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Donnerstag, 15. August 1S4i>, avendS ^Acg?§llb?"s7 Rpf.tabkllaigchir zrucktechnnch» Art au». Preisliste U-Vool versenü britischen 17WV-To.-Hilsskreuzer LuMSmvIe »,« dm eeflrisen Angritten aus ««IW« Sluavlütze. Sitten, rrupvenlaaer uud ItüttuiiaLbetried« 28 Vrtteuftugzeuge vernichtet — Engtiinder zrestdrte« «acht» eine Stech« des Derichsweiler «ud Anzeiger (MedlM md Liyki-erj. „ WKU'L"»'.« SNKLLLÄL' K NULL.« »«. uud de» Haupt,ollamte» Meißen 181 Tonnerswg, iS. Angust avenos 93. Jahrg. ömStechnllcher Art au». Preisliste Kr.k. Bet «oukur» oder ZwangSverglctch wir» etwa schon bewilligter Nachlaß htnsalllg. «rsullungSortsUr Llesirung und Lahlung und Lerichlsitand l!t tttiela. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen nM v - entbinde» de» verlaa »an allen etngegangenen Verpflichtungen welchillttttftell«: Riel», ««ettzeftr»,» ». P»stsch»«Stm1« vwldm ILllS Güwkaff« «Mo R«, » Riesaer Tageblatt Drahtauschrist, Tageblatt «iesa Fernruf »S»? Postfach N«. « )( Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Eine» «nserer U-Boote versenkte im Atlantik den britischen Hilfskreuzer „Trans- sylvania* von 1700V DRL. Trotz ungünstiger Wetterlage fetzten die deutschen Tliegerverbitnde am 14. 8. ihre An griffe aus Hafen- und Industrieanlagen, Flugplätze, Luftsperren und Truppenlager in Süd- und Mittelengland fort. 3n Cardiff, Weston und Portland wurden Hafenanlagen, zwischen Brighton und Leves ein Umspannwerk, bei Woreester und Saligbury Rüstungswerke wirksam mit Bomben belegt. Sn Süd- und Südostengland richteten sich die Bombenangriffe vorwiegend auf Flugplätze und gegen die Truppenlager Aldershot. Bei diesen Angriffe» kam es zu heftigen, sür uns erfolgreiche» Lustkümpsen. Durch die zahlenmützig geringe» britischen Nachtangriffe vom 14. zum 15. 8. wurde bei Derichsweiler eine Kirche zerstört, sonst kein besonderer Schaden augerichtet. Die Verluste des Gegners am gestrigen Tage betrugen 28 Flugzeuge. Davon wurden 22 im Luftkamps und mlndesten- V am Boden zerstört. 12 deutsche Flugzeuge werden vermißt. Vormarsch der Italiener ia Vrilisch-Somali in voller Entwicklung ff Rom Der italienische WehrwgchtSbericht vom DouuerStag hat folgende» Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Di« Operationen in Britisch-Lomaliland sind mit har ten Kämpfen, an denen die Luftwaffe wirksamen «»teil hat, in voller Entwicklung. Unseren Truppen sielen Vie» sangen« «nd Nassen in die Hände. _ «Stuka» streiften die Masten der englischen Schifte" Neuler stottert angesichts der Wucht deutscher Bomben — Vorahnung der kommenden Katastrophe ' )( Berlin. Der vernichtende Bombenhagel aus eng lische Häfen, Flugplätze, Industrieanlagen u. a. bringt an scheinend aüch das große Wunder fertig, den Schreiber lingen an der Tbemse mitten in den Wust ihres ver zweifelten Lügengeschmieres hinein ein beklommenes Stot tern auszudrängen, in der sich die dumpfe Ahnung der kommenden Katastrophe enthüllt. Bezeichnend ist hierfür vor allem rin Reuterbericht vom Mittwoch, in dem es einleitend heißt, der Südosten Englands sei der Schauplatz der heftigsten Luftschlacht ge worden, die man seit Beginn des Krieges erlebt habe. Wäh rend aber das Lügcnbüro sich noch vor einer Woche nicht genug tun konnte mit Redewendungen wie „mau wird den Deutschen einen warmen Empfang bereiten, wo sie sich nur zeigen, und sie in die Flucht schlagen", klingt es jetzt schon ganz