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an Bord des „Prinz Waldemar" ein eigenes Post- und Telegraphenamt zur Bequemlichkeit der Vertreter der Presse errichtet hat. Zweifellos ist man diesmal den Vertretern der „sechsten Großmacht" in besonders anerkennenSwerther Weise entgegengekommen. V7L. Kiel, IS. Juni. Der heutige Tag, für Ham burg ein Ehrentag, gilt hier noch den Vorbereitungen und Vorbestchtigungen. Kaum ei» einziger Fremder bleibt heute an Land. Altes strömt nach der Seegarten Brücke, von wo ganz nach Bedarf Dampfer nach Holtenau abgehen. Die fahrplanmäßigen Dampfschiffe reichen nicht aus, den Verkehr zu bewältigen, und so werden zwanglose Extradampfer ein geschoben, die in kurzen Minuten überfüllt sind. Zunächst gehr eü bei frischer Brrse durch den inneren Haien, wo unsere stolzen, grauen Panzerschiffe der „Siegsried"-Klasse, „Heim dall", „Hagen", „Frittjof" und „Hildebrand" neben einander liegen. Es folgt der wegen seiner Schnelligkeit berühmte .Kreuzer „Gefion" und unser größter Kreuzer „Kaiserin Augusta". Dann beginnt die Reihe der ausländischen Kriegs schisse. Dun herrlichen, weithin leuchtenden Gebäude der Marine-Akademie gegenüber liegen der dänische Kreuzer „Geiser", dessen schwarze Farbe von dein freundlichen Grau der deutschen Schiffe fair unheimlich absticht, und die dänischen Torpedoboote. 'Ihnen reihen sich an die riesigen, lang gestreckten, weiß angesirichenen Schisse der Vereinigten Staate» von Nord-Amerika, „New-Jork", „Columbia" und „San Francisco". Dem herrlich am Rande des Düsternbrooker Gehölzes gelegenen Reslauranr „Bellevue" gegenüber, dessen Terassen ob ihrer großartigen Aussicht auf die ganze Außcn- Föhrde schon heule dickt besetzt sind, habe» ihren Platz die durch ihre Breite aufsallencen deutschen Panzerschiffe 3. Klasse „Wüuwmbcrg", „Sachsen", „Bayern" und „Baden"; hier liegen auch zwei Torpedoboots-Divisionen und weitherhin die AvrfoS „Blitz", „Pfeil", „Jagd" nebst den mächtigen Schlacht schiffen „Weißenburg", „Brandenburg" und „Wörth", dessen Commandant bekanntttch Prinz Heinrich ist. Reben den letztgenannten Schiffen ankern die Engländer „Rcpulse", „Nesolutia", „Empreß of Jndia" und „Royal Sovereign". Es sind die giPßten Schiffe der ganzen versammelten Kriegs flotte mir über 14 000 Tons Deplacement, d. h. noch 4000 Tons mehr als unsere größten Schlachtschiffe. Ihr Rumpf ist schwarz, die Decksbauten leuchten in weiß, während die besonders hohen Schornsteine gelblich gestrichen sind; es mag an dieser verschiedenartigen Färbung liegen, wenn die eng lischen Schiffe gegenüber den einheitlich weißen Amerikanern trotz ihrer Größe nicht so in die Augen fallen. Zur Seite der Engländer liegen die schmucken französischen Schiffe, das Schlachtschiff „Hoche" und der Panzer-Kreuzer „Dupuy de Lome", während das dritte Schiff, der Aviso „Surcouf", sich, wie eine größere Zahl der fremden Avisos, von Brunshausen aus an der Eröffnungsfahrt durch den Kanal bethciligt. Gegenüber Holtenau ist heute in dem Kreis der mächtigen Schiffe noch eine Lücke, welche morgen die durch den Kanal im Gefolge der „Hohenzollern" eintrefscnden Schiffe der Kriegs- und Handelsmarine ausfüllen werden. Jenseits dieser Lücke liegen vor Anker die österreichischen, die besonders zahl reich vertretenen italienischen und die russischen Schiffe, da neben die Kriegsfahrzeuge der übrigen seefahrenden Nationen. 