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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Media« mir Aiyeiger). »rahtanschrlst: Tageblatt Riesa. Fernrus Nr. 20. Da» Riesaer Tageblatt enthält -te amtliche« Bekaautmachuuge» -er «mt-hau-tmauuschaft Srokenhai», des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa m>d des HanvtzollamtS Melke«. Postscheckkonto: DreldenlSW . Virokaffe Riesa Nr. öS. 47. Donnerstag, 2S Februar 1926, abends. 79. Jahrg. La, Riesaer Tageblatt erichetnt jetze» T«« abend« '/,« Uhr mit «uenahme der Sonn- und Festtage. Ve,U»»0rri«, gegen BorauSzahUma, tür einen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktiontverteurrungen, Erhöhungen der Löbne und Materialienpreis« bebauen wir un« da« Recht der Preiterhöhung und Nachforderung vor. An,eigen sär di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi» S Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestunmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Nur noch wenige Tage trennen uns von -em Zeit punkt, ou -cm wir Mitglied des Völkerbundes werbe» sollen. Je näher dieser Termin beranrückt, desto schärfer wird der Streit unter unseren Vertragspartnern, ob sie die Zusicherungen, die sie unS gemacht haben, halten wollen oder nicht. Trotzdem dieser Hader hinter den Kulissen der Wclidiplomatie und in der Oesfentlichkeit der Presse schon nahezu sechs Wochen währt, ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, wie die Frage entschiede» werben soll. Geflissentlich gehen die verantwortlichen Staatslenker in ihren Neben um den Kernpunkt der Sache herum, geflissent lich vermeiden sie cS, klar und unmißverständlich ihre end- gültige Stellungnahme zu präzisieren. Aus diesem ganzen Streit können wir daher nur das eine ersehen, daß man bewußt Deutschland im Unklaren lassen will, wie man sich eigentlich die Lösung denkt. Wir wissen nicht, will man den Anspruch Polens auf einen Ratssitz als unberechtigt ab- lchucn, will man diesen Wunsch als gerechtfertigt an erkennen oder will man die ganze Frage auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Keine der Reden, die Briand oder Chamberlain in der letzten Zeit hielten, hat sich für eine dieser Möglichkeiten klipp »nd klar entschieden. Wir wissen, daß die Gcheimdivlomatie nach wie vor das einzige Mittel geblieben ist, durch das Probleme, die das Schicksal ganzer Böller ninfpaunen, entschieden werden. Dieses Wissen muß uns eine ernste Warnung sein. Eine Warnung, die uns entschieden davor zurückhaltcn müßte, den letzten Punkt hinter eine Entscheidung zu scken, über deren Konsequenzen wir »och nicht die geringste Gewißheit haben. Wie werden sich die Formalitäten unserer Ausnahme in Genf abspielen'? Znuächst wird am Vormittag des 8. März der Nat zu einer kurzen Sitzung znsammcntrcten, um dar über Beschluß zu fassen, ob er die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund der Vollversammlung, empfehlen soll. Auf dem TagungSplan dieser vorbereitenden Sitzung ist allerdings auch die Erörterung der NatSerweiterungsfragc augesctzt. Ob aber diese Angelegenheit in dieser nur kurzen Sitzung bereinigt werden wird, ist allerdings eine andere Frage. Tie RatSmitgliedcr können sa unter Umständen auch zu der Ueberzeuguug kommen, daß es besser märe, die Entscheidung erst in der nachfolgenden Sitzung des Völker- buudsrates zn fällen. Würde diese vorbereitende Sitzung des