Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-06
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Banon«schutz: Rich. Hokwonn, Höhn», Knöftk nnd Schravek; Bierfteueran«schnb: Müller und Pockan: Erwerbslosen, fürsoraean-schnß: E. voftnann. Kretzs^inar, Kleine »md Sckrapel; Feuerlöschansschntzr Kleine, Müller Oeblrich nnd Kchrapel; Finan- nnd Ver«altuna»au»sckntz r Rich, vok- mnnn, Kümmel. Kretziämgr nnd Krantz«; Gemeindewaisen- rat: Knblsib nnd Förster; Gesundheit«- und Wobnnna»« onsschntz: E. Hosmaun, Rick». Hofmann. Kleine, Oeblrich, Mar Zieger. Noll au nnd Fran« Riffe; Ort«schätz«nas- an-ndntz: Gemrindenorstand Haferkarn und Bennewitz; Schießplotzselderausschnß: Knöftk, Müller, Oedlrick nnd Mehle: WnblanSscbnß: Kümmel und Backan; Wirtschaft»-' und Ernäbrunosonsschnß: E. Hofmann, Mich. Hosmaun, viibne. Klein». Oeblrlck nnd Tckravel; Woblfabrt«au«sckutz: E. Hofmann, Kümmel, Kräusle, Müller, Pgtan nnd Sckrapel; SchulanSscknß: E. Hosmaun, Knöfel, Kümmel, Kranke, Kretzsckmar und Sckravrl als Memelndevertreter nnd Herm. Schneider, Mich. Schröter und Patau al» Elternvertreter sowie 3 Lehrer. Sämtlichen Ansscbüssen gehört der Herr Gemeindevorstand al« Vorsitzender an. C. Dresden. Ain Eingang de« Nrnenfrlrdbofes »« Tolkewitz sand man rin junge» Mädchen, da» sein Leben bereit» nnSgebanckt hatte, und eine» Mann, der noch am Leben war. Beide batten schwere Schußwunden an den Schläfen. Ter Mann wurde nach dem Krankenhaus Johann» stadt ülicrgesübrt, wo er bald verschied. Beide sind im Ein» verstäudni« freiwillig an« dem Leben geschieden. Ku den Toten wurde» der 35 Jahre alte Bettende tt. Seelmann, der in Magdeburg eine feste Stellung bekleidete, und deffen 26 Jahre alte bei ihrer Schwester am Echlllingplatz wohn» hast gewesene Braut Ernestine May sestgestellt. Dresden. Ei» Aufsehen erregender Vorgang bat sich am Mittwoch ans der Dresdner Albertbrücke »»getragen. Dort sprang ein 75 Jahre alter Mutsbrsitzcr über da« Brückengeländer, um sich in die hochgebeuden Fluten zu stürze». Zahlreiche Fußgänger eilten herzu, packten den Greis und vermochte» ibn über das Meläuder zu ziehen. Ter lebensmüde Mann wurde der nächsten Sicherheitspolizei« wache zugesübrt. Er stammt aus Markranstädt und war zur AuSführunfl der Tat mit dem Leipziger Zug nach Dres« de» gefahren. Welche Gründe ihn bewogen haben, gerade in Dresden seinem Leben ein Ende zu machen, ist nicht in Erfahrung zu bringen. )( Dresden Zwischen Not und Stadtverordnete« der Stadt Dresden sowie der Deutschen Petroleum-Aktiengesell schaft ist ein Abkommen getroffen worden, wonach die der Stadt Dresden gehörigen Berzdorfer Braunkohlenfelber an eine von der Deutschen Petroleum-Aktiengesellschaft bzw. der Deutschen Bank nahestehenden Seite gegründete Gesell schaft, die Deutsche Bergbau Aktiengesellschaft, übergeht. Die neue Gesellschaft erstattet der Stadt Dresden in bar die bisher investierten Kapitalien und gewährt ihr eine günstige Aktienbetcilianng. CS handelt sich nach der zwangsweisen Liguidiernng der rumänischen Pctroleum-Nnternehmungen um Versuche zur Gewinnung von Mineralölen aus heimi schen Rohstoff"«'. )( Pirna. Wegen