14 Nationen mit Einschluß der Deutschen wetteifern hier mit ihren besten Schiffen. Sehr interessant ist es, bei der Borbeifahrt das Thun und Treiben an Bord der Schiffe zu beobachten. Hier wird noch exercirt, dort wird gewaschen ; «in Boot wird herabgelassen und ist im Augenblick bemannt. Pinassen, Barkassen, Segel- und Ruderboote, Petroleum, und Benzinboote fliegen kreuz und quer. Besonders interessant war der Moment, als von allen Seiten die Admirale und Commandanten sämmtlicher Geschwader dem „Mars" zustrebten, wo heute Vormittag die gegenseitige officielle Vorstellung und Begrüßung statlfand, wodurch alle sonst üblichen officiellen Besuche als erledigt betrachtet werden. Aus dem „Mars" wurde zur Zeit dieser Zusammenkunft die Flagge des comman- direnden Admirals gehißt. Der Eindruck, den Holtenau und die Einfahrt in den Kanal erweckt, ist geradezu imposant: zu beiden Seiten der Schleuse und weithin an den anschließenden Ufern, insgesammt wohl auf eine Strecke, zu deren Abschreiten man eine halbe Stunde braucht, sind zahllose Mastbäume mit reichem Guir- landenschmuck errichtet, unter einander mit Tannen-Guirlanden verbunden; zwei und zwei neben einander stehende Mast bäume tragen gleichen Schmuck: an der Spitze ein Banner in den Farben einer der vertretenen Mächte, in halber Höhe das Wappen dieser Macht, von kleinen Fähnchen in den be- treffenden Nationalfarben umrahmt. Die Einfahrt in die Schleuse flankiren prächtig leuchtende goldene Adler auf hohen «sockeln. Rechts von der Schleuse liegt der eigentliche Fest- Platz, ein halbkreisförmiges Rondel mit freiem Ausblick auf den Hafen. Hier steht der Leuchtlhurm, dessen Inschrift meldet: „Kaiser Wilhelm U. vollzog die Weihe des Nord- Ostseekanals und übergab ihn dem Weltverkehr am 21. Juni 1895." Was hätte ein römischer Kaiser bei der Vollendung eines solchen Riesenwerks an tönenden Worten in seiner Ruhmes-Jmchrist gesagt! Wie schlicht klingen die Hohen- zollern-Worte; in ihrer Einfachheit welche Größe! — In mitten des Rondels steht der quadratische Grundstein, an dem sich die Hauptfeier am 21. Juni vollziehen wird. Dahinter steht das farbenprächtige Karscrzelc und weiterhin folgen in einem nach dem Meer zu offenen Halbkreis die roth ausge;chlagenen Tribünen für die Gäste des Kaisers. Flaggen und Guirlandenschmuck, die Wappen der deutschen Bundesstaaten, Blumenbeete und Blattpflanzen — ei» Farben- reichthum von verschwenderischer Pracht wirkt im Verein mit der bewegten grünen See zusammen, um den Fesiplatz zu einem einzig schönen zu gestalten! Links von der Schleuse liegt die Festhalle, in welcher das groß- Kaiser-Diner slattfnidet. Sie har die Gestalt eines mächtig aufragcnden altg rmanischen Holzschiffes mit drei großen Plasten. Schwarz weiß find die Planke» g strichen; aus geöffneten Schiffsluken starren in drei Reihen über- , einander starke Kanonenrohre; ein mächtiger Anker ist aus- , geworfen. Am Bug schwebt eine große Friedensgöttin, in der erhobenen Rechten die deutsche Kaiserkrone haltend, in der Linken eine Friedenspalme; das wallende blonde Haar trägt einen Helm mit mächtigen Flügeln, dem Symbol des Weltverkehrs, von dem die oben citine Inschrift spricht. Im Innern sieht man zunächst in reizend ausgestattete Garde roben und in die lichten Schiffscabinen, die für das Kaiser- e paar und die Fürstlichkeiten bestimmt sind. Das Ueber- - rajchendste aber ist der eigentliche Festsaal in Form eines ' Schiff sverdecks, über das ein großes Sonnensegel ausgebrcitet ist. Malerisch wallt das weiße Segel mit rothen Sirenen herab, Flaggen beleben die Fläche. An dem einen Ende bildet eine Erhöhung mit Steuerrad und dem Fuße des Hauptmastes den Abschluß. Erleuchtet wird der ganze Raum durch 80 oberhalb des Sonnensegels angebrachte Bogenlampen, deren Schein den Eindruck hervorruft, als ob strahlende Mittagssonne auf dem Ganzen ruhe. Möge