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Mesaer Tageblatt Do» Riesaer Dage- tlatt erscheint wo» >>»el«e»: Srnlld» pret» sür die gesetzt« Freitag, 23. Oktober 1S42, abends ww »rette, S gefpat» tene Zeile im kext- tetl W Rvf. (»rund, schrtft: Pent « mm »usschlag. vet sernmiinol. Au» Wettere Wi-erstan-snefter genommen Feind-Angriffe zwifchen Wolga und Don LS'«»« Lnummer Ui Rpf. USÄNW Attn^^T^^PoM«^N« Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Vroßenhatn behördlich bestimmte Blatt und Poftsche«oHto> Dreiden v»a 8««nn V°M-q m.« enthält amtlich« Bekanntmachungen de, Oberbürgermeisters der Stadt Mesa, de« Finanzamt«« Riesa und de« Hauptzollamt^ Meißm «trok-st. Mel° «°°t° » Zdreitaa. 23 Oktabei'1SLS. abends DA. Jahrg. js Aus dem Führerhauptquartier. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« Ran« nordostwärts Tuapse warfen GebirgS, und Jägerdivistonen den Feind aus tiefgestaffelten Wider standsnester«. Sie nmrder» hierbei trotz »«günstiger Wet terlage lansend von Lnstwafsenverbiinden unterstützt. Vor der Kankasnsküste wnrde ei« sowjetisches Handels schiff Lurch Bombe« schwer getroffen und von der Besatzung auf Strand gesetzt. N« Stalingrad wurde ei« feindlicher Gegenangriff abgewiesen. Zwischen Wolga und Don führten die Sowjets gestern zusammenhanglose Entlastungsangriffe, die blutig abgewiesen wurden. An der Don-Front vernichteten unsere Truppen bei einem örtlichen Unternehmen eine feindliche Kräfte grupp«. Ä« mittleren und nördlichen Frontabschnitt beiderseitige Stosttrupptätigkeit. Die Luftwaffe setzte die Bekämpfung der Bahnbewegnngen des Keindes fort. An der ägyptische« Front belegten leichte deutsche )l Berlin. Die herbstliche» Regenstürme und in ihrem befolge die Verschlammung des größten Teiles der Ostfront haben vom Don bis zum hohen Norden die An griffS- unb Abwehrschlachten zum vorläufigen Stillstand gebracht. Auch von der Don-Front, die vor kurzem noch Schauplatz wechselvoller Kämpfe war, meldet das Oberkom mando der Wehrmacht vom 21. Oktober nur örtliche Angriffs kämpfe, bei denen rumänische, italienische und u n g a risch e Verbände vereinzelte Vorstöße und Uebersetz- versuche des Keindes abwehrten. i > Hier am Don Hamen auch zahlreiche deutsche Divisionen vorübergehend zur Ruhe. Sie finden während dieser Atem pause nach de» unaufhörlichen Kämpfe» dieses Sommers endlich die Zeit zur Rückschau auf die bisherigen Leistungen. Was unsere Soldaten im Ostfeldzug hinter sich gebracht haben, zeigt als eine für viele die Meldung einer mecklen burgisch-pommerischen Division, die bis jetzt 37000 Gefan- NSG. i»-PK> Am Hube einer von den (liehenden Bolschewisten ierstortcn Oclsondc stellen die beiden SpößtrnlipS beisammen ES ist noch «n srüls, nm in den Wald Pi tauche». Tau und seuchtcr Rebel liege» nni den Tnrniackcn der ll'Männer. Schnell ein vaar Züge au» der Ziga- reite, ein oaar Minnien nur, und dann zerstiebt langsam der wie ei» seuchtcr Wattebausch aus da« Land drlitkende Nebel. Nun ist e» soweit. Linls und recht« vom glitschigen Lehmboden de« Wege« schluckt der sichre lsichenwald lautlos die Männer. Vor NN« sucht sich der versprengt« und non Norden her versolgte Feind zu sammeln und der Division — in letzter Pcrzweislung nach einem Ausweg — in die rechte Flanke zu stoben, um so einen Durchbruch nach dem rettenden Meer zu erzwingen. Es ist ein Austrag wie so viele vorher. Aber — keiner weiß, wo uberhaupi der Feind steckt, keiner kann sich ein Bild de« Gelände« in« Gedächtni« ruscn, da c« vollkommen unbekannt ist. Ausschlaggebend ist setzt der Instinkt de» alten ersahrenen Ostkämpscr«. Denn ein Baum sicht wie der andcre au«, da« versilzte Unterholz macht e« möglich, daß der Gegner vielleicht keine zehn Schritte entfernt in der Gegenrtch- tnng