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höheren Lebensaltern. Im BerhäliniS zur Zahl der Lebend- fleborenrn war die Säuglins«fterbtt»k«tt am orvbten In Zittau, Hahenstein-Ernsttbal, Birna, Meerane, vel«nitz tm Erzgebirge, Glauchau und Chemnitz; st, entsprach dem sächsischen Durchschnitte nngeköhr 1« Zwickau und Krim» milschau, während st, am aerinasten in Döbeln, Anaaöeea, Bautzen, Werdau, Mittwkida, Ltmbach. Plane» i. Falkeuftttn i. V., Meißen, Leipzig, Reichenbach i. V. und Dresden n»ar. — Da» jüngst erschienen» Oktoberheit de« vo« Kaiser lich Statistischen «mir, Abteilung für «röelttrstattst». hrrauSoegebenen ReichsarLeitSblatte« bringt al« Abschluß der Berichte über die Tätiakel« derGeweröeaufficht»- beamten sür da« Jahr 191 l statistische Zusammen, stellungen sür da« ganze Reich. Cs ergibt stch, daß die Gesamtzahl der Betriebe mit mindesten« 10 Arbeitern und der diesen oleichg,stellten Anlagen im Jahr» 1911 297969 gegen 286592 im Jahr, 1910 betrug. In dielen Betrieben waren tm ganzen 6985657 Arbeiter geaen 6617584 «m Borjahre beschäftigt. Revidiert wurden 162227 (154538) Betriebe mit mindesten« 10 Arbeitern. C« waren in diesen Betrieben 5818994 (5590806) Arbeiter beschäftigt. — Wa« speziell da« Königreich Sachsen im Jahre 1911 anbetrifft, so betrug die Gesamtzahl der Betrieb« mit min desten« 10 Arbeitern, der Zahl der revidierten Betri,st und Anlagen 80790, von denen im ganzen 790846 Arbeiter beschäftigt wurden. Da« Königreich Sachten steh« nach der Zahl der Arbeiter in allen Betrieben mit minde sten« 10 Arbeitern der Zahl der revidierten Betrieb« und der in den revidierten Betrieben beschäftigten Arbeitern überhaupt an zweiter Stelle im Deutschen Reiche. Nur in der Zahl der Betrieb« mit mindesten« 10 Arbeitern (also nicht nur der revidierten) kommt an zweiter Stelle Bogern mit 38187 Betrieben (Sachten, wie erwähnt, nur 30790 beschäftigt jedoch in dielen 190000 Arbeiter mehr). — DI« Minen-Abteilung in Cuxhaven stellt im Frühjahr 1913 freiwillige Minenmalrosen ein, und zwar a) als Minenmatrosen: Seei-ute, See- und Fluß schiffer, Fischer, Handwerker und andere Beruf», d) al« Mtnenheizer: Maschinisten und Heizer, Maschinenbauer, Kesselschmiede, Kupferschmiede, Elektrotechniker, Mechaniker und ähnliche Berufe. Dreijährige Aivillehrzeit und Be stehen einer Prüfung (Deutsch, Rechnen, Zeichnen) gibt die Möglichkeit zur Kapitulation für die Minenmaschinisten laufbahn. Junne Leute, die beabsichtigen, al» Freiwillige einzutreten, müssen ei« Gesuch mit einem selbstgeschriebenen Lebenslauf, ihren Zeugnissen und einem vom Zkvilvor. sitzenden der Ersatzkommission zu erbittenden Meldeschein zum freiwilligen Eintritt baldigst an da« Kommando der Minenabteilung zu Cuxhaven einsenden. Die ärztliche Untersuchung wird dann durch daS vezirktkommando ver anlaßt. — Nur noch fünf Wochen trennen un» vom Jahres schlüsse. CS sei deshalb schon heute darauf aufmerksam gemacht, daß am 31. Dezember alle Förderrinnen an Ge schäftsleute verjähren au» dem Jahr 1907 und alle Prtvatforderungen aus dem Jahre 1909, soweit darauf in der Zwischenzeit keine Zahlungen erfolgt sind, oder Schuld scheine, Schuldanerkenntntsse oder Urteil« vorhanden sind. Der einfachste und billigste Schutz gegen Bersährung ist heutzutage der Zahlungsbefehl, der durch die Zivilprozeß- Novelle eine Verbilligung und gleichzeitige Vereinfachung erfahren hat. E« mag darauf hingewiesen lein, baß die Mahnung durch eingeschriebenen Brief die Unterbrechung der Verjährung nicht herbeizuführen vermag. — Der Gesundheitszustand in Sachsen zeigte im September diese« Jahres