die Sonne am Himmel die Festtage und den Fcstplatz so strahlend verschönen, >vie sie heute die letzten Vorbereitungen begünstigte. WL. Brunsbüttel, an Bord der „Augusta Victoria", den 20. Juni, früh. Das herrliche Fest in Hamburg ist nun vorüber und wie ein Märchen aus aller Zeil zog es an uns vorüber, beeinträchtigt nur Lurch die Thatsache, daß Ihre Majestät die Kaiserin durch ein neuralgisches Leiden gezwungen war, daheim zu bleiben. Alles hatte sich so sehr dazu gefreut, auch die Kaiserin dem Feste beiwohnen zu sehen und nun war diese Freude vergeblich. Nach Beendigung des schönen Alsterfcstes hatte sich Seine Majestät der Kaiser in Begleitung des Prinzregeutcn von Bayern, des Königs von Sachsen, des Königs von Württemberg, des Großfürsten Alexis von Rußland und des Herzogs von Genua an Bord S. M. Aviso „Kaiseradler" von Hamburg aus nach Brunshausen begeben, wo letzterer in der Nähe der „Hohenzollern" Anker warf nab der Kaiser auf diese, der Herzog von Genua auf die „Savvia" überschiffle. Gegen 2 Uhr Nachts erfolgte die Fahrt der „Hohenzollern" nach hier und bald darauf jene des „Kaiseradler" und der „Savoia". Der „Kaiseradler" führte, als Fürstcnschifs, Toppflagge im Großtopp. Der Reihcnfolge nach hallen gegen 11'/, Uhr Abends die Aviso: „Lensahn", „Osborne", „Trabant",,,Grille", „Avclusa", „Euchan:- reß ', „Surcouf", „Großjaschtschi", „Marques de la Ensenada", „Coda", „Viking", „Marblehead", „Mirrea", „Hekla" und „Alkmear" die Fahrt hierher angetretcn und ankerten auf Brunsbüttel Rhede. Rechts vorn, unmittelbar am Quai, im hiesigen Bin, enhafen, liegt unsere „Augusta Victoria", jenseits derselben „Kaiser Wilhelm II", links vorn ebenfalls unmittelbar am Quai „Trave", jenseits derselben „Columbia" und jenseits dieser „Nhaetia". Extrazüge aus Hamburg brachten die Gäste des Reiches Nachts hierher und obwohl Alle von der Fahrt etwas ermüdet waren, wollte doch Jeder Zeuge des Beginnens derKanalfahrt fern, und das Deck eines jeden Dampfers.war daher von seinen Passagieren überfüllt. Auch wir mochten unsere Kabine nicht aufsuchen und wollten den historischen Augenblick der Einfahrt in den Kanal nicht versäumen. Aus der Umgegend ist eine zahlreiche Volksmenge hier zu sammengeströmt, um Zeuge der Abfahrt des Kaiserlichen Kanalgeschwaders zu sein. Der Tag war kaum angebrochen, als sämmtliche an der Kanalfahrt theilnehmende Schiffe Toppflaggen setzten. Der Dampfer „Kaiser Wilhelm II", als Fürstenschiff, führt im Großtopp die Kriegsflagge, da- neben in den anderen Toppen, je nach Umständen, die den Dampfern des Norddeutschen Lloyd eigenthümlichen Flaggen. Um 4 Uhr früh wird die „Hohenzollern" in den Kanal ein fahren, ihr folgt der „Kaiseraoler" und dann in nachstehender Reihenfolge: „Kaiser Wilhelm II", „Lensahn", englische Jacht „Enchantreß", französische Aviso „Surcouf", rufftsche Aviso „Großjaschtschi", spanische Aviso „Marques de la Ensenada", schwedische Aviso „Edda", norwegische Avst'o „Viking'" ver einigte Staaten Kreuzer „Marblehead", rumänische Aviso „Mlrcua", dänischer Krcuzer „Hccla" und holländische Aviso „Alkmear". Das früher so bescheidene Brunsbüttel ist jetzt zu einem wichtigen Orte geworden und bietet besonders heute, wo sich alle die vorgenannten Schiffe im Hafen und auf der Rhede befinden, ein lebhaftes Bild. Der Traum früherer Jahrhunderte wurde zur Wahrhcrt, er ist erfüllt. Nord- und Ostsee sind mit einander verbunden. Soeben fährt die „Hohenzollern" in den Kanal ein und auch wir werden bald folgen. Wir schließen daher unfern Bericht und rufen de.u Leser ein: „Auf Wiedersehen von Holtenau aus" zu. Oertliches mw Sächsisches. Riesa, 