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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191705153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170515
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-15
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1917
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Beilage zum „Riesaer Tageblatts «»«-»»NI« <md «--!»»! ««»,,« » »i»»r«ch. »I«I» ««Ift»«» «Ma«»»«», » --««! st» ««h«» «ft, 111. Kit «impfe i« Weste«. Au der Arraöfrout M« a» Id. Mai da« Artillerieseuer schwächer ak» an de» A»rta«ea und nahm erst gegen Abend gröbere Stärke an. Ne deutsche Luftüberlegenheit ermöglichte es der Artillerie, unter voller Ausnutznna von Ballon- und Fliegerbeobach- tun« die feindlichen Batterien an der ganzen Front mit guter Wirkung zu bekämpfen. An zahlreichen Stellen explo dierten Munitionsniederlagen und au« mehreren Batterie- stellen flüchtete die Bedienung. Ein Angriff einer engltfche» Kompagnie gegen den Park von Oppv brach am frühen Morgen de« 18. Mai im deutschen Sperr- und Abwehrfeuer zusammen. Die Versuche der Engländer, den Bahnhof und da« Dorf Roeux zur Verteidigung auszuüauen, wurden durch planmäßiges Artillerieseuer gestört. Truppenansamm- luuaeu westlich Gaprelle gegen Einbruch der Dunkelheit wurdeu im deutschen Feuer zersprengt. Ein 11 Uhr abends W der Straße ^ampour—Fresnes vorbrechender englischer Angriff brach im deutschen Feuer zusammen. Der 13. eng lische Angriff auf Bullecourt scheiterte am Morgen des 13. Mai, der 14. am Abend des gleichen Tages. Trotz des ge waltigen mit Ncbelbombcu untermischten Trommelfeuers war die tapfere Besatzung nicht zu erschüttern. Im zähen Handgranatenkampf wurde das Dorf behauptet. Auf St. Quentin lag starkes Feuer, vor allem auf der inneren Stadt, wo mehrfach Brände ausbrachen. An der Aisnefront und in der westlichen Champagne war das Artillericfeuer verhältnismäßig schwach, lebhafter nur zwischen Winterbcrg und der Straße Corbeny—Reims, sowie von der MSne bis nordwestlich Brimont. Während die französische Offensiv bewegung stockt, verbesserten die Deutschen ihre Stellungen nordwestlich Brayd und Juvincourt durch Vorscbieben ihrer Jnfanterielinien. Ebenso gelang eine Verbesserung der deutschen Stellungen auf der Höhe 108. Dieser vollkommen »erschaffene und von Granaten um und um gewühlte »Hügel, der nördlich Berry-au-Bac unvermittelt aus der Ebene steigt, flankiert jedes weitere französische Vordringen auf Juvincourt. Trotz stärkster Ärtilleriewirkuna und un geheuren Menscheneinsatzes hatten die Franzosen es nicht vermocht, diesen Eckpfeiler aus der deutschen Stellung herauszubrechen. Die deutsche Besatzung, die sich mit den Franzosen in den Besitz der Kuppe teilte, bat jetzt die deut sch« Linie vorgeschoben. Kühne Stoßtrupps bemächtigten sich eines Teiles des dortigen Steinbruches und brachten Gefangene ein. Das daraufhin einsetzende starke französische Artillerieseuer vermochte an dem deutschen Erfolge nichts mehr zu ändern. An der Ostfront wurden als Vergeltung für die Beschießung von Tultscha Bahnhof und militärische Anlagen von Galatz mit Feuer und Ismail mit Bomben belegt. Auf dem Bahnhof wurde eine Explosion beobachtet und in Galatz an mehreren Stellen Brande fest gestellt. Feindliche Batterien, die unser Feuer erwiderten, wurden