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Buchstaben dir Vekenntnlsformel durch lebendige Et»- führ«»» in da« Leden und dl« Sehr« Lhelflt an der Hemd der Hetllgen Schrift erteilt werde». Berlchterstatler Ebg. Sryfert bezech»,t dich«« Absatz al» »inen der wichtigsten im gangen Gesetz. In di« Kämpfe der Gegmwert, in di, göhrende Leit kommen wir mit unserer Forderung einer Reform de« Religion»unterricht«. Wir können den Religion«unterricht weder der rechtsstehenden orthodox« »och der liberalen Richt««, überlass«. Wir müsse» ein« Bestimmung treffen, durch die beide Teil« nicht oerletzt werden und ein« solch« Bestimmung ist di« vor- liegende. Gen meisten Anstoß hat man an den Wort« gmomme«, daß der Religionsunterricht nicht an d« Buchstaben der Bekeuutnissarmel gebunden sein soll. Der Lehrer mutz da« Recht hab«, sich in di« Kirch, nach seiner «tgeuen Uebergeugung «inzustell«. S« soll aber weder der orthodoxe noch der liberal« Lehrer das Recht hab«, di« Kinder auf seine Auffassung des Bekenntnisse« festzulegen. Redner bittet schlirtzitch um Annahme de« Absätze« 3. Abg. Schau» (Kons.), Mitberichterstatter, meint, dieser Absatz hätte sein« Platz im Lehrplan »u find«. Schon au» diesem Grund« lehnten seine Freunde ihn ab, aber auch aus materiellen Gründ«; denn mit der Annahme dieses Absatz» Würde der Religion nicht die ihr nötig, Stoßkraft vwlfthen, sondern man winde ihr d« Dege« aus der Hand. Redner gibt gern zu, daß wir in der Religion zurückgegaagen seien, aber da» sei nicht rin« Schuld der Kirche, sondern der Einfluß von Kräften, die außerhalb der Kirch« wirkten. Er bittet den Absatz 3 ab- zusrtzen und di« Festsetzung dessen, was im Religion«- uuterrtcht gelehrt werden solle, der Au»sührungsordnung und dem Lehrplan zu überlasten. Abg. Lang« (Sog.) erklärt, daß sein« Parteifreund« für den Absatz 3 gestimmt hätten, aber nur au« dem Grunde, damit er im Plenum zur Beratung kommen könne. Abg. Hettuer (Natl.) bemerkt, daß seine Freunde die vorliegend« Bestimmung al« die wichtigste des ganzen Gesetze« ansehen. Seine Partei sei sich bewußt, bereit« sehr «eit entgegen- gekommen zu sein. Witter zu gehen, sei ihr nicht möglich. Abg. Opitz (Kons.) weist ebenfall« darauf hin, daß man e« nicht dem Ermess« der Lehrer überlasten dürfe, den Re ligionsunterricht in der von der Mehrheit beantragten Form zu erteilen; da« würde zu Unzuträglichkeiten für die Lehrer schaft selbst sühren. Durch die Bestimmungen des Absatzes mach« mau jede geistlich« Schulaufsicht illusorisch. Wem da« Wohl unserer evangelischen Kirche am Herzen liege, der dürfe diesem Absatz nicht zustimmen. Die Synode würde übrigen« auch ihr« Zustimmung versagen. Schon deshalb empfehle sich seine Ablehnung. Abg. Koch (Fortschr.) meint, die Pädagog« seien sich darüber einig, daß rin dogmenfreier Unterricht nicht nur zulässig, sondern sogar notwendig sei. Zwischen Golt und Mensch« habe sich kein Priesterstand einzudräng«, der eine Auslegung der Bibel für sich allein beanspruche. Warum wolle man dem Lehrer das Recht verweigern, die Bibel selbst auszulrgen, «in Recht, da« jeder evangelische Christ besitzt. Redner empfiehlt die Annahme de« Absätze«. Hierauf wird die Weiterberatung auf Mittwoch vor mittag V, H Uhr vertagt. Deutscher Reichstag. ..70. Sitzung, Dienstag, de« 26. November. ^Vizepräsident Dr. Paasche eröffnet die Sitzung ' um SA Uhr und heißt die Abgeordneten nach dc: langen Sommer pause willkommen. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die kommende Tagung ebenso erfolgreich sein möge, wie die ver gangene. Er macht davon Mitteilung, daß morgen die Wahl des Präsidenten stattsindcn soll. Dar HauS ehrt das Andenken der in der Sommerpause verstorbenen Mitglieder durch Erheben von den Plätzen. Dann wird in die Tagesordnung eingetrrten. Pettti»««. Line Petition wünscht eine reich »gesetzliche Retze- lnng des JrrenhauSwesen». Insbesondere soll die Einschließung einer Person in ein Irrenhaus oder ähnliche Institute nur krait richterlicher Ermächtigung möglich sein. Die Kommission beantragt Ueberweisung al« Material. Abg. Dr. Gerl ach (Z.) scheint ebenfalls sür eine Reform z» sprechen, bleibt aber bei der großen Unruhe im Hause un verständlich. Abg. Dombek (Pole): Die gegenwärtigen Zustände sind unhaltbar. Eine rcichSgesctzliche Regelung ist dringend not wendig. Abg. Dr. Struve (Bp.): Das Jrrenwesen ist in keinem anderen Lande so gut organisiert, wie in Deutschland. Trotz dem ist eine reichsgesetzliche Regelung erwünscht. Slbg. Bas ferm au n (nl.): Auch wir erkenne» die Not wendigkeit einer rcichsgcsctzlichen Regelung an. Die Kommission hat die Petition einstimmig als Material überwiesen. Wir bitten den Reichstag, dem Antrag einmütig zuzustimmen. Darauf wird der Kommissionsantrag einstimmig an genommen. Eine Petition fordert eine gesetzliche Regelung der Sonn tags- und Nachtruhe im BinnenschiffahrtSge- werbe. Tie Kommission beantragt Ueberweisung al« Material. DaS Zentrum und die Sozialdemokraten fordern Uebergang zur Tagesordnung. Abg. Schumann (Soz.): ES liegt kein Anlaß zu einer gesetzlichen Regelung vor. Die bestehenden Mißstände werden nur beseitigt werden, wenn die Arbeitnehmer sich organisieren. Abg. Dr. Dahlem (Z.): Ein Gesetzentwurf über die Sonn- tagS« und Nachtruhe der Binnenschiffer steht in Aussicht. Die Petition ist also überflüssig. Hoffentlich werden die Sonn- und Feiertage zu Ruhetagen gemacht; in Notfällen, bei Hochwasser gefahr usw., könnten Ausnahmen eintreten. Abg. Basser man» (nl.): Die Anklagen gegen den Zen- tralverem sür Binnenschiffahrt sind unbegründet. Er hat hervor ragende Verdienste um die Entwicklung deS LerkchrS auf den deutschen Strömen. Bei einer gesetzlichen Regelung muß aus die Eigenart des SchifsahrtSbetriebeS Rücksicht genommen wer den, damit nicht Scherereien und lästige Beunruhigungen Vor kommen. Abg. Burkhart (Wirtsch. Vgg.) spricht ebenfalls sür Uebergang zur Tagesordnung. Abg. Gothein (Bp.): Allzuviel Reglementierung ist vom Uesel. Die Bestimmungen, die für den Rhein angebracht sind, lasse« sich nicht auf den östlichen Wasserstraßen durchführen. Abg. Frhr. v. Gamp (Rp.) tritt dieser Ansicht bei. Abg. Molke nb nhr (Soz.): Die Machtmittel der Lrga- nisation müssen cingreifcn. Der Schisser ist nicht so organisiert, daß er einen Winterschlaf hält, um dann im Sommer den täg lichen Schlaf entbehren zu können. (Heiterkeit.) «chch-zur Tttae-ordmm, Uergegange». «>w Bett«« veelanet eine Ae»b«ö»a der «chtimmnnaen der Zwilprozeßvrdnnna Wer de« vskenbarungseid. Die Beßtzmmuae» «Wen den Schuldner sollen verschärft werde«. Nsg. Dr. Pell (Z.): Gegen