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Mesan Tageblatt Sonnavend/Soimtag, 13.1^ Jvni 1942, abends «S. Jahrg. ^°13tt Postscheckkonto: Dritten l!»0 »trokaff« Mesa Konto Nr. IS >m«ia«»r »rnnö. prett iür die gesetzt» IS ouo breit» wio- Zeile ober deren Raums Ros., die VS mm breit«, S gespal tene Zeile im Text- teil 25 Rps. («rund. 27 Schiffe und ein Zerstörer Versen« Deutsche U-Voote versentten in den letzten sechs Lasen insgesamt 212000 VAL. «atz«>°/^Lu,sch^g. Ke« sernmüobl. Lu. -eiaenausgab« kein« HA'un-jKbrs-hler Da» Riesaer läge- blatt erscheint wo- chenti>glich17L0UhL Bczugsprei» 2 RM monatlich, ohne 8»- stellaebübr. Vostbe. >ug 2,1« RM «tnlchl. Postgeb. (ohne Zu» stellgebiihrs, in der »eschästbstelle Wo- Heukarte <S ausetn. audersolaendeNum. merns liü Rost, Stu» »elnummer 18 Ruf. »^Ni Daaebiatt Mesa* Diese Zeituna ist da« zur Beröfftzntlichuna der amtlichen Bekanntmachungen de« Landrat» ,u Großenhain behördlich bestimmt, Blatt und « . .ntiält ^ch. «ekanntmachungen d.« Hberbürgermetst. e« der Stadt Riesa, d.« Finanzamt.« Riesa und de« Hauptzollamte« Meißen Sn Ms Tagen «45 Vunler genommen Vor Sewastopol Befestigungswerke und zahlreiche Kampfstände erstürmt N Aus dem Führerhauptquartier. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bor Sewastopol wurden in schweren Angrissen Befestigringswerke «nd zahlreiche Kampsstände genommen. An der Zeit vom 7. bis 11. Ium verlor der Feind ,n die sem Frontabschnitt Y8N8 Gesängen«, 41 Geschütze, IS Panzer und über 40N Granatwerser. Mehr als SO Aist Mine» wnr- de« ansgebaut. 848 Beton- und Erdbunker fielen nach har ten Eiuzelkämpfen in unsere Hand. Der Lustwasse gelang es, durch stärksten Einsatz rhrer Kampf-, Gtnrzkamps» and Jagdflieger den schweren Kamps der Infanterie z« erleichtern «nd die seindliche Luftwaffe ausznschalten. » Im Schwarzen Meer torpedierte ei« italienisches Schnellboot vor der Krim ei« großes feindliches Motor schiff trotz der Sicherung durch drei sowjetische Torpedo boote. Im Raum ostwärts Charkow führte« eigene An- griffe zum Erfolg. Der feindliche Brückenkopf aus dem Westuser des Donez wurde genommen, aus dem Oftuser eine sowjetische Kräftegruppe zum Kamps gestellt und ein geschloffen. Rerbäube der Lustwasse grissen mit starker Wirkung in diese Kämpfe ein. Deutsche und italienische Jäger schos sen gestern in Lnftkämpscn 18 seindliche Flugzeuge ab. Im nördliche« Abschnitt der Ostfront wurde im Angriff größerer GelLndegewin» erzielt. An der Wol ¬ chow-Front brachen erneute Angriffe des Feindes unter blutigen Verlusten zusammen. Kampfflugzeuge bombardierten wichtige Rüstungswerke der Sowjets an der oberen Wolga, sowie Anlagen der Mur man-Rah«. ' In Nordafrika trat die Panzerarmee nach der Einnahme von Bir Hacheim nach Norden an Sie steht in erfolgreichem Kamps mit den Reste« der feindlichen Panzerkräste westlich El Adem. Wie bereits durch Soudermclduug bekauntgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote in zähe«, zum Teil tagclangeu Kämpfen gegen stark gesicherte Geleitzüge uNd bei Angriffen aus die von der amerikanischen Kriegsmarine gesicherten Schisfahrtslinien weitere S7 Schiffe mit zu sammen 148200 BRT. »nd einen Zerstörer. Damit hat der Feind einschließlich der in den Wehrmachtberichten vom IN. bis IS. Juni gemeldeten Ersolgeu im Atlantik, vor der amerikanischen Ostküste, im Karibischen Meer, vor dem Panama-Kanal und im Mittelmeer durch Operationen deutscher Unterseeboote in de« letzten sechs Tagen 4N Schisse mit zusammen SIS VW BRT. sowie einen Zerstörer ver loren. Bei den Kämpfe« vor Sewastopol haben sich der Rit terkreuzträger Oberleutnant Spielmann, Batterieches in einer Sturmgeschütz-Abteilung, und der Oberleutnant Frank, Kompaniechef in einem Infanterieregiment, durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet. Erbitterte Kämpfe in der Marmarica Feindliche Nachschublinirn lehhast bombardiert — Volltreffer auf zwei Dampfer vor Tobruk )( Rom. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut: DaS Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Marmarica fanden auch am gestrigen Tage erbitterte Kämpfe statt. Tie 'Luftwaffe führte lebhafte Botnbardierungs- und Beschicßungsaktionen der feindlichen Nachschublinien durch. In Zusammenstößen zwischen Iagdverbänden verlor der Feind zehn Flugzeuge. Ein weiteres Flugzeug wurde von der Bodenabwehr in Brand geschossen und stürzte ins Meer. Eines unserer Flugzeuge ist nicht znrttckgekehrt. Jalienische und deutsche Flugzeugverbänbe griffen die Flotten- und Flugzeugstützpunkte von Malta an. Eine Spitfire wurde abgeschossen. In den Gewässern von Tobruk erzielten deutsche Bom ber Volltreffer auf zwei Dampfern von zusammen etwa i2stNN Tonnen, die als verloren betrachtet werden können und beschädigten einen weiteren Handelsdampfer und ein Wachschiff. Ein englischer Luftangriff auf den Pyräus verursachte schwere Schäden an zahlreichen Wohnhäusern. Unter der griechischen Bevölkerung gab es 88 Tote und 28 Verletzte. In der Nacht zum 12. Juni griffen unsere Mas (Schnellboote) in den Gewässern von Sewastopol einen stark gesicherten Geleitzug an und erzielten Torpedotreffcr auf einem Motorschiff und einem der leichten Geleitschiffe. DaS Motorschiff ist gesunken. Deutsche Ferstörerflugzeuge südostwärts Bir Hachetm gegen britische Panzerkolonnen jl Berlin. Wie bas Oberkommando der Wehrmacht mittettt, waren am 12. 6 deutsche Zerstörerflugzeuge zur bewaffnete« Aufklärung im Raum« südostwärts des von den deutschen und italienische» Truppen eroberten Wüsten sort Bir Sacheim eingesetzt. Dabei sichteten die deut schen Flugzeuge in dem non ihnen bewachten Raum stär kere britische Panzerkolonnen. Die deutschen Zerstörer slugzeuge gingen sofort zum Tiefangriff über und belegten die britischen Panzer mit Bomben und Bordwassenseuer. Sechs Panzerspähwagen blieben zerstört liegen, während zahlreiche zur Versorgung der britischen Panzerkamps- wagcn mitgesahrene Lastkraftwagen in Brand geworfen wurden. Andere deutsche Kampsslugzeuge bombardierten zur gleichen Zeit britische Krastfahrzeugansammlungen im Raum südlich A c r o m a. Zahlreiche Bomben schweren Kalibers riefen in den aufgestauten Fahrzeugen nachhal tige Brände hervor. Deutsche Jäger schossen bei Begleit schutz der deutschen Bombenangriffe sieben britische Jagd flugzeuge vom Muster Curtiß und Hurricane ab. „Die Wucht des deutsch-italienischen Angriffs war überwältigend" Was sie englische Pveffe za» Fall Bir Hacheim schreibt >1 Gens. Neber Sic Eroberung Scr ,>cstc Bir Hacheim südlich Tobruk, schreibt Scr MUiiärkorrespondcnt Scr »Times", cs scicn britischer- seit» olle mögliche» Anstrengungen gemacht morde», die eingcschlossenc Garnison von Bir Hacheim zu ilntcrsiittzc». Zu wicdcrboltcn Malen habe man deshalb die englische Lusiwassc eingesetzt und Rachschnbiruppen trotz grüsiter Schwierigkeiten und schwerer damit verbundenen Risiken nach Bir Hacheim geschasst. Auch seien die Betcidigcr zunächst durch indische Truppen und später von britischen Panzerabteilungen verstärkt worden. Die Wucht des gegnerischen AngrissS habe sich aber schließlich überwältigend herauSgcftcllt. Zn einer Schilderung der letzten Stunden des Kampscs in Bir Hacheim schreibt »Daily Telegraph", die tzunksignale der Verteidiger seien gegen Ende ihres Widerstandes immer kürzer geworden. Der letzte tzunkspruch, der ausgesangen wurde, habe nur au» dem einen Wort bestanden: «Stuka»!" Eckpfeiler Vie Sacheim Ganz entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit, daS Ein- gestänönis einer Niederlage möglichst lange hinauszuschie ben, haben die Engländer den Verlust des Wüstenforts Bir Hacheim überraschend schnell zugegeben. Allerdings ist in den Londoner Meldungen mit keinem Wort davon die Rede, daß es sich dabei um einen deutschen Erfolg von weittragender Bedeutung handelt, sondern man konstruiert ! wieder einmal einen der feit Dünkirchen so sattsam