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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194209211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19420921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19420921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-21
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1942
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Unter reinen Umständen möchte er den Deutschen noch bei ihr antreffen. Langsam schlendert« Armand durch die Straßen; machte noch einen kleinen Umweg, um nicht vor der Zeit im Hotel Ritz zu landen. Der Portier glaubte zu wissen, daß sich Madame bereit wieder allein oben in ihren Gemächern befand. Um so befremdlicher erschien es, al» sich auf wieder« holten telephonischen Anruf niemand melhete. „Madame scheint den Hörer abgehängt zu haben", meint« der Portier kopfschüttelnd. Betreten grübelte Donabona vor sich hin. Da» war auf keinen Fall ein aute» Zeichen. Anderseits konnte er sie nicht unangemeldet überfallen. Was tun? Unschlüssig überlegte er hin und her. Endlich kritzelte er ein paar hastig hingewvrfene Zeilen auf einen Briefbogen. Er bat sie, ihm schriftlich eine Zeit festzusetzen, zu der sie für ihn zu sprechen sein würde. In regelmäßigen Abständen von einer Stund« wollte er nachfragen, ob Nach richt für ihn hinterlegt worden wäre. Er übergab den verschlossenen Umschlag dem List sungen mit dem Hinweis, Madame das Schreiben sofort einzuhändigen. Als Armand eine Stunde später wiederkam, erfuhr er, daß sein Brief immer noch nicht ausgefolgt worden war. Madame hätte sich in ihren Räumen eingeschlossen und niemand habe zu ihr Zutritt. Das klang nun ernsthaft beunruhigend. Was mochte da geschehen sein? Er beschloß, in einer Stunde noch einmal nachzufragen. * E» war gut, daß Bianca, in der Absicht Armand nach« zuwinken, an das Fenster getreten war, sonst wäre es für Toinette kein leichte» gewesen, sie in dem von vielen kleinen Mietern bewohnten Hause ausfindig zu machen. Nun, da Bianca sie mit dem Taxi ankommen sah, lies st« ihrem Gast schon auf den Stufen de» Treppen hauses entgegen. „Weißt du noch, wie ost wir uns, al» einzige Mahl zeit im Tag, brüderlich in ein Pfund Pflaumen geteilt haben?" erklang die wohlvertraute heisere. Stimme Toi- nett«», kaum daß sie einander gegenüberstanden. Bianca wußte e» wohl — und Arm in Arm stiegen sie die Trevpen wieder hinauf. Der flüchtige Hinweis auf gemeinsam verbrachte Zeiten der Not genügte, um den Abstand und die Entfernung von acht Jahren zu überbrücken. AuSUang der Europäischen Iugendtagung Die Schlußsitzung im Wiener Gauhaus — Heldenehrung und Großkundgebung auf dem Heldenplatz )l Wien. Am Freitag nachmittag wurde die Tagung der europäischen Jugend mit einer öffentlichen Sitzung im Wiener Gauhaus in feierlichem Rahmen ge schlossen. Reichsleiter Baldur von Schirach eröffnete die zweite Vollsitzung des Europäischen Jugendverbandes und teilte mit, baß die portugiesische Regierung einen offiziellen Beobachter entsandt habe. Dann gab er dem japanischen Gesandten Sakuma das Wort, der in deutscher Sprache die Botschaft des japanischen Jugendführers unter lebhafter Zustimmung verlas. Die Präsidenten der Arbeitsgemein schaften