Wechsel- und Scheckfälschungen im gröberen Umfange — sie sollen Million Mark betragen — wurde der frühere Privatdetektiv Dtmroth, der seht in Pütscha wohnt nnd an einem Handelsgeschäft beteiligt ist, auf dem hiesigen Bahnhof in dem Augenblick verhaftet, als er auf der Durchreise von Pvtscha nach Dresden einer Ange stellten seiner Firma Anweisungen erteilen wollte. SS wird auch gesagt, das, durch Dtmroth eine Dresdner Firma ruiniert worden sein soll. Woch ist es Zeit mit dem Bezüge brS NkesaerTaaebkatte» auf Januar zu beginnen. Bestellungen zur sofortigen Lieferung frei Han« nehmen alle ZestnuaSboten und auch die Geschäftsstelle Koetbestr. 59 (Fern- sprecher 2M, zur Vermittelung an diele, jederzeit entgegen. — Bezugspreis für Januar 1922 M. 8.25. Königstein. Ein großer Felsblock ist in der Kirch» leite auk dem Wege von Halbcstadt nach Droffen an« den Steinbriichen zu Tale gegangen und auf dem Fußwege liegen geblieben. Der starke Sturm und da» milde Wetter hatte» da« Felsstiick gelockert und in Bewegung gesetzt. Löbau. Zum Stadtverordneten»Vorsteher gewählt wurde in der letzten Stadtverordnrtensitzung Amtsgerichts direktor Dr. Fritzsche. Die Sozialdemokraten batten unter Berufung darauf, datz sie die stärkste Fraktion im Parlament seien, Steinmetz Randig vorgescblageu. Da die Bürger lichen auf diesen Vorschlag nicht eingingen, traten die Links parteien in Opposition und erklärten, sich an der Wahl nicht mehr beteilige» zu könne», schlugen auch den ihnen von de» Bürgerlichen angetragenen Poste» de» Vize- vorsteherS sowie der übrige» Vorstandsämter au». Die Bürgerlichen wählten Randig »um Vizevorsteher, der aber ablehnte. Somit besteht der Vorstand lediglich au» Bürger lichen. Die Linksparteien dürsten ihre OppofitionSpoutik deibehalten. Zittau. Neben einem Toten schliefen ein Friseur gehilfe urch ein Zimmergeselle in der NeujahrSnacht. Sie hatten so ausgiebig Silvester gefeiert, dass sie ihre Wohnun gen nicht finden konnten und daher vorläufig Unterkunft tu der Zelle der Polizeiwache beziehen mußten. Dort war schon am Silvesterabend ein Landstreicher in betrunkenem Zu- staube eingeliefert worden. Als die beiden anderen am Neu« jahrSmorgen aus ihrem Rausche erwachten, bemerkte« sie zu ihrem großen Schrecken, daß sie neben einem Toten lagen. Der Wandersmann hatte seine Augen für immer geschlossen!. Er war ein gewohnheitsmäßiger Trinker. Der übermäßige Alkoholaenutz hatte eine Herzschwäche hervorgerufen uns seinem Leben ein Ende gesetzt. )l Donath Ein Schadenfeuer entstand am Mittwoch abend in der Graphtd-Trockneret der chemischen Fabrik von Humann und TciSler, wahrscheinlich durch Selbstentzün dung. Den angestrengten Bemühungen der Herbetgeeilten Feuerwehr gelang eS, bas Feuer auf seine« Herb zu be schränken. Plauen i. D. Ein folgenschwerer Unglücksfall bat sich am Dienstag abend in Tobertitz zugetragen. Die Witwe Ida Hofmann, die im 60. LebenSmhr« steht, hatte die Ab« sicht, «ine ihrem Sohne gehörige Waffe au- einem Zimmer in da» andere zu tragen, ohne Krnntni» davon zu haben, datz die Handwaffe geladen war. Offenbar infolge einer unvorsichtigen Handhabung löste