Volltext Seite (XML)
IIS. 1. Vellage zum Rlesaer Tageblatt, rsmlabeitv, 1«. Mal abenas. 78. Jaylg. Hindenburgs Wohn»»« in Berlin. Eas Hans des Reichspräsidenten — Gartenseite. Zur rheinischen Jahrtansend Feier. Das Kölner Ausstellungsgebäude. 1925 sind lausend Jahre verflösse», seit König Heinrich I-, der Sachsenherzog, alle deutschen Stämme unter seinem Szevter vereinigte und das Rheinland, wenn auch nur läse, in seinen Machtbereich zog. Die Rheinlands rüsten sich zur Feier, voran Köln, an dessen grobem Festakt die Reichsregierung teilnimmt. Der Prachtbau der Kölner Jahrtansendansstellung ist nun sert ggestellt. Die Ausstellung bietet eine unvergleichlich reiche Schau tausendjähriger deutscher Kultur, tausendjährigen WirtschastSlebenS, tausendjähriger deutscher Rheingeschichte und tausendjährigen Geisteslebens. Der mittelalterliche Spruch gilt wieder: Hai no» victst Olomam, non victst Oormauiaw: „Wer Köln nicht kennt, kennt Deutschland nicht '. «Lic .seit der Spargelcrnte. Tas Urbild von Freytags „Toll und Haben". Das HauS Molinari L Söhne in Breslau. Das Haus Molinari L Söhne, ein sehr angesehenes KolonialivarcnhauS in LreSlau, das ein Jahrhundert hindurch an der Spitze der schlesischen Handelshäuser stand, und das Gustav Freytag als Vorwurf für seinen Roman „Soll und Haben' gedient hat, wurde in dieser Zeit der finanziellen Schwierigkeiten mehrfach erwähnt, sodaß die Aufinerksamkeit der vielen Tausende, die „Soll und Haben" gelesen haben, am dieses Haus gelenkt wird. Gustav Freytag ist übrigens jetzt gerade :>Y Jahre tot. Seine Werke find somit frei und werden bald in vielen billigen Ausgaben erscheinen. Ise MMMWll Ulis »er Me. Uns liegt der neue Sommcrfahrplan der S. V. D. A. vor. Es schadet nichts, wenn von Zeit zu Zeit immer wieder mit allem Nachdruck betont wird: die Personenschisfahrt ist aus dem Bilde der Elbvrtschaftcn nicht mehr wcgzndenkcn. Lind doch die Persvnendampfer der L. B. D. A., die nunmehr 89 Jahre besteht, vielen Millionen eine Quelle der Erholung, Franken und Genesenden ein Born der Gesundung gewesen,- aber auch vielen Millionen muh sie in der heutigen teuren Zeit die Lommcrfrische ersetzen. Um dies zu ermöglichen, hat die L. B. D. A. im vergangenen Jahre billige Wochenkar ten Angeführt, die auch in diesem Jahre beibehalten werden. — Obgleich auch bei diesem Unternehmen, wie überall, die Unkosten wesentlich gestiegen sind, soll doch, im Gegensatz zn der Eisenbahn, von einer allgemeinen Erhöhung der Fahrpreise abgesehen werden. Heute ist die Pcrsonenschiff- sahrt sogar billiger als die Eisenbahn, kostet doch beispiels weise eine Rückfahrkarte Dresden—Lchandau 2. Platz Mk. 8,20, bei der Eisenbahn 8. Klasse Mk. 4.—. Eine Erhöhnng der Wochenkarte von Mk. 8.— auf Mk. 10— hat sich leider nicht umgehen lassen. Um aber auch hier eine scheinbare Härte auszngleichen, gibt die S. B. D. A. Wcrktagskarten, gültig von Montags bis mit Sonnabend, zum alten Preise von Mk. 8.