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,un» Jrachtfr dim Auftrage der Vermittlung der onto 29191, nrverein« vom roten an »G Abnahmestelle WWMO» Dresden-^ «MW«, di« mit der mahmeftefle Dresden-^ Bezttchnun» »Lied, gerichtet sind, gm! ^dtgürtliLenß Amtliche Gammel Man Lledeaa nna der La i tgalkommanl Sie sah ibn erstaunt und bett offen an. in sein Lencht. - Maria sto .Da, ist doch ni« möglich, vüuhard liebte do» Labi.- , „Spttch.alleS andere wird mir leichter sein al» die», »a, Art» hatte t» zeichnet. -o Lanl Dresdner -gl instanz gegen xorververletu die «ngeklagt 8. veratuqa der L veratunr da» S.Mitteitunaenin j»u dem Gchanke ewirsen werden . , - ung einer Weih nachtsfreude für alle Truppenteile sicherzuftellen. Da« mufi nn Irrtum sein! Wenn auch viele etwas gebemüde ae- um hoffentlich «»r», »uo keiner fehlen ^rn eine Weih» it m Weida den gemeinschaftlich zu haben. Die rend die ledige anleihe s?r dlo stellen betragt anleche wenige Geböfttn ttnä«b?ochri Nahrungsmittel, rot« Bettbezüge ohne Z im Lesamtwerte von 110 Mk. in die DMUWlWÄWUW Geftlm ah«- Wfft, ftch t« L»tkr j Der Mutter Sühne. > / Roman von H. GoutthS-Mahfir. 61 Auch heut« ritt« sie mtt beschwingten Schritten in da, SprechMmer, al« man ihr Fritz Herbig meldet«. Siebe» grüßte t-en vmder in der demütig-innigen Weise, mtt der sie rhm jetzt immer begegnete. , .So bald schon besuchst Du mich wieder und so überra schend. Ich denke, Bernhard ist bet Euch?" «Wohl war er bei uns, er ist ab« sofort wied« abgereist, trotzdem er einen längeren Aufenthalt geplant hatte.» .Wie kam da«. Kitz» L, ist ihm doch nicht« Unangeneh me» widerfahren«" .Diese Frage kann ich Dir nicht kurz und bündig beant worten. Da muß ich ein bißchen weit au»bofiu. Du hast doch Kett?" .Gewiß, ich bin bi« zum Abend stet." 1 »Du sollst alle« hören, Bettina." / Sie seufzte. .Mir ist, al« ob meinem Sohn« ein neu«, Uühtil drohe.» - „Vielleicht. Bettina. Aber in Dein« Hand ist e» aeaeben, dieser Unheil abznwenden und für ihn in Glück und Segen au verwandeln.» .Sprich schnell, wa« muß ich tun?" . . - - — „Gleich sollst Du alle« hören. Du kennst do» Goa Gra» bow?» ' .Gewiß. Ihr all« spricht so viel von ihr, imd i» lernt« st« la auch an Gabt« Krankenbette knnen." „Und wie gefiel st« Dir«» „Gehr gut. Ab« wa« soll da« ?' Gelächelte. . " „Geduld ist noch i»lm« nicht Deine Stärk«, Bettina. Also höre: Eva ist Bernhard« erste und einzig« Liebe, und « möchte st« nnu zur Frau haben.» „Nun und*» frug st« zum Schlpss« seiner GrMspng atemlos. -Goa wie« ibn ab.» „Sie liebt ihn utcht mehrt" / T „Doch, mehr denn je.» 1 .Ad« warum, warum?» „Du kennst ja durch un« Göa» Geschichte, hast v5n un» gehört, daß ihre Mutt« ein ehr» und pflichtvergessene« Weib ist und sogar im Gefänani« gesessen Lat.» Bettina wurde bleich bi« in die Lippen. „Alle« da» weiß ich nicht,» sagt« ste heis« vor Erregung. Fritz nickte. „Also nun wett«. Gva wttaett sich, vernhard« Gattin zu ««den, weil st« fürchtet, die Unehre, di« ihr« Mutt« ihrem