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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192004039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-04
- Tag 1920-04-03
-
Monat
1920-04
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1920
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iruu» »« vermeiden. S« »ulafle, jetzt alle» genommen, »atz am 27. Januar 1SS0 bte deutsch« if -em Weltmarkt mit 4 Pfg. bewertet wirb. Diese mpsen mehr für uns, für die Neotston de» Frieden»- »atz haben «r nun vo« eme« werifPmnttb« »«r««. tun- zu erhoffen 7 Der Gedanke mußdte dem »«Welt durch. . »ringen, daß e» kein«,deutsche Wirtschaft allein gjbtldaß e» nur! ttu« äirtsiWfttt^ Ninhett der ganz«» wett ,«»«« kann, da» ß» Interesse» de» Nohstoftpttduzenten, ob er nun in den Tropen Kopra »der Palm kern« erntet, oder 1» eisigen Mord«» Hellstämme Mt, «n sie na- Deutschland für bte Sellslosf. Industrie eu tiefer», — daß di« Interesse« de» Produzenten und de» Konsumenten «bsodtt identisch find, da» der Pro«' duzrnt -«gründe gehen »nutz, wenn kein Konsum mehr da tst,i und da» dem Konsumenten die Mittel fehlen, wenn die Pro duktion -urückgeht. Etn Völkerbund, wie er mir vorschwebt, Hütte zur Grundlage,-da», so wie jetzt die Washingimter Kon« seren», zu der unser« Delegierten nicht mehr gelangen konn« t»u, «in Weltwirtschaftskongreß -usammentrttt, etn Welt, Mtrtschastdparlament, da» nüchtern rechnet und wögt, wie die Wirtschaft de» Welt am «tnsachsten und klarsten zu organt« sieren ist, da» überlegt, mir man über die unendliche Knapp heit in der ganzen «elt hinwegkommt durch Normalisierung und Typisierung, und wie alle dt, Ding« lauten, aber auch alljährlich festste«», wieviel di« Welt an No-stoffen und Waren produziert hat und wieviel st« produzieren kann, um alle» systemattsch unter dtejentaen zu verteilen, dt« e» brauchen. Da» SirtschastSproble« der Welt ist da» Keßlenpreble«. Dt« Kohl« ist da» «rot der Industrie. Und fehlt tn Deutschland heute die Kohle, weil ffrankreich st« von uns fordert, un» fehlt da» Brot, weil unsere Feind« e» uns vor enthalt««. Ohne Kohle und ohne Brot grbt Deutschland »u- arunb«. Sin -»gründ« gehende» Deutschland reiht zunächst Kra«kr«ich und bann da» übrig« Europa mit tn den Ab grund t Woll«n unsere ffetnd«, will Frankreich, will England nicht, bah der Bolschewismus tn Deutschland siegt, — und sein Stea würde für etn Industrieland ganz andere Folgen habe» al» für da» Agrarland Ruhland — dann muh e» uns bald und mit festem Druck wieder dt« -and reichen muh un» seine Hilf« leihen, muh un» versichern, bah an dir Stelle dieses schmachvollen NrtedrnSbokumrntrS «tn neue» Dokument ge setzt wirb: da» Dokument de» wirtschaftlichen, de» wahre« Völkerbünde» i Karl Matt hat einst die untersten Schichten aufgernfen: Proletarier aller Länder, veretnigt Euch i Ich will mit dem Wort schließen. da» besser tn unsere Tage patzt: Schassende aller Länder, vrreinigt Euch! ragrsgeschichte. Dentsthe» «eich. Zusammeuschlnst gegen den Radikalismus. Der Bürger rat in München, der bäuerische Bürgerblock und der neuge- gründete bayerische Ordnunäsblock haben sich zu gemein samem Kampfe gegen den Bolschewismus und Radikalismus rusammenaeschlossen. < Wilhelm ll. bleibt tu Holland. „HavaS" verbreitet eine' Nachricht