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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194208295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19420829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19420829
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-08
- Tag 1942-08-29
-
Monat
1942-08
-
Jahr
1942
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1942
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de« vor rüge, ans- mrch »rer, »ahl. ust« nba: des »len ¬ den und be- öl- Ber- ,ilfs- «scht, nken -fehl , die ieppe n. ffen- threr > zu- rung m e- für dar. Men iarke . Es rmee affen rt — rrry- Ware iolen dl-, 114. zum 12 in mber sich Lrup- esetzte seine onate lieger Ault seiner -tisch« -achte. Juli fchls- Rit ¬ ahl. Eiser- nbeur rharb rillon. Sohn tünig- seinen t Ost- lakow apfer- Durch raus ¬ starb taffel- Ä den nn «I» n V«nl- «7 dt« «r ff» >ff«nheu »ran«, ad auf mlen «er»- er Per , Mil», waren. ,e «Ich i-Anseln schweren „ fort- >d ver» I neu« »precher i scharf« «t« In »I filmt» lfatlone» lt»e et» Indische» I Ira- wurde« Verweser >»«» «ln kt« de« ros veNap »»» «iestnr Tagedlatt. Lamiedeev/Leiint«,, S» 8«. August 1V4tz, abend» 85 Jahr,. Gipfel -er deutschen Varockkünft Eine andere Anekdote berichtete von einem Chinesen jungen, der seine Mutter früh verloren hatte. Er wurde von seiner Stiefmutter, die ihre eigenen zwei Kinder sehr verwöhnte, schlecht behandelt, doch er schwieg dazu. Eines TageS jedoch schlug' die Stiefmutter den Jungen so un barmherzig, daß er verzweifelt zu seinem Vater floh, vor deffen Kühen er ohnmächtig zusammenbrach. Voller Zorn beschloß der Vater, seine Frau zu verstoßen. Ta flehte der Junge: »Tue es nicht, Vater. Bedenke, wir sind drei! Jetzt leide ich nur allein. Vekstößt du aber die Mutter, so leiben wir alle drei." usw. Im Schlöffe zu Lchleißheim ist das Deckengemälde des Treppenhauses sowie die Schloßkapelle ihr Werk. Die innere Umgestaltung des Domes zu Freising war ihnen ganz allein anvertraut. Btö nach Prag auf der einen, nach Mannheim auf der anderen Lette weisen ihre Spuren. : «u^ere Würdigung, Maßstab für da» zu Voll Ungeduld und verzweifelnd an der Fülle des Wissens, das in tausend Büchern auf ihn wartete, lief Litaipe davon. Ziellos und ungestümer Gedanken voll eilte er durch das Land. So traf er eines TageS eine alte Frau, die halbblind und zerlumpt vor einem Steine saß, auf dem sie das dicke Ende eines Drahtes wetzte. „Was tust du da?" fragte Litaipe. „Ich schleife mir eine Nadel, um meine Kleider damit zu flicken", sagte die Alte. Und wetzte den Draht. „So muß ich mich schämen vor deiner Geduld", sagte Litaipe und kehrte zu seinen Büchern zurück. Die Mahnung der Gefallenen D« Vermächtnis eine» grfttUmen Schriftleiter« / Von Vnttmmt Herbert Sticke, gefallen «n der Ostfront Das Meisterwerk der beiden Brüder aber ist die kleine St. NepomukSkapelle, die sie in München neben ihrem Wohnhaus in der Lenbltngergasse aus eigenen Mitteln errichteten, deren Vollendung CoSmaS Damian, der schon 1789 starb, allerdings nicht mehr erlebte. Hier, wo kein Auftraggeber sie band, wo sie nur zur größeren Ehre Got tes und zu ihrer eigenen Freude schufen, haben sie ihrer Phantasie die Zügel schießen lassen und ihr ganzes Kvnnen im kleinen Raum zusammengefaßt. So ist bas enge Kirch lein burchwogt von einem beispiellosen Reichtum