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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194209233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19420923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19420923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-23
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1942
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Da- Eichenlaub für Kapitänleutnant Heinrich Bleichrodt ü Lu» dem Führerhauptquartier. Der Führer verlieh heute dem Sapttänleutnant Heinrich Bleich rodt, Kommandant eine» Unterseeboot», al» 125. Soldaten -er deutschen Wehrmacht bä» Eichenlaub »um Ritterkreuz des Eisernen Kreuze». Anerkennung de- Reichsmarschall- für Nachtjäger und Flak-Artillerie )< Berlin. Die britische Lustwaffe erlitt beim Angriff auf das Ruhrgebiet in der Nacht zum 17. September schwerste Verluste. Der starken deutschen Abwehr sielen — wie schon Las Oberkommando der Wehrmacht meldet« — »7 Bomber zum Opfer. Der Hein- selbst gab den Verlust von SS Flugzeugen zu, womit noch lange nicht bewiesen ist, baß er damit die volle Wahrheit sagte. Der Abschuß von mindestens SS Bombenflugzeugen innerhalb weniger Stun« den ist wieder ein besonderer Erfolg der Nachtjäger und Flakartillerie der Luftwaffe. Reichsmarschall Göring hat den beteiligten Verbände«, die sich bei der Bekämpfung des britischen Luftangriffe» auf das Ruhrgebiet so hervorragend bewährten, seinen Dank und seine Anerkennung ausgesprochen. Bomben auf Flugplatz bei Moskau , ff Berlin. Deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 22. September einen Flugplatz nordwestlich von Moskau an. Bei guter Sicht trafen die abgeworfenen schweren Bomben Hallen und Abstellboxen sowie Repa- raturwerkstäticn am Rande des Rollfeldes. Es entstanden mehrere weithin sichtbare Brände. Weitere Angriffe rich teten sich in der Nacht zum DienStag gegen wichtige bol schewistische Nachschubstrecken im rückwärtigen Gebiet des mittleren Frontabschnittes. Zwei feindliche Transportzüge und sechs Lokomotiven wurden in Ausladebahnhösen von Bomben getroffen und schwer beschädigt. Ritterkreuzträger Major Erich Ring gefallen ff Berlin. Als BaiaillonSkommandeur in einem Infanterie-Regiment siel am S. September 1S42 Ritter kreuzträger Major Erich Ring im Kampf gegen den Bolschewismus. . Mchrjach ha« dieser vorbildliihe ONizicr buras seinen persdnlichen tavseren Einsatz »nd die llberleaene Führung seiner Bataillon» zu den Srjolptn der Rcgimrnt» entscheidend deigetragen. So nahm er tcriit» in den ersten Tagen ded Oftieldzugc» au» selbständig gesaßtim Entschluß beim iingriss ans Grodno einen wichtigen Flußüdcrgang in Besitz und dssneie damit seinem Regiment den Weg zum Vorstoß aus die Stadt selbst. Während der Bcrnichtungbschlach« von Smolensk wars er den zäh kämpfen- den Feind and beherrschenden Höhenstellungen und schloß damit «ndgliltig den Liidrand dcd deutschen Einschließungsringe». USA.-Kreuzer von japanischem Unterseeboot schwer beschädigt Zwei feindliche U-Boot« versenkt ,s( Tokio. Das Kaiserliche Hauptquartier gibt am Mittwoch nachmittag bekannt, daß ein amerikanischer Kreuzer der A-K lasse vom Typ „Northampton" am ?1. August durch den Angriff eines japanischen Untersee bootes in den Gewässern der Atkainsel der Äleutengruppe setwa zwischen Dutch Harbour und der Insel Kyskaj schwer beschädigt wurde. Weiterhin gibt das Kaiserliche Hauptquartier bekannt, daß Mitte September in den gleichen Gewässern zwei feindliche U-Boote versenkt worden sind. Die Schwere der USA.