Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192505167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-16
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
für Tnalistv und 1 mr Ivo; angenommen: «. Der erste Kongreß der Jnternattonalen^Amalrvr-Radio-Union stellt die Schwierigkeiten fest, die durch dre Tprachverschirden. heit für die internationalen vezteyungen yervorgernsen werden, und beschließt, da« Studium und den Gebrauch PeS Esperanto al» Htlf-sprache fttr internationale radio- telephonische Mitteilungen und Sendungen zu empsehlen, ebensofür Zusammenfassungen und Ueberseßungcn in Radio-Zeitschriften und -Kongressen. B. Die gleiche Emp fehlung gilt tnbezug auf radiotelegraphische Mitteilungen, in Fällen, wenn die Korrespondenten sich nicht durch eine Nationalsprache verständigen können. C. Aus Grand die se« Beschlüsse» nimmt der Kongreß Esperanto als seine internationale Hilsssprache an, neben den benutzten Na- tionalsprachen. , . —* Ueber die Wirtschaftslage und Preis- bewequng in den letzten Wochen »vird von der Lande»- preiSprufungSstelle u. a. mitgeteilt: Di» Preisbewegung der letzten Wochen zeigte häufige, allerdings nicht zu starke Schwankungen. Die abwärts gerichtete Tendenz seht sich fort und zeigt in fast allen Warengruppen eine leichte Senkung, der allerdings in der Gruppe der Lebensmittel in der ersten Malwoche «in nicht unerheblicher Anstieg folgte. Im großen und ganzen ist zur Zeit da» Preis niveau ungefähr auf. den Stand von Mitte Dezember 1924 zurückgeftthrt. Die Preissenkung betrifft vornehm lich Rohstoffe und Halbfabrikat«. Die industriellen End produkte »eigen zunächst noch keinen Rückgang. Dre Inder- ztfsern für die Lebenshaltungskosten weisen daher noch einen geringen Anstieg auf. Der Arbeitsmarkt hat sich gebessert, die Löhne weisen eine leichte Steigerung auf. Aus der Verbreiterung der Einkommenvertetlung nnd der etwas gesteigerten Kaufkraft ist angesichts de» großen Bedarfes der breiten Massen eine Besserung der Konjunk tur zu erhoffen. —* Verkauf von Fleisch durch Landwirte. Veranlaßt durch Klagen aus den Kreisen deS Fleischerge werbes auf dem Lande über die Ausführung von Schlach tungen und den Berkaus von Fletsch und Fletschwaren durch Landwirte war die Gewerbekammer Dresden im Vorjahre beim WtrtschaftSministerium dahin vorstellig ge worden, daß solche Schlachtungen als gewerbliche Schlach tungen im Sinne des Schlachtsteuergesehe» behandelt und insbesondere die hygienischen Vorschriften für Fleischerei betriebe hinsichtlich der Herstellungs- und Verkaufsräume der Fleisch- und Wurstwaren auf alle Hersteller und Ver käufer von Fleisch- und Wurstwaren angewendet werden. Wenn auch festgestellt wurde, daß gegen Landwirte, die den Vorschriften zum Schutze der öffentlichen Gesundheit beim Verkaufe von Fleisch zuwiderhandeln, von den zu ständigen Behörden emzuschreiten ist, so konnten doch die sächsischen Gewerbekammer» der vom Wirtschafts ministerium gegebenen Auslegung des Begriffs „gewerb liche Schlachtung' u. „gewerbsmäßige il e Wendung Les Flei sches" nicht zustimmen. Unter Darlegung ihrer Auffas sung von den Merkmalen gewerbsmäßiger Tätigkeit wandten sich die Gewerbekammern neuerdings an die Landesfinanzämter mit dem Ersuchen, besondere Auf merksamkeit auf die Steuerpflicht der Viehhalter zu rich ten und solche, die gewerbsmäßig schlachten, zur Schlacht steuer und vor allem auch zur Umsatz- und Gewerbesteuer heranzuziehen. —* Staatlich« Schwimmet