Rates so entscheiden, so ständen die deutschen Delegierten in Gens einige Minuten vor der Vollversammlung in voller Unklarheit über die Lösung. Trotz dieser Ungewißheit über daS Schicksal üeö deutschen Rechtsstandpunktes würde bas Reich durch den sicherlich einstimmig erfolgenden Beschluß der Vollversammlung einige Augenblicke später Mitglied des Völkerbundes sein. Nun erst, nachdem Deutschland vorbehaltlos in den Völkerbund eingctreten wäre, könnte für den Nat der Moment gekommen sein, die endgültige Entscheidung über die Ausgestaltung seines Mitglieder bestandes zu fassen. Tie Statuten des Völkerbundes geben jedem Mitglied des Rates die Möglichkeit, unter dem Hin weis, daß cs die Ausnahme Deutschlands in den Rat ab lehnen würde, wenn die Natserwcitcrung nicht in dem vou ihm gewünschten Sinuc erfolgt, einen Zwang auf die Versammlung auszuüben, dem unter Umständen Rechnung getragen werden müßte. To müßte sich denn schließlich Deutschland bereit finden, sür die Zulassung Polens zu stimmen, da im anderen Falle seine eigene Aufnahme in den Rat unmöglich wird. Etwas anderes bliebe den deutschen Delegierten nicht übrig, da das Reich bereits Mitglied des Völkerbundes ist und eine Austrittserklärung nach Artikel 1, Absatz 3 der Bölkerbnnössatzuugen erst nach zwei Jahren rechtswirksam wird. So liegen die Verhältnisse. Und so könnten sich die Dinge entwickeln, wenn Deutschland nicht schon vor seinem Gang nach Genf sich irgendwelche bindende Versicherungen verschafft, baß seiner gerechten Forderung nachgekommen wird. In -em ganze» Str«i1 um die RatSsitze hat sich die Reichsregierung im allgemeinen recht passiv verhalten. Sie hat allerdings unmißverständlich ihren Rechtsanspruch dargelegt. Aber sie hat eS bis jetzt versäumt, sich darüber Gewißheit zu verschaffen, ob die Angelegenheit in dem vo» ihr gezeichneten Sinne entschieden wirb. Wir fürchten, daß diese Haltung der Reichsregierung, wenn sie nicht sofort sich etwa- aktiver betätigt, zu Folgen führe» wird, die mehr als bedenklich sind. Deutschland hat sich zum Locarno-Geist gefunden. Aber dieser schön« Gedanke steht unmittelbar vor der Gefahr, in Scherben gehauen zu werben, aus denen günstigenfalls ein halbes Locarno wieder herauSkonstruiert werden könnte. Das wäre aber ein Locarno, das uns wirklich wenig nützte. Wir haben nur noch wenige Tage, nnS vor einem Fiasko unserer Außenpolitik der letzten Zeit zu retten. Die Reichsregierung nehme diese kurze Frist wahr und sichere uns das Recht, das uns zusteht. Sie halte die Augen auf, damit wir nicht in «ine Sackgasse hinein tappen, aus der ein Ausgang kaum mehr zu finden ist. A. Wer MA. ölrelmm Sir MM IkMIM». )s Berlin. Zu dem gestrigen Beschluß des Neichskabi- nettS, daß sich Reichskanzler Dr. Luther «nd ReichSaußen- ministcr Dr. Streseman« als Vertreter des Reiches nach Genf begeben werden, folgen »och einige ergänzende Mit teilungen: Tic Abreise der deutschen Delegation wird, wie «vir l;ören, am V. März erfolgen, denn am Sonntag, den 7. März, sollen vertrauliche Besprechungen zwischen den Delegierten Ser Hauptmächte stattfinden, die sich vor allem auf die Frage der Vermehrung der RatSsitze und daS Zeremoniell beim Eintritt Deutschlands in den Völkerbund beziehen dürften. Auch -er Lokalanzeiger weiß von einer derartigen Vor besprechung in Genf zu berichten. Nach einer dem Blatte aus Genf zugegangencn Depesche soll in den dortigen