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Riesaer Tageblatt 95. Jahr«. Montag, 24 August 1S4S, abends ^197 DaS I 157 Flugzeuge, neu« weitere wurden ^rch Flak, artillerie abgeschosie« oder am Bode« zerstört. Acht eigene er Drahtanschrift: Lag«bl«tt Riesa Fernruf 1287 / Postfach Nr. 82 Potzscheckkonto: Dresden 1SS0 »trokaffe Mesa So^o Nr. S1 schwere Verluste. Am Wolchow, wo es der deutschen Infanterie gelang, in einem überraschenden örtlichen Vorstoß die Hanptkampsstellungen vorznnerlcgcn, wurden mehrere feindliche Panzer vernichtet und zahlreiche Gesan- gene eingebracht. Am Südteil der Front vor Leningrad wurden bei der Abwehr feindlicher Vorstöße weitere vier bolschewi stische Panzerkampfwagcn abgeschosscn. Tie Luftwaffe batte ostwärts des Wolchow einen besonderen Erfolg. Leichte deutsche Kampfflugzeuge sichteten bei bewaffneter Aufklä rung einen feindlichen Panzerzug, der die Angriffe der Bolschewisten gegen die deutschen Brückenkopfstellungen unterstützen sollte. Vier im Tiesflug ausgelöste Bomben trafen den Panzerzug schwer, während weitere Bomben die Gleisanlagen vor und hinter dem Panzerzug aufrisscn. Ter Panzerzug blieb schwer beschädigt liegen. Acht feind liche Flugzeuge, die zum Schutz des Panzerzuges eingesetzt waren, wurden in Luftkämpfen zum Absturz gebracht. Sowohl im Raum von Krymskaja als auch im K a u k a s u s g e b i r g e wehrten die deutschen Truppen Gegenstöße des Feindes ab und kämpften sich trotz aller Geländeschwierigkeiten und Minensperren weiter vor. Bei der Säuberung des gewonnenen Raumes wurden ver sprengte feindliche Kampfgruppen aufgeriebcei. Tie Luft waffe unterstützte durch Tiefangriffe gegen Widerstands inseln und Kolonnen das Vordringen der deutschen und verbündeten Truppen. Ueber den Kampfräumen des süd lichen Abschnittes der Ostfront wurden von deutschen Jä gern und Flakartillerie 82 bolschewistische Flugzeuge abge schossen. Diele Leitung ist das zur »«öffentlich«»- der amtliche« veranntmachu^en diS »andrat« -u enthält amtlich« Bekanntmachungen de» Oberbürgermeister« der Stadt Riesa, de« Finanzamtes Riesa uns oe, y s — Da« Riesaer Tage, dlaii erscheint wo. chentäalich 17.80 Uhr. Bezugspreis 2 RM monatlich, ohne Zu. stellaebühr, Postbe- zug 2,14 RM ein,cht. Postgeb. (ohne Au. gellgebührs, in der «eschastdstelle »o- chenkart« (K ausein- ander,olgendeNum- mern, 88 Rps^ «in. »elnummer 18 Rps. PeschLfrSstell«: Riesa, Goethestr. 8L 17 Schiffe mit 1»7R>» ML vecsentt Uebevgmm Wer den Don nordwestlich Stolingrod erzwungen Start ausaedaute Feindstellungen durchbrochen — Fortschritte bei barten Gebirgskümpfen im Kaukasus Sowjets verloren 188 Flugzeuge Erfolgreiche Lustangriffe auf kriegswichtige diele in England N Aus dem Führerhauptquartier. ! Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Kaukafnsgebiet schreitet der Angriff der deutschen und verbündeten Truppen in harten Ge- birgskiimpfen fort. Nordwestlich Stalingrad erzwangen deutsche Infanteriedivisionen «nd Schnelle Truppen, von der Lust» wafse hervorragend unterstützt, de« U ebergang über den Don und durchbrachen im Borstost «ach Oste« stark auSgebautc feindliche Berteidignngsftellnngen. An der übrigen Don-Front scheiterten örtliche Angriffe des Fein» des an dem Widerstand italienischer Truppen. Eisenbahn» anlagen «nd TranSportbewegnngeu im rückwärtigen Ge biet des Feindes sowie Schiffsverkehr auf der Wolga wurde« durch die Luftwaffe wirkungsvoll bekämpft. Südwestlich Kaluga, nordwestlich Medyn und bei Rschew wurden feindliche Angriffe abgewiesen oder in engem Zusammenwirken mit der Luftwaffe schon in der Bereitstellung zerschlagen. Südostwärts des Ilmensees und vor Lenin» grad wnrde» örtliche Geländegewinne erzielt und feind lich« Gegenangriffe abgewiesen. Au der EiSmeersront griffen Ttnrzkampsslug» zeuge Trnppenlager ans der Fischerhalbinsel an. Die Sowfetlnstwasfe verlor