der «Dail» Mail" aus Amsterdam, die alliierten Re gierungen Hütten die letzte Not« Holland» Über den Ausent halt Kaiser Wilhelm» angenommen. Holland übernimmt die Verantwortung, zu verhindern, daß Kaiser Wilhelm eine Be- brohuna für die Sicherheit Europa» wirb. Al» Aufenthalts ort wird dem Kaiser der von ihm erworbene Besitz Doorn ge stattet. k Prinz Joachim Albrecht tu Freiheit gesetzt. Vom ReichS- wehrgruppenkommando l wird mitgetetlt: Durch Entschei dung des NeichSmilttäraerichtS ist die Schutzhaft über -en Prinzen Joachim Albrecht von Preutzen aufgehoben und der Prinz au» der Schutzhaft entlassen worden. Der Oberbefehl». hab?r, General v. Geeckt, hat daraufhin unter Zustimmung de» NcgterungSkommifsarS dem Prinzen nach der Entlassung bi» auf wettere» den Aufenthalt innerhalb Groh-Berlin» verboten. , Der EksenwirtschaftSbnnd. In der Eisenindustrie, einer der wichtigsten in unserm Wirtschaftsleben, soll nun der ver such einer zentralen Judustrieorganisation unter staatlicher Oberleitung gemaHt werden. Der tn Aussicht genommene Eisenwirtschaftsbund soll auf fast vollftünbiger Selbstverwal- tung der industriellen Kreise aufgebaut sei«. Nur wen» ge fotzte Beschlüsse da» öffentliche Interesse gefährden, soll der Regierung etn Vetorecht ,»stehen. Der Begriff be» öffent lichen Interest«» ist natürlich ziemlich dehnbar. Man »tr- in der Praxi» abwarten müsten, wctchen Stnflutz die unter dieser Flagg« segelnd« staatliche Oberleitung sich erringe» wirb. Nach dem vom R«ich»rat« bereit» angenommene» Ent wurf einer Verordnung zur Regelung der Etsenwirtschast soll dt« Vollversammlung -e» EisenwtrtschastSbunde» au» S4 Vertretern der Industrie, IS de» Handel» und S4 der Ver braucher zusammengesetzt sein. Der Bund wird alle Frage« der Etsenwirtschast, insbesondere auch die Ein- und Au»fuhr und die Fragen -er Deckung be» Inlandsbedarf», der "Preisgestaltung im Inland un- der Regelung -e» Nutzen- hanmes» selbständig regeln, und seine Beschlüsse «erden für die gesamte Industrie bindend sein. Ditz -e» Etsenwirtschast». Lunde» soll Düsseldorf werden. Der GesangruruanStaulch mit Rnßland. Die Reich», zentralstell« für Krieg», und Ztvtlgefangen« teilt mit: Di« durch die Ereignisse der letzten Zeit beeinträchtigten BerhanL- lungen mit den Vertretern der Dowjetregierung über den gigenfrittgen Gefangenenaustausch habe« nunmehr zu folgen dem Ergebnis geführt: Dt« Verhandlungen über da- zu schließende Attommen find t« wesentliche» beendet. Sein« Ratifizierung steht unmittelbar bevor. Eine deutsch-russische Kommission reist dieser Lage nach Reval, um an Ort und Dtelle mit -er estnischen Regierung ein« Vereinbarung über dt« sofortig« Durchleitung d«r gegenseitigen Gefangenen transporte herbeizuführ«». Mitte April wird «tn Schiff mit Lebensmittel» und Kleidungsstücke» nach Reval abgehrn zur wettersenduug nach Moskau. Der »weite Transport mit deutschen Invalide«, Fra»«» un- Kindern steht tn Moskau abfahrtbereit. Er wird sofort «ach erfolgtem Abschluß be» Waffenstillstand«» zwischen Polen und Rußland Uber pol- Nische» Gebiet geleitet, desgleichen «in Gegenzug mit russischen Invaliden. rüttel. Die Antwort Amerikas auf die Note brr Alliierten be- »üglich de» Standpunkte» der vereinigten Staaten zu den türkischen KrtedenSver-an-lunge« wird