— heraus. Der einzige Unterschied ist also nur der, dah der Sonntag nicht mit inbegriffen ist. — Kinder bezahlen bekanntlich nur die Halste,- die Altersgrenze be trägt 14 Jahre und nicht, wie bei der Eisenbahn, 10 Jahre. Im großen Sommerfahrplan erscheint zum ersten Male wieder ei» Schnelldampfer ab 80. Mai früh 8 Uhr ab Dres den bis Herrnskrctschcn und nachmittags zurück. Dieser Dampfer kann nur mit Jahrschein 1. Platz benutzt werden; Inhaber von Wochen- und Werktagslartcu zahlen Mk. 1 — Zuschlag. Im Fahrplan sind ferner einige Fahrten mit einem Stern versehen; versuchsweise sollen diese Schiffe unterwegs keine Güter ausnehmen, was sicher von den Fahrgästen freudig begrüßt werde« wird. Endlich hören wir von der S. B. D. A., daß sie sich da mit beschäftigt, eine Entlastung der Personenschiffahrt durch Beorderung von Frachtgütern mittelst Schute während der großen Ferien eintreten zu lassen, ein Versuch, der dann, wenn er gelingt, weiter, evtl, in anderer Form, anSgebant werden soll. Bad Elster. Unter dem schwere» Druck der Zcitverhältnisse habe» in de» letzten Jahre» Tausende, die sich sonst einmal im Jahre eine Erholung nach anstrengender Berufsarbeit gönnen konnten, auf die gewohnte Ausspannung verzichte» und mit brcr Krakt Raubbau treiben müssen. Nm so kebbakter macht sich jetzt, nachdem stabilere Verhältnisse eingetrctcn sind, der berechtigte Wunsch geltend, dem igelst und dem Körper, die beide zur höchsten Leistungsfähigkeit angespannt gewesen sind, eine Ruhepause zu verschaffen und ihnen Gelegenheit zu geben, neue Kräfte für den Kampf ums Dasein zn sammeln. Unsere deutschen Bäder und Kurorte werden somit in diesem Sommer voraussichtlich erhöhten Besuch zu verzeich nen haben. Gar mancher wird de» von früher her vertrau ten Sommeraufenthalt wieder aufsuchen, andere werden gern die Gelegenheit benutzen, den alten Erinnerungen neue Eindrücke hinzuzufügen. So wird auch Bad Elster, das nicht mit Unrecht die Perle des sächsischen VogtlandcS ge nant wird, aufs neue mit einer Zunahme der Zahl seiner Kurgäste rechnen dürfen, zumal da der sächsische Staat, in dessen Eigentum das Bad seit mehr als 75 Jähren steht, an dauernd bemüht ist, die Anlagen modern auözugestalten und den weltbekannten Kurort mit seinen reichen natürlichen Heilmitteln zn einem Erholungsort ersten Ranges zn machen. veeile» Sie Äed » das neue Riesaer Adreßbuch zuni Vorzugspreis von M. 7.— im Adreßbuch-Verlag von Langer L Winterlich, Riesa, Gocthestr. 59, Fernspr. 20 ru destellea O Gerade im letzten Jahre sind in dieser Beziehung eine ganze Reihe Verbesserungen Angeführt worden, wovon sich dieser Tage eine Anzahl von Vertretern sächsischer und außcrsächsischer Blätter überzeugen konnten, die ans Ein ladung der Regierung unter Führung des Ministers dcS Innern Müller, des Referenten für Bad Elster Obcrregic- rungsrats Dr. Brunst und des staatlichen BadckommissarS Regierungsrats Dr. v. Burgsdorfs die Anlagen des Kurorts besichtigten. Unter den natürlichen Hcilschätze» Elsters stehen die Moorbäder seit langer Zeit obenan, und so waren denn Rheumatismus, Blutarmut und Frauenleiden die haupt sächlichsten Krankheiten, derentwegen Elster ausgesucht wur de. Die kalte Glaubersalzquclle und die an Kohlensäure reichen Eisenquelle», die zu Bade- und Trinkzwcckcn benutz bar sind, zogen aber bald auch Patienten nach Bad