-KriegSsckiffSverluste fett dem 8. Dezember 1941 fs Berlin. Wie das Kaiserlich-japanische Hauptquar» tier meldet, wurden seit dem 8. Dezember 1941 an ameri kanischen Kriegsschiffen versenkt: 5 Schlachtschiffe, 7 Flugzeugträger, 14 Kreuzer sowie 8 Zerstörer, ferner «ine größere Anzahl kleinerer Schiffe. Schwer beschä digt wurden: 5 Schlachtschiffe, 2 Flugzeugträger, 19 Kreu zer und 6 Zerstörer. Insgesamt wurden seit Beginn -er japanisch-amerika- Nischen Feindseligkeiten 98 amerikanische Kriegsschiffe ver senkt oder so schwer beschädigt, -aß sie für längere Zeit kampfunfähig sind. Britisches Flugzeug brennend abgestürzt )< La Linea. Wie au» Gibraltar gemeldet wird, üherschlug st<h am kienbtag abend ein englische» zweimotorige» Flugzeug kurz »ach seinem »uiftieg und stiirzte brennend in die Bucht von Gibraltar. Im Minenfeld vor Stalingrad / Im Otten, Mitte September. Immer noch haben wir den Lärm der Schlacht im Ohr, so wie wir st« seit dem frühen Morgen mtterlebten: da» Kratkn der Einschläge, das Jaulen der Werfer, das Lacken der MG., da» Pfeifen der Wer uns hinweggehenden Ge schosse» da» Heulen der Stuka, bas Wummern der detonie renden Bomben. Bor zwölf Stunden waren wir zum Durchbruch durch die Stellungen vor Stalingrad ange- treten. Wir haben die Bolschewisten überrascht und über rannt. Was nicht tot in den Stellungen blieb oder nach hinten in die Gefangenschaft trottet, hat ReißauS genom men. Zurückgeblieben sind di« Pferde. Sie jage« durch die Steppe, teilweise noch an die Wagen angeschtrrt, und wer den immer weniger im Strudel des zusammengefaßten Feuer» aller Waffen. Wir Pioniere folgen den Panzern dichtauf, vorweg der gepanzerte Ptonierzug. Er besteht nur noch aus vier Wagen. Zwei find irgendwo hinten in Reparatur, ein Wagen erhielt heute gleich nach AnartffSbeginn einen Treffer, der das linke Vorderrad wegriß, aber der Be satzung glücklicherweise keinen Schaden tat. Trotzdem gibt eS keine Unordnung,' Waffen, Sprengmunitton und Minensuchgeräte liegen wie immer griffbereit. Aber für die Pioniere kommt es zunächst noch zu keinem Einsatz. Bunker sind nicht zu knacken und die Fcindpanzer werden von den schweren Waffen erledigt. Tie üblichen Sperren dagegen scheinen die Bolschewisten in diesem Abschnitt überraschenderweise nicht angelegt zu haben. Und auf einmal ist doch der Befehl da: „Pioniere nqch vorn!" Eine Meldung ist eingelaufen, daß un sere Panzer aus Minen gefahren sind. Unser gepanzerter Pionierzug erkält Befehl, sofort zur Einsatz stelle zu fahren. Bald stehen wir vor dein Minenfeld, das sich von den verkohlten Ruinen einer der üblichen Tchaf- iarmcn biS zu einigen, bei einem Vorstoß von uns abge- fchossenen Feindpanzern hinzieht. Sie stehen nicht allein da, im gleichen Augenblick sehen wir zwei deutsche Panzer mitten im Minenfeld mit abgerissener Kette. Aus irgendeinem weit entfernten Loch zwitschert eS in regelmäßigen Abständen zu unS herüber — da muß noch ein Scharfschütze am Werk sein. Und zweihundert Meter neben uns hauen Granaten dreckspritzend ein: der kurze