zum Schweigen gebracht. Deutscher Reichstag. Mst. Mtztnrg. Montag, 14. Mai 1417, vvnn. 11'4 M«, Ter Nachtragsetat über 2,4 Millionen Mark wird «N zweiter Lesung angenommen. ' LS jolgt die zweite Lesung der Novelle znm Kaligesetz, die eine Erhöhung der Kalipreise Vorsicht. Ter MM?'iß Lat die Preise noch weiter erhöht. Aba. Stöve (nl.): Die Kaltz-Jndüstrie befindet sich in einer Notlage, der sie nur durch eine Erhöhung der Prci e entrinnen kann. An ihrem Gedeihen ist die ganze deutsche Landwirtschaft interessiert. Je mehr Kali wir haben, desto vnabhängiger werden wi« mit unserer Äolksernähruuz von» Ausland. Abg. Sachse (Soz.): Die Kaliwerke sind wie Pilze ünS de« Erve geschossen. Die Arbeiterlöhne lassen aber viel zu wünschen übrig. Di« beste Lösung wäre nach wie vor Vie Verstaatlichung des Kalibergbaues. Abg. GotHein (Fortschr. Vp.)r Leider hat die Ne- aierung un» keine Borlag« auf Erhöhung der Kaliprcise ge bracht, sondern sie ist erst im Ausschuß beschlossen worden. Die Kcui-Jndustrie ist so lange notl -dend, wie sich Reichs tag und Abgeordnetenhaus mit ihr öe.auen, dadurch sind nur unberechtigte Hoffnungen und Neugrünüungen hervorgeruscrr Word««. Die Notlage ist eine Folge der Ueberproduktion. Abg. v. Vrockhaujen (kons.): Trotz mancher Be denken stimmen wir für die Borlage, weil die Kali-Industrie sich tatsächlich in einer Notlage befindet. Die Arbeiter-Ans» schüss« sollten sich nur mit Lvhnsrage» beschäftigen. Unterstaatssekretär Richter: Nach der erheblichen Er höhung der Kalipreise ist es wünschenstvert, allen Arbeiten« Lohnerhöhungen zu gewähren. Wir müssen Wert darauf legen, daß Arbeitgeber uru> Arbeitnehmer in den Ausschüssen sich gleichberechtigt gegcnüberstehen. Ter Dnrchschnittslohn läßt sich sehr schwer gesetzlich festlegen. Tie Vorlage wird für die Kali-Industrie von Segen sein. Abg. Tr. Arendt (Tisch. Fr.): Wir bringen dir Kali- Industrie großes Wohlwollen entgegen, sie mus; möglichst stark in dem Frieden hineingehen. Ein Kalimonopol empfiehlt sich nicht, weil es mehr Risiko als Vorteile für das Reich bringen würbe. Abg. Tr. Cohn (II. Soz.) bestreitet die Notwendigkeit der Preiserhöhung für Kali, und tritt jür bessere Löhne der Bergarbeiter ein. Abg. Brey (Soz.) tritt für den sozialdemokratischen An trag «im, in das Gesetz einzufügen, Last die neuen Zulagen " vom 1. Juli 1417 ab zu zahlen und iin Lohnbuch von dem übrigen Lohn getrennt anfzuführen sind. Damit schliesst die Aussprache. Der konservative Antrag wird abgelchnt, der sozialdemokratisch: angenommen und in dieser Fassung das ganze Gesetz in zweiter und» dritter Lesung. Es jolgt die dritte Lesnng deck Haushaltsplan«». Cs liegen folgende Anträge vor: Ein Antrag Bart schar (Fortschr. Tp.) verlangt Einrichtungen im Reichs amt des Innern zur Förderung des Wohnungswesens. Ein .Antrag Graf Westarp (kons.) fordert einheitlich"» Ausbau von Wasserstraßen. Ein Antrag der N. Sozialisten ver langt TenerungSzulagen für die bei der Post als Anshelss- rinnen beschäftigten Krieaerfraucn. Nach einer- kurzen GcschäftSordnungrauSsvrache begiiult die Beratung .des .Haushaltsplanes des RccchöantS des Innern. Abg. M « erfeld (Soz.) spricht über die Zensur. Immer wittxr sehen wir dieselben Nebcrgrisfe und Anmaßungen der Zensur, noch immer werden Zeitungen verboten, ohne daß die vorgeschriebene Zustimmung des Reichskanzlers eiugeholt wird. Tie OejfcutliclMt soll nichts erfahren von der Willkür dec Militärzensur. Tas ist ci» Hahn auf die Freiheit uird auf dir lonkr ko bocbaevriesenc Bedeutung der Presse. Das deutsche Dienstag. IS Mai 1S17 «beiws. Hauptausschuß »es Reichstages. Berlin, de« 14. Mai 1417, Ter HauptanSschnß des Reichstages behandelte nochmal« Arbeiterfragen nr<o Vertzültnisse in Staatsbetrieben. Ein Mitglied der Soz. A rb.