st erprüfung. Die vom Staate berufenen Prüfungsausschüsse hielten Ende März in Dresden und Leipzig Schwimmeisterprüfungen ab, an denen in Leipzig 14, in Dresden 10 Herren tetlnähmen. Die Prüflinge bewiesen, -atz sie die in der Prüfungsord nung verlangten Kenntnisse und Fertigkeiten besaßen. Alle bestanden die Prüfung, es wurden 1 mal 1b, 10 mal Sa, 14 mal 2, 6 mal Sb, 1 mal 8a und 1 mal 8 als Hauptzensur er teilt. Die starke Beteiligung an diesen Prüfungen, im er sten Jahre sind nun schon 50 Herren geprüft worden, beweist, datz durch die Einrichtung der staatlichen Schwimmetsterprü- sungen in Sachsen einem dringenden Bedürfnis abgeholfen worden ist. Durch die Anstellung von Schwimmeistern in öffentlichen Schwimm- und Badeanstalten wirb das gesamte Badewesen in Sachsen eine sichere Grundlage erhalten. Ein Bad mit einem vorzüglichen Bademeister, der praktisch un theoretisch allen Anforderungen gewachsen ist, wird Sicher heit und guten Besuch bedeuten. Das Vertrauen -wischen Badebesuchern und Badeleitung wirb gehoben und gefestigt. Zum Maikäferflug. Jetzt ist es Zett, Engerlings fratz auf Jahre hin zu verhüten. Außer dem gegen die En gerlinge der Maikäfer unmittelbar gerichteten Geflügelauf- trteb bei der Bodenbearbeitung ist da« Sammeln der Käfer durch Kinder unter Leitung von Erwachsenen zur Flugzeit die wirksamste Abwehr. In der Morgenkühle werden die Maikäfer auf untergelegte Planen von den Bäumen ahge- schüttelt nnd in Eimern gesammelt. Die Käfer werden ge brüht und entweder frisch an Hühner verfüttert, deren Lege tätigkeit sie erhöhen, ober im Backofen gedörrt und geschrotet als willkommene Fleischfuttergabe aufbewahrt. Hühnern gibt man 10—20 Stück pro Tag: Enten und Truthühner können größere Gaben erhalten. An Schweine soll man sie und Engerlinge nur gekocht verfüttern, weil sie Uebcrträger de» Niesenkratzers sind, eines EingewetüewurmeS, der beim Schwein Bauchfellentzündung verursachen kann. Für ihre schädlingsstatistischen Arbeiten bittet die Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden-A. 18, Stübelallee 2, um Mitteilung darüber, wo Maikäfer in größerem AuSmatze schwärmen und schaden. —* Gute Akustik in ber Dresdener Sän gerhall c. Der Gesangverein der Staatseisenbahnke- amten unternahm am Mittwoch eine Besichtigung der noch im Bau befindlichen Sängerhalle unter Führung des Erbauers derselbe», deS Herrn Hofzimmermeisters Noack. Keine Sängerhalle der verangegangenen größten deutschen Sängerfeste hatte einen solchen Umfang an Größe und nutzbarem Jnnenraum aufzuweisen, wie diese. Nach Vortrag einiger Chöre in dem bis jetzt fertiage- stellten Teil der Halle konnte man daraus schließen, daß die Akustik eine ausgezeichnete zu werden verspricht. Auch dm abends vorgenommene Beleuchtungsprobc war im höchsten Maße befriedigend. * Weinböhla. Gestern vormittag brach im Hause deS Photographen Lotz ein größerer Brand aus, durch den großer Schaben angerichtet wurde. Die bedrohten Nachbar grundstücke konnten gerettet werben., Meißen. Angeschwommen ist am 14. Mai gegen 147 Uhr abends in der Nähe der Triebischmitnbung eine un bekannte männliche Leiche. Der Tote ist 50 bis 60 Jahre alt, 1,68 Meter groß, mittelstark, hat granmeliertes, kurzgeschnit- tencS Haar und im Oberkiefer künstliches Gebiß. Bekleidet war er mit dunklem Ueberzieher, dergleichen Jackett und Strickjacke. Er führte ein Taschenbuch, gezeichnet H. B., und einen goldenen Trauring, gezeichnet M. L. 