an For men und Farben, alles fließt, alles ist in Bewegung, alles scheint zu jubilieren und zu singen in der selig erregten Sprache aller dieser Rundungen, Bauschungen und Ras fungen, in der gelüsten Harmonie der Hellen Farben, durchflutet von Licht, das aus versteckt angebrachten Fen stern zu den wichtigsten Teilen gelenkt wird, zum Beispiel zu -er Gruppe der Heiligen Dreifaltigkeit, die frei über dem Chor zu schweben scheint. Und dieses Kleinod von Kirche ist baulich mit dem prachtvollen Wohnhaus daneben zu einer einzigartigen Einheit verschmolzen. Dieser ganze Doppelbau, erst 1746 von Egtb Quirin Aiam nicht lange vor seinem Töbe vollendet, ist eine Spätblüte des Barock, aber eine seiner edelsten, ja, man kann ruhig sagen: hier ist der Inbegriff des ganzen deutschen Barock Aufstieg» btt Ration und damit zu Vorbildern, an deren Leistung und deren Tat wir unser eigene» Werk zu messen haben. Am Beispiel des heldischen Sterben» unserer Gefal lenen muß unserem Volk da» Verständnis für die Not- wendiaketten erwachsen, die un» der Krieg nun einmal aufzwingt. Keiner hat da» Recht, zu glauben, «r habe größer« Opfer gebracht al» di« Toten, die in dem Kampf um Deutschland» Bestehen vor dem Feinde blieben. SS gilt da» Gewissen, die Kraft und den «lick der Nation zu fchär- fen und zu stählen, um sie klar erkennen zu Nissen, was in dieser Stunde de» Kriege» nottut, un- um sie durch das Beispiel der Gefallenen aufzurufen zu einem gleichen Be kenntnis soldatischer Haltung und, wo es notwendig ist, -en Willen zu gleichem Tun zu wecken, um den Weg zu beschreiten, den jene gingen. In der Ruhe und Sicherheit de» friedlichen Alltags, de« da« kämpfend« Heer unserem Volke gewährt, ist es Die beiden Brüder Asam, die maß in ihrem Wirken nicht voneinander trennen kann, Eosma» Dackian und Egtb Quirin, der im Jahre 1682 geboren ist, deffen 250. Geburtstag also in diesem Jahr« chteberkehrt» be-euten den Gipfel der deutschen Barockkunst. Gewiß, andere Meister haben Gewaltigere» geleistet, besonders auf dem Gebiet der Baukunst, «» sei beispielsweise nur an Balthasar Neu mann und Dtentzenhofer im Süden, an Schlüter und Eo- sander von Güth« im Norde« erinnert. Aber bas innerstt Streben des Barock — bi« Einheit von Baukunst, Malerei und Plastik, ja, di« Vertauschung der einzelnen Künste untoreinander, so baß di« Architektur malerische Wirkungen ttztklt, die Maleret die Rolle der Plastik und Architektur aufntmmt und fortführt, — dieses Streben finden wir in keinem Künstler der Zeit so rein verkörpert wie in den Brüdern Asam. Schon ihr Vater, Hans Georg Asam, ein gebürtiger Tiroler» war al» Maler und Stuckateur tätig un- hat seine Kunst vornehmlich in den Kirchen und Klöstern von München, Gmünd, Benebiktbeuren, Tegernsee ausgeübt Die Söhne schickte er zu ihrer Ausbildung nach Rom, wo sie starke Eindrücke ausnahmen, aber ganz selbständig ver arbeiteten. Ab 1718 tauchen st« in München auf, Cosmas Damian mehk als Maler, Egtb Quirin mehr al» Bild hauer tätig, doch stellt ihr Schassen eine solche Einheit bar, daß mim es gar nicht klar vonetnanber abgrenzen kann. Auch al» Baumeister wirkten-ste und haben ihr Können hier vielfach bewiesen. In bayerischen und Tiroler Schlös sern, Kirchen und Klöstern finden wir ihre Kunst, in Mün chen, Aldersbach, Ambach, Benebiktbeuren, Egern, Gmünd Rings um unser Reich ist der Wall btt Gräber ge wachsen, in denen tote Soldaten unserer Volke«, nachdem sid das höchste Opfer brachten, das «in Soldat für da» Bo- stehen der Nation bringen kann, den Mt»n Schlaf schlafen, bewacht von der Front der.