Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-27
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»ettzerttz-Taliperren-Tenoffenschaft, «ine sehr notwendige Ausgabe. Der Etat sei ein ernstes Spiegelbikd des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens. Er zeige auch, baß der Staat der wertvollste Arbeitgeber sei und Verständnis kabe für die Not seiner Untertanen. Man hoffe, dah.keine Erschütterun gen etwa durch unerwarteten Konjunkturrückgang «intreten. Wahr bleibe vor allem eine«: wenn Sachsen vom Reiche da bekäme, «a» e» an Stenern und Verzinsung seiner Eisen bahn zu beanspruchen habe, bann könne eS mit retnstcuer- lichcr Hilse seinen Untertanen an Hand gehen. wörtliches imd Sächsisches. Riesa, den 27. Februar 1928. —* Wettervorhersage'iir den 28. Februar. Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Heiter, zeitweise dunstig, nach leichtem Nordtirost tagsüber Tewperatnren ans mehrere Wärmegrade anstriaend und nm Mittag mild. Znkolge Teniveratnrnmkehr mit der Höh» in den höchsten Lagen der Mittelgebirge zumeist mehrer« Wärmegrade. Vorwiegend schwache Lustbewegung aus öst lichen Richtungen. —* Daten ftirden 28. Februar 1928. Sonnen- aufgang 8,50 Ubr. Sonnenuntergang 17.38 Uhr. Mond ausgang 1E15 Uhr. Monduntergang 1,45 Ubr. 1S8S : Der tranzöltiche Physiker R-aumur in La Rochelle geb. (gest. 1757>. 1838: Der preußische General Graf Alfred ».Schliessen in Berlin geb. tgest. 1913). 1867: Der Maler Tb. Th. Heine in Leipzig geb. 1908: Die Sängerin Paulin« Lncca in Wien gest. tgrb. 1841). —* Sonnenschein- FrühlingSahn««. Präch tiges FrüblingSwetter zeichnete den gestrigen Sonntag auS. Und so unternahmen denn viele Menschen, alt und jnng, Spaziergänge in die nähere und weitere Umgebung. Man freut sich, dass dir trübe Winterszeit bald vorbei ist. ,^>urra!" ruft Fritz, „die Tonne steigt wieder über Nachbars Dach!" — „Gott sei Dank", meint die Mutter: „nun werden dl« langen Abende bald zu Ende sein!" — „Und wir brau chen weniger Kohlen, und die Gasrechnung wird wieder kleiner", bemerkt trocken der stets praktische Vater, dem es schon lange „zu bunt" wurde, weil eS so lange dunkel und kalt war. Gretchen aber fängt an zu singen: „Komm', lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün!" — WaS doch so ein Hauchseiner, wohliger Sonnenstrahl alle» zuwege bringt: die ganze Familie verletzt er in die angenehmste Stimmung! — Aber doch haben wir noch Winter! Denn sobald die wärmenden Sonnenstrahlen verschwunden waren, wurde man auch gestern ermahnt, daß doch noch Winter ist und die tiefere Temperatur schon in den späteren Nachmittags stunden erinnerte an die rauhe Wirklichkeit. — Aber eS wird doch bald Frühling werden! Darauf deutet auch die in diesen Tagen erfolgte Rückkehr der Stare hin. —* Der Privaldiskont wurde beute nm V- auf 8 für beide Sichten erhöht. —* Mi« ter treue. Am lebten Sonnabend voll endeten sich 25 Fahre, daß Herr Obervostsekretär Helbach im Grundstück des Glasermeisters HauSwald, Bismarck stroh« 15. wohnt. —* B n n t e r Nb e n d. Dienstag, den 28. Februar, findet 20 Ubr rin „Bunter Abend" im Stern statt. Ans dem Rundfunk sehr bekannte Künstler: "ü a n d a Scknitzing