Völ- kerbundSkreisen damit gerechnet werben, daß eine Einigung auf folgender Grundlage zustande kommen werde: Spanien soll einen ständige« Ratsfitz bereits im März erhalten, wäh rend Pole« eine» nichtständigen Ratssitz bekomme und sür seine Wünsche auf einen ständigen Sitz auf den Herbst ver tröstet würde. Im Berliner Tageblatt wird jedoch noch ein mal die Einigkeit der öffentlichen Meinung in Deutschland unterstrichen, daß Deutschland auf seinen Eintritt in den Völkerbund verzichten muß, wen» vor seinem Eintritt oder gleichzeitig damit irgend eine Aenderung in der Zusammen- setzung des Rates vorgenommen und so in illoyaler Weise die Voraussetzungen verschoben werden, die im Augenblick der Anmeldung Deutschlands vorlagen. Wie der Deutsche Reichskanzler und der deutsche Reichsaußenminister in Locarno aufrichtig an einem Werk, das den Frieden sichern sollte, mitarbeiteten, so würden sie, wenn man diese» Werk durchaus vernichten will, gemeinsam die notwendigen Er klärungen abzugebcn haben und deshalb, so nimmt das Blatt an, reist Dr. Luther mit nach Genf. * ßln MM wmbkklM. Chamberlain hat dieser Tage in Birmingham eine Rebe gehalten, die im großen und ganzen nicht' viel Neues über seine Einstellung zu der Ratsfrage brachte. Aus seinen Ausführungen können wir nur einen Vorschlag heraus- greisen, der vielleicht geeignet wäre, etwas mehr Klarheit in die Sachlage z» bringen. Er sagte, daß er überzeugt sei, daß, wenn dieselben Männer, die sich in Locarno getroffen Hütten, sich noch einmal treffen könnten, sie die bestehenden Meinungsverschiedenheiten doch zu einem endgültigen Nebereinkommen führen würden, das Len Streit enden könnte. Dieser Vorschlag hat in englischen parlamentarischen Kreisen gezündet. Man ist dort der Ansicht, daß eine solche mündliche Besprechung der Locarnodelegierten anläßlich der Ratssitzung in Genf stattfinden könnte und zwar vor dem förmlichen Zusammentritt des Rates, da es in Genf üblich sei, noch ungeklärte Punkte nicht unmittelbar in die öffent liche Ratssitzung zu bringen. Es wäre daher daS Gegebene, wenn der deutsche Außenminister Dr. Stresemann einen früheren Zug nach Genf benutzen würde, um etwa schon am 7. März mit de» übrigen Locarnodelegierten Fühlung nehmen zu können. Wir glauben, daß, wenn ein solcher Vorschlag offiziell an die Reichsregierung gelangen würde, sie ihn sehr ernstlich in Erwägung ziehe» bürst«. Hierdurch wäre den deutschen Delegierten die Möglichkeit gegeben, noch vor dem entscheidenden Schritt sich Gewißheit über die Folgen, Sic er zeitigen würde, zu verschaffen. Denn, ohne diese Klarheit nach Genf zu gehen und vorbehaltSlo» in den Völkerbund einzutreten, wäre ein Beginnen allzugroßer Vertrauensseligkeit. Und Vertrauen auf Ententeverspre- chnngen ist eine Eigenschaft, die wir uns In Anbetracht der trüben Erfahrungen, die wir machen mußten, abgewöhnt haben müßten. SnWkM MM M eim WLIW MMMwitM. )( Genf. Der brairlia Nische Gesandte und stellvertretende Delegierte beim Völkerbund Castello-Branco Clark gab der Schweizerischen Depeschen-Agentur über den brasilianischen Standpunkt in der Frage der Erwei terung des VölkerbundSrateS folgende Er klärung ab: Die Kandidatur Brasiliens, für einen Ratssitz wurde bereits rnr Jahre 1821 von dem chilenischen Staatsmann Edwards in einem Interview mit dem „TempS" in Paris aufgestellt; sie wurde dann in offizieller Form vor der ersten Kommission