erstatteten ihre Berichte; hierbei schickte der nieder ländische Staatsjugendführer van Geelkerken seinem Be richt eine Erklärung voraus, in der er die ganz hervor ragende Zusammenarbeit in den Arbeitsgemeinschaften unterstrich. Reichsjugcndführer Axmann faßte dann das Ergeb- nis der Wiener Jugendtagung zusammen. Der Gründung des Europäischen Jugenbverbandes habe die sofort ein setzende Arbeit die eigentliche Wethe gegeben. Die ihm ge stellten Aufgaben seien vorbildlich gelöst worden nach dem Grundsatz der Selbst- und Mitverantwortung, der hier seinen schönsten Triumph erlebt habe. Der in Wien ge schlossene Bund der europäischen Jugend diene dem neuen Europa und sei dessen ureigenste Idee. Ehrenpräsident Staatsmintster Ricci dankte Reichs leiter Baldur von Schirach und den Staatsjugendführern für die in Wien geleistete Arbeit, die bereits ihre ersten Früchte getragen habe. Ehrenpräsident Baldur von Schi rach schloß bann die erste Tagung der europäischen Jugend, indem er noch ein mal ihre Bedeutung würdigte. Mit einer eindrucksvollen H e l d e n e h r u n g, bet der die Abgesandten von 18 Nationen den toten Kameraden den Kranz»der Jugend ihres Landes weihten, und mit einer machtvollen Großkundgebung auf dem Hel denplatz. auf der die Reichsleiter Baldur von Schirach und Dr. Ley zu INO ONO Menschen und darüber hinaus zur Jugend Europas sprachen, nahm bas europäische Jugend treffen einen großartigen und weihevollen Auöklang. Im Anschluß an die Helbenehrung begaben sich Reichs leiter Baldur von Schirach, Renato Ricci, Reichsletter Dr. Ley und Stäbschef Lutze prit den Abgesandten des Auslandes auf die Terrasse der Burg, wo Baldur von Schirach daS Wort nahm. Er erinnerte daran, baß auf die sem Platz der Führer das Großdeutsche Reich verkündet habe und daß an der gleichen Stätte die Jugend Europas ein Bekenntnis abgelegt habe zu einer Zukunft, die erfüllt sei vom Geist der Kameradschaft einer neuen Generation. Sodann überbrachte Reichsletter Dr. Robert Ley dem Europäischen Jugendverband im Auftrag der national sozialistischen Partei die Grüße, feierte den Glauben, den Wagemut, die Einsatzbereitschaft und bas Opfer als die hohen Ideale unserer Jugend, die die gleichen seien, die seinerzeit die Partei verlangt habe, als sie noch klein und in den Anfängen war. Dr. Ley zeichnete -er Jugend Europas ein Bild von der Größe der Aufgaben, die ihrer nach dem Siege warten. Mit einem Sieg-Heil Baldur von Dchirachs auf die Führer des neuen Europa und mit der Gtovinezza und den nationalen Liedern der Deutschen schloß die Großkundgebung auf dem Heldenplatz in Wien. M WMluWii ver vsrdm M sroman von k^eulernns von ^ngorn ropyrsgd» b» ve. cktchaöNr, »«rienzell »n NUtnH« V. Fortsetzung. st Aus dem Fsthrerbauptquartier. Ln» OLm-rommanb» der Wehrmachtgab »-««tag bekannt: «m Terek warfen deutsche Truppen de« Met«» ans beseligten ^«tellungew tz danern die Kämpf« in u»»er«s«terter Härte an. Entlastungsangriffe des Feindes von Norde« scheiterten. Bei Woronesch »nrden feindliche Angrisf« zum Teil im Nahkamps ««ter hohen blutige« Verlust«« abaeunesen. Im Mtttelmeer versenkt« et« deutsche» Uutersee, boot «i«e« Lamps« «o« 1200 VRT. ««d vier Transport« Einzelu« britische Flugzeuge führten