-Gemeinschaft ver langte neun-, bezw. achtstündige Arbeitszeit und Beseitigung der Sonutagsarbect in de» Spandaner Fabriken. Gencralscldzengmeistcc Conpette hielt cs nickt für an gängig, angesichts dcS grossen H-ercSS-edarfs di- Arbeitszeit bedeutend herabznsetzcii; wo das möglich j-i, solle cS indes geschehen. Nach weiterer Erörterung über diese Frpgeit beantragte ei» sozialdemokratischer Redner, alle vor dem 1. August 14lt abgeschlossenen Lebensversicherungen! uou Kriegsteilnehmern und deren Angehörige»,' für l-ie während der Kriegsdauer die Prämien',e.hlung eingestellt lvurde, bis drei Mono:« nach Friedrnsschlnst in Kraft z« "lassen, und zwar entweder durch zinsfreie NackzaMnng der nichtöe- zabllen Prämien, oder durch entsprechend« Hinausschiebung des B--zi«::s und »es Endtermins oer Bersist». rnna. Ein AcA-.rter des Kaiserlichen Aufsichtsamt es für P r i r atvcr s ich« rnng hiclt den Griindgedanlen des AukregeS, die Krieg-Sleiluclni er vor Berlusteu zu sichern, für gut; aber bie Frage sei, ob dies gesetzlich oder auf den: LSege von Verhandlungen erreicht werden solle. Der Weg der Gesetz gebung sei schoicrig, da die B-grifse „Kriegsteilnehmer", „An gehörigen", „Taner des Kricks" nsw. flüssig seien, nnd d:r - Antrag die Leiftuugosähigkir der einzelnen, umn.mltich -cs ilcin-ren Gesellschaften, nicht berücksichtige. Zentrum und Fortschrittler trat"» den, Grund gedanken dcS Antrages bei und stellten Znsatzantrüge, die de« von Regierungöscite gestellten Bedeuten Rechnung tragen sotltcn. Ter Staatssekretär des Innern vertrat bie.An- sicht, im Hinblick auf die Verschiedenartigkeit der Verhältnisse könne die Frage nur schwer gesctzltch geregelt werden, dagegen werd- der Weg der Elnwirkung auf die Versicherungsgesell schaften durch vaS Aufsichtsamt zu dem von allen gewünschten Zstw führen, in diesem Punkte für die Kriegsteilnehmer zu sorgen. Ein F or t s ch r i t tlcr -gab ;n, das; ein- schematische Rege- lang bedenklich sc»; deswegen soll- das Aufjichtsamt ermächtigt w-rc-u, das Wiederaufleben der Persichernnge» der Kricgü- teiinebmer nnd -anderer infolge de» Kriege» In Schwierigkeiten BoK, d«» jetzt umfewe Existenz kämpft, mutz von der Zensur «ndfich befreit werde»! Ab«. Dr. Etrefewauu («l.)r »er «stbevimfb« de, deutsche« HaudelSjchtssahrt flt «ine der »ichügsttn Auf gabe« tm Interesse der deutfchen Volkswirtschaft. Lurch den Eintritt Nord- und Südamerika» i« den Krieg und die Beschlag nahme deutscher Schisse sind dis Verhältnisse «ch schwierige» geworden. Staatssekretär Lr. Lekfferich: Der schleunige Wieder aufbau unserer HaudelSslotte ist «ine der wichtigste» Voraus« s-tzungcu, mn uns die Aiebergetvinnung unserer lvirlschast- Uchen Position zu sichern. Eilt Gesetz dafür tvar bereits vor bereitet, al» die Ereignisse eüttratcn, die der Vorredner augo deutet hat. Wir haben «nS daher mit de» Reedereien geeinigt nnd werden einen neuen Gesetzentwurf ausarbciten, der dem Reichstag bei seinem nächsten Zusammentritt vsrgclegt wer den wird. Abg. v. Brockhause« (kons.) begrürtdet den konser vativen Antrag a»f Aufstellung eines einheitlichen Wasscr- strakenbauplaneS. Di« Selbständigkeit de» Sinzelstaalen niuß natürlich.