durch -en nachdrück, ltchen Ausdruck der Anficht Wilson» gekennzeichnet, daß di« oft geäußerte Absicht »er Alliierten, der Anomalie der Türket in Europa et« Ende zu bereite», »ei dem Gesetzentwürfe be» FrtrdenSvertrage» mit der Türkei zur Durchführung gebracht «erde« müsse. Rußland. Metereufnahuw der Handel»»«,ießnnge«. Wie die -Tin»»* meldet, «erde« in Archangelsk alle Vorbereitungen tzr eine Wiederaufnahme der Handelsbeziehung«» mit Europa getroffen. Auf den Schiffswerften wird lebhaft an der Instandsetzung der Flotte gearbeitet. — »Dail, Mail" meldet, daß ein« Abordnnng der russischen Genossenschaften, unter Führung Krasstan», am 1. April in England erwartet wurde. i Da» Angebot Pol«,» auMumum««. Wt« der »Nieuw« NotterdaMsche Courr." drahtlos au» Moskau berichtet, hat dl» Dowjetregierung da» Angebot Polen» angenommen, in Fried«n»virhan»l«nge» zu trete» Einer Reutermelbung zu- folg« bat auch der lettlänbisch« Minister de» Aeutzeren. Tschitscherin, drahtlos mttgrteitt, daß dt« Negierung bereit sei, zu verhandeln. Tschitscherin antwortete, er sei damft einverstanden, daß die Verhandlungen am ö. April beginnen. schlug und «ine schwere Gehirnerschütterung erlitt. Er blieb bestnnunu»ltz» die ganz« Nacht -rausten liege» «n- zog sich dazu «ine Lungenentzündung zu. Au den erlittene» Ber- letzuna«» ist er bald darauf verstör»««. Domaschk«, «in Bruder de» Pfarrer» Domaschk« in Großpostwitz, war 2t Jahr« lang vehr«r i» Lewa und von de« fachs«tttreu«n Wenden für dr» Posten de» BezirkSfchulrate» in Bautzen tu Vorschlag gebracht worden. Mügeln bet Pirna. I» der hiesigen Bahnhofswirt schaft hatten sich mehr«»« Einwohner, in d«r Hauptsache schlichte Bürge», darunter auch Arbeiter, zu eine« zwang, losen Spiel »usammengesunden. Plötzlich erschien«« mehrere Leute, dem Anschein nach Spartakisten, die mit vor gehaltenem Revolver alle» vorhanden« Gelb an sich nahmen und damit verschwanden. * Annaverg. AuS Amerika ist eine Svende Von 200 000 Mark zur Verfügung gestellt worden für bedürf tig« Kinder des Erzgebirge», wofür hauptsächlich Milch und Fett angekaujt werden soll. jl Ehemnitz. Der Falkenftetner Kommunistenführer Hölz stattete DonnerRag vormittag mit einer etwa 40 Mann starken Leibwache Ehemnttz einen Besuch ab. Die Leute ivaren mit Revolvern und Handgranaten bewaffnet und kamen mit dem Reichenbacher Personenzuge hier an. Aus -em Bahnhof« trat ihnen et» Schutzmannsaufgebot entgegen. ES kam zu einem kurzen Handgemenge. Di« Falkenstetner nahmen dann ihren Weg die Eisenbahngleise entlang nach Ebersdorf, wo sie, wie e» hetßt, dt« dort befindlichen russischen Kriegsgefangenen befreien wollte«. Setten» der hiesig«» militärisch«» Stellen find Maßnahmen zur Vereitlung dieser Pläne getroffen worden. Da dt« rnsstschen Gefangene» den Wunsch äußerten, nicht befreit zu werden, zogen dt« Leut« de» Hölz tn der Richtung nach Frankenberg ab. In Srankenbrrg iraf der Trupp nach 11 Uhr ein. Hölz besuchte den dortigen ArbetterauSschutz. Wie aus Frankenbeim berichtet wird, ist Hölz, der in einem kleinen »weisttzigen Auto nach dort kam, a«n Dvnner-tag nachmittag» 2 Uhr in einem großen gefHlosse- »en Auto wieder in ver Richtung auf Ehemnttz zu abgefahren, während die mit ihm gttommenrn, etwa 40 bewaffneten Leute nm 4 Uhr nachmittag» mit dem