Übenden KäMeraden, mit denen gemeinsam sie lebte«, marschierten und kämpften. Unser« Gedanken weilen bet ihnen in de« stillen Gräbern im Osten, im Westen, im hohen Norde» und Süden, wo die Gefallenen von «amerabenhände«. »ur. letzten Ruhe ge bettet wurden. Wer ist unter un», dem heute nicht ber ge fallene vat«r, der Man«, der «ruber oder.der Freund und Kamerad lebendiger und fordernder denn je im Gedächtnis lebt,'fragend: .Hast du in diesem Kampf um da» »«stehen der Nation -rsne Pflicht erfüllt, so rote wir sie erfüllen?" Wi, klein «erden Worte-angesichts de» Geschehens die ses Krieges und de» Leven» uy» »e» Kampfe» j«n«r, deren Sein sich auf dem Schlachtfeld vollendete! Da» Erlebnis männlich-soldatischen Mute», der seine Kraft gewinnt Sü den unerschöpflichen Quellen echtesten Soldatentums, wird zum Zeugnis ber Grüße diese» heldischen Geschehen», das vor Len Augen unsere- Volke- sich für Las Schicksal unse res Volke» vollzieht. Der Dank an unsere Gefallenen darf sich sür unser Volk nicht darin erschöpfen, diesen Toten an einem Tag des Jahre» Stunden d«S Gedenken» zu weihen. Da» Op»er, bas sie brachten, hat Anspruch auf eine andere Würdigung, hat Anspruch darauf, Richtschnur und Maßstab für da» zu sein, wa» wir Lebende« im Alltag sür die Nation leisten. Nicht in Lobpreisungen und billigen Worte« kann und darf heute die Verehrung der Gefallenen de- Weltkrieges, ber Toten der nationalsozialistisch«» Bewegung und der tote« Kameraden diese» Kriege» bestehen. Au« ihrem bleibenden Vorbild muß daS Bekenntnis zu ernster Pflichterfüllung in allen Abschnitten unseres Lebens wachsen, in die daS Schicksal jeden einzelnen von un» gestellt hat. Da» Leben ist Kampf. Di« LebenSgeschtcht« der Völker Ist daher die Geschichte ihrer Kämpf« und ber Männer, die in diesen Kämpfen alle» etnzusetzen bereit waren für da» Bestehen ihrer Nation. Glauben wir nicht, baß Len Gefal- lenen dieser Kämpf« da» Opfer des Leben- leicht geworden ist. Menschen unseres Blutes sehen di« Güter Le» Lebens und die Erbe nicht, als Jammertal, sondern als «inen Wirkungskreis, in dem es zu schaffen, zu werken und auf zubauen gilt. Um so höher ist daher ihr Opfer zu werten, das sie im klaren Wissen um die Unwiberruflichkeit diese» letzten Schrittes brachten. Da» sichere Erkennen btt Ge fahr des Kampfe», da- bewußte und entschlossene Ueber- schreiten ber schmalen Schwelle vom Lebe« in die Unend lichkeit des Todes erst läßt sie zu Helden werben. Denn nicht der Tob auf dem Schlachtfeld allein erscheint un» al- heldische Erfüllung des Lebens, sondern bas bewußte Kämpfen, da» Ausstchnehmen der Gefahr im ernsten und reinen Wissen um di« Notwendigkeit d«S eigenen Sichauf- cpfern'für da» Bestehen der größeren Ide« der Nation. Keiner unserer Soldaten, die heute ring» um da» Reich in ihren Gräbern ruhen, hat über dem erregenden Geschehen -es Kampfe», da» ihn wie jeden anderen packte und sein Denken und Fühlen aufwühlte, die Schwere de» Weges vergessen, der zu beschreiten war. Dieses Erlebnis aber erneut sich in jeder Schlacht und in jedem Gefecht. Immer wieder stellt es den Kämpfer vor die gleiche Frage de» Schicksals. Gewiß wird man hart gegen