am Tage wir. k««g»los« Stürftttge über dem Reich-gebiet durch, «in Flug-eng wnrde abgeschossen. In der Nacht flogen britische Bombenflugzeuge nach Südwest- u«d Güddeutsch.laud ei«. An einige« Orte«, «. a. tu der Stadt München, entstanden Spreu,, und Brandschäden vorwiegend tu WoHnviertel« und an vsfentliche» Gebäude«. Die Zivilbevölkerung hatte Ber, lüste. Zwvls ber augretsenden Bomb« wurde« teils durch Flak, teils durch Nachtjäger zum Abstur, gebracht. Nach Tagesangriffen aus Industrieanlagen an der britischen Südostküste belegten deutsche «amHlngzeuge in d« Nacht znm 20. September da» Industriegebiet von Sunderland mit Bomben schwere« Kalibers. Wie durch Sondermeldnng bekanntgegebe«, ist i« Nordmeer «i«e große Gelett-q-schlacht gewouue« worden. Nach der völligen Beruichtung eines Grobgeleitzuges im Nordmeer i« der Zeit vom 2. bis 7. Juli wurde am 18. September von britischer Seite ei» ««euter versuch unternommen, «in von starken Flotten einheiten gesichertes Grobgeleit dnrch das Nordmeer in eine« sowjetischen Hafen z» führe«. Die sehr schlechten Wetterbedinguugc« «nd die einen wett nördliche« KorS er- laubende Eisgrenze begünstigten dieses Vorhaben. Deutsche Kampsfliegerverbände nnd Unterseeboote gris» ke« an «nd zerschlugen auch diese« a«S rund 18 Handels, schissen bestehenden Gelettzug in tagelangen aasopsernngS» vollen Kämpfe«. Unter schwere« Kampsbediug««gen ans weite S«tier. «««gen bei schlechtem Wetter und starker feindlicher Flak« und Jagdabwehr versenkte« unsere Kampfflieger aas de« Geleitzug insgesamt 28 Handelsschiffe mit »usamme« 177000 BRT. Acht weitere Dampfer 38 Schisse Mil 270000 VKT. vernichtet wurde» l» schwer beschädigt, »ab sie als verloren a«,«sehen find. Außerdem »ernichtete di« Lnstwasse von de« Siche, «ungSsahr-euge« einen Zerstörer sowie zwei vewacher und «art «tue« zweite« Zerstörer in »raub. Unser« Unterseeboot« schollen in harter Versal, guugSjagd sitns Handelsschiffe mit znsamme« 29008 BRT. aus dem Keleitzug heraus und erzielte« auf zwei britische« Zerstörer« Torpedotreffer, deren Untergang bet der herrschende« Wetterlage nicht beobachtet werde» kouute. Damit erlitt der Feiud «t«e seiner schwersten Nieder lage« in Geleit,«gkämpse«. «r verlor innerhalb von sechs Tage« 88 mit Kriegsmaterial aller Art beladen« Handelsschiff«, darunter anch Tanker, mit znsamme« 270000 BRT. Dazu kommt der Verlust von sechs KrtegSfahrzengen. Rnr Reste de« Geleit,uges, zu« Teil erheblich beschädigte Schisse, konnte« entkommen. Ferner gibt das Oberkommando der Wehrmacht be, kannt: . Die von amtlicher sowjetischer Seite bekanntgegebe«« «nd von der Reuteragentnr übernommen« Behauptung, daß Generaloberst von Kleist gefalle» sei, ist unwahr. Rollende Angriffe auf da- Hinterland der ägyptischen Front. )( Rom. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: DaS Hauptauartier ber Wehrmacht gibt bekannt: Italienische und deutsche Luftwaffenverbände haben auch gestern in rollendem Angriff auf das Hinterland der ägyptischen Front mit sichtlichen Ergebnissen feind liche Kraftfahrzeugansammlungen angegriffen. Ein britisches Flugzeug wurde von den Flakbatterien einer unserer Divisionen abgeschoffen. Einer unserer Bomberverbände rief auf dem Flugplatz von Micabba beträchtliche Brände hervor. Ein feindlicher Einflug auf Navarrino (Griechenland) verursachte keinen Schaden. IN der vergangenen Nacht wurden von englischen Flug zeugen einige Bomben in ber Umgebung von Catania und von Licata abgeworfen, ohneOpser zu fordern. Ein feind liche» Flugzeug stürzte bei Cattolica Eraclea lAgrtgent) brennend ab. Einer der Flieger, ein Neuseeländer, sprang mit dem Fallschirm ab und wurde gefangengenommen. Sie täuschte sich nicht. Schon hatte « Hut und Stock dr der Hand. Aber nur zum Teil war es der dl Aussicht stehende Besuch, der ihn verscheuchte. Unruhig sah er nach der Uhr. > Jetzt mochte wohl Madame» Unterredung mit jenem Pellhof schon beendet sein. Ob sie sich nicht doch am Ende »in« Blöße gegeben hatte? Diese Möglichkeit erfüllte ihn mit ehrlicher Besorgnis. Anderseits — wenn alle» reibungslos verlaufen war, dann Sonnte er einpacken; dann war seine Sendung beendet. Dann stand er also wieder einmal vor dem Nicht». Trotzdem überwog der Wunsch, daß alle» glatt ab ge laufen sein möge, diese selbstsüchtigen Befürchtungen. Gerade als Armand im Begriff war, aus die Straße ur treten, hielt vor dem Haus ein Taxi, dem ein zier liche», etwa» exotisch aussehende» Persönchen entstieg. Da» Sonnt« doch wohl niemand ander» al« Bianca» wieder in Erscheinung getretene Kollegin sein. Wie sollte sich sonst ein solcher — etwa dem Kasino in Monte an gemessener — Typ hierher in die Gegend der kleinen Leute verirrt haben? Aehnliche Vermutungen mochten auch da» Hirn de» wuschelhaarigen Geschöpfe» kreuzen, als st» im Dorbei huschen Donabona mit einem blitzschnellen Blick ihrer schwarzen Augen musterte. Ein« Mondän« — nicht eben von der ungefährlichsten Sorte, taxierte er sachverständig und sah sich noch einmal nach ihr um, fuhr aber rasch mit dem Kops zurück, al» »r wahrnahm, daß auch sie ihm mit den Augen folgte. »Schöne Seelen erkennen sich", murmelte er lächelnd vor sich hin. -«müht, ein aufsteigende» Unbehagen, da» ihm dies« Begegnung irgendwie verursachte, zu unter- drücken. Er hatte wahrhaftig andere Gorgen, al» hinter dieser Heinen Person herzudeuteln. Da galt e» vor allem, über die augenblickliche Lage Madame» «inen Ueberbltck zu gewinnen. In erster Linie wäre e» jetzt angemessen, sich nach ihr üMMsehen. Oder war es doch vielleicht noch zu früh? Kurze Nachrichten Der Kühr» verliess »a» Ritterkreuz der Ets«n«n «» zwei Unterseeöootkommanöante», «»rvettenkapttän Werner Hartenfteift «nd Kapttänleutnant Günther «rech, Korvettenkapitän Hartenstein ist Dachs, und stammt aus Plauen t. B. Ur versenkt« 21 Hanö,l»sHiss« mit 100Ü04 BRT. Kerner erhielten da» Ritterkreuz Oderleutnant Wilhelm Weit,»drück, Kompaniechef in einem Panzerregiment; Leutnant Hein, Riverchon, Au», führer in einem Kradschützen-Bakaillon; Oberselöwebel Heinrich ifläpper, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader; vbergefretter Kran« Miniert, Richtschütze in einer Panzerjäger-Abteilun». Der Kührer verlieh dar Ritterkreuz der Eisernen Kreuzer an Oberst leutnant Schrader, Kommandeur eine« Klak-Regiment». »Il» Bei. spiel höchster persönlicher Etnsatzbereitschast von leinen Soldaten vergöttert", wie ein hoher Vorgesetzter sagte, ist er seinen schweren Verwundungen, di, er