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Drahtanschrift:ragevla»«tesa Diese Zeitung ist das zur Beröffintttchung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Großenhain behördlich bestimmte Blatt und dostsche«o«w: Kernruf 12S7 / Postfach Nr. 62 enthält amtliche Bekanntmachungen des Oberbürgermeisters der Gtadt Riesa, des Finanzamtes Riesa und des Hauptzollamtes Meißen «troraffe Riesa Konto Nr.SK I- 254 Toniiersta«, 28. Oktober 1842, abends 85. Jahrg. sJU...^»SSS I Re faschistische Revolution geht Wetter Minister Bottai sprach im Rundßml „Das italienische Volk -u einer neuen Einheit zusammengeschmolzen" )( Rom. Erziehungsminister Bottai, der als Führer »er von Tivoli nach Rom marschierenden dritten Kolonne am Marsch nach Rom teilnahm, hielt am Mittwoch abend im italienischen Rundfunk eine Ansprache, in der er zu nächst einen Rückblick auf die geschichtlichen Tage des Okto ber 1922 gab. „In uns alten Kämpfern", so sagte Bottai, „ist heute nach die Erinnerung an jene fieberhaft durchleb ten Tage von Neapel bis Rom lebendig, die zu dem großen Triumph des Faschismus am 28. Oktober führten." Heute, nach zwanzig Jahren Faschismus, sei das italienische Volk in allen seinen sozialen Schichten, Berufs- und Altersklas sen zu einer neuen Einheit zusammengcfchmolzen. Italiens Gesicht, vor allem aber auch die italienische Seele, sei gemäß »en prophetischen Worten des Duce radikal umgeformt worben. Das italienische Volk sei entschlossen, sein Schick sal selbst zu schmiedend Die faschistische Revolution, bereits reich an Leistungen aller Art, gehe mit dem gleichen begei sterten Glauben weiter. Der Marsch auf Rom erscheine heute, so fuhr Minister Nottai fort, als die zwangsläufige, logische und geschichtliche Schlußfolgerung des Krieges von 1918 bis 1918. Die faschi stische Revolution habe den politischen, moralischen und so zialen Umbruch des italienischen Volkes gebracht. Man wisse allgemein, daß der Krieg von 1914—1918 für Italien — und nicht nur für Italien — ein Fehlsteg war. Schon im Mai 1919, als der Versailler Diktatfrieden noch nicht bekannt gegeben mar, habe der Duce erklärt, daß die Revision des ungerechten Versailler Vertrages daS Ereignis der weite ren Zukunft sei. Nur völlig Verstockte könnten kein Ver ständnis für das tiefe Gerechtigkeitsbedürfnis des Faschis ¬ mus nicht nur in nationaler, sondern auch in internatio naler Hinsicht aufbringen. Aus dem gleichen Gerechtigkeitsgefühl heraus habe sich der Faschismus vor zwanzig Jahren zu dem entscheidenden Schritt, die Geschicke Italiens in die Hand zu nehmen, ent schlossen. Gerade dieses Gerechtigkeitsgefühl habe dem Marsch auf Rom seine italienische und zugleich seine uni verselle Bedeutung verliehen. Der Revisionsgedanke und die Korporationsidee des Faschismus entsprängen, so er klärte Bottai, dem gleichen Gerechtigkeitsbesürfnis. Der Aufbau der sozialen Revision des Faschismus sei heute an der Grenze der inneren Möglichkeiten angelangt. In der inneren italienischen Wirtschaft seien weitere entscheidende und endgültige Schritte nicht möglich, solange nicht die von der internationalen Wirtschaft, b. h. von den Monopol staaten, geschaffenen Hindernisse beseitigt sind. Nur allein eine autoritäre und organische Revolution habe das Ban ner der Revolte gegen die gewalttätige Freiheit der reichen Völker entrollen können. Der Liberalismus habe sich un fähig gezeigt, die Probleme der sozialen Gerechtigkeit zu lösen. Diese hätten nur durch den Sieg der faschistischen Revolution eine Lösung finden können. „Wir", so schloß Minister Bottai seine Ausführungen, „marschierten auf Rom. Aber Rom marschierte beispielhaft mit uns für ein nachbarliches Zusammenleben. Es ist wirk lich so, baß „die Geschichte Italiens die Geschichte mensch licher Willenskraft ist, als deren echtesten heroischen Re präsentanten wir aus dem in zwanzig Jahren gefestigten Glauben heraus Mussolini grüßen." NMchik im Zentralkaukasus genommen In 4 Tagen mehrere Sowjetdivisionen zer )l Aus dem Führerhguptquartier. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westkaukasüs wiesen die deutschen Truppen »emdliche Gegenangriffe gegen die in den letzten Tagen ge wonnenen Bergstelluugen ab, wobei sie von der Luftwaffe wirksam unterstützt wnrden. Kroatische Jäger schoflen sechs sowjetische Flugzeuge bei einem eigenen Verlust ab. Westlich des Terek stürmten rumänische Gebirgs truppen im Verein mit deutschen Gebirgsjäger« die vom Feind stark befestigte «nd zäh verteidigte Stadt Naltschik. Die nordöstlich Naltschik eingcschsoflencn seindlichen Kräfte wurden im Kamps ausgerieben oder gefangengenommen. Damit wurde» innerhalb von vier Tagen mehrere sowje tische Divisionen zerschlagen, bisher über 7999 Gefangene ciugebracht und 86 Geschütze, 88 Panzer sowie zahlreiches sonstiges Kriegsmaterial erbeutet oder vernichtet. In Stalingrad stürmten unsere Trnppen nach Abwehr mehrerer Gegenangriffe weitere Teile des Jndu- ftriegeländcs und Häuserblocks. Entlastungsangrisse starker, von Panzer» unterstützter feindlicher Kräfte gegen die deutschen Stellungen südlich der Stadt brache» wie bisher noch immer unter sehr hohen Verlusten für den Feind zu sammen. Neben starkem Einsatz über der Stadt bombar dierte die Luftwaffe bei Tag und Nacht feindliche Flug plätze, Batterrestellnngen und Transportbewegungen. Im Aordwestteil des Kaspischen Meeres wurden zwei Fracht schiffe mit zusammen 3999 BRT. versenkt, zwei Tanker und süns andere Frachtschiffe in Brand geworfen bzw. schwer beschädigt. Der Feind verlor gestern 44 Flugzeuge, zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Das erbitterte Ringen in Aegypten hat sich am fünften Tage der Abwehrschlacht noch gesteigert. Trotz schwerster Angriffe und ungewöhnlich hohem Muni« cklagen, über 7000 Gefangene eingebracht tionseiusatz konnte der Feind infolge der tapferen Abwehr der deutsch-italienischen Truppen keine Erfolge erringen. Mehrere hnnbert Gefangene wnrden eiugebracht. Die Angriffe ans die Flugplätze von Malta wurden fortgesetzt. In Südostenglaud führten deutsche Kampfflug zeuge am gestrigen Tage Angriffe gegen Industrie-, Ver kehrs- und Hascnanlagen. Die heftige Schlackt an der El-Alamein-Front )( Nom. Der italienische Wehlmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die heftige Schlacht, die seit fünf Tagen ander El-Alamein-Front tobt, sah auch gestern erneut heftige Angriffe, denen die Streitkräfte der Achsenmächte einen hartnäckigen Widerstand entgegensetzten. Wir zerstör ten wiederum einige Dutzeno Panzer und machten mehrere hundert Gefangene. In wirksamen Angriffen im Tiefslug griffen Abtei lungen der italienischen und deutschen Luftwaffe Truppen- und Lastwagen-Ansammlungen in den seindlichen Linien an und belegten sie mit Bomben und MG.-Feuer. Zwei bri tische Flugzeuge wurden von deutschen Flugzeugen abge- schossen, zwei weitere von der Bodenabwehr. Die Flughäfen von Lucca und Ta Venezia wurden von der Luftwaffe der Achse bombardiert. Eine Spitfire wurde von deutschen Jägern in Brand geschoßen. Ein Verband viermotoriger Liberator-Bomber, die versuchten, -en Hasen von Navarrino anzugreifen, wurden von unseren Jägern abgesangen und gezwungen, die Bom ben ins Meer abzuwerfen. Ein feindliches Flugzeug, das wiederholt getroffen wurde, stürzte brennend ab. Der Mythos der amerikanischen Produktion Bo« Reichsvreffechef Dr. Dietrich m. „Die Produktion wird den Krieg gewinnen", sagt die englische Propaganda. „Durch unser Schwergewicht in -er Rüstung werden wir die Entscheidung erzwingen", verkün den die amerikanischen Lautsprecher. „Unsere gewaltigen Anstrengungen in der Kriegsproduktion werden uns heut« wie 1918 zum Siege führen", erklärt tagtäglich Roosevelt, und Churchill wird nicht müde, immer wieder hinzuzu fügen: „Die unermeßlichen Hilfsquellen der Bereinigten Staaten ermöglichen uns die Aussicht auf einen vollstän digen Sieg." Neben der immer mehr sinkenden Hoffnung auf den Bolschewismus ist der Glaube an die amerikanischen Pro duktionsrekorde der einzige Punkt in der Strategie unse rer Gegner, an dem sie noch