böswillige Schuldner kann nicht streng gemra vorgqgangen werden. Notwendig ist eine Sta- tifttk Über da« Offtnbwcvngteidverfahren. Mißstände liege» vor. De« GUtudtger ist nicht bamtt gedient, wem» der Schuldner destroft wird, wem, er selbst aber nicht zu sei«» Geld« komm», «ine Beschleunigung des Verfahren« ist erforderlich. Die Petition wird durch Ueberweisung zur Kenntnis erledigt. «ach s lSSS der «etchSverstcherungSordnnng kann zur Ab- Wendung drohender Invalidität eine« Versichert« oder einer Witwe «i« Heilverfahren etnaeleitet werde», »ei In valide« ist das nicht «mässig. Eine Petition will diese Möglich keit auch auf die Hnvattven auSdehnen. Abg. Hoch (Soz) beantragt Ueberweisung zur Berücksichti gung, während die Kommission di: Petition al» Material überweise» will. Der KommissiouSantrag wird angenommen. Eine Petition, die die Beseitigung der Zucker steuer bet der Verarbeitung von Früchten in gewerblichen Etablissements fordert, und die von den Abgg. Brey (Soz.), Mumm (S. vgg.) und Marquardt (nl.) empsohlcn wird, wird zur Berücksichtigung überwiesen Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Eingegangen ist noch eine Interpellation «blaß (Bp.) über die Beeinträchti gung der Koalitionsfreiheit der Muttärarbeiter. Mittwoch 1 Uhr: Wahl de» Präsidenten und sämt lich« Interpellationen über die auswärtige Laoe und die LebenS- mittelteueruna. . - Schluß S>/, Uhr. Tschataldscha. Der meistgenannte OrtSname dürste gegenwärtig der von Tschataldscha sein, wo sich, vor den Toren Von Kon stantinopel, die türkische und die bulgarische Armee gegenüber stehen. Bon dem Umstand, ob sich die Türken vor Tschataldscha zu halten vermögen, hängt voraus sichtlich die Weiterexistenz des ottomanischen Kaiser- reiches in Europa ab, und dem ist eS zuzuschreiben, daß die Türkei mit der Aufbietung aller ihrer Kräfte diesen Ort, resp. die dortigen Befestigungen, zu halten bestrebt ist. Die Wichtigkeit der Befestigungen von Tschataldscha wurde bereits im Krimkrieg erkannt und zwar von einer Mission englischer Genieoffiziere. Da damals Kon- stantinopel nicht stark genug befestigt war, kamen die gegen Rußland verbündeten Machte Frankreich, England und die Türkei, dahin überein, den Krieg in Feindes- land hineinzutragen, trotzdem eine feindliche Armee be reits an der Donau stand. Für den Krieg von 1877 wurde Konstantinopel von der Landseite rasch befestigt, d. h. die Befestigungen wurden rasch verstärkt, und cs waren eben diejenigen von Tschataldscha. Die Arbeiten wurden von dem deutschen General Blum Pascha ge leitet, der früher deutscher Pionierofsizier, dann aber in türkische Dienste getreten war. In der kurzen Spanne Zeit, die Liesen Arbeiten Vorbehalten war, vermochte man nicht, Dauerhaftes zu schaffen, und die Arbeiten würden nach dem Krieg wie der ausgenommen. Diesmal standen sie unter der Lei tung deS Engländers Balentin Baker Pascha, der vorher Oberst beim zehnt« Prince of Wales-Husarenregimcnt war. Er stand bereits znr Zeit des russisch-türkischen Krieges in türkisch« Diensten, und ruhte nicht eher, als bis sich die Türkei entschlossen hatte, die Land befestigungen von Konstantinopel in wirklich genügender Weise auszuDestnlt«. Er war es, der den doppelt«» und dreifach« F«stm,gsring ans der Landfette nm Kon- swntinopel kegle. Die Stadt