anders, wenn Reuter wörtlich schreibt: „Wahre Wolken von deutschen Jagdflugzeugen des Typs Messer schmitt kamen aus beträchtlicher Höhe im Sturzflug hernieder, um die deutschen Bomber zu schützen. Aber die Verteidigung griff derartig durch, daß in einigen Fällen (!) die feindlichen Formationen den Rückflug an treten mußten. Diejenigen doch, denen es gelungen war, durchzubrechen, hatten die Angriffe unserer Jäger und das olakfcuer abzuwehren." Zum erstenmal nach allem vorherigen „Unmüglich-Geschrei" wird hier also zugegeben, daß die deutschen Flieger in das Innere Englands vor- jtoßen konnten Nach der fast bewundernden Feststellung, „daß die deutschen Sturzkampfbomber manchmal so niedrig flogen, daß sie die Masten der Schiffe in den angegriffenen Häfen streiften," heißt es weiter, die Messerschmitt-Jäger hätten auch ihre Angriffe auf Sperrbaltone wiederholt, wobei „mindestens ein Jäger, der einen kleinen Erfolg dadongetragen hatte, für seine Kühnheit büßen mußte". Wo bleiben da die 70 und 80 Abschüsse, unter denen man es sonst am Londoner Schreibtisch nicht bewenden läßt? Ter Reuterbcricht beschreibt schließlich den Angriff auf ein (natürlich) kleines englisches Schiff, das von fünf an greifenden Bombern versenkt worden sei. Angesichts dieses Eingeständnisses heißt es dann allerdings schwungvoll weiter, daß die Bomber „von unseren unersättlichen Jägern versolgt, die Flucht ergriffen. Nach einiger Zeit war der Himmel wieder frei von feindlichen Flugzeugen. Reuter aber war immer noch schwarz vor Augen! Unter dem Eindruck des deutschen Bombenregens ver gingen ihm die bombastischen Redensarten, mit denen er sonst die Welt beglückte. Auch den Engländern gegenüber mußte man hier den Zahlenwahnsinn aufgeben, da allzu viele Zeugen der Kämpfe im Innern Englands geworden waren. Jetzt, da Hunderttausende zitternd in den Luftschutz räumen saßen, und die Plutokratenkaste, die die Friedens hand des Führers zurückstieß mit wenig schmeichelhaften Worten bedachte, mußte man die Wahrheit doch schon bis zu einem gewissen Grade endlich zugeben. Das zeigt sich auch in den Kommentaren der eng lischen Zeitungen, wenn „Tailv Mail" z. B. schreibt, daß die Lustkämpse den Anfang eines wütenden Kampfes zwi schen den beiden Luftwaffen bedeuten, von dem sicherlich das Schicksal dieses Krieges abhänge, oder „News Ehro- nicle" davon überzeugt ist, daß die deutscl>en Angriffe von lag zu Tag an Intensität zuncbmen werden und dem englischen Volk den Rat erteilt, sich für jede Eventualität bercitzuhalten: wenn „Tailh Telegraph" plötzlich erklärt, daß die deutschen Einflüge in britisches Gebiet seit Anfang Juni nichts anderes als das Vorspiel großer Kämpfe seien, und selbst diejenigen Engländer, die weit von den Küsten des Kanals entfernt wohnten, nicht vergessen dürsten, daß der Krieg vor ihrer Tür stehe. Tas sind umso bittere Erkenntnisse, U»enn man, wie „News Ehronicle", gleichzeitig erklären mutz: ES ist hoff nungslos, zu glauben, das; wir Teutschland schlagen kön nen, wenn unsere Kriegsproduktion nicht bis zum äutzer- sten angestrengt wird. Es gibt eindeutige Beweise dafür, datz wir noch weit davon entfernt sind, datz die Produktion zufriedenstellend arbeitet. In England und im Imperium liegen nach wie vor enorme Reserven unauSgenuht und nie mand wagt zu behaupten, datz die Ausnutzung oieser Möglichkeiten schnell genug vor sich geht." Oder wenn „Dailv Herald" schreibt:. „Der Schlüssel zum Sieg ist Nachschub