Pioniere rämnen eine Gass« für die Panzer Abstand zwischen Abschuß und Einschlag läßt auf ringe- graben« Panzer schließen. Weh«, wenn die Schüsse kürzer liegen würden — nämlich zwischen den Minen! Die Zünd übertragung würde nicht nur die Minen, sondern auch un sere Männer in die Luft feuern. Die Pioniere sind schon dabei, da» Minenfeld mit Trassterband deutlich abzugrenzen und eine Gasse zu räumen, durch die die beiden Panzer zurückgeholt werden können. In dem ausgetrockneten Hoden sehen die geschulten Augen der Männer gleich, wo die gefürchtetsten Ueberraschungen liegen. Da wir im Laufe-des Ostfeldzuges ausgiebig Gelegenheit hatten, die Methoden der Bolsche wisten zu studieren, ist höchste Vorsicht geboten. Denn ob wohl die Minen offensichtlich in höchster Eile verlegt wor den sind — worauf die stehengebliebenen Abgrenzungs pfähle hindeuten —, könnten sie doch gegen eine Wieder- aufnahme gesichert sein. Inzwischen ist ein anderer Zug abgesessen und hat in infanteristischem Einsatz einen Höhenrücken von bolschewi stischen Schützen gesäubert, die von dort immer von neuem durch Feuer zu stören versuchen. Es ist natürlich schwer, diese Schützen ausznmachen, denn wie schon auf den letzten Kilometern vor Stalingrad reiht sich hier Loch an Loch, Graben an Graben. Welches dieser vielen Widerstands nester ist noch besetzt? Das muß in jedem Fall erst durch vorsichtiges Hcranpirschen sestgestellt werden. Oft stecken darin völlig verängstigte und katlosc Burschen,-die schon auf einen energischen Wink hin fast erleichtert herauSklet- tern uns hinter unsere Linien zurückgehen. Zuweilen aber glauben sich andere wiederum gegen die deutschen Solda ten, die ihnen angeblich die Hälse abschneiden, wehren zu müssen. Am schlimmsten aber sind die Fanatiker und die Offiziere, die sich auf verlorenem Posten wissen und ver zweifelten Widerstand leisten. Doch Schritt für Schritt wird den Bolschewisten auch hier vor Stalingrad der Boden abgerungen, trotz aller Ueberraschungen* denen unsere Truppen gegenübersteben. Der Boden, das Gelände? DaS ist eine sonnendurchglutete, zu weiten Teilen abgebrannte, unbewachsene und unbe wohnte Steppe, leicht gewellt und immer wieder von ur plötzlich auftretenden Balkas, den Schluchten, durchzogen. Wir werden immer daran zurttckdenken. Alf Zinner. Hurze Nachrichten Der Führer »erlich ha» Ritterkreuz de» Eisernen «kreuze» an Major i>. R. Karl Schul,, BaiaillonSkommandeur in einetzi Jnsanieric- Regtment, Haupimann Hellmut Pfetsser, Bataillon»kommanl>eur in einem Infanterie-Regimen«, Oberleutnant Mader, StasselkapUtin t» «lnem Kampfgeschwader, Leutnant ir. R. Walter Schlosser, Zugführer in einem Infanterie-Regimen«, Un«crosst,ier Karl Kochendörfer, Gcschiitzsührer in einer Panzerjäger-AufklärungS-Abicilung. Reich»arbei«»siibrer Hier! trug sich noch seiner Ankunft In Bukarest in die Besucherliste de» Königlichen Schlosse» «in. Anschließend stattete er dem stellvertretende» Ministerpräsidenten Prof. Mihai Antone»cu einen Besuch ab. Am Abend gab der deutschc Gesandte von Killinger zu Ehren de» Reich»arbeit»sllhrer» einen Empfang. Bor Sachbearbeitern der ReichSministcrien und Reichsanftalten, die sich mit Fragen der Bolkbgefundheit beschhsttgen, sprach Reich»gesunbhctt»- flihrer Dr. Eontt im großen Bortragtfaal