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Mittwoch, 1. Rovemver lilN, abends. 64. Fahrg. Ter Schulvorstand. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezug-Preis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark btt Psg., durch unsere Träger frei InS HauS 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MvnalSabouiicineuIv werden augciirnuucn. Anzeigen-Annahme siir die Nummer des Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arth u r H ä >> ncl i n Ries a. alle Verunglückten mit dem Leben davonkamen. Total durchnäßt sanden sie in Hirschstein Unterkunst und Ver pflegung. Der Sachschaden scheint nicht so bedeutend zu sein, rvie zunächst angenommen wurde. Jedoch sind Kleidungsstücke und Decken verloren gegängelt. — An maßgebender Stelle sollen Erwägungen im Tange sein, Brieftelegramme im Verkehr zwischen allen solchen Orten zuzulassen, in welchen zwischen 7 Uhr abends und 12 Uhr nachts Telegramme angenommen werden. —* Der Ob st markt deS Landesobstbauoereins für Königreich Sachsen in Dresden, welcher für den 15. 16. November angesagt war, kann infolge ungenttgcn- Angebotes nicht abgehalten werden. Die Verkaufs» Vermittlungsstelle, DreSden-A., Grunaer Straße 18, ist Am 2. Äs. Mts., vormittags 0 Uhr wiro aus dein Kasernei'hvts dec 2. Abteilung 6. Feldartillcrie-Negiineiits Nr. 6Z ein NttSgcmustertcS DtenstpftlÄ verstkigcrt. das und den und beauftragt, das vorhandene Obst zu verwerten. Angebote und Nachfragen wolle man an genannte Stelle richten. — Auf Befehl Sr. Majestät deS König? wird die feierliche Eröffnung des ei n b er u f e n en Land» tagcs Donnerstag, den 9. November, nachmittags 1 Uhr, in dem Thronsaale deS König!. Schlosses stattfinden. —88 Am gestrigen Tage haben sich die Pforten der Internationalen Hygiene-AuSstellung in Dresden, der „Weltausstellung für Gesundheitspflege", für immer geschlossen und mit einer stillen Wehmut im Herzen Überblicken wir heute das weite Gelände, die herrlichen Bauten der verschiedenen Staaten, wo sich Millionen ein Stelldichein gegeben haben, wo hunderttansende aus allen Ländern sich zusammentrafen, nicht zum fröhlichen leicht» lebigen Genießen, sondern zu ernster Arbeit, zu eingehendem Studium. In Deutschland sowohl wie im Ausland ist man sich darüber einig, daß gestern eine Veranstaltung ihre Pforten geschlossen hat, die auf dem Gebiet des AuS- stellungSwesens einzig dasteht. Nicht nur äußerer Erfolg war ihr beschieden, sondern vor allem eine tiefgehende Wirkung auf die breitesten Massen unseres Volkes. Die Bezeichnung „Weltausstellung für Gesundheitspflege" hat sie in vollstem Maße gerechtfertigt, im ganzen Auslande spricht man mit Anerkennung und Bewunderung von dem großem Werke, daß in Dresden so glänzend und geschickt durchgesührt wurde. Heute besteht unter den Kultur» Nationen, die ihren Teil zu dem Werke beigetragen haben, die größte Freude darüber, daß sie sich zur Beteiligung an der Ausstellung entschlossen haben, während die Staaten, die nicht in der Lage waren, in Dresden spezifisch hygie nische Entwicklung vorzuführen, sehr bedauern, auf dem großen internationalen Unternehmen nicht vertreten gewesen zu sein. — Der soziale Zug, der durch die ganze Ausstellung ging, war eS vor allem, der ihr von vornherein die größte Aufmerksamkeit bei den maßgebendsten Kreisen und ein un- verstegliche« Interesse bei der Allgemeinheit eingetragen hat. Eine große Reihe von Fachleuten war geradezu begeistert von dem anschaulichen Ueberblick. Sie rühmte» vor allen Dingen die Geschlossenheit der Darstellung. Und dann: mit welcher Begeisterung haben sich die Laien über die Lensßsiss! Der des Schutzpatrons dos Jägern Lurch fröhliche. Jagden l-ertusjagden, gefeiert wird. Ter ll. Martinstag, der dem Andente» de geweiht ist uud an dem die Martinsgans bei Tisch, nicht fehlen darf. Ter 30. November aber