sich plötzlich ein Schutz, der der Bedauernswerten in di« Hüfte drang. Di« Schwer« verletzte mutzt« dem hiesigen Krankenhaus« zugeführt werden. Wurzen. Der Streik in der hiesigen Tepptchfabrtk führte gestern im Laufe des Tage« mehrmals zu erregte« Auftritten in verschiedenen Straßen -er Stadt und am Bahnhofe. Die Teppichfabrik wollte wiederum verschiedene Transporte auf dem Bahnhofe verladen. Die streikenden Arbeiter nnd Arbeiterinnen, die davon erfahren hatten, wollten dies verhindern. Auf dem Wege zum Bahnhofe sammelten sich bis zu 8<X> Leute, teils Entlassene der Fabrik, vor allem Frauen und Jugendliche, sowie Schaulustige, an, die verschiedentlich den Bormarsch behinderten. Dem Auf treten der LanbeSpoltzet dürfte e» zu verdanken sein, daß es bei diese« Zusammenstößen nicht zu ernstere» Zwischenfällen gekommen ist den wiederum teurer. Die Preisbewegung für Fette war (biS Mitte Dezember) nicht einheitlich. —' Wetterwechsel. D e letzten Tage haben in ganz Sachsen, und auch »:n übrigen Reiche kann dasselbe festgestellt werden einen völlige» WltterungSumschlag ge bracht. D'e unauslitirlichen Regenböen, die siurmnepeittcht jedes Kleidungsstück des Menschen durchdrangen, haben sich berm Sinken de» Termomcter» ln» auf — 9 Grad m ein lustige» Schneetreiben verwandelt. Der Winter ist damit nicht nur kalendermäßig etngezoge». Die Jugend inbelt und auch d,e wintersportlustigcn Erwachsenen begrüße» den Witterungswechsel. Der Rodel und die Skier, die schon seit Wochen aus der Winterkammer hervorgehvlt worden sind, können nunmehr von ihren glücklichen Besitzern ihrem Zweck entsprechend auSgenützt werde». — Wollen wir hoffen, daß das jetzige herrliche Winterweiter die Oberhand behält. Grippe und sonst ae leichte und schwere Erkältungen, d,e uns das naßkalte Wetter der letzte» Wochen bescherte, werden durch die frische Schneekust au weiterer Ausbreitung gehindert werden. Der Menkch atmet wieder sreter! Schickt die Jugend hinaus und freut euch, wenn sie mit frischen, geröteten Wangen und einem tüch tigen Appetit dazu ins warme Heim zurückkehrt. —* ^'khttg für Schweizer StaatSange« hörige Im Anzeigenteil der heutigen Nummer befindet sich ein Aufruf des Schweizerischen Konsulats in Dresden, betr. neue Eintragung in das Matrikelregister deS Kon sulats sür das Jahr 1922. T a S T r a g e nvou politischen Abzeichen an allen sächsischen Lehranstalten verboten. Bom süchsuche» Kultusministerium wird für die nächste» Tage eme Verordnung angekündigt, durch die das Tragen von Abzeichen Politischer Gruppen und Parteien in allen Schulen und auch an den Hechschulen verboten werde» soll. — tschechische Scüis fabrtSbestrebungen l Viel zu wenig beachtet man t» Deutschland die starken tschechischen See- und Flußich s abrtSbcstrebun^en, die ge rade rn diesen Tagen in ein entscheidendes Stadium ge treten ftnd. Wie ein Prager Blatt meldet, soll die White Star Line der tschechischen Regierung ein Angebot auf Gründung einer tschechischen SeeichifsahrtSgeselt chaft ge macht haben, über das bereits verhandelt wird Fenier sind am 1. Januar die Organisationen der beiden ttchecki- scheu Dampfschif'ahrtsgcsellschaften