be- ! kannten „siegreichen Rückzüge". Die ganze letzte Woche ! hindurch aber kounte sich die englische Prelle und der für f das Ausland bestimmte Nachrichtendienst vor lauter Be- j getstcrung über die „heldenhaften Verteidiger von Bir ! Hacheim" kaum fassen. Noch vor drei Tagen erklärte „Erchange Telegraph", Bir Hacheim sei das „Sperrschifs in der Wüste", das die Versuche Rommels, die britische TüL- linie aufzurollen, unentwegt aufhalten werde, bis die Zeit zu einem vernichtenden englischen Gegenangriff gekommen sei. Tas englische Reuterbüro hat sogar noch am Tonners- tag vormittag durch einen militärischen Sachverständigen erklären laßen, daß die Teutschen ejne endgültige Ent scheidung in der Marmarica überhaupt nur erzwingen könnten, wenn es ihnen vorher gelinge, den „Eckpfeiler der britischen Verteidigung, das Fort Bir Hacheim. nieder zukämpfen". Eine solche Niederkämpfung sei aber durchaus unwahrscheinlich, „weil die britische Panzerstärke der deut schen sicherlich zumindest ebenbürtig ist". Wenige Stunden nach dieser prahlerischen Behauptung war der Kampf um Bir Hacheim entschieden; der Süd- slügcl der englischen Stellungen war zerbrochen. Tie deut sche Siegesmeldung muß in England wie ein Blitz einge- fchlagen haben, denn unmittelbar nach der Veröffentlichung des deutschen Wehrmachtsberichtes bequemte sich Reuter im ersten Schreck zur Herausgabe der folgenden Meldung: „Wie in amtlichen Kreisen verlautet, wird angenommen, daß die deutsche Meldung von der Einnahme des Forts Bir Hacheim als wahrscheinlich den Tatsachen entsprechend bezeichnet werden kann." Nach einer geraumen Weile kam dann die Bestätigung: „Amtlich wirb bekanntgegeöcn. baß die Garnison non Bir Hacheim in der Nacht zum 1l. Juni zurückgezogen wurde." Von der vorher >'o „entscheidenden Position" retteten sich die britischen Kommentatoren in eine weitschweifige Schilderung von dem „kleinen Torf, das nicht dse mindeste Bedeutung hat und das nicht einmal über einen anständigen Brunnen verfügt". Tas „Sverr- lchiss der Wüste" ist nun auf einmal nichts weiter als ein trostloses Stück Sand, auf das man bei der Weite des afri kanischen Raumes gut und gern verzichten könne. Nun kommen auf einmal die englischen Heimatstrategcn und «rzählen der Welt, die militärische Bedeutung von Bir Hacheim sei überhaupt gleich Null gewesen. Weshalb man aber dann diesen südlichsten Stnypunkt so hartnäckig und mit so starken Kräften verteidigte, daraus bleiben alle diese Leute die Antwort schuldig. Tie deutschen Unterseeboote, die im östlichen Mittel meer einen nach Tobruk bestimmten Gcleitzug angrissen, haben dem Gegner durch die Versenkung von zwei schwer beladenen Tankern einen Schaden zngefügt, der sich un mittelbar an der Kampffront in der Marmarica answirken muß. Tie beiden Tanker mit ihren 12üüu BRT. hatten 18 0ÜÜ Gewichtstonnen des kostbaren Brennstosfs an Bord, der im Panzerkrieg eine lebenswichtige Bedeutung bat. Von den weiteren vier beschädigten Transportern ist mitt lerweile einer auf den Grund des Meeres gesunken, und ob die anderen drei ihren Bestimmungsort erreichen, ist fraglich. - Tie N-Boote, die dic'en Gcleitzug zerschlugen, gehören in Wahrheit zur unmittelbaren Kampffront des Generalobersten Rommel. Auch die Lustwasse ist uuent wegt am Werk, um den schwer kämpfenden Männern der Afrika-Armee durch ununterbrochene Bombenangriffe auf i die feindlichen Stellungen und Panzeransammlungcn das I weitere Vordringen zu erleichtern. Tie deutschen Kampf- An» bi« Flüsse und Gräben tm Moorgelände «erd«« zur Rachschnb-Heranschaffung »«nutzt iPK -Lufnahme: »rieglberichter Rtzna»-tWbz-W««z Sewastopol a»S der Luft gesehen. Di« hohe« Gebirgszüge find oo« de« Bolschewisten ,« FestuugsanlagrnansgebanhLchen.Lusiwaffe.Wagi Nur ans mühsam heraericht-te« Knüppeldämme« kann der Nachschub mit «erde» »nd Wage« durch di« Moorwälber bis z« de« Stellungen gebracht werde« lP«..«usn.: «riegsberichier Schmidi.Schceder-sWb.)-Wag.