24.8.01, bei sich. Der Tote hat anscheinend 4 bis 5 Wochen im Wasser gelegen. * Planitz. Der Bergarbeiter Paul Böhm geriet in eine Schrobmaschtne, wobei ihm beide Arme herausgeriffen wurden. Er verstarb bald nach feiner Ueberführung in das Krankenhau». * Roßwein. Die Bezirksausschußsitzung ber AmtS- hauptmannschaft bewilligte in ihrer letzten Sitzung u. a. eine Fangprämtc von S Mk. für jede erlegt« Bisamratte. * Dresden. Sturz eine» Zweispänners in eine» Steinbruch. Auf dem letzten Pferbemarkt in Eisenberg- Moritzburg hatte der Gutsbesitzer Jacob in WahnSborf ein Pferd gekauft und letztere» am vergangenen DtenStag geae» 7 Uhr abend» mit einem anderen Pferde einmal ein- wünuutt. um Dünger aut da» Seid »u fahren. Luk de« «Mühlberg. Der seit 9 Jahren vermißte Trauring wieder gefunden. Frau verw. Galthokrbesttzer Müller (früher Preußischer Hof bezw. Gewerkschaft»-««») kam fetzt wieder in den Besitz ihres Traurina», welcher im November 1916 beim Füttern im Stalle verloren ging und trotz sofortigen eifrigen Suchen» nicht wiederznstnden war. Nach nahezu v Jahren fand ihn die Tochter des Herrü Woifchk« auf dem Feld« del der städtischen Kiesgrube in der Nahe de« früheren PulverhaufeS dein, Queckenharke». Der Ring war stark oxydiert. Durch Putzen trat di, Gravierung H. M. 22. 3. OS bervor, wa« die ehrliche Finderin veranlaßte, de» Fund üikutltch bekannt in «den. worauf sich »rau Müller meldet» »trtfchaftSwogo waren die Leid«, Tiere au» noch nicht er- mittefter Ursache plötzlich scheu geworden und gingen mit de« Vage» durch. Bet dem Versuch. die wildgeworbenen Pferde aufzuhalten, wurde der Sohn de» Gutsbesitzer» um- girtfse«, von et»«« der Lier« In den Unterleib getreten und überfahren. Die Pferde raste« mit dem Vagen weiter und stürzte« unweit der Meieret in den reichlich 4l0 Meter tiefen Erntrschen Steinbruch hinab. Die wertvolle« Tiere wurden durch den Stur» so schwer verletzt, daß st« dei-e den Tob fanden; auch der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Der schwerverletzt« Lanbwirtvfohn fand Aufnahme in ber Klinik von Dr. meb. Haenel In ber Hofpttalstraße in ber Neustadt. Bet der dort vorgenommenen Operation wurden schwer« innere Verletzungen, »«»besonder« eine Zerreißung de» Dünndarm», festgestellt. La» ««finde» de» verunglück- ten Jacob fun. ist noch ««vermindert sehr ernst; er dürste kau« am Lebe» erhalte« bleiben. D r e » d « n. Ewe unangenehme Entdeckung «achte «ine Fra« In Vorstadt Ptefchen. Al» selbige einen Schleusendes«! «mporhov, um einen htnetngefallenen kleinen Spielball zu suchen, fand sie einen KtndeSleichnam tn de« Loche vor. Kriminalpolizei hat umfangreiche Erörterungen angestellt, um bte KtndeSmutter ausfindig zu machen. iK—g.j * Dresden, vetm versuch «inen am Terraffenufer in di« Elbe gefallenen fünfjährigen Knabe« zu retten, ist der , Händler Brobela ertrunken. Auch das Kind hat den Tob kn den Fluten gefunden. Di« Leichen konnten noch nicht ge borgen werden. ^Dresden. Dem Telunion - Sachsendirnft wird ge* schrieben: Mit welchen Mitteln gegen die schwarz-weiß-roten Farben orkSmpft wird, beweist folgender, eine» Kommentar» überflüssiger Vorfall. Am ö. Mai 192k mittag« argen 1 Uhr wurde einer jungen Dame, die sich zwecks Erledigung steuerlicher Angelegenheiten im Kaffenraum 2 des Finanz amte« Dre«den-N, Wasserstraße 5, Erdgeschoß, befand, die an ihrem Fahrrad befindliche schwarz-wetß-rote Fahne nb- geschnitten und beschädigt. Der Täter war ei» Im Finanz amt