wieder einen sehr gün stigen Stand, war doch die lä.iliche Durchschnltt«sterblichk«it um rund 88 Prozent niedrigrr al» im vorjährigen Sep tember und überhaupt niedriger, al« sie bisher jemal« im neuen Jahrhundert gewesen ist. Sie erreichte auch nicht die ungewöhnlich geringe mittlere Sterblichkeit aller gleich, artigen deutschen Orte im September. In den größeren, über 15000 Einwohner zählenden Orten Sachsen« betrug die Gesamtsterblichkeit, auf 1000 Einwohner und aus« Jahr berechnet, in Döbeln 6,1, Reichenbach i. V. 7,8, Lim- bach 8,3, Aue 9,7, Leipzig 10,5. Crimmitschau 10 9, Fal- kensteln t. V. 11.0, Mittweida 11 2 Plauen 11 3. Dresden 11,4, Wurzen 12,2, Cb-mnitz 125, Bautzen 12,6, Anna- b«rg 12,8, Frttberg 13,0, SLönseld 18.2. Riesa 182 Meißen 13,5, Werdau 13,8, Zwickau 14,9 Glauchau 154 OelSnitz t. E. 16,0, Meerane 16,7, Pirna 16,8, Zittau 17,7 und Hoh»nst«in-Ernstthal 18,3. — Der Landesverband der Saalinhaber im König- reich Sachsen hat dem bekannten Abstinenzpostor Dr. Burk in Auerbach, der seinerzeit in Auerbach einen Scheiterhaufen errichtete, um den „Alkoholteufel- zu verbrennen, den Krieg erklärt. Man will dem Pastor keinen Zutritt mehr zu Ver sammlungen gestatten und hat an alle Saalinhaber Sachsens einen diesbezüglichen Aufruf erlassen. — Der Verband der Aerzte Deutschland« hielt am Sonnabend im Kaufmännischen Berein«haus« in Leipzig, wie schon kurz gemeldet, seine 12. ordentlich» Hauptversammlung ab; er hatte am 1. Oktober 24 845 Mit- glteder, die durch freiwillige Beiträge einen Unterstützung«, fand« für Arztwttwen aufrecht erhallen, au« dem im ver gangenen Rechnungsjahre 38270 M. zur Auszahlung ge- langten. Zu dieser Summe kommen noch 806 Leben«-, Schaden«-, Unkall- und Haftpfltchioersich»rungen seit dem Bestehen de« Verbände« im Februar 1910. SanttätSrat Dr. Mugdan au« Berlin sprach über «Die Stellung de« Arzte« in der Angestelltenoersicherung''. Dem Kongresse folgte die Hauptversammlung der .Darlehn«- und Sterbe- kaffe de« L pziger Aerzteverbande«, «. D.", die ebenfalls seit dem Februar 1910 besteht und der 1392 Mitglieder angehören. — Zur Lage der Elbeschtffahrt schreibt da« Hb-. Fr.-Vl.: Der Wafferstand der Elbe war Ende der Woche am böhmischen Oberlauf noch etwa Meter über Bolschisfigkeit, am Mittel- und Unterlauf bedeutend höher. Die Betrirblverhältnifl« sind nach Verlauf der Hochwasser welle wieder günstiger, und neuer geringer Wuchs verleiht Hoffnung auf Anhalten bi« Schluß. Die Geschäftslage de« Talg,schäft» atz Böhmen wurd« in letzter Zeit etwa« schwächer, denn di« Kohlenumschlag«,iff«rn sind knapp. Gü««r fallen dagegen »och ziemlich reichlich, Für hi« de- ttächtlichen ObsttranSport« hat «an vielfach fremden Roum chartern müssen. Van der Mittel«»« wird über einig« Ab- flaunag de« Dalgeschäst« derichttt, womit ein Frachten- rückgang verbunden war. Da« Berggischäst ab Hamburg hat leider nicht nur keine Aufbesserung, sondern noch »ine Verschlechterung zu verzeichnen. Di« Ankünfte von See lind noch immer nicht so reichlich, um den angebotenrn Raum zu beschäftigen, und so gingen die Frachten ver schiedentlich auf einen Satz herunter, der direkt unrentabel ist. — Der Bestand an höherem Justiz personal im Königreich Sachsen hat, wie der ,Dre«dn. An, " be richtet, tm letzten Vierteljahr» ein« erheblich» De-mehrung erfahren, die sich besonder« fett 1900 bemerkbar macht. Di» Zahl der «tat«mäßigen Stellen de« höheren Justiz dienst»! stieg von 545 tm Jahre 1898 auf 800 im Jahre 1909, hat also innerhalb eine« Jahrzehnt» beinahe um di« Hälfte zuaenommen. Im Jahr, 1885 gab ,« an den Amt»- und Landgerichten 4V0 