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*i>n versam»!««« von vertrau m«wäimer» der deutsch socialen Meftrmpartei unsere« Wahlkreise» pattgesundc». Wie do« -Gro-enh. la««dl." mittheilt, hat «an in derselbe» Hena Reichstag -Abgeordneten Liebcr-Stroga voll» Decharg« e-rheilt, und anerkannt, d.rß er recht gehandelt habe, ihn auch ersucht, sei« Mandat nicht niederzulegro. — Dir Priesterweihe Vr. Sgl. Hoheit de« Primen Max von Sachsen wird am SS. Juli durch den apostolischen Vikar von Sachsen in der Schutzeugelkirche zu Eichstätt i. v. erfolgen ; dem feierlichen Acte werden die Familienan gehörigen de« Candidaten anwohnen. Die Primizfeier findet am 1. August in Dresden i« Beisein de» Sgl. SSchs. Hofe« statt. — Da« S. vezirk«-Eom«ando zu Leipzig macht darauf aufmerksam, da- nach den, auf den deutschen Eisenbahnen geltenden Bestimmungen unbemittelten Srieg«theilnehmern zu« Besuch von Turorten die Vergünstigung der Eisenbahn fahrt in 3. Elaste aller Züge zum Militärfahrprei« gewährt «erden kann. Al« Ausweis werden verlangt: 1) Eine Be scheinigung der Ortsbehörde über die Mittellosigkeit de« An tragsteller«, welche bestätigt, daß für den letzteren andere zur Fürsorge Verpflichtete, insbesondere die Sranken« und Unfallversicherung nach Maßgabe der Reichsgesetze nicht ein treten. 2) Eine Bescheinigung der betr. Luranstalt oder de« Srankenhause« (an Stell« de« letzteren in dringenden Fällen ein Attest de« behandelnden Arzte«), die Angabe enthaltend, daß der Curgebrauch unentgeltlich oder zu ermäßigtem Preise stattfindet. — Die oben bezeichnete Fahrpreis-Vergünstigung kann für Hin- und Rückreise auch auf einen, etwa erforder lichen Begleiter ausgedehnt werden. Eine Mitwirkung der Bezirk«-CommandoS hat bei Ausstellung von Mittellosigkeits zeugnisten an sich nicht stattzufinden. — Die letzte Gonnenfinsterniß in diesem Jahrhundert wird am S. August sich ereignen. In Deutschland werden wir davon aber nicht viel zu sehen bekommen, denn der Mondschatten trifft diesmal die Erde im Atlantischen Ocean, zieht über Norwegen, Nowoja-Semlja, das Eismeer, Sibirien, die Insel Jeflo und verläßt im großen Ocean die Erdkugel. Bon den Gegenden, die der Schatten durcheilt, sind nur zwei Stellen einem Astronomen, der mit einer Unzahl von Kisten reisen muß, leichter zugänglich, nämlich Norwegen und die japanische Insel Jesto. Erst im Jahre 1900 durchzieht der Mondschatten Spanien wieder. — E« herrscht vielfach die Ansicht, man schone die Rosen stöcke, wenn man die Blumen daran verblühen lasse. Da« ist jedoch irrig, denn gerade in der Zeit de« Blühens entzieht die Blume ihrem Stocke die meiste Nahrung. Es ist daher zu rathen, die Rose zu schneiden, sobald sie ihre schönste Form zeigt. Eine abgeschnittene Rose hält sich, wenn sie ordentlich gepflegt wird, stets länger, als wenn sie am Stocke belasten wäre ; letzterer aber entwickelt, wenn die Blumen abgeschnitten, wieder neue Knospen. — In diesem Jahre können die in Sachsen lebenden Israeliten insofern ein Jubiläum begehen, als vor 50 Jahren sich zum ersten Male der Fall ereignete, daß das Justizmi nisterium unter vorheriger Berathung im «esammtministe- rtum und besonderer Genehmigung des Königs einem Juden, dem RechtSkandibaten Isidor Kaim in Dresden, die Dispen sation zur Zulassung zu der künftigen Advokatur ertheilte. Bekanntlich hatten damals die Juden in Sachsen, überhaupt von mancherlei Berufszweigen ausgeschlossen, auch kein Recht, zur Advokatur zu gelangen, doch war das Justizministerium befugt, ausnahmsweise im DiSpensationSwege eine solche Zu- lastung auszuspcechen