dienstlich beschäftigter Steurrafsiftent W. B., der sich obendrein noch erdretftete, der Dame, al» dies» au» einem Nebenranm zurückkam, in äußerst beleidigender Weife gegen- überzutreten. Herr B. bemerkte u. a., daß dke betreffende Dame sich schämen sollte, derartige Farben zn tragen und versucht« durch taktlos« Beispiele diese Farben brrabzusetzen, trotzdem die Dame ibn darauf aufmerksam machte, daß Ihr Vater unter dieser Fahne gefallen sei. Als die Dame am nächsten Lag« zwecks einiger Feststellung nochmals in da» Finanzamt zuruckkehrte, wurde sie von Herrn B. mit Worten der Drohung belegt, für den Fall, daß sie den Vorgang der Oeffentlichkeit übergeben würde. Interessant ist noch, daß die Dame bereits einige Tage vorher von demselben Be amten, allerdings außerdienstlich, beim Borübersahren auf der Weiberitzstraß« wegen Mitführen« der schwarz-weiß-roten Fahne mit folgenden Worten angerufen wurde: Du Mensch, mach den Fetzen abl Ei» derartige» Verhalten «ine» aus Kosten de» Reiches und damit der Allgemeinheit angestrllte» Beamten mutet geradezu sonderlich an. Die in ihrem Nationalrmpfinden aufs tiefste gekränkte Dame bat auf Grund de» 8 803 und 18S bei der Dresdner Staats anwaltschaft im Amtrgericht Strafantrag gestellt. Außer dem wurde diele Angelegenheit von ihr dem ReichSmintster der Finanzen »weck» Unteriuchung im dienstlichen Interesse unterbreitet. * Chemnitz. Durch den Zusammenschluß der Ortschaf ten Stelzendorf, Siegmar und Reichenbrand zu einer Ge meinde Siegmar ist eine neue bedeutsame Vorstadt vor den To ren von Chemnitz entstanden, die mancherlei ZukunstsauSsich- ten hat. Dte Verlegung eines großen Teiles -er Wanderer- Werke nach Siegmar ist für bte neue Grobgemeinde von her vorragender Bedeutung. Sehnlich wie vor einigen Jahr hunderten andere Städte, wie Dresden und Braunschweig, aus mehreren slawischen Rundlingen zusammenwuchsen, wird hier eine neue Stabt entstehen, die von der Peripherie nach innen wächst. Wertvoll ist dabei, daß die neue grobe Kraftwagenstratze von Westsachsen nach Ostsachsen das neue Stadtgebiet durchkreuzt und damit den Jnnenverkchr auf blankem Wege in die benachbarte Großstadt letten wird. Die städtebaulich interessante Planung liegt in den Händen des Chemnitzer Architekten AmtSbaurat a. D. Wagner-Poltrock. — Die Stadt Chemnitz bewilligte 8 Millionen Mark zum Bau von Kleinwohnungen an einer bereits fertigen Straße. Noch tn diesem Jahre sollen ungefähr 1000 Wohnungen ge baut werden. * Plauen. Der 42 Jahre alte Weichensteller Herrn. Anton Seifert ist unweit des Stellwerk- in Schönberg t. B. von der Lokomotive eines auS Hof kommenden Schnellzuges erfaßt und eine Strecke wett fortgeschleift worden. Dabei hat er so schwere Verletzungen erlitten, baß der Tod sofort eintrat. Der Beamte, der seit 20 Jahren in Schönberg tätig war, ist einem Güterzug, ber au» der entgegengesetzten Rich tung kam, auSgewichen und hat dabei das Hrrannahen des Schnellzuge» überhört. «Meerane. Die hiesigen vaterländischen, im Reichs block vereinigten Verbände beabsichtigten, am Tage des Amtsantritt» de» neuen Reichspräsidenten ein Platzkonzert auf -em BtSmarckplatze zu veranstalten. In letzter Stunde wurde die Abhaltung oe» Konzerte» Innerhalb de» Stadtge bietes von dem Dezernenten ber Polizeibehörde verboten. Gegen diese» Verbot wurde Beschwerde bet ber KreiShaupt- mannschaft erhoben. * Hohenstein-Ernstthal. Der bereit» tm vort- gen Herbst beschlossene deutsch« Tag findet nunmehr