de» Retch»arbei»»mtnistertum» über die sich au» dem Erlaß de» Führer« über da» Sanitlit»- und Gesundheit», wesen ergebenden erweiterten Ausgaben. Die amerikanische Presse vertissentlicht eine bemerkenkwerte Zuschrift de» Professor» Krederic L. Schumann von der Universität Williamstown in Maffachusett» über die „Rettung Indien»". Die darin an Eng land» Jndtenpolitik geübte scharf« Kritik ist kein vereinzelter Fall, sondern spiegelt die Stimmung weiter amerikanischer «reise wider. Der australische Ministerpräsident Eurtin übt« iissentltch «rittk an ter untätigen Haltung England» und der USA. gegenüber Sustralten. Er erklärt« dabei, di« Berteibigung Australien» müsse -u» eigener «rast durch» geführt werden, da von England und den Bereinigten Staaten KricgS- material nicht zu erhalten sei. Nach einer Reutermeldung au« Miami »Florida) stieß »ort ein USA.-Bomber mit einem Frachtslugzeug de» regelmäßigen Berkehrr- »ienste» zusammen. Beide Flugzeuge brannten au». Fünf Personen, darunter drei Armeeflteger, fanden den Tod. Dienstag trasen drei japanische Sondergesandt« zur Er widerung de» vorjährigen Besuch» de» Staatspräsidenten Wangtschingwei und de» diesjährigen Besuch» de» Außenminister» Tschuminpt in Nan king ein. Die Japaner machen auf Neu-Guinea und aus den Salomon- Inseln weitere Fortschritte. Im Borgeländ« von Port Moretby spie- len sich heftige «Smpfe unter Einsatz von Panzern und Artillerie ab, in deren Berkaus di« Japaner durch «Inen geglückten Klankenvorstoß die Australier erneut zur Zurücknahme ihrer Stellungen zwangen. Der bekannte Historiker Prosessor Pimenta sprach am Dienstag in der antikommunisiischen BortragSreihc de» portugiesischen Staa«»f-ndcr» über da» Thema „Ter Krieg al« Mittel der kommunistische» Revolution". Ein japanische« Unterfccbooi versenkte in der T o r r c st r a ß e un wett der Kap-Uork-Halbinsel ein Spcrrwachtboot der australischen Kriegs marine von 7M Tonnen. Der Moskauer Korrespondent der englischen Zettlchrist „New State»man and Nation" berichtet über wachsende Unzufriedenheit der Sowjet» wegen de« Au«vleiben« englischer und nordamerikanischer Hilfe. Einer in „Rn Tid" wiedergcgcbenen Agenturmeldung au« Washington zufolge trat in den USA. da« sogenannte 14-Männer-Komitee nord- amerikanischer Erfinder, da« 1»4st gegründ^ wurde, zusam men, um die vielen au« der Bevölkerung eingereichten Vorschläge „Zur Erringung de« Siege«" »u erörtern. Aus aller Wett Tödlicher Unfall an der Wäscherolle Görlitz. In Wittichenau kam eine »jährige Hausgehilfin, di« an einer Wäscherolle beschäftigt war, zwischen die Wand und die zurück laufende Rolle. Dabei erlitt sie schwere Quetschungen, die ihren To» herbcisührten. Bewunderswerte Geistesgegenwart Trier. Eine selten beobachtete Geistergegenwart zeigte ein «rast. wLgenlenker bei einem schweren Unfall in Trier. An einer nicht geschlos senen Schranke wurde da» Fahrzeug von einem Güterzug ersaßt und zur Seite geschleudert. Da» Fahrzeug ging in Trümmer und der Wagen lenker erlitt schwere Brandwunden. Zuvor jedoch hatte er, al« er die unabwendbare Gefahr erkannte, «in bei ihm im Führerhaus sitzende» «ind au» dem Wagen geworsen, da« dann auch unverletzt blieb. Gold im Ack«r » r e m s I e r. Beim Ackern aus seinem Felde stieß ein Bauer au» Strtelek in Mähren mit dem Pflug an