sich selbst, lernt die Gefahr richtig «inschätzen, und doch -leibt die Notwendigkeit, immer wieder von neuem bas eigene Den ken und Fühlen auf die Unerbittlichkeit de» Kampfe» aus- zurichten und — wenn er gefordert wird — beit Tod al» Erfüllung seiner soldatischen Pflicht zu sehen. Erft diese« Wissen um die harten und letzt«» Entscheidungen des Kampfes läßt bas Hineingehe» in La» Gefecht mit dem Willen — wenn notwendig —, feinen Glauben an sein Volk mit dem Tod zu besiegeln, zur heldischen Tat werben. Immer noch ist e» so, baß nicht» Großes vorn Schicksal verschenkt wirb. An ber Geschichte unsere» Volke» können wir erkennen, wie jeder Erfolg mühsam'erarbeitet und tt- kämpft werden muh, wie für ^eden Schrjtt, den wif"weiter' auf dem Wege zur Einheit der Nation gegangen sind, neüe Opfer an Güt und Blut gebracht werben mutzten. Diese Opfer aber, und vor ällem -a» Opfer des Leben», zu -rin gen, sind nur starke und feste Charaktere fähig, die über dem Geschehen des einen Tage» das Werden de» Bülkes und daS Wachsen des Reiche» zu erkennen vermögen. So werden unsere Gefallenen zu Wegbereitern Le» weitere« leichter, die Maßstäbe zu verlieren, die für die Beurteilung de» Werte», de» Tun und Lasten» de» einzelnen in etzrem Kriege, ber für die Nation auf Leben und Tob geht, allein entscheidend sein müssen. Jeder muß sein eigenes Ich prüfen und in seinem eigenen Herzen die Antwort auf die Frage unserer Gefallenen suchen: Bist du. unserer würdig? Denn stolz auf unsere toten Helben dürfen wir nur sein, wen» »vir selbst ihrer würdig sind, dann, aber» auch nur bann allein haben wir da» Recht, ihrer zu gedenken und sie, ihr Leben und ihren Kampf sür un» in Anspruch zu nehmen. Dann aber werden unsere Gefallenen zu richten den Mahnern, die in -er Stunde b«S Ernste» unL der Ge fahr vor uns ausstehen werden, um von un» nun die Lr- süllun^»mserer^ Pflicht zu fordern, so wie sie vorher schon Wenn unser Volk seine Gedanken auf seine Gefallene« richtet, bann werden sie zum Schwur, das zu vollenden, wa» die tote« Helden begonnen haben. Klar und schnur gerade liegt vor uns der Weg, den wir zu gehen haben, wenn wir dieser Toten würdig sein wollen. „Denn e» hat", nach dem Führerwort, „niemand bas Recht, Helben zu feiern, der nicht der gleichen Gesinnung und Haltung fähig ist." / kleine Geschichten, ausgeschrieben von Erich Gris« Die Völker OstasienS mit ihrer alten und in ihre»» Aeußerungen sehr eigenartigen Kultur haben auf -en Europäer immer einen großen Reiz ausgeübt. DaS Wesentliche dieser Wirkung liegt vor allem in der Form, in die der Mensch des Osten» seine Erkenntnisse kleidet, deren Lern dem Menschen de» Westens oft merkwürdig verwandt anmukrt. Ist nicht ber Gedanke, daß ber Vorteil be^ einzelnen unwichtig ist gegenüber dem Vorteil de» Ganzen, beste» deutsche» Gedankengut? In einer japanischen Anekdote, die Hokusai zum Gegenstand eines seiner berühmten Holzschnitte gemach» hat, fand er diese Form: Awoto Sayemon hatte 10 Gold münzen in einem Fluffe verloren. Um sie zurückzubekom men, gab er da» fünffache ihre» Wertes sür Arbeiter und Fackelträger au», die den Grund de» Flusses aufwarfen und' durchsuchten. Darüber lachte das Volk. Doch Sayemon wandte sich an die Spottenden und sagt«: „Hätte ich nicht soviel aufgewanbt, um die verlorenen zehn Münzen wie- derznftnben, so wären sie für immer im Besitz de» Flusses