««wahrt werden. Weiter verlangen Iviv Förderung dcS WohnungSivesen». Jede Karniption muß ohne Ansehen der' Person veklunpst werden. Staatssekretär Dr. Helkferich: Eine Kritik unserer wirt schaftliche» Mobilmachung wcrd am besten erst nach Beendigung des Krieges vorzunehmen sein. (Zustimmung.) Di- Einfuhr von Austern kann erst jetzt erfolgen, nachdem die Valuta schwierigkeiten beseitigt worden sind. Für eins wirksame Kontrolle der KriegLgesellschasten ist im Reichö- vmt des Innern «ine eigene Mteilung eingerichtet worden. Für die gesetzliche Nc^lung des WohnungSwe.sepS trete ich ebenfalls ei». — Zum Ausbau der Binnenwasserslraßen wer den heute in einem ErgäuznngSetat 1200 000 gefordert. Direktor Müller erklärte, baß die Wei ne in fuhr leider eingeschränkt werden musste, infolge TranSportfchlvicrigkeiten. - Mg. Dittman» ' (ll. Soz.) spricht über die Neu orientierung. Der Redner führt dann Beschiverde über die Zensur nnd behauptet, seine Partei werd- besonders verfolgt. Staatssekretär Tr. Hclsserich protestierte gegen die maß los« Rode dcS Vlbgcordnoten Dittman». Der Vergleich mit den früheren Zuständen in Rußl-md ist für das deutsche Volk ausS höcbste beleidigend. Tie Beschwerde» über Bersammlungs- dcschränknngcn sind imücgründcl, nachdem jetzt dec ordent lich: ülechtswcg eröffnet ist. Abg. Haussen (Täne- führt Beschwerde über die Verhält nisse iic Nordschleswig, und namentlich über die .Handhabung! der Zensur gegenüber den dänischen Zeitungen. , Ministerialdirektor Lewa l d: Durch die Beschlüsse des Reichstages vom Dezember ist für Anordnungen in Zensur- Angelegenheiten als Äussichls- und Beschwerdestelle der mili tärische Oberbefehlshaber eingesetzt worden. Weshalb wird dieser auf die Initiative de» Reichstags beschlossene Rechtsweg nicht beschritten? Abg. Bernstein (Ilrabh. So;.): Unter der Zensur leidet nicht nur die Tagespreise, sondern auch der freie Schrift steller, der ganz wcbrloS ist. Wer regiert denn eigentlich in Deutschland? Jeder Friede ist mir lieber, als die Fortdauer dieses Krieges. Staatssekretär Tr. Hekf^erich: Ich mich Einspruch da gegen erhebe«, daß man die Zustände liier bei uns ans 'Anlaß vereinzelter Vorkommnisse vor der ganzen Welt ast- eine Art Schrcckensregimcnt hinstellt. Meinem Gefühl nach ist es ganz unerhört, daß in der jetzigen Zeit solche Worte aus deutschem Munde gesprochen werden. Tom Abgeordneten Bernstein er widere ich: Lieber wollen wir untergeben, als einen schimpf lichen Flieden schließen. (Lebhafter Beifall.) Abg. Ditcmann (Unabh. Soz): Der sogenannt« Beschwerdeweg ist sehr langwierig und führt nie zum Ziel, weil nur «ine VerwaltnngSinstanz entscheidet. Abg. Landsbera (Soz.): Ich unierschreibe vollkommen, daß Disziplin namentlich iin Kriege herrschen soll, aber ich ver- stet>e nicht, wie Staatssekretär Tr. Heifferich für das Fort besteh«» des Belagerungszustandes und der Zensur eintrclen kann. Abg. Herzfeld (N. Soz.): Air haben eine Militär diktatur, Ivie sie noch niemals in Deutschland da war. Die Zivilbchürden siird nur die Untergeben«: dec Militärgewalt«». Sie haben das „Schwarze Kabinett" wieder eingesührt. > Damit schließt die Aussprache. Ter Haushalt des Reichs amts deS Innen» wird angenommen, desgleichen deo An- trag Bartschat üb« Wohnungsfürsorge sowie ein.Antrag über die Fortdauer der Leüeilsverjilhelungcu. Das HauS vertagt sich. Nächste Sitzung: Dienstag, 10 Uhr: Auflagen,.