gestern in Lnstkämpsen Wieder drei Handelsschiffe vor der amerikanischen Ostküste versenkt i< Berlin. Zwei amerikanische und ein britisches Handelsschiff sielen in unmittelbarer Nähe der amertkani- ichen Ostküste den Torpedo« deutscher und italienischer Unterseeboote zum Opfer. Bei einem der versenkten Schisse handelt es sich um einen Kühltransporter größerer Tonnage, der Obstkonserven für die amerikanische Wehr macht geladen hatte. Ein weiterer Tampser hatte eine für die amerikanische Rüstungsindustrie bestimmte Gummi ladung an Bord. Bon allen drei Schiffen konnte ein großer Teil der Besatzungen nahegelegene Hafenplätzc erreichen. Tschiangkaischek hat Sorgen um seine nach Indien abgedrängten Truppenrefte u Schanghai. Um zu verhindern, daß die chinesischen Truppenreste, die nach ihrer Niederlage in Burma nach Indien abgebrängt wurden und jetzt dort stationiert sind, sich verleiten lassen, im Freiheitskampf Indiens für da« indische Volk Partei zu ergreifen, richtete Tschiang- kaischek «ine längere Botschaft an diese Truppen, in der er sie dringlichst davor warnt, sich ip eine Erörterung politischer Fragen eiuzulassen oder Kritik an der indischen Politik Englands zu üben. 5. und letzte Haussammlung 8 Millionen mehr als im Vorjahr. Die am 2. August 1042 durchgeführte 5. HauSsammlung des KriegShtlfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz war wieder ein stolzeSBekenntniS zur deutschen Volksgemeinschaft. 'Das vorläufige Ergebnis betrügt 44706411,00 RM. Die ^1°hrige gleiche Sammlung hatte ein Ergebnis von M»2«gs>7,14 RM. E» ist also eine Zunahme von 5070404,76 RM -- 15,88 vH. zu verzeichnen. SowjetSngfte Ter sowjetische Nachrichtendienst ist nicht aus Opti- mismus gestellt. Die Lage im Donbogen, auch im Kau kasus, macht den Kreml-Herren arge sorge. Wenn der Wehrmachtbericht das Scheitern sowietlscher Gegenangriffe gegen den Donbogen meldet, so darf der Leier aus diesen immer wiederholten sowjetischen Angriffsvcrsnchcn den Schluß ziehen, daß sich die feindliche Kriegführung an der engen Landbrücke zwischen der östlichsten Ausbuchtung des Don und der Wolgastadt Stalingrad Zarizin Luft machen will. Hier geht es um eine Wurst. Die engste stelle zwilchen Ton und Wolga ist etwa 65 Kilometer breit. Sie wird noch «chmäler dadurch, daß Stalingrad-Zarizin einen gewissen Raum am westlichen Wolgaufer für seine großen Indu strie- und Hafenanlagen beansprucht. Hier ist der große Umschlaghafen für den eigentlichen Unterlauf der Wolga. Bon Stalingrad gehen große mehrgeleisige Eisenbahnen aus, die in den letzten Wochen wieder genannt wurden: nach Moskau in nordwestlicher, nach Krasnodar in süd westlicher Richtung. Auf die Lage bei Stalingrad beginnt der schon oster erwähnte deutsche Vormarsch zwischen Sal und Don und auch in der Kalmückensteppe, also vom Süden her, ein zuwirken. Tie Säuberung des inneren Donbogen« Hal die Voraussetzungen für eine energische Kampfführung aus westlicher Richtung geschaffen. Der Ton ist schon ein echter Steppenfluß: zur Zeit der großen Regenfälle rst er -ehr breit. Um so breiter, als er vielfach nicht sehr tief, sondern flach ist. In der sommerlichen Zeit geht seine Wasserführung ganz erheblich zurück und erleichtert da durch die Bildung von Brückenköpfen »der gar de» Brückenschlag. Auch im Kaukasus geht es gut weiter. Der Wehrmacht bericht hebt zwar die ungewöhnlichen Beanspruchungen der Truppen durch das Gelände — Sümpfe.. Smnpfnieb». rungen, aber auch enge und tiefeiugeschnittene Täler ovst ausgesprochenem Gebirgscharakter — immer wieder her vor, macht aber auch klar, daß diese gewaltigen Anstren gungen nicht u m s o n st gebracht wurden. Am Sonnabend verzeichnete er schon die Einnahme der zäh verteidigten Orte Kurtschanskaja und Krymskaja. Tiefe Orte sind bedeutungsvoll, und der zähe sowjetische Widerstand ist erklärlich. Tas Schwarze Meer ist mit dem