fahrplanmütztgen Zuge nach Ehemnttz abrückten. — Di« sächsisch« StaatSkanzlet teilte am Donnerstag mit, daß, nachdem dt« Führer der Kommuntftt- ich«« Partei schon vor längerer Zeit sich ebenfall» von Hölz loSgesagt hätten, wte di« Unabhängige» und andere radikale Arbriterkreis«, so -Site nunmehr auch etn« Konferenz sämt licher Aktionsausschüsse be» vogtlande» sich mit den Räu- vertate« de» Hölz beschäftigt und einstimmig beschlossen, jede Verantwortung für dt, Hötz'sche» Gesetzwidrigkeiten abzu lehnen. Die Konferenz habe ferner beschlossen, für -en Fall, daß Hölz und seine Bande über den Wirkungskreis de» Fal- kensteiner Aktionsausschusses htnauSgreifen sollt«, ihm mit allen Mitteln, eventuell sogar mit Waffengewalt, entgegen- zutreten. — Die Chemnitzer Betricbsdelegicrten hielten am Freitag «ine Versammlung ab, in der btt Kommunist Brand- ler über die politische Lage sprach. Die Parteien seien sich darin einig, daß der Herrschaft Hölz bald rin Ende berettet werden müßte. DaS könne aber ohne Blutvergießen und ohne dir von ber Staatsanwaltschaft auvgesetzte Prämie von 30000 Mk. geschehen. — AlSdann erstattete ei» KommtssionS- mttgltrb den Bericht -er nach Dresden zur Negierung ent sandten Kommission. Da» Ergebnis sei sehr minimal ge wesen. ES hab« lediglich eine Unterredung mit dem Minister. Präsidenten Dr. Grabnauer stattgesunden. Da» Mitglied des Chemnitzer BollzugSrate» Friedel batte eine Unterredung mit dem Minister Heldt, deren Ergebnis zusammcNge- faßt, folgendes ist: Um dem Treiben von Hölz ein schnelles End« zu bereiten, nimmt der hiesige VollzugSrat mit den Aktionsausschüssen im vogtlande Stellung. E» ist zu hoffen, -aß durch gegenseitige» Handeln die Ruhe und Ordnung im Vogtlande wtederhrrgestellt wirb. Truppenverschirbungen werden zu diesem Zweck« nicht vorgenommen. — Zum Schluß wurde folgende Entschließung, ber letzte Abschnitt gegen sieb- zig Stimmen angenommen: »Die BollzuaSratSsitzung de» Chemnitzer ArbetterrateS verurteilt aufs schärfste die neue KopfprämtrnauSsetznng von .30000 Mk. auf Hölz. Sie ver urteilt die dadurch erneut geschaffene Verschärfung der Lage im Vogtland und erklärt, daß sie ihre Aufgabe, dt« Husaren streiche des Hölz abzustrllen, bi« auch ber politischen Situation widersprechen un» eine Disziplinlosgkeit gegen die Parole der Kommunistischen Partei sind, ohne Blutvergießen nicht lösen könne, wenn die Regierung nicht endlich durch Taten »«Meist, daß sie Vorkehrungen trifft, die der Arbeiterschaft bte Gewiß heit «eben, daß sie nicht erneut den Mörderbanben ber Gegen- revolution auSgeliefert wird. Diese Sicherungen sehen dt« Versammelten in N der sofortigen Beurlaubung aller Offi zier« der Reichswehr, bte, wie Senfst v. Pilsach, argen die Arbeiterschaft vorgegangen sind, 2) sofortige Freilassung aller politischen Gesungenen, die btS zum 12. März verurteilt find, 3) sofortige RegienmgSerklärung, daß kein Arbeiter, der an den Äbwehrkümpfen gegen den Kapp-Putsch gekämpft hat, be strast wirb, wenn dabet gesetzltche Bestimmungen übertreten worben sind, 4) Bewaffnung ber Arbeiterschaft unter Kontrolle Über die Zuverlässigkeit derselben zum Waffeutragen durch Re Arbeiterräte. — In dem Augenblick, so hetßt eS zum Schluß, wo bte sächsische Regierung RetchSwehrtruppen nach Chemnitz