der zweiten und gleichermaßen vor der ersten Kommission der vierten Bölkerbundsversamm- lung wieder aufgestellt. Der chilenische Delegierte regte damals an, es sei Brasilien als „bedeutendstem südameri kanischen Staate" ein ständiger Ratssttz einzuränmen. Bra silien ist ein großes Friedensland. Brasilien hat keinen Streit mit irgendeinem seiner Nachbarn oder seinen latein-amerikanischen Brüdern, sondern es hat mehr als em anderes Land gemeinsame Interesse» mit allen diesen Staaten. Brasilien ist das größte Land mit zusammen hängendem Staatsgebiet, nicht nur in Amerika, sondern auch in der Welt. Es ist das einzige Land m Latein- Amerika, welches eine Bevölkerung von 85 Millionen Ein wohnern hat, d. h. fast soviel, wie sämtliche spanisch amerikanischen Länder zusammen. Als Mitglied des Völ kerbundes ist Brasilien bedeutend größer als die übrigen Mitglledstaatcn. Alle diese Tatsachen sprechen für den An spruch Brasiliens auf einen ständigen Ratssrtz, denn es geht daraus hervor, daß Brasilien ein ständiges Inter esse hat, im Rate vertreten zu sem, und daß der Völker bund ein nicht minder großes Interesse daran hat, daß Brasilien die Stellung eines stündigen Mitgliedes über tragen ivird. ES ist unmöglich, sich eine einzige Ange legenheit der amerikanischen Politik vorziisteilcn, an der Brasilien nicht direkt interessiert ist. Wenn Brasilien für emcn ständigen Ratssitz kandidiert, so geschieht das vor allein darum, damit der amerikanische Kontinent, von dem 18 Staaten dem Völkerbund bergetreten sind, nicht länger der einzig nicht ständig un Rat vertretene Kon tinent sei, so lange sich leider die Vereinigte» Staaten dein Völkerbund fernhalten. W« smd Freunde des Völker bundes seit jemei-z Lrstchrn. Brasilien bat noch aut kemer Völkerbundsversammlung, noch bei keiner Konferenz oder Kommission gefehli. Es hat in Genf eme ständige Delegation nnt dem Rang einer Botschast geschaffen — eS ist bis jetzt das erste und einzige Land, welches dem Völkerbund einen derartigen Beweis von Wertschätzung entgegen gebracht hat — und es hat die Leitung dieser Delegation emer seiner prominentesten politischen Per sönlichkeiten Mello-Franco übertragen. NmzMMMMiW >» MI«. X Berlin. Am 24. d. M. kamen die Finanzminister und Vertreter der Lander im Reicbfinanzminifterium zu einer Besprechung über das Finanz- und Wirtschafts. Programm der Reichsregierung zusammen. Der ReichS- ftnanzminister Dr. Neinhold hob in einer einleitenden Rede die bekannten Hauptpunkte des Programms hervor. Der Preußische Finanzminister sicherte dem Rcichsfinanzminister vertrauensvolle Mitarbeit der Länder bei seiner Amts- sührung zu, eine Erklärung, der sich sämtliche Finanzministec ^»schloffen. In der eingehenden sachlichen Aussprache wurde von einigen Ländervertretern wegen des einge- schlagenen Wege« im Einzelnen Bedenken geäußert, während über das nach dem Programm der Neichsreqierung zu er reichende Ziel Einigkeit herrschte. Besatzuugsuot. vdz. Berlin. Nach einer amtlichen Statistik sind in der Stadt Main, noch vou den Besatzungsbehörden be- schlagnahmt 1422 selbständige Wohnungen mit 9329 Räumen. Hierzu kommen noch bei Privatleuten beschlag nahmte Teilwohnungen mit 1802 Räumen. Insgesamt sind das also 2230 beschlagnahmte Wohnungen mit 11131 Räumen, d. h. auf 10 000 Einwohner entfallen 546 be schlagnahmte Räume. Außerdem sind noch beschlagnahmt 19 Hotels mit 608 