Ramm gemacht, könne ihm Schaden bringm. Ste kann den Mut mm Glück nicht finden, weil sie diese« Glück durch die Schuld d« Mutt« bedroht steht. Lieb« ««dämmt ste sich und vernhard von neuem zur Entsagung. D« Ium« ist au ßer sich. Gr liebt Goa mit der heißesten, innigsten Liebe und will nicht von Ar lassen. Gr hat ihr vi« Wockieu Bedenkzeit gegeben, will ste dann noch einmal fragen. Nun kämpft st« still für sich «inen schweren Kampf. Ihr Herz zieht ste zu ihm, ab« sie fürchtet, ihm Unglück und Schande in« Hau« zu brin gen. Schließlich wird ste nicht widerstehen können und ihm ihr Jawort g«bm. Go. Bettina, nun weißt Du alle«.» „Und Du kommst nun zu mir, weil ich die Gin zig« bin, di« hi« -elfen kann»» frug st« tonlo«. .Ja, Bettina, s«tzt ist Deine Stund« gtkommm, setzt kannst Du durch «in« große Tat Dein«« Satz», Glück begründen.» .So soll ich vernhard mein« Schuld beichten? Tu« Du e« für mich, Fritz, ich könnt« e» nicht «tragen, da« Grauen u»td Entsetzen in mein«« Kinde« Augen zu lesen.» „Rein. Bettina, so meine Ich «S nicht. Da» wäre zu -rau- sam und »licht halb so wirksam, al» ich «S mir au«g«dacht.» Sie richtete sich auf und sah mtt erwachender Hoffnung in sein " " Bettina fuhr auf. Ihre Augen glänzten. .Ja, fetzt verstehe ich Dich. Eva, Goa soll e« wissen. Ach, mein Gott, jetzt weiß ich doch, warum ich schuldig werden mußte! Ja, Fritz, ja, o wie dank ich Dir, daß Du mir diesen Weg zeiast, etwa« -um Glück meine« Sohne« betzutragen. Ja. tausendmal ja. Das muß ja all ihr« Bedenken zerstreuen, wenn ich ihr sag«: Wa« Dein« Mutter auch getan, ich habe mich eines größeren Verbrechens schuldig gemacht, ,venn auch ein gütige» Geschick die Folgen meiner Tat von un» abwen» del«. Du kannst ohn« Bedenken meines Sohlte« Weib werde»». Nicht wahr, Fritz, so meinst Du es ?» „Ja, Schwester, so meine ich e«. Und noch wirksam« wird Drin Bekenntnis sein, wenn Du ihr sagst: Gibt Dir auch da nach nicht den Mut zum Glück, dann gehe ich zu Bernhard und bekenne ihm alles. Er wird sehr unglücklich sein, die Mutt« schuldig -,»finden, ab« »licht so unglücklich, als »venu Du ihm nicht angehören willst. Glaube nur, Eva wird lieber sterben, al» «»-ulaflen, daß Bernhard Deine Beichte hört. St« wird stolz und glücklich sein, daß ste ihm etwa» ersparen kann. Da» hebt ste hinaus üb« ihre kleinlichen Bedenken.» Bettina war aufgestanden und sah mtt verklärtem Gesicht vor sich hin. . Fritz trat zu ihr und umfaßte sie. .Da« Schicksal führt un» sonderbare Wege, Schwester. Nun weißt Lu, warum Du straucheln mußtest. Du wolltest Dein«« Sohnes Glück vom Schicksal ertrotzen, um jeden Prtt». Run Hast Du e« erreicht ander« und besser, al» Du e« St« legte ihren Kopf an sein« Brust. .Mein Fritz, nwin teurer, lieber vrudfr, Du vergiltst Bö« se» mit Guten«. Deine Wort« machen mich frei. Ich danke Dir, danke Dir l Ab« nm» entschuldig« mich einige Minute». Ich will zur Oberin und st« un» Urlaub bitte», ich begleit« Dich sofort wem» ich fteikommen kann.» . Maria stand an d« Motte, al» di« Geschwister Vorfahren. Fritz Han« telegraphisch seine und Bettina» Ankunft gemeldet. Bun eilt« ste d« SchwiigSlN vitgegW M» «attkfiit niuarul. »es«aa«n und an der Gesundbeit aeschädiat v,rebel. D. batte Berufung eingelegt, wähl.