schickt, um da» Vogtland blutig ntederzuwerfe«, erklärt bte Vollversammlung, so einheitlich wie bisher mit allen Mitteln — Generalstreik und bewaffneten Aufstand — gegen bte sächsische Regierung für da» sächsisch« Vogtland eiNzutreten." «Burgstädt. Wte da» „Simbacher Tageblatt" meldet, war LaS Burgstädter Rathaus am Donnerstag von -er Arbeiterwehr besetzt worden, weil al» Folg« der Ntchtabgabe der Waffen die Bewilligung weiterer städtischer Mittel fttr dl« Arbeiterwehr verweigert worben war. «Sayda. Di« Aufnahme be» Kraftwageuverkehr» -wischen Sayda und Olbernhau steht, wi, der „Saydaer Anzeiger" mittelst, für die nächst« Zeit bestimmt bevor. O «lSnttz. Nachdem -te Unternehmerschaft -en Unter halt der Arbeiterwehr garantiert bat, find 10 Industrielle vo« Vollzugsausschuß schriftlich ausgesordert worden, den Betrag von je 100 M Mk. beim Arbetterrat zu hinterlegen. Der Arbetterrat geht dabet von der Erwägung a«S, daß Klein betriebe, Kleinhandwrrker usw., dt, -em Unternehmertum wohl »«gehören, vielfach aber selbst um ihre Existenz kämpfen, möglichst zu schonen find. Die zehn Industriellen Haden während de» Kriege» angeblich große Krteg-gewinne gemacht. Weiter versügt der Arbeiterrat durch Bekanntmachung r »Der Strumpswarensabrikant Wagner tu velSnttz, der tn der vortgey Woche mit einer Anzahl von Freunden eine größer« Zecherei im Hotel „Zum Enget" gemacht hat, Hat au» diesem Anlaß «ine Kontribntion von öOOOO Mk. zu erlegen, dt« er in Gemeinschaft mit den Teilnehmer» an der Zecherei anfzn- bringen hat. Dt« Summe ist bi» Sonnabend, -en S. April, vormittag» IN Uhr, abzulieftrn. Da» Gel- soll -en Witwen und Waisen ber im Krieg« Gefallenen zugute kommen »nb durch die Organisation der Kriegshinterbliebene« am Sonn abend tn Empfang genommen «nd »erteilt werden." )( Plauen. In der Nacht zum Donnerstag juch ten Einbrecher <n die Villa Köchel ein,«dringen. Dir so fort telefonisch herbeigerufene« Polizei, bte tn Kraftwagen eintraf, ,ist eS gelungen, -le bewaffnet« Bande zu der» — HE Bürger- «rr .^vr.^ däss er s'sch äl»'abgese'tzt'»u'b«tra§ten ha^ Als fei., Stellvertreter Ist der KonsumveretnSangesteNte KÜbler bestimmt worden. - - - " v. Pilsach bat «tt de, letzten Tag« in getan «erbe» »« di« gereizt« Stimmung zu entspannen und da» vertrau«» bet de« gutgesinnt,« Teil« der Bevölkerung für dl, Truppen zu wecken und zu stärke«. Wenn diese sein« ernst, Mahnung nicht baldigst Ulürall befolgt werde, feß« er MWMNLNSL alsbald nach Mer Eröffnung durch die Unruhen und Swaßenkämpse gestört wurde, lind, wie au» eineni Rück blick tn der „Technischen Messe",,dem amtlichen Organ de» MaßamtS, hervorgeht, immerhin noch Abschlüsse über mehrere hundert Millionen Mark getätigt worden. Wirtschaftlicher Völker»»«», vo» Direktor Han» Seaomtt Mitglied de» Präsidium- be» NetchSvervandeg ter Deutschen ttn-uftrte, Vorsitzender be» WtrtsHastörate» betm Sketch». Wirtschaft-Ministerium. Au» -er demnächst erscheinende« Schrtst^Welt- wirtschaft und WeltarbettSrecht" von Minister GtesbertS, Staatssekretär a. D. Dr. «. Müster, Direktor H. Kraemer und Prof. Dr. A. Man«», lverlag Leonh. Stmion Nachflg.) geben wir die nachstehenden bedeutungsvollen Ausführungen wieder: Verloren hat diese« Krieg nicht Deutschland, sonder» dl« W«l» I vom Standpunkt -«» Manne» ber