einen harten Gegenstand. Al« er Nachschau hielt, sand er «Ine alte Blechbüchse. Später stellte er fest, daß die Büchse Gold- und Gilbermünze» enthielt. Die Prüfung de» Funde» ergab, daß die Münzen au» dem 17. Jahrhundert stammen. Tod «ach dem Ge««ß vo« Mohrrköpseu M e l n i k. Der »jährige Schüler Milo»lau« Uher au» Odolen»- waffer bei Melnik hals auf dem Felde bei ter Ernte der Mohnköpfe au». Dabei aß er von dem Mohn und trank daraus Wasser. Bald daraus wurde der «nabe von tzestigen Schmerzen befallen und war nicht mehr zu retten. W-WW Vir MMiM üer Mbsrs ZN von dä»ri«tnno von ^ng»rn ««wright kn> Promethnw-Perläg l>e.Eichack«. ErädeuM bei »Muchin 22 Fortsetzung Wenn er eine Dagmar Ohlsen nicht mehr gäbe. Ein kalter Schauer überrieselte sie. Rein. E» mußt« sich ein anderer Weg finden lasse«. Sie zermarterte sich den Kops. Plötzlich — unter dem Eindruck «ine» jäh« Einfall«, Weiteten sich ihre Augen. Za — so konnte «» gehen. Und nun Mußte sie, war sie zu tnn hatte. Tief aufatmend verfiel sie in einen schweren Schlaf. Meist ist e» so, daß Entschlüsse, vor dem Einschlafen gefaßt, sich beim Erwachen oft alr undurchführbar er» weisen. Richt so bet Barbara. Klar «nd fest Umrissen stand der Plan vor ihren Augen, kaum daß da» schrille Anschlägen de» Telephons sie unsanft au» ihrem Schlaf riß. E» war Donabona, der dringend bat, empfangen zu werden. Als Barbara sein« Stimm« erkannte, gab es ihr inne» lich einen Stich. Dem armen Teufel stand keine gering« Enttäuschung bevor. Trotz der zweifelhaften Rolle, di« er in ihrem Leben spielte, hatte sie e» nicht über sich gebracht, ihn unbedingt a» verdammen. Im Grunde hielt sie ihn für keinen schlechten Menschen und empfand «ine Art von Mitleid- voller Freundschaft für ihn. -Augenblicklich lieg« ich noch im Bett", sprach st« tu die Muschel hinein; „wenn Sie aber tu einer Stund» wtederkommen wollen " Unleugbar verstört und übemächtigt sah er an», als er Mr festgesetzten Zeit erschien. „Ich war sehr besorgt Ihretwegen, Madame-, sagt« er gleich beim Eintreten. „Ich habe gestern verschiedent lich Vorgesprächen, hörte aber jedesmal, daß St« nicht ge- stürt sein wollten." -Da» hatte weiter nicht» auf sich; ich fühlte mich nicht w»Ü — da» war alles." Wr sah sie teilnahmsvoll an: -Sie macken in der Tat eine« recht angegriffene» Mudruck, Madame...- .Da» mag sein. Der Lag war nicht ab« fahr awgw nehm." — Sie lächelte schwach. — „UebrigenS — di« Unterredung ist ohne störende Zwischenfälle verlaufen. Ich hoffe, daß die Sache heute abend endgültig erledigt sei» wird." Donabona wurde blaß. Warum drückte sie sich so allgemein an»? Warum ging st« einer näheren Auskunft geflissentlich au« dem Wege? Sein« Ergebenheit «nd der Wunsch ihr zu helfen warm setzt sem von selbstsüchtigen Erwägungen. Er schwieg verletzt und vermied es, wettere Fragen zu stellen. Barbara» Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Wie leid tat ihr dieser alternde Mann, dem sie setzt einen Keulenschlag versetzen mußte. „Ja — was ich noch sagen wollte: e» hat sich so mancherlei geändert. Die Umstände liegen augenblicklich so, daß ich nicht weiter in der Lage bin, meine Zugeständ nisse cufrechtzuerhalten." Zn Donabona» Gesicht zuckte keine Miene. „Ich hoffe trotzdem, mit Ihrer Berschwiegenheft rechnen zu dürfen?" „Madame, beschämen