Grete Stock, Hugo Böhm. Arno Benreutber. Joie? Goldstein brinaen Lieder und Duette aus .Rastelbinder", „Mariza", „Frühling in Heidelberg", „Ober- steiaer", n. a., Kostümduette, sowie die komisch-mythologische Oper „Tie schöne Galathse" von Suppö. Bühnendekoration H e r m a » n B i l l i n g, Riesa. Näheres im Anzeigenteil. —* B o in G e w e r b e v e r e i n. Mit Rücksicht auf die .Türer-Gedächtniskeier" am 14. März sowie auf di« im April stattfindende „Kunstausstellung", veranstaltet von Münchner Künstlern, bat der Gewerbeverein seinen März- Bortrag auSsallcn lassen. Für den Ausfall ist den Mit gliedern und Angehörigen durch den Besuch dieser beiden nie wieder kehrenden Veranstaltungen Ersah geboten. —* Ausführung des KinderfestspielS „Klein stadt» au der" — Text und Musik von Fr. Nagler. Dieses wiederum io reizende Festspiel Nagler? trifft recht aut kleinstädtisches Leben und Treiben. In vielen Bildern rollt sich den Zuschauern und Hörern echte biedere Klein stadtart, Gemütlichkeit, biederer Humor, treuherzige Harm losigkeit au?: am Stadttor frühmorgens der Torwächter, weiter der Wochenmarkt, die Klatschbasen und ibr täglicher .Freund", der Kommunearbeiter, die Morgensprache im Ratskeller, die Stadtmnsikanten, das Schützenfest mit all seinen Begleiterscheinungen, die Feuerwehr, das Kaffee kränzchen bei Frau Bürgermeister, der Feierabend und das Gespräch der Mäade am Brunnen vor dem Torschluß, der Wächterruf, die Katzenmusik und der Reigen der „Guten Geisler". Dazu bat Nagler eine ganz herrlich« Musik g«- schrieben, die bei einigen Szenen charakteristisch wirkt in ihrer Einfachheit der Gestaltung. Er ist der gute Bühnen praktiker, der äußerlich spannende nnd theatralisch wirkungS- »oll« Szenen in entsprechende Musik kleidet. Tert und Musik sind bei Nagler unlösbar ineinander verflochten. Zu der Ausführung der Kinder der Schule am Wasserturm sei folgendes gesagt: Es entwickelte sich von vornherein ein irisches lebendiges Spiel, und die frohen Kinderstimmen in ihrer Klarheit und Reine sangen sich schnellstens in die Herzen der Zuhörer ein. Als der Vorhang ausging, sah man «in reizendes Bühnenbild: Kleinstadt, das durch ge malte Kulissen eines Lehrers noch vervollständigt und ver schönert wurde. Bild auf Bild wird nun von den sehr munter spielenden Knaben und Mädchen gezeigt. Die Kinder batten sich in ihr« Rollen so vertieft, daß sie sehr natürlich wirkten. Dazu trug noch der Schulchor bei, der nach fleißigem Studium mit seinem Chorleiter, Kurt Hof mann, alle Chöre in klanglicher Schönheit und sicherer Weiie »um Bortrag bracht«. Besonders hervorgeboben seien aus den vielen Szenen der Wochenmarkt, «1» leben diges buntes Bild, di« Stadtmusikanten, die in ihrer ulkigen Art viel Lachen auslösten, dann da« Schützenfest als Volksfest, an dem feder teilnimmt, der Tanz der Donna Eftrella, der auch musikalisch zweifellos ausgezeichnet ge glückt ist, das Kaffeekränzchen der besseren Gesellschaft, wo vor allem «in besonder« wirkungsvolles Bühnenbild ergab mit den kleinen Gavottetänzerinnen, die in ihren Bieder- meierkoftümen reizend au-sohen und ganz allerliebst ihre Füßchen setzten, die Kurrende und die