Wtrtschaft kann ich diese« Satz nicht einmal, sondern dreimal unterstreich««. Nicht Deutschland allein, die ganz« Welt, die wirtschaftlich« Weiterentwicklung der Welt ist an diesem Krieg gescheitert i Wir stehe« nicht nur vor dem Trümmerhaufen Deutschland, sondern vor -em Trümmerhaufen Europa. In jener Sommernacht, als wir im NcichSwirtschaftS- mtntstertum Stück um Stück die Bedingungen erhielten, bte unser, Feinde un» ansgezwungen hatten, al» wir mit wach- sendem Entsetzen Satz für Satz dieses furchtbaren Dokumente» entzifferten da war die Entscheidung der Vertreter de» deut schen Wirtschaftslebens: ' Auf Grund diese» FriedenSver- trageS läßt sich die dentsche Wirtschaft nicht wieder anfbaue« i Al» ich tn jener Nacht tm Morgengrauen den Heimweg an trat, da sagt« einer der Führer der deutschen Industrie: Für uns gibt eS nur nock eine einzig« Rettung au- diesem Ent- setzlichen, da» ganz Deutschland, ganz Europa nunmehr be droht. eine einzige Hoffnung: Den Völkerbund t Ich gestehe, daß ich in jenen Stunden in dem Wort „Völkerbund" keinen großen Trost zu finden vermochte, daß ich in jener Nacht den Völkerbund etwa einschätzte wie dt« Versprechungen, bte Präsident Wilson un» tn seinen „vierzehn Punkten" gegeben hatte: Sin neues Trugbild, «tn neue» Gaukelspiel. Aber ich gesteh« offen: tm Laufe diese» Jahre» habe ich etnsehen gelernt, daß eS für »ns wirklich nur rin« einzig« Rettung, nur einen einzigen AnSweg gibt, und das ist brr Völkerbund, aber nicht jener Völkerbund, wte er als Art. 1 im FriedenSoertrag« verwirklicht worben Ist. nicht jener Völkerbund, der sich weit entfernt von dem einst von unserm großen Deutschen Kant ausgestellten Ideal, sondern der Völ kerbund, wte ich ihn mir ganz nüchtern akS Mann der Praxi» und Mann der Wirtschaft ausgemalt habe, der wirtschaftliche Völker»«»-, der die Grundlage bilden mutz für den Wieder aufbau der ganzen Weltwirtschaft. Mit Phrasen, mit Hoffnungen, mit Gesetzen allein baut man eine Wirtschaft nicht wieder auf. Ss hat auch keinen Zweck, wollte man heute Thesen verkünden für etn^neue Weltwirtschaft, wenn diese Thesen sich nicht stützen könnten auf die Ergebnisse deS praktischen Lebens, auf da», wa» wir, wa» auch unsere Feinde von Tag zu Tag mehr erkennen, daß nur etn wirtschaftlich engeS Zusammenwirken, nur die engste Verflechtung der wirtschaftlichen Welttntereffen die ganz« Weltwirtschaft vor dem Zusammenbruch behüten kann. ES fehlen un» heute Rohstoffe, aber sie fehlen «n» nicht allein, sie fehlen auch unseren Gegnern, unseren Feinde« von gestern, unseren Wtrtschaftsfetnben von morgen. Warum fehlen sie ? Wenn früher Li« europäischen ProdukttonSländer — tn Frage kamen tn erster Linie England und Deutsch land — den Ueberschutz an Kohlen aus -em Lande heraus- gesandt haben, so war das ein Quantum vo» etwa 70 Mil lionen Tonnen, die auf heimischen Schiffen, auf englischen und -entschen Schiffe in erster Linie hinauSgtngen. um die Länder zu versorgen, di« keine eigene Kohl« oder keine ge nügenden Mengen haben. 