und der erste derartige Fall ereignete sich eben im Jahre 1846 mit dem auch als Schriftsteller s. Z. bekannten Rechtskandidaten Kaim. Oschatz, 8. Juli. 15 Offiziere vom 17. Ulanenregi- mente unternahmen unter Führung des Herrn ObirstlieutenantS v. Haugk am Montag einen Uebungsritt. Von Oschatz war da« Offizierskorps nach Penig geritten. Nach Zurücklegung einer Strecke von etwa 90 Kilometer wurde dort Quartier bezogen. Gestern Morgen 6 Uhr ging der Ritt von Penig über Chemnitz nach Einsiedel, wo das große, der Stadt Chemnitz gehörige Wasserwerk besichtigt wurde. Ueber Wald kirchen, Borstendorf, Eppendorf, Langenau wurde die Tour nach Brand fortgesetzt. Nachmittags 3 Uhr kamen die Herren in Brand an; die Pferde befanden sich in bef er Berfassun . Heute früh >/z7 Uhr ritten die Herren in Braid ab, um über Freiberg nach ihrer Garnisonstadt Oschatz zu.ückmkehren. Auerbach, 9. Juli. Durch die beiden hciM sind die Heidelbeeren so schnell gereift, daß bereits dii Heidel- beerernte beginnt. Dieselbe verspricht aber nicht s« ertrag reich zu werden, wie in manchen früheren Jahren. Dagegen ist eine ausgezeichnete Preißelbeerernte zu erwart» Die beiden letzten heißen Tage haben e- dem Landwirth glücklicher Weise auch ermöglicht, eine sehr große Menge von Heu gut und trocken einzubringen. Die Stimmung unter den l!and- wirthen ist deswegen wieder eine viel bessere. »I Netzschkau, 8. Juli. Der hiesige Bürgermeistt- Wil helm Gofferjä ist einstimmig -um Bürgermeister non Meusel witz (Altenburg) gewählt worden. Die hiesige Stadt verliert in Gofferjä einen mit großer Sachkenntniß in Verwaltungs sachen ausgerüsteten, pflichttreuen, energischen und thatkräf- tigrn Beamten. Annaber g. Ueber die Lage de- hier heimischen Po- samentrngeschäft« berichtet der „Confectionär": So traurig wie die Witterung in der vergangenen Woche war, so traurig ist auch da« Geschäft gewesen. Nicht allein, da- im Allge meinen eine -roße Flauheit in der Branche herrscht, so kommt auch «och die Ferienzeit hinzu, denn wo die Reisenden hinkommea, ist entweder der Ehef verreist oder die Frau, die den Einkauf besorgt, »der auch die Disponentin »der der Disponent — kurz gesagt, Ferien auf der ganzen Linie. — Hoffen wir, da- da« Platz-Geschäft, da« ja in wenigen Wochen beginnen wird, die Scharte de« Reise - Geschäft mieder auSweüt. Eibenstock, s. Juli. Am vorige« Sonnabend -»end habe» sich in» Gasthofe -n Weiter-AeMbe Arbeiter in der rohesten Weise Beamte« gegenüber widersetzt. Der Grenzobereoutroleuc Rötzold von hier hatte mehrere Ruhe- ftörer zu« Verlassen der Gaststube eufgesordrrt, al« drei älter« Arbeiter auf chn eindrang««, so da- er sich durch flache Hiebe mit der Klinge der Angrcifer erwehren mußte. Mit Hilfe eine« Greuzaussekt r« uub eine« Zollk a men — letzerrr ist stellvertretender Gemeindrvorstand — wurden endlich die Ruhestörer au« dem Zimmer entfernt. Oie ver schlossene HauSthür wurde aber hieraus von den Leuten mit Steinen beworfen, auch versuchten sechs Arbeiter die Thür eiuzudrücken. Da die hierauf vou den Grenzobercontroleur an die Revoltirendea gerichtet« Aufforderung, auseinander zu gehen, nicht« fruchtete, er vielmehr mit Knüppeln bedroht wurde, sah er sich endlich genöthigt, einen Schuß über die Köpfe der Leute weg abzugeben. Sie wurden dann von dem Grenzaufseher mit de« Gewehre vertrieben. — Auf CarlSfelder Staatsforstreviere wurden 2 Handarbeiter au« Schönheide beim Wildern betroffen und gefänglich eingezozrn. Meerane. Alle sieben Meeraner Militärvereine haben beschlossen, au« Sachsens Militärvereinsbund au«zutreteu, aber