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I» -lad»»« Nevlrr auch Steinkoßl« fördert. während sächfisch« Steinkohle nameutNch au» dem Zwickauer Krater nach Kordweftböhmm «iugefühtt wird, führt Böhmen einen Lett seiaer Gtetnkehl« nach Bayern und LHÜrtagen au». M« soeben die Betriebseinnahmen der vuschttehrader Eisenbahn »«i-«n, hat der böhmisch« Vrauukohlenverkrhr de» laufenden Jahr«» unter der Hochwasserlataftroph« zu Beginn de» Jahre» ISO- start gelitten, da dies« einen Vrodutttonlaugfay von etwa 50060 wagen verschuldet hat. * vobersen. Montag, den 18. Oktober, abend» AS Uhr findet tm Gasthof zum Admiral ein« öffentliche Wähleroersammlung statt, in welcher der Kandidat der liberalen Pareten de» Kreise», Herr kecht»anwalt Fischer in Klesa über di« kommende Landtagswahl sprechen wird. Großenhain. Al» Nachfolger für den am 1. De zember d». IS in den wohlverdienten Ruhestand treten den Borstand des Königlichen Amtsgericht», Herrn Ge heimen Justizrat Scheuffler, ist Herr Oberamtsrichter Oberjustizrat Dr. Moritz Julius Emil Böhme in Anna- berg ernannt worden. , Sörnewitz. Die 64 Jahre alte verw. Frau Engel Wollte im Schuppen ein hochliegendeS Reisigbündel her unterholen und trat zu diesem Zwecke auf eine Kiste. Hierbei rutschte sie ab und schlug derart mit dem Hinter kopse auf de» Boden auf, daß sie sich eine schwere Ver letzung zuzog und sofort ärztliche Hilfe in Anspruch neh men mußte. Moritzburg. Zu der furchtbaren Bluttat, die sich, Wie wir bereits gestern berichtet haben, vorgestern abend in der nahe am Schlosse gelegenen Billa des Prof. Kotter zugetcagen HÄ, wird noch gemeldet: Bei Herrn IPros. Kotter ist seit längerer Zeit die 18 Jahre alte Tochter des Lchloßdieners Schröder, Martha Schröder, als Hausmädchen bedienstet, die sich allgemeiner Ach tung erfreute. Dem Mädchen stellt« schon seit mehreren Monaten der ebenfalls bei Prof. KVtter angestcllte Ge- sltigelwärter Jacob, «'m 56 Fahre alter, fast gebrech licher Mann, mit Liebesanträgen beharrlich nach, wurde aber von dem jungen Mädchen immer energisch nbge- wiesen. Jacob sollte deshalb seine Stellung bei Prof. Klotter aufgcben. Vorgestern abend gegen 10 Uhr hat sich nun Jacob in das Zimmer, in dem sich die Schröder aufzuhalten pflegte, eingeschlichen und diese wahrschein lich wiederum belästigt. Bald darauf hat er das ahnungs lose Mädchen, während sie Zeitungen las, von hinten überfallen, mit einem 'Beilhieb betäubt und ihr dann mit einem Messer die Kehle durchschnitten. Das be dauernswerte Mädchen war sofort tot. Darauf schnitt sich Jacob die Pulsadern auf und brachte sich eine tiefe Stichwunde am Hilfe bei. Bon dem ganzen Vorgang hat die Familie des Prof. Kotter nichts wahrgenommen, da deren Schlafzimmer etwas abseits von dem Orte der Tat liegen. Erst am Morgen wurde man durch das Röcheln deS Mörders duf die grausige Tat aufmerksam. Jacob verstarb kurze Zeit nach der Auffindung an Ver blutung. 88 Dresden. In Somsdorf oet Tharandt erfolgte am Donnerstag die feierliche Bestattung de» durch Mörder. Hand gefallenen Fleischerlehrlings Alfred Willy Höch. Die Feier gestaltete sich außerordentlich ergreifend; da» tragische Geschick deS jungen ManneS hat auf die gesamte Bevölke rung einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen und von nah und fern waren die Leidtragenden zusammengekommen, um dem Toten die letzte Ehr« zu erweisen und den Schmerz der unglücklichen Eltern lindern zu helfen. Au einem