verloren gewesen, nun aber bleiben die fünfzig, bi« ich auSaab, erhalten, gleichviel, ob in meinem ober anderer Besitz, und von den sechzig ist kein« dem Land« verloren- gegangen." Uever Brandenburg wehte des König» SteaeSsahne. In hartem Winterkampf hatte Heinrich l. die Havelfest« genommen, die Slawen geworfen und germanische» Sand unserem Volk zurückgewonnen. Die kalten Stürm« führe« vom Osten her über den Gau,- e» war et« bitterer Frost- tag, ber Neujahrstag »29, als das deutsche Banner, sdn« nenumstrahlt, den Anbruch einer neuen Zett verkündete. Man führte damals im Winter keinen Krte». Um so gewaltiger war die Leistung btt jungen- vom König ge- schaffenen deutschen Wehrmacht. DeM Feiyh wie -eL Frost hatte sie getrotzt und beide geschlagen. Nut» aber, Nach dem Sieg, war rsda nicht-^enu«? Durste man La nicht heim? Zu Haus und Hofl Wkib und Kind? Waküm blieb der König im 'winterlichen FetNdlanL? - Herr Heinrich sah weiter al» die anderen. Er sah bas Ziel: den wetten Oste«, geschützt ppm deutsche« Schwert, gefurcht vom deutschen Pflug. Brandenburg war nur ein Anfang. Er aber wollte mehr: das Große und Größte —» die Zukunft» des Reiche». Durfte er da stehenbletben ober gar zur Heimat zurück? . DaS Letzt« mußte sein Heer ihm geben, den höchsten Einsatz, um da» Werk zu vüllenbtti, i>a>? er siegend begonnen. - Wie ein Keil ragte ber Havelgau in den feindlichen Raum. ES »alt, ihn zu sicher«, die schmal« Front zu er weitern, jeden drohenden Flankenstotz vom Süden her zu verhindern. Der König hatte kein« Zett zu verlieren. ES gärt<in den slawische» Stämmen, man rüstet« zur Rache für Brandenburg. Sollte Heinrich warten, bis der Osten in Flammen stand, ober -»parken, zmchlagen, mitten im härtesten Winter? Er wußte das Ziel, er kannte den Weg —, darum ließ er satteln. . . Nach Jahna, ber Sotbensiadtl Wo die Werkßenprtester zum Krieg gegen alle» Deutsche Hetzen Und aU» btm Wal len heiliger Wasser den Untergang btt DeutMen vorher- sagen! Nach Jahna, ber festen Burg, dem Hauptort der Feinde! Bielletcht ist Jahna ungewarnt und «in Handstreich von Erfolg! Darum retten, reiten, der Kälte »um Trotz durch den eisigen Sturm! Retten, «iten, ereuem Steg ent- gegen! König Heinrich führt, sein Hanner flattert. Reifen, reiten! ' / Geschichtlich» Stählung von Fran; Ludckr . Doch der Gegner ist auf ber Hut, sein Späherbienst hat nicht versagt. Von den Ringwällen der Feste überschüttet ktn Hagel von Pfeilen die stürmenden Deutschen. Triumph! rufen Li« Prickor, tragen di« Fahnen mit -en Götter- bildern durch die Stabt, schüren den Haß, jagen ihre Send boten durch da- Land, durch alle slawischen Gaue, mit der einzigen Losung: Tod den Deutschen. Täglich verstärkt sich die Burg durch neue Kampsscharen, durch Kolonnen mit Verpflegung und Krieg »gerät. Der ganz« Osten gerät in Aufruhr — und »or der Stabt, di« uneinnehmbar daltegt, harrt Heinrichs kleine» Heer des Befehls seines Fühlers Es hilft nichts, der König muß zur Belagerung schrei- ter,. Der Nordwind pfeift durch di« Zelte, die Männer friere«, «» gibt keinen Schutz gegen den unbarmherzigen Frost. Will den» der Winter nicht weichen? Die Vorräte werden knapp, schon meldet sich ber Hunger. Roß und Ret ter darben, Krank« und Wunde find kaum noch zu betreuen, und von den Wällen Jahna» tönen die Spottltedtt, die wilden SiegeSgesärm« den Deutschen in» Ohr. Herrgott, was