trotz des Ausscheiden« au« dem Bunde die alte Treue und Liebe zum Königshause auch im öffentlichen Auftreten fernerhin zu bethätigen. Der Grund zu diesem Beschlüsse liegt in dem Verhängen und Aufrechterhaken de« Militär verbots über Meeraner Gastwirthschaften. Die Militär vereine hatten um Rückgängigmachung de« Verbots gebeten, aber nicht« erreicht. Sie schieben die Schuld auf ihren Be zirksvorsteher Winkler, dem ein Mißtrauensvotum ertheilt wurde, und den Bundespräsidenten Tanner. Rochlitz, 8. Juli. Wie der Königlichen Amtshaupt mannschaft zur Anzeige gebracht und durch hierauf angestellte Erörterungen bestätigt worden ist, sind in vielen Orten de« Bezirkes die Apfel- und Pflaumenbäume r on Gespinnst-Motten und Wespen derartig befallen, daß eine bedeutende Schädigung der Obstkultur unausbleiblich ist, wenn nicht die Vernichtung der bezeichneten Schädlinge mit aller Energie betrieben w rd. Die Amtshauptmannschaft veranlaßt daher nach der nach stehenden Anleitung entsprechende Vorkehrungen zu treffen, wie auch Privatbesitzer von Obstbäumen im eigensten Interesse ersucht werden, die befallenen Bäume sofort von den erwähnten Insekten zu säubern und Vie letzteren zu vernichten, wobei bemerkt wird, daß vielfach in dichten Dornhecken der eigent- ltche Sitz de« Insekte« ist. Die oben erwähnte Anleitung lautet: „Gegen die Larven der Gespinnft-Motte und Wespe läßt sich nichts weiter vornehmen, als st«, sobald die Gespinnste bemerkt werden, in demselben zu zerdrücken. Sind die Ge spinnste schon zu sehr auSgebrritet, so ist das kräftige Be spritzen mit einer Lösung von Schwefelkaliu n (1 Theil in 500 Theilen Wasser) für die Insekten verderblich, für die Bäume aber kräftigend befunden worden. Nach anderen Versuchen soll folg'nde Mischung, als Spritzmittel ange wendet, fast alle Insekten tödten, ohne den Pflanzen zu schaden: 50 Gramm grüne Seife, 100 Gramm rohes Fuselöl, 200 Gramm Weingeist (SO Prozent) mit soviel Wasser gründlich zusammengerührt, daß die Mischung ein Liter giebt. Zum Bespritzen bedient man sich jeder einfachen Handspritze." Taucha, 8. Juli. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern früh auf dem Jägerschen Gute i« benachbarten Panitzsch. Eine Magd hatte beim Futterholen sich auf das beladene Fuder gelegt und wurde, da der das Geschirr füh rende Knecht keine Ahnung davon hatte, daß die Magd auf dem Wagen liege, mit der Sense, die der Knecht wie üblich in da» Futter einhieb, schwer am Kopfe verletzt. Die Ver unglückte wurde dem hiesigen Krankenhause zugciührt. — Zu schwerem Schaden kam an einem der jüngstvergangenen Abende zwischen „Heiterer Blick" und Taucha ein Radfahrer. Drei Sandwagen fuhren daselbst vorschriftsmäßig hintereinander auf der Straße, während ein leichtes Geschirr an diesen drei Wagen vorüber in der Richtung nach Taucha fuhr. Der Radfahrer kam hinter dem leichten Geschirr her und wollte letzteres Überholen, hatte aber ein fünftes, mit Klee belade ne« Geschirr, das im Trabe die drei Sandwagen überholen wollte, nicht bemerkt und fuhr beim Vorbrechen hinter dem leichten Wagen direkt in die Pferde des Kleewagens. Der Radfahrer trug einen Armbruch, einen Husschlag an dem Ober schenkel und Quetschung der Brust davon; das Rad war de- molirt. Der Verwundete wurde von dem Wagen mit nach Taucha genommen, wo ihm die erste ärztliche Hilfe zu Theil wurde. . --.v, . München. Am letzten Sonntag im Juni wurden im unterfränkischen Orte Bieber bei Wiesen von zwei preußischen Förstern zwei Wilderer betroffen, als sie eine geschossene Rehgais nach Hause schleppen wollten. Auf Anrufen schoß