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232 Beilage znm Riesaer Tageblatt. Sonnaveuv/Sountag, 3./4. Oktober 1S42, avenvs SS. Jahrg. ,/7 -luiNliym- - I - N^' rftand-Archiv. „Em großes Lebendiges ist die Natur" Ln -en deutschen Bauern zum Srntedanktas / Bearbeitet und zussmmengesteHt von Willi Fr. Lönitzer „Es gibt keine» Aufstieg, der nicht beginnt bei der Wurzel des nationalen, völkischen und wirtschaftlichen Lebens, beim Bauern." Adolf Hitler. Es gibt kein Lebe« ohne das Leben der Natur. Und wenn wir seit Generationen in die Städte verschlagen sind: wir bleiben dem ewigen Kreislauf des Lebens verhaftet, wir loben nur aus den Kräften der Natur. „Leicht verschwindet der Taten Spur von der sonnenbeleuchteten Erde wie aus dem Antlitz die leichte Gebärde. Aber nichts ist verloren und verschwunden, was die geheimnisvoll waltenden Stunden in den dunkel schaffenden Schoß aufnahmen. Die Zeit ist eine blühende Flur, «in großes Lebendiges ist die Natur, und alles ist Frucht, und alles ist Samen. Friedrich v. Schiller. Unsere Seele müßte sterben ohne bas Erlebnis der lebendigen Natur. Unser Leiv wäre ohne ihre Früchte zum Tode verurteilt. Darum gilt der Dank des Volkes dem Diener an den Kräften, Säften, Früchten und Samen des großen Lebendigen, der Natur: dem Bauern. In ihm ver eint sich beides, dessen wir bedürfen: der Dienst an der Erde in der täglichen Arbeit und der Glaube in die in der Natur wirkenden heiligen Kräfte. Bauer sei', wär mei' Begehr, Bauer fei, des tscht e Ehr': Fangt dr Bauer e Arbet a',* Schafft Lr Herrgott weiter dra'! Schwäbischer Spruch Die bäuerliche Arbeit ist die unmittelbarste Arbeit für unser Leben, für das Leben eines Volkes. Sie ist seit Jahrhunderten die erste Arbeit, sie wird in fernste Jahr hunderte hinein die erste Arbeit bleiben. Der Bauer Hinterm Pflug, in gleichem Schritt, Hoch am wimmel schreitest du Von Jahrhundert zu Jahrhundert Und der dunkle Zug der Ahnen Schreitet in der Furche mit: . Von Jahrhundert zu Jahrhundert. Alle Erd- und Himmelsgeister Fühlst du deinem Geist verwandt» Aller Leister Gott und Meister Spendet Wachstum deinem Land. Unter Sonne, Mond und Stern Schreitest du durch diese Zeit, Beugst das Haupt nur einem Herrn: Gott, dem Herrn der Ewigkeit. Jakob Kneip Und durch Jahrhunderte ist der B»uer, so wie durch >en Pflug der Erde, durch seinen Glauben und sein Hoffen ten lebendig wirkenden Kräften der Natur verbunden. Und du werkst, verwachsen mit der Flur, Und du bist ein Ton der großen Stille. Alfred Huggenberger Daru : führt uns unter Weg de Dankes .icht nur zum Bauern, weil er sirr unser tägliches Brot arbeitet: er lehrt uns auch den Glauben an die ( esetze de Wachstums, bas wir nicht erzwingen können. Ueberall, wo wir ungeduldig krängen, wo unsere Füße einen Weg zum Ziel auslassen wollen, statt in Geduld zu gehen, versuchen wir, die Natur zu vergewaltigen, — eine Absicht, die sich immer zuerst an uns selbst rächen muß. Eine andere Sehre aber, die wir vom Bauern empfan gen, ist diese: sich nun nicht, die Hände im Schoß, hinzu setzen und dem Regen und der Sonne, den außer uns Sag Saasg äst »o/o 7s// gssodack/. «s/gä oa» S/og. ckeaos «s/eck «o» /keatt. /Vos, dfü/Zs/», /sss ä/s /ifüd/o gs/w/ /o/sgg Seo/o« -lrckoeswdo. 