«Inter pellationen über die KriegSzielc. > Schluß 6»/« Uhr. 7» Jehr». SSWWW>SSSS«MS»SS»MW» gerawucti Bccuctzc.ucu c-e^c^>u.uZ.a. anvncc legte eine dahin zielende Entschließung vor. Ter Staatssekretär «klärte keine -uftiwmuug zu dieser Entschließung, ebenso ein Mitglied der Deutschen Fraktion. Hierauf wurde der sozialdrmolratische Antrag zurück«» zogen und die fortschrittliche Entschließung ein stimmig angenommen. < :>stranf trist Vertagung ein Die Meiguiffe^» Rußland. ««Stritt des russische» KriegsmivtsterS. Das Neutersche Bureau meldet au» Petersburg: Kriegs» nliniffer Gutschkow ist zurückgetreten. Allgemein» Handelsblad zufolge meldet der Petersbur ger Berichterstatter des Dail» Expreß, daß die Klage de» KriegsministerS Gutschkow über die zuuehmende Gesetzlosig- keit in Rußland besonders deshalb von großer Bedeutung ist, weil.der Vertrcteraussckuß der Arbeiter und Soldatea seine Befugnisse in der ReaierungSqcwalt überschreite und sich niit Hilfe der Petersburger Telegrapheuageutur mit auswärtigen Negierungen in Verbindung setzt. Die Rote Garde von bewaffneten Arbeitern bat vorgeschlagen, ein«» organisierten Militärdienst ins Leben zu rufen. um unab hängig vow. VertreterauSsckuß der Arbeiter und Soldaten cinzuschreiteu, wo die Negierung es für notwendig hält. Englands Einwirkung auf Rußland. Ans Christiania wird gemeldet: Russische Aerzte, die sich längere Zeit in London aufaehalten haben, berichte», daß der König Georg, als er letzthin mit Lloyd George znm Dankgottesdienst in die Kathedrale fuhr, mit seinem Bepleiter von der Bevölkerung ausgezischt wurde. Die Stunmung gegen Rußland nimmt in England täglich an Erbitterung zu. England droht Rußland immer unver blümter mit dem Einmarsch Japans, falls Rußland Frie den schließen wollte, und stellt für diesen Fall die Eroberung Konstantinopels als englisches KriegSziel auf, um hierdurch auf den russischen Kricqswillen im englischen Interesse ein- zuwirkcn. Die Enthebung des Generals Ruffki vom Oberbefehl ist n.icn einen» Pariser Berichte der „Stainpa" auf Verlange» dc-z Arbeiter- und Soldatcnrates erfolgt, da Rußt» der einstweiligen Regierung vorgeschlagen hatte, zu ihrem Schutze seine Truppen nach Petersburg marschieren zu lassen. Skobclcw anstelle Miljukows. — Die Räumung Petersburgs. Wie verlautet, fordert die Mehrheit des Arbeiterrate» die Ersetzung Miljukows durch Skobelew, der bereits die letzten Erklärungen des Arbeiterrates über die Frage« auswärtiger Politik nnd der Kriegszicle unterzeichnete. Nack Mitteilungen aus Petersburg ist die Nervosität der dortigen Bevölkerung infolge der öffentlichen Beauf tragung des Kriegsministers durch die Interimsregierung, einen aus Vertreter» sämtlicher Behörden sowie des Arbeitcrrates bestehenden Ausschuß zwecks Vorbereitung der ev^l. Räumung Petersburgs einznsetzen, erheblich ge stiegen. Ernstlich glaubt noch niemand an die Durchfüh rung einer solchen Maßnahme, man erblicke aber ihren Zweck darin, der