der eine der mtt Gewehren bewaffneten Wilderer auf die beiden Förster au» einem sechsläufigen Revolver sämmtliche- Schüsse ab, verletzte den einen schwer, während der andere nur zwei Streiffchüsse erhielt. Der Verletzte, Förster Her- ""»n. stsrL-*4v^ in -n NachÄ wäbrrpd der leichtverl^r Kollege noch in derselben Rächt die beiden Wilvttrr"Ragfest machen konnte. Kopenhagen, 6. Juli. Sin schrecklicher Unglücksfall, der vier Menschenleben kostete, ereignete sich in Jütland. Sechs Kinder im Alter von 6—13 Jahren spielten in einer Kiesgrube, als plötzlich eine Wand derselben niederrutschte und alle begrub. Es gelang einem sechsjährigen Knaben, sich frei zu machen, er eilte nach Hause und erzählte, daß der Bruder verschüttet worden sei, erwähnte indessen der übrigen Kinder nicht. Der Vater de» Kleine« eilte zu der Grube und fand seinen zweiten Sohn bewußtlos, aber «och lebend, «nachte jedoch, da er von de» Umfange des Unglücke« keine Ahnung hatte, keinen Versuch zur Rettung der übrigen, ebenso wenig wie «ine Meldung de« Loraefallenen. Ganz zufällig fand man acht Tage später die Lnchen der übrige« Kinder, die »an vermtßt und allenthalben ohne Erfolg ge sucht hatte. Vermischte«. Eiu gefährlicher Verbrecher wurde in Min« der- hastet. Er kam au» Moskau und nannte sich Iwan Nikitin. Bei der Untersuchung sand man in seinem Besitze sechs Paß bücher auf den Namen verschiedener Personen, einen Kautschuk- stempel der Verwaltung der TranSbatkal-Etsenbahn und einen kupfernen Stempel, welche beide au» der Verwaltung der ge- nannten Bahn gestohlen waren. Außerdem sand man an Geld 1622 Rubel, von denen ÜOO Rubel in den Manschetten und in dem Kragen de» Hemde» eingenäht waren; außerdem wurden bei ihm drei Sparkassenbücher auf eine Summe von 990 Rubel, da» eine auf den Namen Emeljanow und zwei auf den Namen der Pokrower Kirche in KraSnojarSk, sowie Einlage- scheine aus den Namen demselben Kirche im Werthe von 33 914 Rubel entdeckt. Fenier fand man 22 goldene und silberne Uhren, Ringe und andere Sachen im Werthe von 246 Rubel, im Ganzen bares Geld und Werlhsachen im Betrage von 367:2 Rubel. Auch kleine Heiligenbilder und Kreuzchen mit Edelsteinen zwei geladene Revolver, viele Schlüffe!, Dietriche, eine ganze Apotheke giftiger Chemikalien in flüssigem und festem Zustande, schlafwirkende Cigaretten wurden dem unheimlichen Menschen abgenommen. Sein wahrer Name ist Roman Chrutzki; er ist ein Sträfling, der zur Zeit des Baues der Uffuri-Eisen- bahn entflohen ist. Grünschnabel. Daß die Bezeichnung „Grünschnabel viele Umstände machen kann, lehrt folgender aus Sorau be richteter Fall. Ein Lehrer der dasigen Fortbildungsschule nannte einen Schüler di.ser Anstalt wegen seines unpassenden Benehmens in der Erregung u. A. auch „Grünschnabel". Nach längerer Zeit erfuhr der Vater des Lehrlings von diesem Vor fall und verklagte den Lehrer wegen Beleidigung seines Sohnes. Das Schöffengericht sprach den Lehrer frei, weil der Straf antrag nicht rechtzeitig gestellt worden sei. Auch die Straf kammer gelangte zur Freisprechung des Lehrers, weil nur er wiesen sei, daß der Lehrer den Lehrling einen „Grünschnabel" genannt habe; die anderen beleidigenden Ausdrücke wurden für nicht hinreichend erwiesen angesehen, da die Zeugen, die diese Ausdrücke gehört haben wollten, noch nicht eidesmündig waren. Der Ausdruck „Grünschnabel" wurde aber nicht für beleidigend erachtet, da dieses Wort nach Adelung'S Wörterbuch im übertragenen Sinne einen jungen, unerfahrenen und nase weisen Menschen bezeichne. Der Lehrer habe sich prägnant ausgedrückt, auch sei ihm