0/«/ ko/se» do/ss/.' «e/e t^s/sa so Sosod/orsoo l/as^ad dks/w we dkaso, Me F/a«/ a/a do^sa/igs/god Soscd/oodl, k/asa/rdag»// 70/- §/og am/ Soodl. Vos 7/see /m ds/Z'-sa S/sodoa -od/s-l, So/> VE o/tt/ /ka/od r» Sooooo lechsk. z. V. e. Srorcdell-Plsssler wirkenden Kräften alles zu überlasten. Es wird uns keine Kraft ans Ziel tragen, wenn unsere Küße zu bequem sind, ihren Weg zu gehen. Nehmt hin bas Brot, doch eh' ihr eßt, denkt noch der Mühsal, die uns band. Wer sich auf andere nur verläßt, dem gibt Gott nie ein Erntefest! Nun schließt umS Brot die schwere Hand. AuS: „Bauernsegen" von Wolfram Brockmeier Aus dem Dank an den Bauern, aus -em Dank für das Brot kommt das Gelöbnis an die deutsche Erde, in der wir alle verwurzelt sind: Erde — du bist das Korn und bas Brot und die Traube. Erde — du bist der Leib und der Geist und der Glaube. Erbe — bu bist unserer Väter Arbeit und Blut. Deutsche Erde — wir halten treu deine Hut — Deutschland! Aus: „Erntedanklted der Deutschen" von Hermann Claudius. Das Wissen um die Heiligkeit der deutschen Erde stellt das ganze Volk mit Dank und Versprechen neben den Bauern, bereit, diese Erde zu verteidigen, bereit zum "ampf nm bas Leben des Volkes. Wohl uns, solang noch seinen Acker In Mühsal unser Sandmann baut, Solang er noch getrost und wacker Der Hände Tüchtigkeit vertraut! Solange steht ihr, feste Stützen Des Reiches, das sonst haltlos fällt. Das Schwert ist da, den Pflug zu schützen, Der Pflug ist's, der das Schwert erhält. Aus» einem Gedicht von Johannes Trosan. Nie aber hat sich der eherne Ring der Hände, die den Pflug und die das Schwert führen, so unzerreißbar und unüberwindlich zusammengefügt wie in unseren Tagen. Und darin äußert sich der tiefste Dank des Volkes an den Bauern: er hat den Pflug mit dem Schwert vertauscht, und über die Ackerslur geht die deutsche Bauersfrau, hart ent schlossen zur Männerarbeit, da der Mann an der Front steht, und darum Held wie er. Zwei Helden Ich seh': ein deutsches Weib geht Hinterm Pflug, und in der Furche schläft ihr kleines Kind; dann streut andächtig sie aus ihrem Tuch die goldenen Körner in den Abenbwinb. Dein Mann pflügt jetzt im Feindeslands fern mit blut'gem Schwert auf einem fremden Feld; eins denkt ans andere, betend zu dem Herrn, und jedes von euch beiden ist ein Held. Gesegnet, Mutter, deine Friebenstat, die heilige Nahrung deinem Kind gewährt! Gesegnet, Vater deine blut'ge Saat, die Frieden deinem Vaterland beschert! Heilige Erde / Erzählung zum Erntedanktsg von Verner Tillmann In einem Grenzdörfchen im Saarland hat der Alt bauer Bert Echternak seinen Hof. Nicht groß ist das An wesen. Doch bringt es Arbeit die Fülle. Besonders jetzt im Kriege. Sein Sohn, der lange schon den Hof überschrieben bekommen hat, steht im Osten. Seit Wochen haben sie nichts mehr von ibm gehört. Längst ist der alte Echternak wieder eingesprungen. Frau, Schwiegertochter und Enkel gehen ihm zur Hand. Es ist noch gar nicht so lange her, da sang auch hier der Krieg sein ehernes Lied. Sie mußten bas Dorf verlosten. Deutsche Soldaten richteten sich in der Erde kriegsmäßig ein und verteidigten sie. Bei den Grenzkämpfen des Win- ters blieb es, bis im Frühsommer des Jahres 1940 der Sturm nach Westen rollte. Sieben Soldatengräber oben am letzten Feldrain sind die Zeugen jener Zeit. Zwei deutsche und fünf französische Soldaten ruhen dort. In diesen Herbsttagen, da Echternak die Felber mit dem Pfluge umbrach, verharrte er öfter in Höhe der Grä ber. Sie lagen an seiner Besitzgrenze. Wenn die September sonne blutrot im Westen untertauchte, erfaßte dieses Leuch ten auch die Gräber. Die letzten Strahlen brachen sich an dem Grau der Helme, die vor den Kreuzen lagen. An einem solchen Abend wandte sich Bert Echternak von den Gräbern weg gen Osten. Schaute über Berge und Hügel seiner Heimat