20. Juni 1895. — In unserem Stadtpark pocht und hämmert es gegen wärtig vom Morgen bis zum Abend, denn es werden daselst die Zurüstungen und Vorbereitungen :zum Gauturnseste eifrig gefördert. Auf dem Festplatze ist die Zahl der Sitzplätze durch Ausschlagen von Holztafeln und Bretter bänken bereits erheblich vermehrt woroen. Auf der Festwiese, die durch Hinzunahme eines Streifens des Rittergutsareals vergrößert worden ist, werden die für die turnerischen Auf- und Vorführungen erforderliche: Vorbereitungen getroffen, Zelte, Verkaufsstände, ein erhöhtes Podium für die Fest- jungsrauen, ein dergleichen für den Turnwart und die Vor turner für die Freiübungen rc. errichtet. Leider haben sich mehrere Ersteher des Grases mir dem Abmähcn desselben nicht eben beeilt, denn nock immer ist man dorr an verschiedenen Stellen mit dem Heumachen beschäftigt. Da die Grasver- stcigcrung bereits am 5. Juni slattgcfunden hat, seitdem also reichlich vierzehn Tage verflossen sind, so hätte man mit dieser Arbeit, zumal bei dem herrlichen Erntewetter, bis Mitte dieser Woche recht wohl fertig sein können. Hoffentlich werden die Saumseligen noch vor Eintritt der Festtage damit auf geräumt haben. Da man auch in früheren Jahren die Wahrnehmung gemacht hat, daß sich das Hcumachen wochen lang hinzieht, was für einen öffentlichen Promenadenplatz durchaus nicht passend ist, so dürste es sich künftighin em pfehlen, gleich bei der Versteigerung einen kurzen Termin scstzuctzcn, bis zu wel l em das Wcgschaffen des Grases beräumt sein muß. Im Uebrigen präsentirt sich unser Stadtpark jetzt, nachdem die lästigen Maikäfer daraus verschwunden sind und die Eichen sich wieder sriscb belauben, aufs herrlichste und es ist wohl mit Sicherheit anzu nehmen, daß es den fremden Turnern und anderen Fest- thcilnehmern in demselben gefallen wird. Möge nur auch der Himmel zum Gelingen des Festes das Seine beitragen, denn das ist nnd bleibt immer die Hauptsache. — Recht unangenehm bemerkbar macht sich der Mangel an Eichenlaub. Gern möchte man allseits die Häuser zum Gauturnfeste mit den hübschen Laub,z» winden schmücken, aber nirgends i.i weitem Umkreise ist das bcnölhigle Eichenlaub zu haben. Die Maikäfer haben die Eichenzweige überall kahl gesressen. Fichten- und Tannenreisig, das sich zur De- coration ja nölhigenfälls auch eignen würde, ist aber hier ebenso wenig erhältlich. Es wird in Folge dieser bedauer lichen Umstände die Schmückung der Häuser mir Guirlanden und Kränzen wohl norhgedrungener Weise etwas mangelhaft bleiben, um so mehr aber wird hoffentlich die Stadt in reichem Flaggenschmuck sich präsentircn. — Die großen Gedenktage der sächsischen Armee stehen bald bevor. Als Haupttag wird allgemein der 18. August gefeiert werden, da für diesen Tag Se. Majestät, der König für sämmtliche Truppenihcile besondere Feierltchkeircn be- fohlen Hal. Pirna. Die Gefahr eines Steinmetz-Streiks, von welchem bereits viel die Rede war, gilt sitzt als beteiligt, nachdem die Gehilfenschaft in einer im hiesigen Carolabad erneut abgchaltenen Versammlung sich zwar für die Aufrecht erhaltung der gestellten Forderungen, gleichzeitig aber auch dafür aussprach, daß in Anbetracht aus die schon recht vor gerückte Bauzeit von jedem schroffen Vorgehen rhunlichst ab gesehen werden solle. Es ist den einzelnen Werkplätzen Vorbehalten, zur Erreichung des ins Auge gefaßten Ziels — hauptsächlich handelt es sich um einen 20 prozentigen Zu schlag «irr den sogenannten harten Stein — Verhandlungen mit den Arbeitgebern einzuleiten. Es ist dabei noch anzu nehmen, daß cs aus gütlichem Wege zu einem Ausgleich kommt. Tharandt. Vor