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Vierteljährlicher vezn««prei» bet Abholung tu dm Expedition« in Riesa und Strehla »d« durch unsere Träger frei in« Hau« 1 Mark SV Pf., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Pf., durch dm Briefträger stet in« Hau« 1 Mark SS Pf. AruetgemAmiahme für dte Nummer de« Ausgabetage« bt» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienftraße SV. — Für di« Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. ES sollen: 1 Die Anfuhr wo« Dteiukohleu, s. Di« Lieferung wo« ISO odw Scheitholz 8800 K« Petro- len«, LOOO ks Kernseife, «SO k« Ooda, SSOO Chlor» «agnefium, 11LOO k« Aetzkolk, 3. DoS Räumen der Abort,rnbeu, sowie 4. DaS Räume« der Afchegrrrbe« für 1896/97 öffentlich verdungen werden. Bewerber wollen die Bedingungen im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung Kaserne I S. Ober-Geschoß No. 187 vorher einsehen und Angebote versiegelt und gebührenfrei spätestens de« SO. dfS. MtS. Vormittag 9 Uhr einsenden * Riesa, am 5. Februar 1896. Königliche Garnison-Berwaltrmg. Die Berathung über das Bürgerliche Gesetzbuch wurde gestern im Reichstage fortgesetzt. Lbgeord. Dr. von DjiembowSki-Pomian (Pole) hob als bedeutenden Mangel des Entwurfes die Aufrechterhaltung des preußischen AnfiedelungSgesetzeS in den polnischen LandeStheilen hervor. Mängel zeige auch die Lehre von der juristischen Persönlich» keit. Dem freien Ermessen des Richters sei ein zu weiter Spielraum gelassen. Bezüglich der Religionsfrage schloß er sich den vorgestrigen AusMrungen deS Abg. Dr. Rintelen an. Im Uebrigen würden die Polen für eine Neberweisung an eine Kommission von 21 Mitgliedern stimmen. Der Abg. Kausfmann (fr. Volksp.) erkannte im Namen seiner Freunde einen erheblichen Fortschritt und Verbesserung des gegenwärtigen Entwurfs gegenüber dem ersten an. Es werden noch eingehende Untersuchungen gewisser Gegenstände, besonders des Vereinsgesetzes, nolhwendig sein. Redner weist die gegen das materielle Recht erhobenen Vorwürfe, daß es kein deutsches nationales Recht enthalte, zurück und bezeichnet das Ausnahmegesetz als eine Verlustliste des deutschen Ein heitsgedankens. Die Kommission werde dasselbe genauer prüfen müssen. Die vorgestrigen Aeußerungen des Abg. Rin telen seien hoffentlich nicht ernst gemeint gewesen. Sollte dies aber doch der Fall sein, so werde das Centrum einer geschlossenen Phalanx aller Parteien gegenüberstehen. Das vorliegende Gesetz könne auf Religion und Sitte, sowie auf die Giltigkeit der Ehe keinen Einfluß ausübcn. Redner schloß sich im Uebrigen dem Anträge an, den ganzen Entwurf an eine Kommission zu überweisen. Geheimer Justizrath Planck führte aus, cs handelte sich keineswegs darum, ein neues Recht zu schaffen, sondern die im Volke lebenden Rechtsgrundsätze zu sammeln, das Geb tende zu behalten und das Werdende zu berücksichtigen. Die Bestimmungen über das VereinSrccht seien unentbehrlich ge worden gegenüber dem Machtzuwachs der Vereine durch Verleihung der juristischen Persönlichkeit und bei dem Fehlen eines allgemeinen ReichSver^in gesetzes. Der Vorwurf, »aß der Entwurf zu kapitalistisch sei und die wirthschastlich Schwächeren nicht schütze, sei offenkundig unbegründet. Aller dings stlle Jeder seine Schulden bezahlen, aber sonst vereine der Gesetzentwurf Gerechtigkeit mit weitgehender Milde für dre wirthschastlich Schwächeren. Gegenüber den Einwendun gen betreffs des Familien» und Eherechtes bemerkte der Redner, daß die sittliche und reliigöse Seite nickt vor das Forum des bürgerlichen Gesetzbuches gehört, sondern nur die rechtliche Seite, unter welcher der Staat die Ehe als giltiz anseh?. Natürlich könne bei der Beurtheilung der rechtlichen Seite die sittliche nicht leiden, das sei aber im Entwurf nir gends geschehen. Die Ehescheidungsbestimmungen seien von einzelnen Rednern als zu weitgehend, von anderen als nicht weitgehend genug bezeichnet worden. Das beweise aber ge rade, daß man die richtige Milte getroffen habe. Die Be stimmungen des Entwurfes seien ein unleugbarer Fortschritt gegenüber den kasuistischen Bestimmungen des preußischen Landrechtes. Gewiß sei der Entwurf nicht von Mängeln frei, ein solcher lasse sich aber gar n cht Herstellen. ES müsse jeder auf Einzelheiten minder bedeutender Art Verzicht leisten, der Entwurf sei dies i.i der