ihre Stellungen halten. Ma« muß sich deshalb mit ihm beschäftigen. Wir verkennen weder die bedeutenden Möglichkeiten noch die Fähigkeiten unserer Gegner auf dem Gebiet der industriellen Erzeugung, aber wir sehen auch klar ihre Be grenzung. Tatsache ist, daß das wirkliche Leistungsniveau der Vereinigten Staaten in oer Rüstungsschlacht weit unter der schwindelnden Höhe ihrer Jllusionspropaganda liegt. Wir wissen, daß Roosevelt die große Parole ausgegeben bat, man solle Deutschland durch Angabe von Zahlen er schrecken. Und der Glaube an den Mythos -er amerikani schen Proöuktion hat tatsächlich in großen Teilen der Weltöffentlichkeit die Vorstellung begründet, daß der große industrielle Apparat der USA., demzufolge sie beispiels weise in Kriedenszeiten 4—6 Millionen Automobile pro Jahr erzeugen konnten, die Rooseveltschen Rüstungsphan tasien mit Seichtigkeit verwirklichen laße. Aber die Härte der Tatsachen hat Roosevelts Blusspolitik entlarvt. Sie hat den Seiltanz der Zahlen und das Spiel der Prozente auf gedeckt, daß man heute schon in Amerika zu glossieren be ginnt: „Man ist der Ansicht, daß, wenn zwei Tanks aus einer Fabrik herausrollen, die vorher nur einen herge- stellt hat, die Produktion dann um IW Prozent gestiegen ist." Die Strategie oer Superlative auf dem Gebiet der Rüstung, die der Führer in seiner letzten Rede so treffend gekennzeichnet und so schonungslos bloßgestellt hat, wird begünstigt durch eine bewußt betriebene Verwirrung und in der Publizistik stark um sich greifende Verwechslung wirtschaftlicher Begriffe. Die rüstungsindustriellen Ttan- dardbegrisse der Kapazität, des Effektivbestandes, der Pro duktion und des Potentials werden je nach Bedarf unter der Hand einfach vertauscht und jeweils in dem Sinne ge braucht, den man einer Sache zu unterlegen wünscht. Bekanntlich kann die Kapazität einer Industrie nir -en Friedensbedarf nicht ohne weiteres mit ihrer Kapa zität für die Kriegserzeugung verglichen werden. Im übri gen ist Kapazität noch keine Produktion. Um eine vorhan dene Kapazität auszunutzen, müssen die entsprechenden Rohstoffe sowie die geeigneten Arbeitskräfte in genügenoer Zahl zur Verfügung stehen. Die Produktionszahlen an Waffe.: wiederum sagen noch nichts über die Größe des Rüstungspotentials, denn erstens müßen die fabrizierten Waffen zum mindesten die gleiche Qualität besitzen wie die chres Gegners, und zweitens nützen auch die besten Wai sen nichts, wenn sie nicht auf das Schlachtfeld uns in die Hand der Soldaten gelangen, die sie zu führen und zu be dienen verstehen. Der Besitz der Rohstoffe, die Mobilisierung der Ar beitskräfte, die Kriegsorganisation der Wirtschaft, die Qualität der produzierten Massen und ihre gesicherten Transportmöglichkeiten, all das sind entscheidende Faktoren des modernen Krieges, die nicht nur von materiellen Ge gebenheiten, sondern auch von geistigen Imponderabilien in höchstem Maße abhängig sind. Erst die Gesamtheit dieser Werte ergibt das effektive Rüstungspotential eines Landes Ausstellung feldgrauer italienischer Künstler eröffnet «nltihlich de» L0. Jahrestages dcS Marsche» auf Rom fand in d«t National, »alerte am Lustgarten tu Berlin dte Eröffnung der Ausstellung feldgrauer Italienischer Künstler statt. — Unser Bild: Bo» link» nach recht»: Eolouel Francesco Saport, der tLhes der italienischen Mtlttärmtssion, General Marra», nut Generaloberst Fromm beim Rundgang durch die Ausstellung. sWeltbild-Wag.s Die deutsche Abordnung zur 29-Jahr-Feier in Rom Unser vildtelegramm zeigt MetchSorganisationsleiter Dr. Ley beim Ab. schreiten der Front einer Chrenkomoanie der Lchwarzhcmden. Recht» von ihm Parteisekretär Mtntstcr Bidussoni, der die deutsche» Gaste bcgrühtc. Links der deutsche BotschcUter von Mackensen und hinter Dr. Ley erkennt man ReichSjugendslthrer Äxmann. sScherl-Wag.) Generalfeldmarschall Rommel läßt sich berichte« Generalfeldmarschall Nommei läßt sich von seinen Qsftziere» über den ersolgrctchen Einsatz gegen den Feind berichten. (PK-Ausnahme. Kriegsberichter Eimke-Tch.-Wag.)