-- ... D. fick der ihr zuerkannten Straf» unterworfen hat. Nach -em Ergebnisse der Beweisaufnahme vor dem Kal. Land gerichte ergab sich, daß die verehel. D. sich an dem Vorgänge nicht io erheblich beteiligt hat, al» die Dottnftan, annabm, da» schöffengertchtliche Urteil wurde deshalb aufgehoben und di« Angeklagte wurde mit 28 Mark Geldstrafe oder 8 Taaen Gefänani» beleat. —* V«rluftliste. Einoeganaen ist di« am 17. Okto ber 1917 auSaeaebene Sächsische Verlustliste Nr. 483, die in unserer Geschäftsstelle zur Einsichtnahme auSlieat. —»Zur Außerkurssetzung der Zwermark» stücke. Es wird daran erinnert, daß di« Frist für die Außerkurssetzung der Zweimarkstücke am 1. Januar 1918 ablauft. Von diesem Zettpunkt ab verlieren die Aweimark- stücke die Eigenschaft al» gesetzliche« Zahlungsmittel. Alle Reich«, und Lande-kaffen sind beauftragt, di« Zweimark stücke elnzulösen. —* Eine neue Volkszählung. Auch in diesem Jahre, und zwar voraussichtlich am 1. Dezember soll eine Volkszählung in gleichem Umfange wie im Vorjahre statt finden. Mit der Ausführung der Zählung wird da kaiserliche Statistische Amt in Berlin beauftragt. -7-In der Glveschiffahrtist, »vlebettchtetwird, die Kohlenbeförderung aus Böhmen mittleren Umfanges. Die Frachten dafür waren in letzter Zeit nach Meißen 5 M. 80 Pf. für die Tonne, nach Magdeburg 7 M. 50 Pf. für die Tonne, neben Wafferttandsstaffelzuschlag. Der Kahnranm ist sehr knapp. Im Bergverkehr ab Hamburg ist das Güterangebot weiter schwach, und die Slbfrachten behielten ihren bis- herigen Stand von 78 Pf. für 100 Kilogramm nach Mägde- bur«, "SM nach Dresden und IM. 2sDf. bi» 1 M. N) Pf. nach böhmischen Plätzen, dagegen hat sich die Kohlenfracht nach Berlin weiter erhöht. Die Verladung der Ruhrkohlen ab Hamburg nach oberhalb erfolgt jetzt durch eine von der SchiffahrtSabtrilung eingerichtete, von der TraüSvortge- nofsenschaft geleitete Verteilungsftelle. Di« letzten Kohlen frachten nach Berlin waren 9 M. bis 9 M. 30 Pf. für die Tonne. —* Die Zeichnung auf die siebente Kriegsanleihe wurde am 18. dieses Monats mit tags 1 Uhr geschlossen. Die Meldungen der BerinittelungS- stellen laufen aber bei der ReichSbank zu Berlin erst am Freitag ein und werden daselbst in der Nacht vom Frei tag zum Sonnabend zusammengestellt. Frühestens im Laufe d«S Sonnabends kann folglich ein vorläufige» Er gebnis bekannt gemacht toerden. Sollten vorher Zahlen genannt werden, so beruhen sie auf Schätzungen und Ver mutungen ohne sichere Grundlage. »Gröba. Oeffentliche Sitzung de« Gemeinderates findet am Sonnabend, den 20. Oktober 1917, nachmittags 7 Uhr im GemttnderatsfitzunaSsaal in der Zentralschule statt. Beratungsgegenstände: 1. Mitteilungen. 