Sie mich nicht-, fiel er heftig ein. „Ich wußte e» — aber es mußt« schließlich gesagt werden, nicht? Bitte, fassen Sie e» nicht al» Beleidigung aus. — Dann — noch eine«: Können Sie mich heute abend gegen sieben in der Halle erwarten?" „Ich werde nicht verfehlen, Madame." Seine Stimme klang heiser und belegt. Er verbeugt« sich und ging. Barbara stand inmitten de» Zimmer» mit schlaff herab- hängenden Armen. Ich konnte es ihm nicht ersparen. Sie wußte gar nicht, da» sie laut gedacht hatte. Ach was, man muß hart sein können. Hart gegen sich und hart gegen andere. Sie giüa an» Telephon. „Portier! Wann geht der Abendzua nach Köln? So — 10 Uhr Sä. Besorgen sie mir bitte ein« Bettkarte.., I» wohl — ich reise ab...- Aufatmend legte sie den Hörer hi«. Der Stein war im Rollen. Sie ließ sich ihr« Koffer bringen «nd begann einzu packen. Sie. wünschte keinerlei Hilfe. E» hätte Befremden erregen können, daß sie nur eine» Teil ihrer Garderobe in die Koffer tat. Gedankenlos machte sie alle» fertig; sie war nicht bet der Sache. Dav» Ang ste wie Unter einem Zwana abermals «m Telephon. Sie verlangte eine Verbindung mit dem „Lyoner Ob Herr Wellhos zu sprech« wäre? „Sind Sie «S, Konrad? Hier ist... Dagmar... Ich sollte Sie doch verständigen. Also — wenn es Ihnen recht ist, sprechen wir heute noch einmal darüber." „Bei mir?" — Ihr Blick streifte die unverkennbaren Reisevorbeveitungen. — „Nein — e» ist besser, ich komm« zu Ihnen... Erwarten Sie mich n» vier... Den Notar- Ach nein, bitte — nicht heute... Da» kann ja auch morgen geschehen.- „Jch verstehe Sie nickt, Dagmar, »am« so eigen sinnig in diesem Punkts Wellhof horchte gespannt in den Hörer. Sie hatte abgehängt. Seufzend warf er den Hörer ans die Gabel. „ Da werde ein anderer daraus klug. Verdammt noch mal... e» stand dock allerhand aus dem Spiele.., Wa» mochte in diese Dagmar gefahren sein? Herrgott — sie setzte ihm zu... sie setzte ihm za... Und er läßt sich Hinhalten wie ein geduldiger Schäfchen. Drei Tage in Part» und so gut wie nicht» erreicht. Aergerlich zerdrückte er seine Zigarette. Blickte prüfend «m sich... Eigentlich reichlich nüchtern für verwöhnten Damen besuch. Man könnte vielleicht «in paar Blumen... Spöttisch verzog er die Lippen... Und konnte a» dennoch nicht hindern, daß allmählich freudigbeklommene Erwartung sich einstellte und alle» andere nebensächlich erscheinen ließ. Wie ein Gymnasiast vor seine« erste« Stelldichein, schalt er sich grimmig... Aber nicht diel später war er schon unterwegs, m» Blumen und Konfekt einzukaufen und — ach ja — er glaubte sich zu erinnern, daß sie süßen Likör vevoqugt hatte. Und al» Barbara mit der Pünktlichkeit einer Königin Schlag vier Ubr da» Zimmer betrat, machte e» in all seiner Nüchternheit doch einen ganz behaglichen Eindruck. Tapfer kämpft« st« gegen eine Befangenheit an, die auch Äellhof erfaßt zu haben schien; wie suchend blickte fie um sich und fand nun wirklich, an ihre Umgebung an» knüpfend, den erwünschten, unverbindlichen GesprächSton. „Haben Sie wirklich fv wenig Geld, Konrad? Sie wohnen hier nämlich wie der Reisende einer mittleren Weinstrma. Kür den Besitzer der schwedischen Erzgruben amtet diese Unterkunft denn dock ei» wenig spartanisch au? lSortsetzmrg folgt!.
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