höhere richterliche Beamte, darunter 04 Hilf«richt»r, deren Zahl 1909 aber 139 betrug. Da« Verhältnis der ständigen Richter und der Htiflrichter verdient weitest« Beachtung. Nach der amtlichen Statistik hat sich diese« Verhältnis mehr und mehr auf größere Verwendung der minder kostspieligen HilfSrtchter verschoben, die namentlich den Amtsgerichten zugeteilt werden. Go machten sie 1885 erst 14,8«/, aller Land- und Amtsrichter au«, tm Jahre 1895 aber schon 20.1«/,. Im Jahre 1905 bildeten sie «In volle« Viertel der oändtgen Richter, ver minderten sich aber wteder auf l87°/g tm Jahre 1909. Di« Aussichten de« jungen Jurtstenstande« sind demnach nicht gerade glänzend. Die Zahl der GerichtSasslssoren ist zwar von 313 im Jahre 1900 auf 282 im Jahre 19( 9 herabgesunken, aber von diesen wurden 69, da« ist beinahe ein Viertel, al« Referendar» beschädigt. N«mmt man au« den einzelnen Jahren von 1905 bi« 1909 da« Mittel, so erhält man einen JahreSbestand von 824 Affefloren, von denen jährlich 40 oder 12.8°/, al» Richter oder Staatsanwälte angestellt und 83 oder 25.6°/, al« Recht«anwälte zugelassen wurden. ES blieben also Über drei Fünftels für die sich keine Unterbringung fand. Die» langsame Aufrücken im Justizdienst war wohl mttbestimmend sür daS schnelle An wachsen der Rechtsanwälte, die stch innerhalb de« letzten Jahrzehnts um 64°/, vermehrten. * Gl au bitz. In der gestern abgehaltenen Gemeinde- ratSsitzung wurde Herr August Vennewitz wiederum auf «etter« 6 Jahre al« Gemetndeoorstand für den hiesigen Ort gewählt. Großenhain. Der Ein- und Ausbrecher Nagel, der vor kurzer Zeit in Hohenleipisch bei Elsterwerda im dortigen Pfarrhause bei einem Einbruchsdiebstahl den Pfarrer durch mehrere Ncvolvcrschüsse schwer verletzt und am selben Tage in Schönfeld bei Großenhain den Gendarm Horn eben- falls durch Nevolverschüsse schwere Verletzungen beibrachte, fuhr am Sonntag nach dem Nieselgute Osdorf bei Groß- lichterfelde, wo er vermutlich einen Einbruch ausführen wollte. Er wurde aber von zwei Gendarmen erkannt und verhaftet. Nagel wurde vor einigen Jahren zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, kam dann in eine Irrenanstalt, wo er vor einiger Zeit auSbrach. In letzter Zeit hielt er sich in Großlichter- fclde auf. — Die Niederlausitzer Kohleuwerke haben auf den Feldmarken Hörlitz und Naundorf bei Senftenberg um fangreiche Braunkohlenfelder angekauft und planen die Er richtung einer Kohlengrube nebst Brikettfabrik. Das neue Werk wird den Namen Viktoria III führen. DaS zu errichtende Braunkohlenwerk soll durch ein normalspuriges Anschlußgleis mit der Eisenbahnstrecke KottbuS—Großenhain verbunden werden. Meißen. Die Errichtung einer städtischen Handcls- und Gewerbeschule in Meißen wird gegenwärtig in den Kreisen der städtischen Verwaltung envogen. Meißen. In der Wohnung seiner Schwester am Neumarkt ist vorgestern abend der etwa 9 Jahre alle Knabe Jähntg dadurch schwer verunglückt, daß er stch mit heißem Wasser den Unterleib und die Beine und Arme erheblich verbrühte. Der Knabe wurde in» Krankmhau» gebrawt. CoSwi«. Die von der Gemeinde geplant« Ein führung der Katzensteuer hat in letzier Minute noch einige .Schwierigkeiten'' zu überwinden. Der Bezirksausschuß der Königlichen Amt«hauptmennschaft Meißen hat da«Ort«gefetz vorläufig so lang« abgeiehnt, bi« e» der Gemeinde gelungen tft, «in geeignete» äußere» Kennzeichen sür die versteuerten Katzen zu finden. —t— Dresden. Der Bau einer längst geplanten Elbbrücke, welche die Frledrichstadt mit der Leipziger Bor- stadt verbinden soll und in der Richtung vom alten nach dem neuen Schlachthofe