2. Beschluß fassung üb« «eiteren Ausfall der GemelnderatS-Wahlen. - Bekanntmachung de« GebührenordnuMg fü> ungruinHibainmenangetegenbel dem ScvankettMk " rittttSnaen üM! nge»vv«dieZ«tt dun» dm Gparkass stlM«Rmg. _ 's8 «vr!«»E fitzt" b»? V?Ü Bttetligung «n 622800 M. zur 7. Kriegranleih« g«. ««richt. Die »weit« Gtrafkamm« de« Landznicht» verbandelte al» Berufung»- bi« AroetterSeSefiau D. au« Weida nreaen >g. Da« Kgl. Schöffengettcht Riesa verurteilte Der Beter-bur-er Kerrelvendiat dm .Tim««» mrltztt Eine« d«rben«ruM,8KnW?mD>m «ine» beumachiÄ- Len Zustande» ist bl« immer größer werdende Anarchie. schlechter, unter ver ueverschttft „Anarchie melden die Blätter in kur,«»» Telegrammen mtt großen schwarzen, fett- gedruckten Lettern dl« schlimme Lage im Lande. Li« Vauern bemächtige» sich nicht nur de« Lande«, sondern auch der Häuser, Wirtschaften und de» Vieh««. Berichte au« Woronesch melden, daß die Trunkenheit angesichts de« bestehenden zahlreichen geheimen Brennereien rapid wachst. La» Leien in Petersburg ist äußerlich fast normal, aber nicht weit unter der Oberfläche sehen die Dinge ganz ander« au». Die Miliz sucht nach 18000 verbrechen», vfi au« Petersburg ausgebrochen sind. ^Die Anzahl verdächtiger Häuser und Nachtlokale ist bedeutend gewachsen. E« wird enorm gewürfelt und gespielt. Me AiM«ße «eße« da- Kattitett Gkul»diß. Agenee Hava» meldet au« Athen: Der Bericht de» Au«schusse», der die Erhebungen über da» Kabinett Skulu- öi» angestellt hat. ist der Kammer mit fotzenden Fest stellungen vorgelegt worden: Da» Kabinett Gkuludi» hat die Gewalt ohne da« vertrauen de« Volk» übernommen. 2» hat am 81. Mat de« Erlaß über die Auflösung der Kammer gegengezeichnet, um die Verfassung zu beseitigen und die persönliche Politik de« König» au»zufübr«n. H» Kat den Verlust von 1 Million durch «ine unaesetzltch« Steuer verursacht und zwei ,«Heime Anleihen mtt Deutsch land abgeschlossen, ohne die Kammer davon in Kenntnis zu setzen. E« hat da» Vorrecht- der Nattoualbank um 28 Jahre verlängert und Eigentum an Mohammedaner in Mazedonien zurückgrgebrn trotz der Verfügung de» Gesetze» über die Vergeltungsmaßnahmen für die in der Türket ve- schlaanahmten griechischen Güter. S» bat den Vertrag mit Gerbten verletzt und die öffentliche Meinung geknebelt, in dem x» Söldnertrupp» benutzt« und Angriffe auf Bürger und liberaleZeitungen organisierte. ÄS bat ohne Grund «ährend 9 Monaten die Mobilmachung in die Läng« ge zogen und so eine Auflösung der Manneszucht im Heere bewirkt. Es hat auf alle Weise die deutsche Propaganda beschützt und den Bulgaren da« Fort Rüpel, Städte in Mazedonien, ein Armeekorps und Material im Wert« von Millionen ausgeliefert. Der Bericht spricht sich dahin au», daß di« Minister vor das Oberste Kriegsgericht zu stellen sind Wettere AriegSrrachrichte». , Frei erkunde». Der „Matin" vom 26. September meldet unter Berufung auf da« „Journal de Äeneoe", der frühere deutsche Botschafter in Patts Frhr. v. Schoen habe u. a. mehrere Reisen nach Bern und Luzern zum Fürsten Bülow unternommen und beschäftige sich mit vorbereiten den Arbeiten für möglicherweise stattfindend« Unterhand lungen, di« mit dem Friedenskongreß in Verbindung ge bracht werden. Diese Nachrichten, die vom „Matin^ ge- wohnternmtzen mit gehässigen Bemerkungen versehen werden, find von dem Blatte wieder einmal vollkommen frei er funden. Das deutsch-holländische Kobleulirfernuasabkomm«». Da» holländische Korresv.