That werlh; er sei im Großen und Ganzen wohl gelungen. Er gebe dem Volke ein gutes, dkutscheS und wirklich sociales Recht, freilich kein socialdemo kratisches. Bisher war der deutsche nationale Sinn noch nie stark genug, ein solches Gesetz zu schaffen. Jetzt sei es Zeit, das Verlangen des deutschen Volkes zu befriedigen. Jetzt sei die kostbare Frucht reif. An dem Reichstage sei es jetzt, sie zu pflücken und das eherne Band der deutschen Einheit zu schmieden. Geben Sie dem deutschen Volke sein gute«, sein schönes, sein einheitliches Recht. Das deutsche Volk wird es Ihnen danken alle Zeit. (Lebhafter Beifall.) (Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe schüttelte dem Redner die Hand.) Abg. Stadthagen (Soc.) gla bte, es gäbe in Deutsch- land nur eine Klasse, die ein einheitliches Recht verlange und sich ein solche« erkämpfen werde. In die Kommission zur Vorberathung des Entwurfs sei ein Vertreter der Arbeiter nicht berufen gewesen. Das Bergrecht und da« Gefinderecht, wobei es besonders möglich gewesen wäre, den Arbeitern eine Erleichterung zu schaffen, sei im Entwurf nicht berücksichtigt worden. Die persönliche Freiheit der Arbeiter sei durch den Entwurf ganz ausgeschlossen worden. Der Entwurf lasse auf dem Lande sogar lebenslängliche Dienstverhältnisse zu, was selbst am Kongo verboten sei. Der Entwurf halte an dem Pfandrecht fest, einem unglaublichen Wuchervorrecht, das für die Grundbesitzer des alten Rom geschaffen war. Auf dem Gebiete der Ehe sollte die Frau dasselbe Recht haben, wie der Manu. Redner appellirie an die Regierungen um Einführung einer Rechtseinheit für die Arbeiter. Die Wei- terberathung wurde sodann auf heute Mittwoch 1 Uhr vertagt. TaDeSgeschicht«. Deutsche- Reich. Der Kaiser empfing gestern in AntritlSaudienz den neu ernannten türkischen Botschafter Ghalib Bey. Der Audienz wohnte der Staatssekretär Krhr. v. Marschall bei. Frhr. v. Hammerstein ist gestern morgen in Berlin eingetroffen und sofort in das Untersuchungsgefängniß zu Moabit übergeführt worden. Der Haushaltausschuß des Reichstages beendete gestern den Militäretat und genehmigte alle Ansätze, nachdem beim sächsischen Militäretat bei Kapitel „Artillerieschießplatz Zeit hain" die zweite Rate von 2 500000 Mk. um 400 OoO M'. gekürzt und beim württembergischen Etat die erste Rate von 50000 Mk., betr. den Neubau eines Garnisonlazareths in Weingarten, abgesetzt worden war. Der Austritt des Herrn Stöcker aus der konservativ'» Parteileitung und Landtagsfraktion wird jetzt von der Presse lebhaft besprochen und in seiner Bedeutung gewürdigt. Das meiste Interesse verdienen die Aeußerungen des führenden konservativen Organs, das diesen Fall mit ungewöhnlicher Milde und Versöhnlichkeit beurtheilt. „Getrennt marschiren, wenn es denn sein muß, aber vereint schlagen nach wie vor", ist das Losungswort, das die „Kreuzzeitung" jetzt ausgiebt, indem sie eine nennenswerthe Abweichung der Ansichten in Abrede stellt, während „eine weite und tiefe Kluft Stöcker und die älteren „Christlich-Sozialen", die ihm gewissenhaft folgen und nicht im Grunde ihre eigenen Wege gehen möch ten, von den „Jungen" unter Naumanns Führung trennt." — Etwas kühler verhält sich der „Reichsbote", der zwar Herrn Stöcker alles Lob widerfahren läßt, es aber unum wunden für das Richtigste erklärt, „wenn Stöcker sich Nun mehr vom politischen Leden ganz zurückzöze, sich auf seine geistliche Thätigkeit und sein Wirken auf dem Gebiete der inneren Mtssion beschränke und die jüngeren Geistlichen, die am Abgrunde des Sozialismus wandeln zu retten versuchte." Italien. Der offiziöse „Popolo Romano" äußerst Besorgnisse über die Schwächung der italienischen Wehrkraft durch die Anforderungen des Afrikakrieges, ivährend die euro päische Lage alsbald Italien gleich den anderen Mächten auf den Wahlplatz rufen könnte. Er fragt, ob die Regierung politisch und militärisch bereit sei, der neuen Lage die Stirn zu bieten, die neue Jnteressengruppirungen und Verbindungen der Mächte im Frühjahr hecbeisühren könnten. Das Blatt ver lang!, daß alsbald die Militärmagazine und Arsenale wieder gefüllt, der verminderte Pferdebestand der Artillerie und Cavallerie auf die angemessene Höhe gebracht und die Lücken in den Regimentern durch Einberufung der zweiten Hälfte des Jahrganges 1875 auSgefüllt werden. England. Die