vorsllhlt, ohne baß einer vom anderen auch nur «inen Zipfel zu sehen bekomm«. Dieser kaukasische Bcrgwald hat c» in sich. Er gleicht einem Labyrinth von quer durchctnanderlaufcnden, schmalen Durchlässen, lockt einen an Stellen, wo er sich wie eine finster«, unbeugsame Mauer in den Weg bau«, um doch irgendwie noch einen Durchschlups zu lasten, schlingt sich wie ein millionengliedriger Polyp um die dahinhufchendcn Gestalten. Sonnenklingel verschwelten ans den Tarntacken, der Morgenwind hat die letzten Ncbclsctzen von den Baumkronen in» Nicht« entsiihrt, drückend schwül beginnt die Luft im Unterholz auf »en Lungen zu lasten. Wir Kampfflugzeuge britische Stellungen sowie Panzer- und Krastfahrzeugansammlungen mit Bomben schweren Kali bers. Begleitende deutsche Jäger brachten in heftigen Lust kämpfen zehn feindliche Flugzeuge bei drei eigenen Ver lusten znm Absturz. Meliere drei wurden bei einem Au- grifssversuch ans einen eigenen Feldflugplatz durch Flak artillerie der Luftwaffe abgeschossen. Im Roten Meer versenkten deutsche Kampfflug zeuge in der Nacht zum 22. Oktober ein Handelsschiff von ZWO RRT. Flugplätze uud Hasenanlagen der Insel Malta wur den erneut bombardiert. Nordwestdeutschland wurde am Nachmittag des 22. Oktober von einigen feindlichen Flugzeugen im Schutze tiefliegender Wolken überflogen. Vereinzelte Bomben abwürfe richteten unwesentliche Gebäude- uud Flurschäden au. Die Verluste der Bevölkerung waren gering. Leichte deutsche Kamvsslugzeuge bekämpften am Tage Ziele an der Südost- und Südweftküfte Eng lands. gene eingebracht sowie 337 Panzer, 426 Geschütze, 1326 Ma schinengewehre und Granatwerfer, rund 7600 Handfeuerwaf fen, 82 Flugzeuge und zahlreiches weiteres Kriegsgerät, darunter große Mengen von Fahrzeugen, im Kampf genom men oder vernichtet hat. Ebenso wie am Don hat sich auch im mittleren Abschnitt der Ostfront die Lage nicht verändert. Wohl wurden am 21. Oktober an einigen Stellen mehrfach wiederholte feind liche Vorstöße wechselnder Stärke zerschlagen, doch han delte es sich nur um Gefechte von örtlicher Bedeutung, wenn diese Kämpfe im Schlamm auch den vollen Einsatz unserer Infanteristen verlangen. Auch die eigenen Unternehmungen, so der Angriff am sog. StabtgUt von Rschew, wo die Bol schewisten an die hundert Gefangene, über 120 Tote und zahlreiche Waffen verloren, oder die Vorstöße zur Front bereinigung mit folgender Verminung des Vorfeldes, gin gen nicht über den Rahmen örtlicher Kampfhandlungen hinaus. suchen den Feind, müssen ihn, wie der Zäher da« Wild ausspüren. Ein Zeichen! Sofort erstarr» jede Bewegung. Der Führer de» Spähtrupp« ist plötzlich aus eine Waldblbße gestoßen. Mi» dem Glas wird jeder Meier untersuch». Treue«, braves, arg zerschundene« Gla«! Wie osl hat die scharfe Lpiik schon böse Ilcbcrraschungcn verhindert. Aber die Lust ist rein Am Baumrand entlang wird die Lichiuliz umpirscht, und wieder beginnt da« Vorwärtshasten. Wespen brummen in der drohenden Stille wie ein Geschwader Flugzeuge, zudringliche Fliegen prallen gegen schwcißübersirömic Gesichter; die Sonne hat sich hoch in das dünne Blau des .stimme!« geschraubt. Weiter! Plötzlich wieder ein Zeichen! Flach in da» stachlige Gra« gedrückt, schieben sich die Männer hinter Gebüsche, suchen sich ein Blickfeld, sichern zugleich nach den Seiten. Ta krümm« sich vor ihnen ein Stück Straße, weiter hinten, in einen schmalen Talgrund gebettet, zieht sich ein Dorf hin. Auf der Straße aber und im Tors ist Bewegung: der Kein»! Was zu tun ist, ist schnell getan. Dann geht« zurück. Der Weg scheint setzt im Bewußtsein de« erfüllten Auftrage« um die stillste kürzer, trotzdem man sich noch eine kurze Lircckc „verbiestert" ES war ein Auftrag wie so viele vorher. Wir suchten den Feint. Die Poukenschläge