am 11. und IS. Juli d. I. statt. Dte hiesige Ortsgruppe Stahlhelm vereint mit den vaterländischen Vereinen sind die Veran stalter. Nachdem auch hier und den umliegenden Industrie- orten sich der deutsche Gedanke mehr und mehr Bahn bricht, soll der Deutsche Lag tn Hohenstein-Ernstthal, — der erste in Westsachsen — ein ganz besonderes machtvolles, vater ländische» Bekenntnis werben. Ihr vaterländischen Kreise rüstet rechtzeitig zu ber Fahrt nach -er schönen Bergstadt Hohenstein-Ernstthal. * Zwickau. Donnerstag nachmittag ereignete sich auf dem hiesigen 1. Brückenbergschacht ein schweres Unglück. Der hier wohnhafte, verheiratete Häuer Gustav Köhler war mit 2 Arbeitskollegen damit beschäftigt, Sprengarbeiten im Schacht vorzunehmen. Die Zündung versagte, weshalb K. nach der Ursache sehen wollte. In diesem Augenblick erfolgte die Explosion, an deren Wirkungen der Unglückliche tödlich verletzt, starb. Der mitanwesenbe Berghäuer Werner, wurde ebenfalls durch umherfliegende Gesteinsmassen sehr schwer verletzt, und dürfte derselbe kaum mit dem Leben davon kommen. Die Ueberführung inS Krankenstift wurde sofort vorgenommen. Außer Köhler und Werner wurde der aus Bockwa gebürtige Häuer Künbler nicht unbedeutend verletzt, bet dem aber keine Lebensgefahr besteht. Der tödlich ver unglückte Köhler ist verheiratet und Vater zweier Kinder, wovon da» jüngste erst vier Monate zählt. und den Ring als ibr Eigentum »kannte. Groß war dl» Freud» über ihr so lang« vermißte» Kleinod und dankbar Nahm sie e« in Empfang. Erbssiuing der Jahrtaiiseu»- Aiisstelliing der Rheinlaave. Köln. (Fnnkspruch.) Heute wurde in der groß« Halle des Ausftrllungsgebäudes die JahrtausendauSstellnng der Rheinland« in Anwesenheit der Neichsregierung, der Präsidenten der Staatüregierung nnd der Landerregierungen von Bayern, Baden und Hrffen feierlich eröffnet. Ober bürgermeister Dr. Adenauer begrüßt« die Ehrengäste und führte u. a. an»: Nur wer die Stürme miterlebt habe, dir in den letzten Jahren über da« Rheinland dahingegangen find, kann ganz ermessen, wa» die Jahrtansendfeier uns Rheinländern ist. Dieser Feier rheinischen Deutschtums sei auch die Ausstellung gewidmet, die ein Jahrtausend rheinischer Geschichte und rheinischer Knltur in Bildern und Ausschnitten »eigen wolle. Allen Mitarbeitern, insbeson dere der ReichSregiernng sprach Dr. Adenauer den herz lichsten Dank für die weitgehende Unterstützung aus. Dr. Adenauer schloß mit einem Gruß an die Deutsch öfterreicher. Dann ergriff Reichskanzler Dr. Luther das Wort, DaS Gehalt des ReichSprüfidente«. Berlin. «FunUprukb.) Im HanSdaltSausschnß des Reichstages wurde bei Beratung des Etats des Reichs- Präsidenten ein Antrag anaenommen, wonach das Jabres- arbalt für den Reichspräsidenten auf 4M00O Mark und di» jährlichen Aufwandsgelder auf 124» «MO Mark erhöbt werden sollen. Außerdem erhält der Reichspräsident freie Dtenftwohnnng. Berlin. «Funkiprnch.) Im HauShalt«auSschuß deS Reichstags wurde der Etat de« Reichspräsidenten beraten. Als Referent berichtete Abg. Klöckner <Z.