einigen Tagen wurden an der Spar- casse zu Tharandt mehrere Thaler-Falsifikate angehalten. Am Sonntag ist es nun der Polizei gelungen, die Falsch münzer zu verhaften; zwei Männer, Former von Beruf, und eine Frau aus Zauckerode bei Potschappel wurden ge- schlossen, begleitet von 5 Gendarmen, in die Untersuchungs haft gesührl. Ueber die Verhaftung wird Folgendes mitge- theilt. Am Sonntag Abend befand sich auf einem Tanzsaale in Potschappel cm junger Gelbzießer, der dem Tanzordner ein falsches Markstück in Zahlung gab. Der Letztere sah, daß das Geldstück falsch war, und hielt dies dem jungen Manne vor, dieser behauptete jedoch mit der größten Frech heit, daß das Stück echt sei, und beschwichtigte Jenen auch. Als dann aber ein Gendarm in den Saal kam, theilte ihm der Tanzordner das Vorkommniß mit. Der Gelbgießer be- merkte dies, ließ mitten im Tanze sein Pfädchen stehen und wollte sich entfernen, wurde jecoch vom Publikum noch recht zeitig festgchalten. Es erfolgten dann Aussuchungen und noch weitere Verhaftungen. Die Bande soll 3-, 2-, 1°Mark und 20-Psinnig Stücke angcfertigt haben. Zschopau, 18. Juni. Bei dem am 5. Mai d. Js. zwischen Zschopau und Wilischthal auf der Linie Annaberg- Flöha vorgekomnunen Eisenbahn-BctriebsunfaUe war bekannt lich die hiesige freiwillige Feuerwehr behufs Hilfeleistung alcnmirt norden. Dcm Kommando ist nun von der könig lichen Betriebs-Oberinspcction zu Chemnitz ein Schreiben zuzegangen, in welchem demselben die Mittheilung gemacht wird, daß vom königlichen Finanzministerium der hiesigen freiwilligen Feuerwehr, welche durch ihre bereitwillige schnelle Hilfeleistung der Staatseisenbahnverwalturg schätzbare Dienste erwiesen habe, in Anerkennung dieser Dienstleistung eine Gratification von 30 Mark bewilligt worden sei. * Chemnitz. Das Programm für die Festtage des ersten sächsischen Gaukegelfests gestaltet sich nach den nunmehr endgiltig getroffenen Festsetzungen wie folgt: Sonnabend, den 3. August, Empfang der Gäste auf dem Hauptbahnhof. Abends Fest'ommcrs. — Sonntag, den 4. August: Beginn des Kegelns auf allen Bahnen Mittags 12 Uhr. Früh schoppen - Concert. Festtafel. Nachmittags großes Concert der städtischen Kapelle. Abends Sommcrnachlsball. — Pion tag, den 5. August: Fortsetzung des Kegeln aus allen Bahnen vo.' früh 8 Uhr an. Nachmittags Concert. Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt und Umgebung unter sachkundiger Führung. Abends großer Festbau. — Dienstag, den 6. August: Kegeln auf allen Bahnen. Nachmittags Damenkegeln und Concert. Abends Preisverlheilung und Abschiedskommer. Der Preis der Fcstkarten beträgt: 4 Pik. für Herren, 1 Mk. für Damen, 5,50 Mk. für Herren, welche dem deutschen Kcglcrbund noch nicht angehören. Diese erlangen durch diesen erhöhten Beitrag gleichzeitig die Mitgliedschaft am „Deutschen Bund" für das laufende Ge schäftsjahr. Chemnitz. Herr Commercienrath Vogel spendete an läßlich der 25jährigen Wiederkehr der Kämpfe Deutschlands die Summe von 3000 Mark mit der Bestimmung, daß da mit den dortigen Veteranen der Kricgsjahre 1870/71, 1866, 1864 und 1849 ein Fest bereitet werde. — Der Bahnbe- amtc Hauschild in Chemnitz, der am Sonnabend vor Pfingsten beim Gchlachthof das Opfer eines Mordanfalles wurde, ist gestern als geheilt aus dcm Krankenhause entlassen worden. Plauen. Bei dem am Sonntag vom Verein „Eil bote" in Plauen veranstalteten Preisfliegen der Militärbrief- taubcn war die Aufgabe „Fliegen ab Festung Mainz" zu lösen. Die Tauben waren bereits am 14. Juni früh in einer Anzahl von 130 Stück mit der Bahn nach Mainz ge- sandt worden und wurden dorr nach vorheriger Abstempelung