Tschataldscha leitet ihren Nam« von ihrer topographischen Lage her. „tschadal" hetßt GM«,- und in der Tat sehen die AuSläusejr de» Gebirges, da» sich vom Schwarzen nach dem Marmarameer wie die Zinken einer Riesengabel aus. Die Wtchn-kett der Lage ist aber nicht «Nein durch die topographische Lage bedingt. Die Gabel ist nur das Zentrum der Stel lungen. Die Länge deS Gebirgsrückens zwischen den beiden Meeren betrügt 45 Kilometer. Für d« kirrkkn Flügel der Türken spielt oer Tschekmäfcho-See beim Marmarameer eine große Stolle. Der rechte FkügS der Türken erhält eine wirksame Deckung durch den Derens- See am Schwarzen Meer. Demnach beträgt die dem Feinde zur Entwicklung seiner Kräfte zur Verfügung stehende Breite nur ungefähr 22 Kilometer. Auf dieser Strecke sind die Forts verteilt, die auch beide G«m beherrschen, und die den Türken Wohl allein maßgebende Unterstützung gewähren. Der General Baker Pascha hatte zwei Jahre lang die Arbeiten der Befestigung« der Stadt Konstantinopel persönlich überwacht, und auch alle Pläne und Zeich nungen zu denselben rühr« von seiner Hand her. Er hatte für jedes einzelne Fort den Platz genau bestiount. Auf der ganz«, 45 Kilometer breiten Strecke soll sich kein einziger toter Punkt befinden, d. h. ein solch« Punkt, der nicht von den Kanon« der Fort» bestrichen werden könnte. Hier aber nun haben die türkischen Militärs sehr grobe Fehler begangen, als der gegen wärtige Krieg ausbrach. Sie schleppten au- viel« Forts die Kanonen hinweg, um diese für Adrianopel zu ge brauchen, dessen Wichtigkeit bei weitem hinter dcrjeni- gen von Konstantinopel zurücksteht. Die fehlende Be stückung wurde aber rasch ersetzt, und die Ansicht aller militärischen Autoritäten geht dahin, daß, wenn die Moral und der Mut der türkischen Truppen das viel geprüfte Vaterland nicht im Stich lassen, die Befefli- gungen von Tschataldscha einfach uneinnehmbar sind. Einige der türkischen Offiziere, die neben Baker Pascha an dem Ausbau der Befestigungen damals beteiligt waren, befinden sich gegemvartig neben dem türkischen Lberkommandierenden Nazim Pascha im Hauptquartier. Sport. Radsport. 3. Dresdner Sechstagerennen. All« Leitung hat nunmehr die offizielle Starterliste herauSgezebm, nach welcher erstmalig in Dresden aus eine internationale Be setzung der Hauptwert gelegt worden ist. Dieselbe lautet: Amerika: Lawson—Wilky. — England: Hall—Hallsteadt.— Frankreich: L6on und Paul Diedier. — Oesterreich: Ku- dela—Nowack. — Italien: Gebrüder Tarapezzi. — Deutsch land: Saidow—Lorenz. Stabe—Pawke. Techmer—Lade- wald. Hübner—Großmann. Rudel—Rosellen. Röthia— Süßmilch. ). MM lioob ui» «io 8takk so sskr vov äussrer vorusu- vslt bovorrugt, vio fstrt äsr,.8«uut" iu «ätsu ssiusa yualitätsu uuä Lords». cxi. ^Volvst" virkt üumsr älslust uoä »lsgoot uuä ist. M»ou auod daun Lioäout stvL» teurer, äook sskr prottisod, So »r iu bssssreu tzuoliNitsu Lot vou uubsgrsortor Loitdordoit ist. Ls gibt vodl lcomu eivsu »oäseea Ktokk als ä«ä 8»int, ck«r so «akruaiodsluu äurok s«iv» dsrrliod«, ge- »iitti-ts Larbeosodöudeit uuä ä«r tret» ooiuor 8odtioktd«t uoi«» Lrauau so relreuä Lloiäotl — tdlstor 8.—, 4L0, d.—Ä.«to. 8peol»lb«»«t«r»»r »tevt r«r» ruvleuote». vröwte, 8per1al-6«edLtt lftel SoßaeUee Vresävu, KItt»«tt 8. - — G>>IIr»üü», — empfiehlt dllltgst — 8. z. Wer.