-Bur. teilt mit, daß die deutsche Regierung das KohlenlieferungSabkommen angenommen hat. Vertliches «nd SSchsischeS. Riesa, den 19 Oktober 1917. - W,r will »urückbletbe«? Jedem Daheimgebliebenen wird e» ein oeinvoller Be tanke sein, wenn er höre»» muß, daß der Erfolg der Geld sammlung Kaiser- und Bolksdank 1917, au» deren Ertrag iächsischen Truppen WeihnachtSgaben ' sollten, noch nicht genüge, die VerwirkI nachtSfreude für alleTrupprnteile.sicher worben sein mögen, hier, wo «S gilt, gerade zum höffentüch letzten KriegSweihnachten diejenigen unserer Anhänglichkeit und Verehrung zu versichern, denen wir es danken, daß wir geborgen in der Heimat sitzen können, hier darf"' ' ' Wenn wir unseren kämpfenden Brüdern draus.. nachtSfreude bereiten wollen, dann ist eS letzt bereits höchste Zeit. In wenig Wochen müssen alle Gaben versandfertig Tn, wenn ste rechtzeitig ihre fernen Ziele erreichen sollen. Gebt schnell, gebt reichlich! Keiner darf draußen vergessen «erden. Kem Einsamer darf sein, an den nicht einer ae- dacht hätte! Dringend notwendig ist außer Geld eine reich- .au. Fracht bntgäesuch d« Fr«» »ett». Große «sÄkkiMkLW . Gehöften eingebrochen worden, wobei den Dieben Geld, Nahrungsmittel, rot« Bettbezüge ohne Zeichen, sowie Hühner im Gesamtwerte von 110 Mk. in die Hande fielen. Di« Nahrungsmittel haben sie an Ort und Stelle verzehrt und auch vie Hühner am Tatort abgeschlachtet. Der Landes- kriminalpolizei ist «S gelungen, Fingerabdrücke der Diebe aufzuuehmen. Der auf die Spur gesetzte Diensthund „Etzel" »«sagte, La am per Straße die Spuren durch den regen Ver kehr verwischt waren. * Gohlis. Dem Wttchenfteller 1. Kl. Eduard Bähr - wurde da« Allgemeine Shrenzetchen in Silber verliehen. Oschatz. Hier ward«»», soweit frftaestellt werden konnte. 4267428 Mark gegen 4250641 M. bei der 6. und 2 454 700 M. bei der 5. Anltthe gezeichnet. Dresden. Ein ungewöhnlich frecher Einbruch wurde am Mittwoch abend in einem Goldwarenaeschätt der Kleinen Mauenschen Gaffe verübt. Der Juwelier, der in der Werkstatt neben dem Laden arbeitete, hörte gegen '/,7 Uhr abend» plötzlich ein Krachen und Splittern von Glas. Gr eilte sofort m den Laden, fand die Gchaufensterschttbe zertrümmert und kam gerade noch rechtzeitig, um sehen zu müssen, wie ein Unbekannter von der Straße au» in die Auslage griff und dort zwei Ständer plünderte. Bevor der Bestohlene den Dieb festhalten konnte, war er ver schwunden. Auf der Straße waren während diese» an Wild-West-Zustände erinnernden Vorfalls einige Passanten. Sie saheu, wie «in Bursche einen Stein gegen das Schau, finster warf, hörten