Leichenwagen der Gemeinde Somsdorf war die Leiche vom Landgericht in Dresden nach dem HeimatSorte des Ermordeten überführt worden. Als das Elternhaus in Sicht kam, schloß die ganze Einwohnerschaft de« Dorfe« sich den Leidtragenden an. — In der Mordsache selbst ist noch immer keine Aufklärung erfolgt. Der Dienstknecht Wilke und der Fleischergeselle Hentschel befinden sich beide noch in Haft. Der letztere wurde gestern in einer Droschke zur Mordstell« gebracht, wo in Anwesenheit des die Unter- suchung führenden Staatsanwalts Dr. Kurth nochmals eine eingehende Inaugenscheinnahme der Mordstelle erfolgte. Wiederum wurden Polizeihunde losgelassen, doch abermals mit rtegativem Erfolge. Unter der Einwohnerschaft herrscht infolgedessen immer noch eine begreifliche Aufregung. Dresden. Mit der Uebernahm« der Dalonsteuer auf die Stadtkasse beschäftigte sich vorgestern abend das Stadtveroronetenkollegium. Tie Mehrheit erklärte sich damit einverstanden, daß die Kosten des Reichsstempels für die Ausgabe von Zinsscheinbogen der Dresdner Stadt anleihen aus die Stadtkasse übernommen werden. Plauen k V Gestern mittag 1 Uhr brach in ker 1733 erbauten Kirch« in WiederSberg Feuer au», und I war im Kirchturm, welcher «»»brannte und einstürzte. ' :a» Schiff konnte gerettet werden, doch ist durch die Wassermasten Schaden angerichtet worden. Um 11 Uhr wurde da» letzt« Mal ltt der Kirche geläutet. Tie Ur- ache de» Brande» ist noch unbekannt. Ta» nahe Ritter gut war geräumt und die Tiere au» ihren Ställen gc- bracht worden. Ten aus der Umgegend herbeigeeilten Feuerwehren ist es jetzt gelungen, da» Feuer einzu dämmen. 88 vjeipzig. Li« soeben veröffentlichten Zahlen über die SuSfuhr au» dem KonsulatSbezirke Leipzig nach den vereinigten Staaten zeigen, daß auch tm abgelaufenen dritten Vierteljahre von 1S0S «ine beträchtliche Steigerung der Au»fuhr gegenüber den Vorjahren eingetreten ist. In dem genannten Zeitraum« belief sich diese» Jahr die Aul fuhr auf 10,4 Mill. M. gegen 9,3 Mill. M. tm Vorjahre und 7,3 Mtll. M. tm dritten Quartal 1907. Leipzig. Auf der am Sonntag stattgefunbenen Ver- treterversammlung der sächsischen Esperantisten-Bereiue hielt Reakschuldirektor Professor Dr. Rohrbach eine Rede über die Bedeutung des Esperanto, in der er ausführte, daß eS ein Fiuch sei, der auf der Menschheit ruhe, daß das, was alle Menschen gemeinsam haben, die Sprache, sie zugleich trenne und zur Schranke werde, sobald sie den eigenen Volkskreis verlassen. Aber der Mensch ver stehe vermöge seiner hohen Intelligenz jede Schranke zu übersteigen. Der beste Beweis dafür sei die Luft schiffahrt. Tausende von Jahren klebten die Menschen am Erdboden fest, und jetzt ist eS ihnen doch gelungen, die Luft zu erobern. Auch die Weltsprache sei geschaffen, deu ganzen Erdkreis zu erobern. W sei das keine Uto pie mehr, seitdem die fünf internationalen Kongresse der Esperantisten bewiesen haben, daß eS möglich sei, sich vollkommen miteinander zu verständigen, daß die Sprache al,o verwendbar sei. — Auf der Ausstellung waren in Esperanto gedruckte Geschäftskataloge deutscher Firmen sowie eine große Literatur, auch eine Anzahl ausländischer und überseeischer Efpcrautozeitungen zu sehen. Tie Tagung dürfte den Esperantisten eine größere Anzahl neuer Anhänger gewonnen haben. Ter säch sische Verband, der vor Wenigen Jahren mit 11 Gruppen begründet wurde, zählt heute, wie Rcgierungsassessor Tr. Schramm mitteilte, 86 Gruppen mit über 3000 Mit