der Schutz des 8 193 des Strafgesetz buches (Wahrnehmung berechtigter Interessen) zuzubilligen. Gegen diese Entscheidung legte der Kläger abermals Berufung: beim Oberverwaltungsgericht ei». Er machte geltend, daß der Ausdruck „Grünschnabel" doch wohl beleidigend sei; ein Lehrer dürfe die Schüler der Fortbildungsschule wohl rügen, aber nicht beschimpfen. Jetzt erhob aber die Bezirksregierung den Conflict, und nachdem sich alle in Frage kämmenden Justizbe hörden zur Sache geäußert hatten, erklärte der Erste Senat des Oberverwaltungsgerichts unter dem Vorsitz des Präsidenten Persius den Conflict der Regierung für begründet und erkannte auf Einstellung des gerichtlichen Verfahrens gegen den Lehrer. Und alles wegen des „Grünschnabels". Die neue Macht des Zaren „Standard", die demnächst au« Kopenhagen in St. Petersburg eintrefftn wird, stellt, wie dem „B. C." berichtet wird, mit der Pracht ihrer Einrichtung ein ganzes schwimmendes Schloß vor. Das Schiff verbindet mit einer seltenen Seetüchtigkeit die Bequemlichkeit der luxuriösesten Palasteinrichtung. Der große Speisesalon auf dem obersten Deck i t auf 60 Person.'n be rechnet, der Raum ist mit theueren Gobelins und prächtig: m Preßleder tapezirt uns mit wunderschönen Holzmosaiken ver ziert. Die Wandgemälde stellen auf gDenem Grunde russische Typen in Nationaltrachten dar. Die Möbel und die ganze Einrichtung sind gleichfalls im russisch:» Stile aus geführt. Vom Speisesaal aus führen zu beiden Seiten dec Glasdecken des MaschiuenraumeS gedeckte Gänge zum Vorder deck. Die Wände dieser Gänze sind mit künstlerischer Malerei und geschliffenen Spiegeln verziert. Durch die geschliffenen Scheiben der Decke gewinnt man einen Blick in den Maschinen raum Mit seinen blitzblanken riesigen Maschinen, die tief im unteren,Raume arbeiten. Diese Maschinen sind nach dem Urtheile'der Fachleute seltene Kunstwerke der Mechanik; die Fahrgeschwindigkeit, die sich mit ihnen erzielen läßt, beträgt L3 LiiMN. Auf dM obersten D.cke befindet sich ferner eine wunderbar "Msgestattete kleine Schiffskirche, ein sehr großer EmpfangSsanl und ein kleines Speisezimmer für 20 Personen. Von hssr aus führt ein breiter Gang, zu dessen Seiten die Wohnräume und die inneren Gemächer der kaiser lichen Familie li-gjn. Wunderhübsch ist die Küche auf der Jacht ausgestattet.'? Die Wände sind mit Porzellan bedeckt, alle Tische, Schräme und die übrige Einrichtung sind au» Rothholz; den Bofoen deckt italienischer Stein-Mosaik. Der Ofenheerd ist ausZ^orzellan und Nickel, jedoch von größten Aus dem obersten Decke befinden sich noch die Kajüten für die hochgestellten Persönlichkeiten de- Marine. reflortS und des kaiserlichen Hofes. Das zweite und dritte Deck enthalten die bequeme« und luftigen Räume der Schiffs mannschaft. Die Da Pt wird «it elektrischem Lichte beleuchtet, daß von 1100 Lampen gespendet wird. Eine Statistik.der Selbstmorde m Deutschland im letzten Jahrzehnt hat Prof. G. v. Mayr im „Allg. Etat. Archiv." zusammengestellt. Die Statistik des deutschen Reiches hat diesen Gegenstand bisher nicht behandelt. Da nicht alle Staaten regelmäßig darüber Mittheilungen veröffentlichen, so ist hier erst da» vollständige Material für da« ganze Reich geboten. Da« Jahr 1883 hatte darnach die geringste relative und absolute Zahl aufzuweisen; die Gesamnttzahl der Selbstmörder belief sich auf S400; davon waren 1967 weibliche Personen. Jur Jahre 1885 betrug die Zahl der Selbstmord« 10191, in» Jahre 1894: 1112S. In beiden Jahren 1883 und 1894 kamen auf 100000- Personen 22 Selbstmörder. Auch da« Verhältniß der Selbst.