de« täglichen Morgcnkonzcrts der Artillerie brechen sich in vielfachem Widerhall in den Berge». Die Welt ist doch schön, auch Kaukasien! Zehn Männer waren auS- gczogen, zehn Männer sind wiedcrgckominen. ü Kriegsberichter Robert Skalka. Die Waffen--- stellt Freiwillige ein. Meldungen nimmt entgegen: SrgänzungSamt der Waffen---, Ergänzungsstcllc Elbe (lVj, Dresden A A>, Tiergartenftraße 1«. Vie Expertin aus USA. Mrs. Anne Eleanor Roosevelt hat in allen Jahren ihres politischen Propagandarummels nie für "Franklin Delano, ihren Mann, allein Feder und Zunge bewegt, sie hat für sich geworben, die ehrgeizige Nichte des alten Rauhbeines Theodore, der von Kindesbeinen an ein hemmungsloser Drang nach öffentlicher Geltung inne wohnte. Diese politischen Propagandajahrzehnte haben ihr auch äußerlich den Stempel aufgedrückt und ihren ohnehin unschönen Zügen jenes unruhige und geifernde Gepräge gegeben, das in zahllosen ihrer Reden, vor allem seit Be ginn ihres kriegshetzerischen Wirkens, Ausdruck gewann. Tenn die alternde Eleanor hat nie für uneigen nützige Dinge gekämpft, sondern nacheinander alle jene Ziele erreicht, die ihr erstrebenswert schienen. Dabei kam ihrer Mentalität entschieden die Tatsache zu Hilfe, daß sie ja „in Gottes eigenem Land" lebte, in dem Begabungen ihrer Art reichlich Platz hatten, sich in der Öffentlichkeit zu erproben. Mrs. Anne Eleanor wurde so nach und nach die Reklamemaschine der machtsüchtigen Familie Roose velt und, da sie routiniert in der politischen Hauspropa- qanda wie in der Kenntnis dessen war, was man den sen sationshungrigen Amerikanern und Amerikanerinnen beim Stimmenfang zu servieren hat, auch bald Hie Frau im Mittelpunkt. Nachdem sie offiziell den Titel der Prä sidentin erlangt hatte, begann sie ihren Ehrgeiz bis zur Neige auszukosten und mit Hilfe ihrer Stellung ihre Ein flußnahme weitestgehend auszubauen. Wirkliche Aufgaben hätten ihrer nun viele gewartet. Sie aber blieb in der ver logenen Propagandamache stecken, schmückte sich eitel mit dem populären Rang einer Ersten Lady der Union und avancierte zur Er st en Beraterin des Präsidenten. Sie galt nicht nur als das erste Mannequin der Staaten und ihre meistphotographiert« Frau, sondern auch als die bestverbienenbe Bürgerin der USA. Mit dem ihr eigenen Geschäftssinn scheffelte sie bei Rundfunk und Presse jene Dollarmillionen zusammen, die sie zum Teil in einer eigenen, mit echten Eleanor-Preisen arbeitenden Möbelfabrik investierte. Eleanors ganz große Zeit — populär-amerikanisch und in Dollars gesprochen — begann mit jener Epoche, die die Welt als die kriegstreiberische des Präsidenten und seiner jüdischen Clique angeprangert hat. Um mit den Worten ihres jüdischen Freundes Laguardia zu sprechen — sie besitzt deren viele, u. a. die enge Freundschaft der Mrs. Morgenthau —, reihte sie sich als „Freiwillige Nr. 1" in die Front der verantwortungslosen Hetzer ein. Ihren Einfluß als erste Lady benutzte sie, um die amerikanischen Frauen mit einem Trommelfeuer wildester Kriegspropa ganda zu überfallen. Wie in den besten Jahren ihrer Wahlkampagne für Roosevelt, die sie vor nicht allzu langer Frist noch unter dem Motto der Kriegsenthaltung propa gierte, warb sie für Roosevelts Krieg um die Söhne aller amerikanischen Mütter, indessen ihre eigenen Söhne beson dere Beispiele eitlen, reichen Nichtstuns und mannigfacher Skandalaffären geliefert haben oder sich wie James mit Orden und Uniformen schmücken, die ihnen gar nicht ge bühren. Inzwischen ist die Präsidentin gar, wie sie es bezeichnet hat, zur „Expertin für internationale Ju- pendwohlfahrt" avanciert — in einem Lande, da neun Millionen Kinder in-Elend, Schmutz und beispielloser Not vegetieren, da mehr als 16 Millionen über 1» Jahre kaum lesen und schreiben