Regierung den Vorwand zu verschaffen, die Neignng zu neuen politischen Putschen durch die An drohung der militärischen Räumung niederzubalten und gleichzeitig den unruhigen Elementen den Vorwund zu nehmen, die Massenabreise der wohlhabenden Elemente zu hindern, die tu Anbetracht der Lebcnsiuittelverlniltniffe nickt unerwünscht erscheint. Wie verlautet, reiften in den letzten Wochen zahlreiche russische Familien nach China und Japan. Weitere KrieMachnchteu. Der SfterreichisÄ-unnarische Gen-ralftabSbericht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, den 1 ü. Mai 1917. Oeftlicher und Südö st lick er Kriegsschauplatz: Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz: Die Artilkc- rieschlacht am Jsouzo ging ohne Unterbrechung fort. Das feindliche Feuer steigerte sich mitunter zu größter Stärke. Die italienische Infanterie versuchte bei Pluva einen Hand streich gegen einen unserer Höhenftützpnnkte, sic wnrdc durch ungesäumt zngreifenden Gegenstoß geworfen. Der Stellvertreter des Ebefs des Geueralstabes, v. Hoefer, Feldmarscüalleutnant. Noch umfangreiche Kriegshaudlungen. Tie Krieqswochenübersicht von Reuter behauptet, daß an der westlichen Front noch nmsnngreiche Kriegshandlungen zu erwarten sind, da die Alliierten weiterhin Mannschaften und Munition zusammenziehen wollen, bis sie ihr Ziel er reicht haben. Heftige Angriffe auf die französische Front. Aus Paris wird gemeldet: Die französische Front wird von neuem auf drei verschiedenen Punkten angegriffen unter Einsetzung großer Materialmengen. Die Angriffe werden besonders gegen den Chcmin des Dames und die Craonne- Stcllung wiederholt. Dir Bsschieffung ZeebriiggeS. Die englische Admiralität teilt mit: Ein Teil unserer Dover-Streitkräfte führte gestern früh mit Erfolg eine sehr schwere Beschießung von Zeebrüggc durch. Unsere Marme- fnftftreitkrtftc waren ebenfalls beteiligt, lieber fünfzehn Kämpfe wurden in der Lust unsgcfochten uud hierbei vier feindliche Lnftzeuge zerstört »nid fünf znm Absturz gebracht. Zwei von unteren Flugzeugen sind nicht zurückgekehrt, eins davon landete in Holland und wurde interniert. Hierzu wird von amtlicher Stelle erklärt: 1. Die Be schießung von Zeebrüggc; durch englische Seestreitkräfte ifl oyne jeden militärischen Erfolg gewesen, geringer Sachscha den ohne jede Bedeutung; 2. es ist kein einziges deutsches Flugzeug zerstört oder zum Absturz gebracht worden. ^rl?miWcher TrarrsxoUdaurPfer versenkt. Amtlich wird ans Berlin gemeldet: EiueS unserer »m Mittelmrcr operierenden Unterseeboote, Kommandant Ober leutnant zur See Laucnbnrg, griff am 80. April den fran zösischen Transportdampfer „Eolderq" (SSV4 Bnlttoregifter- tonnen), mit Truppen und Kriegsmaterial von Marseille nach Saloniki unterwegs, vor dem Kanal von La Galis« an und brachte ihn durch Torpedotreffer innerhalb 5 Minu ten znm Sinken. Der Ehef des Admiralstabes der Marin«. Luftverkehr -wisch-» England und Frankreich. Leon Taudet schlägt in dec „Action francaije" zur Bekämpfung der Blockade durch die li-Boote vor, einen Luftverkehr zwischen England und Frankreich, sowieJrank- reich und Nordasrika mit großen Luftschiffen znm Waren verkehr cin.zurichtcn. Die Sache sei allerdings schwierig, aber die Frage müsse geprüft nnd gelöst werden. Wenn PAH - . .
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