70 Millionen Tonnen Schiffsraum, die mit Gütern befrachtet über da» Weltmeer zogen, aber leer -urückgekehrt wären, wenn sie nicht draußen Rückfracht bekommen hätten. Welche Rückfracht haben sie aber bekom men, tvrlche Güter haben sie uns zurückgebracht? Die Roh stoffe der ganzen Welt für die industrielle Bearbeitung in England, tn Deutschland, tn allen kontinentalen Länder«. Die Hinfracht wurde gedeckt durch die Kohlen, dt« Rückfracht wurde gedeckt durch die Rohstoffe: die Frachten teilten sich, der Schiffsraum wurde auSgenutzt. Wenn England und Deutfchlanb gemeinsam wieder in der Lage wären, .auch nur so Millionen Tonnen Kohlen in die Welt htnauSzusenden, die sie braucht, so nötig braucht, wte Europa fie braucht, dann hätten wir kein« SchlffSramnnot mehr, denn Schiff« sind ge nügend vorhanden r wenn sie doppelt befrachtet werden könn ten, dann hätten wir billigere Frachten un- wir hätten kein« Rohstoffnot. Kein französischer oder englischer Minister oder Wilson haben angenommen, -atz am 27. Januar ISSO »te deutsch« Mark auf -em Weltmarkt mit 4 Pfg. bewertet wirb. Dies« 4 Pfg. kämpfen mehr für uns, für die Neotston de» Friedens vertrag«». al» alle«, was wir tn Worten ober Noten aus- sprechen können. Denn diese 4 Pfg. find der Sturm-all, der aufgezogen worden ist, der unsere Gegner warnt: Hütet euch, da draußen kämpft ein Schiff, da» zur Weltslottille gekört, mit Wind und Dellen, die e» zu verschlingen drohen. Diese» Schiff könnt ihr nicht entbehren, wen« Ihr euren Weltfahr- plan ausrechterhalten wollt l DaS bedeutet e», daß der Kurs uns»«, Mark auf 4 Pfg. gesunken ist, für unsere Gegner, wa» bedeutet e» für dt« Welt wirtschaft ß Jedermann Lat geglaubt, daß j« dem Augenblick de» Frieden» ungeheure Warenmengen, die durch die Blockade von nn» ferngehalten wurden, nach Deutschland Linet«- strömen würben, und bieNeutralen haben tatsächlich, in dem gleichen Gedankengang Lesangen, gewalttge Menge« von Rohstoffen «nd Kerngfabrikalrn ring» um Deutschland herum aufgestapelt. Leider find von den großen Schätzen nur die teuersten und überflüssigsten Luxusartikel für Milliarde» nach Deutschland htnetngewandert. Unsere Nachbarstaaten find tm Kriege reich geworbt« durch dt« Summen, tt« wir ihnen bezablen mußte», um -en Kritt führen zu können und unser Volk durch den Krieg hin- durchzubrtngen, aber auch reich geworden durch de« Tribut» ben bi« anderen kriegführenden Staaten ihnen zahle« muß te«. AL diese» Geld, oh «S nun in Markbeträgen unverzinst tn de« Kaffen der Banken liegt oder ob «S sich umgewandelt hat in Waren, ist in dem Augenblick nicht praktisch nutzbar zu mache«, in dem Deutschland» Kaufkraft auf den Nullpunkt gesunken ist. Zwischen 4 Pfg. und 1 Pfg. oder o,1 Pfg. tfd nicht Mehr viel Unterschied. Da» Deutschland, wi, e» heut« vor der Welt -eßt. ist et» fressendes KredSgrschwür am Körper der europäische« Wirt schaft, und wen« unser« Feind« nicht durch einen wirtschaft lichen Völkerbund so schnell wt« möglich versuchen, dtrfe» Ge schwür zu beseitigen, so wird e» rasend um sich fresse« und die europäisch« Wirtschaft, Vielleicht die ganz» Weltwirtschaft Donnerstag juch- drjngen. Der so- Kraftwagen Bande zu ver- ekntraf, .ist es gelungen, -ie bewaffn jagen und »wer Mann zu verhaften. — Dem > meister von OelSnitz ist durch ben BollzugSauSschu net worden, daß er sich al» abgesetzt, zu betracht« Al» sein St .. KÜbler bestimmt worden. )l Leipzig. Generalmajor Sens bezug auf dt« verschiedenen vottommui BE Lrju»d«hr1M.Lerl«Wt._Wß^
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