Asowsche» Meer durch die Meerenge von Kertsch verbunden. Im Westen liegt die Halbinsel Kertsch,' im Osten liegt der Halbinsel Kertsch gegenüber die Halbinsel Taman, die im wesentlichen aus dem schwer versumpften Mün dungsgebiet des Kuban besteht. Kurtschanskaja liegt an der einzigen leistungsfähigen Straße, die den Zugang zu dieser Halbinsel Taman eröffnet. Aehnlich wichtig ist die Einnahme von Krymskasa, die aber nicht auf die sumpfige Subanniederung der Halbinsel Taman jzwischen Asowschem und Schwarzem Meerj hin» weist, sondern auf die nordwestkaukasisch« Gebirgsküste des Schwarzen Meeres. Wiederholt wurde in den zurück liegenden Wehrmachtberichten der Name der Hafenstädte Novorosstjsk und Tuapse erwähnt. Wenn der sowjetische Nachrichtendienst ans Grund die» ter militärischen Lage sowohl am Don-Knie wie im Bor kaukasus ausgesprochen trübe Anwandlungen zeigt, so kann das nicht als ZweckpessimtSmus angesproche» werden, wenn dieser Zweckpessimismus auch tm Moskauer Nach richtendienst eine merkwürdige Rolle spielt, s» B., wenn amerikanische Pressestimmen, die auch nach Dieppe di« sofortige Errichtung der zweiten Front trotz der empfan genen schmerzhaften Lektion fordern, unter dem Stichwort zusammeugefaßt werden: „Man darf nicht länger mit dem Zuschlägen im Westen zögern." Ebenso gehört es in da« Kapitel der zweckbestimmten sowjetischen NachrichtenpolUik, daß einzelnen englischen Zeitungsvertretern erlaubt wird, die Aussichten des kommenden Winters grau in grau zu malen, während sie ansonsten von der strengen Moskauer Zensur scharf an der Kandare gehalten werden. So meldet Harold King, daß amtliche Aufforderungen der Sowjet- regicrung an die Bevölkerung ergangen seien, sich auf di« Härten und Schwierigkeiten des kommen den Kriegswinters einzustellen. Es sei unvermeid lich, daß die in diesem Sommer erlittenen Verluste an Rohstoffquellen und Getreidegebieten die Leiden in der kalten Jahreszeit noch vergrößern werden. In diesem Zu- sammenhang wird der summarische Ukas der Sowjet regierung erwähnt, baß sich alle Stahlwerke „bis spätestens zum 5. Oktober die notwendigen Materialien- und Treib- stoffmengen zu beschaffen haben". Nicht gesagt wird, w i e das angesichts de« Verschwindens der bisherigen Liefer gebiete geschehen soll. Strengste Sparsamkeit sei auch im Gebrauch von Treibstoff angeordnet und der gesamten Be völkerung schärfste militärische Disziplin auferlegt worden. Briten verloren acht Flugzeuge in Nordafrika )( Rom. Der italienische Wehrmachtsbericht vom« Montaq hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Aegypten endeten Spähtruppzusammenstößc zu Gunsten. Einige Kraftfahrzeuge wurden beim Ver- such, sich unseren Stellungen zu nähern, vernichtet. Die feindliche Luftwaffe verlor im Luftkampf sieben Flugzeuge, fünf davon wurden von Italienern und zwei von deutschen. Jägern abgeschossen. Ein weiteres Flugzeug 'Ede von der Bodenabwehr von Tobruk zum Absturz ge- '^n'dlichc Flugzeuge griffen gestern Gela an. Es .und drei Verletzte unter der Zivilbevöl melde? geringer «chaden an einigen Gebäuden ge- 4« mw breite Zeile oder deren Skmn S Rpf., dtaso ou» breite, 8 gespal tene Zeile tm Text- teil 25 Rpf. lGkund- lchrift: Petit 8 mm U/mpi-, taoellaritch. «M. d0°/. Aufschlag, vet fernmltnol. Au- zetgenaufgab« kein« Haftung f.Hörfehler. PreMtst« Nr. S. General Wilson Oberkommandierender in Iran und Irak fj Stockholm. Für Iran und Irak ist, wie Reuter amtlich meldet, ein gemeinsames Armee- lommando geschaffen worden. Oberkommandierender ist General Sir Henry Maitland Wilson. Er befehligte zu letzt die 9. Armee in Syrien, deren neuer Oberbefehlshaber noch nicht ernannt wurde. Aus einer weiteren Meldung aus London geht hervor, daß die britischen Truppen in Iran und Irak damit nicht mehr dem Befehl des Generals Alexander unterstehen, dem als obersten Befehlshaber im mittleren Osten di« 8. britische Armee in Aegypten unter General Montgomery und die k>. britische Armee in Syrien unterstellt sind. General Wilson war bekanntlich früher Oberbefehls haber der britischen Truppen in Griechenland, wo ichwer geschlagen flüchten mußte. Neue Flugzeugverluste der Briten bei Vorstöhen gegen die Kanalküste Berlin. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mit» .eilt, fügte die deutsche Jagd- und Flakabwehr britischen Aagdverbänden bei mehrfachen Vorstößen gegen dieKanalküste im Laufe des Sonnabenbnachmittags erneute Verluste zu. Als ein- Staffel Spitfire gegen 12,40 Uhr in etwa 100 m Höhe in den Raum von Dünkirchen einflog, geriet sie schon beim U«ber- fliegen der Küste in das zusammengefaßte Abwehrfeuer deutscher Flakbatterien. Aus dem feindlichen Verband» dessen Feuer auS Bord- waffen nyr geringfügige Sachschäden aürichtete, stürzten drei Spitfire nach Flakvolltreffern über der Küste ab. Deutsche Focke-Wulff-Jäger brachten in den Abendstunden einen bri tischen Bomber, der in das Seegebiet nordwestlich Brest etn- geflogen war, nach kurzem Feuergefecht »nm Absturz. Flugzeuge werden vermißt. Im Westen bekämpften Fernkampsbatterien deS Heeres militärische Ziele im Raum von Dove«. ..... Bei Tagesstörflüge« warfen einige britische Flugzeuge über dem uordwestbentsche« Küsten gebiet Sprengbomben ab. Leichte deutsche Kampfflugzeuge erzielten im Lause des gestrigen TageS bei Tiefangriffen umfangreich« Zerstö rungen in kriegswichtigen Anlagen an der englischen Südostküft«. I« der vergangenen Nacht belegten deutsche Kamps slug,e«qe eine Stadt der britischen Rüstungsindustrie in den Midlands sowie kriegswichtige Ziele in Osten«» land mit Spreng- und Brandbomben. Es entstanden zahlreiche Brände und Explosionen. Wie dnrch Sondermeldung bekauntgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote im üsttichen «nd west lichen Atlantik sowie im Karibischen Meer 17 Schiss« mit 167066 BRT. und L Transportsegler. Da, von wurden 11 Schiffe mit 64 000 BRT. ans Geleitzügen herausgeschoffcn. Zwei weitere Schisse wnrden torpediert. Ihr Sinken konnte wegen einsetzender Abwehr nicht be obachtet werden. 18 mal wiederholte feindliche Angriffe adgelchlage« Bolschewisten verloren an einem Tag 72 Panzer — Deutsche Hauptkampfstellung vorverlegt jl Berlin. Tas Oberkommando der Wehrmacht teilt „u den gemeldeten Abwehrkämpsen im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront folgende Ergänzungen mit: Im Raum von Rschew hatten die deutschen Truppen im Kampf gegen di? wiederholten Angriffe der Bolsche wisten, die ihre Infanterie mit Panzern und Schkachtflie- gern unterstützten, große Erfolge. Trotzdem die deutschen Stellungen und Stützpunkte bis zu fünfzehn« al hintereinander angegriffen wurden, zerbrachen alle feindlichen Vorstöße wiederum an der Tapferkeit und Zähigkeit der deutschen Soldaten. Tas besondere Kenn zeichen dieser Kämpse waren die hohen Abschußzahlen feindlicher Panzcrkampswagen. Beim Kampf um einen befestigten Stützpunkt wurden 18 feindliche Panzer ver nichtet: an anderer Stelle setzte eine deutsche Infanterie division von 70 angreifcnden scindlichen Panzern 50 außer Gefecht und bei einem dritten Kampf wurden weitere neun bolschewistische Panzerkampfwagen abgeschossen. Somit ver loren die Bolschewisten an diesem einen Kampftage allein durch die Wafsenwirkung der Truppen des Heeres 72 Pan zer. Auch die blutigen Verluste des Feindes sind sehr schwer. Tie Luftwaffe konzentrierte ihre wirksamen An griffe ans feindliche Artilleriestellungen, Truppenbewe gungen und erneute Angrisfsvorbercitnngen. Mit der Zer störung von mehr als hundert Lastkraftwagen wurde auch der Nachschub der Bolschewisten schwer getroffen. Südostwärts des' Ilmensees hatte der Feind bei der Abwehr seiner vergeblichen, von Panzern und Flam menwerfern unterstützten Jnsanterieangrisfe ebenfalls