beim Einsatz in vorderster Linie üavongetragen hatte, erlegen. Weiter verlieh der Führer da» Ritterkreuz an Oberleutnant Weh meyer, Flugzeugsührer in einem Zerstörergeschwader. Bet eine« Lies- angrisf, der von kampsentscheidendem Erfolg gekrönt «ar, ist er »ar dem Feind geblieben. » Der Führer hat dem König von Thailand zu seinem Getzurt»- tag am 2i>. Scpiemter mit einem in herzlichen Worten gehaltenen Dele- gramm seine Glückwünsche übermittelt. In Budapest traf ein Lazarettslugzeug et«, da» der Führer durch Frau von Kallay, der Gattin des ungarischen Ministerpräsidenten, dem ungarischen Roten Kreuz zum Geschenk gemacht hat. Zum Abschiust der GründungSiagung des Europäischen Jugendver- bandeS vereinte der Präsident der Union nationaler Journaltstenverbände, S«.-Obergruppenführer Weitz, die Vertreter der in- und «»»ländischen Presse zu einer Aussprache über die künstige Arbeit der Presse. RetchSletter Baldur von Schtrach verlieh dem ersten Jugendführer der faschistischen Revolution, Renato Riect , das goldene Ehrenzeichen der HU. Da« britische Unterseeboot „U r g e" ist überfällig unb wird von der britischen Admiralität al« verloren bekanntgegeden. In einer Rede in EansaS Eiiq erklärte Martntmintstek Knox klein, laut, da» Hauptproblem sei setzt, wie man die Gefahr der U-Boote über winden könne. Aus Neu-Guinea dauern die ichwere» Kämpfe im Vorgelände von Pari Moresi», an. Die Uapaner dringen auf der ganzen Frontbreiie weiter vor und überwinden den Widerstand der australischen Truppen in zähen und erbitterten Sinzelkämpsen in unwegsamem Urwald- und Dschungel gelände, teilweise setzt auch schon aus der ossenen Savanne. In der Gegend von Palmyra und anderen Ortschaften Syrien» ist e», wie Stcsani über Ankara au» Beirut erfährt, zu schweren Unruhen gekommen. Engltschc Truppen stehen im Kampf gegen Banden, di« die Oelleitung Mossul-Tripoli« an verschiedenen Stellen zerstört hatten. „Messagers" meld t au» Indien, das, in der Provinz Bihar Illll in dische Soldaten, die zu den Uapanern übergehen wollten, von englischen Soldaten beschossen wurden, wobei M indische Soldaten getötet wurden. Wie Reuter meldet, wurden in der Nacht zum 1b. September vier Bahnhöfe tn Süd-Madras angegrtsscn und »icdergcbrannt. Wie Reuter meldet, wurde in Buenos Aires bekanntgegeben, datz die Türkei über den Kauf von SM non Tonnen argentinischen Geireide« verbandelt. Der brasilianische Boischaster in Uruguav, Losaröo, erklärt« vor Presse vertretern mit stolzgeschwellter Brust, datz Brasilien setzt gegen die Achs« zur Offensive übergehe. Wo und wie das geschehen soll, verriet Losardo allerdings nicht. Eine nordamcrikanische Ageniurmeldung kündigt an, datz vom 2. Okt. ab eine „ganze Armee von Lastkraftwagen" durch die Stratzen Neuyork» rollen werde, um von Haus zu HavS A b I a I l m c t a l l e zu sammeln. Aub Ecuardor wird gemeldet, datz aus den GalapagoS- Inseln, die bekanntlich vor einiger Zeit von USA.