Betten. Für den gesamten Fremden verkehr verbleiben in Mainz nur 407 Betten. Hiergegen stehen nun die Zahlen des Deutschen Wohnungselendes in Mainz: Von rund 7000 dringend vorgemeldeten Woh nungssuchenden sind 3472 Familien ganz ohne Wohnung. Die französische Besatzung hat ferner im Besitz über 100 private Büros und Geschäftsräume, über 300 Räume aus städtischem Besitz, viele Lagerräume, eine große Anzahl von privaten und städtischen Anlagen, vier Schulen, 141 Räume und 300 Betten im städtischen Krankenhaus, viele hundert Räume in ftaatSeigenen Betrieben, über 600 000 Quadrat meter Lagerplätze, Fabrikanlagen, Gebäude usw. Von einer Verringerung der BesatzungStruppen ist noch nicht» »u merken, geschweige denn von einer Herausgabe beschlag nahmter Wohnungen. MMm IM wdeilMM IM lik MMmMM. )l Berlin. Die gestrige Sitzung des Technischen Aus schusses Les Berwaltungsrares der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft beschäftigte sich mit Len Notstandsmaßnahme« -er Regierung znr Bekämpfung -er Arbeitslosigkeit in Deutschland. Es haben bekanntlich zwischen der Reichs regierung und der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft Ver handlungen über die Gewährung zunächst eines SV-Millio- nen- und dann eines 100-Millioncn-Kredites statt gefunden. Die Verhandlungen über die finanziellen Bedingungen dieses Kredits sind bisher noch nicht voll zum Abschluß gelangt. Das von der Hauptverwaltung der Deutschen Reichs bahn-Gesellschaft dem Ausschuß des Verwallungsrates vor gelegte Programm über die Verteilung des Ivll-Millioneu- SreditS fand die Billigung deS Ausschusses. Im Grunde genommen erstreckt sich das Programm nur am eine teil weise Wiederaufnahme des im Herbst 1023 ausgestellten Bc- schaffungsprogramms, das infolge der ständig zurückgehcn- Len Einnahmen der Reichsbahn-Gesellschaft stark gekürzt werden mußte. Insbesondere sollen Berücksichtigung sinden: Beschaffungen für Oberbau, Einbau von Zug- und Stoß vorrichtungen, Verstärkung der Brücken. Dazu kommen kleinere bauliche Ergänzungen, die nicht länger aufgeschoben werden können. Darunter sind auch Wohnungen für Ar beiter nnd Betricbsbeamtc. Auch eine Reihe Bahnhofs bauten soll in der Durchführung beschleunigt werden. Tic Beschaffung von T-Zugwagen, I.-Klasscwagen und Spezial güterwagen ist in entsprechendem Umfang geplant. Auch die Lokomotivindustrie wird Lurch neue Aufträge a» Spcziallokomotiven in engerem Nahmen berücksichtigt wek- Sen. Dabei kommen namentlich in Betracht kleine Typen sür Nebenbahnen und Rangicrzweckc und Lpcztallokomoti- ven, z. B. für Hasen- und Schmalspurbahnen. Tie Herausgabe der Aufträge soll so schnell wie möglich erfolgen, nachdem die erhoffte Einigung mit der Reichs regierung über die Bedingungen des Kredites erfolgt sind, Gute Wahlerfolge der Deutscheu iu Rumäuie«. * Hermanustadt. Nack den vorläufigen Zusammen stellungen haben die Deutsche» in Rumänien bei den (Semetndewahlen austcrordcntlich gut ubgeschnitten. In Hermannstadt erreichten sie absolute Mehrheit. I» allen übrigen Städten Siebenbürgens, wo sie mit der Rumänischen Volkspartei zusannnengingen, erlangten sie die Mehrheit der Stimmen. Im Banat, in Temesvar nnd in Lugos, wo die Deutschen gleichfalls mit der Rumänischen Volkspartei verbunden waren, gelang es ihnen, die Zweidrittelmehrheit zu erreichen. Auch in Czernowitz haben die deutschen «ine« oroßen Erfolg errungen, ' '