liegt, nimmt greifbare Gestalt an, da die Vororbetten demnächst beginnen dürften. Außer dem nur von der Eisenbahn benutzten Elberübergange neben der Martenbrück« werden sich dann fünf Brücken tm Stadtgebiete befinden, wozu jedenfalls in nicht zu sermr Zett eine 6. in der Gegend de» Waldschtößchen» kommen wird, für di« man in der Johannstadt sich lebhaft beget- stert. Die Gemeinden der Lößnitz, welche eine feste Ver bindung mit dem linken Slbulrr schon immer ersehnten, werben wohl noch länger« Zett auf die Erfüllung ihrer Wünsche warten müssen. Dresden. Zwei Sonderzüge mit österreichischen Re servemannschaften sind Montag vom hiesigen Abstellbahnhofe an der Freibergerstraße über Bodenbach nach Wien abgclassen worden. In der Begleitung der österreichischen Reservisten, meistens Glasmacher au» hiesigen und Radeberger Fabriken, befanden sich Frauen und Kinder. Auch aus Preußen sind Sonderzüge mit österreichischen Reservisten eingetroffen, die von hier au» weiter befördert wurden. — Im Kaditzer Tännicht wurde früh der in der Westerstraße wohnhaft ge wesene, 45 Jahre aite Invalid Wünschmann erhängt aufae- stmdrn. — Da» Landgericht verurteilte den Fleischergesellen Adolf Alfred Thümmler au» Ebmath bei Oelsnitz zu zwei Jahren 6 Monaten Zuchthaus und den Kellner Oskar Friedrich Henning au» Magdeburg zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. Beide haben in der Nacht zum 27. September hier 2 Schaufenster erbrochen und daraus eine groß, Anzahl Elfenbeinbälle sowie 19 Uhren, 20 Fingerringe und noch andere Goldwaren von erheblichem Werte gestohlen. Roßwein. In der Sitzung der Stadtverordneten wurde beschlossen, bei der Sparkasse vom 1. Januar 1913 ab da» lose Kontensystem einzufahren, vom gleichen Termine ab die KonsumvcreinS-Umsatzsteucr aufzuhcben und das aus dieser bisher angesammelte Kapital von etwa 13000 Mark dem Kleingewerbe zu niedrigem Zinsfüße zur Verfügung zu stellen. Pirna. Auf dem Wege nach der H-tmat befand sich «in 18 Jahre alter Gärtner au> Wien, der vom Amt», gerlcht Olchatz steckbrieflich veriolgt wurde. Er hatte stch längere Zett in Hamburg aufgehaltrn und hatte die Wanderschaft nach der fernen Heimat auf Grund gefälschter Papiere angetrelen, bis ihn, schon nahe der Grenze, do» Verhängnis traf. Er dürfte sein Konto im Reiche erst aus- zugleich«« haben, ehe er die R'ise forlfttzen kann. Aus der oberen Sachs. Schweiz. Wie von feiten der Forstbehörde fcstgestellt, hat sich ein Raubanfall in den Schrammsteinen, den am 11. und 12. d. M. mehrere Zeitungen mittcilten resp. schilderten, gar nicht zugctragen. Zunächst gibt eS im Schrammsteingebiete keinen Paschersteig; ein solcher befindet sich an der Grenze oberhalb Schmilka, direkt auf böhmischem Gebiete. Der besagte Bayer (Tourist), der da gestochen worden sein soll, saß am Abend genannten Tages in der Schrammsteinbaude, ließ sich's gut schmecken und jodelte später herzhaft mit. Bautzen. Tie WahlfähigkeitSprüsuugen am Land ständischen Seminar hier fanden in der Zeit vom 18. bi» 23. November statt. Von den 26 Lehrern, die sich recht zeitig gemeldet hatten, standen 23 im dritten und 3 im zweiten VorberettungSjahr. Auf Grund der eingereichten schriftlichen Arbeiten und de« Verlaufs der mündlichen Prüfungen erhielten drei Kandidaten die wissenschaftliche Hauptzensur Id, sechs 2a zehn 2, sechs 2b und einer 3a. Gleina bei Guttau. Gin LoS der Völkerschlacht- denkmal-Lotierie ließen sich zwei hiesige Einwohner schicken; sie erhielten die Losnummer 178 207. Darauf tft nun ein Gewinn von 5 M. und die Prämie von 75 000 M. ge fallen. Die glücklichen Gewinner sind