Katzenmusik. Letztere ist wieder «in glücklicher Wurf in musikalischer Beziehung und wurde auch von den Spielern ausgezeichnet nachaeahmt. Wenn man weiß, wie viel« Arbeit einer solch«» Ausführung »orauSgrbt, so darf man sagen, daß d«r große Grsola die Mühe belohnt hat. Alle gaben ihr Bestes, spielten eifrig und teilweise auch mit besonders großem Geschick, sodaß ein schöne« Ganze« erzielt worden ist und all« Anwesenden — der Höpsnerlaal war dicht besetzt — den Spielern reichen Beisall spendeten. Di« Klavierbegleitung war in freund- licher Weis« von Frau Hennig übernommen worden, die in feinsinniger Auslassung all« mustkaliichen Effekt« heraus- arbeitete, während vier Herren au« Riesaer Schulen in dankenswerter Weise di« Violinbegleituna übernommen hatten. Die Tänze waren ein Werk von Joh. Schneider« bewährter Kunst. Spiel« und musikalische Leitung arbeiteten iw sch»««« Harmonie > io war de« Grkola aastchert. S« wär» vielleicht «mv'eblenSwrrt, einige« Unwesentliche wegzukassen, w'e ia auch Nagler selbst meint, daß da« Bild „Fm Kirchen winkel" nnd „Die Feuerwehr" fortbleiben könne. Für dl« nächst« Ausführung wünschen wir «tederum einen vollen Erfolg. W. La. —* Jnngstahlhel« and Gcharnhorstdund. Ueder den stattgrfunbenen Werdeabrnb wird un« ge- schrieben: Der JungsMhlhelm und der Scharnhorstbund ver- anstaltete« a« vergangenen Sonnabend in dem festlich g«. schmückten Saale der Elbterrafs« «inen gut gelungenen Werbeabend. Nach einem flott gespielten Marsch de» Jungsta-SpielmannSzuge« und dem Einzug der Stahlhelm- Fahne begrüßte der Jungstahlhelmführer, Herr I. La Noche, die Erschienenen. In seinen Einleitung-Worten wies er ferner auf die großen Schwierigkeiten bin, mit denen die nationale Fugendbewegung gerade hier in Riesa zu kämp. sen hat (Lauhett, Gleichgültigkeit und Angst eine» großen Teile- der nationalen Bürgerschaft, verschiedene Fehler der nationalen Jugenbbünde selbst) und erläuterte noch den von der Ortsgruppenführung de« Stahlhelm arsaßten Entschluß, auch in Riesa bi« Jugendarbeit von jetzt ab in den Vordergrund zu stellen. Nach dem Vortrag einer für Klavier und Geig, gesetzten Mazurka sprach der Jungstahl- helmftthrcr be« Landesverbandes Sachsen, Herr Studtenrat Zumpfe, Dresden, über Aufgabe». Ziele und Arbeit be« Fungstahlhelm «nb des Gcharnhorstbunbe». Der Redner ging zunächst von der Entwicklung beS Stahlhelms aus, der allmählich au« einem reinen Wehrverband der Front- kämpfer zu einer allgemeinen Volksbewegung, zur deutschen Freiheitsbewegung, geworben sei, die entschlossen ist. aus dem Boden der heutigen Verfassung stehend mit allen Mit teln baS Nationalbewußtsein des ganzen Volkes wieder zu stärken. Damit ergab sich di« Sorge um den Nachwuchs und infolgedessen die immer stärker« Betonung der Arbeit an unserer Jugend. So wurde der Junastahlhclm aufgezogen, in dem alle jungen Männer von 17—38 Jahren ausge nommen werben können. AuS den gleichen Gesichtspunkten herau» erfolgte die Gründung de» SlharnhorstbundcS. der die deutschen Jungen »wn 13 bi» einschließlich 1« Jahren bei sich anfnimmt. Der Redner streifte dann das Verhältnis dieser beiden Jugendbünbe zu den in der deutschen Turner schaft