hinweg in die Ferne. Da kamen aus dem Wald graue Heere, die des Weltkrieges und des Jah res 1940. Ihr Gleichschritt zog Echternak mit fort durch deutsche Lande, vorbei an abgeernteten und gepflügten Fel dern. Dort rauchten die Schlote. Da rollten Waggons schwerbeladen über blitzende Schienenwege. Ein schaffend Volk an der Arbeit. Den Marsch der Krieger begleitete ein vielstimmiger Choral, vereint aus dem Danklied an den, der die Erde mit trächtiger Fülle gesegnet und dem Dröhnen tausend und aber tausend kreisender Räber. Ueber Ströme und Flüsse hallte der Marsch. Immer größer wurde ihre Kolonne. Vom hohen Norden kamen die Soldaten, und die Kämpfer des Südens stießen zu ihnen. Vorwärts ging es nach Osten .... Dort trafen sie auf die Mauern heldenmütiger Kame raden und Söhne. Weit vorgetragen war die Feuerlinie gegen den Feind. In den Boden gestampft wurde alles, was der Bolschewismus an Bedrohungen aufgetürmt hatte; AuS dem Vorhang von Feuer und Verderben löste sich eine Gestalt. DaS Gesicht vom Kampf gezeichnet. Den Waffenrock mit Lehm überkrustet, die Hände rissig. Echter» nak glaubte dieses Gesicht zu kennen. ES trug die Zug« seines Sohnes. Und doch war er eS nicht. Einer der unzäh ligen, im Toben der Schlachten geglutet bot Echternak die Hand: Don deinem Sohn soll ich dir berichten und dich zu ihm führen. Dort drüben hat er seine Ruhestatt. Wie alle andern gab er sein Leben, stolz und voll Zuversicht. „Daß unsere Heimaterde nie so aussehen möge wie dieser russische Boden. Immer soll sie reife Ernte tragen und Söhne her vorbringen, die sie schirmen. Tapfer und furchtlos. Das berichtet meinem Vater, daß er meinen Jungen leite, vi er zum Manne geworden und uns ebenbürtig ist." Dies seine letzten Worte, Bert Echternak. Seien sie dir und den Deinen Trost. Und nun geh, du hast den Hof und die Arbeit. Mich brauchen weiter die Kameraden. Ihr aber haltet die Heimat. Die letzte, grobe Schlacht um Heimat, Arbeit und Leben ist uns aufgetragen. Wir vollenden, was die Seelen, die mit dir gekommen, begonnen. Ein Wall von Gräbern auS tausend Schlachten legt sich rings um Deutschland und schützt, was uns allen lieb und wert ist ... Versunken war die Sonne. Bert Echternak lenkte mit schweren Schritten sein Gespann zum Hof. Ihm entgegen kam sein Enkel und begleitete ihn auf dem Heimweg. Vor ihre Füße fiel ein welkes Blatt einer Buche nieder. „Jetzt kommt der Herbst", sagte der Junge. „Und damit die größte Wandlung in der Natur, Reiner. Wie ein Gleichnis ist diese Zeit des Vergehens. In diesem Fallen steht schon wieder das Leben. Es muß sich bewähren, wenn seine Zeit gekommen. Nie duldet Gott einen Still- stand. So ist eS auch im Menschenleben, Bub. Wenn wir Alten einmal nicht mehr sind, tritt die Jugend an unsere Stelle. Sie muß sich früh darauf vorbereiten. Und wo könnte das bester geschehen, als auf dem Heimatboden, aus dem alle Kraft stammt, daran unser Leben gebunden. Immer muß ein Mann an der Fahne sein, die sieghaft über deutscher Erde weht. Das mach dir za eigen, wenn dich einst das Leben bereit finden soll." bum Erntedanktsg sm 4. Oktober Erntekrone (Schwäbische Alb) lRetchSniihrstanb-Wag.j Soldaten Helsen den Bauer« Etnsltllen von Pflanzkariosseln in die Lehrmaschine. lRetchrnäbrstand-Waa.» BDM. im Ernteeinsatz Nach nollbrachter Srniearbeti srohe Heimfahrt ans dem »olibciadenen Waaen. «Echerl-WaLi Hitlerjnngen als Lanbhilfe »auernmadchen mit einem Hitlerjnngen al» Hilslkrasi bedient-selbst einen Trecker. 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