gliedern. Leipzig. Der „Lokalverbänd der vereinigten Gast wirtsvereine" und der „Verband der, Freien Gast- und Schankwirte" hielten im Etablissement „Atbcrtgartcn" eine große Gastwirteversammlung ab, in der Stellung zu dem Vorschläge des Drauereivereins genommen wurde, der den Gastwirten nicht, wie fälschlich verbreitet worden war, eine Preisermäßigung von 50 Pfg., sondern einen Skonto von 50 Psg. auf den Hektoliter bewilligen will, wenn die Bezahlung sofort oder innerhalb 14 Tagen erfolgt. Die Versammlung, die von etwa 1000 Gastwirten besucht war, hielt das Anerbieten des Brauereivereins für unannehm bar. Sie erklärte sich für eine Fortsetzung des Bierkriegcs und nahm eine Resolution an, in der an Stelle oes Skontos eine zahlenmäßige, bestimmte Preisherabminde- rung gefordert wird. Die Versammlung beauftragte das eingesetzte Aktionskomitee, weitere Verhandlungen mit dem Brauereiverein anzuknüpfen. — Ein 45jähriger Kauf mann hat bei einer hiesigen Firma, bei der er eine Vertrauensstellung bekleidete, im Laufe der letzten Jahre nach und nach 20000 Mark unterschlagen. Er wurde in Hast genommen. — Tie Verhandlung gegen den Ar beiter Hermann Paul Pelz aus Steinpleis, der beschuldigt wird, die Modistin Maria Conrad auf der Flur von Großsteinberg beraubt und an ihr ein Sittlichkeitsver brechen begangen zu haben, war vor dem Schwurgericht auf deu 20. Oktober angesetzt worden. Der Termin ist jetzt in Rücksicht auf die am 21. Oktober stattftüdenoe Landtagswahl auf Freitag, den 22. Oktober verlegt wor- den. Für die Verhandlung ist eine Dauer von sechs Tagen in Aussicht genommen. Pelz steht nicht unter der Anklage des Mordes, sondern „nur" des schweren Raubes und deS Sittlichkeitsverbrechens. Kleine Notizen. Lausigk. Anfang dieser Woche verschied nach kurzem Krankenlager hier ein etwa dreißig Jahre alter Hutmacher unter Bergiftungserschei- nungen. Infolgedessen wurde die Beerdigung der Leiche behördlicherseits beanstandet. Zu gleicher Zeit mit ihm erkrankten noch drei andere Männer, darunter einer sehr schwer, welche sich in ärztlicher Behandlung befinden. Tie Vergiftungen sollen vor« verdorbenem Schinken herrühren. Ter Inhalt ergoß sich aus da» Kind' und auf die hinzu- geeilte Mutter, sodaß sie beide sehr verbrüht wurden. Elsterwerda. Tie neue Tabaksteuer macht sich' auch hier auf das unangenehmste bemerkbar. T«r Kon- sum an Zigarren hat infolge des Ankaufs vor der Steuer bedeutend nachgelassen, sodaß unsere Zigarrenfabrtkanten jetzt große Mengen an Vorrat zu liegen haben. ES wird wohl eine verminderte Arbeitszeit eintreten müssen. Altenburg. Beim Spielen im Garten einer Gast- wirtschaft im benachbarten Rasephas stürzte ein vier jähriger Knabe in eine Mortgrube und fand darin seinen Tod. Ten von Spielgefährten des verunglückten KindeS herbeigehoiten Erwachsenen gelang es leider nicht, den Kleinen, der noch schwache Lebenszeichen von sich gab, zu retten. Letschen. Tin Abenteuer des Dresdner Opern sängers Karl Burrian erregt hier großes Aufsehen. Burrian ttaf vorgestern nacht hier ein. Am Bahnhof erwartete ihn eine sehr hübsche, ungefähr 19 Jahre alte, elegant gekleidete Dame, die ihn sehr herzlich be grüßte. In demselben Augenblick sprang aus dem Neben- kupee des Schnellzugs ein Herr auf den Perron, der sich als der Gatte der Dame, als ein Dresdner Materialien händler, auZwies, der Burrian insgeheim von Dresden aus gefolgt war, und seine Frau für sich reklamierte. Diese wehrte sich