können, da Diebstähle, Raub überfälle und Einbrüche Jugendlicher in erschreckender Zahl an der Tagesordnung sind. Eine Expertin? Ja, der Eigenreklame, des Dollargeschäftes, der politischen Verant wortungslosigkeit und der Kriegshetze, der amerikanischer Boden schon zu eng geworden ist. Bei den britischen Freunden sucht die ehrgeizige Eleanor nun ein neues Be tätigungsfeld. Weitere heftige Luftkämpfe über Aegypten Zwanzig britische Flugzeuge abgeschossen Stolze Vilarrz einer Infanterie-Division Unsere Verbündeten an der Don-Front bewähren sich Spähtrupp der Waffen--- im Kaukasus / wi-»«, z°i»» Reife Darlans nach Dakar jf Paris. Admiral Darlan ist in Dakar einge- irofsen und verlas dort eine Botschaft Marschall ßetains an die Bevölkerung Französtsch-Westafrikas. England zieht die Achtzehnjährigen ein )s Stockholm. Alle Engländer, die das 18. LebenS- ,ahr erreicht habe», werden jetzt, wie Arbeitsminister Bevin am Donnerstag im Unterhaus bekanntgab, zum Wehrdienst herangezogen. Viele von ihnen könnten bereits im Dezember mit der Einberufung rechnen. „Wir sind jetzt in eine Phase etngetreten", so sagte Bevin, „in der nach Meinung der Regierung diese weitere Herabsetzung der Altersgrenze nicht mehr aufgeschoben werden kann und sie ist in -er Tat dringend nötig. Bei allen drei Wehrmacht- icilen liegen Erfordernisse vor, die diesen Schritt notwen dig machen." Unsere Schnellboote versenkten bis jetzt 39 Kriegs- und 134 Handelsschiffe jl Berlin. Im Rahmen eines Vortrags des Kapt- länleutnants Causemann, -es Kommandeurs einer Schnell- bootflotttlle, vor Vertretern der Presse, wurde bekannt, daß die deutschen Schnellboote seit Kriegsbeginn ßk> Kriegsschiffe, darunter 15 Zerstörer, zwei T-Boote, «inen Hilfskreuzer und drei U-Boote ven senkt haben. Ferner vernichteten sie 184 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 571 «50 BRT., darunter zwölf Tanker, rwei Kreuzer: mehrere feindliche Schnellboot« und zehn Handelssorte wurden beschädigt. Aus einem laiche» Weg mvß Maßardei» geleistet »er»«», wenn »wei «Bonnen sich »egegyen: (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter ». » Becke-Wb.-Sag.» js Rom. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Frei- tag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Am gestrigen Tage fanden zwischen der beiderseitigen Luftwaffe über Aegypten weitere heftige Kämpfe statt, die den Jägern der Achsenmächte nepe Erfolge brachten Es wurden zwanzig britische Flugzeuge abgeschossen, davon künf von italienischen, zehn von deutschen Jägern und fünf von der Bodenabwehr. Alle unsere Flugzeuge kehrten zu ihren Stützpunkten zurück. An der Landfront lebhafte Ausklärungstätigkeit im nördlichen Abschnitt. Unsere Sturzkampfbomber setzten ihre Angriffe aus die Flugplätze von Malta fort. In Ser vergangenen Nacht unternahm der Feind An griffe auf Turin und Genua. In Turin entstanden kleine Brände, die rasch gelöscht wurden. In Genua nahm der feindliche Angriff, der in mehreren Wellen mit dem Ab- wurf von Spreng- und Brandbomben durchgesührt wurde, beträchtliche Ausmaße an. Es wurden erhebliche Schäden an Wohnhäusern verursacht. Zur Zeit wir- die Zahl der Opfer ermittalt. Die Haltung der Bevölkerung war vor bildlich. Fliegeralarm in Neuyork und Rio de Janeiro js Stockholm. Während in Washington das Reprä sentantenhaus über eine „durchgreifende Mobilisierung der nationalen Hilfsmittel", beriet — wobei es sich vor allem nm die Bereitstellung der notwendigen Arbeitskräfte für die Rüstungsindustrie handelt — ertönten in Neuyork die Luftschutzsirenen. Es war der zweite Tagesalarm, den die Nchtmillionenstadt während des Krieges erlebte. Gleich zeitig wurde auch in der Hauptstadt Brasiliens, Rio de Janeiro, ein halbstündiger Fliegeralarm gegeben.