soll werden? Die Tage dehnen sich sublo», die Nächte siyd voll Grauen. Zurück, König Heinrich? Sieglos zurück? Ja, was wll werben? Will kein Frühling kommen? Die Zahl der Belagerer schmtl-t zusammen. Das Schicksal will den Sieg ber Deutschkn nicht. DaS Schicksal selbst spricht ein Unmöglich. Der König hat nur eine», nichts anderes: den Glau ben. An seins Aufgabe, leine Sendung. An das erstehende Reich, an Deutschland» Zukunft jm Osten. Vor Kälte zit tern seine Männer, vor Hunger^rechen viel« zusammen. Aufrecht hält ihn nicht» al» der Glaube. Kein Wunder ge schieht — nur der Glaube ist das große Wunder. Mit ihm erfüllt er sich und die Seinen. E» ist die Stunde der Be währung. Nur darauf kommt «» an: sich zu bewähren. Wer bas Höchste will, mutz sich bewähren. Nicht bet frohem Sieg, soutern dann, wem« alle» verloren scheint. Unmöglich? Dies Wort kennt Heinrich »tcht. Sr wirb mit dem Schick sal,ringen und selbst La» Unmöglich« möglich machen. Drei Wochön find verdangen, Wochen der Entbehrung, Ler Enttäuschung. Noch länger? Zmehen, Mr La» Heer dahinsiecht? Und so zugrunde gehen in Winters- und Hungersnot? Nein! Er beruft seine Reiterführer. Durch das KönigSzelt fegt der Nord. Herr Heinrich braucht nicht viel zu sagen, sie alle kennen die Lage. Sie hören, wa» er spricht. Er fordert, was er sordern muß, wa» er au» seinem Glauben fordern bars: die letzte Bereitschaft. Sturm, »um Snrrm! Die Männer sind bereit. Denn auch sie glauben. Sie uns ihr Führer sind eins. Nicht mehr warten» keinen Tag, kein« Stund«! Keiner spricht, doch daS Schwert wird spre chen. Zum Sturm! Der König, der Feldherr gibt seine Befehle. Nicht sich verzetteln, alle Kräfte auf einen einzigen Punkt! Aus das Westtor der Vorburg! Auf den Wall um da» Tor! Und wenn Tor uzid Wall genommen sind, dann auf die Burg, aus die Stadt! Vorwärts, zum Sturm! Mit Gott und König Heinrich! Ein einziger Ruf: da sprengen die Reiter an, da sind sie an der Vorburg, am Tor, da springen sic von den Pferden und setzen die Leitern an. Noch haben die sorbischen Wache« die Gefahr nicht erkannt, da mäht schon die deut sch« Waffe. Hinauf, aus den Wall! Was fällt, fällt, was steht, steht. Mann gegen Mann geht daS Ringen, Zorn gegen Zorn, Schwert gegen Schwert. Unwiderstehlich ist ber Anprall, vom Wall schwingen sie sich hinab, weiter, weiter, zur nächsten Umwallung, empor, weiter, noch ein mal empor — da sind sie in der Stadt. Fackeln fahren in die Häuser» Lohe flammt auf, ber Nordwind trägt das Feuer von Gaffe zu Gasse. Jahna brennt, brennt, in einem Meer von rotem Feuer und rotem Blut versinkt die Stadt, brenpt,««erbrennt bis zum letzten Haus, zum letzten Ge bälk. JUna ist nicht mehr, doch von der Glut der flam menden Trümmer bestrahlt, weht im Winde, der über das Last- jagt, das Siegeöbanner König Heinrichs. Beizender Qualm rötet die Augen der Männer. Kein Jubel klingt auf, kein lautes Lieb bringt über die Stätte der Vernichtung. Zu hart war die Stunde, zu groß das Opfer, das gebracht werden muhte, nm des Reiches, um aller Zukunft willen. Stumm grüßen die Männer ihren Führer. Ihr Werk ist getan. Getan? Für heute, ja. Doch für morgen? Die Faust um den Schwertgrtsf, reiten sie weiter. Reiten, reiten. Neuen Siegen entgegen. Das Banner flattert. Nun attt dem Frühling zu, dem deutschen Frühling.
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