jedoch, ihrem Gatten zu folgen und Burrian fuhr mit ihr in einer Droschke rasch davon. Ter Gatte verfolgte das Paar mit einem Polizisten, ohne cs icdoch einholen zu können. Wohin sich Burrian gewandt hat, ist unbekannt. Aus aller Welt. Hattingen a. d. Ruhr: Auf einem Hochofen der Henrichshütte schlug ein Förderkorb um, wodurch, ein Obermeister einen Schädelbruch erlitt, der sofort den Tod herbeisührte. Ein Schlosser erlitt einen Beinbruch und eine leichte Kopfverletzung: erwürbe in das Krankenhaus gebracht. Königshütte: In einem hiesigen Hotel hat sich der dreißig Jchreplte Apotheker Tr. Hans Schmidt aus Blankenburg, der im benachbarten Orte Chorosw eine Apotheke besaß, erschossen. Er war mit einer reichen MajorStochter in Wiesbaden verlobt. Tie Dame hatte vor kurzem die Verlobung auf Wunsch ihrer Eltern aufge hoben, was sich Dr. Schmid, der sich in pekuniär be- drängter Lage befand, so zu Herzen nahm, daß er Selbst mord verübte. — Alexandria: In Mansurnah ist vor gestern die Kuppel einer Moschee eingestürzt. Acht Ein geborene wurden getötet, dreizehn verwundet. — Mem phis: Tas westliche Tennessee ist vorgestern durch einen Tornado heimgesucht worden, bei dem verschiedene Per sonen umkamen; viele Personen wurden verletzt und meh rere Orljchaften zerstört. — Hamburg: Die Monaer Polizei verhaftete im Varietee „Flora" die beiden imcr- nationalen Juwelendiebe, die Brüder Rohde, die beide am Stuttgarter Juwelendicbstahl beteiligt waren. Auf Requisition der Altonaer Polizeibehörde wurden auch in Kopenhagen zwei weitere Komplizen festgenommen. — Dronthcim: Jin Nordfjord an der westlichen Küste Norwegen? zerschellte der schwedische Dampfer „Annie" zwischen den Klippen. Im gleichen Fjord sank der nor- wegische Dampfer „Sterk", von dessen Besatzung sieben Mann ertrunken sind. Auch der norwegische Dampfer „Cederic" wurde bei Stavanger schiffbrüchig. Er verlor fünf Mann. — Paris: Eine ungewöhnliche Demonstra tion veranstalteten vorgestern abend zweitausend Pariser Taxameterautomobile vor der Wohnung des Präsidenten Hamelin, des Vorsitzenden am Gericht für Uebertretungen der VerkehrSvorschrifter. Die zweitausend Wagen fuhren im schnellsten Tempo von der Place de la Republique zum Trocadeco, ordneten sich zu vieren und fuhren lang sam bei Hamelin vorbei. Tie Huppen heulten, die Chauffeure schrien: „Conspuez Hämelin!" Tie Polizei schritt ein und nahm zahlreiche Verhaftungen vor, die aber nicht aufrechterhalten wurden. Vermischtes. * Verhaftung von zwei Erpressern. Ter Besitzer deS „Bitterfelder Tageblatts" erhielt am 12. Ok tober früh einen anonymen Brief, in dem die Aufforde rung enthalten war, er solle im Laufe des 13. hinter einem näher bezeichneten Pctroleumkeller 200 Mark in Gold nicderlegen. In dem Brief war angedroht, daß die Schreiber den Sohn des Verlegers der Polizei als den Lichtenstein.Callnberg. Wie die Großstadt luft hin und wider nach kleinen Städten hinweht, davon konnte man in diesen Tagen in Lichtenstein erzählen. Lebte doch hier seit hem 2. Oktober still und unerkannt bei einer Familie G. einträchtig und mit frommem Beten die berühmte Bühnenkünstlerin Hedwig Mangel geb. Simon, verehelichte Stawernack, die bekanntlich vor kur zen» ihre Stellung am Deutschen Theater zu Berlin ver ließ, mit ihrem Dienstmädchen und einem Manne namens Heß. Heß soll daran schuld sein, daß die bekannte Charak terdarstellerin ihren Gatten in Berlin verließ und mit Heß dpi Exkursion nach Lichtenstein