für Elbe und Donau in» Leben getreten. Der Gründungsbcrtrag wachte aus ihnen dauernd eng aneinander gebundene selbständige Ein heiten. deren Katitalmehrheit dauernd in tichcchi chcn Hän den bleiben und die eine ausgesprochene bevorrechtigte Stel lung gemeßen. Beide Gesellschaften treten mit den tschechi schen Staatsbahnen in eine feste verkehrspolitische Ge meinschaft, um möglichst direkte TranSportdolmnel te und Tarife cinzulühren und einander zu unterstützen. Die Schiffahrtsgesellschaften fallen auch de» Betrieb staatlicher Hafenanlagen, besonders der Lagerhäuser, besorgen. T'eie beide» Gesellschaften werden e^ dem tschechischen Staat ermöglichen Völl g frei sr mdc Fluß- un> S «Häfen za er reichen und damit ihre Märkte, was noch erleichtert werden wird durch die auf Grand des Friedensvertrages den Tschechen zustehenden Hafenexpositnren in Hamburg und Stettin. Hier müssen den Tschechen Freizonen aus 99 Jahre verpachtet werden zu Bedingungen, die ein englischer Schiedsrichter fcstsetzen soll. Auch an der Dvnanmilndang erstrebt Tschechien eine Hafen-one- Auch rnbczug auf die Seeschiffahrt sind, wie Teklionsrat Tr. Parti m der „Pr. Presse" mitteilt, alle Vorbereitungen getroffen, nm den geeigneten Augenblick sür die Verwirklichang dieser Pläne ansznnutzen. Gerade jetzt sei eS möglich, billiges Material zu kauscn. — Es wird gut sein, die weiteren tschechischen Schritte mit Aufmerksamkeit zu verfolgen. * Z «itbain. Bericht über die GemeinderatSsitzuna an» 29. Dezember 1921. Anwesend der Gemeindevorstand al» Vorsitzender, der Gemeindeälteste, 10 Gemeindeoertieter sowie 6 Zubärer. Nach Begrüßung de« Kollegium» fetten des Herrn Vorsitzenden trat mau in die Tagesordnung rin und nahm zunächst unter Mitteilung von einer großen An- zabl Rrgistrandeneingängen Kenntnis. Der Nachtrag znr Gemeindestenerordnnng, Vergnügungssteuer betr., sand in 2. Lesung nach allgemeiner Aussprache einstimmig Aunabme unter Anlehnung an die Reichsratsbestiinmnngen. Das EchankkonzessionSaesnch des Herrn Arno Hofmann, Kaffee haus Finke, Truvvenplntz, soll hinsichtlich der BcdürfniSirage anerkennend und befürwortend einberichtet werden. Da» KonzessionSgesnch der Ein- und VrrkaufSgenoffenschaft Truvpenplatz, Genehmigung zum Vertrieb von Branntwein in Flaschen betr.. wurde bis nach Wiedereingang der Rück frag« zurückg«st«llt. Da» gesamte GcmrindekasseurechnungS- nxrk aus da» Jabr 1920 (Gemeinde-, Armen-, Wegebau- und Feuerlöschkassrnrechnung) ist von den Herren Nechnungs- Prüfern Bennewitz und Krautze eingehend geprüft und sür richtig befunden worden. Einstimmig wurde das Rechnung», werk richtiggesprochen und dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. Die Eingabe des OrtSkacteUS de» Deutschen BeamtenbundrS Riesa, Errichtung von 20 Heimstätten in Zeithain betr^ wurde z. Zt. abarlehnt. In Berhandlung mit der Reichsbehörd« wegen Ueberlassung von Land zu Siedlungszwecken hinter dem „Reichsboie" beschloß der Gemeinderat zu treten. Acht neue Ortsschilder sollen gemäß Bauanrschutzantraa beschallt werde». Das Finanzamt soll auch mit angegeben werde». Eine längere, allgemeine Debatte sand