ist der Gedächtnis» Freibank Oelsitz. TonuerStag, den 2. November, nachmittags 4 Uhr, fall da? Fleisch eines jungen fetten Schweines verkauft werden. Preis 40 Pf,, vro ch, h'Ll. Der Genieindevorstand. Freibank iKlaubitz. Morgen Donnerstag von nachmittag 4 Uhr an kommt Schweinefleisch, roh, Pfund 50 Pf., zum Verkauf. Der MtMtindeNoistand. Volksbad Gröba. Das DolkSbyd in der Zentralschule bleibt den 3., 4. und 5. November wegen Vergrößerung des BadeS geschlossen. Gröba, am 1. November 19ll. Die Wlwul- unstz in Jahnishausen ist «loschen. s« werden deshalb die wegen dieses Seuchenfalles für den Ort Jahnishausen mit Rittergut Jahnishausen und den OrtSteil Böhlen mit Schäferei, sowie für die Orte Oelsitz, Rickritz. Gostewitz, Prausitz und Mehltheuer mit der Bekanntmachung vom 21. September 1911 — Nr. 2986 a L — vorzeschriebenen Sperr- und Schutzmaßregeln aufgehoben. Der Ort Jahnishausen mit OrtSteil Böhlen und selbständigem Gtttsbezirk Jahnishausen c.ehö:t nunmehr noch zum Beobachtnngsgebict in den Seuchensällen Nickritz, Gostewitz und Prausitz, der Gemeindebezirk Oelsitz ZUM Beobachtungsgebiet in den Seuchenfällen Groptitz, Weida, Pausitz und Nickfitz, der Ort Mehltheuer znm Ber - obachtungsgebiet in den Seuchensällen Panitz und Prausitz; die Orte Nickrttz, Gostewitz und Prausitz sind als Sperrbezirke bestimmt. Es gelten demnach für den Ort Jahnishausen mit Böhlen und selbständigem Gutsbezirk Jahnishausen nunmehr die mit der Bekanntmachung vom 7. Juli 1911 — Nr. 156 des Riesaer Amtsblattes — unter ö und 6 bckanntgemachten Bestimmungen und Strafandrohungen; für die übrigen vorgenannten Orte bleiben die bisherigen Be stimmungen auch weiterhin in Geltung. Soweit der Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft Oschatz in Frage kommt, wird das Erforderliche von dieser vorgekehrt werden. Großenhain, am 1. November 1911. 2987b L. Königliche AmtShauptmannfchaft. Lpsnkssse Ge'Vds Unter Garantie der Gemeinde. Geschäftsstelle: Gemeindeamt. s Geschäftszeit: Montags — Freitags 8 — 1 und 3—5 Uhr. Sonnabends nur 8—1 Uhr und 2—3 Uhr. — Strengste Geheimhaltung aller Einlagen. — Oertliches uud Sächsisches. Niesa, 1. November 1911 —* Im hiesigen Einwohner-Meldeamte sind während deS Monats Oktober 1911 583 Personen, davon 358 männlichen und 225 weiblichen Geschlechtes, als hier zugezogen zur Anmeldung und 468 Personen, davon 305 männlichen und 163 weiblichen Geschlechtes, als von hier verzogen zur Abmeldung gekommen. Die Zuzugszahl über steigt somit diejenige des Abzuges um 115. Unter den Zugezogencn befanden sich 71, unter den Weggezogenen 28 Personen mit selbständigem Haushalte. Die Zahl der selbständigen Haushaltungen ist somit von 3380, Stand «m Ende des Vormonats, auf 3423, Stand am 31. Ok» ktober 1911, gestiegen. Weiter sind im verflossenen Mo» nate 31 GeburtS- und 16 Sterbefälle angezeigt worden, demnach 15 Personen mehr geboren als gestorben. Die Einwohnerzahl der Stadt Riesa bezifferte sich am 31. Ok» tob« 1911 nach der hier geführten Statistik auf 15 577, und zwar 8691 männlichen und 6886 weiblichen Geschlechtes, gegenüber 15 447 am 30. September 1911. —* Auch das gestrige Gastspiel des Berliner Residenz- EnsembleS im Hotel Höpfner war sehr gut besucht. Zur Aufführung kam das Lustspiel „Der dunkle Punkt", Las, wie vorauSzusehen war, dem Publikum einen überaus vergnügten Abend bereitete. Eigentlich ist das von Kadel- burg und PreSber verfaßte Lustspiel mehr ein Schwank, der in derbkomischer Weise das alte Thema adeliger Staats» vorurteile und als einen neuen Zug die Rassenfrage be handelt. Und dieser Schwank beweist die treffliche Be gabung der beiden Autoren, amüsant zu unterhalten, ohne sich mit vielen Konflikten abzumühen. Das heitere Stück wurde gestern abend tüchtig belacht. Die Darstellung war flott, insbesondere hatten die Herrenrollen gute humorvolle