unternahm. Er wird als Heiratsschwindler Und Betrüger gesucht, daher erschien vorgestern ein Kriminalbeamter aus Berlin, der von dem Vater der Künstlerin, die durch Korrespondenz ihren Aufenthaltsort verraten hatte, beauftragt worden war, dem Stttlcben ein Ende zu bereiten. Heß wurde auf Ver anlassung deS Beamten von der hiesigen Polizei ver haftet und nach der Reichshauptstadt transportiert. Tie Mangel ist ebenfalls nach Berlin zurückgekehrt, Ivo sie Wahrscheinlich einige Zeit in einer Nervenheilanstalt unter gebracht werden wird. Wie verlautet, soll der 24 jährige Heß «in in Erfurt geborener ehemaliger Photograph sein, der sich hier als Offizier der Heilsarmee ausgegebe» und «inen besonderen Einfluß auf die Mangel ausgeübt hatte. — Langenhesscn. Eine Frau hatte hier einen mit heißen Pflaumen gefüllten .Topf auf den Fußboden vor den Ofen der Wohnstube gestellt und öffnete wegen des entstandenen Dampfes ein Fenster. Beim Zurückblicken mußte sie die schreckliche Wahrnehmung machen, das; in- zwischen ihr zweijähriges Kind, das vorher in der Nähe gespielt, mit beiden Händen in die heiße Flüssigkeit ge griffen uno sich erhebliche Brandwunden zugczogen hatte. Das Kind verfiel hierauf in Krämpfe und starb nach kurzer Zeit. — Klingenthal. Ein hiesiger Fabrikant erhielt einen Drohbrief, worin 1000 Mark gefordert wur den. Tie Angelegenheit wurde der Polizei mitgeteilt, worauf diese einen verdächtigen Mann festnahm, der aber mangels Beweises Wiede: freigelassen wurde. Ter'gleiche Schwindel wurde in Untersachsenberg versucht, wo ein Hölzermacher 6V Mrrk unter einen Baum legen sollte, wenn nicht Unheil über ihn hereinbrechen soll. — Ober wiesenthal. Durch die anhaltenden Regengüsse und feuchten Nebel hat unsere Ernte sehr gelitten. Tas liegende Getreide ist fast vernichtet, und die Kartoffeln sind verfault oder haben ihren Mehlgehalt verloren. — OelSnttz t E. Tas dreijährige Söhnchen des Schacht- arbettcr» L stellte sich auf einen Stuhl neben dem Ofen, verlor da» Gleichgewicht und stürzte direkt auf den Ofen, wobei er einen Topf kochendes Wasser mit herunterriß. Täter eines im Juli d. I. bei diesem verübten, bisher noch nicht aufgeklärten Diebstahls anzcigen würden. Ter Bedrohte wandte sich an das Leipziger Detektiv-Institut „Vigilanz", dessen Inhaber, Polizeikommissar a. T. Drechsel, nun mit einigen Leuten den Keller besetzte. Mer erst nach 26 stündigem Warten kamen am Abend des 13. gegen Viil Uhr zwei junge Leute, die das niedergelegte Paket mit Geld abholten. In der Dunkelheit erhielten die Erpresser einen Vorsprung. Die sofort aufgenommene Verfolgung war aber schließlich nach einer die ganze Nacht währenden Jagd von Erfolg gekrönt, denn es ge lang am Morgen, die beiden Erpresser zu stellen uns der Polizei zu übergeben. Wie sich herausstellte, sind eS der beim „Bitterfelder Tageblatt" beschäftigt gewesene Setzerlehrling Paulus Schaefer und der Kohlenarbetter Fritz Giese Bei dem sofort vorgenommenen Verhör stellte sich heraus, daß die Verhafteten auch den tm Juli «r- folgten Einbruchsdiebstahl, dessen Täterschaft sie dem Sohn deS Bestohlenen zuschieben wollten, begangen haben Ein Kampf um Caruso ist in Berlin auSgefoch- ten worden. An der Eintrittskartenkasse des königlichen Opernhauses ist es dem „Verl. Dagebl." zufolge bei dem Vorverkauf der Karten für das Gastspiel Carusos zu argen Kümpfen zwischen den angesammelten Kauf- lustigen gekommen, sodaß die Polizei eingreifen mußte,