ein Brennmeister und ein Zimmermann. Beide leben in verhältnismäßig ärmlichen Verhältnissen haben starke Familien und können mithin dr ° Geld gut p-branchen. Glauchau. Da die bei der Firma A. Fiernkrantz L Ehret ausständigen Arbeiter die Beschäftigung nicht wieder ausgenommen haben, trat gestern abend "der Beschluß der Konvention sächsisch-thüringischer Färbereien, wonach rinn sämtliche Betriebe der ihr angehörcndcn Firmen zu schließen sind, in Kraft. In Frage kommen Färbereibetriebe in Greiz, Gera, Mylau, Reichenbach, Werda, Meerane und Glauchau, die insgesamt etwa 9000 Arbeiter beschäftigen. Schönefeld. Am einem Neubau an der Pcchncr- straße hatte ein 33 jähriger italienischer Zcmentarbeitcr einen Balkon ausgebaut, der später noch einen Sprung zeigte. Der Mann besserte den Schaden aus und trat dann wahr scheinlich zu früh auf den Balkon. Plötzlich stürzte dieser und mit ihm .der Mann in die Tiefe. Er erlitt schwere Verletzungen und wurde noch lebend in das Leipziger Kranken haus gebracht. Plauen i. D. Der Wirt eine» Restaurants mußte dieser Tage die unangenehme Entdeckung machen, daß ein sorg lich ausbewahrter Schatz in Höhe von 1180 Mark ver schwunden war. Darob natürlich erst große Bestürzung, dann aber kam da« Bestreben, den Dieb ausfindig zu machen. Und schneller als gehasst, kam Licht in da« Dunkel: der Lansbursche de» Wirtes, ein 12^/,jähriger Bengel, hatte das Versteck de» Geldes auSgekundschaftet und den gesamten Betrog mit in die elterliche Wohnung genommen. Dort versteckte er den Schatz in einer Matratze, wo er noch unoersehrt vorgefunden wurde, so daß der Be stohlen, irgendwelchen Schaden nicht erlitten hat. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Fürsorgezöglings Wilhelm Sobantka, der wegen Mordes, begangen in der Nacht zum 1. Juli v. I. an seiner eigenen Mutter in Bätz, vom Schwurgericht Oels zum Tode verurteilt worden war. Ebenfalls verworfen wurde die Revision des vom Schwurgericht Mcseritz zum Tode verurteilten Malergehilfen Joseph Dewald, der am 15. August v. I. die Dienstmagd Lucia Skaradek in Goitcke ermordet hatte. — In der Stadt Leipzig entwickelt sich eine rege Fürsorge für die geistig und körperlich Schwachen. Die Stadtgemeinde selbst geht hierbei mit gutem Beispiel voran. Ganz besondere Sorgfalt nndmct sie den schwachbefähigten Kindern durch die Hilfsschule, die sich aus kleinen Anfängen zu einer besonderen Schule herausgebildet hat. Im neuen HauShaltplan 1913 sind an Ausgaben hierfür 236974 Mark eingestellt, denen nur eine Einnahme an Schulgeld in Höhe von 2735 Mark und Ctaatsbeihilfen von etwa 20000 Mark gegenüber stehen. Hierbei sind die Zinsen für das neue, gut aus- gestatteto Gebäude nicht mitgerechnet. Für die Haupt schule kommen 495 Schüler in Betracht, während für die 17 Hilssklasscn in Leipzig-Lindenau, Leipzig-Plagwitz und Leipzig-Gohlis 290 Schüler eingestellt sind. Tie Kinder der Hilfsschule werden an fünf Nachmittagen in der Schule beschäftigt, weil man in der Handbetütigung ein vortreffliches Mittel zur Weckung urck> Hebung der Geistes kräfte und zur Heranbildung der Schüler zu brauchbaren Menschen erblickt. Für Beköstigung der Kinder sind 5000 Mark eingestellt; für Ankauf von Fahrkarten 3500 Mark, sür den Kinderhort der Hilfsschule 1500 Mark, für Urbcr- stunden der Lehrer sind allein 19900 Mark vorgesehen. Die Aufwendungen sür die Hilfsschule sind im Verhält nis zu der Cchülcrzahl ziemlich hohe. Erschwert wird hier die Lehrerarbeit besonders noch durch den schwäch lichen und Lurch mancherlei Gebrechen beeinträchtigten KSrperzustand der meistem Kinder. So waren nur fünj