Vertreter gefunden. DaS Ensemble beabsichtigt hier noch sechs Gastspiele zu veranstalten, denen es nach dem gestrigen Erfolge gewiß nicht an Zuspruch fehlen wird. —Ä. Wegen Ungehorsams und AchtungSoerletzung stand der bereits viermal disziplinarisch vorbestrafte Pionier F. E. v. unter Anklage. DaS Urteil lautete auf 28 Tage strengen Arrest. —* In der Nacht vom Montag zum Dienstag geriet bei der Talfahrt ein Motorboot mit fünf Personen, drei Herren und zwei Damen, zwischen Merschwitz und Hirschstein in Kollision mit einem im Schleppzuge bergwärt» mitgesührten Raddampfer. Vier der Insassen stürzten in die Elbe, während der Besitzer sich auf den Dampfer retten konnte. Nur dem Umstande, daß das GlaSoerdeck der Bootes bei dem Zusammenstoß zersplitterte und den darunter befindlichen Fahrgästen der Weg zur Retiung durch hereindringende» Wasser nicht abgeschnitten wurde, sowie der Geistesgegenwart der Herren und der Hilfsbereitschaft der auf dem Schleppzuge befindlichen Schiffer ist e» zu danken, daß bei der herrschenden Finsternis W Wmä.Mv HL.LL7LSL Darstellungen, die insbesondere für sie auf der Hygiene- Ausstellung geschaffen wurden, ausgesprochen! Wer die Halle „Der Mensch" besucht Halle, der legte gleichsam ein Geständnis darüber ab, daß er eine Rehe von Dingen, die doch wesentlich sind für daZ Verstehen des menschlichen Organismus und dessen Gesunderhaltung, vor Betreten der populären Halle nicht gewußt hatte und daß ihm dort erst ein Licht über die Bedeutung der Hygiene für das Indi viduum uud siir die Allgemeinheit anfgegaugen sei. — Weit über 5 Millionen Menschen (5300000) haben die Ausstellung besucht, ein Ileberschnß von 900L00 M. gilt als sicher! Das ist wahrlich ein Ersolg, den auch die Kühnsten nicht erhofft haben. — Am DicnStug nachmittag versammelte der geniale Schöpfer der Ausstellung, Exzellenz Lingner, der in 10 jähriger Arbeit das große Merk geschaffen hat, daS große Heer der Beamten und Angestellten um sich, um allen, die an dem Werls uülgcarbeitet haben, seinen Dank anszusprechcu. Tiefbewegt verließen alle die Ausstellung, die nunmehr, jedoch nur äußerlich, der Ver gangenheit angehört. —II— —* Ter Monat November bat seinen Einzug ge halten. Er Hal seinen Namen vom lalriuischrn Jnhlwort noveni, dao heißt neun, weit er bei den allen Nömrrn, bei denen das Jahr nicht mit dem Januar, sondern mit dem März begann, der nennte Monat war. „Trübe wird'S, die Wolken jagen", sagt der Dichter, und wo der November bildlich bärgest.i!t wird, vergißt man sicher nicht die fallenden Blätter und Nebelschleier, die diesem Monat das ihn», eigentümliche Gepräge geben. Ter No vember ist so recht ber Monat ber Melancholie; denn wie kciir Monat im Jahr erinnert er an die Vergäng lichkeit alles Irdischen; keiner wie er führt so zwingend zur ernsten, stillen Einkehr und zu Gedanken an den Tod. Aast selbstverständlich scheint es uns daher,- baß er Bußtag und Totensonntag in sich schließt. Jur die katholische -lieche sind die beiden ersten Novembertagc von besonderer Bedeutung. Am I. November feiert sie ihr Ällerheiligensest, das von Papst Gregor IV. znm all gemeinen -tirchcnfcstc erhoben wurde, und der 2. No vember ist das katholische Totenfest, der Allerseelentag. DeS Lanomanns Wunsch ist ein kruder und feuchter November, denn in den alten Bauernregeln hcißt cs: Im November viel Naß, Alif Len Wiesen viel Gras. Dagegen: November trocken und klar Bringt wenig Segen fürs ganze Jahr. !. November ist der Tag des heiligen .Jnbcrtus, edlen Wcidwerts, der von den die sogenannten Hn- Novcmber ist der heiligen Martin Riesaer D Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt und Anzeiger». Telegramm-Adresse: atz »4 Fernsprechstell« .Tageblatt', Riesa. Nr. SO. für die König!» Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Rat der Stadt Niesa, sowie den Gemeinderat Gröba.