Elster, jo daß der Besuch, der im Jähre 1848 bei Ucbergang deck Bades in das Statseigentum nur 12» Personen betrug, sich von Jahr zu Jahr hob und 1910 die Zahl von 15 564 Per sonen aufwies, ein Stand, der im Jahre 1V24 nahezu wieder erreicht war und in diesem Jahre wesentlich überschritte» werde» dürfte. Ist doch schon jetzt, zurzeit der Vorsätzen der Bestich um 20 Prozent höher als im selben Monar tz B Mit dem Znstrom von Badegäste» nahm natürlich auch die Zahl der zu verabreichenden Bäder zu. Es mnsttcn da her auch Quellen für die Bäder mit benutzt werden, die we niger reich an Kohlensäure waren und die Acrzie waren gezwungen, solchen Patienten, die starke Koblen-äurcbädcr nötig Haien, nicht selten einen Zusatz von künstlicher >!oh lcnsäurc zu den natürlichen kohlcniänrehaliigcn Sralilbä der» zn verordnen. Jetzt ist aber dieier Zuia» nicht mehr nötig, denn es ist gelungen, in 2stid Elster eine iebr kohlen säurcreiche, sehr ergiebige Mineralquelle zu crbohrcu, und die technischen Arbeilc.t sind soweit vorgeschritten, dast dieses Wasser nunmehr für die Bereitung von tohlcnsänrercichcu Mineralbüdcrn zur Verfügung stehl zu -Bädern, die z. B. den Kissinger Sprudclbädern gleichwertig und. Es werden also von jetzt an in Bad Elster sowohl einfache Mineräl- bädcr mit einem geringeren Kohlcnsäuregehalr verabreicht als auch Mineral-Lprudcl-Büdcr. Der -Ausbau der Bader wird bezw. ist nach modernsten Grundsätzen durchgeiiiiili Zur Förderung der Leibesübungen ist ein Stadion i,u Aus maße der Bestimmungen des Rcichsansichuües nie Leibes Übungen im Bau und soll im Sommer 192«; eröffnet werden, ttm auch den Wintersport zn seinem Rechte kommen zn la' sc» und damit Bad Elster in der Reibe der Winierlurvr.e Aufnahme zu verschaffen, ist noch der Bau einer groben Skisprungschanze geplant. Besonderen Wert legt die sächsische Regierung ani dtz' Betätigung in der sozialen Bädcrsttrsorge. Im Jahre tz'-tz sind vom Ministerium des Innern 880 Personen mir ganzen oder halben Freistellen nach Bad Elster gesandt worden, >7 von der Reichsversichcrungsanstalt für Angestellte. 8«« von Krankenkassen. Im Bcthlchcmstist weilten im selben Jalne 825 Kinder, im Kanfmannserholungsheim 1511 Personen. Eine Erweiterung dcS Kurhauses und des Moorbades ist bereits geplant, ihre Verwirklichung wird in ganz lurzer Zeit vorgenommen werden. So ist für die zukünftige Ent Wicklung von Bad Elster in reichstem Maße gesorgt, und unsere Nachkommen können stolz daraus sein, daß dicie Ruh mcStat geleistet wurde in dieser Zeit schwerer wirtfchaftiicher Sorgen und Nöte. Vom 15. Mai an Imt Bad Elster, das an der Strecke Leipzig-Eger liegt, täglich iu durchlaufenden Wagen Schncll- zugSvcrbindnngen mit Aachen, Berlin, Bremen, Breslau, Dresden, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Weimar »sw. Ans diesem Gebiete hat allerdings unsere Reichsbabnver waltung noch sehr viel gut zn machen. Wenn dir Reichsbahn Verkehr haben will, muß sie erst einmal Vcrkebrsmöglichkeit schaffen! Die tschechoslowakische Regierung gibt sogar den Gäste» ihrer Kurorte Fährpreisermüßigitugen ans «gründ von Anfcnthaltsbcscheinignngen der Kurverwaltung!