die Scheiden klirren, beobachteten, wi der Kerl durch das zektrümmette Fenster griff und die Aus lage ausraubte, und konnten ih^doch nicht fassen. Alle» war da« Werk «ine« Augenblicks. Man machte sich auf die Jagd nach dem verwegenen Diebe, aber er verschwand im Dunkel der schlecht beleuchteten Straßen. Ein Soldat «ar an der Spitze der Verfolgung. Vielleicht bandelte es sich hier — so vermutet die Kriminalpolizei — um einen Komplicen des Einbrechers. Jedenfalls hat dieser eifrigste aller Verfolger später nichts mehr von sich hören lassen, sondern ist ebenfalls im abendlichen Dunkel untergetaucht. Die gestohlenen Goldsachen haben einen Wett von unge fähr 8000 Mk. Plauen i. V. Ein junger Kriegs-Abenteurer stand in der Person deS 16 jährigen Landlungslehrlings Fritz Al fred Degenkolb aus Plauen am Sonnabend vor der Straf kammer deS Königlichen Landgerichts. D. war Ostern 1915 aus der höheren Bürgerschule entlassen worden und bei seinem Vater in die Lehre getreten. Hier hielt er aber nicht auS; er »vollte als Kriegsfreiwilliger ins Heer ein? treten und versuchte deshalb wohl zehnmal, nach der West front äuszureißen. Man griff ihn jedoch immer wieder auf und steckte ihn schließlich in die Besserungsanstalt Zschocken. Von hier entwich er qm 7. April 1917, bettelte sich nach Leipzig durch und gelangte von hier mittels einer Bahnsteigkarte in einen Militärurlauberzug, der ihn »rach Brüssel entführte. In Brüssel meldete er sich bei einem ihm bekannten Maior und erlangte Auf nahme in den Hilfsdienst. Hier gefiel es ihm aber auf die Dauer nicht, deshalb trachtete er, nach Galizien zu ge- lärktzen, wo sein Bruder in einem Jägerbataillon stand. Er wußte sich aus der Kommandantur Formulare für Militär-Fahrtausweise zu verschaffen und ließ sich auch von einem Graveur einen Mrlitärstempel anfertigen, um sich so für seine Abenteuerreise die nötigen Ausweispa- piere selbst Herstellen zu können. Sein Versuch, von Brüs sel zu entkommen, mißlang; er tvurde festgehalten und sollte nun in die Heimat zurückbefördert werden. Bis Leipzig folgte er dem Transporteur, auf dem Leipziger Hauptbahnhof aber entwich er in dem Gewühl und wußte mit Hilfe einer Bahnsteigkarte in einen nach Galizien ab gehenden Militärzug zu gelangen. Für die Weiterfalirt hatte er sich in Brüssel bereits einen Militärsahrschein drit ter Klasse über Lemberg nach Zlotapora ausgestellt, wo das Bataillon seines Bruders stand. In Lemberg fer tigte er sich einen Ausweis als Kriegsfreiwilliger, der zu den Jägern versetze sei, an, nm einen Fahrschein für die Weiterfahrt zu bekommen. Ihn legte er dem Bahn- hofskommando vor und erhielt darauf einen Ausweis für die Fahrt bis Slotschow. Dort verschaffte er sich mit diesem Fahrschein dreimal MittagSkost. Vorher hatte er sich schon in Breslau in ähnlicher Weise Morgenkost ver schafft. Er gelangte schließlich zum Bataillon seines Bru ders, wurde dort aber nicht angenommen und wurde nach Deutschland zurückgebracht. Wiederum folgte er dem