> über den HauS- haltvlan. Er hielt die bisher dem Reichspräsidenten ge währten Auiwandsgelder von 54000 Reichsmark pro Jabr mit Rücksicht auf die lehr beträchtlichen NepräsentationS- verpflichtungen sür z» niedrig bemessen und beantragte sür den Reichspräsidenten ein Jahresgehalt von 60000 und jährliche Auswandsgelder von 120 000 Reichsmark, außer dem Anspruch au» sreie Dienstwohnung. Abg. Müller- Franken (Soz.) erklärte, daß seine Fraktion sich noch nicht mit diesem Antrag besoffen konnte. Abg. Eichhorn «Koni.) erklärte, daß seine Partei gegen die Gehalts- und Auf- wandSgelder des Reichspräsidenten stimmen werde. In der Abstimmung wurde der Antrag des Referenten bei Stimm enthaltung der Sozialdemokratie gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen. Ter übrige Etat wurde nach kurzer Debatte verabschiedet. Schweres Schadenfeuer. 5 Mensche« »»gekommen. — LOO Gcbände eingeäschert Memel. (Funkspruch.) In dem liiauiscl-en Lne Schuck sehne brach gestern ein großes Feuer auS. Stach den bis jetzt hier vorliegenden Meldungen sind demselben I5n—200 Ge bäude zum Opfer gesallen. Ein Löschzug der Memelner Feuerwehr beteiligte sich an den Rcttungsarbcitcn. Bei den» Brande sind 5 Personen ums Leben gekommen. WkWUOMMWIl MAIkgkMSlk vom 16. Mai 1925. Araneuwahlrecht sür Gemeindewahlen in Italien. * Berlin. Wie die Morgenblätter aus Rom melden, bat die Kammer einen Geseßrntwurs angenommen, der den Frauen da» Wahlrecht zu den Gcmeindewablen einräumk. Selbstmordversuch im Gefängnis. Berlin. (Funkspruch.) Wie die Neue Berliner Zeitung meldet, hat am letzten TonnerStaq Holzmann, der seinerzeit wegen zweifelhafter Kreditgeschäfte verhastet worden war, im Untersuchungsgefängnis »inen Selbstmord versuch durch Erhängen verübt. Durch einen Zufall ist Holzmann im letzten Augenblick gerettet worden. Tie Aerzte kamen »n dec Ueberzeugung, daß Holzmann fast ««fähig sei und ordneten seine Ueberführung in die Cbaritee an. Zu Profeffor Tr. Dietrich Schäfers 80. Geburtstag. Berlin. (Funkspruch.) Ter Herr Reichspräsident bat an den Uuiversitäts Profeffor Gebeimrat Dr. Dietrich Schäier folgendes Telegramm gerichtet: «Zu Ihres« 80. Geburtstag sendet Jbnen, dem Nestor der deutschen Historiker, herzliche Glückwüniche in alter Verehrung und freundliche Grütze von Hindenburg." — Reichskanzler Dr. Luther betont in einem an Gebeimrat Professor Dr. Dietrich Schäfer gerichteten Glückwunschtelegramm, daß seine Lebensarbeit als deutscher Ge'chicbtSforscher nnd als Lehrer unserer akademischen Jugend unvergessen bleiben werde. Zwei junge Menschenleben vernichtet. Magdeburg. «Funkspruch.) Der Magdeburger Generalanzeiger meldet aus Unseburg bei Staßfurt, drei jung« Leute, die zum Vogelschießen ein Tesching mit genommen hatten, wollten dieses vor vorübergehenden Leuten verstecke». Dabei entlud sich, das Tesching nnd verletzte eine» der jungen Leute tödlich. Als der eine junge Mann, der ärztliche Hilfe geholt hatte, »urückkehrt«, sand er auch den am Platz lirbliebenen zweiten jungen Mann erschossen vor. Dieser hatte anscheinend aus Gram über den traoisck>en Tod seines Freundes Selbstmord beoanaen. Gerichtssaal. Wege« versuchte« Mordes erhielt der 21 Jahre alte, in Ottendorf bei Pirna wohnhafte Maurer Richard Artur Itadner vom Dresdner Schwurgericht vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrenrechtsverlust zuerkannt. Der Verur teilte hatte im November und Anfang Dezember vergange nen JahrcS je einmal den Versuch gemacht, fein außerehe lich geborenes Kind, das sich in Gottleuba tn Pflege befand, mit einer scharfen Säure zu vergiften. Kadner hatte mit der Ktndrsmutter ein Verhältnis unterhalten, war aber dann mtt einer anderen Arbcttertn, die er in Nrusalza- Spremberg kennen gelernt, tn Beziehungen getreten, wes halb da» vorhandene Kind hindernd tm Wege gewesen sei» maa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)