und noch einmal Nachschub. Wir müssen mehr Flugzeuge bauen, mehr Munition anfertigen, die Aus rüstung der Soldaten vervollständigen und den Bau von Schiffen beschleunigen, um dem Angriff gegen die Handels flotte zu begegnen." Das alles sind Forderungen» die viel zu spät kommen, ebenso wie die Reuterberichte, die Plötzlich auch einige Wahrheiten enthalten. Wie sagte doch der amerikanische Marineminister Knox: „Ich halte die englische Niederlage innerhalb von 60 Tagen immerhin für möglich." Wenn wir uns auch nicht auf bestimmte Tage festlegen, so wissen wir doch das eine; Englands Niederlage ist gewiß! Reichswirtfchaftsmtnister Walter Funk in Danzig )( Danzig. Im Anschluß an den Aufenthalt in Königsberg anläßlich der Eröffnung der Deutschen Ost messe besuchte Reichswirtschaftsminister und Reichsbank präsident Walter Funk den Gauleiter und Reichsstatthalter Forster in Danzig zu Besprechungen über den weiteren Wirtschaftsaufbau des Reichsgaues Danzig—Westpreutzen. An diesen Verhandlungen nahm auch der Leiter der Haupt treuhandstelle ,Dst", Bürgermeister Dr. h. e. Winkler, teil. Im Anschluß an die Besprechungen sand «ine Be sichtigung der Hafenanlagen von Gotenhafen und eine Er örterung der Handels- und verkehrspolitischen Problem statt, die durch die Einbeziehung Gotenhafens in den Dan ziger WirtschastHraum entstanden iind. Anläßlich seiner Anwesenheit in Danzig besichtigte der Reichswirtschastsminister und Reichsbankpräsident Funk zu sammen mit dem Reichsbankvizepräsidenten Lange auch die aus der ehemaligen Bank von Danzig hervorgegangen« Reichsbankstelle. Reichsinnenminister Dr. Frick im Elsasi Abschluß -er Befichtiguugsreise )( Straßburg. Nach der Fahrt des Reichsinuen- Ministers Dr. Frick am Montag durch Teile des Unter- elsaß, führte seine Bestchtigungsretse am Dienstag durch Gebiete des Oberelsatz und der Vogesen. Auf der Weiter fahrt wurden noch Belfort und Mülhausen berührt. In Konstanz fand am Dienstag abend die Besichttgungsretfe des Ministers ihren Abschluß. „Generalgouvernement" — neue Bezeichnung für die besetzten polnischen Gebiete )s Krakau. Ans Grund einer Ermächtig»«- d«S Führers hat der Geueralgouveruenr Reichsmiuifter Dr. Frank verfügt, daß die Bezeichnung „Geueralgouverue» ment für die besetzten polnischen Gebiete" durch die Be zeichnung „Geueral-ouveruemeut" ersetzt wird. Das Amt des Geueralgouver»e»rS sührt »ach dem gleiche» Erlab vom 81 Juli 1918 »»»mehr die Bezeichnung „Re, gieruug des Generalgouvernements". Den Leiter» jener Abteilung«» in der Regierung des Geueralgouverneurs, die zugleich als oberste Dieustbevoll, mächti-te eines Reichsministerinms sür das Geueral-ou» vernement anznsehe« find, ist vom Generalgonvernenr di« Bezeichnung „Abteiluu-spräfideut" »erliehen morde». Deutsche Schriftleiter bei Dr. Seysi Inquart )( Haag. Der Reichskommiffar sür die besetzte» niederländischen Gebiete, Reichsminister Dr. Senß-Jnquart, empfing beute Donnerstag eine Gruppe von Schriftleitern aus dem Reiche, di« sich auf einer Rundreise durch di« Niederlande befinden und am Tage vorher das durch bri tische Flieger bombardierte Krankenhaus in Den Held«» besichtigt hatten. Besuch des ungarischen Landwirtschaftsminister in der Reichsbauptstadt kl Berlin. Der Königlich-Ungarische Ackerbaumtnifter Graf Michael T eleki wird am IS. August aus Einladung de» ReichSmtnisterS für Ernährung und Landwirtschaft R. Walter Darr« zu einem etwa einwöchigen Besuch tu Berlin