in Sachen Heranziehung der Gemeinde zur Ersatzleistung wegen nichtabgeiieserter Getreideumlage des Herrn Herklotz statt. Die Angelegenheit soll in Form der erfolgte» Aussprache geregelt werden. Zu der Bildung eine» eigenen Grundsteuerbezirkr» wurde gegen 1 Stimme nachträglich Zustimmung erteilt. Die Wahl des Gemeinde ältesten wurde auf Sonntag, den 8. Januar 1922, vorm. 10 bi« 11 Uhr im Gemeindeamt sestgesetzt. Wahlvorschläge waren bi« Donu,r«tag. den ü. Januar 1V22 an den Gemeindevorstand einzureichen. Dem Gemetndekassierer Chrtstmannskt wurde einstimmig Postvollmacht erteilt. Di« Uebernahme der Baukostenanteile der Herren Naumann und Hahn, Sledlungsbauten betr., wurde abgelehnt. Der Ortsgruppe Zeitha»» der Kriegsbeschädigten »nid Hinter, blieben«» wurden auf Antrag 20 Pik. LustbarkeitSsteuer er- lassen. Die Baugesuche der Herren Arno Nitsch« und Arno Kaiser sollen befürwortend an die Baupotizeidehörde ein- berichtet werden. Ueber einen neuen Handwagen für die Gemeindeverwaltung sollen von hiesige» und auswärtigen Handwerkern Kostenanschläge eingeholt, werden. Der Herr Vorsitzende gab eine Uebersicht über die. in den Jahren 1919 bi« mit 1921 grlettteten Arbeite» m Wohimbrtspflige, sozialer Fürsorge, Straßenbau uiw. bekannt und stattete »amen« der Gemeinde den aus dem G«memderat«kolleomm ausscheidenden Herren für die acle.strte gute Mitarbeit warm« Worte de» Dankes ab und verabschiedete sie. Bericht über die 1. öffentlich« Gememderatssitzung vom 3. Januar 1022. Nach BegiBtzung de« neuen Kollegium« und Ermahnung zur guten erwrletztlchen Mitarbeit -um Wohle der Gemeinde, nahm der Vorsitzende, Here Gemeine- vorstand Haferkorn unter Hinweis auf dr« aeietzlichen Be stimmungen die neuelntretendrn Herren Mittel« Handschlag» in Pflicht. Dem Gemrinderate gehören an dre Herren Richard Packan, Eisenbahner, Albin Krautze, Arbeiter, Robert Schrapel, Tischler, Willy Hühn«, Arbeiter, Adolr Öehlrtch, Arbeiter, Richard Kretzsckmar, Arbeiter, Lom« Kümmel, Gutsbesitzer, Paul Knöfel, Dachdecker, Richard Hofmann, Postschaffner, Otto Müller, Arbeiter, Ernst Hof. «gan, Gutsbesitzer und Oswald Kleine, Brunnenbaumeister. Luf Vorschlag wurden durch Zuruf gewählt in den Armen- «Gfchutz; Rlch. Hofmann, Knöfel, Krautze und Kretzschmar; giwft n«d Wiffeafchoft. Fritz Basch Generalmusikdirektor der DrrSb!.» La« S, aper ««» Dresden wird gemeldet: Nachdem die «llrttern- bergische Negierung den Generalmusikdirektor Fritz Busch von seinen Stuttgarter Verpflichtungen für da» Ende dieser Spielzeit enthoben hat, sind die hiesigen maßgebenden Stellen unverzüglich mit ihm i« Berdtnduug getreten. Die angeknüpflen Verhandlung«« und da» i« ihre« verlaufe erfolgte Gehör de» vertrauensauSschuffeS der Oper habe« das erfreuliche Ergebnis gezeitigt, daß die Gewinnung Bnsch'S als Generalmusikdirektor für Dresden vorbehalt lich der Genehmigung des Gesamtmtntsteriums und der Zu- ftimmnng des Landtages als gesichert angesehen werden kann. AlS besonders erfreulich darf Hervorgehoben werden, baß Generalmusikdirektor Busch sich entschloffen bat, auf ir den vertraglichen Urlaub währen- der Spielzeit zu ver zichten, um