sein Freund habe ebenfalls weiterfahren müssen, oa er für seinen Ar beitgeber einen bestimmten Auftrag au»zuführen gehabt hake. Die bisher von der Polizei ein geleiteten Erörterungen sind seltsamerweise ergebnislos verlaufen. * Crimmitschau. Der Schlußstein au der Kober- talsperre. Am Gründonnerstag wurde an der Kobertal sperre mit einer schlichte« Feier, an der Vertreter der Regierung, de» Straßen- und Wasserbauamt» Zwickau, der AmtShauptmannschaft Werdau, der städtischen Körper schaften und der Crimmitschauer Industrie teilnahmen, der Schlußstein gesetzt. Der Schlußstein ist zugleich ein Ge denkstein für den Schöpfer der Takfverre, Fabrikbesitzer Guido Wolf, Neukirchen. Im Trockenjahr 1911 faßte Guido Wolf den Plan zum Bau der Talsperre, um eine geregelte Wasserwirtschaft für die Industriestadt Crimmitschau sichcrzustellen. Trotz große« Schwierigkeiten gelang e» Wolf in jahrzehntelanger hartnäckiger Arbeit, mit Unter stützung von Staat und Stadt den Plan zu verwirklichen. Am 1. September 1926 wurde der erst« Spatenstich zu dem jetzt vollendeten Werk getan. D«r Schlußstein, der einfach und schlicht gehalten ist vnd nur den Namen Guido Wolf trägt, ist »wischen dem WärterhauS und dem neu errichteten „DeehänS" ausgestellt. DaS „SeeHaus"', da» einen prächtigen Blick über die gesamte Talsperre bietet und einen neuen Anziehungspunkt für die Crimmitschauer Bevölkerung und auswärtige Besucher darstellt, wurde ebenfalls am Gründonnerstag eröffnet. »Plaue«. In der Näh« von Bergen i. V. wurd« am 1. Feiertag der i« geordneten Verhältnissen lebende Strickmasthtuenbefitzer Spitzner aus Planen erhängt aufge funden. Wie mau vermutet, soll eine seit längerer.Zeit bestehende Nervenkrankheit Spitzner zu der Tat veranlaßt haben. — Am Ostermontag wurde in feiner Wohnung der Pförtner Richard Gottschalk tot aufgefunden. Wegen eine» unheilbaren KrebSletdenS hat er den Freitod durch Ver giften mit Leucht««» gejucht. * Belger«. Di« Trauung aWestellt. Hier hatte sich eine Braut, die drauf und dran war, in den Hafen der Eh« einzulaufen, die Sache plötzlich ander» überlegt. Wenige Stunde« vor dem a«beräumten SSeschNehungStermin er schien da» Mädchen auf dem Standesamt und erklärte rundweg. «S wolle die Trauung avbestcllen, denn diese« Menschen, mit dem natürlich der Bräutigam gemeint war, könne e» unmöglich heirate«. So nmrdr denn der Termin abgelebt, und aus der Heirat wird es wohl nichts werden, es fei denn, daß eine nochmalige Sinnesänderung de» Mädchen» etntritt. * Torgan. Unzutreffende Nachrichten über di« Tor- ganer Ulbbrücke. Da« Wasserbau««» Torgau teilt mit. daß eine von Torgau au« in verschiedene Zeitungen ge- langte Nachricht, wonach der Htromvfeiler der Torgauer (Albdrücke erschüttert und rin« Eenkuna der Brücke um 1'/, «v «iugetrrten sei. tn keiner Weise den Tatsachen entspricht. * Warnsdorf. Im strichen Remarque«. Der Ton- film .Im Westen nicht« Nene«' wurd« in den beide» WarnSdorfer Lichtsoielbäusern van Karsamstag bis Oster- dien«taa rund 10000 Personen vorgefübrt. In dieser Zeit lies der Film 24 Mal. Die Vormittag«, und Frübnachmittag?- vorsübrnngen waren ausschließlich relchsdrutfchen Arbeitern Vorbehalten, denen durch ihre Organisationen im voraus SOOO Plötze gesichert worden waren und di« au« de» sächsischen Grenzorten in geschloffrnen Gruppen erschienen waren. Ader auch tn den anderen Vorführungen waren die Besucher an« Deutschland meisten« in der Mehrheit. Die der Kinoleitung in anonymen Briefen angedroytrn Störungen durch politische Gegner sind nnterblirbrn. Es kam zu keinem bemerkenswrrten Zwischenfall. Brüx i. v. Sächsisch« Kommunisten in Böhmen fest- genommen. Am Ostersonntag wurd« in dem an der Grenze arlegeuen Ort Kalliich «in, 2ö Mann stark« kommunistische W«ndergruvp« au« Hachsen, tzi« «uscheinend kommunistische Pra»»»«nh« betrieben hat, »an der Gendarmerie fest genommen und nach Brüx gebracht. Königswalde. Mangel an Schulbänken verzögert die Aufnahme der Schulanfänger. Etn ziemlich einzig da stehender Fall hat sich jetzt in der hiesigen Gemeind« ercig- net. Die für den 8. April vorgesehene Ausnahme der hiesigen 39 Schulanfänger hat bis auf weiteres verschoben werden müssen, da die Gemeind« au« finanziellen Gründen nicht in der Lage ist, bie erforderlichen Sitzgelegenheiten zu beschaffen. Alle Bemühungen des Gemeinderates um Bewilligung der erforderlichen Mittel sind ergebnislos ae- bliebe».
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