-Truppen zur Er richtung eine» Marinestützpunktes besetzt wurden, schwere Strcikbcwc. gungcn auSgcbrochen sind. Generalarzt Dr. Scholl vor dem Feinde gefallen Berlin. Der Korpsarzt eines Panzerkorps, General arzt Dr. Otto Scholl, wurde an der Ostfront schwer ver wundet und ist seinen Verletzungen erlegen. In diesem Krieg fand Generalarzi Scholl, der am 1t. Oktober 1«8b in Trier geboren war, zunächst als Divisionsarzt, später al» KorpSarzt eines Panzcrkorps Bcrweudung. Sein persönlicher mutiger Einsatz sür die Verwundeten sand seine Anerkennung durch di« Spangen zum E. K. I und ll, Klasse, die ihm vom Führer verliehen wirrden. Inmitten des Kampfgcschehen» und der Panzcrtruppen, denen seine ärztliche Fürsorge galt, traf ihn da» feindliche Geschah, London meldet Vordringen der Briten gegen die Hauptstadt Madagaskars Stockholm. Nach einer Meldung des englischen Nach- richtenbienstes sollen die britischen Verbände jetzt in geringer Entfernung von Madagaskars Hauptstadt Antananarive stehen. Auch die bei Tamatavt gelandete Abteilung gehe auf die Hauptstadt vor. 2 sowjetische Generale tödlich verunglückt )t Stockholm. Nach einer Meldung des Moskauer Nachrichtendienstes sind die beiden sowjetischen General leutnante ber Artillerie Kornilow-Drugow und Myschkoiv bei Ausübung dienstlicher Obliegenheiten ums Leben ge kommen. Tornette gehört zu einer Sorte Menschen, dte beständig mit ihren eigenen Angelegenheiten so beschäftigt waren, daß sogar die überraschendsten Veränderungen im Lehm anderer weder Verwundung noch Neugierde in ihr aus- lösten. „Du bist verheiratet?" fragte sie nur mit einem be zeichnenden Blick auf dte Karte beim Türeingang. „Ja — ich heiratete kurz nach dem Schiffbruch, den wir mit unserer Tournee erlitten hatten. Ich lebte damals in beispiellosem Elend. Da kam — wie ein Bote vom Himmel gesandt — ein Mann..." „War e» derselbe, der eben vorhin bei meiner An kunft da» Haus verließ?" „Ja — das war er." „So... Er sieht gut au»." Damit war Toinette» Wißbegierde, soweit e» das Schicksal Bianca» betraf, Genüge getan. Sie hatte Hut und Handschuhe abaelegt und ganz zwanglos, al» wäre sie hier täglicher Gast, sich mit einem graziösen Sprung am Brett vor dem Küchenfenster nieder- gelassen. Sie waren allein in der Wohnung; die Kinder hatten sich längst davongemacht, um sich für den brüsken Abbruch des Eisenbahnspieles drüben beim Eiswagen schadlos zu halten. „Und wie ist e» dir ergangen, Toinette?" fragbe Bianca, al» sie später auf dem kleinen Plüschsofa des Wohnzimmers nebeneinander kauerten und behaglich ihre Brioches in den süßen Milchkaffee tauchten. „Gut", antwortete Toinette lakonisch. „Du lebst in der großen Welt, wie ich annehme? „Ich gehörte lange Zeit der Welt an, in der man sich angeblich nicht langweilt. Aber sie langweilte,mich doch und ich bin wieder Künstlerin geworden.^ „Ja — du warst immer schon ehrgeizig." „Zur Vicomtesse habe ich es trotzdem noch nicht gebracht." „Laß da», bitte...", sagte Bianca ernst, al» stellte sie sich vor ein Heiligtum, um es zu schützen. „Entschuldige - es sollte ke ne Bosheit sein. Also — um dir ein Bild zu geben... Ich komme eben aus den Vereinigten Stäaten. Ein Gastspiel, verstehst du? Leider mußte es vorzeitig abgebrochen werden. Mein Herr Partner hat mich im Stich gelassen. Mich, mitsamt dem Im- presario. Einfach durchgeaangen ist er, dieser Lümmel. Und weißt du warum? Hinter seiner früheren Partnerin ist er her..." (Fortsetzung fviatt.
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