zusammengeschlossenen Sport- nnd Turnvereinen, deren Bestrebungen in jeder Weise zu unterstützen seien; nur verlange der Stahlhelm von seiner Jugend noch mehr: Pflege deutscher Gesinnung, Pflege treuester Kameradschaft, Wahrung schärfster Disziplin, ohne die entschlossenes, ge meinsames Handeln unmöglich ist. Pflege sozialen Denken» und Handelns usm. Die Stahlhelmingend erstreve ferner nicht Höchstleistung einzelner, sonder» gute Durchschnitts leistungen, um so allmählich ein« Steigerung der gesamten Volkskraft zu erreichen. Regelmäßige ärztliche Unter suchungen der Mitglieder sichern vor Neberanstrengnngen nnd sonstigen gesundheitlichen Schädigungen AIS weitere Ausgabe des Jungstahlbelm« und de» ScharnhorftbundeS bezeichnete Herr Aumpfe Kampf gegen den übertriebenen Alkostolgennß, Bekämpfung des KlassengcisteS und Klassen haffes, Unterweisung im Kartcnlescn. um iedcm einzelnen die Möglichkeit zu geben, nach der Karte auch allein sich in unbekannten Gegenden zurecht zu finden: Geländespiel« sollen die Sinne schärfen, Wanderungen und Wanderfahrten sollen der Stablkelmjugend die Schönheiten unserer Heimat zeigen und die Liebe zu ihr wecken. Auch mit den anderen nationalen Jugenlrverbänden, denen der Stahlhelm keine» Abbruch tun will, wird Zusammenarbeit erstrebt; eS gelte lediglich, noch die abseits stehende Jugend für die nationale Jugendbewegung zu erfassen. — Nach einer kurzen Pause, in der sich mehrere junge Leute als neue Mitglieder für den Jungstahlhelm ober Scharnhorst anmeldeten, Sielt Herr Studtenrat Zumvfe noch einen ausführlichen Vortrag über die französische Fremdenlegion. An ausgezeichneten Licht bildern erläuterte er klar und eindringlich die Gefahren, die unserem Volke durch die französische Fremdenlegion drohen. Noch jetzt verpflichten sich jährlich etwa 2000 Deutsch« für die französische Fremdenlegion! Der Vortrag klang au« in der ernsten Mahnung an unsere Jugend, stet« ihr Deutschtum festzuhalten und sich des Dichterwortes bewußt zu bleibe« „ÄnS Vaterland, an» teuere, schließ Dich an!" Mit einem vom Jungstahlhelm und Scharnhorstbund, sowie einigen Damen de- Königin-Lulsen-Bunde» ausgeführten Schattenspiel, dem AuSmarsch der Fahne un- einigen Schlußworten de» JungstahlhelmführerS, in denen er die Erschienenen dringend bat, doch mitzuhelfen, mitzuwerben für die nationale Jugendbewegung, erreichte die Werbe veranstaltung nach 11 Uhr ihr End«. —* Warnung vor falschen Lohnsteuerta-- bellen. In letzter Zeit sind mehrfach Tabellen zum Ab lesen der Lohnsteuer auf Grund der am 1. Januar 1928 in Kraft getretenen Neuregelung erschienen, die zum Teil unrichtige Zahlen enthalten. Das Reichssinanzministerium weist darauf hin, daß, wenn infolge der Benutzung solcher Tabellen zu wenig Lohnsteuer abgeführt wird, die Arbeit geber zu Nachzahlungen verpflichtet sind, denn sie find für die richtige Durchführung des Steuerabzug« vom Arbeitslohn verantwortlich Amtliche Tabellen find im Verlag der Reichsdruckerei, Berlin. S. W. 68, Alte Jakob straße 106, erschienen und können dort bestellt werden. —* Dresden» Ausstellung 1929: .Reise« und Wandern". Die achte JahreSschau Deutscher Arbeit Dresden 1929 heißt „Reisen und Wandern". Die Ausstel lung verfolgt den Zweck, einen eindrucksvollen Nachweis zu erbringen, baß innerhalb der Grenzen Deutschland» manntg- fach« Möglichkeiten für Vergnügungsreisen, zum Erholung», aufenthalt und zur Wiederherstellung der Gesundheit vor« Händen sind. Sie will weiterhin den Deutschen veranlassen, mehr in seiner Heimat zu reisen und will dem Ausländer zeigen, «a» Deutschland an Sehenswürdigkeiten bietet, um ihn anzuregen, seinen Aufenthaltsort zu ihren Besuch auS- gtebig zu benußen. So soll diese Ausstellung dazu bienen, den Frembenbesuch in den deutschen Städten, Bädern, Kur orten und Erholungsstätten, in den deutschen Berge«, am deutsche« Meer und wo überall ein Reiseziel sich zeigt, z« beleben. —* Messeslug,eng Dresden—Leipzig. Wäh rend der Frühjahrsmesse in Leipzig vom 3. bi» 10. Mär» wird durch die Norbbayrische DerkehrSslug-G. m. b. H. zwischen Dresden und Leipzig wie solgt geflogen: Ab Dresden 9,15 Uhr, an Leipzig-Mockau 10,05 Ubr; ab Leipzig-Mockau 18,15 Uhr, an Dresden 16M Uhr. Die Abfahrt des Zubringer auto« erfolgt in Dresden am BiSmarckplatz 2,39 Minuten vor Start be» Flugzeuges. Der Flugpreis Dresden—Leip zig beträgt IS RM.; für Uebergepäck werben 39 Psg., für Fracht 2ü Pfg. je Kilogramm berechnet. —" Zum Besucke Aman Ullahs. Wie den Blättern aus Berlin gemeldet wird, ist für Ken Besuch de» König» von Afghanistan In Dresden nunmehr der 1. und 2. Marz in Aussicht genommen. Die Ankunft tn Dresden erfolgt am Donnerstag abend, während am Freitag vor- mittag industrielle Werke besichtigt und am Nachmittag dis Meißner Porzellanmanusaktur besucht werden soll. Für den Besuch der Leipziger Meise ist der 5. Mär» in AuSstckt genommen, doch steht da» Programm in semen Einzelheiten noch nicht endgültig fest. —* Geselliger Abend in der Dresdner Handelskammer. Die Hande!Skamm«r Dresden batte am Sonnabend, den 25. Februar, tn ihrem AmtSgebäude in der AKrechtstraße zu einem geselligen Abend geladen, der eine Reihe von Vertretern der verschiedensten Berufs stände zu angeregter Unterhaltung vereinte. Im Namen der Handelskammer dankte Präsident Schleich den zahl reich Erschienene« für tbr Sainmon und drückte di« Ho»- nung au», daß dieser zwanglose Abend Gelegenheit einer Aussprache zwischen den Angehörigen der verschiede- nen BerufSkretje und Interessenvertretungen geben würde, und daß man vielleicht doch manche Anregung tn der Be- urteiluna der schwebenden TageSsragen und Insbesondere auch tn der zur Zeit so aktuellen Frage der Verwaltung«. Vereinfachung mit nach Hause nehmen würde. Für die Ehrengäste dankte Staat-Minister Dr. Krug von Nidda. Der Redner drückte leine Freude über die guten Be ziehungen »wischen Wirtschaftsmtntsterium und Handels kammer auS, die durch ihre sachliche Mitarbeit auf den verschiedensten Gebiete» sich ausgezeichnete Verdienste er- worben habe. —"EtnigungtmLohnstrettderHolzindu- strie. Die Nachveryandlunaen, die zur Beilegung des Tarisstreit» in der deutschen Holzindustrie Sonnabend vor- mittag im Rcicl'sarbcttSministerimn stattfande«, haben zu einer Verständigung zwilchen den Parteien geführt. Nach längeren Verhandlungen tam man überein, dem am 10. d. Mts. gefällten