Jacht „Alberta" mit der Königin und der Prinzessin Heinrich von Battenberg an Bord traf gestern Nachmittag 1'/. Uhr in Portsmouth ein. Dieselbe wurde von den See- und Militärbehörden, sowie von dem Bürger meister von Portsmouth empfangen. Der Prinz von Wale», der Herzog von Connaught und der Prinz Ludwig Franz von Battenberg erschienen mit der Königin und mit der Prinzessin Heinrich von Battenberg und begleiteten dieselben an Bord des „Blenheim", wo sie sich sofort in die Cajüte begaben, in welcher die sterblichen Ueberreste des Prinzen lagen. Hier wurde ein kurzer geistlicher Trauerakt abge halten, nach welchem die Leiche im Zuge an Land «nd über den Hafendamm auf die Jacht „Alberta" übergeführt wurde. Als die Leiche an der Ehrenwache vorübergetragen wurde, kehrte dieselbe als Zeichen der Trauer die Waffen um. Der Herzog von Connaught und Prinz Ludwig Franz von Batten berg gingen unmittelbar hinter dem Sarge, gefolgt von Sr. kömgl. Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen, den Ver tretern der bulgarischen Armee und anderen. Um 3 Uhr lichtete die „Alberta" zur Fahrt nach Cowe« die Anker. Das Flaggschiff Inflexible" und die Garnisonsbatterie feuerten jede Minute einen Trauersalut ab. In gleicher Weise wurde die „Alberta" von dem bei Cowes vor Anker liegen- Iren Geschwader empfangen. Bulgarien. Eine in der Sobranje heute verlesene Proklamation besagt: Prinz F^dinand wandte alle Mittel an, um die der Umtaufe des Pclnzen Boris enlgegenstehen- den Schwierigkeiten zu beseitigen. Nachdem seine Pflichten gegen diejenigen erfüllt waren, von denen die Beseitigung der Schwierigkeiten abhing, er bei denselben aber kein Ver- ständniß für die Anforderungen Bulgariens an ihn gefunden hatte, beschloß er, getreu seinem Eide, die Hindernisse per sönlich zu beseitigen und dem Vaterlands das schwerste und unermeßliche Opfer zu bringen. Er kündigte an, daß am 14. Februar die heilige Salbung des Erbprinzen Boris flattfinden werde nach dem Ritus der nationalen orthodoxen Kirche. Die Proklamation schließt mit den Worten: „Möge Gott dieses Unternehmen segnen und das Vaterland und unser Haus schützen." — In der Sobranje waren außer Karawelow und RadoSlawow alle Dcputirten zugegen. Der Andrang des Publikums war bedeutend. Die Minister wur den bei ihrem Erscheinen beifällig begrüßt. Stoilow verlas die Proklamation, welche mit großem Jubel ausgenommen wurde. Der Führer der Unionistenpartei Bottschew betonte die Bedeutung des historischen Moments und brachte ein Hoch auf den Prinzen Ferdinand aus. Darauf beantragte er eine Vertagung der Sitzung bis Freitag, damit die Sobranje sich . zu dem Prinzen begeben und demselben ihren Dank aus- I sprechen könne. Hierauf wurde die Sitzung aufgehoben. Man » glaubt, daß die Session, welche am 30. Januar a. St. zu Ende gehen sollte, um mehrere Tage verlängert werden wird. In der Bevölkerung herrscht großer Jubel. Die Anhänger Zankows beglückwünschen Stoilow öffentlich. So lauten die offiziösen Melvungen. Eine weitere Nachricht besagt aber, daß die Prinzessin Maria Luise der Konversion des Prinzen Boris nicht beiwohnen und demnächst mit dem Prinzen Cyrill, dem Ceremonienmeister und weiterem Gefolge auf unbe stimmte Zeit nach Südsrankreich abreisen will. Oertltches uns Sächsisches. Riesa, 5. Februar 1886. — Heute Abend beginnt das Chemnitzer Lustspiel-En semble im Saale des „Wettiner Hofes" einen CycluS von Theatervorstellungen. Diese Theatergesellschaft ist von früher her noch vortheilhaft bekannt und hat sich in anerkennenS- werther Strebsamkeit unterdeß noch weiter vervollkommnet. Allen Freunden ThalienS wird der Besuch der Vorstellungen gewiß bestens empfohlen werden können und wünschen wir auch der strebsamen Direktion recht guten Erfolg. — Ein für hiesige Gewohnheiten befremdender Leichen zug bewegte sich heute Mittag durch die Kastanienstraße nach dem Kirchhofe zu; es handelte sich um ein Kinderbegräbniß, bei dem der Sarg von 4 Trägerinnen getragen wurde. — Wenn man jetzt zur Elbe kommt, möchte man glauben, daß wir bereits weit im März seien und der Schifffahrts verkehr seinen Winterschlaf beendet habe, doch mast diese« frühzeitige Erwachen des Verkehr« in der Hauptsache in der Auflösung der Cartells seinen Gnmd haben. — Das Aus laden von Mais und Getreide, sowie von Stückgütern ist im