seine volle Kraft der Dresdner Staatsoper wid men zu können Die Tragödie der Nwundseu Expedition anfgekliirt. In einem Telegramm ans Moskau, da« in Christians« elngetroffe» ist, werden wichtige Ergebnisse der russischen Begitschew Expedition mitgetettt, durch die die Tragödie der Ainundsen'schen Forschungsreise in vieler Hinsicht ank- geklärt wird. Die russische Expedition, di« »n dem Zwecke ankgebrochen «ar, «m di, beiden vermißten Mitglieder der Amnndsen-Expeditio» Teffem und Knudsen zu suchen, sand am Kap Wild einen Brief brr beiden Männer, der vom lO.Nov. 1919 datiert nnd nach DIckson in der Nähe von Kap Gteraelaw adressiert war. In dem Brief teilten die beiden mit. datz sie nn «och Nabruna für höchsten» 20 Laa« hätten, da Polarbäre» ibre Devot» geleert batten. Nack der Ent- deckni'-i de» Brief« setzte di« Begitschew Expedition ihre Fasst* nach Dickson kort, wo man eine Karte fand. Man entdeckte auch die Asche eine» ausgebrannten Feuer» west lich von Kap Primetny nnd die Ueberreste eine» verkoblten menschlichen Körper» sowie Flintenkugeln und verschiedene andere Gegenstände. Damit scheint al» sicher erwiesen, datz der eine der beiden Permißten tot ist, von dem andern wurden bisher noch keine Spuren gefnnden. MIWM MMmmrii W UIWttW der SMrbmiW. Auf der letzten Ansammenknnft ihrer Vorsitzenden nnd Syndici haben die sächsischen Handelskammern znr Frage der Besetzung leitender Stellen der Gewerbeaussickt mit GewerkschaktSbeamten und zu den dazu untrem 12. Okt. 1921 vom Arbeitsminttterinm erlassenen Verordnungen Stellung genommen. Volle Einmütigkeit bereichte darüber, datz so- wohl gegen den Inhalt der neuen Richtlinien als auch gegen die Form ihres Erlasses nachdrücklichst Einspruch zu erbebe» ist. Nachdem erst kurz vorher seitens des sächsischen Arbeitsminister» über die Köpfe der Nrbeitgeberschaft bin- weg eine Anweisung an die Gewerbeaufsichtsämter über dl« Mitwirkung der Gewerkschaften und Arbeitsnachweis« bei der Bewilligung von Ueberstundeuarbeit erlasse» und da durch große Beunruhigung in weite Kreise der sächsischen Unternehmerschaft getraae» wurde, wäre es nach Ansicht der Handelskammern nunmehr Pflicht des Ministeriums gewesen, die geplanten, autzerordeutlich tief in das Wirtschaftsleben einschneidenden Verordnungen vor ihrem Erlab den Kammern zur Prüfung und Begutachtung vor- zulege!!. Hierauf haben sie überdies ei» Reckt, da sie nach den Bestimmungen des Gesetzes vom 4. August 1900, betr. die Handels- und die Gewerbekammern, den Ministerien al» sackverftändige Organe in allen Fragen, die Sandel, Industrie und Gewerbe des ganzen Landes oder de» Bezirkes angehen, dienen und bei jeder wichtigen Angelegenheit dieser Art gehört werden sollen. Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten ist die« nicht geschehen. Nur so ist der Erlaß solcher «inseitiger Perordnunge» möglich gewesen. Einseitig sind sie namentlich deswegen, weil die beabsichtigte Durchsetzung der Gewerbeaussicktsämter mit Personen, di« auf dem Gebiete der Arbeiterbewegung Kenntnisse und Erfahrungen haben, letzten Endes doch auf nichts andere« al» auf die Einstellung von Gewerkschaftsbeamten hinausläuft. Da» »nutz aber unabwendbar zu einer Politisierung dieser staatlichen Stellen und damit zu einer von partei politischen Gesichtspunkten geleiteten Behandlung ihrer Ausgabe» durch diese Beamten führen, denn zweifellos werden sich die Gewerkschastsbeamten nur als Beauftragte der Arbeitnehmerschaft betrachten. Wegen ihres wahr scheinlich häufigen Wechsel« würde auch nur Unruhe in das Wirtschaftsleben getragen werde». Außerdem spricht der Mangel einer wissenschaftlichen Vorbildung gegen ihre Verwendung auf diesen verantwortungsvollen Posten. Die wissenschaftlich-technisch voraebildeten Personen aber werden sich, da ihnen in der vorgesehenen Weise ein Einrücken in jene Posten erschwert oder unmöglich gemacht wird, künftig dieser Laufbahn überhaupt fernhaltrn. Dadurch würde zweifellos die Leistungsfähigkeit der Gewerbeaussicht sehr stark herabgcmindert und damit eine Benachteiligung der Industrie Herbeigeführt werden. Nicht nur eine Schmäle rung der Rechte der sächsischen Arbeitgeberschaft, sondern auch eine Schädigung der Betriebe selbst werden also durch die neueste Maßnahme des ArveitSministerS veranlaßt. Unter alle» Umständen mutz gefordert werden, datz dl« leitenden Stelle» der Gewerbeaufstcht auch künftig nur mit Persönlichkeiten besetzt werden, die vermöge einer gründ lichen wissenschaftlich-technischen Vorbildung befähigt sind, die mit der Durchführung, der Gewerbeaussicht verbundene» Schwierigkeiten zu meistern. Gegen jene Verordnungen aber müssen die Handelskammern schärfste Verwahrung einlegen. Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 6. Januar 1922. LiS eugUjche Projett. -(Cannes, vriand beriet gestern vormittag mit JaSpar und Tbeunls in der Frage der Reparationen und erstattete Hayashi und Baron JSHii, de» Delegierten Japans, einen Besuch ab. Er unterhielt sich am Nach mittag längere Zeit mit Lloyd George. Die beiden Ministerpräsidenten verständigten sich über die Bedingungen, unter welchen sich der Oberste Rat heute mit der Ein berufung der Wirtschast«konferen» beschäftigen wird. Sie haben ein Programm ausgestellt, das Fragen politischen Inhalt« streng ausscklieht. Die Arbeiten der Konferenz sollen ausschließlich wirtschaftliche und finanzielle fei». Sie wird besonder» Mittel und Wege juchen müssen, die Wechsel kurse zu verbessern und die Wiederaufnahme des Waren austausche« in die Wege zu leiten, also mit einem Wort, dem Welthandel größere Tätigkeit und Regelmäßigkeit »« sichern. E« ist wahrscheinlich, daß Deutschland und Ruhland zu dieser Konferenz geladen werden. Der Grund für di» gestrigen unverbindliche» Vorbesprechungen zwischen den Delegierten war der Vorschlag Lloyd Georges. Da Deutick« land nach britischer Ansicht nickt in der Lage ist, di« Be träge am 1b. Januar und 1b. Februar voll zu begleichen, so würde von ihm im Lause ve» Jahre« 1922 nur eine Gesamtsumme von KOO Millionen, zahlbar in monatliche« Raten von 12ö Millionen von jetzt av bi« 1b. April ver langt «erden. Di« Hälfte diese« Betrage« würde an Belgien fallen, da« ein Vorrecht auf 2 Milliarden Goldmark h»v«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)