Schiedsspruch bezüglich der Lohnhöhe eine Verbesserung dahingehend einzusugen, daß die für den Oktober vorgesehene wettere Lohnerhöhung nicht 2—V son dern 3—4 Pfennige betragen' soll, mit Ausnahme der Tarisbezirke Lippe und Schlesien. Die sofortige Löhner- Höhung ab 16. Februar, von 6 Pfennig bleibt bestehen. Das Tartsabkommen ist »um ersten Mal im Januar 1829 kündbar, und läuft, fall» zu diesem Termin keine Kündi gung erfolgt, jeweilig sechs Wochen weiter. Da» veränderte Abkommen wurde von beiden Parteien, dem Arbeitgeber verband für die deutsche Holzindustrie und dem Deutschen Holzarbeiterverband unterschrieben und hat somit bindende Wirkung, da da» Haupttarifamt mit den Befugnissen der SLlichtunaSinstanzen ausgerüstet ist. —* Reisepaß für die Teilnehmer an den Turnfahrten denn 14. Deutschen Turnfest. Für die Teilnehmer beim 14. Deutschen Turnfest, die vor oder nach dem Turnfest beabsichtigen, Turnfahrten in das be setzte Gebiet zu unternehmen, ist es notwendig, einen Personalausweis, am besten iedoch einen deutsckren Reisepaß rnitzusühren, der bei der heimatlicl>en OrtS-Polizet-Behörde gegen eine geringe Gebühr ausgestellt wird. ES ist ratsam, für die Fahrten in das besetzte Gebiet sich mit einem Reisepaß zu versehen. Waffen dürfen keinesfalls tn das besetzte Gebiet geführt werden, auch nicht Sportwaffen irgend welcher Art. Für Köln selbst ist ein PolizeiausweiK oder Reisepaß natürlich nicht notwendig mit Ausnahme von den Teilnehmern, die, aus dem Süden de» Reiches kommend, ihre Reise durch einen der auf daS rech!»rhci- nische Gebiet übergreifenden Brückenköpfe vornehmen müssen. —* Sozialdemokratische Anfrage. Der Landtag batte im Mai v. I. »inen Beschluß gegen das Offenhalien der Ladengeschäste wäbrend der Leipziger Messe gefaßt. Ter Rat der Stadt Leipzig hat jedoch auch für die diesjährige Frühjahrsmesse den Handelsgeschäften da? Offenbalten der Läden genehmig». Die sozialdemo- kratiiche Fraktion hat daher im Landtag« die Auslage an di« Negierung eingebrackt, wann Ne dem Beschluß de» Landtages Rechnung zu trage» gedenke. —" Deutscher CarttaStag. Der Deutsche Caritastag 1928 findet in der Psingstwoche vom 25. Mai bis 1. Juni in Dresden statt. In einer vorbereitenden Sitzung am Donnerstag wurden die örtlichen Vorarbeiten für diese Tagung unter Leitung des EaritciSverbandes für das BiStum Meißen tn Angriff genommen und eme Anzahl von Arbeitsausschüssen konstituiert. CarttaS- Direktor Karl Werner gab einen Ueberblick über den bis herigen Stand der Vorarbeiten, der erkennen ließ, daß die Tagung, die in erster Linie Fachleuten auf dem Ge biete der (Larttas Anregung und Fortbildung bieten soll, doch auch für die Allgemeinheit größtes Interesse habe!, wird. Das Programm der Tagung ist einhet'.lich auf da» Thema „Gesundheitspflege und GesundhellS^lrsorge" ab gestimmt. Die össentlichen Borträge im Gcwerbehaus wer den von prominenten Fachleuten gehalten werden. Am 30. Mat, 8 Uhr abends, ist eine Festversammlung im Festsaale des Neuen Rathauses vorgesehen. Es wird eine größere Anzahl führender Persönlichkeiten aus der CaritaSbewegung de» ganzen Reiches zu dieser Tagung erwartet. Der Zentralvorstand