eintreffen. Der ungarische Staat-Minister wirb von einer Reihe seiner engeren Mitarbeiter begleitet sein. Neben einer Fortsetzung des im Frühjahr von ReichSminifter Darr« in Budapest aufgenommenen Gedankenaustausches über die Zusammenarbeit der Landwirtschaften beider Län- der wird dem ungarischen Gast Gelegenheit gegeben, vor bildliche Einrichtungen der deutscheu Landwirtschaft zu be sichtigen. So ist u. a. ein Besuch des StaatSgestütS Trakeh- nen und anderer Zuchtstätten sowie die Besichtigung einer Reihe von Neubausiedlungen vorgesehen. Hilferuf aus Südwestengland Britischer Oberst schildert die verheerende materielle und moralische Wirkung -er deutschen Angriffe )s Neuvork. Nach einem Bericht des .World Union» Preß",Korrespo»denten aus London will der Leiter des Bertetdigungsbezirkcs Södweftengland, Colonel W. Am, brose, eine dringende Eingabe au das Krie-smiuifteriu» i» Loudon gerichtet haben, die sich mit den Folgen der Kon» zentratiou deutscher Luftangriffe in den letzten acht Tage» besaßt. Der Colonel bittet darin 1. um die sofortige Ermächtigung, die mit große« Teilen der Bevölkern»- durchgesührteu Fallschirmabwehr» uud Berteidiguugskurse abbrechen zu dürfen, S. um eiW bevorzugte Versorgung des Bezirks OLdwest mit Flakersatzteilen uud ueuem Flakmaterial, 8. um miudeftens verdoppelten Jagdschutz uud 4. um die Abkommaudieruug von Nachtjäger», die -a» rade iu diesem b«so»ders betroffene» Bezirk überhaupt nicht in Aktion getreten seieu, 5. «m das vo» Loudon bereits mehrsach zugesagt« Ersatz» material für Ballonsperre» uud 8. um die Ueberweisuug von arbeitslos gewordene» Bergarbeiter» aus Wales i» die Rüftuugsbetriebe des Be» zirkes Südweft. Um die Dringlichkeit seiner Interpellation zu betonen, ist der Bericht mit einer Schilderung der Verhältnisse in seinem Vertcidigungsbezirk eingeleitet. Tie Rüstung-, arbeiter hätten durchschnittlich Ist Stunden am Tage zu arbeiten. Ihre Arbeitszeit werde nahezu pausenlos vom Heulen der Alarmsirenen begleitet. Sie dürften ihre Arbeitsplätze jedoch während der dicht aufeinanderfolgenden Alarme nicht verlassen. Zu Hause aber müßten die Arbei ter infolge der geltenden Bestimmungen bei jedem Alarm in die Luftschutzkeller, so daß sie in der letzten Woche in keiner Nacht mehr als sechs Stunden Ruhe gefunden hätten und diese sechs Stunden verfielen allnächtlich in drei oder vier Teile. „Die Menschen", so heißt es in dem Bericht weiter, „sehen blaß aus, haben rotgeränderte Augen und eine schlaffe Haltung." Die Arbeitsleistungen gehen stark zu rück. Die Arbeitslust ist allgemein auf einem bisher nicht dagewesenen Tiefpunkt angelangt. In einem Werk haben sich 18 Prozent, in einem anderen 28 Prozent der Beleg schaft krank gemeldet. Es ist in vielen Fällen sicher und in zahlreichen weiteren wahrscheinlich, datz die „Kranken" ein fach die Nerven verloren haben und geflohen sind. Sehr schädlich macht sich jetzt die Tatsache bemerkbar, datz die Evakuierung der abkömmlichen Zivilbevölkerung nicht plan mäßig durchgeführt worben ist. Die Tränen der Frauen, die Angst der Kinder, die WeltuntergangSsttmmung der Alten und die Verstimmung der Familienväter drücken neben der unmittelbaren Wirkung der im Nonstop anrvl- lenben deutschen Luftangriffe bis zur Unerträglichkeit auf die an sich nicht mehr sehr feste Stimmung der Arbeiter und Angestellten." Zum Schluß wirb im Bericht gebeten, die Vorschläge beschleunigt zu prüfen und bevorzugt zu be- btwbelu.