und, der Zentralrat des Deutschen Caritasverbandcs (Zentrale Freiburg t. Br.) halten während oer Tagung in Dresden Sitzungen ab. Im Ansstluß an die Tagung wird auch der Reichsverband Katholischer Anstalten der Kindergesundheitssürsorge tn Dresden tagen. —' Bad Elster 80 Jahre sächsisches StaatSbad. Das nach alter Tradition am 24. Juni jeden Jahres gefeierte Brunnensest findet immer bei Bad Elsters Kurgästen lebhafteste» Interesse. In dreiem Jahre wird der Tag besonders festlich begangen werden, da vor nunmehr 80 Jahren die schon seit Jahrhunderten bekannten Heilquellen ElsterS vom sächsischen Staate über nommen wurden. Denn seit 1848 dauert der eigentlich« Aufstieg dieses Badeortes. Das kann man am besten aus der Zahl der Besucher erkennen: Im Jahre 1848 129 Besucher, im Jahre 1850 378 Besucher, im Jahre 1870 2450 Besucher, im Jahre 1880 5047 Besucher, im Jahre 1900 8904 Besucher, im Jahre 1910 15564 Besucher, im Jahre 1913 16559 Besucher, im Jahre 1926 17005 Besucher, im Jahre 1927 21239 Besucher. Der sächsische Staat war ständig bemüht, die Anlagen für Quellen und Bäder zu erweitern sowr« allerlei Kureinrichtungen zu schaffen zur Ergänzung der natürlichen Heilmittel und zur Unterhaltung und Erholung der Kurgäste. Auch jetzt noch wird dauernd an dem Ausbau de» Bades gearbeitet, wie die Errichtung eines neuen Badehauses mit aller- modernsten Einrichtungen beweist, das bekanntlich in der letzten Saison eingeweiht wurde. Weitere Projekte wer den tn nächster Zeit zur Ausführung gelangen. Großenhain. Herr Erster Bürgermeister Hotov wurde für di« Jahr« 1928—34 -um Mitglied be» Finanz- gertchte» beim LanbeSftnanzamt Dresden gewählt. * Meißen. Der Meißner Kunstveretn eröffnete an» Sonntag in Gegenwart de» Herrn Finanzmtnister» und Ver treter eine Kollektiv-Ausstellung von Werken Achtenhagen'S, -e» Maleret - Direktor» der Meißner Staatl. Porzellan- Manufaktur. Professor Achtenvagen war früher Schüler von Bracht und L. Kampf und bi» zu seiner Berufung nach Mei- tzen (19V9) an der Kgl. Kunstschule in Berlin tätig. Er ist während seiner nunmehr bald sojährtgen küustlerisch-amt. ltchen Tätigkeit selten aus Ausstellungen an die Oeffentlich. kett getreten und so bietet die derzeitige Meißner AuSftel- luna einen interessante« Ueberblick über fein freie« Schaffe», in dem er tn der Hauptsache der Landschaftsmaler«» treu ge blieben ist. *Fr«kv«rq. Betrunken vor dem ««richt. In voll, ständig betrunkenem Zustand erschien vor dem hiesigen Amtsgericht «in Maler au« Roßwein. Zur Verhandlung stand di» Prioatklaaesache de« Malers gegen «inen Roß weiner Schlosser. Gleich nach Bro nn mußt« di» Verhand lung wegen der Trunkenheit de« Klägers aus S Stunden vertagt werden. Rach Wiederaufnahme der Sitzung betrat der Kläger wieder sinnlos betrunknr den Gerichtsjaal und erging sich In schwer»« Beleidigung»« gegen den Gericht». Hof, wdH er wiederholt zur Ordnung g,rufen «erden mußt«. Eine Leibesvisitation des VetrunksneN, di« schließ lich vorgenommen wurde, fördert« eine Flasch» Likör zutage. Di« Verhandlung endet« schließlich mit der Zurück- nahm« der Berufung durch dsttz« Rastet««,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)